Kunsthandwerk Ausgabe 03 2016

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KUNSTHANDWERK

03 2016



VORWORT | Kunsthandwerk

FEIERTAGE Sehr geehrte Mitglieder! Werte Kolleginnen!

D

as bevorstehende Jahresende bietet die Gelegenheit zu einem Rückblick auf 2016. Und da gab es heuer in einigen Berufs­ gruppen allen Grund zur Freude und zum Feiern. Allen voran etliche Veranstaltungen anlässlich des 650-Jahr-Jubiläums der Gold- und Silberschmiede. Dafür wurde die Berufsgruppe eindrucksvoll mobili­ siert und ich konnte ein Zusammenrücken und Gemeinsamkeiten bei den Festtagen ausmachen. Erfahrungsaustausch und gemeinsame Werbeaktivi­ täten stärkt das Vertrauen für die Berufsgruppe. Ende Oktober fand dann die bundesweite Veran­ staltung im Kunsthistorischen Museum satt, die von der Wiener Landesinnung mit Unterstützung der Bundesinnung hervorragend organisiert wurde. Gleichfalls sehr erfolgreich wurde der Bundeskongress der Buchbinder in Innsbruck ausgetragen. Im November konnte auch in der Bundesberufsschule der Uhrmacher in Karlstein die Übergabe der neuen

ergonomisch ausgerichteten Werktische für einen zweiten Werkstattraum unter der Patronanz der Niederösterreichischen Landesregierung und feder­ führend von der Landesinnung Niederösterreich gefeiert werden. Für mich als Bundesinnungsmeister ist auch die derzeitige Fassung der Gewerberechtsnovelle als Erfolg zu werten, da die qualitativ hochwertige Ausbildung in Österreich weiter sinnvoll ist und benötigt wird. In wirtschaftlich durchwachsenen Zeiten ist eine gute Ausbildung der Garant für erfolgreiche Aktivi­ täten. Wenn man dann am Jahreswechsel über das abgelaufene Jahr Bilanz zieht, darf man auch für eine feierliche Atmosphäre einen Platz schaffen.

Ich wünsche allen Mitgliedern und Kolleginnen und Kollegen einen erfolgreichen Ausklang dieses Feierjahres und die besten Wünsche für die kommenden Feiertage und das Jahr 2017. Mit herzlichen Grüßen – Ihr Bundesinnungsmeister KommR Hans Joachim Pinter

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VERLAG | Inhalt

Vorwort | KommR Hans Joachim Pinter......................................... 75

650 Jahre Goldschmiede .............................................................. 92

Die Redaktion | Ein paar persönliche Worte................................. 77

ein stolzes Jubiläum – der Vorarlbergfilm

Porträt | Das andere Kunsthandwerk............................................. 78

Design 16 und Wiener Handwerk

Miromentwerk Ing. Helmut Stuhlberger

Gold- und Silberschmiede | Oberösterreich................................ 93

KunstGewerbe | Niederösterreich................................................. 80

OÖ Handwerkspreis an Goldschmied Christian Rohregger

Glasschmuck aus dem Waldviertel

Buchbinder....................................................................................... 94

Gold- und Silberschmiede | Betriebsbesuche Wien ................... 82

Salzburger Handwerkspreis 2016

Rozet & Fischmeister, Boltenstern GmbH

Buchbinder-Informationen und Ankündigungen

Seitner + Co OG

Xfair, das Fest für Print, die Zweite

Gold- und Silberschmiede | Kärnten............................................. 84

Uhrmacher........................................................................................ 98

Vom Schmuck zu Kunstschätzen

Übergabe von Werkstatteinrichtungsgegenständen

Gold- und Silberschmiede | Oberösterreich................................ 85

22. Uhrmachertreffen 2016 Villach

Eine Perle von einer Goldschmiedin

Musikinstrumentenerzeuger | Landesinnung Steiermark......... 100

Promotion Ögussa – Die Welt der Edelmetalle........................... 86

Musikmesse Ried – Österreichs größte Musikmesse 2016

Gold- und Silberschmiede | Salzburg............................................ 87

Inspirationstag im Schloss Seggau

Betriebsbesichtigung der Firma Brüder Nowotny KG

Herbert Rust – Abschied in den (Un)Ruhestand

Gold- und Silberschmiede | Allgemeines..................................... 88

Musikinstrumentenerzeuger | Landesinnung Wien.................. 103

Juwelierhaftpflichtversicherung NEU

Quartett gebaut gehört – Violin Craft Vienna

Promotion Hartwig Thurner.......................................................... 89

Faszination Instrumentenbau – Neues aus Wien

650 Jahre Gold- und Silberschmiede – Der Festakt................... 90

Nachwort........................................................................................ 105

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Foto © Weinwurm

DIE REDAKTION | Ein paar persönliche Worte

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde des österreichischen Kunsthandwerks, das Jahr 2016 war sicher nichts für schwache Nerven und

Diesmal haben wir aus oben genannten Gründen, den

die Vorschau auf 2017 spendet vorerst keinen erkennbaren

Inhalt etwas umgestellt – das große Interview gibt es

Trost. Doch die Einstellung zum Handwerk, im speziellen

wieder in der Frühjahrsausgabe und auch das „At last“

zum Kunsthandwerk – der Wunsch nach regionalen,

ist situationsbedingt etwas länger…

nachhaltigen und im Endeffekt umweltbewussten Produk­ ten steigt ständig. Ich möchte Ihnen Mut machen – allen

Liebe Mitglieder, ich hoffe, dass Sie mit unserer Zeitung

Widrigkeiten zum Trotz – weiter an Ihr Handwerk zu

und den drei jährlichen Ausgaben zufrieden sind – wir

glauben. Die Diskussion um die Gewerbeordnung hat es

werden in der 1. Ausgabe 2017 wieder eine Umfrage dazu

Ihnen sicher nicht leichter gemacht; aber glauben Sie mir –

starten, um konkret Ihre Wünsche abzufragen. Eines bleibt

Handwerk hat Sinn – bleiben wir alle gemeinsam dran!

aber wichtig: Jeder, der unsere Zeitung vor allem in Form von Inseraten und PR-Beiträgen unterstützt, ist herzlich

Daher sind Veranstaltungen und Jubiläen wie die 650-Jahr-

willkommen! Vielleicht kennen Sie jemanden, der bereit

Feier genau das richtige „Instrument“, um die Bedeutung

wäre uns in dieser Form zu unterstützen. Es ist uns alle

des Kunsthandwerks öffentlichkeitswirksam nachhaltig

seitens der Redaktion und der Bundesinnung ein ganz

hervorzuheben und intern die Geschlossenheit der Bran­

großes Anliegen, dass diese Zeitschrift – in dieser Form

chenfamilie zu demonstrieren. Ausführlich dürfen wir

ein Unikat in Österreich – weiterhin für alle nahezu 6.000

diesmal von dem sehr gelungenen Festakt anlässlich dieses

Mitglieder erhalten bleibt.

Jubiläums, der am 21. Oktober im Kuppelsaal des Kunsthis­ torischen Museums stattfand, berichten. Diese einzigartige Atmosphäre hat einfach jeden Anwesenden begeistert!

Ich darf Ihnen geruhsame Feiertage, viel Erholung und noch mehr Kraft für das Jahr 2017 wünschen!

Auch sonst hat sich wieder viel in ganz Österreich getan: Veranstaltungsberichte, Betriebsbesuche, Firmenjubiläen

Georg Lintner

oder -Vorstellungen finden Sie auf den nächsten Seiten.

Ihr Chefredakteur

Auf Augenhöhe spricht es sich leichter. BAWAG P.S.K. Filiale 1220 Wien, Rennbahnweg 40, Tel. 05 99 05 / 605100 Mitten im Leben.

www.bawagpsk.com

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PORTRÄT | Das andere Kunsthandwerk

MIROMENTWERK ING. HELMUT STUHLBERGER

Ing. Gabriele Pia Stuhlberger und Ing. Helmut Stuhlberger © LI Wien

In der Wiedner Hauptstraße befindet sich das Büro und

falls können auch Farbzusätze dazukommen. Meist sind das

der Schauraum der Firma Miromentwerk Ing. Helmut

natürliche Farbpigmente.

Stuhlberger e.U. Wenn man die Büroräumlichkeiten betritt merkt man, dass hier Handwerk mit Sorgfalt,

Das Mischen der einzelnen Korngruppen erfolgt an Ort und

Vielfalt und Liebe zum Detail „gelebt wird“. Im Büro der

Stelle aufgrund der von den Kunden gewählten Muster und

Inhaberin, Ing. Gabriele Pia Stuhlberger, sind unzählige

genau nach Rezept .

Terrazzomuster an den Wänden, am Boden und am Schreibtisch. Diese Mannigfaltigkeit und dieser Farben-

Es gibt drei Hauptarten von Terrazzo. Das sind der Grantio­

reichtum sind faszinierend.

terrazzo, der Anticoterrazzo und der Einschichtterrazzo. Ganz besonders schön ist der Anticoterrazzo, weil man das große

Frau Stuhlberger erzählt sehr leidenschaftlich von ihrer

schöne Terrazzomarmorkorn sieht.

Arbeit und den Materialien, die sie verwendet. Ab 1860 sind in den europäischen Hauptstädten viele Gussterrazzo ist ein fugenloser an Ort und Stelle gegossener

Terrazzoböden gemacht worden. Dabei variieren die

Belag und ist eigentlich tausende Jahre alt. Er wurde nicht

Terrazzoarten. In Wien und Oberitalien ist sehr stark der

erst von den Römern, sondern schon von den Phöniziern

klassische Anticoterrazzo vertreten. In Deutschland sind die

verwendet. In Rom und Pompeji gibt es viele alte Terrazzo-

Terrazzoböden in der Farbgebung eher kühl.

und Mosaikfußböden. Später geriet der Terrazzo etwas ist Vergessenheit. Die Venezianer haben ihn ab dem 16. Jhdt.

In Wien wurde um 1900 Terrazzo sehr viel in öffentlichen

vermehrt verlegt und diesen Boden wieder sehr verbreitet.

Gebäuden verlegt. Im Jugendstil sind die Böden sehr reich

Dann geriet er wieder eine Zeitlang in Vergessenheit. Aber in

an Ornamenten und oft sehr kontrastreich. Ab den 1920er

der Gründerzeit, so ab 1860 findet man auch in Wien

und den 1950/60er-Jahren hält der Terrazzo auch verstärkt

besonders schön gearbeitete Terrazzoböden.

Einzug in den Wohnungen.

Der von Miromentwerk verlegte Terrazzo ist eine Mischung

Echter Terrazzo wird nach alten Handwerkstechniken verlegt,

aus Terrazzokörnung, aus einem Bindemittel, das entweder

hat überhaupt keine chemischen Zusätze, ist robust, hat wenige

Weiß-, Grauzement oder Kalk ist, und Wasser. Gegebenen­

Poren, ein fast fugenlose Oberfläche und ist unverwüstlich.

