ANLAGEMÄRKTE
WÄHRUNGEN
GEHT DER EURO-STÄRKE DER TREIBSTOFF AUS? NEIN! Fortschritte in der EU-Integration hatten den Kurs des EUR gegenüber dem USD in den zurückliegenden Monaten beflügelt. Die Entwicklung drehte jedoch um den jüngsten Jahreswechsel. Geht der Euro-Stärke damit der Treibstoff aus? Es lassen sich Zeichen deuten, dass dem nicht so ist. Der Euro ist trotz seiner Kursgewinne im abgelaufenen Jahr gemäß der Kaufkraftparität gegenüber dem Greenback weiterhin unterbewertet. Zudem setzen die professionellen Anleger weiterhin auf eine EuroStärke. Auch hat die jüngste Italienkrise an Schrecken verloren.
„Die Euroschwäche wird nicht von langer Dauer sein.“ FABIAN MÜLLER, MBA PORTFOLIO MANAGEMENT
Ursachen der Euro-Stärke In den zurückliegenden Quartalen hat der EUR gegenüber dem USD – im Einklang mit unserer Prognose – am Devisenmarkt an Wert gewonnen. Hierfür dürften drei Faktoren hauptursächlich gewesen sein. Erstens hat der Eurokurs Rückenwind durch die fortschreitende EU-Integration erhalten, hier insbesondere die Einigung auf einen „EU-Wiederaufbaufonds“. Zweitens ist durch die Wahl des Demokraten Biden zum US-Präsidenten die Gefahr einer Eskalation geopolitischer Konflikte zurückgegangen. Vor diesem Hintergrund ist die Risiko freude am Finanzmarkt wieder angestiegen. Dies ist speziell auch dem Euro zugutegekommen. Drittens haben sich die EU und das Vereinigte Königreich, in sprichwörtlich letzter Minute, auf einen Freihandelsvertrag geeinigt.
Euro ist gegenüber dem US-Dollar unterbewertet Die Analysten der LBBW nennen dafür drei Gründe: Erstens sei die Gemeinschaftswährung nach ihren Berechnungen zur sogenannten „Kaufkraftparität“ fundamental weiter unterbewertet. Zweitens setzten die professionellen Anleger trotz jüngster Kursrückgänge auf eine Eurostärke. Drittens scheint die jüngste Italienkrise mit einer Expertenregierung unter Führung des ehemaligen EZB-Präsidenten Mario Draghi ausgestanden zu sein.
Euro-Stärke geht der Treibstoff aus.
US-Renditevorteil weitet sich aus.
1,3
5 4
1,25
3
1,2
2 1
1,15
0
1,1
–1
1,05
3
1
2
2010
2012
2014
2016
2018
2020
2008
2010
2012
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2016
2018
2020
1
0,95 0,9 Jan 15
2008
0 Jan 16
Jan 17
Jan 18
Jan 19
Jan 20
Jan 21
–1
Renditen von 10-jährigen US-Staatsanleihen in % Renditen von 10-jährigen deutschen Bundesanleihen in % US-Renditevorteil in %-Punkten, Tageswerte
Euro in USD, Wochenwerte
Quelle: Hypo Vorarlberg Rechtlicher Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit ermöglichen keine Prognose für die Zukunft. Die strichlierte Linie stellt jeweils 12-Monats-Zeiträume dar.
Quelle: Refinitiv, LBBW Research Rechtlicher Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit ermöglichen keine Prognose für die Zukunft. Die strichlierte Linie stellt jeweils 12-Monats-Zeiträume dar.
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