Interviews 2009

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Interviews

Ausgewählte Künstler der IBUg 2009 über ihre Anfänge, ihre Motivation und Tabus in ihrer Kunst ❉

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Industriebrachenumgestaltung Rödelstraße 20 04177 Leipzig

Thomas Dietze + 49 (0) 1 72 – 3 42 79 83 thomas.dietze@ibug-art.de

Maria Bühner + 49 (0) 1 70 – 8 44 17 67 maria.buehner@ibug-art.de

www.ibug-art.de

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CHROMEO USBLUTSAUGER www.myspace.com/chromeoner www.spreadcolor.ch

Welche Kunst machst du? Warum diese Form?

Es ist immer schwierig, sich einzuordnen. Ich würde mich wahrscheinlich als postmodernen Semi-Photorealisten bezeichnen ... ;) Postmodern vor allem, weil ich gerne bestehendes und eigenes Bild- und Arbeitsmaterial benutze, um es schliesslich in einen neuen Kontext zu bringen. Semi-Photorealist weil meine Arbeiten zwar realistisch gemalt sind, aber es Hyperrealisten wie Tasso und Belin gegenüber ein Affront wäre, wenn ich mich da in die gleiche Sprühlade stecken würde ...

Wann hast du damit angefangen und wie ist es dazu gekommen?

Angefixt wurde ich schon als kleiner Sprenzel, durch die guten, alten Autobahnbombings, die mich Autoscheiben anlaufen, und in diesen milchigen Flächen meine ersten Tags enstehen liessen. 1998 schliesslich verlor ich meine Unschuld. Meine ersten Flirts mit der Sprühlackbüchse fanden vor allem im nächtlichen Rahmen statt. Danach ging ich vorwiegend den legalen Weg, wobei ab und an immer noch genacht und -nebelt werden muss ...

Was erhoffst du dir von der IBUg? Warst du schon mal bei der IBUg?

Ich erhoffe mir in erster LInie richtig schön abgefuckte, vergangenheitsgeprägte, Spots, die nach Penetration schreien. Aber auch gegen ne gesunde Erweiterung meines Netzwerkes hab ich nichts einzuwenden ... ;)

Was bewegt und inspiriert dich zu deiner Kunst?

Grundsätzlich sehe ich mich als Schwamm(kopf), der mit offenen Poren durch den Alltag streift, immer auf der Suche nach neuen Geschichten, die erzählt werden wollen. Inspirieren lasse ich mich von allem, was mir vor die Iris kommt. Ob dies nun andere Künstler sind, oder auch nur Wände, die mir Dinge suggerieren, ist egal.

Gibt es etwas was du mit deiner Kunst vermitteln willst?

Das Wort »vermitteln« hat so einen elitären, subordinierenden Anstrich ... Mit meinen Arbeiten will ich eher erzählen, manchmal amüsieren, ab und an aber auch Rotlicht-Signale setzen. Ich sehe mich als subjektiven Spiegel, in dem sich mein Zeitgeist reflektiert.

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Welche Materialien und Farben benutzt du am liebsten?

Die Sprühdose ist die ruhende Konstante, deren Begleitung aber regelmäßig wechselt. Im Moment interessiert mich im Kunststudium vor allem die Materialien Bitumen, Zucker (auch in karamellisierter Form) und diverse zueinander heterogene Lackfarben. An der Wand sind es eher die üblichen Verdächtigen wie Streichfarbe, Kleister, Schablonen, etc.

Was war dein spannendstes Erlebnis mit deiner Kunst?

Eine dreitägige Odyssee nach Italien, bei der unsere einzige Intention war, möglichst viele Abbruchhäuser und -fabriken aufzuspüren und farbig auszuräuchern ... ;) So fuhren wir schließlich für zwei Wände, bzw. zwei Fotos 1700 km in drei Tagen und fanden Spots, die mir heute noch chromiges Salzwasser in die Tränensäcke schiessen lässt, wenn ich nur daran denke…

Hast du Lieblingskünstler? Wenn ja, welche?