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PORTRÄT | Das andere Kunsthandwerk

TERRAZZO Fotos © Miromentwerk Ing. Stuhlberger

DIE FIRMENGESCHICHTE

Nach wie vor werden viele Terrazzoböden neu verlegt. Alte

Das Unternehmen wurde von KommR Hans Stuhlberger, dem

Terrazzoböden werden behutsam restauriert und es werden

Großvater der jetzigen Eigentümerin, im Jahr 1925 gegrün­

z.B. bei Wohnungsumbauten Reparaturen durchgeführt.

det. Seit 1949 hat das Unternehmen seinen Firmensitz in der Wiedner Hauptstraße 79 im 4. Wiener Gemeindebezirk. Der

Sich gut ergänzende Leistungen, wie Stufensanierungen,

Sohn von KommR Hans Stuhlberger, Ing. Helmut Stuhlberger,

werden ebenso durchgeführt wie Bau­und Steinmetzarbeiten.

legte in den Jahren 1961 und 1965 die Meisterprüfung sowohl im Gewerbe der Terrazzomacher als auch der Kunststeiner­

Die Mitarbeiter sind bereits seit vielen Jahren im Betrieb

zeuger ab. Nach dem Tod des Firmengründers übernahm

tätig. Diese langjährige Erfahrung kommt den Kunden

Ing. Helmut Stuhlberger die Firma und führte sie erfolgreich

ebenfalls zugute.

weiter. Seine Tochter Ing. Gabriele Stuhlberger ist nach der HTL­Hochbau­Matura in die Steinmetzbranche eingestiegen,

BLICK IN DIE ZUKUNFT

hat am Bau das Handwerk von der Pike auf erlernt und hat

Chancen sieht Gabriele Stuhlberger in Wien im Altbaubereich,

1992 die Steinmetzmeisterprüfung gemacht. 1993 kam sie

aber auch im privaten Neubau. Das Stiegenhaus ist die

in den Familienbetrieb und hat dort ebenfalls auf Baustel­

Visitenkarte des Vermieters. Die laufende Instandhaltung eines

len das Terrazzohandwerk erlernt. Am 2. Mai 2000 hat sie

Hauses ist eine Werterhaltung und eine Wertsteigerung.

die Firma des Vaters übernommen. Ing. Stuhlberger unterstützt aber nach wie vor seine Tochter in allen

Ein Gussterrazzo, der viele, viele Jahre, bei fachgerechter

beruflichen Belangen.

Pflege ein bis zwei Jahrhunderte, hält, benötigt in der Herstellung doch etwas Zeit.

Die Firma Miromentwerk Ing.Stuhlberger hat 1982/83 den in Österreich ersten Terrazzo auf Heizestrich verlegt. Das war

Das schöne an diesem Handwerk, so Stuhlberger, sei der

sicherlich ein Meilenstein in der Geschichte der Terrazzover­

Beitrag zum Werterhalt der Stadt, der Beitrag zu etwas

legung. Heizestrich war damals ein Novum. Es wurde völliges

Bleibendem. Und vor allem, dass sie mit ihren Terrazzoböden

Neuland betreten. Und hat funktioniert! Der Boden präsen­

einen kleinen Anteil zum Image der Kulturstadt Wien

tiert sich nach wie vor in sehr gutem Zustand.

beitragen kann.

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KUNSTGEWERBE | Niederösterreich

GLASSCHMUCK AUS DEM WALDVIERTEL begeistert Kunden von Australien bis in die USA

Eine kleine Werkstatt in einer 50-Seelen-Gemeinde im

nur noch das machen möchte. Ich habe mir einen Brenner

südlichen Waldviertel. Hier geht es heiß her, denn bei

und einiges an Glas gekauft und zusätzlich zu meiner

1.500 °C werden aus Glas in Stangenform Glasperlen

Anstellung geübt, geübt und geübt. Denn es ist und bleibt

geschmolzen.

bei aller Kreativität ein Handwerk, eines in dem man durch ständiges Arbeiten die Perfektion der Technik erlangt.“

Seit 2009 dreht die heute 46-jährige Monika Hartl Glas­ perlen am Zweigasbrenner. Die Perlen verarbeitet sie mit

Die meisten ihrer Kunden kommen aus Österreich und

925er Silber und Edelsteinen zu Colliers, Ohrringen,

Deutschland. „Doch durch meine Homepage werden

Anhängern, Broschen oder auch Rosenkränzen, Brieföff­

natürlich Menschen auf der ganzen Welt, im Alter von 10 bis

nern, Füllfedern, Schlüsselanhängern u.v.m. Sehr beliebt,

80 Jahren, auf meine Stücke aufmerksam. Mittlerweile finden

praktisch und speziell ist auch ein Wechselringsystem mit

meine Arbeiten auch immer mehr Abnehmer in Ungarn,

abschraubbarem Glasaufsatz (ganz nach Lust und Laune,

England, Schweden, Kanada sowie in Mexiko, Australien,

passend zur Kleidung immer ein „neues“ Schmuckstück).

Japan und den USA.“

Von der Buchbinderlehre über den Büroinnendienst zur

Die Glasstangen kommen aus italienischen, deutschen und

Medizinprodukteberaterin im Außendienst und dann die

amerikanischen Hütten, die Mittvierzigerin bezieht es über

Berufung zum Beruf und als Kunsthandwerkerin selbststän­

deutsche oder amerikanische Großhändler. Wie viele

dig gemacht. Nach zwölf Jahren Zahlen, Daten und Fakten

Arbeitsschritte von Nöten sind, um ein Schmuckstück

als Medizinprodukteberaterin war der Ruf der Kreativität in

entstehen zu lassen, kann Monika Hartl nicht sagen. „Es sind

ihr sehr groß, wie Monika Hartl berichtet. „Ich begann in

unzählige! Es beginnt im Grunde bereits bei der Bestellung

meiner Freizeit zu malen, mit Ton zu arbeiten, zu nähen und

der Materialien. Die Glasperlen werden auf Edelstahldorne

zu stricken. Irgendwann habe ich begonnen Ketten zu

gedreht. Jeder dieser Dorne muss zuvor in ein Trennmittel

fädeln. Nach einiger Zeit war in mir einfach die Frage, wie

getaucht werden, damit das erkaltete Glas sich auch wieder

die wirklich schönen Perlen, die man im Internet so sieht,

vom Dorn lösen lässt. Jede einzelne Perle wird an einem

gefertigt werden. Anfang 2008 besuchte ich einen Work­

Zweigasbrenner, der mittels Propangas und Sauerstoff eine

shop für Glasperlendrehen. Ab diesem Moment, als ich das

Flamme mit etwa 1.500 °C erzeugt, gefertigt. Mehrere

erste Mal mit flüssigem Glas arbeitete, wusste ich, dass ich

Glasschichten, die immer wieder miteinander verschmolzen

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KUNSTGEWERBE | Niederösterreich

werden, entstehen so. Bei aufwändigeren Perlen können

wertige Materialien abzuwerten und meine Kunden

dies schon zehn und mehr Schichten sein. Dabei kann man

ausschließlich beste Qualität gewohnt sind und auch zu

die Arbeit nicht unterbrechen, da das Glas dann zu schnell

Recht erwarten dürfen.

abkühlen würde. Dies führt zu Spannungen in der Perle und würde diese zerbersten lassen. Meine aufwändigsten Perlen

Ich liebe das Leben, die Menschen, die Möglichkeiten die

dauern etwa eine Stunde.“ Nach der Fertigung der Perle

sich mir täglich bieten. Einzig Zeitmangel macht mir zu

kommt diese in einem Temperofen und wird über eine

schaffen. So viel zu tun, so viele Ideen, so viele Herausfor­

Zeitspanne von zehn Stunden von 500 °C auf Zimmertem­

derungen täglich.“

peratur herunter gekühlt. Dadurch ist die Perle widerstands­ fähig und darf auch auf den Boden fallen, ohne zu brechen.

Ihr Wissen gibt Monika Hartl zudem auch in Workshops

Anschließend wird die Perle vom Dorn gelöst und von den

gerne an Interessierte weiter, sie vertreibt ihren Schmuck auf

Trennmittelresten gesäubert. Danach kann sie weiterverar­

Ausstellungen, Märkten und auch auf Homepartys. „Ich

beitet werden.

komme dafür mit meinem Schmuck ins Haus. Dort können die Kunden in Ruhe auswählen oder auch Schmuckstücke

„Wenn ich eine Inspiration, ein inneres Bild vor Augen

nach ihren Wünschen bestellen. Rund 20 Prozent meines

habe, dann muss es raus. Ich versinke bei der Arbeit in eine

Geschäftes mache ich mit individuellen Bestellungen. Bei

eigene Welt, eine Welt der Farben, der Muster, der schier

den Workshops kommen die Teilnehmer zu mir in die

unbegrenzten Möglichkeiten. Immer neue Herausforderun­

Werkstatt und werden hier mit den Grundlagen dieses

gen an Form oder Farbkomposition lassen mich dann Zeit

wunderbaren Kunsthandwerks vertraut gemacht.“

und Raum vergessen. Handwerker wie auch Künstler in mir fordern gleichermaßen Platz, Anerkennung und Aufmerk­

Den Weg in die Selbstständigkeit gewählt zu haben, bereut

samkeit in meiner Arbeit.“

die Wahl-Waldviertlerin keine Minute. „Wenn ich nochmals vor der Wahl stünde, würde ich es sofort wieder tun.“

Monika Hartls Stil: abwechslungsreich – von klassisch konservativ bis verspielt bunt. „Ich lege hohen Wert auf

kunst-trifft-handwerk, Glasschmuck so besonders wie Du!

erstklassige Verarbeitung und hochwertige Materialien, da ich nicht bereit bin meine eigene Arbeit durch minder­

Text und Bilder © Monika Hartl

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GOLD- UND SILBERSCHMIEDE | Betriebsbesuche Wien

Rozet & Fischmeister Kammer Juweliere Foto: LI Wien

Gegründet wurde dieses am Kohlmarkt 11 situierte Traditi­ onshaus schon 1770, doch mit Jänner 2016 hat ein frischer Wind Einzug gehalten: Franz Fischmeister hat nach vielen Lehr- und Wanderjahren und Ablegung der Meisterprüfung in sechster Generation von seinem Vater Georg das Unternehmen übernommen. Es ist ihm aber wichtig diesen alten Geist auch weit ins 21. Jahrhundert mitzunehmen. Dieses Unternehmen, das ganz besonders für seine Silberschmiedearbeiten immer gerühmt wurde, hat sich auch den neuen digitalen Entwicklungs- und Produktions­ verfahren nicht verschlossen. Neben der Neuanfertigung von Silbergegenständen sind die Umarbeitung sowie die Neukreation von Schmuck mit seinen geliebten Farbsteinen

Franz Fischmeister, Wolfgang Hufnagl, Georg Fischmeister

mittels CAD/CAM ein ganz wichtiger Bestandteil gewor­ den. Auch wenn in diesem Geschäft, das sich in uralten Gemäuern befindet, Kaffee-, Teeservices oder Tafelleuchter

Preise:

sehr präsent sind, kontert Franz Fischmeister zu Recht

2014 – 1. Preis Diva Diamond Award, Kategorie „Ring“

angesprochen auf seinen Schwerpunkt: „Wir produzieren

2013 – 1. Preis Diva Diamond Award, Kategorie „Ring“

hier alles, vom Zahnstocher bis zum Diadem“ – und dem

2007 – 2. Preis Tahitian Pearl Trophy , Kategorie “Ohrschmuck“

ist tatsächlich nichts hinzuzufügen.

