Das StadtteiIwappen des Nun haben sich auch Vertreter der Saggener Vereine in einer Sitzung am 18. Mai d. J. unter Vorsitz von Dekan Mons. Heinz Schramm zur Annahme eines Stadtteilwappens für den Saggen entschlossen und de,n%\¥öm Verfasser vorgelegten Entwurf einhellig ihre Zustimmung erteilt.
Innrain sowie nach der Neustadt (= Maria-Theresien-Straße) - d e r vierte Teilbezirk der Stadt. ^ Siedlungsgemäß wirkte sich cMfeSer,'-oebietszuwachs zunächst nur im Gebiet der Silbergasse und der Kohlstatt aus, wo an der zur Pradlef Sülbrücke führenden Straße (= Universitäts- und Dreiheiligenstraße) sowie am ehemaligen Sülkanal/einerseits ein neuer Wohnstadtteil und andererseits eine Gewerbezone entstanden. Das Areal nördlich vom Sülkanal (= Linie Klara-Pölt-Weg - Zeughaus) blieb hingegen weiterhin vorwiegend landwirtschaftliches Wiesen- und Ackerland. Die wenigen Bauten, die hier vor 1886 aufgeführt worden sind, standen fast durchwegs in Beziehung zur lahdesfürstlichen Residenz bzw. zur Hofburg. Konkret zu nennen sind hier das Löwen- und das Böhmische Lusthaus (- Rennweg Nr. 5 und 9), die Heilig-GrabKirche, das Kapuzinerkloster,, das ehemalige Palais Spaur (- Kaiserjagerstraße Nr. 8) sowie der Gutshof Laicharding (= seit 1847 Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern an der Kettenbrücke). Erst der Bevölkerungszuwachs, der im Zuge des Eisenbahnanschlusses Innsbrucks und dem damit verbundenen Wirtschaftsaufschwung entstanden ist - mit dem Bahnviadukt erhielt der Saggèn auch eine neue Südabgrenzung -, führt jzur Umwidmung des Saggens vom Grünland zum
Baugebiet, wobei der erste Verbauungsplan von 1886 mit der sogenannten "Bischofsmütze" (vgl. unten) erst den Teilbereich zwischen Hofgarten und Claudiastraße berücksichtigt hat. Der Bau der Wohnblöcke östlich der Claudiastraße begann hingegen Von Stadtarchivdirektor 8ft Univ.erst 1898, wobei der hier damals einsetDoz. Dr. Franz-Heinz Hye zende Bauboom - nach 1918 entstanden hier auch zahlreiche städtische WohnhäuDer Saggen bildete bis zum Bau der ersten ser/ bis in die dreißiger Jahre angehalten Mühlauer Innbrtìcke (1581) einen nach hat \ . Norden, Osten und Süden ausweglosen Das nun für diesen Stadtteil konzipierte "Sack" zwischen Inn und Sili und gehörte Wappen bemüht sich, die hiemit kurz skizzur Dorfgemeinde und Hofmark Wüten. zierte, ganz individuelle Entwicklung des Er tritt urkundlich erstmals 1187 in ErSaggens widerzuspiegeln. Es zeigt daher scheinung, als die Bürger der kurztzuvor, in grün-gold (= gelb) gespaltenen Schild im Jahre 1180 über die Innbrücke herüber vorne einen aufrechten, nach rechts gevergrößerten Marktsiedlung Innsbruck wiwandten, goldenen Löwen, dessen Brust derrechtlich, begonnen hatten, auch die mit einem kleinen österreichischen Bin"Sacka"-Flur östlich des neuen Siedlungsdenschüd belegt ist, und im hinteren, golkernes - der heutigen Altstadt - in Verwendenen Feld die grüne, einmal senkrecht dung zu nehmen. Verständlicherweise hat und viermal waagrecht unterteilte sogedas Kloster Wüten als Grundherr über den nannte "Bischofsmütze", den Kern des erSaggen sofort dagegen protestiert und seisten, im Jahre 1886 verfaßten Verbauungsne Rechte durch Herzog Berchtold von planes für den bis dahin weitgehend Andechs urkundlich feststellen lassen, unverbauten, grünen Feldsaggen. - Der welchem Umstände wir die obzitierte älteösterreichische Löwe syll dabei auf die ste Nennung des Saggens verdanken. Einbindung des Saggens in das Hofleben Ungeachtet des klösterlichen Einspruchs der Innsbrucker Residenz der Erzherzoge waren die Innsbrucker Ackerbürger weivon Österreich hinweisen, bzw. an das urterhin an de*landwirtschaftlichen sprüngliche Löwenhaus ! erinnern, Nutzung des 1 Saggens interessiert welches gemeinsam mit dem sogeund erlangten schließlich 1339 eine nannten Böhmischen Lusthaus gemeinschaftliche Belehnung mit Erzherzog Ferdinand IL den nördden Saggengründen durch den Abt lichsten Gebäudekomplex der Hofdes Klosters Wüten, dem die Bürburgbauten dargestellt hat. In diegerschaft fortan als Grundherr für sem Zusammenhang sei auch den Saggen Grundzins zahlen daran erinnert, daß auch der Hofmußte. Als dann etwas mehr als garten und der nördlich an100 Jahre später die Stadt vom schließende ehemalige HirschanKloster Wüten die Sorgepflicht für ger zum Saggen gehören, wobei die Lesung aller in die St. Jakobsder Hofgarten als öffentliche ParkKirche gestifteten heiligen Messen anlage bei der 1886 begonnenen übernommen hat - bis dahin lag planmäßigen Verbauung des Sagdiese Verpflichtung beim Kloster, gens glücklicherweise ausgespart welches ihr in Folge Priestermanblieb. Diese begann daher erst östgels nur noch teilweise nachkomlich der Saggengasse bzw. heutimen konnte - erhielt die Stadt mit gen Kaiserjagerstraße, und sah in dieser Sorgepflicht auch als Gegender ersten Ausbauphase ein offen wert aller für diese heiligen Mesverbautes, grünes Villenviertel vor, sen gestifteten Gelder in der Höhe welches von der Richard-Wagner-, von insgesamt 36 Mark Perner alle der Conrad- und der Claudiastraße von der Stadt für die Saggengüter begrenzt wird und gemeinsam mit zu bezahlenden Grundzinse. Die der Kaiserjagerstraße gleichsam Stadt wurde damit nun auch die Gestalt einer Bischofsmütze Grundherr über den Saggen, bzw. bildet. Die innere Gliederung derdieser wurde auf diese Weise im Das Stadtteilwappen des Saggen. Nach einem Entwurf von F.-H. selben im Wappen bezieht sich auf Jahre 1453 - nach St. Nikolaus- Hye, heraldisch-graphisch gestaltet von Ingrid Schultus-Föger, die Falk straße und ihre vier QuerMariahilf, der Altstadt mit dem Zams. straßen. •
STADTNACHRICHTEN - AUGUST 1993
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