Magazin ilz.ch 4/2010

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ilz.ch Lehrmittel für die Schweiz

Magazin 4/2010

Schwerpunktthema Lehrmittelbeurteilung mit «LEVANTO»

Interkantonale Lehrmittelkoordination


Richten Sie bitte Bestellungen direkt an die 2 i l z .der c h Kantone: Schwerpunktthema Lehrmittelstellen Schulverlag plus AG Im Hag 9, Postfach, 5033 Buchs Tel. 058-268 14 14, Fax 058-268 14 16 E-Mail info@schulverlag.ch, www.schulverlag.ch Lehrmittelverwaltung Appenzell Ausserrhoden Regierungsgebäude, 9102 Herisau Tel. 071-353 67 31, Fax 071-353 64 97 E-Mail ursula.steininger@ar.ch Lehrmittelverwaltung Appenzell Innerrhoden Hauptgasse 51, 9050 Appenzell Tel. 071-788 93 72, Fax 071-788 93 69 E-Mail doris.lieberherr@ed.ai.ch Schul- und Büromaterialverwaltung Basel-Landschaft Rheinstrasse 32, 4410 Liestal Tel. 061-552 60 20, Fax 061-552 69 71 E-Mail verlag@bl.ch, www.bl.ch Lehrmittelverlag des Kantons Basel-Stadt Münchensteinerstrasse 120A, Postfach 268, 4018 Basel Tel. 061-267 98 97, Fax 061-267 98 68 E-Mail lehrmittelverlag@bs.ch Schulverlag plus AG Güterstrasse 13, 3008 Bern Tel. 058-268 14 14, Fax 058-268 14 15 E-Mail info@schulverlag.ch, www.schulverlag.ch Kantonale Lehrmittelverwaltung Freiburg chemin de la Madeleine 1, Postfach 25 Fribourg 4 1763 Granges-Paccot Tel. 026-305 13 88, Fax 026-305 13 91, E-Mail ocms@fr.ch Amtlicher Lehrmittelverlag Fürstentum Liechtenstein Pflugstrasse 30, 9490 Vaduz Tel. +423-236 63 90, Fax +423-236 63 91 E-Mail lehrmittelverlag@schulen.li Lehrmittelverlag GL Gerichtshausstrasse 25, 8750 Glarus Tel. 055-646 62 43, Fax 055-646 62 45 E-Mail lehrmittelverlag@gl.ch, www.gl.ch Lehrmittel Graubünden, Bündner Buchvertrieb Rossbodenstrasse 33, Postfach, 7004 Chur Tel. 081-258 33 36, Fax 081-258 33 40 E-Mail bbv@casanova.ch, www.lmv.gr.ch Kantonaler Lehrmittelverlag Luzern Schachenhof 4, 6014 Littau Tel. 041-259 42 10, Fax 041-259 42 19 E-Mail service.lmv@lu.ch, www.lmvluzern.lu.ch Kantonaler Lehrmittelverlag St.Gallen Washingtonstrasse 34, Postfach, 9401 Rorschach Tel. 071-846 60 90, Fax 071-841 79 94 E-Mail info@lehrmittelverlag.ch, www.lehrmittelverlag.ch Kantonaler Lehrmittelverlag Mühlentalstrasse 186, 8200 Schaffhausen Tel. 052-632 73 86, Fax 052-632 70 70 E-Mail beat.studer@ktsh.ch

ilz.ch Inhalt

3 Editorial

4 Schwerpunktthema

Lehrmittelbeurteilung

mit «LEVANTO» Lehrmittelevaluation –

(k)ein Bauchentscheid

8 Neu im ilz-Programm

Suchbuch

aktuell 4/2010:

Feste und Bräuche im Kirchenjahr thema 4/2010:

ausgestorben – ausgerottet – ausgesetzt Voices

Englisch für die Sekundarstufe 14 Weitere Verlagsangebote

Artenvielfalt der Erde

Ernährung im Vorschulalter

WohnRaum

Führen als Vertrag

Kalender

wörter und zahlen

bewegt und selbstsicher

Leben in Graubünden

TastaBasta

Lehrmittelverlag Kanton Solothurn Dammstrasse 21, 4502 Solothurn Tel. 032-627 22 22, Fax 032-627 22 23 E-Mail kdlv@sk.so.ch, www.lehrmittel-ch.ch

18 Augenblick!

Büromaterial-, Lehrmittel- und Drucksachenzentrale Riedstrasse 7, 8510 Frauenfeld Tel. 052-724 30 56, Fax 052-724 30 65 E-Mail LM-BOX@tg.ch, www.bldz.tg.ch

WORLDDIDAC Basel 2010

Software fair lizenzieren!

Kantonaler Lehrmittelverlag Uri Schulhaus Florentini, Postfach 349, 6460 Altdorf Tel. 041-870 80 12, Fax 041-871 35 00 E-Mail info@dzuri.ch, www.dzuri.ch

Impressum ilz.ch Erscheint kostenlos viermal pro Jahr. Herausgeber Interkantonale Lehrmittelzentrale Zürcherstrasse 6, Postfach 1411 8640 Rapperswil Tel. 055-220 54 80 E-Mail info@ilz.ch, Internet www.ilz.ch Redaktion Hansueli Schiller, Projektleiter mbA Tel. 055-220 54 82 E-Mail hansueli.schiller@ilz.ch ilz Die Interkantonale Lehrmittelzentrale koordiniert und fördert in Zusammenarbeit mit den Lehrmittelverant­ wortlichen ihrer Mitglieder die Schaffung und Beschaffung neuzeitlicher Lehrmittel und Unterrichtshilfen.

Die Lehrmittelstellen der Kantone beliefern Schulen zu den aufgeführten Schulpreisen (inkl. Mehrwertsteuer). EVP ist die Abkürzung für «Empfohlener Verkaufspreis für Private». Preisänderungen bleiben vorbehalten. Beachten Sie bitte, dass bei Bestellungen unter Fr. 200.00 ein Versandkostenanteil von Fr. 7.50 erhoben wird. Bitte richten Sie Bestellungen an den entsprechenden Verlag oder eine kantonale Lehrmittelstelle, da die ilz kein eigenes Produktionsund Vertriebssystem unterhält.

Gedruckt auf FSC-Papier

Wild im Schnee

19 In eigener Sache

Titelbild

Oberwalliser Lehrmittelausgabe Englisch-Gruss-Strasse 1, 3902 Brig-Glis Tel. 027-927 00 43, Fax 027-927 00 44 E-Mail silvia.zeder@admin.vs.ch, www.vs.ch/SFT Lehrmittelzentrale des Kantons Zug Hofstrasse 15, 6300 Zug Tel. 041-728 29 21, Fax 041-728 29 25 E-Mail othmar.langenegger@dbk.zg.ch Lehrmittelverlag Zürich Räffelstrasse 32, Postfach, 8045 Zürich Tel. 044-465 85 85, Fax 044-465 85 86 E-Mail lehrmittelverlag@lmv.zh.ch, www.lehrmittelverlag.com

Ausschnitt aus dem «ewigen» Kalender «wörter und zahlen» (Blatt April), erschienen im Schulverlag plus AG


Edi t o r i a l

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Liebe Leserinnen, liebe Leser

Ich erziehe meine Tochter antiautoritär, aber sie macht trotzdem nicht, was ich will. Nina Hagen

Im vergangenen Monat konzentrierten sich unsere Arbeiten unter anderem auf die grösste Bildungsmesse der Schweiz, die WORLDDIDAC. Messen wie diese sind ein Kraftakt. Ein Kraftakt für alle Beteiligten – und das sind nicht wenige! Marketingstrategen der Messe und der Aussteller bemühen sich darum, das Interesse stetig zu steigern. Es werden Rahmenveranstaltungen organisiert und Awards verliehen, um auf die Messe aufmerksam zu machen. Die Schulblätter sind vorgängig prallvoll mit Informationen und Anzeigen.

Zurück aus Basel lag dann das Bildungsdossier einer grossen Schweizer Partei auf meinem Pult. Zugegeben: Fast bin ich dem Reiz erlegen, in diesem Editorial darauf zu reagieren. Zu einladend wäre es, auf Vorwürfe und plakative Anschuldigungen zu Lehrmitteln zu kontern. Zu gern hätte ich geschildert, wie alle Parteien in den kantonalen Bildungsstrukturen mitarbeiten und darum auch bei der Lehrmittelentwicklung mitbestimmen können – und es auch tun! Dass sie ihren Gestaltungsraum nicht besser nutzen, soll ja nicht mein Problem sein!

In Basel folgt während dreier Tage der grosse Andrang. Ein nicht enden wollender Strom von gut 18 000 Besucherinnen

Eine aufwendige Auseinandersetzung mit dem vielen Papier ist mir die Zeit nicht wert. Vielmehr möchte ich Wichtigeres zur Hand nehmen und mich um zeitgemässe und kindgerechte Lehrmittel kümmern. Und: Viel lieber erinnere ich mich an die WORLDDIDAC, Nina Hagen und das Schmunzeln der Messegäste. Wir danken allen für ihren Besuch in Basel!

und Besuchern drängt sich durch die engen Gassen, zwischen den Gestellen und vor den «Goodies», die verteilt werden. Der Lärmpegel in der Halle steigt, und man fühlt sich im eidgenössischen Bildungsmittelpunkt. Vergessen sind die Momente der Unsicherheit, wie effektiv eine Messeteilnahme eigentlich ist, ob sich die Gestaltung eines neuen Messestandes lohnt und wie ein moderner, ansprechender Stand denn heute auszusehen hat. Verdrängt sind die Zweifel, ob die Lehrmittelverantwortlichen nicht bereits alles wissen, alles haben und darum Herzlich Ihr nicht nach Basel reisen. Man geniesst das Hier und Jetzt. Die Marcel Gübeli, Direktor ilz vielen Gespräche und Beratungen stehen im Vordergrund und erinnern uns daran, dass Lehrmittel für Schülerinnen und Schüler gemacht, aber von Lehrpersonen ausgewählt und als Instrument eingesetzt werden. Es bleibt das Andenken an gute Gespräche, aber auch kritische Diskussionen, an Zaubererbesuche und das Zusammensein mit alten Bekannten. In guter Erinnerung bleiben aber auch die Momente, in denen unsere Standbesucher vor unserer grossen Aphorismen-Wand standen und sich dank Nina Hagen ein Schmunzeln nicht verkneifen konnten.