2006 – 1. Preis Goldschmiedewettbewerb der Arbeiterkammer

Boltenstern GmbH Foto: LI Wien

Ein großer Name ist das Erste, das einem in den Sinn kommt, wenn man das Haus in Wien-Hietzing betritt. Sven Boltenstern, wer kennt ihn nicht? Doch auch er hat nach mehr als 50 Jahren seinen Betrieb 2015 an seine Tochter Marie übergeben. Nach der Gründung des Unternehmens 1964 war er 10 Jahre in Paris tätig und betrieb schließlich in den 1970er Jahren ein Geschäft am Kohlmarkt. Neben seinen zahlreichen Ausstellungen, seinen legendären Konzertabenden und seinen sonstigen Aktivitäten war er in der Branche einer der ersten, der eine Art „Pop-up-Store“ betrieb und seine Schmuckkreationen in vielen europäischen Ländern vertrieb. Ein ganz großer Schwerpunkt waren seine Aktivitäten anlässlich der Sommermonate während der Salzburger Festspiele. Tochter Marie kommt hingegen so wie ihr Großvater von der Architektur und hat nach dem Studium in Wien schließlich in London und in Berlin jeweils mit dem

Prof. Sven Boltenstern, Marie Boltenstern, Wolfgang Hufnagl

Master abgeschlossen. Doch seit 2015 hat sie sich ganz wie der Vater dem Schmuck verschrieben, wobei sie gerade das Design aus den 1960er- und 1970er-Jahren anspricht. Durch

Preise:

ihre einschlägige Ausbildung in CAD und CAM führt ihr Weg

• Diamond International Award

zum Schmuckstück über den Computer und damit hoffent­

• Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst

lich auch in eine goldene Zukunft.

• Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien

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GOLD- UND SILBERSCHMIEDE | Betriebsbesuche Wien

Seitner + Co OG entworfen und gebaut: Die Landesinnungsmeisterkette, über die noch gesondert berichtet wird. Manfred Seitner darauf angesprochen, was das Unternehmen so einzigartig macht: „Bei uns haben alle, vom Gründer bis zu seinen Kindern und 3 Enkelkindern alle Goldschmied gelernt und diesen Geist, den spürt man hier.“

Preise: 1975 gewinnt Alfred Seitner den Wettbewerb zur Gestaltung und Umsetzung der Innungsmeisterkette 1985 Manfred Seitner – Goldmedaille beim VII

Manfred Seitner, Katja Seitner, Wolfgang Hufnagl, Helga Dworzak-Seitner

benvenuto­cellini­wettbewerb, Deutschland 1990 Manfred Seitner – Preisträger des Diamonds International Awards 1990

Mitten im 1. Bezirk, aber doch etwas zurückhaltend, befindet sich in der Dorotheergasse oberhalb des berühmten Café Hawelka die Schmuckwerkstätte Seitner. Getreu dem Motto des Gründers Alfred Seitner stehen das klar strukturierte

1996 Manfred Seitner – Nominierung zum österreichischen Staatspreis ,,Schmuck aus Edelmetall” 2000 Manfred Seitner – Österreichischer Staatspreis und Sonderpreis für Platin ,,Schmuck aus Edelmetall”

Design mit einfacher Formgestaltung und die Weiterentwick­ lung der Unikate und Kleinserien hier ganz im Vordergrund. Im Atelier werden alle Stücke entworfen, produziert und

2000 Katja Seitner – Goldsmith Company Award – 2nd prize for fashion jewellery, London 2011 Miriam Seitner – 1. Platz Juvenarta

verkauft. Katja Seitner hat in 3. Generation von den Ge­ schwistern Manfred Seitner und Helga Dworzak­ Seitner 2011 die Geschäftsführung übernommen und setzt vermehrt auf

2011 Miriam Seitner – 1. Platz Perlen Grand Prix 2012 Katja Seitner – honourable mention Red Dot Design Award

neue Entwicklungen, wie die Gestaltung durch CAD und CAM und den hochwertigen Einsatz von Edel­ und Schmuck­

2012 Miriam Seitner – Belobigung zum 24. Deutschen

steinen. Ein für die Landesinnung Wien bedeutendes Stück

Nachwuchswettbewerb für Edelstein und

wurde von dem Unternehmen 1975 von Alfred Seitner

Schmuckgestaltung Idar­Oberstein 2012

gemeinsam mit seiner Tochter Helga Dworzak­Seitner Alle Fotos © von LI Wien

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GOLD- UND SILBERSCHMIEDE | Kärnten

Vom Schmuck zu Kunstschätzen Gold-, sondern auch zum Silberschmied ausgebildet wurde“, erzählt er rückblickend. Denn grundsätzlich könne man die Fertigung von Schmuck durchaus mit dem Restaurieren vergleichen. „Die Arbeitstechniken sind dieselben, nur die Gegenstände sind anders. Beim Restaurieren ist alles viel größer. Ich habe an Kunstobjekten gearbeitet, die mehrere Meter lang waren. Das ist natürlich eine sehr interessante Arbeit, aber man muss auch damit umgehen können. Bei dieser Arbeit darf man sich keine Fehler erlauben“, so Guido Kapsch. Ein Highlight seiner Arbeit waren die Restaurierungen im Stift St. Paul im Lavanttal, wo er im Vorfeld der Europaaus­ stellung zahlreiche Jahrhunderte alte Kunstschätze restau­ rierte. Auch von der päpstlichen Schweizergarde und dem Bundesdenkmalamt erhielt er Aufträge. Dabei leistete er so Foto © LI Kärnten v.l.n.r.: Landesinnungsmeister Adolf Pobaschnig, Goldschmiedemeister Guido Kapsch, Innungsmeister-Stellvertreter Johann Roßman

gute Arbeit, dass er unter anderem mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet und zum Ritter des päpstlichen Silvesteror­ dens ernannt wurde. Nun erhielt er die Große Silberne Ehrenmedaille der Wirtschaftskammer Kärnten für seine über 40-jährige Mitgliedschaft und Verdienste aus den

Guido Kapsch hat sich als Goldschmiedemeister, Restaura-

Händen von Landesinnungsmeister Adolf Pobaschnig und

tor und Schmuck-Designer weit über die Kärntner Landes-

Innungsmeister-Stellvertreter Johann Roßmann, seinem

grenzen hinaus einen Namen gemacht. Für sein Lebenswerk

ehemaligen Lehrling!

wurde er nun mit der Großen Silbernen Ehrenmedaille der Wirtschaftskammer Kärnten ausgezeichnet.

Dass er etwa 20 Jahre nach der Unternehmensgründung damit begann, sich auf das Restaurieren zu konzentrieren,

Als Guido Kapsch im Jahr 1973 sein eigenes Goldschmiede­

bezeichnet er heute als Glücksfall: „Das Kaufverhalten hat

atelier in Klagenfurt eröffnete, hatte er schon allerhand

sich in all den Jahren stark verändert. Hochwertiger

erlebt: Nachdem er an der HTBLA Ferlach zum Gold- und

Schmuck ist heute nicht mehr so gefragt wie zu meinen

Silberschmied ausgebildet wurde, zog es ihn nach Deutsch­

Anfangszeiten. Ich hatte das Glück, rechtzeitig umzustei­

land, Südwestafrika und Mexiko. Als er zurückkam, legte er

gen und mich neu zu spezialisieren.“ Dass er die richtigen

die Meisterprüfung ab und machte sich selbstständig.

Entscheidungen getroffen hat, will er so nicht sagen: „Ich

„Damals gab es einen großen Schmuck-Boom. Diamanten

war wohl eher zur richtigen Zeit am richtigen Ort.“ Als

und Gold waren sehr gefragt“, erzählt der 65-Jährige. Dass

Unternehmer müsse man immer auf der Suche nach etwas

er ein Händchen für Schmuck hat, zeigen Auszeichnungen,

Neuem sein. „Man muss sich an die Gegebenheiten

die er erhielt – wie beispielsweise der „Diamond Internatio­

anpassen und flexibel sein. Wer sich nicht verändern will,

nal Award“, der auch als „Schmuck-Oscar“ bekannt ist.

wird es nicht schaffen, langfristig erfolgreich zu sein“, sagt er. Die Grundvoraussetzung dafür sei eine qualitativ

Trotzdem sollte der Schmuck nicht sein einziges Standbein

hochwertige Ausbildung. „Deshalb bin ich auch der

bleiben. 1993 wurde er von der Diözese Gurk zum Restaura­

Meinung, dass die Meisterprüfung unbedingt bleiben

tor sowie Goldschmied der Bischöfe Österreichs ernannt.

muss. Wenn wir die Meisterprüfung abschaffen, wer soll

Es folgte ein großes Projekt nach dem anderen: Kapsch

dann noch die Jungen ausbilden? Österreich hat weltweit

restaurierte in den folgenden Jahren Kreuze, Kelche, Altare,

schon immer großes Ansehen genossen wegen unserer

ganze Kirchen und unzählige Kunstschätze. „Mein Glück war,

dualen Lehrausbildung und den ausgezeichneten Hand­

dass ich eine sehr gute Ausbildung hatte und nicht nur zum

werkern. Das dürfen wir uns nicht selbst kaputt machen.“

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GOLD- UND SILBERSCHMIEDE | Oberösterreich

Eine Perle von einer Goldschmiedin

Vererbte Leidenschaften waren die Grundsteine für die Berufswahl von Goldschmiedin Margit Schnablehner aus Steyr. Ihr Großvater war Schuster und hat ihr die Liebe zum Handwerk vererbt. Von ihrer Tante, die Gablonzer Schmuck in Heimarbeit fertigte, wurde sie mit dem Thema Schmuck näher vertraut. Seit vielen Jahren führt Margit Schnablehner nun ihren eigenen Betrieb in Steyr und da der Verkaufsraum zugleich Werkstatt ist, kann man ihr und ihren Mitarbeiterinnen im wahrsten Sinne des Wortes bei der Arbeit „über die

grünliche bis schwarze Färbungen in verschiedenen

Schulter schauen“.