Diese Liste ist relativ lang ... Sie dreht sich rund um den Überbegriff Realismus: Von der Farbigkeit und Lichtgebung sind Edward Hoppers (amerikan.Realismus) aber auch Belin’s Werke sehr beeindruckend. Technisch faszinieren mich die amerikanischen Hyperrealisten wie Ralph Goings(!), und Richard Estes, aber auch Sprühlackierer wie Aryz, Sex, Tasso, Akut und Dome’s Duktus sehr. Von der Bildsprache- und Komposition her betört mich die Maclaim-Bande schon sehr! Ganz aktuell aber driftet mein Interesse stark in Richtung “Nouveaux Réalistes” wie Jackson Pollock. Statt der ewigen Frage: Was male ich? interessiert mich je länger, je mehr die Frage: wie male ich, und wie kann ich meine Malverhaltensmuster brechen. Auch die Auseinandersetzung mit indirektem Farbauftrag und dem Zufall in der Kunst sind prägende Fragen, welche die Schiess-und Spritzbilder von Niki de Saint Phalle und Pollock in mir ausgelöst haben.

Was ist deine Lieblingsmusik?

Mit der Musik führe ich ein polygames Verhältnis. So höre ich von Classics wie Bob Dylan und Frank Sinatra, Marvin Gaye und Al Green zu feinstem Indy-Rap wie Atmosphere und Brother Ali, weiter zu Elektro und Minimal alles, was Blues und Funk hat ... ;)

Welcher ist der verrückteste Ort an dem du jemals Kunst gemacht hast?

Ich hoffe mal, das wird die IBug-Location sein ... ;) Nein, ich glaube, das war in Leipzig in einer alten Russenresidenz, in der jahrelang kein Mensch war und russische Wandmalereien die Wände zierten. Im obersten Stock hatte es ein Loch in der Decke, aus dem schon meterhohe Gebüsche wuchsen. Und die Tapeten in

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dieser Villa. Mmm, es war Liebe auf den ersten Cap-druck! Oder wars doch in Italien, als wir eine Fabrik fanden, in der die Wände alle 50 Meter ihre Farbe wechselten, bzw. es verschiedene Farbräume für jeden Geschmack hatte. Gibt es für dich in deiner Kunst Tabus?

Naja, »Tabus« und »Kunst« im selben Satz ist schon fast Blasphemie ... ;) Aber in der Tat gibt es einige Motive, denen ich mich wohl nie bedienen werde, außer vielleicht für ne kleine Persiflage davon: und zwar wären das die klassischen 0815-Motive der Graffitiszene, die mir jedes Mal wieder die Kotze in Auge und Hirn schiessen lassen: Die da wären: Porträts von Rappern wie 2Pac, 50Cent, etc. und chauvinistische Motive wie halbnackte Frauen in Bikinis oder generell pornografisches Bildmaterial usw. Ich glaube generell langweilt mich die bloße Wiedergabe einer Fotografie. Will heissen, wenn du der Wand ein Gesicht gibst, dann schau, dass sein Mund auch was zu sagen hat ... ;)

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HIFI www.myspace.com/hifione

Welche Kunst machst du? Warum diese Form?

Illustrativ in erster Linie. Im letzten Jahr hatte ich 2 Installation und einige gestrichene/gesprühte Bilder auf der IBUg. Dieses Jahr bin ich selbst noch gespannt. Eine Videoinstallation wäre auch sicher interessant, aber ich versuch mich lieber auf das malen zu konzentrieren. Ich liebe die Abwechslung.

Wann hast du damit angefangen und wie ist es dazu gekommen?

Ich habe sehr früh angefangen zu zeichnen. 1994 sprühte ich meine ersten Bilder an Garagenrückwände. 1996 startete ich dann durch und Graffiti war um was sich die Welt drehte. Parallel baute ich meine ersten Plastiken und malte Leinwände. Ein sehr guter Freund war mein damaliger Mentor in Sachen Graffirules und hatte mich ermutigt. Er sah meine Zeichnungen im Unterricht und sah Potenzial. Ich hatte damals noch ehrfürchtig den Toys aufgeschaut und mir gedacht, das kannste eh nicht. Dank meines Freundes und damaligen Banknachbar hatte sich das Blatt gewendet.