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Schwerpunktthema

Lehrmittelbeurteilung mit «LEVANTO»

Evaluationsteams für Lehrmittel sind um ihre wichtige, aber auch komplexe Aufgabe oft nicht zu beneiden. Die fachgerechte Beurteilung von Lehrmitteln stellt in verschiedener Hinsicht eine Herausforderung dar. Wie kann die Qualität eines Lehrmittels zuverlässig eingeschätzt werden? Was für Beurteilungskriterien werden einbezogen? Wie sollen kantonale Gegebenheiten und Besonderheiten der Schulstruktur in die Beurteilung einfliessen? Welche fachspezifischen Kriterien sind zu berücksichtigen? Die Interkantonale Lehrmittelzentrale ilz hat sich seit längerer Zeit darüber Gedanken gemacht, wie die Evaluation von Lehrmitteln verbessert und die Arbeit der Auswahlgremien wirksam unterstützt werden könnte. Sie hat in zweijähriger Arbeit das Beurteilungsinstrument «LEVANTO» entwickelt. Das Lehrmittelevaluationstool steht seit Oktober 2009 den Kantonen für kantonsinterne Evaluationen zur Verfügung. Die Beurteilungskriterien, welche in «LEVANTO» integriert sind, wurden in einem mehrstufigen Verfahren ermittelt. Ausgangspunkt bildete eine wissenschaftliche Recherche. Eine ergiebige Quelle für die Erstellung eines Katalogs von Beurteilungskriterien stellten Unterlagen dar, welche als Leitfaden für Evaluationsteams oder für eine Erstellung von Gutachten dienen. Während der Recherche hatte sich gezeigt, dass der Bildungsraum Nordwestschweiz (Kantone AG, BL, BS, SO), unabhängig von der ilz, einen eigenen Katalog mit Beurteilungskriterien erstellt hatte, um die Auswahl von Lehrmitteln auf eine neue Grundlage zu stellen. Gemeinsam wurde entschieden, die Arbeiten zu koordinieren und die beiden Kriterienkataloge abzugleichen. Danach wurden die Kriterien Fachexperten aus verschiedenen Kantonen zur Begutachtung vorgelegt. Schliesslich resultierten

52 Beurteilungskriterien, auf denen «LEVANTO» zurzeit basiert. Diese lassen sich wie folgt auf die drei nachstehenden Hauptbereiche aufteilen: Pädagogisch-didaktischer Bereich 17 Kriterien Thematisch-inhaltlicher Bereich 20 Kriterien Formal-gestalterischer Bereich 15 Kriterien

Unter www.levanto.ch kann eine Kurzfassung in Form einer Checkliste heruntergeladen werden. Die Kriterien umfassen (bisher) keine fachspezifischen Aspekte. Sie sind grundsätzlich bei jeder Lehrmittelbeurteilung anwendbar. «LEVANTO» ist jedoch wesentlich mehr als ein Katalog von Beurteilungskriterien. Das Instrument erlaubt einerseits, die Beurteilungen webbasiert und somit plattformübergreifend im Browser vorzunehmen, andererseits weist es eine Reihe von Zusatzfunktionen auf. So können beispielsweise einzelne Beurteilungsdimensionen aktiviert oder deaktiviert werden. Zudem können die Beurteilungskriterien gewichtet werden. Dies ist deshalb sinnvoll, weil einem bestimmten Kriterium, je nach Beurteilungssituation, durchaus eine unterschiedliche Bedeutung zukommen kann. So ist der Umstand, ob ein Lehrmittel für das altersdurchmischte Lernen geeignet ist, möglicherweise in verschiedenen Kantonen von unterschiedlicher Relevanz. Nach Abschluss der Einschätzungen generiert «LEVANTO» dynamisch Auswertungsgrafiken, welche Stärken und Schwächen des beurteilten Lehrmittels visualisieren. Diese Auswertungen sind sowohl für eine einzelne Beurteilung als auch als Gruppenauswertung abrufbar. In der Gruppenauswertung werden Mittelwerte, Maxima und Minima dargestellt. Es wird somit schnell ersichtlich, bei welchen Kriterien in einem Gremium unterschiedliche

Marcel Gübeli, Direktor ilz, anlässlich der Präsentation von «LEVANTO» im Oktober 2009 in Zürich.


Einschätzungen vorhanden sind und wo sich die Meinungen weitgehend decken. Dies erlaubt es, die Diskussion im Zusammenhang mit dem Lehrmittelentscheid wesentlich zielgerichteter zu führen. Die ilz verbindet mit dem Einsatz von «LEVANTO» verschiedene Ziele. Zum einen wird eine Standardisierung der Lehrmittelbeurteilung erreicht. «LEVANTO» liefert Entscheidungsgrundlagen. Das Tool fokussiert und versachlicht aber auch die notwendige Diskussion in den entsprechenden Gremien. Schliesslich werden Lehrmittelentscheide transparenter und nachvollziehbarer. «LEVANTO» wahrt die kantonale Bildungshoheit, weil sein Einsatz dezentral in den Kantonen erfolgt. Seit der Einführung von «LEVANTO» vor gut einem Jahr stösst das Instrument bei den Kantonen auf ein grosses Interesse. Es wurde schnell klar, dass «LEVANTO» einem breiten Bedürfnis entspricht. Bisher wurden bereits gut 400 Beurteilungen durchgeführt. In der Mehrzahl der Deutschschweizer Kantone ist «LEVANTO» im Einsatz oder sein Einsatz ist geplant. Im Bildungsraum NW CH, dem die Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Aargau und Solothurn angehören, hat der Regierungsratsausschuss beschlossen, «LEVANTO» als offizielles Beurteilungstool für Lehrmittel einzusetzen. Dies darf als grosser Erfolg gewertet werden und belegt, dass «LEVANTO» in seinem ersten Betriebsjahr faktisch zum Standard der Lehrmittelevaluation in der deutschen Schweiz geworden ist. Die Entwicklung von «LEVANTO» ist nicht abgeschlossen. Eine Begleitgruppe mit verschiedenen Fachleuten aus unterschiedlichen Kantonen wird sich für die Weiterentwicklung des Tools engagieren. In dieser Begleitgruppe können die Kantone ihre Bedürfnisse einbringen und sie haben ein Mitspracherecht, wenn es um die weitere

Entwicklung von «LEVANTO» geht. Zudem ist dadurch ein enger Bezug zur Praxis gewährleistet. «LEVANTO» ist ein Tool für Fachleute. Von der Qualität des Inputs, also der Beurteilungen, hängt auch der Output ab. Das Instrument ist ein Hilfsmittel, um Einschätzungen effizient vorzunehmen und auszuwerten. Weitere Quellen, wie beispielsweise die Meinung von Erprobungslehrpersonen oder die Berücksichtigung von fachspezifischen Gesichtspunkten, müssen bei Evaluationen einen ebenso hohen Stellenwert haben. Wenn «LEVANTO», wie die zahlreichen positiven Rückmeldungen vermuten lassen, zu einer vertieften inhaltlichen Diskussion und zu einer umfassenderen Beurteilung von Lehrmitteln führt, hat sich die aufwendige Entwicklung der ilz gelohnt. Dr. Martin Wirthensohn anlässlich der Präsentation von «LEVANTO».

Schwerpunktthema

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«LEVANTO» ist ein webbasiertes Instrument zur Beurteilung von Lehrmitteln. Es wurde von der Interkantonalen Lehrmittelzentrale (ilz) entwickelt und steht primär den kantonalen Lehrmittelkommissionen zur Verfügung. «LEVANTO» umfasst 52 Beurteilungskriterien, welche in einem mehrstufigen Verfahren ermittelt wurden. Für unterschiedliche Beurteilungssituationen lassen sich die Kriterien gewichten. Nach der Beurteilung generiert «LEVANTO» dynamisch Auswertungsgrafiken, die als PDFs zur Verfügung stehen. Es sind Gruppenauswertungen möglich, die Auskunft darüber geben, wie ein Lehrmittel im gesamten Gremium beurteilt wurde. «LEVANTO» dient dazu, Stärken und Schwächen von Lehrmitteln besser zu erkennen, die Diskussion über den Lehrmittelentscheid zu fokussieren und den Beurteilungsprozess insgesamt transparenter zu gestalten.

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Schwerpunktthema

Lehrmittelevaluation – (k)ein Bauchentscheid

Lehrmittelentscheide sind heikle Entscheide mit grossen Auswirkungen für die beteiligten Verlage und die betroffenen Schulen. Die Entscheidungsträger setzen sich der Gefahr von massiver Kritik aus. Veränderungen im Bereich Lehrmittel werden oft ungern und mit beträchtlicher Skepsis hingenommen. Im Kanton Schaffhausen mussten jüngst für die Fächer Englisch und Mathematik zwei Lehrmittel für die Sekundarstufe I evaluiert werden. Für beide Fächer kamen jeweils drei Produkte in die engere Auswahl. Erstmals sollte «LEVANTO» als Unterstützung eingesetzt werden. Alle Beteiligten, dies sei nicht verschwiegen, hatten vor der Aufgabe einen gehörigen Respekt. Das Fazit zu Beginn: Die Arbeit mit dem einfach einsetzbaren Web-Tool entlastete, fokussierte, unterstützte, vereinfachte den Prozess und sorgte dank der fachlichen Diskussionen

anhand der Kriterien aus «LEVANTO» für Transparenz und Objektivierung. Da für solche Evaluationen stets begrenzte Zeitbudgets zur Verfügung stehen, wage ich sogar von einer Professionalisierung – speziell hinsichtlich der Effizienz – zu sprechen, ohne dass ich damit die Qualität anderer Evaluationen ohne «LEVANTO» in Frage stellen möchte. Aus meiner Sicht stimmte ganz einfach die Balance zwischen Aufwand und Ertrag. Dass Pannen auftraten und beim Einsatz Optimierungswünsche für «LEVANTO» geäussert wurden, bleibe nicht unerwähnt. Die Benutzerfreundlichkeit für den Administrator und den User sind lobenswert. Sicher benötigt ein Administrator erstmalig etwas Einarbeitungszeit. Das kurz gehaltene Manual hilft aber selbstredend, die Menüführung ist simpel und die von den ilzFachleuten angebotene Einführung wertvoll. Hält sich ein Nutzer an das Manual und werden die Vorgaben exakt umgesetzt, läuft alles wie geplant.

Bildschirm von «LEVANTO» mit drei Beurteilungskriterien zur inneren Differenzierung.

In beiden Evaluationen erstellten wir die Ratings im Internet und bearbeiteten die Auswertungen während einer zweitägigen Klausur. Dabei griffen in unserem Fall elf Personen gleichzeitig auf die Web-Datenbank zu, was zu mehreren Systemblockierungen oder -abstürzen führte. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass das Problem nicht beim «LEVANTO»-Server, sondern beim virtuellexternen PDF-Generator lag, der die Auswertungen am Ende zusammenstellt. Dies behinderte den Ablauf, aber störte den Prozess nicht massgeblich. Die ilz-Fachleute behoben die Unterbrüche rasch und unkompliziert. Daten gingen dabei keine verloren. Aus Sicht der Evaluierenden wäre es wertvoll, wenn sich nicht nur eigene und Gruppenauswertungen grafisch darstellen, sondern dass sich auch mehrere Auswertungen kombinieren liessen. Konkret: Liegt die Gruppenauswertung der Lehrmittel A, B und C vor, sollten sich die einzelnen Dokumente – farblich gut unterscheidbar – auf einer Gesamtauswertung darstellen lassen. Dies würde die (gemeinsame) Interpretationsarbeit vereinfachen. Da die Betrachtung solcher Auswertung als ganze Gruppe vor einem Beamer unpraktisch ist, lohnt es sich, diese auszudrucken. Mir persönlich ist die dabei entstehende Papierflut zu gross. Ich sehe aber keinen anderen Lösungsansatz, wurden doch alle Arten der Auswertungsgrafiken sehr individuell eingesetzt. Die einen schätzten die Wolkendarstellungen, die anderen betrachteten eher die liegenden Säulen. Besonders spannend sind zudem die Minima-MaximaSäulen, lassen sich doch anhand dieser Grafiken die eher polarisierenden Lehrmittel plakativ darstellen. Am wertvollsten für den Prozess waren die Vorbereitungssitzungen mit der Auseinandersetzung und Gewichtung der Kriterien von «LEVANTO». Darin waren sich auch die beteiligten Lehrpersonen einig.