Intensitäten aufweisen kann, wird als „Königin der Perlen“ bezeichnet. Bei der renommierten Tahiti Pearl

Nach der Ausbildung zur Gold- und Silberschmiedin in der

Trophy, im Rahmen derer es gilt, ein Schmuckstück mit

Fachschule Steyr hat sie sich bei mehreren Goldschmiede­

Tahiti-Perle(n) anzufertigen, hat Margit Schnablehner

meistern das Rüstzeug für ihre erfolgreiche Karriere als

schon drei Mal teilgenommen und dabei einmal den

selbstständige Goldschmiedin geholt. Die Liebe zu Perlen

ersten und zwei Mal den zweiten Platz erreicht.

entwickelte sich während ihrer Jahre in Wien und sie hat sich im Laufe der Jahre zur Perlen- und Edelsteinexpertin

Mit ihrem handwerklichen Geschick kann sie die gewünsch­

fortgebildet. Ein so umfangreiches Wissen kann man sich

ten Kreationen ihrer Kunden perfekt umsetzten und so dem

aber nicht nur über Bücher aneignen und deshalb ist Margit

Wunsch nach Einzigartigkeit und Individualität nachkommen.

Schnablehner zwei Menschen besonders dankbar. KommR Elfriede Schwarzer verdankt sie ihr Wissen über die Welt

Besonders gerne arbeitet die Goldschmiedemeisterin mit

der Perlen und Prof. Leopold Rössler ihre Kenntnisse im

Farbbrillanten, die mit Gelb- oder Weißgold verarbeitet werden.

Edelsteinbereich. Wirklich zufrieden ist Margit Schnablehner wenn ein Kunde „Perlen sind etwas Faszinierendes und es gibt weit mehr

hinausgeht und sagt: „Genau das wollte ich haben!“

verschiedene Arten, als man denkt“, sagt Margit Schnab­ lehner. Die Tahiti-Perle, die faszinierende silbergraue,

Fotos © Margit Schnablehner – Text Erika Marschner

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Promotion

Ögussa – Die Welt der Edelmetalle

Die Ögussa, die Österreichische Gold- und Silberschei-

dustrie, Medizintechnik, Messtechnik, Universitäten, Industrie­

deanstalt, ist ein international agierendes Edelmetall-

labors und in die Feuerfestindustrie. Wir richten unsere

unternehmen mit einem den gesamten Edelmetallkreislauf

Struktur deshalb konsequent auf die Herausforderungen

umspannenden Wissen in Chemie, Metallurgie und

unserer Kunden aus.

Materialtechnologie. Schlussendlich recycelt die Ögussa in Wien alle Arten von Mit rund 140 Mitarbeitern ist die Ögussa in Edelmetallverar­

Edelmetallabfällen und schließt damit den Edelmetallkreislauf.

beitung und Edelmetallreycling führend in Österreich und weltweit in den verschiedensten Industrien in spezialisierten

Daher kennt man die Ögussa üblicherweise auch als

Nischenanwendungen erfolgreich tätig.

Privatperson. Jeder, der zuhause Münzen, alten Schmuck, Zahngold oder andere Edelmetallreste hat, weiß, dass er

Die Ögussa ist Teil der internationalen Unternehmensgruppe

diese – direkt beim Aufarbeiter – zu Geld machen kann.

Umicore, die den Großteil ihrer Einnahmen aus sauberen

Über unsere Filialen wird Bruchgold und Bruchsilber auch

Technogien erwirtschaftet (wie z.B. Autoabgaskatalysatoren,

in kleinsten Mengen bar zum Tageskurs angekauft.

Werkstoffen für Lithium-Ionen-Akkus, Brennstoffzellen etc.) und weltweit führend im Recycling von Elektronikschrott und

Auf der anderen Seite wissen Privatinvestoren zu schätzen,

anderen komplexen Edelmetallabfällen ist.

dass die Ögussa der einzige in Österreich produzierende Hersteller von Gold- und Silberbarren ist. Diese kann man

Führend in Österreich, weltweit erfolgreich bei technisch

ab Lager oder mit kurzen Lieferzeiten direkt in den Filialen

anspruchsvollsten Nischenanwendungen

erwerben, bis zu 15.000 Euro auch anonym. Goldbarren sind zusätzlich noch sehr attraktiv da sie umsatzsteuerfrei sind.

Ziel unseres Engagements ist die individuelle Lösung für jedes Kundenanliegen. Die Ögussa beliefert viele unterschiedliche

Es geht um eine saubere Zukunft: verantwortungsvolle

Branchen. In Österreich nimmt die Schmuckbranche für uns

Edelmetalle aus Recycling

eine wichtige Position ein. Von der Anzahl der Kunden her – nicht vom Volumen – ist das auch das größte gewerbliche

Die in den Produkten der Ögussa enthaltenen Edelmetalle

Kundensegment mit ähnlich gelagerter Bedarfsstruktur, für die

stammen zum größten Teil aus dem eigenen Recycling von

wir ein Lagerprogramm vorhalten können. In unserer moder­

in Europa gesammeltem Altmaterial.

nen Galvanik sorgen wir nicht nur bei Blechblasinstrumenten für eine ästhetische Oberfläche, sondern bieten Oberflächen­

Solcherart am Standort Wien ressourcenschonend wieder­

veredelungen in Gold, Hartgold, Silber, Rhodium und

gewonnene Edelmetalle sind jeder Art von Minenmaterial

Palladium für technische und dekorative Anwendungen an.

in Bezug auf Sozialstandards und Umweltauswirkungen

Ein hoher Exportanteil entfällt auf Kunden in der Automobilin­

weit überlegen.

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GOLD- UND SILBERSCHMIEDE | Salzburg

Minenmaterial akzeptiert die Ögussa aus sozialen Gründen

Die RJC Chain-of-Custody-Zertifizierung (CoC) ist eine

daher ausnahmsweise nur dann, wenn es aus zertifizierten

weiterführende Initiative, um die Lieferkette einzelner

Fairtrade- oder Fairmined-Quellen stammt.

Edelmetallprodukte umfassend zu dokumentieren. Die Ögussa ist stolz darauf, seit 2015 eine von weltweit 31

Um den österreichischen Gold- und Silberschmieden bezüg­

Scheideanstalten zu sein, die zusätzlich auch diesen

lich ihrer Lieferkette gegenüber Schmuckkäufern eine

strikten Standard nachweislich erfüllen können.

nachvollziehbare Argumentationshilfe in die Hand zu geben, ist die Ögussa 2011 Mitglied des RJC geworden, das ist eine

Sollten Schmuckkäufer aus sozialen Gründen dennoch Wert

internationale, standardsetzende und zertifizierende Non-

darauf legen, auch auf dem Gebiet des Kleinbergbaus

Profit-Organisation mit Sitz in London. Sie hat über 800

durch garantierte Mindestpreise und Prämien einen

Mitglieder, die die gesamte Schmuck-Lieferkette umfassen.

positiven Wandel herbeizuführen, kann die Ögussa seit kurzem auch diesem Wunsch gerecht werden: Die Ögussa

Alle Mitglieder des RJC sind auf den RJC Code of Practices

ist seit 2016 auch ein von der Alliance for Responsible

verpflichtet und werden nach diesem unabhängig auditiert.

Mining autorisierter Anbieter von Fairmined-Gold.

Der Code of Practices ist ein Standard für verantwortungs­ volle Geschäftspraktiken von Unternehmen in der konflikt­

Wenn eine Aussage im Edelmetallbereich auch in den

freien Lieferkette von Gold und Platingruppenmetallen. Er

nächsten Jahrzehnten weitere Gültigkeit haben wird, dann

beinhaltet Menschenrechte, Mitarbeiterrechte, Umweltaus­

diese: Gegenseitiges Vertrauen und Nachhaltigkeit stehen

wirkungen, Bergbaupraktiken, Produktinformationen und

im Edelmetallgeschäft an erster Stelle.

viele andere wichtige Themen mehr.

Betriebsbesichtigung der Firma Brüder Nowotny KG

Teilnehmer der Betriebsbesichtigung © LI Salzburg

Am 14.10.2016 lud die Landesinnung der Kunsthandwerke ihre

Mehr als 20 Salzburger Unternehmer folgten der Einladung

Mitglieder zu einer außergewöhnlichen Betriebsbesichtigung

Ihrer Landesinnung und genossen eine sehr informative

dieses Wiener Traditionsbetriebes. Seit 1881 fertigt das

Führung durch das Betriebsgelände und erfuhren interes­

Familienunternehmen der Familie Ruesch Trauringe in herrlichs­

sante Details über die Trauringproduktion.

ter Qualität an und hat sich einen Namen im Schmuckgroßhan­ del gemacht. Heute, fast 130 Jahre nach der Gründung, ist die

Auf dem Rückweg nach Salzburg lud die Landesinnung

Firma Ruesch der größte Trauringhersteller in Österreich.

noch zu einer sehr interessanten Führung durch das Stift Melk sowie zu einem kulinarischen Abschluss in den

Ein großer Dank gilt an dieser Stelle der Familie Ruesch,

Rathauskeller Melk ein.

die eine derartige Besichtigung für unsere Mitglieder möglich machte.

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GOLD- UND SILBERSCHMIEDE | Allgemeines

Juwelierhaftpflichtversicherung NEU Neuerungen in der Juwelierhaftpflichtversicherung für

Branche abgestimmten Gesamtpaketes je nach Jahres­

Tätigkeitsschäden – Reparaturen, Umarbeitungen,

umsatz zwischen € 390,– und € 3.000,–

Anfertigungen betroffen Das Thema ist komplex und bedarf weiterführender Juwelieren steht seit kurzem ein Haftpflichtprodukt zur

Beratung, weil zwischen Gefahr=Risikotragung und

Verfügung, bei der das Risiko einer verschuldeten Beschädi­

verschuldeter Fehlleistung im Rahmen einer Haftpflicht

gung von Schmuckstücken, Edelsteinen und Uhren infolge

zu unterscheiden bleibt.

Bearbeitung mitversichert ist. Dies gilt auch für ausgelagerte Goldschmiedewerkstätten oder Fasser, weil auch Subunter­

Dazu ein neues höchstgerichtliches Urteil im Zusammenhang

nehmer mitversichert sind. Für diese auftragnehmenden

mit Einbruchdiebstahl und Raub:

Betriebe ist dies daher von großer Bedeutung! Annahme­ stellen wie Uhren/Juweliergeschäfte können somit via

Die Frage, wer Kommissionsware zu versichern hat – der

Versicherungspolizze die Beschädigung von Kunden- oder

Kommissionsgeber (Kommittent) oder der Empfänger

eigener Ware beim fremden Fasser/Goldschmiedebetrieb

(Kommissionär) – wurde dahingehend geklärt, dass

von der eigenen Versicherung ersetzt bekommen.

derjenige, der die Ware in seine Gewahrsame übernimmt zu versichern hat. Analog gilt dies für die Übernahme von

Da die Versicherungssummen (bei Selbstbehalten von

Reparaturware oder Umarbeitungen/Anfertigungen: der

€ 1.500,– bis € 3.500,– pro Schadenfall) immerhin zwischen

Goldschmied, der die Ware erhält, somit in seinem

€ 70.000,– und € 300.000,– betragen, ist bei einer Leistung

Sicherheitsbereich verwahrt ist für die Versicherung

des Versicherers mit entsprechenden Regressnahmen

zuständig. Ausser er hat vorher mit dem Auftraggeber

gegen denjenigen zu rechnen, der das Teil beschädigt hat.

nichts anderes nachweislich vereinbart.

