Innsbruck informiert

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Die Anfänge des Tivoli Im Jahre 1903 wurde auf der Wiese nahe der Sill, die den Innsbruckerlnnen als Naherholungsgebiet diente, ein Gasthaus mit dem Namen „Tivoli" errichtet. Schon zuvor fanden auf den weitläufigen Wiesen Schlitten- und Aus dem Stadtarchiv von Lukas Morscher Pferderennen statt. Der Begriff Tivoli leitet sich von der Stadt Tivoli, östlich von Rom, ab, die für ihre Parkanlagen und Wasserspiele zum Inbegriff für einen Erholungsort geworden ist. Heute gibt es in vielen Städten Plätze mit dieser Bezeichnung. Das Gebiet zwischen Pradl und Amras wurde früher in sog. Gestöße eingeteilt. Dies sind große Grundflächen, die durch parallele Wege von der Sill nach Osten unterteilt waren. So bildeten beispielsweise der Paschbergweg und die Wiesengasse ebenso die Grenze zwischen zwei Gestoßen wie die Kaufmannstraße und die Burgenlandstraße. Das alte Tivolistadion befindet sich im vierten Gestöße, dem sog. Silbergestöß. Das neue Stadion befindet sich im zweiten Gestöß. Am 31. Dezember 1904 erwarb die Stadt Innsbruck das Eigentum an diesen Gründen vom bisherigen Eigentümer Mathias Stolz. In den folgenden Jahren bis 1922 fanden dort noch regelmäßig Viehmärkte statt. Ebenso wurde ein Kinderspielplatz im Ausmaß von 3500 m2 angelegt. Am 13. Februar 1913 beschloss der Innsbrucker Gemeinderat die Anlage eines „Sportplatzes an der Sill". Gleichzeitig wurde auch der Weg am Sillufer angelegt und mit Bäumen bepflanzt. Während des Ersten Weltkrieges war der Sportplatz mit Baracken verbaut. Auf Antrag der Turnvereine wurde er am 28. Mai 1920 wieder eröffnet. Franz Fischer, Mitglied des Gemeinderates und später Bürgermeister von Innsbruck, setzte sich im März 1922 für eine gründliche Sanierung des „Sportplatzes an der Sill", wie er damals noch hieß, ein. Vor allem die Unebenheiten des Bodens sollten behoben werden.

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In diese Zeit fallen auch die Pläne der damals noch eigenständigen Gemeinde Hötting, beim Rössl in der Au einen modernen Sportplatz zu errichten, der am 29. März 1924 eröffnet wurde. Zuvor konnte von den Sportbegeisterten nur der „graslose, steinige und teilweise zementharte Platz bei der Ausstellungshalle" [= Messehalle] und gelegentlich der Platz des Klosterkasernenhofes genutzt werden. Am 9. April 1924 genehmigte der Innsbrucker Gemeinderat nach mehreren vergeblichen a

senturnvorführungen waren 8000 Turner und 1800 Turnerinnen gleichzeitig aktiv. Mit diesen Veranstaltungen wurde im Sinne der Ideologie die Massenbeteiligung vor der sportlichen Einzelleistung betont. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Gelände von zahlreichen Bomben, 67 Bombentrichter allein auf dem Rasenplatz, verwüstet. Während des Krieges wurden hier zahlreiche Schrebergärten angelegt, um die Lebensmittelversorgung zu verbessern.

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Anläufen der Vereine einen Betrag von 210 Millionen y^' Kronen zur Sanierung des Sportplatzes. Die Anlagewurde nunmehr auch für internationale Wettkämpfe adaptiert. Es wurden die zwei westlichen Fußballfelder angelegt. Das Café Restaurant Tivoli um 1910. (Stadtarchiv Ph-24796) südliche Feld war Diese bestanden bis 1948. Aber bemit einer 400-m-Aschenbahn umgereits 1946 wurden die ersten Ausbesben. Das nördliche Feld diente im Geserungsarbeiten - zum Teil durch die gensatz zum südlichen als TrainingsSportvereine selbst - durchgeführt. feld. Die feierliche Eröffnung erfolgte Seit Herbst 1948 wurde an einem am 16. und 17. Mai 1925 u.a. mit eineuen Stadion geplant und gebaut. Für nem Leichtathletik-Städtekampf Innsdie Errichtung der Tribünenkegel wurbruck gegen Klagenfurt. Innsbruck ! den 15.872 m Bruchmaterial aus den siegte mit 42 : 39 Punkten. Im Zuge der Bombenruinen des Hotel Tyrol aufgeFeiern fand auch ein Fußball-Städteschüttet. spiel Salzburg gegen Innsbruck statt, Als Besonderheit wurden erstmalig in das mit einem 3 : 1 Sieg der SalzburÖsterreich runde Torstangen montiert. ger endete. Die Innsbrucker NachrichNach 531 Arbeitstagen fand am 2. Auten vom 18. Mai 1925 kritisierten die gust 1953 mit einem FreundschaftsEinstellung der Innsbrucker Spieler, die spiel Nimes gegen Rapid Wien, das „sich manchmal in zeitlich sehr bedie Wiener mit 5:1 gewannen, die feigrenzten Anwandlungen von Spieleifer erliche Einweihung statt. Am 10. Mai und Spielverständnis zeigte". Das 1961 wurde auf dem östlich angrenHockeyspiel zwischen Pasing-Münzenden Areal das bekannte chen und Cricketer Innsbruck gewanFreischwimmbad eröffnet. nen die Gäste mit 3 : 0. Schon diese Auch das neue Fußballstadion wird unvollständige Aufstellung zeigt die sicher viele Höhen und Tiefen des TiBreite des damals geübten Sports. roler Sports erleben. Ebenso sicher ist, Die an Teilnehmerinnen größte Zahl dass sich das himmelhohe Lob und die an Sportlern trat vom 10.- 13. Juli 1930 abgrundtiefen Kritiken immer wieder beim 3. Bundesturnfest des Deutschen abwechseln werden. Turnerbundes 1919 an. Bei den Mas-

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