Was ist genau damit gemeint? Kann man das nicht auch noch so verstehen? Unter diesen Gesichtspunkten ist uns das Kriterium X sehr wichtig. Mir fehlt eine Aussage über … Aber das ist doch beim Kriterium 34 integriert. Die Erstellung der spezifischen Gewichtungsprofile in der Gruppe war zeitaufwendig, aber diese Auseinandersetzung lohnte sich. In dieser Arbeit lag die Chance für eine objektivierte Beurteilung der Lehrmittel, zum Zurückdrängen von Vorurteilen, zur Neutralität. Zudem gaben diese Diskussionen den Evaluierenden Sicherheit. Auch mit «LEVANTO» kann ein Bauchentscheid nicht ausgeschlossen werden. Ein fundierter Umgang mit den Kriterien zählt in der Gruppenauswertung eben gleichviel wie eine «willkürliche» oder «unreflektierte» Eingabe am Computer. Unsere Lehrpersonen konnten sich am Ende des Prozesses vollständig hinter die Auswertungen bzw. die Anträge an den Erziehungsrat stellen. «LEVANTO» unterstützte, begleitete, klärte; nie war «LEVANTO» alleine

massgebend. «LEVANTO» blieb, was es aus meiner Sicht sein soll: ein wertvolles Tool bei der Lehrmittelevaluation. Übrigens: Das ganz zu Beginn von einigen Lehrpersonen geäusserte Misstrauen, bei einer Bilanz mit «LEVANTO» kämen sicher nur Lehrmittel aus dem ilz-Programm zum Zuge,

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wird durch die Tatsache widerlegt, dass sich der Kanton Schaffhausen für Lehrmittel öffentlicher und privater Verlage entschieden hat … Peter Pfeiffer Schulinspektor, Kanton Schaffhausen Dienststelle Primar- und Sekundarstufe Abteilung Schulentwicklung und Aufsicht

Checkliste mit den Qualitätskriterien von «LEVANTO» (Ausschnitt).

Gemeinsam zu mehr Lehrmittelqualität

Auswertungsdiagramm von «LEVANTO» mit Beurteilungskriterien zum pädagogisch-didaktischen Bereich.

In den vier Kantonen des Bildungsraumes Nordwestschweiz werden die Lehrmittel verbindlich mit «LEVANTO» evaluiert. Dies hat der vierkantonale Regierungsratsausschuss im Mai 2010 so beschlossen. Das webbasierte Instrument zur Überprüfung von Lehrmitteln ermöglicht eine solide Grundlage für zukünftige Lehrmittelentscheide. Die Entscheidungshoheit bleibt weiterhin bei den Kantonen. Mit Blick auf den Lehrplan 21 ist eine solche Entwicklung sehr sinnvoll, denn ein gemeinsamer Lehrplan bedingt nicht zwingend gleiche, jedoch zumindest vergleichbare Lehrmittel. Nichts liegt folglich näher, als die bestehende Zusammenarbeit zukünftig noch zu verstärken.

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Ladina Limacher, Brigitte Aggeler-Huber, Roger Häubi, Elisabeth Potztal-Hug; Illustrationen Doris Lecher

Suchbuch Wortschatz für die 1. und 2. Klasse

Welch faszinierender Prozess muss in einem Kind vorgehen, wenn immer mehr Dinge rund um es herum einen Namen bekommen. Mit jedem Wort wird die Welt grösser, lebendiger, eine Spur begreifbarer. Nicht von ungefähr spricht man vom Wortschatz. Je grösser der Wortschatz, desto reicher die Welt, desto reicher das Wissen, desto vielfältiger die Möglichkeiten, sich gegenseitig auszutauschen, ins Gespräch zu kommen. Wie kommt man zu diesem Wortschatz? Im Leben draussen wie in der Schule durch Beobachten und Fragen, durch Zuhören und Reden, durch Lesen und Hinsehen. In der Schule unterstützt künftig das vorliegende «Suchbuch» diesen Wortschatzerwerb. Keine alphabetisch geordneten Wörterlisten, in denen Wörter nachgeschlagen werden sollen, bilden die Grundlage dazu, sondern Bilder – und die Wörter dazu.

Schülerausgabe Auf den reichhaltigen Wimmelbildern zu 20 Themen aus der Lebenswelt des Unterstufenkindes gibt es unzählige Dinge zu benennen, wiederkehrende Figuren zu erkennen und Szenen zu entdecken, mit denen sich Geschichten erzählen lassen. Dazu muss man suchen. Allerdings, sobald man etwas vertraut ist mit den anregenden Ideen und lustigen Details, ist Wörter suchen kein Muss mehr. Es geschieht von selbst. Wo ist der im Rahmen abgebildete Eisbär im Zoo zu finden? Wo rutscht der Pechvogel auf der Bananenschale aus? Kommt die Künstlerin auf dieser Seite auch vor? Was stellt sie her? All die Entdeckungen und Fragen führen zu neuen Wörtern. Das «Suchbuch» ist dem lustvollen, aber gleichzeitig gezielten und geleiteten Wortschatzerwerb gewidmet, in aktiver Auseinandersetzung durch gemeinsame Arbeit mit der Klasse, durch Gruppen- und Partnerarbeiten, aber auch durch individuelle Tätigkeiten. Zielgruppe des «Suchbuchs» sind Kinder der 1. und 2. Klasse – und zwar möglichst alle Kinder. Jene, die schon lesen können ebenso wie jene, die gerade einmal ihren Namen schreiben können. Jene, die sich von Eltern oder älteren Geschwistern täglich mehrere Geschichten erzählen lassen, und jene, die zu Hause kaum Gesprächspartner haben. Jene, die zu Hause Albanisch, Kroatisch, Spanisch

oder Russisch sprechen, und jene, die in ausschliesslich deutschsprachiger Umgebung aufwachsen. Heterogenität ist in Schweizer Schulklassen nicht die Ausnahme, sondern der Regelfall. So betragen die Unterschiede der Lernvoraussetzungen in Bezug auf das Lesen und Schreiben bei Schulanfängerinnen und -anfängern etwa drei Entwicklungsjahre – unabhängig von der Erstsprache der Kinder. Daher werden diese Unterschiede im «Suchbuch» nicht nur in Form von ein paar knappen Hinweisen auf «Differenzierungsmöglichkeiten» abgehandelt, sondern sie wurden bei der Entwicklung des Lehrmittels bewusst ins Zentrum gestellt. Das «Suchbuch» erlaubt so vielfältige Arten von Sprachhandeln, dass für alle Kinder herausfordernde Aufgabenstellungen möglich sind. Das «Suchbuch» wurde explizit im Hinblick auf Schulklassen in der Deutschschweiz entwickelt. Das bedeutet, dass man darin auch «Helvetismen» findet. Das ist nicht etwa ein Versehen, sondern widerspiegelt die Tatsache, dass Deutsch eine plurizentrische Sprache ist, die kein einzelnes Zentrum kennt, das normierend wirkt. Dies zeigt sich u. a. daran, dass sich im «Rechtschreibduden» viele


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Kommentare zu sprachregionalen Verwendungen finden, und zwar nicht nur «schweizerisch», sondern auch «süddeutsch», «österreichisch», «mitteldeutsch» usw. In der Schweiz sind z. B. Billett, Goal, Coiffeur und Trottoir auch im Hochdeutschen gebräuchlicher als Fahrkarte, Tor, Friseur und Gehsteig. Aus diesem Grund wurden die in der Schweiz gebräuchlichen Bezeichnungen ins «Suchbuch» aufgenommen. Im Zweifelsfall wurde für die Entscheidung auf das «Deutsche Referenzkorpus» oder das «Variantenwörterbuch der deutschen Sprache» zurückgegriffen, um festzustellen, welche Bezeichnung wo wie verbreitet ist. Dasselbe gilt für Wörter, die laut «Duden» mehr als einen Artikel haben können (der/das Fenstersims, der/das Frisbee, der/das Pyjama, der/das Iglu, der/das Silo). Hier wurde der Einfachheit halber nur der geläufigere Artikel berücksichtigt.

Kommentar für Lehrpersonen Der benutzerfreundliche Kommentar zeigt wissenschaftliche Hintergründe zum Wortschatzerwerb auf. Er bietet der Lehrperson wertvolle Hinweise zum Einsatz im Unterricht sowie Wörterlisten und Ideen zum thematischen Arbeiten. Der Inhalt des Lehrmittelkommentars setzt sich wie folgt zusammen: Einleitung Für wen ist das «Suchbuch»? Was weiss die Forschung über Wort schatzerwerb? – Sieben zentrale Erkenntnisse Welche Zielsetzungen und Leitgedanken charakterisieren das Suchbuch? Wie ist das Lehrmittel aufgebaut? Wie kann das Lehrmittel eingesetzt werden? Wörterlisten und Ideen zum thematischen Arbeiten und wiederkehrende Figuren Lernsoftware Als Übungsgrundlagen dienen die aus dem Buch bekannten Themen und Bilder. Im Explorationsmodus kann das Wimmelbild erkundet werden. Zu jedem Thema werden zusätzlich drei bis vier Übungen angeboten. Ein Übungsdurchgang besteht jeweils aus zehn Aufgaben. Es geht darum, Dinge und ihre genaue Bezeichnung kennenzulernen, zu hören, selber zu lesen und Wörter oder Geräusche den Abbildungen zuzuordnen.

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Schülerbuch 86 Seiten, A4 farbig illustriert, verdeckte Spiralbindung Schulpreis Fr. 25.50 EVP Fr. 34.00 Kommentar 72 Seiten, A4 illustriert, geheftet Schulpreis Fr. 39.00 EVP Fr. 52.00 Lupe als Suchhilfe in den Wimmelbildern 210×70×0,8 mm farbig bedruckt, gestanzt, Kunststoff Set à 10 Ex., eingeschweisst Schulpreis Fr. 7.50 EVP Fr. 10.00 Lernsoftware Suchen, Lesen, Hören in 20 Themenbildern Einzellizenz für Private EVP Fr. 80.00 Mehrfachlizenz für 10 User Schulpreis Fr. 166.00 Mehrfachlizenz für 25 User Schulpreis Fr. 300.00 DiscKit (Installations-CD) wird nur bei Bezug einer Mehrfachlizenz ausgeliefert Schulpreis Fr. 10.50 Lernsoftware erscheint im Juni 2011

Kantonaler Lehrmittelverlag St. Gallen

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Ein gutes neues Jahr Stephan Sigg

Feste und Bräuche im Kirchenjahr

Das Kirchenjahr wird massgeblich durch die beiden wichtigsten christlichen Feste Ostern und Weihnachten strukturiert. Solche bedeutenden Feste dauern meistens mehrere Tage oder gar Wochen. Wenn ein Einkaufszentrum ein Jubiläum feiert, erstrecken sich die Feierlichkeiten oft über einen längeren Zeitraum. Das ist auch in der Kirche so. Ostern und Weihnachten haben einen eigenen Festkreis – die Wochen nach Ostern und Weihnachten sind also auch noch eine Art «Festzeit». Sowohl das katholische als auch das reformierte Kirchenjahr besteht aus drei Festkreisen: Weihnachtsfestkreis, Osterfestkreis, Zeit im Jahreskreis (katholisch) bzw. Trinitatiszeit (reformiert). Während jedes Fest nur einmal im Jahr vorkommt, wird eines jede Woche gefeiert: Nach christlichem Glauben ist jeder Sonntag ein Fest – er wird auch «Tag des Herrn» genannt, denn Jesus ist an einem Sonntag auferstanden (siehe S. 18). Weil dies so ein bedeutender Tag ist, gilt er nicht wie im weltlichen Kalender als letzter, sondern als erster Tag der Woche.