Ein Beispiel: Juwelier A gibt einen Smaragd im Detailhan­

Bei der Übernahme der zu bearbeitenden Ware wird meist

deslwert von € 20.000,– dem Fasser B, der diesen beim

weder Preis noch die Höhe der übergebenen Werte be­

Fassen zerbricht. Der Haftpflichtversicherer leistet somit an

stimmt, daher bleibt dringend anzuraten mit Hauptlieferan­

Juwelier A den Entschädigungsbetrag des Schadens seines

ten die Versicherungsfragen genau zu thematisieren und

Privatkunden in Höhe von € 20.000,– (abzüglich Selbstbehalt)

entsprechend klar formulierte Rahmenvereinbarungen zu

und regressiert sich an Fasser B.

treffen. Den Auftraggebern ist zu raten mit ihren Gold­ schmieden ebenso klare Vereinbarungen zu treffen, um

Juwelier A ist somit unangenehmer Diskussionen, Gerichts­

nicht in Deckungslücken zu geraten.

kosten, Eintreibungsrisiken etc. gegenüber seinem Subunter­ nehmer enthoben. Hat Fasser B selbst keine entsprechende

Dr. Peter Kleisinger

Haftpflichtversicherung, die nun wiederum für ihn einspringt,

Jurist und Diamantgutachter,

muss er sich mit einem finanziell starken und insbesondere

seit 20 Jahren in der Versicher-

von Geschäftsverbindungsinteressen losgelösten Gläubiger

ungswirtschaft mit Fokus auf die

auseinandersetzten. Er sollte daher seine Haftpflichtversiche­

Schmuck- und Uhrenbranche

rung ebenfalls auf den neuesten Stand bringen.

tätig. Er berät international Klienten, Verbände, Fachunterne-

Der Mythos, dass wegen des geringen Fasserlohnes nicht für

hmen und Versicherer in Fragen

Beschädigungen an den gelieferten Steinen einzustehen sei

von Valorenversicherungen. Die

ist illusorisch. Auch eine Kfz-Werkstatt haftet dafür, dass beim

Haftpflichtthematik war ein bisher

Reifenumstecken die Muttern locker blieben und das Auto

unvollständig gelöstes Anliegen der Schmuckbranche. Über www.

bei einem daraus resultierenden Unfall einen Totalschaden

versicherungsconsulting.at können weiterführende Informationen

erleidet, unabhängig vom Preis für das Umstecken.

in Form von Beratungsleistung in Anspruch genommen werden.

Die Prämien für die oben beschriebenen Betriebshaftpflicht­ versicherungen bewegen sich im Rahmen des speziell für die

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CO SULTI G

VERSICHERUNGSMAKLER–RISKMANAGEMENT


Promotion

Hartwig Thurner Feierstimmung in Salzburgs Altstadt An der noblen Salzburger Adresse, Theatergasse 2 – in den historischen Raumen von Mozarts Geburtshaus – herrschte vor kurzem Hochstimmung, galt es gleich zwei Jubiläen zu feiern. Den 60. Geburtstag und das 45 jährige Berufsjubilä­ um des Firmeninhabers, Hartwig Thurner. In der Goldschmiedemanufaktur Thurner bleibt kein Kunden­ wunsch unerfüllt. Individuelle Kundenbetreuung ist bei Hartwig Thurner, seinem langjährigen Meister, Herrn Sullivan, und den fünf Mitarbeitern groß geschrieben, verfügen doch alle über ein exzellentes Fachwissen, handwerkliches Können und Gespür für die Wünsche der Kunden. Von Innsbruck zog es Hartwig Thurner vor vielen Jahren nach Salzburg. Dort kreierte er die „Salzburger Herzen“, die weltweit Anklang finden. Mittlerweile gibt es 800 verschiede Ausführungen davon (von Azurit bis Zoisit).

Schmuckmanufaktur im »Mozartwohnhaus« zu Salzburg www.thurnerschmuck.at

Hartwig Thurner ist auch auf Reparaturen aller Art und Restaurierungen von antiken Schmuckstücken bis zu sakralen Gegenständen spezialisiert. Schon so manches Gebilde profaner oder sakraler Kunst erhielt seinen verloren geglaubten Glanz wieder zurück. Die unzähligen eigenen Erzeugnisse werden weltweit geschätzt, geliebt und gerne gekauft. Wer exquisiten Schmuck, einzigartige Schmuckkreationen sucht, wird bei Hartwig Thurner und seinem Team in der Salzburger Innenstadt fündig – hier bleibt kein Kunden­ wunsch unerfüllt.

Fotos © Hartwig Thurner

Juwelier- und Goldschmiedemeister H. Thurner Jubiläumsausgabe 1956–2016 5020 Salzburg · Theatergasse 2 Telefon 0043-662-431161 Mail: hartwig.thurner@gmx.at

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650 JAHRE GOLD- UND SILBERSCHMIEDE

21. Oktober kurz vor 18.30 Uhr: Immer mehr geladene Gäste warten vor der noch versperrten Haupttüre des Kunsthistorischen Museums Wiens.

© Charlie Schwarz © Franz Gruber

© Charlie Schwarz

650 JAHRE GOLD- UND SILBERSCHMIEDE – DER FESTAKT

Die Mitarbeiter des Museums machen noch die letzten Vorbereitungen, dann ist es endlich soweit: Die Tore öffnen sich und ein nicht enden wollender Strom an

Smodics-Neumann mit ihren Gratulationswünschen an und

Gold- und Silberschmieden und Freunden des Handwerks

verweist auf den großen Stellenwert des Handwerks in der

betritt die altehrwürdigen Hallen. Hinauf die Feststiegen

Gesellschaft hin. Schließlich darf Landesinnungsmeister und

begleitet von Fanfaren defilieren die Besucher in den

Bundesberufsgruppenobmann Wolfgang Hufnagl als Vertreter

Kuppelsaal. Mehr als 250 geladene Festgäste aus ganz

des heutigen Gold- und Silberschmiedehandwerks auf die

Österreich lauschen der sonoren Stimme des Kammer­

Bedeutung und Herausforderungen seiner Branchenkollegen

schauspielers Prof. Franz Robert Wagner, der die Hand­

aufmerksam machen. Man merkt den Anwesenden an, dass

werksordnung aus 1366 verliest. Unmittelbar nach einem

diese Worte diese Gemeinschaft stärken; Selbstbewusstsein

Staunen über die ungewöhnliche Eröffnung darf die

macht sich breit.

Moderatorin, Frau Dr. Irene Suchy, mit ihrer so typischen Ö1-Stimme die erschienenen Fest- und Ehrengäste

Nach einem weiteren Fanfarenstück, die den Kuppelsaal

begrüßen und diese auf den Festakt vorbereiten.

zum wiederholten Klingen bringen, darf Frau Dr. Suchy als Höhepunkt des Abends die Herren Hufnagl und Dr. Franz

Es folgen die Begrüßungsworte der Hausherrin, Frau

Kirchweger zu sich bitten. Der Kurator der Kunstkammer

Generaldirektorin Dr. Sabine Haag, die auf die Bedeutung

verknüpft die Geschichte mit jener der Gold- und Silberschmie­

der Sammlung des Hauses für das Gold- und Silberschmie­

de und Hufnagl transferiert diese ins 21. Jahrhundert mit allen

dehandwerk verweist. Es schließt sich in Vertretung des

damit verbundenen Chancen und Risiken. Selten haben die

kurzfristig erkrankten Präsidenten der Wirtschaftskammer

Besucher das Gefühl, wurde ihr Handwerk mit all ihrer Vergan­

Wien DI Walter Ruck, Frau Spartenobfrau Mag. (FH) Maria

genheit, Gegenwart und Zukunft so stimmig dargestellt.

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© Charlie Schwarz

650 JAHRE GOLD- UND SILBERSCHMIEDE

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3 Im letzten Teil des offiziellen Festakts darf natürlich die Präsentation der beeindruckenden Festschrift nicht fehlen. Die hauptverantwortliche Goldschmiedmeisterin und allgemein beeidete und zertifizierte Sachverständige darf die wesentlichen Inhalte vorstellen. Ein großer Dank des Innungsmeisters bleibt nicht aus; hat Frau Breisach mehr als die Hälfte der Artikel verfasst oder mitgestaltet. Diesem Handwerk würdig, wurde auch die 650-Jahr-Jubiläumsme­ daille durch Hufnagl vorgestellt und den Anwesenden präsentiert. Mit einem Hinweis auf 650-Jahr Gold- und Silberschmiede – Die Wettbewerbe – für das Frühjahr 2017 darf Dr. Suchy die Schauspielerinnen KSr. Nentwich und Fessl auf die Bühne bieten. In einem kurzweiligen Trige­ spräch dürfen die drei Damen die Bedeutung des Schmucks im alltäglichen Miteinander hervorheben. Begleitet von frenetischen Applaus neigt sich der Festakt mit einer Fanfare dem Ende zu. Flying Dinner und der noch immer sprudelnde Jubiläums 650-Jahr-Goldsekt der Sektkellerei Inführ lassen den Abend ausklingen. Ja und wer sie noch nicht kannte, durfte sich von den Top ausgebildeten Guides des Kunsthis­ torischen Museums durch die Kunstkammer führen lassen – Überraschungen und die „Saliera“ inklusive! Alles in allem: Ein gelungener stark atmosphärischer Abend und ein Wiederstarken des Handwerks, ganz besonders jenes der Gold- und Silberschmiede. Die Feierlichkeiten und österreichweit stattfindenden Veranstaltungen gehen auch 2017 weiter. Die Gold- und Silberschmiede sollen auch im kommenden Jahr im Fokus der Öffentlichkeit stehen.

