smash – Ausgabe 06/2016

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Spielleiter Steven Schudel. Am Ende war es Roshardt, der in dieser hochklassigen Partie das bessere Ende für sich behielt und mit 6:3, 7:5 gewinnen konnte. Für ihn ist es nach 2011 bereits der zweite Titel am Crossklink Open in Basel. Stadler behält die Nerven Eine Titelpremiere gab es dagegen bei den Frauen. Die Ostschweizerin Nina Stadler (N2, 17) konnte sich bei ihrer zweiten Teilnahme im reinen Schweizer Final gegen Sandy Marti (N2, 22) – die übrigens nicht nur eine hervorragende Tennisspielerin ist, sondern zugleich auch amtierende Schweizer Meisterin im Ski Halfpipe – in einem umkämpften Match durchsetzen. 7:6, 6:4 lautete das Skore für Stadler. «Am Ende wurde es zwar unnötigerweise noch einmal eng, nachdem ich bereits 5:2 und 40:0 geführt hatte, aber Hauptsache, ich konnte den Match doch noch gewinnen», freute sich Stadler, die auf dem Weg zum Titel ­genau wie Robin Roshardt nicht weniger als

Nina Stadler

sechs Matches bestreiten musste. «Das war schon sehr intensiv und ich habe einige Blessuren davongetragen, aber ­ jetzt habe ich auch eine Turnierpause,

denn nun stehen meine KV-Lehrabschlussprüfungen an», sagt Stadler, die nach ihren Prüfungen voll auf die Karte ● Tennis setzen wird.

«Ich freue mich extrem, wieder auf dem Platz zu stehen»

Karin Hechenberger

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In der Kategorie R2/R6 des Crossklinik Opens gewann bei den Männern der ungesetzte ­Fabian Jaray (R3), der im Endspiel Lokal­matador Batiste Guerra (R2) in drei Sätzen bezwang. Bei den Frauen gewann Karin Hechenberger (R3). Ein Name, der aufhorchen lässt, denn die Innerschweizerin gehörte vor einigen Jahren zur nationalen Spitze, ehe sie im Jahr 2009 unfreiwillig von der Bildfläche verschwand. «Ich habe über mehrere Jahre viel zu viel trainiert, ohne zu merken, dass ich über ­ ­meine Grenzen ging. Ich litt an einer totalen körperlichen Erschöpfung. Mein Körper war nicht mehr in der Lage, sich zu regenerieren und ich musste aufhören, Tennis zu spielen», erzählt Hechenberger. Die Ärzte konnten ihr nicht helfen. Erst als sie vor gut einem Jahr mit einer Hypnose­ therapie begann, verbesserte sich ihr ­Gesundheitszustand. Es dauerte daher beinahe sieben Jahre, bis die ehemalige N2-Spielerin erstmals wieder zum ­Racket greifen konnte. Sieben Jahre, in ­denen sie kaum Sport treiben konnte und immer wieder von Rückschlägen ausgebremst ­wurde. «Ich habe mir letztes Jahr das Ziel gesetzt, in dieser Saison wieder Interclub zu spielen.

Bis rund einen Monat vor dem Beginn der Saison war aber nicht klar, ob es wirklich reicht», so Hechenberger. Ein «Test­ wettkampf» in ­ Zürich brachte dann aber die Gewissheit: Ihr ­Körper ist wieder bereit. Und spätestens nach ihrem Sieg am Crossklink Open in Basel weiss sie, dass sie endgültig auf dem Weg zurück ist. Gleich sechs Partien bestritt sie in drei Tagen und konnte alle ohne Satzverlust für sich entscheiden. «Ich freue mich extrem, wieder auf dem Platz zu stehen. Ob ich gewinne oder verliere, spielt eigentlich keine Rolle», so Karin ­Hechenberger, die sich mittlerweile selbst­ ständig gemacht hat und Ferienwohnungen vermietet. Die 28-Jährige kann sich gut vorstellen, künftig wieder mehr Tennis zu spielen. «Für eine zweite Tenniskarriere bin ich natürlich längst zu alt und mein Körper macht das auch nicht mehr mit», sagt sie lachend. «Aber ich möchte wieder regelmässig Turniere ­spielen und vielleicht kann ich dann beim Crossklinik Open auch wieder mal in der ­offenen Kategorie teilnehmen.» Vorerst steht sie jedoch mit der NLC-Interclubmannschaft des TC Sursee im Einsatz und sammelt­ weiter Matchpraxis.


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