Die Kirchen in der Schweiz In der Schweiz gibt es drei christliche Landeskirchen: die römisch-katholische Kirche, den Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund (SEK) und die christ-katholische Kirche. Die römisch-katholische Kirche in der Schweiz besteht aus sechs Bistümern. Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund ist der Verband der 25 reformierten Kantonalkirchen und der evangelisch-methodistischen Kirche. Die christ-katholische Kirche hat ein Bistum – es ist identisch mit dem ganzen Gebiet der Schweiz. Daneben gibt es viele weitere christliche Konfessionen («Bekenntnisformen»), darunter zum Beispiel die Christlich-Orthodoxen oder die Frei-Evangelische Gemeinde (FEG).

aktuell 4/2010 4

Es gibt Tage im Jahr, auf die freut man sich ganz besonders: Auf den Geburtstag, auf Weihnachten, den Beginn der Sommerferien … Manchmal kann man es kaum erwarten, bis es endlich so weit ist. Wer in den Kalender blickt, entdeckt neben diesen persönlichen wichtigen Terminen auch viele Feiertage und Feste, die mit der Kirche zu tun haben. In fast jedem Monat wird so ein Fest gefeiert. Warum eigentlich? Was ist der Sinn dieser Anlässe? Oft weiss man zwar, dass und wann ein Fest stattfindet, aber man hat keine Ahnung, was da eigentlich gefeiert wird. Was steckt genau hinter dem Fest Auffahrt? Warum dauert die Fastenzeit vierzig Tage? Oder weshalb kommt am 6. Dezember der Samichlaus? Und was ist eigentlich das wichtigste christliche Fest? Neben den Festen werden in der Schweiz zahlreiche Bräuche gepflegt. Bei vielen weiss man gar nicht, dass auch sie einen religiösen Ursprung oder einen kirchlichen Bezug haben. So wird bewusst, wie sehr das Kirchenjahr bis heute unseren Alltag prägt und ihm einen Rahmen gibt. In diesem Heft werden bedeutende Feste vorgestellt und gezeigt, wie ein Kirchenjahr aufgebaut ist. Die zentralen Feste werden dabei ausführlich behandelt, andere

Ende November beginnt das neue Jahr. Nein, hier liegt kein Irrtum vor. Im Gegensatz zum Kalenderjahr, das am 1. Januar beginnt, ist der Anfang eines Kirchenjahrs bereits Ende November, am 1. Advent. Dieser wird jedes Jahr an einem anderen Datum gefeiert, welches von der Position der anderen Feste abhängt: Manche Kirchenfeste finden an einem fixen Datum statt (z.B. Weihnachten ist jeweils am 24. und 25. Dezember oder Allerheiligen am 1. November), manche Kirchenfeste hingegen orientieren sich am Mondkalender (z.B. Ostern). Der Ostertermin beeinflusst also die Daten gewisser anderer Feste. Das Kirchenjahr soll eine Verbindung zwischen den Ereignissen von Jesus Wirken auf der Welt schaffen. Für die Christen ist Jesus (lebte um ca. 0 – 30 nach Christus) der Sohn Gottes: in Jesus, der auch mit den Titeln «Christus» («der Gesalbte») und «Messias» («der Gesandte») bezeichnet wird, ist Gott Mensch geworden. Im Mittelpunkt stehen dabei sein Leiden, seine Kreuzigung und seine Auferstehung. Darauf beziehen sich die weiteren christlichen Feste. Das Kirchenjahr ermöglicht es, am Wirken von Jesus teilzunehmen und zu erkennen, dass all diese Ereignisse auch für uns Menschen von heute eine Bedeutung haben. Innerhalb eines Jahres werden alle zentralen Stationen von Jesus Wirken auf dieser Welt in Erinnerung gerufen.

Gesetzliche Feiertage – kirchliche Feiertage Gesetzliche Feiertage und kirchliche Feiertage sind nicht identisch. Unter gesetzlichen Feiertagen versteht man alle Feiertage, an denen nicht gearbeitet wird (1. August, Pfingstmontag, 1. Januar usw.). Manche kirchliche Feiertage sind auch gesetzliche Feiertage. Es gibt aber kirchliche Feiertage, die staatlich oder kantonal gesehen normale Arbeitstage sind (z.B. Fronleichnam). Dies ist zum Teil von Kanton zu Kanton verschieden. Auch manche Dörfer oder Städte haben ihre eigenen kirchlichen oder weltlichen Feiertage, die ausschliesslich dort als Ruhetage gelten. Dazu gehören zum Beispiel das alle drei Jahre stattfindende Kinderfest (nicht kirchlich) in der Stadt St.Gallen, das jährliche Sechseläuten (nicht kirchlich) in Zürich, das Peter-und-Paul-Fest (kirchlich) am 29. Juni im Kanton Tessin oder das Bruderklausenfest (kirchlich) am 25. September im Kanton Obwalden.

Das Kirchenjahr der Katholiken und der Reformierten hat eine lange Tradition, es geht auf das jüdische Festjahr zurück. Nach und nach wurden die wichtigen Ereignisse aus dem Leben Jesu und der ersten Christen in den Kalender eingeordnet. Viele dieser Feste wurden von Beginn an im Einklang mit den Jahreszeiten gefeiert (z.B. Erntedank im Herbst). Das Kirchenjahr symbolisiert den Weg Gottes mit den Menschen. Der religiöse Alltag der Katholiken wie der Reformierten ist vom Kirchenjahr geprägt. Es gibt jedoch zwischen beiden einige konfessionelle Unterschiede: Manche Feste und Bräuche werden nur von den Katholiken gefeiert, andere wiederum kennen nur die Reformierten. Trotzdem zeigt die Auseinandersetzung mit dem Kirchenjahr deutlich, dass die katholische Kirche und die reformierten Kirchen viele Gemeinsamkeiten haben.

Ein Jahr und seine Farben Die jeweiligen Feste und Zeiten im Kirchenjahr sind durch verschiedene Farben gekennzeichnet. Im katholischen Gottesdienst trägt zum Beispiel der Pfarrer die Stola (eine Art Schal) und die Ministranten tragen einen Bändel in der entsprechenden liturgischen Farbe. Die wichtigsten Farben: – Weiss = Farbe des Lichtes: u.a. Weihnachten und Ostern mit den nachfolgenden Festzeiten: Fronleichnam, Christkönig, Marienfeste – Rot = Farbe des Blutes, des Feuers, der Liebe und Sinnbild des Heiligen Geistes: Pfingsten, Palmsonntag, Karfreitag, Firmung und Feste der Märtyrer – Violett = Symbol für Übergang und Verwandlung, Erwartung, Umkehr und Busse: Fastenzeit, Advent – Grün = Farbe des Wachstums und der Hoffnung: Sonntage im Jahreskreis und Werktage des Kirchenjahres, auf die kein Heiligenfest fällt

aktuell l Nr. 4 l 2010 l Feste und Bräuche im Kirchenjahr

werden hingegen nur knapp erwähnt. Dies soll eine Einladung sein, sich neu auf die Feste einzulassen und sie aufmerksamer zu feiern. Wir orientieren uns dabei am Kirchenjahr der römisch-katholischen Kirche und der evangelisch-reformierten Kirche. Fast jeder Kanton oder jede Region kennt eigene lokale Ereignisse und Bräuche, die zum Teil auch einen kirchlich-religiösen Ursprung haben. Daneben existieren auch viele Feste, die andere Religionsgemeinschaften oder Konfessionen begehen. Es würde aber den Rahmen sprengen, alle berücksichtigen zu wollen. Das Heft «Feste und Bräuche im Kirchenjahr» eignet sich sowohl für den Unterricht in den Fächern «Mensch und Umwelt» sowie «Individuum und Gemeinschaft» als auch für den fächerübergreifenden Unterricht der Oberstufe.

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Lehrmittelkommentar Der Lehrmittelkommentar zu diesem Heft beinhaltet ergänzende Materialien, aufbereitet für den Einsatz im Unterricht, sowohl in der Hand der Lehrperson als auch zur eigenständigen Bearbeitung durch die Lernenden. Einige Musterseiten sowie das Inhaltsverzeichnis finden Sie zur Information als PDF-Datei beim Lehrmittelkommentar. aktuell Arbeitsheft für den Unterricht an der Oberstufe Erscheint 4 jährlich Schulpreise: Jahresabonnement Fr. 25.00 Einzelnummer Fr. 6.50 Rabatt ab 10 bzw. 20 Ex. (Klassensatz) Lehrmittelkommentar Fr. 14.00 EVP Einzelnummer Fr. 8.70 EVP Lehrmittelkommentar Fr. 18.70 Verlangen Sie die komplette Liste aller lieferbaren Titel mit Preisangaben und Bestellkarten per Post oder online unter www.lehrmittelverlag.ch.

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Wolf-Dieter Burkhard

ausgestorben – ausgerottet – ausgesetzt thema 4/2010

Die Schweiz besitzt eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt. Sie verdankt sie ihrer landschaftlichen Vielgestaltigkeit auf engem Raum. Die feuchten Auenwälder in den Flusstälern beherbergen eine andere Fauna und Flora als die kargen Matten des Hochgebirges; die dunklen, kühlen Nadelwälder des Juras stellen andere Bedingungen an das Leben als die warmen, trockenen Föhren- und Arvenwälder im Wallis. In den zahlreichen unterschiedlichen Lebensräumen haben die Botaniker 3000 verschiedene Farn- und Blütenpflanzenarten gezählt. Bei uns leben 83 Säugetierarten, gegen 400 Vogelarten und geschätzte 30 000 Insektenarten. Noch vor wenigen Tausend Jahren war dies ganz anders. Ein Eispanzer überlagerte das Alpengebirge. Mächtige Gletscher schoben sich weit ins Vorland hinaus. Kalt und unwirtlich war unser Land, und nur wenige Tier- und Pflanzenarten lebten in der kargen Tundra vor den Gletschern oder auf den Berggipfeln, die aus den Eisströmen ragten. Es waren «Spezialisten», die mit den harten Bedingungen zurecht kamen, Tiere und Pflanzen, die wir heute noch im hohen Norden vorfinden, in Alaska etwa, in Lappland und in Sibirien.

Mit dem Abschmelzen der Gletscher begann die grosse Einwanderung von Pflanzen und Tieren, welche die frei werdenden Flächen allmählich in Besitz nahmen. Nicht alle der neuen Siedler kommen heute noch bei uns vor. Offensichtlich ist die Pflanzen- und Tierwelt der Schweiz einem ständigen Wandel unterworfen. Arten kommen neu hinzu, andere verschwinden wieder. Der Autor Wolf-Dieter Burkhard gibt dem Lernenden einen Einblick in die Tierwelt: Tiere, die es bei uns nicht mehr gibt, da sie ausgestorben sind, und solche, die der Mensch unter grossen Anstrengungen in unserem Land wieder ansiedelt. So erfahren die Schülerinnen und Schüler interessante Informationen zu etlichen Arten: Alpensteinbock, Ur und Wisent, Braunbär und Wolf, Luchs und Wildkatze, Fischotter und Biber, Lachs, Weissstorch, Waldrapp und Bartgeier. Im Unterricht lässt sich diese «thema»Nummer vielfältig einsetzen. Es finden sich darin Aspekte schwerpunktmässig aus dem Teilbereich «Natur und Technik».