1 Kammerschauspieler Franz Robert Wagner, 2 Wolfgang Hufnagl, 3 Mag. (FH) Maria Smodic-Neumann, 4 Kammerschauspieler Franz Robert Wagner, 5 Kammerschauspielerin Marianne Nentwich, 6 Kammerschauspielerin Ulli Fessl, 7 Dr. Franz Kirchweger, 8 Wolfgang Hufnagl, Dr. Suchy und Gabriela Breisach, 9 Generaldirektorin Dr. Sabine Haag (Fotos © Franz Gruber)

650-JAHR GOLD- UND SILBERSCHMIEDE – DIE WETTBEWERBE Am 14.3.2017, 19.00 Uhr werden im Forum des MAK anlässlich des 650-Jahr-Jubiläums der Gold- und Silberschmiede Österreichs und der Ausstellung „HandWERK“ die interessantesten und spannendsten Stücke der beiden Wettbewerbe – Die jungen Wilden und 650-Jahr Gold- und Silberschmiede – vorgestellt und präsentiert. Bitte merken Sie sich den Termin vor. Infos zu den Teilnahmebedingungen und zur Jurierung finden Sie zeitgerecht auf www.kunsthandwerk-online.at.

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650 JAHRE GOLD- UND SILBERSCHMIEDE

650 Jahre Goldschmiede, ein stolzes Jubiläum – der Vorarlbergfilm Unsere Zunft, 650 Jahren nach der ersten Nennung

Verlangen und die Lust Schmuck zu besitzen und zu tragen,

in Österreich, lässt auf eine markante Entwicklung

bestehen bleiben. Als Beitrag zum Jubiläum wurde von der

zurückblicken.

Vorarlberger Innung der Gold- und Silberschmiede ein Film

Früher waren die Gold- und Silberschmiede mehr den Adeligen und dem Klerus unterstellt, für die sie nach

über die Geschichte der Vorarlberger Goldschmiede – von einst bis jetzt – produziert.

Anweisungen arbeiteten. Heute entwerfen und fertigen

Dieser interessante Film wird vor Weihnachten wiederholt auf

kreative Köpfe nach eigenen Ideen Schmuckstücke für

Ländle-TV ausgestrahlt, und kann derzeit auf www.laendletv.

alle, die Freude am Schmuck haben.

com unter News, oder auf youtube https://www.youtube.

Damals diente der Schmuck in erster Linie als Statussymbol. Heute ist er Ausdruck von Persönlichkeit, Individualität, Liebe

com/watch?v=2O9neng56fc nachgesehen werden. Viel Spass dabei!

und Dankbarkeit. Die Techniken zur Schmuckherstellung haben sich seit damals in großem Maße geändert. Mithilfe von CAD-Technik und 3D-Druckern ist heute fast jede Idee umsetzbar. Dennoch erlaubt es die hochwertige Ausbildung auch mittels alter Techniken traditionelles Handwerk mit

Matthias Praeg, Berufsgruppensprecher der Vorarlberger Gold- und

modernstem Schmuckdesign zu verbinden.

Silberschmiede

Auch die Zukunft unseres schönen Handwerks ist gesichert, denn Schmuck wurde gefertigt und getragen seit Beginn der Menschheit, und solange es diese gibt, wird das

Design 16 und Wiener Handwerk Zwei Veranstaltungen mit Geschichte und Zukunft. Die Design 16 im MAK gab mit 10.000 BesucherInnen ein durchaus kräftiges Lebenseichen, die Qualität der gebote­ nen Produkte und deren Vielfalt waren eine reine Freude. Der Bereich des angebotenen Schmucks war zwar über­ schaubar, zeigte aber, dass es Sinn macht sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. Die Landesinnung Wien der

Design 16 © Charlie Schwarz

Kunsthandwerke nützte diese Chance um für die Aktivitä­ ten rund um die 650 Jahr Feier und auf die Vielfalt der goldschmiedischen Möglichkeiten hinzuweisen. Die Publikumsfrequenz war in mehrerlei Hinsicht interessant, zum einen, da sehr viele Menschen diese Möglichkeit nutzten, zum anderen dass das Interesse qualitativ sehr groß war und es zu spannenden Gesprächen zum Thema Goldschmieden, Design und Handwerk kam. Bei der ersten „Wiener Handwerk“ in den Sofien Sälen in Wien war der Andrang gleich groß und das Interesse der BesucherInnen nicht geringer. In dem neu renovierten,

Präsentation geschaffen, die für alle dort Anwesenden einen heimelige Atmosphäre schuf. So konnten die Gäste in Ruhe ihre Fragen stellen und sich beraten lassen, auch bei dieser Veranstaltung freue ich mich auf die Teilnahme im Jahr 2017. Das Thema Nummer eins ist zur Zeit mit Sicherheit das Handwerk – als nächste folgt eine Ausstellung im MAK. Wir werden mit der Präsentation der Wettbewerbsstücke im Jahr 2017 im Forum des MAK unseren Teil beitragen.

eher wieder aufgebauten Veranstaltungsort wurde durch

Das Handwerk ist in aller Munde – lasst uns Gutes tun

effizientes Raumdesign für alle Ausstellenden ein Ort der

und darüber sprechen!

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GOLD- UND SILBERSCHMIEDE | Oberösterreich

1. Preis beim OÖ Handwerkspreis an Goldschmied Christian Rohregger Wie hochwertig und einzigartig viele Produkte unserer Innungs­ mitglieder sind, zeigte sich bei der Verleihung des OÖ Hand­ werkspreises 2016 am 9. November in Wels. Nach dem Sieg von Gerhard Weigmann im Vorjahr, stand auch heuer wieder ein Preisträger aus unseren Reihen auf dem Siegespodest. Goldschmiedemeister Christian Rohregger, Inhaber der CRG Goldschmiede GmbH, ist es mit der Umsetzung eines außergewöhnlichen Kundenwunsches gelungen, die Jury von seinem Können zu überzeugen. Es begann mit einem erwartungsvollen, interessierten

KommR Gerhard Spitzbart, Dr. Heinrich Schaller, LIM Christian Oucherif, Christian Rohregger, Spartenobmann Leo Jindrak, Präs. Dr. Rudolf Trauner

Kunden, der das Bild eines Wandgemäldes vorlegte und Herrn Rohregger mit der Anfertigung eines Anhängers aus

seine eigene Selbstständigkeit war die Tätigkeit als Werk­

edlem 18 Karat Gelbgold, der das Bild in Wappenform

stättenleiter mit fünf bis sechs Goldschmieden.

wiedergeben sollte, beauftragte.

Nach der Meisterprüfung wurde dann in Linz das eigene

Mit großem handwerklichen Geschick und Können wurde auf

kleine Geschäftslokal eröffnet und die „goldenen 90er“

dem oberen Teil des Anhängers eine burgähnliche Wehran­

begannen im wahrsten Sinne des Wortes. Tatendrang,

lage, die optisch mit 2 Diamanten gekrönt ist, dargestellt.

gepaart mit Wissensdurst, legte den Grundstein für seine

Neben dem Kopf eines behelmten, bärtigen Kriegers bildet

Zukunft. Diese wurde jedoch nach einem schweren Einbruch

ein zweiköpfiger Adler mit ausgebreiteten Schwingen das

jäh gebremst und brachten den Goldschmiedemeister in

Zentrum. In die mit Wabenmuster versehene Rückseite

finanzielle Bedrängnis. Nach zweijähriger Pause begann er

wurde das Monogramm des Trägers eingearbeitet. Die

wieder als Goldschmied zu arbeiten und die Freude an

Anhängerschlaufe ziert auf der Vorderseite ein graviertes

dieser Tätigkeit kehrte verstärkt zurück.

Staatswappen und auf der Rückseite das Familienmono­ gramm des Trägers. Dazu passend wurde aus 18 Karat Gelbgold eine Kette gefertigt, wobei insbesondere darauf

Herr Rohregger entwickelte neue Schmuckschließentechni­ ken und absolvierte eine Ausbildung zum Gemmologen.

Wert gelegt wurde, den Verschluss so wenig wie möglich

Durch seine umfangreiche Ausbildung und sein Wissen ist er

sichtbar zu gestalten.

nun auch als Juwelensachverständiger tätig. Christian Rohregger

Wir gratulieren Herrn Rohregger sehr herzlich zu diesem

hält seine Art zu arbeiten für die perfekte Mischung:

groß­artigen Erfolg, der das große handwerkliche Geschick

„Ein gemütliches Geschäftslokal mit Auslagen, die zum

unserer Goldschmiedemeister hervorragend zum Aus­

Verweilen anregen, etwas abseits der Fußgängerzone. Eine

druck bringt.

sichtbare Werkstätte mit einem echten Goldschmied als

Vom „zufälligen“ Lehrling zum Goldschmiedemeister und Juwelensachverständigen Als Zufall bezeichnet Handwerkspreisträger Christian Rohregger seine damalige Berufswahl, die, wie sich erst im Laufe vieler Jahre herausstellte, die absolut richtige war.

Ansprechpartner. Ein kleines gemmologisches Labor zur Untersuchung der Edelsteine für die Stunde der Wahrheit. Eine umfangreiche Bibliothek über das Wissen diverser Fertigungstechniken und Edelsteinen zum schnellen Nach­ schlagen. Tolle fertige Schmuckstücke zur Anregung und die Palette von einfachen Edelsteinen bis zu echten Exoten der

Nach der bis heute unvergesslichen Gesellenprüfung kam

Juwelenwelt – Tahiti Perle, Tansanit, farbige Diamanten,

die erste Gewissheit, den richtigen Beruf ergriffen zu haben

schwarze Opale aus Afrika, usw. Präsentiert von einem

und er konnte in einem kleinen 2-Mann Betrieb seine

echten Profi – was gibt es Schöneres?“

Kenntnisse festigen und vor allem erweitern. Die Devise

Sein Erfolg beweist: Wo Handarbeit draufsteht,

lautete „genaues Arbeiten mit gutem Werkzeug“ zu dem bei

ist Kopfarbeit drin.

einem Handwerker natürlich die Hände gehören. Prägend für

Text Erika Marschner, Foto © Li OÖ

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BUCHBINDER

SALZBURGER HANDWERKSPREIS 2016 Anerkennungspreis für die Buchbinderei Fuchs aus Saalfelden

Christian Fuchs im Speisekarten-Schauraum der Buchbinderei Fuchs in Saalfelden – Foto © Buchbinderei Fuchs

Mit der Verleihung des Anerkennungspreises wurden die hervorragenden handwerklichen Kenntnisse der Buchbinde­ rei Fuchs in Saalfelden gewürdigt. Der Kundenwunsch war die Kreation einer hochwertigen Gesamtpräsentation des Weinangebotes in Buchform für das Restaurant Ikarus im Hangar-7 in Salzburg. Die Herstellung der Weinbücher erforderten handwerkliches Geschick und wurden mit Präzision feine Details wie kaschierte Leinenfenster, runde Lederecken und erhabene Bünde ausgearbeitet. „Das Projekt Weinbuch Ikarus war eine der aufwändigsten und spannendsten Arbeiten unter unseren bisherigen 12.000 Kartenaufträgen“, sagt Christian Fuchs, Buchbindermeister und Inhaber der Buchbinderei Fuchs in Saalfelden. www.speisekarten.at