Was erhoffst du dir von der IBUg? Warst du schon mal bei der IBUg?

Ich erhoffe mir wieder sehr viel Spaß. Es war letztes Jahr wie ein schöner Urlaub. Ich mag auch den Osten sehr. Am wichtigsten sind aber die Künstler und das tolle Team gepaart mit der Location.

Was bewegt und inspiriert dich zu deiner Kunst?

Weit ausgeholt ... die Angst vor dem Tod ;) Nein, ich habe schon immer ein Schaffensdrang gehabt ... ich muss halt immer was schaffen und das möglichst abwechslungsreich. Daher wechsel ich oft gerne meine Rolle.

Gibt es etwas was du mit deiner Kunst vermitteln willst? Welche Materialien und Farben benutzt du am liebsten?

Mal ja, mal nein.

Ich arbeite gerne mit Fundstücke a la Anthony Cragg. Mein Lieblingswerkzeug ist ein 2B Bleistift gefolgt von der Sprühdose und dem Pinsel. Auch den Farbroller oder die Stichsäge sind wichtige Werkzeuge. Die gute Fassadenfarbe geht bei mir am meisten drauf.

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Was war dein spannendstes Erlebnis mit deiner Kunst?

Ich denke, jeder der über längere Jahre nachts herum gekrochen ist, hat sicher einige spannende Erlebnisse gesammelt. Mein spannendstes / schönstes Erlebnis war das Malen in die Jahrtausendwände. Das Feuerwerk sah ich nur in meinem Chrom, da ich mir ein größeres Projekt vor genommen hatte.

Hast du Lieblingskünstler? Wenn ja, welche?

Robert Crumb, Gustav Klimt, Egon Schiele, Oskar Kokoschka, David Nebreda, Anselm Kiefer, Harald Junke und viele Künstler meines Alters.

Was ist deine Lieblingsmusik?

Mein Musikgeschmack ist genauso kreuz und quer wie meine Kunst.

Welcher ist der verrückteste Ort an dem du jemals Kunst gemacht hast?

Mein erstes Piece als 4 jähriger in der analen Phase auf dem Klo ... Irgendwie war mein Vater nicht sehr erfreut über die neu kreierten Wandfliesen.

Gibt es für dich in deiner Kunst Tabus?

Nein, da gibt es keine. Ich achte nur darauf, was und wo ich es repräsentiere. Was zu hart ist behalte ich für mich, aber meiner Hand setzte ich keine Grenzen. Aber ich habe sicher einige Tabus schon gebrochen. Zum Beispiel ein Videoclip untersetzt mit einem Track von „Sebastian Edd-Banger“ Dabei habe ich ca. 1200 großformatige Bilder aus dem Netz gesucht, die Gewalt und Elend in schlimmster unzensierter Darstellung zeigen. Über 1000 Fotos habe ich folgend dann an die Audiospur angepasst. Bei der Videopräsentation /-installation musste der Eine oder Andere schnell den Raum verlassen. Zuvor hatte ich nat. hingewiesen, dass dies nix für schwache Nerven sei. Letzten Endes ging es mir darum zu zeigen, wie gut es uns doch eigentlich geht. Da der Film gegen nur über 1000 urheberrechtlich geschützte Bilder verstößt sollte es auch bei der einmaligen Präsentation bleiben.

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ATEM www.atemmeta.de

What kind of art do you make? Why this style?

I try to do contemporary Graffiti in all its beauty and diversity.

When and how did you start?

I started tagging and sketching letters in 1995 (most of the time on school-related paper and property). In 1998, I eventually started a long-term artistic endeavor by focusing on the typographic deconstruction and abstraction of the name and letter-combination ATEM. I have been painting ATEM ever since.

What do you expect from the IBUg? Did you join the IBUg before?

I did not join the IBUG-Force before. Hence, this year I hope to encounter some nicely fucked-up walls and to meet nice people and artists with the same longing for fucked-up walls to be painted on nicely.

What moves and inspires you?