Lehrmittelkommentar Im Lehrmittelkommentar werden didaktische Hinweise für die Umsetzung im Unterricht aufgezeigt. Darin finden sich unter anderem praktische Beispiele in Form von Arbeitsblättern, welche die Lehrperson 1:1 in ihrem Unterricht einsetzen kann. Einige Musterseiten sowie das Inhaltsverzeichnis finden Sie zur Information als PDF-Datei beim Lehrmittelkommentar. thema Arbeitsheft für den Unterricht an Klein- und Primarklassen Erscheint 4× jährlich Schulpreise: Jahresabonnement Fr. 25.00 Einzelnummer Fr. 6.50 Rabatt ab 10 bzw. 20 Ex. (Klassensatz) Lehrmittelkommentar Fr. 14.00 EVP Einzelnummer Fr. 8.70 EVP Lehrmittelkommentar Fr. 18.70 Verlangen Sie die komplette Liste aller lieferbaren Titel mit Preisangaben und Bestellkarten per Post oder online unter www.lehrmittelverlag.ch.

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Ruth Keller-Bolliger, Projektleiterin «Voices»

Voices Englisch für die Sekundarstufe Der Englischunterricht hat sich in den vergangenen Jahren massgeblich verändert – sehr zur Freude der Schülerinnen und Schüler! Mit der Einführung von Frühenglisch wurde zum einen der Einstieg in die Primarstufe vorverlegt. Zum andern führte der methodische Ansatz weg vom drillartigen Einüben von isolierten Strukturen und hin zum sprachlichen Handeln in realitätsnahem Kontext. Aktueller Englischunterricht will Lernende dazu befähigen, ihre Sprachkenntnisse im Austausch mit Anderssprachigen effizient einzusetzen. Sprachliche Mittel (Wortschatz und grammatische Strukturen) sind das notwendige Werkzeug, damit dieser Austausch gelingen kann. Sie werden aber nicht um ihrer selbst willen thematisiert, sondern vielmehr im rezeptiven und produktiven Sprachgebrauch in alltagsnahen Situationen aufgebaut. Mit «Voices» steht mittlerweile auch ein Lehrmittel zur Verfügung, das diesen Vorstellungen von modernem Englischunterricht vollumfänglich entspricht. Voices in a nutshell Das neue Englischlehrmittel «Voices» konsolidiert und erweitert die Kompetenzen, welche die Lernenden in der Primarschule erworben haben. Mit seiner klaren Ausrichtung auf attraktive Themen entspricht es den aktuellen Forderungen nach inhaltsorientiertem Unterricht. In der Bearbeitung von spannenden Aufgabenstellungen erwerben die Schülerinnen und Schüler nicht nur kommunikative und formale Kompetenzen, sondern auch jene Strategien, die im authentischen Sprachgebrauch unverzichtbar sind.

konzentrieren sich auf die vertiefte Auseinandersetzung mit spannenden Sachthemen in englischer Sprache. In ihrer Ausrichtung auf ein sprachliches Produkt bieten die Topic Files zudem die in Lernprozessen so wichtige Erfahrung von persönlicher Kompetenz.

«Voices» verknüpft den eigentlichen Spracherwerb mit der unmittelbaren Verwendung der erlernten sprachlichen Kompetenzen zum Vertiefen von thematischem Wissen. Diese Verbindung von «learning to use language» und «using language to learn» geschieht in den zwei Kernkomponenten dieses Lehrmittels. Learning to use language Das Course Book steuert den zyklischen Aufbau von sprachlich-kommunikativer Kompetenz in der Auseinandersetzung mit altersgerechten und bildungsrelevanten Inhalten. Die Festigung von sprachlichen Strukturen, kommunikativen Fertigkeiten und des Wortschatzes geschieht beim selbstständigen Üben mit den Trainer Files oder der Trainer CDROM, also wahlweise mit einem Übungsheft oder am Computer. Using language to learn Spracherwerb macht nur Sinn, wenn die sprachlich-kommunikativen Kompetenzen auch angewendet werden können. «Voices» ermöglicht diesen im schulischen Fremdsprachenunterricht eher seltenen Aspekt in der Arbeit mit den Topic Files. Diese eng mit dem Course Book verbunden Themenhefte

Support für Lernende Dank Arbeitsmaterialien und Aufgabenstellungen auf zwei Schwierigkeitsstufen arbeiten alle Lernenden zwar am gleichen Thema, aber auf ihrem persönlichen Niveau. Schwächere Lernende werden dabei in beiden Lehrwerkteilen durch spezifischen Language Support unterstützt. Zusätzlichen Support bietet der Language Guide, ein Nachschlagewerk, das die Lernenden über drei Jahre im Unterricht mit «Voices» begleitet. Support für Lehrpersonen Das umfassende, aber überschaubare Lehrwerk bietet vielfältige Unterstützung für den modernen Englischunterricht. Besondere Beachtung verdient zum einen die Teacher’s CD-ROM mit vereinfachten bzw. anspruchsvolleren Versionen von Inputmaterialien aus Course Book und Topic Files oder mit den Arbeitsblättern im Wordformat – zwei Angebote zur Individualisierung des Englischunterrichts mit geringem Aufwand. Hervorzuheben ist aber auch das Assessment Pack, das mit seinen End-of-unit-Tests auf zwei Niveaustufen den Lehrpersonen ermöglicht, die kommunikative Handlungskompetenz in den vier Skills und das sprachliche Wissen getrennt zu erfassen und zu beurteilen. Ausführlichere Informationen zu den Inhalten und Lehrwerkteilen von «Voices» 1 und 2 finden sich auf www.voicesweb.ch.


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New Country – new home? Topic File D, 24 Seiten, A4 Schulpreis Fr. 10.00 EVP Fr. 13.40 Lexicards, Wortschatzkartei etwa 780 Karten, 5,2×7,4 cm, 2-seitig Schulpreis Fr. 11.50 EVP Fr. 15.40

Voices Working with Voices 36 Seiten, A4 Schulpreis Fr. 17.00 EVP Fr. 22.70 Language Guide Voices 1–3 256 Seiten, 19×26 cm Schulpreis Fr. 32.00 EVP Fr. 42.70 Voices 1 Course Book 180 Seiten, A4 Schulpreis Fr. 24.00 EVP Fr. 32.00 Music styles and their roots Topic File A, 36 Seiten, A4 Schulpreis Fr. 10.00 EVP Fr. 13.40 Schoolkids in Britain – a multilingual community Topic File B, 28 Seiten, A4 Schulpreis Fr. 10.00 EVP Fr. 13.40 Food: Facts, fiction and fantasy Topic File C, 28 Seiten, A4 Schulpreis Fr. 10.00 EVP Fr. 13.40 Media in the lives of young people Topic File D, 32 Seiten, A4 Schulpreis Fr. 10.00 EVP Fr. 13.40 Lexicards, Wortschatzkartei etwa 780 Karten, 5,2×7,4 cm, 2-seitig Schulpreis Fr. 11.50 EVP Fr. 15.40 Teacher’s Pack, Lehrerhandbuch 474 Seiten, A4, inkl. Teacher’s CD-ROM Schulpreis Fr. 83.00 EVP Fr. 110.70 Assessment Pack 1, Lernzielkontrolle 44 Seiten, A4 inkl. CD-ROM mit Kopiervorlagen und Hörtexten Schulpreis Fr. 27.10 EVP Fr. 36.20 Erscheint im Dezember 2011 Hörtexte/Lieder Audio-CD Schulpreis Fr. 25.00 EVP Fr. 33.40

Video auf DVD Schulpreis Fr. 45.00 EVP Fr. 60.00 Trainer, Einzellizenz für Private CD-ROM, hybrid Lernsoftware, Version 1.0, 2009 Schulpreis Fr. 65.00 EVP Fr. 86.70 Trainer, DiscKit für Mehrfachlizenz CD-ROM zu Mehrfachlizenz, hybrid Lernsoftware, Version 1.0, 2009 Schulpreis Fr. 10.50 EVP Fr. 14.00 Trainer, 25er-Mehrfachlizenz für Schulen 25 Nutzungsrechte ohne CD-ROM Lernsoftware, Version 1.0, 2009 Schulpreis Fr. 325.00 EVP Fr. 433.40 Trainer, 10er-Mehrfachlizenz für Schulen 10 Nutzungsrechte ohne CD-ROM Lernsoftware, Version 1.0, 2009 (erhältlich ab Januar 2011) Schulpreis Fr. 185.00 EVP Fr. 246.70 Trainer File 88 Seiten, A4 Schulpreis Fr. 14.00 EVP Fr. 18.70 Voices 2 Course Book 184 Seiten, A4 Schulpreis Fr. 24.00 EVP Fr. 32.00 Biodiversity – the variety of life Topic File A, 24 Seiten, A4 Schulpreis Fr. 10.00 EVP Fr. 13.40 A world of texts Topic File B, 36 Seiten, A4 Schulpreis Fr. 10.00 EVP Fr. 13.40 Young people’s voices Topic File C, 20 Seiten, A4 Schulpreis Fr. 10.00 EVP Fr. 13.40

Teacher’s Pack, Lehrerhandbuch 474 Seiten, A4, inkl. Teacher’s CD-ROM Schulpreis Fr. 83.00 EVP Fr. 110.70 Assessment Pack 2, Lernzielkontrolle etwa 44 Seiten, A4, inkl. CD-ROM mit Kopiervorlagen und Hörtexten Schulpreis Fr. 27.10 EVP Fr. 36.20 Erscheint im Juni 2011 Hörtexte/Lieder Audio-CD Schulpreis Fr. 25.00 EVP Fr. 33.40 Video auf DVD Schulpreis Fr. 45.00 EVP Fr. 60.00 Trainer, Einzellizenz für Private CD-ROM, hybrid Lernsoftware, Version 1.0, 2010 Schulpreis Fr. 65.00 EVP Fr. 86.70 Trainer, DiscKit für Mehrfachlizenz CD-ROM zu Mehrfachlizenz, hybrid Lernsoftware, Version 1.0, 2010 Schulpreis Fr. 10.50 EVP Fr. 14.00 Trainer, 25er-Mehrfachlizenz für Schulen 25 Nutzungsrechte ohne CD-ROM Lernsoftware, Version 1.0, 2010 Schulpreis Fr. 325.00 EVP Fr. 433.40 Trainer, 10er-Mehrfachlizenz für Schulen 10 Nutzungsrechte ohne CD-ROM Lernsoftware, Version 1.0, 2010 (erhältlich ab Januar 2011) Schulpreis Fr. 185.00 EVP Fr. 246.70 Trainer File 88 Seiten, A4 Schulpreis Fr. 14.00 EVP Fr. 18.70 Erscheint im Juni 2011

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Schweizerische Gesellschaft für Ernährung

Ernährung im Vorschulalter Wirtschaft, Arbeit und Haushalt

naturama Aargau

Artenvielfalt der Erde Natur und Technik 1. bis 9. Schuljahr

Heute sind weltweit rund 1,7 Millionen Pflanzen- und Tierarten bekannt. Viel mehr Arten sind aber noch gar nicht wissenschaftlich beschrieben! Die geschätzten rund 12 Millionen Arten verteilen sich ganz unterschiedlich auf die einzelnen Pflanzen- und Tiergruppen. Mehr als die Hälfte aller Arten sind Insekten. Die Säugetiere bilden dagegen eine winzige Minderheit. Solche und weitere Sachverhalte verdeutlicht das Poster «Artenvielfalt der Erde» auf eindrückliche und augenfällige Art und Weise.

