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i n n s b r u c k g r at u l i e r t

100. Geburtstag gefeiert – mit Handy und Flachbildfernseher

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Zwei Osttiroler unter sich: Vizebgm. Franz X. Gruber mit der 100-jährigen Jubilarin Anna Mair im Wohnheim Reichenau.

© a. teutsch

genüber ist Anna Mair aufgeschlossen: Sie nimmt Anrufe auf ihrem Handy entgegen und freut sich über den großformatigen Flachbildfernseher: „Da sehe ich wenigstens etwas.“ AT

ich schon beim Friseur, gestern bei der Kosmetikerin.“ Auch auf die Gesundheit wird nicht vergessen: „Bis auf meine Knie bin ich gesund und ich gehe immer fleißig turnen.“ Der modernen Welt ge-

© c. mergl

ie 100-jährige Anna Mair hielt bei ihrem Besuch von Vizebürgermeister Franz X. Gruber am 7. Oktober anlässlich ihres runden Geburtstags mit ihrem Humor nicht hinterm Berg. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich so alt werde – aber mein Herz ist jung geblieben“, so die rüstige Jubilarin, die seit vier Jahren in einer betreuten Wohnung im Wohnheim Reichenau lebt. Am 4. Oktober 1910 in Bozen als Tochter eines Bahnbeamten geboren, verbrachte Anna Mair ihre Kindheit in Lienz und kam schließlich als 16-jähriges Mädchen nach Innsbruck, wo sie lange im Gastgewerbe tätig war. Aus ihrer Ehe mit einem Höttinger hat Anna Mair einen Sohn, der sie fast täglich im Heim besuchen kommt. Die Katzenliebhaberin Anna Mair achtet sehr auf ihr Äußeres: „Heute war

Wollte nie Bäuerin werden: Jubilarin Nothburga Saxer, die von Marta Rola (Stationsleitung im Wohnheim Saggen, M.) betreut wird, freute sich über den Besuch von Bgm. Oppitz-Plörer.

Ein Stadtmensch wurde 100

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othburga Saxer feierte am 19. September im Wohnheim Saggen ihren 100. Geburtstag. Bürgermeisterin Mag.a Christine OppitzPlörer besuchte am 24. September die fröhliche Jubilarin und gratulierte im Namen der Stadt Innsbruck. „Sind die

100 Lebensjahre für Sie schnell oder langsam vergangen?“, wollte Bgm. Oppitz-Plörer von der Jubilarin wissen. Nothburga Saxer: „Ich hab es gar nicht gespürt!“ Die gebürtige Osttirolerin lebt seit 1929 in Innsbruck, zuletzt im Olympischen Dorf. Seit 2008

ist sie im Wohnheim Saggen zuhause. „Ich wollte nie Bäuerin werden oder einen Bauern heiraten, daher bin ich damals aus Osttirol weg“, erzählte Frau Saxer. „Im Laufe meines Lebens hatte ich rund 20 Pflegekinder, und das, obwohl ich geschieden und alleinstehend war. Heute freut es mich, dass mich meine Pflegekinder noch immer besuchen.“ Sowohl der reichhaltigen Lebenserfahrung als auch der Tatsache, dass sie immer viel zu Fuß unterwegs war, ist es zu verdanken, dass Nothburga Saxer noch immer gesund und munter ist. Sport benötigte sie dafür keinen, „der wöchentliche Waschtag hat mir gereicht“, lachte Frau Saxer. Bgm. Oppitz-Plörer genoss das Gespräch mit der jung gebliebenen Jubilarin. „Ich finde ihre Lebenseinstellung toll. So eine Geschichte ist bewundernswert. Ich hoffe aber natürlich auch, dass Sie sich hier im Wohnheim der Stadt wohlfühlen.“ „Um ehrlich zu sein, wollte ich nie in ein Heim“, entgegnete das schlagfertige Geburtstagskind. „Aber mittlerweile fühle ich mich hier sehr wohl. Es fehlt mir an nichts und dafür bin ich jeden Tag dankbar.“ CM

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