Redaktion_1415_Redaktionsseiten 06.07.2015 14:21 Seite 34
FRISCH GEPRESST
VERLOSUNG
Jazz Sommer im Bayerischen Hof
Das ist nicht nur im Sommer so, aber da be- Anlaß für die fünfte Platte (und die erste neue sonders: dass einem das sogenannte Leben, seit sechs Jahren) (wie um zu beweisen, dass sobald man sich den Adern und Organen der Klischees die konstanteste Konstante in der Stadt und der Welt nähert, mit metallischer, Geschichte der Menschheit sind, weil sie sonst säurescharfer, grell blendender Härte entge- ja keine Klischees geworden wären): eine genknallt und einen anpeitscht, als wäre es Trennung. Klassiker: Lebensgefährtin wechund alles ein globaler Wettbewerb im Brüllen, selt Haus und Mann, Tochter bleibt dazwiSchlagen, Brettern. Als ginge es darum, mit schen hängen; klingt nach Geschrei, Quälerei, allen Mitteln und einem nach „Wenn ich jetzt ein sämtliche Sinne betäuben- The Legends Musikinstrument in die den Feuerwerk eine Sehn- It’s Love Hand nehme, werde ich alsucht zu betäuben, die im les zerfetzen!“ Grunde jedem und allem (Cascine) Ist aber ganz anders und innewohnt, die aber offenanders herum auch nicht bar irgendwie nicht hineindie trübselig zelebrierte passt in den verbissenen SehnsuchtsmelancholieabMechanismus, dem sich anrechnung, die sich selbst in geblich alles einpassen den Sumpf zieht und anmuss: nach Beständigkeit, dere Menschen dazu Ruhe, Wiederkehr; danach, bringt, ihre Schuhe anzuherauszufallen aus dem irstarren. Sondern ganz weren Rasen, am Rande lienig, bescheiden, fast ungenzubleiben, ohne desauffällig schön. Ein Album wegen von einem Hochwie ein Himmel, an dem haus zu springen oder sich nichts rührt, bei dem Amok laufen zu müssen. man nicht mal sagen kann, Damit man merkt, wie leicht das geht, das ob er bleigrau oder strahlend blau ist, eine Innehalten, Herausfallen, Liegenbleiben, Los- Landschaft, durch die sich nichts bewegt aulassen, braucht es Raum und Zeit. Leere, Stille, ßer ein paar Tönen, Melodielein, die eine Einsamkeit, einen Himmel, an dem sich mal sanfte Brise herumflocken lässt. nichts rührt, eine Landschaft, durch die sich Ein Album, das in der Welt, von der wir einnichts bewegt. Außer ein paar Tönen, die der gangs sprachen, nicht auffallen wird. Aber Wind wie Flocken ohne Ziel dahinweht. wem es auffällt, der fällt zumindest zeitweise Schmilzt man hinein in diese Szenerie und heraus, bleibt liegen, lässt los und wird selbst wird ein Teil davon, stellt man fest, wie sich zur schwebenden Flocke. Und wenn man der Krampf löst, die Sorgen und Bestrebun- nach dem (in irdischen Maßstäben gemessen) gen, Nöte, Ziele, Ansprüche, Forderungen, kurzen (sieben Songs!) Ausflug wieder zuPflichten hinauslaufen aus einem, als hätte rückkehrt in den konkreten Sommer, hat sich jemand einen Stöpsel an der Ferse gezogen. einiges verändert: Dem nächsten Plakat, das Manchmal muss auch was vermeintlich einen ankläfft, man solle das Maul halten und Schlimmes passieren, das einen gewaltsam irgendwas tun oder werden oder sich holen herausreißt. Bei Johan Angergård, dem und zwar sofort, dem streckt man nicht mehr „Chef“ (nicht nur) der schwedischen Ein- die gebleckten Fuck-you-Zähne oder den MitMann-Popband The Legends – die mit ihrem telfinger entgegen, sondern schenkt ihm ein typisch schwedisch retropoppigen Debütal- gelassenes, fröhliches, höchstens ein winzig bum „Up Against The Legends“ fast das heiße kleines bisschen mitleidiges Lächeln. Superding von 2003 geworden wäre, war der Michael Sailer
Vom 22. bis 26. Juli Seit 2007 setzt das Festival die Tradition des Münchner Klaviersommers im Hause des Bayerischen Hofes fort, welcher 1981 mit einer Serie von Konzerten von Friedrich Gulda im Amerika-Haus begann, und der bereits seit 1991 vom Bayerischen Hof als Mitveranstalter unterstützt wurde. Auch in diesem Jahr dürfen sich Besucher auf ein abwechslungsreiches Programm freuen: Los geht es am 22. Juli mit der Tony Allen Band (Foto) und The New Standard Trio feat. Jamie Saft, Bobby Previte & Steve Swallow. Es folgen Konzerte mit Bossa Negra feat. Hamilton de Holanda Trio & Diogo Nogueira (23.7.), Guillaume Perret & The Electric Epic (24.7.), Tania Maria Viva Brazil Quartet (25.7.), der Al Jarreau Band und der Ester Rada Band am 26. 7.
Je 2 x 2 Karten für Tony Allen Band (22.7.), The New Standard Trio (22.7.), Bossa Negra feat. Hamilton de Holanda Trio & Diogo Nogueira (23.7.), Guillaume Perret & The Electric Epic (24.7.) und Ester Rada (26.7.) Rufen Sie bis Donnerstag, 16.7., unter der Tel.-Nr.: 0137 - 80 84 01 684* an und nennen Sie das Stichwort jazz plus Ihren Namen, Anschrift und Tel.-Nummer. Sie können auch eine SMS schicken mit dem Text IM WIN jazz **, Ihrem Namen und Ihrer Anschrift an die Nummer 52020 *** * 0,50 f pro Anruf aus dem dt. Festnetz, ggf. abweichende Preise aus dem Mobilfunknetz ** Bitte Groß- und Kleinschreibung beachten!*** 0,50 f pro SMS inkl. VFD2Anteil von 0,12 f
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Donnerstag 9. Juli Freitag 10. Juli Samstag 11. Juli 12 - 20 Uhr (Sa bis 16 Uhr) BREISACHERSTRASSE 21 / OSTBAHNHOF FON 089 / 480 26 14 - FAX 089 / 448 22 58 Di / Mi / Do 15 - 20 h Fr 15 -18.30 h Sa 11 -15 h