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v.l.n.r.: Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer, Buchbindermeister Christian Fuchs, Bundesspartenobfrau KommR Ing. Renate Scheichelbauer-Schuster und Spartenobmann KommR Josef Mikl bei der feierlichen Überreichung im Mozarteum


PAPYRUS BUCHBINDER

Qualität . Produktivität . Termintreue . Flexibilität . Trendsetter Die Buchbinderei Papyrus hat seit der Gründung die Fokussierung auf kompromisslose Qualität nie aus den Augen verloren. Damit diese auch weiterhin in der gewohnten Form gehalten werden kann, hat das Unternehmen in eine neue Buchfertigungslinie BF530 (Anschaffung Juli 2013) und in einen Prägeautomat PE312 (Anschaffung: Jänner 2013), beides von Kolbus, investiert. Mit diesen beiden Maschinen wird sowohl die Leistungsfähigkeit als auch die Qualität gesteigert und nachhaltig auf einem hohen Niveau gehalten. Die Leistungsdaten sprechen für sich: Buchfertigungslinie BF530: Buchblockformat beschnitten (gerader oder runder Rücken); min. 70 mm (B) x 100 mm (H) x 3 mm (Rückenstärke); max. 300 mm (B) x 375 mm (H) x 70 mm (Rückenstärke); 70 Takte/Min. Des weiteren kann die BF530 beigestellte Buchblocks mit Drahtspiralbindung (bis max. 25 mm Durchmesser) sowie beigestellte asymmetrische, flexible PVC- und Halb-/ Ganzintegral-Decken verarbeiten. Der Prägeautomat PE312 hat ein max. Prägeformat von 460 x 375 mm; Buchdecken offenes Format: min. 170 x 100 mm, max. 660 x 405 mm, 80 Takte/Min.

Auszeichnungen: 21.06.2006 Goldene Securitas 20.02.2008 5 x schönstes Buch Österreich 18.11.2009 Golden Pixel Award 2009 26.11.2009 Österreichisches Staatswappen 25.01.2010 Österreichisches Umweltzeichen 21.10.2010 3. Platz – Trio des Jahres 2010 07.09.2012 Chain of Custody-Zertifikat / PEFC 07.09.2012 FSC-Zertifikat

Buchfertigungslinie BF530

Buchfertigungslinie BF530

Prägeautomat PE312

Buchbinderei Papyrus GesmbH & co KG Murbangasse 5 • 1100 Wien Tel: +43 1 6892550 • Fax: +43/1/6892554 E-Mail: office@papyrus.co.at • www.papyrus.co.at


BUCHBINDER | Informationen und Ankündigungen

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Information Punzierung

BDBI-Tagung 2017

Adresse: Zollamt Wien

Die Tagung des Bundes Deutscher Buchbinder e.V. findet

Brehmstraße 14

am Freitag, 28. April und Samstag, 29. April 2017 statt.

1110 Wien Neue Telefonnummern und Sachbearbeiter 050233/561322 Hr. Cejda Gerald 050233/561548 Hr. Künc Erdogan 050233/561322 Hr. Groll Heinrich

Tagungsort ist die Büttenpapierfabrik Gmund am Tegernsee Details wollen Sie bitte unserer Hompage www.kunsthandwerk-online.at entnehmen -------------------------------------------------------------------------

Fax-Nummer für die ZA 93 Meldungen (Punzierungskontrollgebührenanmeldung) 050233/5961003 Die Formulare gibt es als Download auf der Seite des BMF unter Formulare Bmf.gv.at/formulare

17. Internationaler Jugendleistungswettbewerb der BuchbinderInnen Österreichs, Deutschlands und der Schweiz 2017 Anmeldeschluss 9. Jänner 2017

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Einsendeschluss 4. Mai 2017

Ausschreibung „5. Hardcover-Award“ 2017 Titel: 5. Deutscher Hardcover-Award 2017 Veranstalter und Träger: Bund Deutscher Buchbinder e.V., bindereport, Schmedt GmbH & Co. KG Einsendeschluss 20.03.2017 Details wollen Sie bitte unserer Hompage www.kunsthandwerk-online.at entnehmen

Christian Schuster Gerhard Herberger, Zeljko Colic, Manuel Leitner, Darko Predic, Isa Kevin Endler, Sophie Machatschke, Christine Weiner, Andreas Schenter

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Details wollen Sie bitte unserer Hompage www.kunsthandwerk-online.at entnehmen -------------------------------------------------------------------------

Impressionen Buchbindertagung im Oktober 2017 in Innsbruck Eine ausführliche Berichterstattung erfolgt in der 1. Ausgabe 2017


BUCHBINDER | Informationen und Ankündigungen

XFAIR, DAS FEST FÜR PRINT, DIE ZWEITE Fachmesse und Kongress in Wien, Marx-Halle, 4. bis 6. April 2017 Veredelung und Weiterverarbeitung eines der Schwerpunktthemen Mit dem Jahreswechsel beginnt auch die heiße Phase für die Veranstalter der Xfair 2017, der internationalen Fachmesse samt Kongress für alle Print- und CrossmediaBereiche, in der Marx Halle in Wien, vom 4. bis 6. April. Nach einer, so der allgemeine Tenor, wohl gelungenen Erstveranstaltung im April 2015 mit über 100 ausstellenden Firmen und 2.000 hochqualitativen Fachbesuchern, war das Interesse bei den Ausstellern so groß, dass Ende November die Entscheidung getroffen wurde, in den größeren Teil der Marx-Halle zu übersiedeln. Also mit 7.000 qm noch mehr Platz für eine komplette Übersicht über die aktuellen Produktionstechnologien, von klassi­ schem Druck über digitalen Produktionsdruck, digitalen Großformatdruck für alle Bereiche, die Datenaufbereitung, Software, Vorstufe. Foto © X-Fair

Mehr Platz für Veredelung, Nachbearbeitung, Endstufe Somit auch mehr Platz auch für den Bereich Veredelung,

erschließen, Qualität und Produktivität verbessern und

Nachbearbeitung, Endstufe. Müller Martini etwa wird sein

sich vom Mitbewerb abgrenzen können.“

gesamtes Ausstellungsprogramm der Hunkeler Innovati­ ondays in Wien zeigen, auch Heidelberg zeigt u.a. sein

Auch 2017: Gratis-Eintritt zum großen Fest für Print

Postpress-Programm und auch eine Reihe anderer namhafter Weiterverarbeitungs-Zulieferer werden ihre

Dazu bieten Bistros und Plazas zusätzlichen Raum um

Neuheiten präsentieren.

gemütlich bei Gratis-Kaffee, Kuchen und Erfrischungsge­ tränken Wissen auszutauschen und zu networken. Und

Natürlich – wie 2015 – wieder dabei die Buchbinder-Innung

natürlich soll auch das Feiern – wie es sich für ein echtes

mit einem eigenen Stand wo live das handwerkliches

„Fest für Print“ gehört – nicht zu kurz kommen… Mit

Können gezeigt werden wird.

einem langen Messeabend, an dem es den Ausstellern frei steht, ihre Gäste länger zu bewirten. Und am zweiten

Aber auch sonst wird sich das Rahmenprogramm sehen

Messeabend laden der Veranstalter und ausgewählte

lassen können. Xfair-Promotor Rudolf Messer: „Wir haben

Sponsoren zu einem ausgelassenen Abend mit Livemusik

für den Kongress bereits einige Highlight mit prominenten

und Entertainment.

Referenten geplant, so wird unter anderem ein ganzer Tag dem Thema Drucken und Umwelt gewidmet sein.

Aktuelle Info über die Aussteller und die Attraktionen auf

Der Übertitel über der Xfair ist Technologie und Anwen­

der Xfair gibt’s auf der Webseite www.Xfair.at. Dort ist

dungen: den Besuchern sollen neue Perspektiven und

auch bereits jetzt ein Online-Registrierungsbutton aktiv.

Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie sie mit neuen –

Für alle, die sich dort als Besucher registrieren, wird der

oder bereits vorhandenen – Technologien neue Märkte

Eintritt auf die Xfair frei sein. Kontakt: Rudolf Messer | 0043/699/11655760 | info@xfair.at

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UHRMACHER

22. Uhrmachertreffen 2016 Villach Der WIBMER-KREIS ist ein Verein der von Peter Wibmer vor

Villach einen Vortrag der Familie Habring, die ihr Lebenswerk,

22 Jahren gegründet wurde, mit dem Ziel den Nachwuchs im

die Uhrenmanufaktur in Völkermarkt und ihre Produkte

Uhrmacherhandwerk zu fördern. Jedes Jahr findet in einem

vorstellte. Ferner gab es “Netzwerken” und Diskussionen

anderen Bundesland oder in Südtirol ein Treffen statt. Dieses

zum Thema Nachwuchssorgen im Uhrmachergewerbe. Diese

Jahr war Kärnten und Villach an der Reihe. Die Begegnung

Sorgen gelten wohl für sämtliche Mitglieder unserer Kunst­

stand unter den sinnvollen Mottos:

handwerksinnung! Den humoristischen Ausklang gab es

MIT HUMOR DURCH SCHWERE ZEITEN – WENIGER IST

Sonntag mit einer interessanten und kurzweiligen Stadtfüh­

MEHR – GEMEINSAM SIND WIR STARK

rung mit Manfred Tisal, EU-Bauer vom Villacher Fasching.

Das Beisammensein fand von 7.bis 9. Oktober statt, und wir

Ich bedanke mich bei der Landesinnung Kärnten für die

starteten am Freitag mit dem Besuch des Oldtimermuseums

großzügige finanzielle Unterstützung, die zur Gänze der

unseres Kollegen Rudolf Pirker. Am Abend gab es den

Nachwuchsförderung zukommt.

humoristischen Teil mit unserem Multitalent als Sänger und

PS: Wir freuen uns über neue Kolleginnen und Kollegen,

Komödiant, Udo Wenders.

die dem Verein beitreten möchten und uns mit einem

Samstag besuchten wir das Friulanische Uhrendorf Pesariis mit

Jahresbeitrag von Euro 20,– unterstützen! Anmeldungen

zwei sehenswerten Museen und einem original erhaltenem

an: robert_rudolf@gmx.at

Herrenhaus aus dem 18. Jhdt. Am Abend gab es im Parkhotel

Fotos © Armin Tschernuter, Uhrmachermeister und Veranstalter

Übergabe von Werkstatteinrichtungsgegenständen Am 23. November 2016 fand eine Feier anlässlich der

Ebenso finanzierten:

offiziellen Übergabe von Werkstatteinrichtungen in der

der Uhrmacherverein Wibmer-Kreis, die Bundesinnung der

Uhrmacherschule Karlstein statt. Frau LH-Stv. Mag.

Kunsthandwerke, die Landesinnung der Kunsthandwerke

Johanna Mikl-Leitner war in Vertretung von LH Dr.

