Schloß Büchsenhausen als neues museales Zentrum LR Astl und Bgm. Niescher stellten „Tiroler Museenkonzept" vor — Kunsthalle, Stadtmuseum in Aussicht (Ste) „Gemeinsame kulturelle Akzente" planen Landesrat Fritz Astl und Bürgermeister Romuald Niescher. Ihr „Tiroler Museen-Konzept", das sie am 2. Juli Medienvertretern vorstellten, sieht nicht nur die Unterbringung des Alpenvereinsmuseums im Ost-Trakt des Schlosses Büchsenhausen und die Realisierung einer Kunsthalle auf dem Areal des Exerzierplatzes der Fennerkaserne vor, sondern auch die Adaptierung der Siebenkreuzkapelle in der Kohlstatt für museale Zwecke. Der Bau soll nach entsprechender Adaptierung naturhistorische Sammlungen aufnehmen. Das vielfach mit Vehemenz geforderte Museum für Moderne Kunst könnte im „entlasteten" Ferdinandeum geeigneten Raum finden. Als zusätzliches „Zuckerl" stellten die beiden Politiker eine Kunsthochschule, die im Gebäudeverband der Sowi-Fakultät entstehen soll, in Aussicht. In den in Innsbruck beheimateten Museen herrscht schon seit langem akute Raumnot. Nicht nur die Schauräume sind zur Gänze belegt, sondern auch die Depots randvoll mit hochinteressantem Kulturgut gefüllt. Dieser Mißstand soll nun aber, so der Wille Astls und Nieschers, möglichst bald beseitigt werden. Mit den Eigentümern von Schloß Büchsenhausen wurde bereits Einigung hinsichtlich der Anmietung des Ost-Traktes, der 4500 m2 umfassenden Kellergewölbe und des 1500 m2 großen, ausbaufähigen Dachbodens erzielt. Der wunderschöne Bau in der Weiherburggasse soll das bereits seit langem geforderte Alpenvereinsmuseum beherbergen, das in Innsbruck, dem Sitz des Österreichischen Alpenvereines, seine „natürliche Heimstätte" habe, wie Bgm. Niescher hervorhob.
Zusätzlichen Raum erhält auch das Zeughaus: Die Siebenkreuzkapelle in der Kohlstatt wird nämlich adaptiert und in Hinkunft die naturhistorischen Sammlungen des Museums beherbergen. Eine verkehrsberuhigte Kapuzinergasse zwischen Zeughaus und Kapelle würde dem neuen musealen Zentrum zusätzliche Attraktivität verleihen. Großen Gefallen finden beide Politiker an der Idee Minister Buseks, im Bereich der Sowi-Fakultät — „hier herrscht noch ein Raumüberangebot" (Astl) — eine Kunsthochschule anzusiedeln. Als
Präsentierten ein umfassendes Museen-Konzept: Kultur-Landesrat Fritz Astl (links) und Bgm. Romuald Niescher. (Foto: Birbaumer) „Zentrum West" im musikalischbildnerischen Bereich könnte Innsbruck das bestehende Ausbildungsangebot in Österreich ergänzen, hieß es bei der Pressekonferenz. Die Realisierung der Projekte erfordert freilich viel Geld, das kaum von Land und Stadt allein aufgebracht werden kann. Mit dem vorgelegten, immerhin schon recht konkreten Konzept hofft
Astl, bald auch private Sponsoren zu gewinnen. Ein künftiges Innsbrucker Stadtmuseum soll laut Bgm. Niescher im Haus neben dem Weißen Rössl in der Kiebachgasse entstehen. Zahlreiche Kunstschätze des Stadtarchivs und Leihgaben an das Ferdinandeum könnten hier endlich in würdigem Rahmen der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden.
Attraktion: Abends zum Essen auf die Seegrube Nordkettenbahn bietet jeden Donnerstag Abendfahrten um 50 S für Einheimische an (Eiz) Dieser Blick ist überwälti- 18 und 23.30 Uhr (alle halben gend: Patscherkofel und Series Stunden und nach Bedarf) fährt im Mondlicht — und zu Füßen man als Einheimischer um 50 S das Lichtermeer der Landes- (Gäste 70 S) auf die Nordkette. hauptstadt. Man kann das Dort warten im gründlich umgeSchauspiel genießen, wenn man stalteten Restaurant (180 Sitzdas neue Angebot der IVB nutzt: plätze; besonders empfehlensJeden Donnerstag zwischen wert: der Speisesaal im 1. Stock)
die sehr um gehobene Qualität bemühten neuen Pächter Christa Welzl und Ingmar Bubik, um die kulinarischen Wünsche zu erfülAußerdem könnte den in der len: „Wir wollen die Seegrube zu Landeshauptstadt angesiedelten einer Adresse machen, die man Museen zusätzlicher, wichtiger des Essens wegen besucht!' Depotraum zur Verfügung geAuch die IVB wollen mit den stellt werden. Stadt und Land Abendfahrten „die Nordkette wollen die Finanzierung gemeinbesser nutzen", wie Dir. Dkfm. sam übernehmen. Dafür, ist der Dr. Bernhard Mazegger unterBürgermeister überzeugt, werde streicht: Gemeinsam mit den man im Gemeinderat eine MehrPächtern wurde der Selbstbedieheit finden. nungstrakt im Erdgeschoß des Hotels umgebaut und der Saal Eine Kunsthalle können sich die im 1. Stock renoviert, „um eine Politiker auf dem Areal des eheleistungsfähige Gastronomie biemaligen Exerzierplatzes der Fenten zu können". Einschließlich nerkaserne vorstellen. Sie soll der Erneuerung der 60 Jahre schwerpunktmäßig zeitgenössialten Heizung sowie der Toilettesche Werke aus dem Arge-Alpanlagen wurden bisher rund fünf Raum präsentieren. Ob das MuMillionen Schilling investiert. seum für Moderne Kunst in Bis Herbst sollen auch die Zimeinem neuen Gebäude neben der mer (30 Betten) wieder auf zeitKunsthalle oder — nach Aussiedgemäßen Standard gebracht lung etwa der Abteilung für Urgesein. — Auf die Seegrube bei schichte — im Ferdinandeum eingerichtet wird, darauf wollten Jeden Donnerstagabend fährt nun die Nordkettenbahn: Links IVB- Nacht: Das werden sich auch nicht entgehen sich Astl und Niescher in ihrem Dir. Dr. BernhardMazegger, daneben Christa Welzlund Ingmar Bubik, Feriengäste Konzept noch nicht festgelegen. die neuen Wirtsleute des Seegruben-Restaurants. (Foto: Birbaumer) lassen! Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1990, Nr. 7
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