Richtet sich an Eltern und auch an Betreuungspersonen von Kindertagesstätten, Mittagstischen und anderen Einrichtungen. Sachlich fundiertes Wissen über die Ernährung und wertvolle und praktische Empfehlungen in Form von: Informationen über die Essgewohnheiten und für eine gute, ausgewogene Kinderernährung Wertvolle Unterstützung im Alltag dank konkreten Tipps, wie gesunde Ernährung umgesetzt werden kann Übersichtliche Checklisten über Mengen, die ein Kind braucht Fallbeispiele und Antworten auf häufig vorkommende Situationen, wenn das Essen zum Problem wird

Gerhard Weber Petri Zimmermann-de Jager

WohnRaum Raum, Zeit und Gesellschaft

Wohnen betrifft alle. Jugendliche werden bald selbstständig wohnen. Sie müssen sich mit Wohnungssuche, Infrastruktur, Miete, Umzug, Stadt und Land auseinandersetzen. Sechs Hefte behandeln je ein Thema des Wohnens. Jedes Heft beinhaltet sechs Unterrichtsbausteine für unterschiedliche Fächer, die für sich durchgeführt oder kombiniert werden können. Diese Bausteine sind lebensnah formuliert, sodass Lernende mit allen Sinnen Erfahrungen sammeln und einleuchtende Ergebnisse erarbeiten können.

Artenvielfalt der Erde Poster A1, farbig, in Kartonhülle Schulpreis und EVP Fr. 20.00

Ernährung im Vorschulalter Broschüre, 96 Seiten, A5 farbig illustriert, broschiert Schulpreis und EVP Fr. 24.00

WohnRaum 6 Broschüren à 24 Seiten A4, farbig illustriert, geheftet 1 DVD, in Mappe Schulpreis und EVP Fr. 32.00

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Anton Strittmatter

Führen als Vertrag Unterrichts- und Schulentwicklung

Die Kultur einer Organisation besteht aus Wertvorstellungen, welche weite Teile der Auftragserfüllung, der Interpretation von Aufgaben und Problemen sowie die Gestaltung der Beziehungen im Betrieb «selbstverständlich» regeln. Gegen die Kultur einer Organisation führen zu wollen, ist ein Akt der Geringschätzung. In seinem neuen Buch zeichnet Anton Strittmatter ein anderes Verständnis von Führung: Führung wird als Vertragsangelegenheit verstanden, als Vollzug eines «Contrat social» im Sinne Rousseaus. Das Führungshandeln ist auf das Gemeinwohl ausgerichtet und legitimiert sich aus dem Bemühen um Vernunft und aus der Verpflichtung auf die Gegenseitigkeit von Erwartungen, Rechten und Pflichten. Im Zentrum der Publikation stehen mentale Modelle von Führung, die sich aus der langen Praxis des Autors ergeben haben sowie umfangreiche Instrumente zur Führung an Schulen. Die neue Publikation zur Führung in Schulen ergänzt die bereits erschienenen Titel «Personalführung» und «Qualität durch systematisches Feedback». Die drei Ausgaben geben eine umfassende Darstellung der wichtigsten Handlungsfelder von Schulleitung.

Sonja Lienert, Judith Sägesser, Heidi Spiess Eugen Jost

bewegt und selbstsicher

Kalender wörter und zahlen

Bewegung und Sport Grundlagen und Unterrichtspraxis Kindergarten bis 2. Schuljahr

Gestalten, Mathematik, Sprache

Dem Künstler Eugen Jost gelingt es, Schönheit und Zauber der Mathematik in Bildern einzufangen. Zum hundertsten Geburtstag der Schweizerischen Mathematischen Gesellschaft präsentiert er seine Werke im Herbst 2010 im Institut für Bildungsmedien in Bern. Anstelle eines Ausstellungskatalogs veröffentlicht der Schulverlag einen Kalender mit zwölf Bildern aus der Ausstellung. Auf der Rückseite jedes Kalenderbildes hat ein Mathematiker bzw. eine Mathematikerin ein spannendes mathematisches Phänomen beschrieben. Der Kalender ist als «ewiger» Kalender gestaltet.

Das Autorinnenteam verbindet Erkenntnisse aus Entwicklungspsychologie, der Bewegungsentwicklung, der Psychomotorik und der Sportpädagogik. Im ersten Teil werden die Grundlagen zusammengefasst, jeweils illustriert durch praktische Beispiele. Der zweite Teil zeigt auf, wie eine förderorientierte Bewegungspädagogik in der Eingangsstufe umgesetzt werden kann. Konkrete Instrumente zur Planung, Beobachtung, Durchführung und Auswertung von Bewegungsangeboten werden dargestellt. Die Publikation eignet sich für Studierende, Kindergärtnerinnen und Lehrpersonen.

Führen als Vertrag Buch, 160 Seiten, A4, illustriert, broschiert Schulpreis und EVP Fr. 38.00

wörter und zahlen Kalender, 2 Deckblätter, 12 Monatsblätter, 1 Rückenkarton, 50×68 cm Schulpreis und EVP Fr. 37.00

Grundlagen und Unterrichtspraxis Buch, 144 Seiten, A4, illustriert, broschiert inkl. CD-ROM Schulpreis und EVP Fr. 48.00

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4  Wohnen und Bauen

Das Energie sparende Haus Familie Arquint in Trin lebt in einem neuen Haus. Es ist ein Passivhaus.  Passiv bedeutet, es benötigt keine herkömmliche Heizung mehr.

Die Energie für das Heizen stammt von der Sonne, der Holzofen wird nur selten bei grosser Kälte gebraucht.

So bequem und gemütlich leben wie anderswo. Den Strom für Elektrogeräte liefert die Gemeinde über das Stromnetz.

Familie Arquint lebt in einem neu gebauten Haus. Von aussen gesehen könnte man denken, ein ganz «norma­ les» Haus, wie es viele gibt. Auffal­ lend sind vielleicht die Sonnenkollek­ toren. Doch das Innenleben macht es besonders, es ist ein Passivhaus: Das Haus «heizt sich von selbst» – wenig­ stens fast, ohne eine Zentralheizung, die mit Erdöl, Erdgas oder Holz betrie­ ben wird. Energiequellen wie die Sonne, die Körperwärme der Bewohner und die Abwärme von Haushalt­ und Elektro­ geräten reichen aus, um das Haus zu heizen. Auch das Warmwasser wird mit Sonnenenergie produziert, also keine Angst, kalt duschen muss nie­ mand! Im Winter ist es in Arquints Haus also wohlig warm, im Sommer aber nicht zu heiss. Wie aber wird die Sonnen­ energie genutzt? Die Sonnenkollek­ toren heizen Wasser, welches in einem eigenen Kreislauf zwischen Boiler und Kollektoren strömt. Dieses Heiss­ wasser wiederum erwärmt im Boiler das Brauchwasser (Wasserhahn) und das Wasser für die Bodenheizung. Im Boiler findet ein so genannter Wärme­ austausch statt.

Die Familie braucht fürs Heizen und das Warmwasser nur den zehnten Teil der Energie, die ein «normales» Haus braucht. Damit ein Haus mit so wenig Energie auskommt, muss es sorgfältig gebaut sein. Es hat eine ausgeklügelte Heiz­ und Lüftungsanlage. In der Lüftungs­ anlage findet auch ein Wärmeaus­ tausch statt: Kalte Aussenluft strömt im Winter an der warmen Abluft vor­ bei und wird dabei angewärmt. Wenn du deine kalten Hände auf einen war­ men Radiator hältst, werden sie auch aufgewärmt, auch dort findet ein Wär­ meaustausch statt. Wenig heizen müssen, das geht nur, wenn im Winter oder in der Nacht möglichst wenig Wärme nach draus­ sen «verloren» geht: Das Haus muss sehr gut wärmegedämmt (isoliert) sein. Die Wände aus Lehmziegel und die dreifach verglasten Fenster bewir­ ken, dass der Wärmeverlust mög­ lichst klein ist. Was auch noch für angenehme Tem­ peraturen sorgt: Im Winter scheint die Sonne durch die grossen Fenster und heizt die Räume auf, im Sommer wer­ fen vorstehende Teile an der Fassade (auf dem Foto oben rechts: rot) genau an den richtigen Stellen Schatten.

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Lüftungsanlage, führt Frischluft ins Haus, erwärmt diese im Winter Frischluftzufuhr

Abluft Rohre für die Frischluft

Nur fürs Flachland? Du denkst jetzt vielleicht: Wenig heizen müssen ist etwas für das «Flachland», wo es im Winter nicht so kalt ist. Arquints Haus befindet sich in Trin. Aber auch in Bivio, auf 1800 m ü.M. steht ein Passivhaus! Dort ist es im Win­ ter richtig kalt und der Wind weht oft heftig. Es gibt auch schon Mehrfamilienhäuser und Gewerbebetriebe, die als Passivhaus gebaut sind. Wann wird es «normal» sein, in einem Passivhaus zu wohnen und zu arbeiten?

Rohre für die Abluft Warmwasserboiler Sonnenkollektoren Wasserkreislauf zwischen Sonnenkollektoren und Boiler Frischwasser kalt Wärmeaustausch im Boiler Warmwasser, zum Brauchen und für die Fussbodenheizung Betonfundament Hauswände aus Lehmziegeln, aussen mit Holz verkleidet, innen mit Lehm verputzt

Warum ein Passivhaus? Familie Arquint muss also kein Heizöl bestellen oder für eine Elektroheizung eine hohe Stromrechnung bezahlen. Auch legen sie keine riesigen Holzvorräte an oder kaufen Holzpellets. Die Art, wie ein Passivhaus geheizt wird, ist billiger und erst noch gut für die Umwelt! Energie, die aus der Sonne gewonnen wird, nennt man erneuerbare Energie. Die Sonne verbraucht sich ja nicht, wenn wir ihre Strahlen ausnützen! Zu den erneuerbaren Energieformen zählt man auch die Erdwärme oder bei­ spielsweise Holz. Wir verbrennen zwar das Holz, aber in der Natur wächst es immer wieder nach. Erneuerbare Energie ist unerschöpflich, wir müssen sie nur nützen. Im Gegensatz dazu ist beispielsweise Erdöl nicht unbe­ grenzt vorhanden. Es kommt in unterirdischen Ölfeldern vor und wird von dort hochgepumpt. Zum Heizen wird es verbrannt. Wenn die Vorräte an Erdöl im Erdinnern aufge­ braucht sind, gibt es kein Erdöl mehr. Beim Verbrennen von Erdöl entstehen auch schädliche Stoffe. Was würdest du zum Heizen wählen, Erdöl oder Sonnen­ energie?

Älteres, schlecht isoliertes Haus: 5000 l Heizöl

Älteres, im Nachhinein gut isoliertes Haus: 2000 l Heizöl

Passivhaus: 250 l Heizöl

Ein Vergleich der Heizölmenge, die für ein Haus der oben gezeigten Grösse zum Heizen und für das Warmwasser benötigt würde.

1. Wie muss ein Haus gebaut sein, damit es für dich wohnlich ist? 2. Wie wird bei dir zu Hause geheizt und Warmwasser erzeugt? 3. Wie geschieht dies in einem Passivhaus? Erkläre! 4. Vergleiche dieses Haus mit dem Engadinerhaus, wie es vor 100 Jahren genutzt wurde! Die Hälfte der Fläche des Kantons Graubünden liegt über 2000 m ü.M. Dieses riesige  Gebiet wird vielfältig genutzt. Kühe und Rinder weiden auf den Alpwiesen, Bergsteiger,  AB 4.7.4 – AB 4.7.6 Schneesportler und Wanderer verbringen hier ihre Freizeit. Wer aber arbeitet hier?