The graffitist in me wants to burn – nothing else. The other graffitist (I do have a lot of them) in me wants to generate concepts and ideas in addition to what I call Name-Letter-Writing. Another graffitist in me denies the fact of being a graffitist and wants to do non-letter works (i.e., abstract and figurative paintings). However, for me as a person, it is important to be informed on all sorts of developments (be it political, social, historical, scientific, or cultural matters). I hope to be able to subconsciously influence all the aforementioned graffitists in me and to paint accordingly.

Is there any message in your art?

Here I am. This is me, mo**rfu**er. In addition to that – NOT YET. I have way too much to learn first.

What kind of material and colours do you use mostly?

Black, white, grey, blue, red. Plus: every other color, too. Spraycans, paint, marker, ballpen. Plus: everything else, too.

What was your most exciting experience with your art?

Nothing exciting. But to paint stuff you know others will only understand in YEARS to come is nice.

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Do you have any favourite artist? If so, which one is it?

No favourite. But I like to have a childlike enthusiasm for certain works and artists.

What is your favourite music?

No favourite. However, good Drum ’n’ Bass is nice to listen to while painting and actually partying.

What was the craziest location you ever created art?

Nothing crazy. But ... No really, nothing crazy.

Are there any taboos for you in your art?

No conscious self-censorship.

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COLORVIOLENT LUKE AKA LUKE www.luke.coloviolence.net

Welche Kunst machst du? Warum diese Form?

Ich glaube die Kunst entsteht in den Köpfen der Menschen, sowohl derer, die die Kunst schaffen als auch derer die sie rezipieren. Ich bediene mich dabei jeder Form die mir mit meinen Mitteln umsetzbar scheint und als dem jeweiligen Anliegen angemessen wirkt. Die Palette an Möglichkeiten ist dabei viel zu groß, als dass ich mich in einer Form festlegen wollen würde.

Wann hast du damit angefangen und wie ist es dazu gekommen?

Der Anfang liegt ohne Zweifel bereits in der ersten Stiftpackung die mir von meiner Mutter geschenkt wurde. Richtig spannend wurde es dann als ich das erste mal dieses unglaublich geile Gefühl von »Auf-Knopfdruck-Pralle-Farbe« hatte. Das war im Winter 99/2000. 2004 habe ich dann Pinsel, Streichrollen und die Kombination aus diesen Streichmittel, aus Sprühdosen und aus Stiften für mich entdeckt. Ich habe keine Ahnung mehr wie das eigentlich passiert ist, im Graffiti-Umfeld waren solche Mixturen damals, wie vieler Ortens auch noch heute, eher verpönt. 2007 habe ich dann durch ein Performance-Projekt zum Bühnenraum und schließlich zum Film gefunden. Ich habe seit dem bei diversen Projekten selber performt, mit Video gearbeitet, Produktionen ausgestattet und Bühnenräume entworfen. Derzeitig inszeniere ich selber ein Stück und arbeite an einem Drehbuch. Irgendwo auf diesem Weg muss ich wohl auch zu installativen und skulpturalen Arbeiten gekommen sein. Genau kann ich das aber gerade nicht lokalisieren.

Was erhoffst du dir von der IBUg? Warst du schon mal bei der IBUg?

Es ist mein erstes mal bei der IBUg und ich erhoffe mir einen regen Austausch mit anderen Künstlern und jede Menge Platz.

Was bewegt und inspiriert dich zu deiner Kunst?

Mit der Inspiration ist das mal so und mal so. Oft sind es die kleinen Beobachtungen und der Wunsch die Gedanken und Bilder die aus diesen Beobachtungen erwachsen zu ästhetisieren. Gibt es etwas was du mit deiner Kunst vermitteln willst? Ja das gibt es und das gestaltet sich auch immer wieder anders. Zusammenfassen könnte man es vielleicht mit der Lust am Weiterdenken. Es kann zum Beispiel passieren das Arbeiten auf den ersten Blick

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sehr einfach, illustrativ oder gar platt wirken. Dann muss man meist nach der nächsten Ebene suchen. Ich glaube die Kunst kann niemandem das Denken abnehmen, aber in Guten Fällen kann sie die richtigen Fragen stellen. Welche Materialien und Farben benutzt du am liebsten?

