STADTGESCHICHTE / NATUR
Kalvarienberg: Eine Fibel aus d e m alten Rom D e r Arzler Kalvarienberg, der sich steil etwa 100 m über die Talsohle erhebt, ist mit seiner barocken Kirche einer der markantesten Geländep u n k t e im Inntal um Innsbruck. Wegen der herausragenden Lage w u r d e i m m e r wn-dcr vermutet, es müsse schon vor Errichtung der Kirche Bauten auf dem Hügel gegeben haben, z.B. eine Burg. Ausgrabungen haben aber nie stattgefunden. Da in den letzten Jahren die Abbruchkante des Südhanges bedrohlich nahe an die Kalva-
Das Ornament schlages.
des Fibel-Um-
Darauf wurden unter der Leitung von Heinz Müller und Dr. Dietrich Feil (Institut für Klassische und Provinzialrömische Archäologie der Universität Innsbruck) zwei Suchschnitte geöffnet, welche sichere Hinweise für eine viel ältere Bebauung des Hügels gegeben haben. Sie w a r e n Anlass f ü r die Ausgrabungen, die seit dem 5. Juli 2004 unter Leitung von D. Feil in Zusammenarbeit mit Heinz Müller stattfinden und von der Stadt Innsbruck finanziert werden. Im Laufe der ersten zwei Grabungswochen wurden Flächen von insgesamt über 100 qm vor allem entlang der südlichen Hügelkante — mit angemessenem Abstand zum Hangabbruch! - g e ö f f n e t . Dabei erwies sich, dass zumindest im gesamten nordwestlichen Teil der
Hügel kuppe teils
schon
Schmetterlingsfauna Innsbrucks im Visier bei Vili noch gute LebensbeTiroler Landesmuseum. dingungen. Diese blumenreiStadt Innsbruck ( U m w e l t r e chen Flächen sind gerade für ferat und Stadtarchiv) haben die Artenvielfalt von Tagfalwie bereits berichtet - ein tern in der ansonsten eher dreijähriges Forschungsprowiesenarmen Landeshauptjekt zur Erhebung der stadt von großer Bedeutung. Schmetterlingsbestände im Bereich der N o r d kette gestartet. Daraus sollen u.a. Maßnahmen für die Lebensräume der Schmetterlinge abgeleitet und damit deren W e i t e r b e stand gesichert Der Bergahorn-Zwergfalter, entdeckt im Gewerden. Projektlei- ^' e t ^ e s Rauschbrunnens. (Aquarell R. Johansson) ter Dr. Peter Huemer (NaAber auch die Nachtfalterturwissenschaftliche Sammlungen) erforscht mit einem Team von erfahrenen Profis und Fachamateuren, unter anderem vom Verein B I O D A T Alpin, Bestand und Lebensweise der Falter. Die Erhebungen zeigen bereits erste erfreuliche Ergebnisse. So konnte in den noch schönen und relativ
gemeinschaften weisen in Innsbruck nach den bisherigen Untersuchungen teilweise eine sehr bemerkenswerte Naturnähe auf. So konnten am 5. Juli im Gebiet des Gasthofs Rauschbrunnen in einer auffallenden Nachterfassungsaktion über 250 (!) Falterarten gefunden werden, darunter erstmals in
großflächigen Halbt r o c k e n r a s e n bei Vili unter anderem eine starke Population des in Oster*+t\i reich gefährdeten Roten Scheckenfalters gefunden werden. Die W ä r m e liebende A r t ist an den meisten eheP>lick auf die Grabungsfläche, rechts Heinz Müller! sehen Kaiser- maligen FundstelDie Wiesen in Vili, Lebensraum der Schmet(Foto: Walter Dandrea) zeit gehört der len in T i r o l verterlinge. (Foto: TLMF/Huemer) schwunden. Sie rienberg-Kirche gerückt war, bisher schönste Einzelfund an: reagiert sehr empfindlich auf eine nahezu intakt erhaltene w u r d e n Sanierungsarbeiten Tirol auch der hoch spezialiDüngung oder zu frühe Mahd n o t w e n d i g . Dafür w u r d e n Bronzefibel mit durchbrochesierte B e r g a h o r n - Z w e r g f a l und findet auf Grund der nanem D e k o r im „ T r o m p e t e n Teile des Hügels, die vorher ter, dessen Raupe ausschließturnahen traditionellen Beunzugänglich waren, gerodet Stil", die aus dem 2.-3. Jahrlich an Bergahornfrüchten wirtschaftung in den Wiesen hundert n. Chr. stammt. und sichtbar gemacht. Hier frisse b e o b a c h t e t e Heinz Müller (Archaeo Tirol) im Juni 2004 einen Mauerrest im HangabAb sofort kann bequem von zu Hause das Benutzerkonto verwaltet werden. Auf dei Inb r u c h und stellte in Bereiternetseite w w w . i n n s b r u c k . b v o e . a t findet man unter „Service" das Benutzerkonto. chen, w o die Grasnarbe Lesekartennummer und Kennwort eingeben (Geburtsdatum. z.B.: 0 1.0 I. I 980) und schon durch Baumaschinen beschäsieht man den aktuellen Kontostand. Fällige Bücher und Medien können gleich verlängert digt w o r d e n war. Steine fest, werden. Bücher können reserviert werden (80 Cent); unter „Neues in der Stadtbücherei" die n i c h t zur geologischen sind die Neuankaufe des laufenden Monats zu finden. Struktur des Hügels passen. knapp unter der Oberfläche ältere Reste zu finden sind. Das Fundmaterial reicht von vorgeschichtlicher bis in spätrömische oder frühmittelalterliche Zeit. Der römi-
24-Stunden-Service in der Stadtbücherei
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INNSBRUCK INFORMIERT - AUGUST 2004