Das Höttinger Peterlspiel lebt nun im Stadtarchiv wieder auf Toni Höcks alte Puppen und moderne Reflexionen (We) Das Höttinger Peterlspiel war in Innsbruck um die Jahrhundertwende bis hinein in die 30er Jahre mindestens so beliebt wie heutzutage ein Fernsehkrimi. Blutrünstig waren die Geschichten ja auch, die meist an den Winterabenden zwischen Dreikönig und Faschingdienstag vorwiegend beim „Mohren" in Mariahilf und im ehemaligen Gasthaus „Stamser" aufgeführt wurden. Die 32 Original-Puppen halten heute die Innsbruckerinnen Antonia Häninger und Maria Kuprian in Ehren. Zehn besonders exemplarische Stücke sind derzeit ge-
meinsam mit von Toni Hock gestalteten Szenenbildern in einer Austeilung im Stadtarchiv in der Badgasse zu bewundern. Die Tempera-Bilder sind im Besitz von Albuin Kelderer, der den Maler Toni Hock beauftragt hatte, seine Zirbenstube in Hötting mit Szenen aus dem Peterlspiel zu schmücken. Die Austeilung „Toni Hock — Das Höttinger Peterlspiel — Alte Puppen — moderne Reflexionen" kann bis 30. Dezember in den Foyers des Stadtarchivs in der Badgasse, während der Amtszeiten bei freiem Eintritt besucht werden.
Bei der Ausstellungseröffnung am 19. September: v. L Toni Hack, Kulturstadtrat Mag. Hermann Girstmair („...auch wenn das Peterlspiel weit in die Geschichte zwückreicht, so mein ich doch, daß es aktuelle Bezüge hat"), Archivdirektor Univ.-Doz. Dr. Franz-Heinz-Hye. Foto: Eliskases
Innsbruck aus der Vogelperspektive betrachtet
Künstler in der Fennerkaserne
Erstes Exemplar des großen Panorama-Stadtplanes dem Bürgermeister überreicht (We) Das erste Exemplar des mit 500 Stück limitierten großen Panormama-Stadtplanes von Innsbruck erhielt Bürgermeister Romuald Niescher handsigniert von Prof. Franz Stummvoll und Otto Schuster vom Innsbrucker Bildplanverlag am 6. September im Altstadt-Rathaus übereicht. Bürgermeister Romuald Nieschei drückte seine Freude über dieses faszinierende Werk aus, das erstmals naturgetreu bis in die kleinste Einzelheit das gesamte Stadtgebiet Innsbrucks in der Vogelperspektive darstellt. Jedes noch so kleine städtebauliche und landschaftliche Detail ist auf der Karte zu erkennen. So hatte der Bürgermeister natürlich gleich Erfolg, als er auf der Karte sein Wohnhaus in der Reichenau oder zum Beispiel den Musikpavillon im Hofgarten und die Andreas-Hoferstatue am Bergisel suchte. Prof. Stummvoll unterstrich, daß die Karte selbstverständlich handgezeichnet ist; alle Aufnahmen, auch die von der Luft, und die notwendigen Skizzen an Ort und Stelle wurden von ihm selbst gemacht. Insgesamt waren 11.500 Stunden Arbeitszeit erforderlich. Die Panoramakarte ist in drei verschiedenen Formaten im Buchund Zeitschriftenhandel sowie in der Innsbruck-Information am Burggraben erhältlich: Als Stadtplan, als Poster und als großer Plan, dessen Auflage allerdings mit 500 Stück begrenzt ist.
Jene Räume in der Fennerkaserne, in denen noch bis 18. Oktober die Modelle des IdeenWettbewerbes Bergisel-Arene zu sehen sind, werden vom 15. November bis 15. Dezember von jungen Künstlern frei gestaltet: Der Stadtsenat beschloß unter Vorsitz von Bürgermeister Romuald Niescher, sie dem „Organisationskomitee Räume" kostenlos zur Verfügung zu stellen. Dieses Organisationskomitee bilden Persönlichkeiten der Tiroler Künstlerschaft und der Kulturabteilung des Landes. Anfallende Mietkosten trägt die Stadt. Eine Weiterverwendung nach dem 15. Dezember ist (aufgrund der Abmachung der Stadt mit dem Bund) leider nicht möglich.
Der neue Panorama-Stadtplan von Innsbruck. Im Bild v.l. Bürgermeister Romuald Niescher, Professor Franz Stummvoll und Otto Schuster von Bildplanverlag. (Foto: Frischauf) Nähere Auskünfte auch beim Innsbrucker Bildplanverlag, Ab-
sam, Franz-Hairer-Straße 7, Telefon O 52 23/44 6 66.
Dr. Hans Moser neuer Rektor unserer Universität Die deutsche Sprache und ihre Gefährdung war Thema der Antrittsrede (bp) Am 12. Oktober fand in der Aula der Leopold-FranzensUniversität Innsbruck die feierliche Inauguration des für die Studienjahre 1991/92 und 1992/93 zum Rektor gewählten Dr. phil. Hans Moser statt. „Verfällt unsere Sprache? Von Sprachbräuchen und Sprachnormen" war das Thema der Antrittsrede des Universitätsprofessors für Deutsche Sprache und ältere deutsche Literatur.
Geboren 1939 in Thiersee, besuchte Dr. Moser das Gymnasium in Kufstein und studierte Germanistik, Romanistik und Philosophie in Innsbruck. 1962 promovierte er mit einer dialektologischen Arbeit. Nach einem dreijährigen Aufenthalt in Straßburg, wo er an der Universität als Lektor arbeitete, kam er 1965 als Assistent nach Innsbruck. 1976 habilitierte Dr. Moser mit einer Arbeit über die
Sprache in der Kanzlei Maximilians I. Zwei Jahre später folgte er einem Ruf an die Universität in Augsburg. Es folgten Gastprofessuren in Passau und an der Freien Universität Berlin. 1981 kehrte er an die Universität Innsbruck zurück. Von 1983 bis 1985 war Dr. Hans Moser Dekan der Geisteswissenschaftlichen Fakultät.
Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1991, Nr. 10
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