Amtsblatt Innsbruck

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

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gistrates und moderner Kernsprechanlage- das Projekt stammt von Oberbaurat Ing. ßranz Wiesenberg.

Nummer 12

1947/48: Wiederaufbau des durch Vomben zerstörten Teiles des Rathausbaues am kldolf-pichler-plah mit einem Aufwand von 704.204 Schilling.

1944, Dezember 16.: Nei einem Bombenangriff wird der nördliche Teil des Anbaues, wo Zwei Zeitzünder er« plodieren, zerstört, wobei 24 Menschen, meist Magi« stratsangehörige, den Tod finden. Durch den um sich greifenden Vrand werden weitere Teile des Rat« hauskompieres, vor allem jene des Alitteltraktes, arg in Nlitleidenschaft gezogen. Zahlreiche Kmter werden vorübergehend in das Gebäude haudnplah Nr. 5 verlegt.

1950, Sommer: Abtragung des Verkehrsküros und Nie« derfreilegung des Ralhauseinganges Maria-Theresien-Straße) fowie Reusärbelunig der ßassade. Mieter im Rathause: Kaufmann 3. Maljr, ebenerdiges Magazin l^900)' ßirma pelerà, Modewaren l1912i' Maria I t h , Modegefchäft l1913)- Margreiter- ßioma Reihig!, Zuckerwaren l1916),' ßirma Vohrer, Wäschehaus

von Dr.

Innsbruck vor hundert Jahren Dezember 1851: List in der Unterbergerschen Kunsthandlung eine Tusche« Zeichnung des Malers ßranz Lair aus hotting, der sich in ßlorenz ausbildete, zur Schau gestellt) sie stellt die Grablegung Christi nach perugini vor. — ruft die Redaktion des „Voten" zu einer Sammlung für die „durch das Wasserunglück fo sehr beschädigten Nach« barn in Kärnten" aus. Ms erster spendete Graf Karl Lodron 50 Gulden. — wird in einer Aürgerausschußsitzung über die Erhebung des klufschlaa.es auf geistige Getränke bei Spezereihänd« lern und Vierwirten verhandelt. 4. kritisiert der Vaueleve Ioh. Thurner im „Voten" scharf den im Wittingfchen Verlag erschienenen Plan der Stadt Innsbruck des städtischen Nauinspektors Müller,- er schreibt u. a., „daß durch diese Arbeit in technischer NeZiehung dem lang gehegten Bedürfnisse nicht abgeholfen wird, indem mehrere bedeutende Hehler und Mängel dort vorkommen, die diese Zusammenstellung für den technischen Zweck unbrauchbar machen) für einen ßremden als Wegweiser mag er dienen, da aber Innsbruck noch bisher keines so großen Amfanges sich zu freuen hat, so scheint auch dadurch einem nicht gar so fühlbaren Bedürfnisse abgeholfen zu sein." 5. verbreitet sich das Gerücht, daß der „als Prediger einer neuen Irrlehre bekannt gewordene Optiker Koch" in Innsbruck aufgetaucht sei. s. beginnt ein klufsah im „Voten" wie folgt: „Die sisenbahn, dieses unvermeidliche Abel unserer Zeit, weil be« reichernd die ohnedies schon allzu einflußreichen gr,ö« ßeren Städte auf Kosten des offenen Landes, weil noch mehr hebend die ohnedies schon im Aberschwunge be« griffen« Industrie zum Rachteil des Grund und Vodens, dieser Mutter aller anderen, wie immer Ramen habenden Anternehmungen, wird nunmehr auch bei uns in Kürze zur Wirklichkeit werden." Die Redaktion bemerkt dazu in einer klnmerkung: „Wir vermögen das hier

über die Eisenbahnen im allgemeinen ausgesprochene ungünstige Urteil nicht zu teilen, sine so wichtige Verkehrserleichterung, wie sie durch die Eisenbahnen geboten wird, kann, wenn auch durch eigentümlich« Verhältnisse einzelner Landstriche in einer oder der andern Beziehung sich momentan Rachteile daraus ergeben, auf die Dauer nicht anders als vorteilhaft auf die Hebung des allgemeinen Wohlstandes einwirken. Was auf einer Seite entgeht, wird auf anderen Wegen im Verlaufe der Zeit gewiß reichlich ersetzt werden . . . " 15. verleiht der König von Preußen dem Postdirektor Vrielmauer den roten kldlerorden vierter Klasse. 15. wird der Assistent für Chemie an der Universität Prag, Dr. Georg Hlasiwecz, zum außerordentlichen Professor für Chemie in Innsbruck ernannt. <7. übernachtet der Herzog von Parma im österr. Hof. 18. veranstaltet die Turnschule einen lustigen klbend, bei dem der akadem. Turnlehrer Dobrooich einen Christbaum aufstellte, „welcher in dem Turnsaale aufgepflanzt, wie ein erotisches Gewächs, wenigstens für unsere Stadt, sich ausnahm, und mit allerhand lockenden fruchten prangte". Ctma 150 Teilnehmer erhielten dieselben durch Auslosung. 20. veröffentlicht der „Vots" eine Einladung zur Veranstaltung einer musikalisch-deklamatorischen Madamie zu« gunsten der armen ßamilien, für die Vrennholz und Fußbekleidung beschafft werden sollte) es hieß darin: „Der im heurigen Jahre ungewöhnlich frühzeitig ein« getretene strenge Winter, welcher demungeachtet höchst wahrscheinlich an seiner kalendermäßigen Dauer sich keine Verkürzung gefallen lassen wird, lastet mit seinem rauhen eisigen Drucke doppelt schwer auf der Klasse der klrmen, die sich bei dem ohnehin kargen Verdienste und dem gesteigerten preise aller Lebensbedürfnisse kaum das zum Kochen nötige holz anzuschaffen vermögen und häufig die bei schlechter Kleidung und geringer Nahrung besonders hoch anzuschlagende Wohltat einer geheizten Slube entbehren müssen..."

Innsbrucks Schenkenlieder Um das Jahr 1890 saß einmal eine Tafelrunde fröhlicher Unwersitätsstudenten aller vier Fakultäten beim Sandwirt in der Innstraße und beschloß, die Innsbruckcr Kneipen und Schenken in Poetischer Form zu schildern. Wem dies am besten gelänge, der sollte von der Corona einen Abend lang freigehalten werden, d. h. er hatte Anspruch auf zwei Paar Halb'

geselchte, einen grauen Käse und das gewöhnliche Quantum an Bier und Wein. Den ersten und einzigen Preis von acht Elaboraten erhielt dasjenige, das unter dem Pseudonym „()ui62m Oenipontanus" eingereicht worden war. Zwanzig Jahre später Hai der Verfasser selbst diese seine, teilweise recht mäßigen Gedichte in der „Gardasee Post" vom 20. No-


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