Bei farblichen Gestaltungen setze ich immer auf einen Mix: Sprühdose, Streichfarbe und Stifte. Aber auch das Material »Altbau« reizt mich immer wieder zu neuen Verarbeitungen, dabei im letzten Jahr besonders alte Fenster. Allgemein arbeite ich sehr gerne mit »Gefundenem«.

Was war dein spannendstes Erlebnis mit deiner Kunst?

Das lässt sich so pauschal gar nicht beantworten. Aber vor kurzen habe ich einen Workshop mit Jugendlichen aus einer Arrestanstalt gemacht. Es ging um das Thema Freiheit. Nach dem wir am ersten Tag bereits eine ganze Menge darüber gesprochen hatten sind wir raus auf einen zentralen Fußgängerplatz gegangen und haben Passanten nach der Freiheit gefragt. Die Jungs haben die Passanten ausgequetscht und ich habe deren Antworten mit Kreiden auf den Platz geschrieben. Die ganze Aktion ist so zum Selbstläufer geworden das der Platz selbst Stunden nach dem wir ihn verlassen hatten noch weiter mit Fragen und Antworten zum Thema Freiheit beschrieben wurde.

Hast du Lieblingskünstler? Wenn ja, welche?

Puh, Lieblingskünstler? Ja irgendwie schon. M.C. Escher, M-City, Erwin Wurm ...

Was ist deine Lieblingsmusik?

Da gibt es 2 Kategorien. Eine für den Kopf und eine fü‘s Hüftzappeln. Einmal »Einstürzende Neubauten« und einmal »Modeselektor«. Einmal »Chris Rottler« und einmal »Justice«. Einmal »Torch« und einmal »Benga«.

Welcher ist der verrückteste Ort an dem du jemals Kunst gemacht hast?

Drei Wochen im Eingangsbereich des größten Plattenbaublocks eines recht ansehnlich großen Plattenbauviertels. Dort sind Welten im Zehn-Minuten-Takt kollidiert.

Gibt es für dich in deiner Kunst Tabus?

Ja, Tabus ohne weitere Reflexion einfach hinnehmen.

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REBELZER www.rebelzer.com

Welche Kunst machst du? Warum diese Form?

Ich bin weg vom normalen Graffiti und male nun schon seit Jahren lustige Freaks. Diese sind moistens in Schwarz/Weiß gehalten, da Farben unnötig sind.

Wann hast du damit angefangen und wie ist es dazu gekommen?

Ich hatte die Nase voll von dem normalen Graff, hab alle bunten Stifte verbannt und mich zurück auf die Wurzeln konzentriert: Einfache Striche, einfach Karikaturen in einfachen Farben, Schwarz/ Weiß.

Was erhoffst du dir von der IBUg? Warst du schon mal bei der IBUg?

Ich war noch nicht da, aber hoffe, dort Kontakte, Kooperationen und neue Freunde zu finden.

Was bewegt und inspiriert dich zu deiner Kunst?

Eigentlich alles und nichts. Ich bin im Kopf und mit meinen Gedanken frei und denke meistens nicht mehr nach, wenn ich etwas male – was den Freigeist dann einfach fliegen lässt, und mich manchmal selbst überrascht, was ich da lustiges geschaffen habe.

Gibt es etwas was du mit deiner Kunst vermitteln willst? Welche Materialien und Farben benutzt du am liebsten? Was war dein spannendstes Erlebnis mit deiner Kunst?

Freude.

Eigentlich egal – ich kann mit dem meisten Kram arbeiten.

Ist: das die Freaks inzwischen bekannt sind, und die Leute sie gut finden und sich jedesmal freuen, wenn sie wieder einen gesehen haben.

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Ich persönlich würde gerne mal Futura kennen lernen, als auch Franquine, der leider schon tot ist. Elektronische, oder auch Chillige, mit Kontrabass.

Im Outback von Australien, an einem ausgebrannten VW Bus in der Mitte von Nirgendwo. Das ist definitive mein einsamstes Graffiti der Welt – und immer noch da! Tabus müssen gebrochen werden.

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