S t a dtgesch i chte
innsbruck informiert nr. 3/2013
Aus dem S t a dt a r ch i v / S t a dtmuseum
Wie Herzog Rudolf IV. auf den Bozner Platz kam. Vor genau 650 Jahren übergab Herzogin Margarethe „Maultasch“ Tirol an die Herzöge Rudolf IV., Albrecht III. und Leopold III. von Österreich. Dieses Jubiläum wird heuer wie schon Jahrhunderte zuvor feierlich begangen. Vor allem die Stadt Innsbruck nahm und nimmt bei diesen Festivitäten eine besondere Rolle ein. von G e r t r aud Ze i nd l
© Stadtarchiv Innsbruck
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Großer Freiheitsbrief Herzog Rudolf IV. von Österreich für die Stadt Innsbruck, 16.10.1363
Der Rudolfsbrunnen Anlässlich der 500-Jahr-Feier am 29. September 1863 wurde beschlossen, diesem einmaligen Jubiläum ein bleibendes Denkmal zu setzen und einen monumentalen Brunnen am Margarethenplatz (heutiger Bozner Platz) zu erbauen. Bis zur Realisierung dieser Idee benötigte es dann aber vierzehn Jahre, bis endlich in den Innsbrucker Nachrichten von der Ausführung des Entwurfes von Franz Schmidt berichtet werden konnte:
„Am Rudolfsbrunnen wird unausgesetzt gearbeitet. Herr Paul Hohenauer, welcher die Steinmetzarbeiten aus dem eigens hiezu eröffneten Marmorbruche bei Lofer lieferte, hat nur noch das Kapitol, auf welchem die Statue des Herzogs Rudolf zu stehen kommt, aufzustellen … Noch fehlt die Hauptfigur, nämlich die bei 9 Fuß hohe und 22 Zentner schwere Statue des Herzog Rudolf IV. von Habsburg, welche wie die übrigen Metallfiguren und Ornamente in der k.k. Kunst-Erzgießerei in Wien angefertiget wurden.“
Durch das nunmehrige rasche Voranschreiten der Bauarbeiten konnte der Rudolfsbrunnen in Anwesenheit des Kronprinzen Erzherzog Rudolf am 29. September 1877 feierlich enthüllt werden. Seit diesem Tage blickt Herzog Rudolf IV. in Rüstung und wallendem Herzogsmantel auf das Geschehen der Stadt, während er in der Linken den Knauf des wuchtigen Wehrgehänges und in seiner Rechten eine Pergamentrolle hält. Diese Rolle symbolisiert jene Urkunde, mit welcher Rudolf IV. 1363 als Herzog von