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Flüssiges bricht das Fasten nicht

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Der Ludwigsgarten

Der Ludwigsgarten

Ein Ausflug in die Geschichte des Starkbieres

Der Aschermittwoch läutet offiziell die fünfte Jahreszeit und damit auch das Fasten ein. Doch kaum ist das närrische Treiben des Faschings vorbei, gibt es schon den nächsten Grund zum Feiern: die Starkbier-Saison. In ganz Bayern werden nun vollmundige Starkbiere gebraut. Vielerorts, so auch in Ingolstadt, laden Brauereien traditionell zu geselligen Starkbierfesten. Was macht ein Starkbier aus? Und wie passt das zum Fasten? In jedem Fall sind sie aus der bayrischen Bier-Kultur nicht mehr wegzudenken.

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Das Starkbier –ein starkes Bier?

Man könnte behaupten, dass ein Starkbier dem Namen nach schlichtweg ein starkes Bier ist. Nicht falsch, aber richtig befriedigend erscheint diese Erklärung nicht. In Bayern werden Starkbiere vor allem in der Form eines Bockoder Doppelbockbieres getrunken, welche mit einem Alkoholgehalt von über 6,5 Volumenprozent daherkommen. Die Stärke des Bieres ist zurückzuführen auf den Anteil der verwendeten Stammwürze, unter anderem die Menge des eingesetzten Malzes und Hopfens vor dem Gärungsprozess. Bei Starkbieren beträgt der Stammwürzgehalt mindestens 16 Prozent, bei einem Doppelbock sogar mehr als 18 Prozent. Zumeist führt mehr Stammwürze schlicht zu mehr Alkohol im Bier. Ein Doppelbock ist daher auch mit einem Alkoholgehalt von 7 bis 14 Prozent „doppelt“ so stark. Trinkt man sein Starkbier in der ansteckenden Geselligkeit des Starkbierfestes in gewohnt flotter Geschwindigkeit, so steigt es recht schnell zu Kopf. Ein vollmundiger und wenig bitterer Geschmack mit süßlicher Karamellnote täuscht leicht über die berauschende Wirkung des Bieres hinweg.

Flüssiges Brot zur Fastenzeit

Ob Verzicht auf Alkohol, Fleisch oder Süßigkeiten – 40 Tage zwi- schen Aschermittwoch und Gründonnerstag gehören, zurückzuführen auf kirchliche Tradition, zur österlichen Zeit der Buße und Enthaltsamkeit. Der eine oder andere mag sich nun wundern, wie sich da das Starkbier in die Fastenzeit schleichen konnte.

Die Geschichte reicht zurück bis in das 16. Jahrhundert zu findigen Mönchen des Paulaner-Ordens. Fastenregeln waren zur damaligen Zeit streng. Auf feste Nahrung wurde häufig über Wochen hinweg verzichtet. Die Mönche im Münchner Kloster Neudeck brauten Bier nach dem Reinheitsgebot. Um zur Fastenzeit vom Bier satt zu werden, veränderten sie die Rezeptur und erzeugten ein stärkeres, nahrhafteres Bier. Aus dieser Zeit stammt auch die Bezeichnung „flüssiges Brot“ für Starkbier. Bis zu zehn Liter tranken die Glaubensbrüder täglich. Der Überlieferung nach nagte der Konsum am frommen Gewissen der Paulaner, weshalb sie ein Fässchen zur Bitte um Erlaubnis des Papstes persönlich auf die Reise nach Rom schickten. Durch die langen Transportwege und die warmen Temperaturen des Südens verdarb das Bier. Das fürchterliche Getränk schien sich somit zur Buße in der Fastenzeit bestens zu eignen und erhielt den Segen des Heiligen Vaters. Flüssiges bricht das Fasten nicht! Aus „Sankt Vater“- Bier wurde im Volksmund das „Salvator“, wie der Urvater der Starkbiere noch heute heißt. Häufig erkennt man die charakteristischen Fasten-Starkbiere an der Endung des Namens auf „-ator“, wie die mächtig wirkenden Bezeichnungen „Triumphator“ oder „Maximator“.

