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© Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Sammlung Kreutz, KR/PL-2389
© Stadtarchiv/Stadtmuseum, Sammlung Sommer, Album 25, 2
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In den Zwanzigerjahren fungierte die Weiherburg auch als Sujet für Notgeld.
Buchtipps
Peter Loewit, Reiseziel Weiherburg. Die Weiherburg im 19. Jahrhundert. Veröffentlichungen des Innsbrucker Stadtarchivs, Neue Folge 37 128 S., 78 Abb., Innsbruck 2009 ISBN 978-3-7030-0460-5, 19 Euro
Das westseitig gelegene Burgtor fungierte seinerzeit als Haupteingang zum Ansitz Weiherburg, der überdachte Stiegenaufgang diente ab 1841 als direkter öffentlicher Zugang zur Schlosskapelle.
die, im Besitze der Stadtgemeinde, dem öffentlichen Wohle gewidmet werden könnten. Redner [Bürgermeister Wilhelm Greil] ersucht den Gemeinderat, sich hierüber auszusprechen, ob er den Ankauf der Weiherburg nachträglich zu genehmigen geneigt sei. II. Vizebürgermeister Dr. Erler gibt der Anschauung des Gemeinderates dahin Ausdruck, daß die Gründe für den Ankauf der Weiherburg genügsam einleuchtend seien und die Stadtgemeinde über die neue Erwerbung sich nur freuen könne. Er könne dem Bürgermeister für seinen bei dieser Gelegenheit abermals bewiesenen kaufmännischen Geist und Scharfblick nur den Dank und die Anerkennung des Gemeinderates aussprechen. Unter lebhaftem Beifalle billigt sodann der Gemeinderat einstimmig den Ankauf der Weiherburg und erteilt seine nachträgliche Genehmigung.“
„Wahrzeichen Innsbrucks“ Ein interessantes Detail am Rand ist, dass sich die Liegenschaft Weiherburg damals noch auf dem Gebiet der selbstständigen Gemeinde Hötting befand, deren Eingemeindung erst im Jahre 1938 erfolgte. Von daher ist es auch nicht ohne Witz, dass Bürgermeister Greil in seiner Rede an den Gemeinderat von einem „Wahrzeichen Innsbrucks“ spricht.
Was geschah in weiterer Folge mit der Liegenschaft Weiherburg? Wie Bürgermeister Wilhelm Greil in seiner Stellungnahme gegenüber dem Gemeinderat schon angedeutet hat, wurden die Wiesen- und Waldflächen, die zum Grundstück Weiherburg gehören, öffentlich gemacht. Das heißt, es wurde in der Folgezeit ein breit angelegtes Netz von Spazierwegen mit Sitz- und Erholungsmöglichkeiten angelegt. Dadurch avancierte das Gebiet der Weiherburg zu einem Naherholungsgebiet ersten Ranges. Zusätzlich wurde durch die Grundsteinlegung des Alpenzoos Innsbruck auf dem Gebiet des Weiherburg-Areals im Jahr 1962 eine Brücke zum Renaissancetiergarten des 16. Jahrhunderts geschlagen. Denn schon 1571 ließ Erzherzog Ferdinand II. von Österreich einen Tiergarten auf diesem Areal anlegen, wobei ihm als Vorbild seine schon früher errichteten Tiergärten bei Schloss Ambras, beim Innsbrucker Hofgarten und auch jener in der Höttinger Au dienten. In den Jahren 1968 bis 1978 wurde in vier Bauetappen die Weiherburg um- und ausgebaut, restauriert und für repräsentative Zwecke der Stadtgemeinde Innsbruck adaptiert. Dazu gehörte auch die Etablierung der Burgschenke, eines Restaurants in historischem Ambiente.
Die Weiherburg. Festschrift aus Anlass der Restaurierung dieses Ansitzes durch die Stadtgemeinde Innsbruck 1976–1978. Franz-Heinz Hye (Hrsg.), 34 S., 24 s/wAbb., Innsbruck o. J., 1,40 Euro Beide Publikationen sind im Stadtarchiv/ Stadtmuseum Innsbruck erhältlich.
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