Berufe im Bergkanton 53 Hüttenwart Bruno Honegger

Unsere Familie bewartet seit bald 20 Jahren die Maighelshütte. Sie liegt auf 2310 m ü.M. in der Nähe der Rheinquelle, dem Lai da Tuma. Wanderer, Bergsteiger, Ausflügler und Biker besuchen uns hier. Viele von ihnen übernachten in unseren Massenlagern. Sie alle zu bewirten, ist unsere Aufgabe. Vieles haben wir schon gesehen und erlebt in dieser Zeit. Das Eindrücklichste war der Hüttenumbau in einem Sommer. Es war viel Organisationstalent gefragt, um neben den Bauarbeiten gleichzeitig die Gäste verpflegen zu können. Auch während der normalen Betriebszeiten stehen laufend irgendwelche zusätzliche Arbeiten an. Der Beruf eines Hüttenwartes oder einer Hüttenwartin erfordert unterschiedlichste Fertigkeiten. Was gehört nicht alles zu unserer Arbeit: organisieren, im Tal einkaufen, Lebensmittel transportieren, kochen, Gäste einquartieren und betreuen, Reservationen entgegennehmen, Wetter und Lawinensituation beurteilen, Leuten Tourenvorschläge machen, Hilfe leisten, Wasserleitungen abdichten, Tische und Stühle reparieren, Elektroschalter ersetzen, Internetseite betreuen … Nebst der alltäglichen Arbeit, dem Planen der Menüs, dem Kochen, dem Putzen der ganzen Hütte stehen immer kleine oder manchmal auch grössere Reparaturen und

Leben in Graubünden Nun ist er da, Band 2 des neuen Lehrmittels «Leben in Graubünden»! Jetzt steht für den MuU-Unterricht in der Mittelstufe der Primarschule ein komplettes Lehrmittel für geschichtliche, geografische und lebenskundliche Themen bereit. Die Schülerinnen und Schüler werden in den zwei Bänden mit zahlreichen Bildern, Illustrationen und mit gut verständlichen Texten zum Schmökern und Lesen, Nachfragen und Forschen angeregt. Die Lehrkräfte haben vielfältige Materialien, welche ihnen die Unterrichtsvorbereitung erleichtern. Aber auch «Nicht-Schul-Personen» begegnen in den zwei Schülerbänden interessantem, bekanntem und unbekanntem «Bündnerischen». Interkantonale Zusammenarbeit Das Lehrmittel basiert auf einem Konzept der Interkantonalen Lehrmittelzentrale (ilz). Deshalb weist das Bündner «Leben in Graubünden» Ähnlichkeiten mit den neuen Heimatkundelehrmitteln anderer Kantone auf. Allen gemeinsam ist die Aufteilung der Inhalte auf Schülerbuch, DVD mit Arbeitsblättern, Audio-, Film-, Bild- sowie ergänzende Textdateien und einen Lehrerkommentar. Zentrales Anliegen der Bündner Projektleiter (F. Tischhauser für Band 1, D. Melcher für Band 2) war es, die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen als Ausgangspunkt für das Behandeln der verschiedenen Themen zu nehmen. So finden diese, auf ihrem Vorwissen

Unterhaltsarbeiten an. Manchmal gibt es natürlich auch Überraschungen und das meistens mitten im Service: Das Licht geht aus, kein Strom, überraschend fliesst kein Wasser, ein Sturm kommt auf, ein Fensterladen wird weggerissen, Tische oder Stühle fliegen davon, jemand stürzt eine Treppe hinunter. Glücklicherweise nur selten trifft ein Alarm ein, ein Vermisster muss gesucht werden. Wir müssen sehr flexibel sein und Hektik soll in der Hütte auch nicht aufkommen. Eines nach dem andern. Unsere Gäste sollen die Natur, die Ruhe und das Hüttenleben geniessen können. Und immer lernen wir etwas aus einer neuen Situation. Wirklich spannend als Hüttenwart!

Bergführer Bruno Flütsch 9.00 Uhr Treffpunkt beim Bahnhof. Vorher noch schnell das fehlende Material organisieren und danach mit dem Bus die Gäste abholen. Heute sind meine Gäste Jugendliche im J+S-Alter. Bei schönem Wetter treffe ich die Gruppe. Eine kurze Begrüssung mit einem kleinen Überblick zum Tagesablauf, dann kann es losgehen. Nach vierzig Minuten Fahrt treffen wir im Klettergarten ein. Die Kletterrouten sind sehr gut abgesichert, also ein ideales Gelände für Jugendliche und Einsteiger. Ich gebe ein paar Informationen zu Sicherheit und Verhalten im Klettergebiet. Danach fangen

die fortgeschrittenen Kletterteams bereits an, selbstständig zu klettern. Ich halte mich bei den weniger erfahrenen Kletterern auf, um ihnen Tipps zu geben oder Fehler zu korrigieren. Die Jugendlichen sollen jetzt möglichst selbstständig arbeiten. Meine Aufgabe ist es zu beobachten, um bei Fehlverhalten einschreiten zu können. Wichtig ist, dass alle konzentriert sind. Nach der Mittagspause steht Abseilen auf dem Programm. Nach kurzer Instruktion üben wir zuerst im einfachen Gelände. Die Kletterer, welche die Vorübungen beherrschen, dürfen als Steigerung die 25 Meter hohe Abseilstrecke bewältigen. Für manche hat es ein bisschen mehr Überwindung gebraucht, aber gerade diese sind besonders stolz auf sich. Mich freut es natürlich, wenn ich mich am Ende des Klettertages von Jugendlichen mit zufriedenen Gesichtern verabschieden kann.

Sennin Romana Duschletta Die Arbeit als Sennin ist für mich eine Herausforderung. Auch wenn ich im Sommer auf der Alp weder Sonntage noch sonstige Ruhetage habe, gibt es für mich keinen schöneren Ort: arbeiten, Tiere, Berge, Ruhe, ein grosser Gegensatz zu meiner sonstigen Tätigkeit im Büro. Die Arbeit als Sennin ist aber nicht immer einfach, und reich werde ich dabei auch nicht. Begleite mich einen Alptag lang: Am Morgen um 4.30 Uhr habe ich bereits eine Tasse Kaffee getrunken und gehe die sechs Schweine füttern.

Dann bereite ich die Melkmaschine vor und hole meine «Carolinas», will sagen meine 16 Milchkühe von der Nachtweide. Kurz vor sechs sind sie im Stall und ich melke sie. Anschliessend dürfen sie wieder auf die Weide. Für mich heisst’s jetzt Stall ausmisten und Melkmaschine reinigen. Um halb acht gibt’s endlich Frühstück. Eine Stunde später beginne ich mit dem Käsen. Diese Arbeit dauert bis kurz vor Mittag. Das Milchgeschirr und die Käserei müssen natürlich wieder gereinigt werden und auch die Schweine haben Hunger und der Mist muss aus ihrem Stall und … Vor dem Mittagessen – dieses bereite ich natürlich auch selber zu – mache ich aus dem Rahm Butter und dann heisst es wieder putzen … Du siehst, viel Arbeit! Ich bin froh, wenn im Laufe des Sommers Bekannte und Verwandte zu mir auf die Alp kommen und mithelfen. Nach dem Essen ruhe ich mich aus, geniesse die Natur, schaue in die Berge. So um drei Uhr warten die Käselaibe im Keller, sie werden mit Salzwasser gewaschen und gekehrt, jeden Tag! Nur so bekommen sie eine gute Rinde. Je mehr Käse im Keller, desto länger dauert die Arbeit dort. So um fünf, was denkst du, wer wartet? Die Schweine werden gefüttert, die Kühe in den Stall getrieben, gemolken und Milchgeschirr und Stall gereinigt. Dann gibt es auch für mich etwas zu essen und so um neun ist Schlafenszeit, für mich in der Hütte, für die Kühe auf der Nachtweide und für die Schweine im Stall. Buna not!

3  Arbeiten

Was ist ein Passivhaus?

Schneesportlehrerin  Giulia Presti Maighelshütte oberhalb Tschamut, Zustieg vom Oberalppass in 1 ½ Stunden, Platz für 92 Gäste, bewartet zur Skitouren- und Wandersaison

Klettergarten Schollberg im Rheintal, 60 Kletterrouten

Alp Turneri im Prättigau, Valzeina, Alphütte und Kuhstall, Schweinestall, 16 Kühe und 6 Schweine, 1 bis 2 Personen, Alpzeit ca. von 10. Juni bis 15. September

Hallo ihr Jungs und Mädchen! Ich bin Giulia und lebe schon seit einigen Jahren hier im Engadin. Ich bin hier Skilehrerin in der Ski- und Snowboardschule Celerina. Meine Arbeit beginnt bereits im Oktober … 1. Erzähle von einer Begegnung mit einer Person, die einen dieser Berufe ausübt! 2. Was können Gründe sein, einen der gezeigten Berufe zu wählen? 3. Ladet einen Schneesportlehrer in die Klasse ein und lasst ihn erzählen! 4. Wie muss eine Person sein und was muss sie können, um einen dieser Berufe auszuüben? 5. Welche Bedeutung haben diese Berufe für den Bergkanton? AB 3.4.9 – AB 3.4.12

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und ihren Erfahrungen aufbauend, leichter Zugang zu Neuem. Neben den Hauptautoren trugen verschiedene Lehrpersonen aus allen Regionen Graubündens mit ihren Beiträgen dazu bei, dies zu erreichen. Geschichte, Geografie, Lebenskunde Im Band 1 des Lehrmittels werden Themen und Lernbereiche aus dem Lehrplan der 4.–6. Klasse zur Geschichte und Geografie Graubündens behandelt. Neu kommen in Band 2 sozialkundliche Inhalte dazu. Bis jetzt gab es dafür keine Lehrmittel mit spezieller Sicht auf Graubünden – dieser Themenbereich war im Bündner Lehrplan wenig beachtet. Das Einbeziehen von sozialkundlichen Themen in den MuU-Unterricht ist wichtig und nötig auch im Hinblick auf den geplanten Deutschschweizer Lehrplan. In Band 2 werden unsere Mobilität oder Kreisläufe von Versorgen und Entsorgen besprochen, die Kinder befassen sich auch mit Fragen zum Zusammenleben zu Hause, in der Klasse und im Staat. Dabei wird, ausgehend

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von der Gegenwart, oft ein Blick in die Vergangenheit geworfen, und es werden auch Fragen zu zukünftigen Entwicklungen gestellt. Weitere Themenkreise sind «Arbeiten» und «Wohnen und Bauen». Abgeschlossen wird Band 2 mit einem Blick auf einige Aspekte der Schweizer Geografie. Neben dem Behandeln geografischer, geschichtlicher und aktueller Themen verfolgt das Lehrmittel folgende Ziele: Den Lehrpersonen unterschiedliche methodische Zugänge zu den einzelnen Kapiteln zeigen, die Kinder wenn möglich handelnd lernen lassen und sie mit unterschiedlichen Arbeits- und Lernformen vertraut machen. Lehrmittelteile, Sprachen Die zwei Bände des Schülerbuchs im Format A4 werden als ein Artikel abgegeben. Wer Band 1 erworben hat, erhält nach Erscheinen automatisch Band 2 nachgeliefert. Der Lehrerkommentar liegt gedruckt vor (nur auf Deutsch) und wird in einem Ordner abgegeben. Auch hier wird der 2. Teil (zum Schülerbuch Band 2) inkl. DVD nach dessen Erscheinen nachgeliefert. Das Schülerbuch erscheint in Deutsch, Rumantsch Grischun und Italienisch. Der Lehrerkommentar ist nur auf Deutsch erhältlich.