Das stärkste Bier der Welt entsteht im Eis

Ein Alkoholgehalt von 57 Prozent macht den „Schorschbock 57“ aus dem bayerischen Gunzenhausen zum amtierenden Weltmeister unter den Starkbieren. Ein derartig hoher Alkoholgehalt lässt sich lediglich in der Form eines Eisbocks erzielen. Glaubt man einer alten Überlieferung, ist die Entstehung des Eisbocks auf einen oberfränkischen Brauergesellen aus Kulmbach zurückzuführen. Erschöpft von der harten Arbeit des Tages, verließ den jungen Mann die Lust, am Abend die Bockbierfässer vom Hof in den Braukeller zu rollen. Das Bier erstarrte in der frostig kalten Nacht zu Eis. Am nächsten Morgen fand der Geselle geborstene Fässer vor. In der Mitte der Eisklumpen hatte sich jedoch das Konzentrat des Bieres gesammelt, welches aufgrund des hohen Alkoholgehalts nicht gefroren war. Wütend über den Verlust der Fässer, befahl der Brauherr dem Burschen, das Eis aufzuhacken und die braune Flüssigkeit zur Strafe auszutrinken. Von Strafe konnte jedoch keine Rede sein. Im Inne- ren hatte sich ein schweres, malzig-süßes, aber süffiges Starkbier abgesetzt, der erste Eisbock.

Bis heute folgt die Herstellung dem Prinzip der eisigen Winternacht: Durch Einfrieren wird einem Doppelbock Wasser entzogen. Die übrige Flüssigkeit ist ein Starkbier mit besonders hoher Alkoholkonzentration.

Zahlreiche Brauer weltweit wetteifern darum, Starkbiere mit besonders hohem Alkoholgehalt zu brauen. Hier steht das marketingwirksame Brechen von Rekorden gegenüber dem eigentlichen Geschmackserlebnis im Vordergrund.

Starke Feste

An zahlreichen Orten in Bayern finden traditionelle Starkbierfeste statt. Viele Ingolstädter Lokale, Wirts- und Brauhäuser veranstalten diese mit Rahmenprogramm und natürlich dem typischen Bockbier. Den berühmten Höhepunkt finden die Feierlichkeiten sicherlich am Paulaner Nockherberg in München. Über drei Wochen wird dann das Salvator ausgeschenkt. Einstimmen können sie sich darauf auch in Ingolstadt mit unseren lokalen Brauereien Griesmüller, Nordbräu oder Herrnbräu, wenn in der ersten und zweiten Märzwoche der Ruf nach heimischen, hochprozentigeren Fastenbieren laut wird. Prosit! (AF)

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Optik Schönauer zum 1a-Augenoptiker ernannt

Die eigene Brille – eines der wichtigsten Werkzeuge im Alltag. Ohne Drahtesel wären wir auf verlorenem Posten. Preise beim Einkauf lesen, Schilder im Straßenverkehr erkennen, die Geschichte im spannenden Roman verfolgen – all das garantiert eine Lesehilfe.

41,1 Millionen Erwachsene (ab 16 Jahren) tragen in Deutschland eine Brille, so eine Studie des Zentralverbandes der Augenoptiker und Optometristen vor einigen Jahren. Tendenz steigend. Das Auge verdient die beste Beratung und die ist bekanntlich Vertrauenssache. In Ingolstadt gibt es zweimal eine Anlaufstelle, die diesem Anspruch gerecht wird. Uli Schöner und sein Team von Optik Schönauer ist stolz darauf, ein traditionelles Handwerk zu betreiben, das sich auf die Herstellung und Anpassung von Brillen spezialisiert hat. Die Teams in den Filialen im Süden und Norden Ingolstadts bestehen aus erfahrenen Augenoptikern, die sich auf die Herstellung und Anpassung von Brillen und Kontaktlinsen fokussiert haben. Dazu kommt ein umfangreiches Wissen über die neuesten Brillentrends und die vielen Techniken, die bei der Herstellung und Anpassung von Brillen mit viel Leidenschaft und Liebe zum Detail angewendet werden.

Diese Leidenschaft zahlt sich aus. Ende vergangenen Jahres ist Optik Schönauer als 1a-Augenoptiker ausgezeichnet wurden. Am 1a-Siegel erkennen Verbraucher mittelständische Unternehmen, die sich durch fachliche Beratung, ein hochwertiges Sortiment und individuelle Dienstleistungen auszeichnen. Die 1a-Auszeichnung ist eine Initiative der Verlagsgruppe markt intern. „Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung. Das motiviert und zeigt, dass wir in den letzten Jahren auf dem richtigen Weg waren. Auch unsere Kundinnen und Kunden teilen diese Auffassung und bestätigen immer wieder die hervorragende Qualität und den besonderen Service“, so Geschäftsführer Uli Schönauer. „Wir möchten uns bei unseren Kunden für ihr Vertrauen und ihre Treue bedanken. Wir sind uns sicher, dass wir auch weiterhin die Erwartungen erfüllen und ein hervorragendes Einkaufserlebnis bieten werden.“

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