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ROHSTOFFEN GEHT DIE PUSTE AUS

Zwischen Januar 2016 und Mai 2018 stieg der marktbreite Bloomberg Rohstoff-Index vor allem aufgrund einer guten Konjunkturlage um rund 50%. Anschließend kam die Hausse ins Stocken. Handelsstreitereien der USA und eine Verschlechterung der weltwirtschaftlichen Perspektiven ließen die Rohstoffpreise ab Mitte 2018 peu à peu absinken. Da die Wirtschaft rund um den Globus auch 2020 kaum große Dynamik entwickeln dürfte, ist für die meisten Rohstoffe mit einer Fortsetzung des jüngsten Trends zu rechnen: Seitwärts bis abwärts!

Schwache Ölnachfrage 2020

Die Preisentwicklung am Ölmarkt dürfte im kommenden Jahr vor allem durch eine konjunkturbedingt schwache Ölnachfrage geprägt werden. Nach einem Nachfrageplus von 1,0 Mio Fass pro Tag (mbpd) im Jahr 2019, wird die globale Ölnachfrage 2020 vermutlich nur noch um 0,9mbpd ansteigen. Demgegenüber dürfte das Ölangebot im Jahr 2020 voraussichtlich wieder zulegen. Nachdem starke Förderkürzungen der OPEC seit Ende 2018 dafür gesorgt haben, das Überangebot am Ölmarkt teilweise abzubauen, rechnen die Analysten der LBBW nicht damit, dass das Ölkartell vom mittlerweile relativ niedrigen Produktionsniveau aus weitere Outputdrosselungen beschließen wird. Damit dürfte das Ölangebot die Ölnachfrage vorerst weiter übersteigen.

Edelmetalle haussieren

Für Edelmetall-Investoren war 2019 ein gutes Jahr! So legte der Goldpreis auf USD-Basis allein von Ende Mai bis Anfang September um knapp 20% zu. Auf der Nachfrageseite haben zuletzt vor allem die Notenbanken und die physisch hinterlegten ETFs ihre Käufe ausgeweitet. Die Notenbanken erwarben im ersten Halbjahr 2019 36% mehr Gold als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Sie dürften das Jahr 2019 mit einem neuen Rekord beim Golderwerb abschließen. Die ETFs hatten im Jahr 2018 ihre Goldbestände um 90 Tonnen aufgestockt; für das Jahr 2019 zeichnet sich ein noch stärkeres Plus von 15% oder etwa 350 Tonnen ab. Die zuletzt eher schwächere Nachfrage nach Goldschmuck dürftesich 2019 stabilisieren, da sich die Währungen wichtigerGoldimportländer wie Indien und der Türkei nach starken Abwertungenwieder gefangen haben. Die Gold-Hausse sollte sich damit fortsetzen.

„Das konjunkturelle Umfeld kann die Rohstoffpreise stark tangieren.“

MAG. MARCEL LOSCHIN, CIIA ADVISORY DESK

MAG. MARCEL LOSCHIN, CIIA ADVISORY DESK