smash – Ausgabe 06/2016

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MEDIZIN Ratgeber

Stefan Sannwald beantwortet für das Tennismagazin smash regelmässig ­allgemeine, aber auch tennis­spezifische Fragen zu Sportmedizin und Training. TEXT: STEFAN SANNWALD. FOTO: RETO FIECHTER Ich habe mir kürzlich wohl eine Oberschenkelzerrung zugezogen, war deswegen aber nicht beim Arzt. Wie lange muss ich nun pausieren, wie merke ich, dass ich wieder fit bin und wie kann ich die Regeneration allenfalls beschleunigen?

Bei einer Oberschenkelzerrung gehen wir im optimalen Fall von einer Rehabilitationsdauer von zwei bis drei Wochen aus, allerdings kann die Rehabilitation insbesondere bei einer Zerrung der hinteren Oberschenkelmuskulatur oder der Adduktoren auch deutlich länger sein. Wichtig ist, dass nach dem Ereignis eine Sportpause von drei ­Tagen konsequent eingehalten wird. Dann soll mit einem lockeren Velofahren begonnen werden, dieses ist durch lokale Massnahmen wie Massagen zu ergänzen. Im Verlauf der zweiten und dritten Woche langsames Aufbauen der Belastung, zunächst auf dem Velo, dann mit Joggen und schliesslich sportartspezifisch (Tennis). Die Regeneration wird durch das lockere Ausdauertraining auf dem Velo (wichtig: es dürfen keine Schmerzen a­ uftreten) und durch die Massagen verbessert. Man hört immer wieder die Begriffe «Tennisarm» und «Golferellbogen». Wo liegen da die Unterschiede oder ist schliesslich dasselbe gemeint?

Stefan Sannwald ➜ Dr. med. Stefan Sannwald ist leitender Arzt Sportmedizin und Stv. Leiter Swiss Olympic Medical Center in der Schulthess Klinik. Als Teamarzt betreut er den FC Zürich und den Handball-NLA-Verein Lakers Stäfa, zudem ist er Verbandsarzt der Schweizer RuderNationalmannschaft und von Swiss Volley.

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Beim Tennisellbogen ist der Schmerzpunkt am äusseren Ellbogen, d.h. am Ursprung der Unterarm-/Handgelenksstreckmuskulatur lokalisiert, während dem sich beim Golferellbogen der Schmerzpunkt am inneren Ellbogen, also am Ursprung der Unterarm-/Handgelenksbeugemuskulatur befindet. Ich habe öfter Schmerzen in meinem Fussgelenk. Empfehlen Sie mir für die

Stabilisierung eine Bandage oder ein Tape? Und wo lerne ich, das Tape richtig anzubringen?

Die Stabilisierung des Sprunggelenks kann durch ein Tape oder eine Bandage erfolgen, entscheidend ist das subjektive Stabilitätsgefühl. Die Stabilität ist üblicherweise mit einem Leukotape besser. Wichtig ist, neben der Stabilisation des Gelenks, beim Sport regelmässig Koordinationsübungen durchzuführen (instabile Unterlage, Einbeinstand etc.). Das selbstständige Anbringen eines Tapes ­können Sie bei einem diesbezüglich erfahrenen Physiotherapeuten oder Sportmasseur erlernen. Welchen Sonnenschutz empfehlen Sie in den Sommermonaten für Trainings und Spiele auf Aussenplätzen? Und was gilt es sonst noch zu beachten?

Welchen Sonnenschutz Sie anwenden, ist insbesondere bezüglich Verträglichkeit individuell zu bestimmen. Wichtig ist der Sonnenschutzfaktor bezogen auf Ihren Hauttyp. Daneben ist zu beachten, dass durch das Schwitzen die Wirkung des Sonnenschutzes im Tagesverlauf abnimmt. Bei Sportpausen ist der Aufenthalt im Schatten zu empfehlen, ergänzend abkühlende Massnahmen durchzuführen und auf eine ausreichende Trinkmenge zu achten. ●

Fragen an uns Schicken Sie uns Ihre Fragen zu den Themen Training und Verletzungen. Unser Experte wird Ihre Fragen gerne beantworten. Senden Sie Ihre Fragen bitte an andy.maschek@ims-sport.ch


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