p o litik & stadtv e r walt u ng
stand p u nkt e
Lebendige Stadtgeschichte im Stadtarchiv/Stadtmuseum Sorgen für lebendige Stadtgeschichte: Mag. Roland Kubanda, Mag.a Anneliese Außerdorfer, DDr. Lukas Morscher, Daniela Jänsch, Josefine Justic, Ulrike Maurer, Mag.a Angelika Rozin, Mag.a Renate Mairoser, Mag.a Dr. Gertraud Zeindl, StRin Univ.-Prof. Dr. Patrizia Moser, Laura Zudrell, Christoph Pareihs; im Vordergrund: Andrea Thummer.
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in Ort des Staubes und der Langeweile ist das Innsbrucker Stadtarchiv/Stadtmuseum keinesfalls – im Gegenteil, es ist ein lebendiges Zentrum. Wissenschaftlich Interessierte gehen hier genauso ein und aus wie Familien, Schulklassen und Gäste aus aller Welt. Das Stadtarchiv/Stadtmuseum, in den 1960er-Jahren in den Räumen des ehemaligen Volksbades errichtet, dokumentiert die Geschichte Innsbrucks von den Anfängen bis in die Gegenwart. So ist hier zum Beispiel die Bestätigung des Stadtrechts aus dem Jahre 1239 zu finden. Seit dem Umbau 2001/02 gibt es auch das Stadtmuseum mit einer Ausstellung zur Stadtgeschichte.
Öffentliche Serviceeinrichtung „Wir bieten einen niederschwelligen Zugang zu historischen Informationen: Jeder darf und soll zu uns kommen“, erklärt Stadtarchivleiter DDr. Lukas Morscher. Mit seinen 15 MitarbeiterInnen organisiert er laufend Ausstellungen, Vorträge, Buchpräsentationen und andere Aktivitäten. Insgesamt finden bis zu 50 Veranstaltungen und spezielle Programme für Schulen übers Jahr verteilt statt. Zusätzlich eröffnen Publikationen und Schriftenreihen die Stadtgeschichte einem breiten Kreis an Interessierten. Zu den Veröffentlichungen gehören auch die monatlich im „Innsbruck informiert“ erscheinende Rubrik „Innsbruck vor 100 Jahren“ und der Artikel
© e. reinisch
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zur Stadtgeschichte. Auch die historischen Hinweise auf den neuen Straßentafeln wurden vom Stadtarchiv erarbeitet.
„Gedächtnis“ der Stadt Mehrere Außendepots mit einer Gesamtfläche von ca. 2000 m² erfüllen den Platzbedarf. Insgesamt werden rund 3000 Gemälde, 8000 Aktenschachteln und eine bedeutende Sammlung mit 150.000 Fotos verwahrt. Die umfangreiche Bibliothek umfasst auch mehrere hundert Zeitschriften und alle bedeutenden regionalen Zeitungen, teilweise bis ins 18. Jahrhundert zurückgehend. Im Jahr 2011 werden die Datenbanken des Archivs schrittweise ins Internet gestellt. Mit mehreren 100.000 Datensätzen kommt damit ein weiteres Service hinzu, wodurch das Stadtarchiv/Stadtmuseum weiterhin zu den führenden Einrichtungen seiner Art in Österreich zählen wird. „Die konsequente Sammlungsstrategie, die hervorragende wissenschaftliche Betreuung und Aufarbeitung der Sammlungen und die räumliche Nähe von Archiv und Museum machen das Stadtarchiv/Stadtmuseum zu einem exemplarischen Ort der wissenschaftlichen Forschung und musealen Vermittlung“, so Kulturstadträtin Univ.-Prof. Dr. Patrizia Moser.
Museum Goldenes Dachl 2007 wurde das Museum Goldenes Dachl ebenfalls in einen modernen Ser-
vicebetrieb umgewandelt. Die erweiterte Ausstellungsfläche bietet Alt und Jung die Möglichkeit, das Wirken von Kaiser Maximilian I. zu erleben. Die MuseumsbesucherInnen können auch einen Blick in den Erker des Goldenen Dachls, dem Innsbrucker Wahrzeichen, werfen und den Ausblick auf die Altstadt genießen. Über 35.000 Menschen, die das Stadtarchiv/Stadtmuseum und das Museum Goldenes Dachl jährlich besuchen, sprechen ebenso für das attraktive Angebot und hohe Niveau der Einrichtungen wie Auszeichnungen mit dem österreichischen „Museumsgütesiegel“ und dem „Museumspreis 2007“ des Landes Tirols. EH
Stadtarchiv Innsbruck Öffnungszeiten: Mo. bis Do. 9–12 Uhr und 13–17 Uhr, Fr. 9–13 Uhr
Stadtmuseum
Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9–17 Uhr Badgasse 2 (Barrierefreier Eingang über Herzog-Friedrich-Straße 3/ClaudianaInnenhof), Tel. 58 73 80
Museum Goldenes Dachl
Öffnungszeiten: Mai bis September: Mo. bis So. 10–17 Uhr Oktober bis April: Di. bis So. 10–17 Uhr November geschlossen Herzog-Friedrich-Str. 15, Tel. 58 73 80–29