w e i t e r e v e r l a gs a n g e bo t e

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TastaBasta Überfachliche Themen Tastaturlernprogramm 2. bis 6. Schuljahr

Die darin integrierten DVDs enthalten alle Arbeitsblätter (in DOC- und PDF-Format) in allen drei Kantonssprachen. Einige ergänzende Texte, Tondokumente und Filmausschnitte sind als originale und historische Dokumente nur in einer oder zwei Sprachen vorhanden. Leben in Graubünden Schülerbuch Deutsch, A4 Band 1, 128 Seiten Band 2, 128 Seiten Schulpreis Fr. 53.00 EVP Fr. 70.70 Schülerbuch Rumantsch Grischun, A4 Band 1, 128 Seiten Band 2, 128 Seiten Schulpreis Fr. 53.00 EVP Fr. 70.70 Schülerbuch Italienisch, A4 Band 1, 128 Seiten Band 2, 128 Seiten Schulpreis Fr. 53.00 EVP Fr. 70.70 Lehrerkommentar Deutsch Ordner, 334 Seiten inkl. 3 DVDs (Deutsch, Rumantsch Grischun, Italienisch) Schulpreis Fr. 140.00 EVP Fr. 186.70 Lehrmittel Graubünden, Bündner Buchvertrieb

«TastaBasta» ist ein modernes Lernsystem zum Erlernen des 10-Finger-Tastaturschreibens, welches konsequent auf die Anforderungen von Schweizer Schulen ausgerichtet ist. Die Software ist flexibel und modular aufgebaut und kann von den Lehrkräften personalisiert und erweitert werden. Kernstück des Programms ist eine spezielle Korrektur-Engine. Ein didaktisch aufgebautes Lernspiel rundet das Produkt ab. Trainingsheft mit Lernsoftware Das Trainingsheft beinhaltet 20 Lektionen. Es enthält alle Übungen des Trainingsprogramms zur Abschrift ab Blatt. Die Textauswahl ist der Mittelstufe angepasst. Jede Lektion widmet sich aufbauend einem neuen Schwerpunkt für das geübte Tastaturschreiben. Das Trainingsheft mit integrierter CD-ROM richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die damit zu Hause weiterüben können. Die ausführlichen und leicht verständlichen Anleitungen ermöglichen den Kindern auch selbstständiges Erarbeiten. Editor für Lehrpersonen Lehrpersonen haben die Möglichkeit, mit dieser CD-ROM eigene Übungen als Ergänzung zum Trainingsheft zu kreieren oder bestehende Übungen anzupassen. Die Auto-Korrektur tritt auch hierbei in Kraft. Zudem können eigene Bewertungskriterien, auf die jeweilige Benutzergruppe abgestimmt, eingerichtet werden.

Trainingsheft mit Lernsoftware 62 Seiten, A4, farbig illustriert, Wirobindung inkl. CD-ROM, hybrid für Schülerinnen und Schüler, Einzellizenz Schulpreis Fr. 39.60 EVP Fr. 52.80 Trainer, DiscKit für Mehrfachlizenz CD-ROM zu Mehrfachlizenz, hybrid Lernsoftware, Version 1.0, 2004 Schulpreis Fr. 10.50 EVP Fr. 14.00 Trainer, 25er-Mehrfachlizenz für Schulen 25 Nutzungsrechte ohne CD-ROM Lernsoftware, Version 1.0, 2004 Schulpreis Fr. 285.00 EVP Fr. 380.00 Trainer, 10er-Mehrfachlizenz für Schulen 10 Nutzungsrechte ohne CD-ROM Lernsoftware, Version 1.0, 2004 (erhältlich ab Januar 2011) Schulpreis Fr. 163.00 EVP Fr. 217.40 Editor CD-ROM, hybrid, mit Editor, für Lehrerinnen und Lehrer, aufbauend auf und funktionstüchtig nur zusammen mit der CD-ROM TastaBasta Training. Installations-CD, inkl. 1 Nutzungsrecht Schulpreis Fr. 51.00 EVP Fr. 68.00 Lehrmittelverlag Zürich


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a u g e n bli c k !

WORLDDIDAC Basel 2010

Wild im Schnee Lehrmittel für Wintersportlager 6. bis 9. Schuljahr

Fast jedes Kind in der Schweiz nimmt während der Schulzeit einmal an einem Wintersportlager in den Schweizer Alpen teil. Während Sport und Lagerleben im Zentrum stehen, nehmen die Jugendlichen oft nicht wahr, in welch sensibler und spannender Landschaft sie sich bewegen. Mountain Wilderness hat ein Lehrmittel für das 6. bis 9. Schuljahr entwickelt, welches flexibel in Wintersportlagern eingesetzt werden kann. Die Jugendlichen sollen auf die Bergwelt als Lebensraum, die Situation der Wildtiere im Winter, auf einfache Verhaltensregeln usw. aufmerksam gemacht werden. Der erste Teil dieses zweiteiligen Produktes ist

eine Auswahl von kurzen Modulen, welche ohne grossen Aufwand als Aufwärmspiel auf der Piste, als Aufgabe für die Sesselliftfahrt oder als kleine Herausforderung im Lagerhaus durchgeführt werden können. Als zweiter Teil wählt die Lehrperson zwischen zwei verschiedenen Schlussspielen, bei denen die Themen auf unterschiedliche Art wieder aufgegriffen und gefestigt werden. Die gewinnenden Gruppen jeder Klasse können an einem nationalen Wettbewerb teilnehmen. Weitere Infos: www.mountainwilderness.ch Wild im Schnee 1. Auflage September 2010 19 Module, 2 Schlussspiele, 4-farbig EVP Fr. 49.00 zuzüglich Porto Bestellung: www.mountainwilderness.ch (Shop) oder 031 372 30 00

Die internationale Bildungsmesse WORLDDIDAC Basel 2010 ging am Freitagabend, 29. Oktober 2010, erfolgreich zu Ende. Während dreier Tage bildeten über 405 Aussteller aus 29 Ländern in der Messe Basel den gesamten Bildungsmarkt unter einem Dach ab. 18 271 Fachbesucher konnten sich ein aktuelles Bild machen über innovative Lehrmittel für alle Bildungsstufen. Die WORLDDIDAC Basel ist die zentrale Informations- und Weiterbildungsplattform für Lehrpersonen aller Schulstufen, Bildungspolitiker, Schulleiter und Entscheidungsträger. Frischer Auftritt der ilz Die öffentlichen Verlage der Schweiz präsentierten ihre Lehrmittel unter dem Dach der ilz am neu konzipierten Messestand. Als optischer Blickfang diente eine gut 20 Meter breite und 6 Meter hohe beleuchtete Wand.


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Peter Schiltknecht, Verlagsleiter des Solothurner Lehrmittelverlags, hat diese Wand grafisch gestaltet. Aphorismen zum Thema Bildung luden die Kaffeegäste zum Nachdenken ein, die wolkenartige Anordung einzelner Begriffe mit dem Farbverlauf über die gesamte Standbreite setzte einen gelungenen farblichen Akzent. Auf grosses Interesse des Fachpublikums stiessen neue Lehrmittelentwicklungen wie «Mathematik Primarstufe», «Mathematik Sekundarstufe I», «Suchbuch», «Leseschlau» oder «Hoppla». Die WORLDDIDAC-Preisträger «Lesepaket Freundschaft», «Lesewerkstatt» und «Multidingsda» zogen ebenfalls viele Besucherinnen und Besucher an. Im Rahmen der Aktion «Fair kopieren!» unterhielt der Zauberer Magrée das Publikum mit Tischzaubereien im ilz-Kaffee. Der Kaffee selber wurde von der bewährten Crew auf die Tische gezaubert! Weniger Lehrpersonen an der Messe Die 18 271 Fachbesucher an der WORLDDIDAC Basel 2010 bedeuten einen Rückgang der Besucherzahl um 6,8 % gegenüber 2008. Während der Anteil an internationalen Fachbesuchern aus rund 60 Ländern auf 22 % stieg, ging die Anzahl der Schweizer Lehrpersonen an der Messe zurück. Beat Jost,

Geschäftsführer der veranstaltenden WORLDDIDAC Association, zeigt sich besorgt über diese Entwicklung: «Die Belastung der Lehrpersonen in ihrer täglichen Arbeit macht es immer schwieriger, sich Zeit für den Besuch dieser für das Schweizer Bildungswesen einzigartigen Plattform für Innovationen im Lehrmittelbereich zu nehmen. Auf politischer Ebene müssen hier Massnahmen getroffen werden.» Inspiration und Vermittlung von Fachwissen Neben der Ausstellung mit innovativen Lehrmitteln aus aller Welt gab es in Basel zahlreiche Foren, Podiumsgespräche, Seminare

und Weiterbildungsworkshops. Dazu gehörte z. B. das Swiss Forum for Educational Media (SFEM), welches sich mit Bildungstrends auseinandersetzte. Zudem wurde am letzten Messetag eine nationale Studie der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW im Auftrag von Swisscom präsentiert, welche die Mediennutzung von Jugendlichen untersuchte. Im Rahmen der WORLDDIDAC Basel 2010 wurden auch diverse Preise vergeben. Die nächste WORLDDIDAC Basel findet vom 24. bis zum 26. Oktober 2012 in der Messe Basel statt. Planen Sie für Ihre Schule den Besuch rechtzeitig ein!


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Software fair lizenzieren!

Zauberer Magrée animiert an der WORLDDIDAC zu fairen Tricks.

Die Auswahl an Lernprogrammen wird immer umfangreicher. Den Schulen wird die Software aus dem Programm der ilz in Form von Mehrfachlizenzen angeboten. Diese Lizenzform hat sich in den letzten Jahren bewährt. Schulen, welche ihre Software korrekt lizenziert haben, können die Programme legal den Schülerinnen und Schülern für die Benutzung auf den Heimcomputern mitgeben. Damit müssen die Eltern keine Privatlizenzen kaufen. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Chancengerechtigkeit. Erfahrungen zeigen, dass Lernsoftware aus dem ilz-Programm intensiv auf privaten Geräten verwendet wird. Nutzung in der Schule als auch zu Hause Die Lizenznehmerin oder der Lizenznehmer erwirbt mit der Mehrfachlizenz Nutzungs-

rechte. Diese gelten für Lernende und Lehrpersonen sowohl in der Schule als auch zu Hause. Für die Installation und die Verteilung der Software bieten die Lehrmittelverlage so genannte DiscKits an. Dies sind CD-ROMs mit den notwendigen Installationsdateien für Macintosh und Windows. Faire Berechnung Mehrfachlizenzen sind übertragbar. Ein Beispiel: In einer Schule besuchen knapp 50 Schülerinnen und Schüler die 5. Primarklasse. Die Schule kauft deshalb 50 Lizenzen einer Software für das 5. Schuljahr. Nach Ablauf des Schuljahres dürfen die Lizenzen auf den neuen Jahrgang übertragen werden. Es fallen keine weiteren Kosten an. Mehrfachlizenzen werden mit einem Mengenrabatt

angeboten. Informationen zur Rabattstaffelung enthalten die Geschäftsbedingungen der kantonalen Verlage. Neue Lizenz mit 10 Nutzungsrechten Bisher wurden Mehrfachlizenzen mit 25 Nutzungsrechten angeboten. Neu kommt ab dem 1. Januar 2011 eine Mehrfachlizenz mit 10 Nutzungsrechten dazu. Damit kommen die kantonalen Verlage kleinen Schulen entgegen. Darunter fällt zum Beispiel eine Schulgemeinde mit nur einer Mehrklassenschule mit wenigen Kindern pro Jahrgang.


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