INNSBR
Ein Pionier der Innsbrucker Fliegerei
grund der wirtschaftlichen Notlage keitsmedaille für Offiziere) ausgezeich1928 eingestellt werden musste. Daher net. nahm er ab 1928 die Stelle eines VerNach dem Kriegsende widmete er sich dem Aufbau des österreichischen Luftverkehrs, wobei er schließlich in seine Geburtsstadt zurückkehrte. So testete er im Auftrag der 1923 gegründeten Österreichischen Luftverkehrs-AG (ÖLAG) die Landemöglichkeiten im Großraum Innsbruck. Mit der Eröffnung des Innsbrucker Die im Auftrag der Deutschen Lufthansa durchgeführten FlugFlughafens am 1. Juni zeug-Höhentransporte stellten eine fliegerische Glanzleistung 1925 wurde er nicht von Raoul Stoisavljevic (hierin einer Albatros-Maschine sitzend (Foto: Dr. Peter Stoisavljevic) nur zum stellvertreten- dar. den Flughafenleiter ernannt, sondern kehrspiloten der ÖLAG an. Mehr als war auch gleichzeitig der Flugleiter der 200.000 Flugkilometer legte er dabei siStrecke München cher im regelmäßigen Linienflugverkehr Innsbruck. Ab zurück. Am 2. September 1930 wurde 1 926 widmete er ihm anlässlich eines Postfrachtfluges sich zusätzlich nach Zürich eine plötzlich aufziehende dem Aufbau von Schlechtwetterfront zum Verhängnis Flugzeug-Höhener verunglückte im Gebiet des Krottentransporten, die kopfmassivs bei Garmisch-Partenkirzur Hüttenversorchen tödlich. Am 10. September 1930 gung aus der Luft fand die Beerdigung des beliebten Fliesowie für Seilbahngers am Städtischen Westfriedhof statt. bauten dienten. Eine Gedenkstätte für den unvergesZwei Jahre warder *±j*hm senen Piloten befindet sich seit 1964 Innsbrucker Flugauf der Nordseite des heutigen Flug- , hafen Stützpunkt hafengeländes. Die ÖLAG hatte ihre Mit der Eröffnung des Innsbrucker Flughafens in der Reichenaufür diese fliegerierste 1935 in den Dienst gestellte Junam 1. Juni 1925 wurde auch gleichzeitig die Strecke München - sche Pionierleiskers Ju 52/3m auf den Namen Raoul Innsbruck mit einer Fokker FIII der Süddeutschen Aero Lloyd aufStoisavljevic getauft. (Tanja Chraust) genommen. (Foto: Hell/Chraust) tung, bis sie aufDie Anfänge des Innsbrucker Flugwesens sind untrennbar mit dem am 29. Juli 1887 in Innsbruck geborenen Raoul Stoisavljevic verbunden, der im Zuge seiner militärischen Ausbildung am 2. Juli 1913 das Diplom eines Flugzeugführers erwarb. Während der Innsbrucker Flughafen im Jahre 2000 sein 75-jähriges Bestehen feiern kann, jährt sich zugleich der 70. Todestag von Raoul Stoisavljevic. Ein Anlass, sich der Verdienste dieses Innsbrucker Flugpioniers wieder zu erinnern. Im Ersten Weltkrieg stellte der in Fliegerkreisen als „kühner Stoi" bezeichnete Feldpilot sein fliegerisches Können mit zahlreichen Luftsiegen unter Beweis und wurde dafür mit höchsten Orden (z.B. Ritterkreuz des Leopoldordens und Orden der Eisernen Krone sowie mit der Goldenen Tapfer-
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Die Anlage des Innsbrucker Flughafens in der Reichenau, beste- Alfred von Eccher, der erste Leiter des Flughafens, prägte enthend aus zwei Eisenhangars, einem ebenerdigen Abfertigungs- scheidend die Anfangsjahre des heimischen Luftverkehrs und war und Verwaltungsgebäude (rechts) und einer Graspiste. auch Pilot der Rundflugmaschine „ Tirol". (Fotos: Walter Kreutz)
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INNSBRUCK INFORMIER!
OKTOUKR 2000