Innsbruck informiert

Page 21

Innsbrucker Kulturpanorama

Georg Schmöhe ab 1997 Innsbrucker Musikdirektor Für jene Musikfreunde, die im September 1994 das Symphoniekonzert unter Gastdirigent Georg Schmöhe erlebt haben, ist er kein Unbekannter: Georg Schmöhe, derzeit noch Generalmusikdirektor des Staatstheaters Kassel, wird beginnend mit der Konzertsaison 1997, nach Innsbruck kommen und die Nachfolge von Kasper de Roo antreten. Georg Schmöhe: „Ich freue mich sehr auf meine Aufgabe in Innsbruck. Als ich vor einem Jahr in Innsbruck dirigieren durfte, war dies ein schönes Erlebnis und das Verhältnis zum Orchester war von Anbeginn an gut". Schmöhe zeigte sich überrascht, daß in Innsbruck so vorausblickend gearbeitet wird und die Bestellung schon jetzt fixiert wurde. „Das ist normalerweise nur in ganz großen Häusern üblich Verstehen sich schon prima: Theaterintendant und ist ein Beweis, daß Dominique Mentha (rechts) und der künftige man hier professionell zu arbeiten versteht". Innsbrucker Musikdirektor Georg Schmöhe. (Foto: RPD/Weger) Er, Schmöhe, habe nun zwei Jahre Zeit Innsbruck kennenzulernen und Der Stadtsenat hat in seiner sich mit der Situation hier verSitzung vom 4. Oktober, folgend traut zu machen. Wie das Proder Empfehlung des einstimmigramm aussehen wird, könne er gen Beschlusses im Orchesterim Detail noch nicht sagen. Es ausschuß, der Bestellung von sollen lebendige Konzerte werSchmöhe als Innsbrucker Muden, alles Klischeehafte und die sikdirektor ab 1. September Routine gehörten auf jeden Fall 1997 zugestimmt. überdacht. Schmöhe betonte Im Rahmen einer Pressekonauch, daß er kein Freund von ferenz am 6. Oktober im Bür„stilechten" Programmen sei. So gersaal des Historischen Ratkönne er sich z. B. neben Walhauses präsentierte Kulturstadtzermusik auch Pruckner oder rätin Hilde Zach im Beisein von Strawinski vorstellen. Ein ProTheaterintendant Dominique gramm z. B. nur mit ImpressioMentha und Kulturamtsleiter Dr. nisten oder ein NationenproWalter Frenzel den künftigen gramm findet Schmöhe eher faMusikdirektor der Öffentlichkeit.

de. Wichtig sei für ihn der inhaltliche Bezugspunkt. In Bezug auf die Moderne Musik komme er nicht nach Innsbruck um das Publikum zu „erziehen". „Neue Musik muß richtig serviert und nicht untergejubelt werden, dann wird sie auch akzeptiert", weiß Schmöhe aus Erfahrung. Nach einem großen Brahms-Klavierkonzert könne er sich durchaus als zweiten Programmpunkt z. B. Albin Berg vorstellen. Auch die französische Musik soll in Innsbruck in Hinkunft gepflegt werden. Der Vertrag mit Georg Schmöhe soll ca. vier bis fünf Jahre laufen. Doninique Menthas zweite Periode in Innsbruck wird - vorausgesetzt es kommt zur Vertragsunterzeichnung - ebenfalls 1997 beginnen. Generalmusikdirektor Georg Schmöhe stammt aus Gummersbach/Westfalen. Nach Studien bei Sergiu Celibidache, Franco Ferrara, Antonio Votto und Dean Dixon wirkte er in Düsseldorf in der Deutschen Oper am Rhein und von 1974 bis 1980 als Musikdirektor der Stadt Bielefeld. 1980 bis 1983 war er Chefdirigent des Orquesta Sinfonica Venezuela in Caracas, dessen Europatournee er 1981 mit großem Erfolg leitete. 1989 bis 1992 war Schmöhe Chefdirigent der Nürnberger Symphoniker. Seit 1992 ist Georg Schmöhe Generalmusikdirektor des Staats-Theaters Kassel. Gastdirigate führten ihn u. a. an die Deutsche Oper Berlin, die Hamburgische Staatsoper, das Opernhaus Leipzig und an die Grand Opera Paris. Gastkonzerte leitete er u. a.

INNSBRUCK INFORMIERT - SERVICEBEILAGE - NOVEMBER 1995

beim RSO Berlin, beim Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks München, beim ORF-Sinfonieorchester Wien, beim Baseler Sinfonieorchester, bei den Bamberger Symphonikern, beim Orchester de la Suisse Romande und bei den Münchner Philharmonikern.

Banken als Kunstmäzene Bei der Anfang Oktober veranstalteten Kunstpräsentation im Congress Innsbruck wurde das großformatige Ölbild „Frühlingsmelodie" von Gerhild Diesner der Öffentlichkeit präsentiert. Typisch für Diesners Duktus und Farbgebung ist es eine Hommage an die Kräfte des Lebens und der Natur. Dieses wertvolle Kunstwerk ist von der Ersten Österreichischen Spar-Casse der Stadt Innsbruck als Leihgabe unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden. Die Stadt hat das Bild an das Kongreßhaus zur künstlerischen Ausschmückung weitergegeben. Neu in der Kunstsammlung des Kongreßhauses sind auch die „Kreisform in Gelb" von Hellmut Bruch (gesponstert von der Raiffeisenbank), „Die Macht des Rot" von Max Weiler (Leihgabe der Kulturabteilung des Landes) und die „Große Figur 1994/95" von Franz Pöhacker (gesponstert von den Casinos Austria und der Tiroler Sparkasse). Seit seiner Eröffnung im Jahr 1973 konnte das Innsbrucker Kongreßhaus eine beachtliche Sammlung von Kunstwerken der Bildhauerei und Malerei aufbauen. Insgesamt sind nun schon 38 Künstler mit großen Werken im Kongreßhaus vertreten. Stadt Innsbruck und Land Tirol sind weiter bemüht, Sponsoren zu finden.

9


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.