Jugendliche malen und zeichnen für das Pflegeheim (Th) Sehr ansprechende Mal- und Zeichenarbeiten von Schülerinnen und Schülern des Reithmanngyminasiums schmücken seit kurzem die Gänge des "Heimes am Hofgarten" und erfreuen mit ihren vielfach kräftigen Farben und ihrer klaren Bildsprache die alten Menschen. Insgesamt fünf Klassen der Unter- und Oberstufe hatten sich im Fach Bildnerische Erziehung der Aufgabe "Mit Bildern Freude machen" gestellt. Aus 100 Arbeiten wurden von einer Jury
30 Bilder in verschiedenen Techniken ausgewählt, darunter Aquarelle, Collagen und Zeichnungen. Die Kosten für die Rahmung und Verglasung trug die der Schule benachbarte CA-Filiale Reichenau, die die Mühe der Jugendlichen überdies mit Anerkennungspreisen belohnte. Im Rahmen einer kleinen Feier im Heimcafé, an der auch Vetreter der Bank und des Landesschulrates teilnahmen, erfolgte die Übergabe der Werke an die Heimleitung. •
Die von den Schülerinnen und Schülern des Reithmanngymnasiums für das "Heim am Hof garten " angefertigten Bilder werden von Schuldirektor Mag. Kurt Egger (rechts) an den Leiter des Pflegeheimes, Wilfried Steger, überreicht. (Foto: Murauer)
Altkleider können rund um die Uhr abgegeben werden (Th) Wer nicht auf die alljährlichen Kleidersammlungen warten kann und dennoch sicher sein möchte, daß seine Textilien eine sinnvoll Verwendung oder Wiederverwertung erfahren, wird die Einrichtung der rund um die Uhr geöffnete Altkleider-Abgabestelle der Caritas, Viaduktbogen 97 in der Ing.Etzel-Straße, sicher begrüßen. Die neue Stelle, die Teil eines einschlägigen Gesamtkonzeptes in Zusammenarbeit mit Sozialvereinen ist, bietet zudem Arbeitsplätze für schwer vermittelbare Arbeitssuchende. Die Altkleider werden nach entsprechender Sortierung, Reinigung und Instandsetzung entweder in SecondHand-Geschäften verkauft ("Wams" und "Zarathustra") oder kostenlos durch den "Verein zur Beratung und Betreung von Obdachlosen" an Bedürftige abgegeben (Viaduktbogen 35). Die an Großabnehmer verkauften Textilien sichern der Caritas die Geldmittel für ihre vielfältigen sozialen Aufgaben. Ein weiterer Aspekt liegt in der Entlastung des kostbaren Deponieraumes im Ahratal. Seit 1973 wurden 20 Millionen Kilogramm Altkleider gesammelt.
Kurzweilige Büchereistunden im Wohnheim Daß sich ältere Menschen noch gerne aktiv mit Literatur und dem Zeitgeschehen auseinandersetzen, zeigt eine gerne angenommene Veranstaltungsreihe in der Bibliothek des Wohnheimes Saggen.
(Th) Literaturinteressierte Heimbewohner treffen sich allwöchentlich am Donnerstag Vormittag in der Bibliothek im Wohnheim Saggen. An diesem Tag gestaltet seit über einem Jahr die DiplomBibliothekarin Silvia Hohenauer, unterstützt von Melitta N u ß b a u m e r , ein Kulturprogramm, das für alte Mitbürger zu einem liebgewonnenen Termin im oft eintönigen Heimalltag geworden ist. In den bisher 53 Büchereistunden, in denen überdies alle Heimbewohner, die Freude am Lesen haben, auch fachlich beraten werden und Bücher entlehnen können, brachte Frau Nußbaumer den Literaturfreunden die unterschiedlichsten Interessensgebiete näher. So
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befaßte sich der Kreis z. B. mit der Störung des ökologischen Gleichgewichtes unserer Erde durch den Menschen, dem Josefinismus in Österreich, den Nordtiroler Sagen und mit John Steinbeck, dem großen amerikanischen Erzähler. Im Mozartjahr 1991 durfte als Thema auch der berühmte Komponist nicht fehlen. Heuer wird eine Veranstaltung Christoph Kolumbus gewidmet sein. Zur näheren Erläuterung des gewählten Themas liest die Bibliothekarin allwöchentlich Textauszüge oder Kapitel aus Büchern vor, gibt eine Kurzfassung des Inhaltes, verdeutlicht das Anliegen des Autors und stellt den Verfasser vor. Dann sind die Zuhörerinnen und Zuhörer im
STADTNACHRICHTEN - MAI 1992
Alter zwischen 68 und 95 Jahren am Wort, die in angeregter Unterhaltung ihre Meinungen zum Thema äußern, sowie eigene Erfahrungen und Erinnerungen austauschen. Die Tätigkeit der Initiatorinnen findet nicht nur reges Echo, zu ihrer Freude sind zwischen den alten Menschen sogar Freundschaften entstanden. Frau Nußbaumer: "Auf diese Weise gelingt es uns, die Betagten aus ihrer Lethargie zu befreien, ihre Aktivitäten zu wecken und wach zu halten." Den Elan für ihre ehrenamtliche Ar. beit, die viel Einsatz erfordert, schöpfen die Eachfrauen aus der Freude und der Dankbarkeit, die ihnen aus dem Kreis der Betagten entgegengebracht wird. Eine Seniorin formulierte es so: "Wir sind sehr froh, daß wir einmal in der Woche über etwas sprechen können, das nicht mit Alter oder Krankheit zu tun hat." •