NÖ, das Landesgremium des Wiener Uhren- und Juwelen­

Erwin Pröll anwesend.

handels und, das Landesgremium des NÖ Uhren- und

Die Landesinnung der Kunsthandwerke NÖ hat in den

Juwelenhandels mit.

letzten Jahren neue Werktische und Werkstatteinrichtun­

KommR Johann Figl, Landesinnungsmeister

gen für die Uhrmacherschule in Karlstein an der Thaya im Wert von ca. Euro 100.000,– organisiert. Die Sponsoren sind die NÖ Landesregierung und die Arbeiterkammer NÖ. Den größten Teil finanzierten die Wirtschaft und die Wirtschaftskammer. Die Unterstützerfirmen sind: Breitling Österreich, Swatch Group Österreich, Roamer Swiss Watch, Laimer Uhrenhandel, Maurice Lacroix, IWC Schaff­ hausen, Rupp Uhrentechnik, Scheideanstalt Heimerle und Meule, Hirsch Uhrbänder, Weiner Watch Group.

98

Ausgabe 03 2016

v.l.n.r.: Rudi Kreuzberger, LH Stv. Mag. Mikl-Leitner, BIM KommR Hans Joachim Pinter, LIM KommR Johann Figl, Direktor der HTL Karlstein Dipl.Ing. Wolfgang Hörmann, Foto © Li NÖ


GERIN Inserat

Ausgabe 03 2016

–

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MUSIKINSTRUMENTENERZEUGER | Landesinnung Steiermark

Musikmesse Ried – Österreichs größte Musikmesse 2016

Walter Bittner, Wendelin Eberle, Thomas Votruba, Rupert Hofer, Heinz Letuha, Franz Nistl

lebendige Werkstätte, Gottfried Klaus Kruglhuber

Heinz Letuha

Die Mitglieder des Bundesverbandes der Musikinstrumen­ tenerzeuger haben die Gelegenheit genutzt, um nach ihrer Arbeitssitzung einen gemeinsamen Rundgang über die 15. MUSIC AUSTRIA zu unternehmen. Einige unserer Bundes­ verbandskollegen sind ja auf der Messe vertreten – Alois Mayer, Brassego-Haagston, Thomas Votruba, Votruba GmbH und Karl Schwarz, Kärntnerland – und konnten uns über Österreichs größte Musikmesse führen sowie Einblicke

lebendige Werkstätte, Friedrich Harich

hinter die Kulissen gewähren. Alle zwei Jahre treffen sich hier Musikinteressierte, vom

Innovative nachhaltige Ideen für ausgediente Musikinstru­

Anfänger, Hobbymusiker bis zu Profis um sich über das breite

menten konnte man am Stand der Firma „Ausgespielt“

Spektrum an Instrumenten, Noten und Zubehör zu informie­

bewundern, hier wurde z.B. ein altes Schlagzeug zum

ren, vor allem aber Instrumente zu testen, zu vergleichen und

Aquarium umfunktioniert.

auch direkt vor Ort einzukaufen. Die Messe ist sehr geschickt aufgesetzt, so decken etwa große Musikhäuser große Markensegmente ab. Dies führt auch heuer wieder zu beeindruckenden Zahlen. So ist es gelungen sich erneut zu übertreffen und vom 6. bis 9. Oktober 2016 auf etwa 12.000 m2 über 330 Firmen zu präsentieren. Ob OÖ Jugendsinfonieorchester, „Woodstock der Blasmusik MESSE-BLECH“, ein Musikschulkongress, der 1. Österreichi­ sche Blasorchesterwettbewerb „Polka-Walzer-Marsch“ oder nationale und internationale Acts auf vier Live-Bühnen, alle sorgten für Musikgenuss pur. Für uns auch schöne Exponate aus dem MusikinstrumentenMuseum Schloss Kremsegg wie ein Apfelregal, ein Hammerflü­ gel von Muzio Clementi, beeindruckend das weltgrößte Schlagzeug „The Big Boom“ mit einer Gesamthöhe von 6,5 m oder auch die Trompete von Louis Armstrong aus dem Jahr 1939. Für so manchen Liebhaber war die Jukebox-Schau mit vielen besonderen Stücken bestimmt ein „Muss“. Das älteste ausgestellte Modell war ein „Wurlitzer 700“ aus dem Jahr 1940. 100

Ausgabe 03 2016

Fein, dass auch heuer wieder lebendige Werkstätten eingerichtet wurden und oberösterreichische Betriebe Einblicke in ihre Arbeit gewährten. Die Staatliche Berufs­ fachschule für Musikinstrumentenbau hat ihr modernes Ausbildungszentrum erneut präsentiert und beworben. Auf unserem Rundgang lagen mir natürlich unsere österreichischen Gewerbebetriebe besonders am Herzen, da frage ich gerne nach und nehme mir immer wieder gerne für ausführliche Gespräche Zeit. Es war spannend die große Bandbreite an Ausstellungsstü­ cken zu erleben, die mit den vielfältigen Rahmenprogram­ men wieder viele Besucher und interessiertes Fachpublikum nach Ried gezogen hat. Herzlichen Glückwunsch an die Hauptverantwortlichen, Messedirektor Helmut Slezak und Marieluise Dietringer, die somit ihre Vorreiterrolle als „die“ Leitmesse für Musik erneut eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben. Text und Bilder © Rupert Hofer


MUSIKINSTRUMENTENERZEUGER | Landesinnung Steiermark

Inspirationstag im Schloss Seggau Die Zeiten sind für alle voller Herausforderungen, schwierig. Wer kennt besser die Geheimnisse der Natur als eine Gärtnerin? Was wir nicht hegen und pflegen kann nicht gedeihen. Aufbauend auf unseren Strategieworkshop hat die Landesinnung Ende Oktober auf den Seggauberg geladen, um uns zu stärken. So haben wir Angelika Ertl gebeten uns mit bekannt blumigen Schwung und gärtnerischem Elan, durch den Inspirationstag zu

Gruppenbild Schloss Seggau

begleiten. Womit hat eine Gärtnerin tagtäglich zu tun? Einem „Blumenkistl“, da gibt es den Humus, den Nährboden, die

Werbeguthaben erwerben. Besondere „Schmuckstücke“ sollen

Blume und den Dünger. In dem Workshop wurden Arbeitsgrup­

sogar in den Webshop der Zeitung aufgenommen werden. Wie

pen zu sinnbildlichen Agenden, Blume (UnternehmerInnen),

gesagt, wir sind dabei und verfolgen das Gesamtkonzept.

Dünger (Wirtschaftskammer) und Nährboden (Politik) geschaf­

Ein Sammelsurium an Networking Möglichkeiten wird schon

fen. Die Gruppe Dünger hat sich mit der Frage beschäftigt,

geboten (Sprechtage, Stammtische, Branchentreff, Unter­

welchen hilfreichen Beitrag wir als Wirtschaftskammer leisten

nehmertag), diese sollten aber mit mehr konkreten Inhalten

können, um ein positives Entfalten, Wachstum zu fördern.

(aktuelles Thema, Vortrag) gefüllt werden, um eine noch

Gefragt wurde aber auch nach den Wünschen der Gruppe.

größere Gruppe anzusprechen.

Die Arbeitsgruppe Blume hat unseren Unternehmeralltag

Es scheint einen „Informations-Kuddelmuddel“ zu geben, da viele

unter die Lupe genommen, den Finger in so manche Wunde

Rückmeldungen erfolgt sind, dass auf nachfragen unterschiedliche

gelegt, sich aber auf das Positive das wir selber beitragen

Informationen über Bezirksstellen, Serviceline, Behörde, … gekom­

können konzentriert. Natürlich durften auch hier die Wün­

men sind. Dies müssen wir hinterfragen, einigen Beispielen konkret

sche und Sehnsüchte einfließen.

nachgehen, um einen Lösungsvorschlag zu erarbeiten.

Der Humus, eine nicht ganz so einfache Sache, dieser hat

Um den Gedanken- und Erfahrungsaustausch zu fördern, habe

wohl viel Ohnmacht hervorgerufen, aber es kam auch sehr

ich einige Mitglieder kontaktiert und sofort Kreative gefunden,

klar heraus woran es hakt, was wir uns wünschen würden.

die Ideen sowie praktische Tipps als Ergänzung zu unserem

Zentrale Themen die wir hier herausgearbeitet haben ist der

Beisammensein mitgebracht haben. Ich möchte gerne den

große Wunsch nach einer Kunsthandwerksmesse, auf der

Mutigen für die sofortige und spontane Unterstützung danken,

einerseits verkauft, aber auch unsere schönen Handwerke

ein quasi vorab zum „Über d´Schulter schauen“. Einige „mitge­

gezeigt werden sollen. Genau dieser Einblick ist uns wichtig,

brachte“ Fotos sollen hier die Vielfalt, die Freude, das Können

um in all unseren handgemachten Meisterstücken die Liebe,

und jede Menge gute Laune zeigen, für die Neugierigen gibt es

Zeit, das Können, die Wertigkeit zu sehen und zu schätzen,

alle Fotos auf der Homepage der Landesinnung Steiermark.

die in ihnen stecken.

Zum Abschluss möchte ich gerne einige unsere Mitglieder,

Ein weiteres großes Thema ist Werbung; dies hat mich veran­

Teilnehmer des Inspirationstages selber sprechen lassen.

lasst über ein gerade mit der Kleinen Zeitung in Verhandlungen

„Ein interessanter Tag mit vielen Anregungen. Die Idee der

stehendes Projekt zu berichten. Wir wollen (zumindest) ein Jahr

gemeinsamen Kunsthandwerksmesse finde ich großartig!“,

lang, jede Woche über unsere wunderschönen Handwerke

„fruchtbarer Austausch, Ideenfindung“, „Networking ist

Geschichten erzählen und wollen uns „über d´Schulter schauen

Stärke“, „Energie, Vernetzung, Ideen, Inspiration, Stärkung,

lassen“. So soll jede Woche abwechselnd einmal eine Gold­

nette Menschen, Hemmschwelle genommen“, „Gruppendyna­

schmiedin, ein Uhrmacher, eine Buchbinderin, ein Musikinstru­

mik, Begeisterung, auch Kleinunternehmer sind in der Gruppe

mentenerzeuger und eine Erzeugerin kunsthandwerklicher

groß“, „war super, eine Inspirationsquelle!“.

Gegenstände präsent sein, Bildgeschichten unserer Kunsthand­ werke sollen Lust auf unsere Produkte machen, Wertschätzung und das Schöne vermitteln. Am Ende soll ein Bildband entste­ hen, der über den Verlag der Kleinen Zeitung herausgegeben und über deren Shop verkauft werden soll. Da das Projekt etwas kosten wird, können alle Interessierten über die Online-Aktion der „Kleinen“ Produkte oder Dienstleistungen versteigern und sich

Da bleibt mir nur all unseren heutigen „Mitarbeitern“ zu danken, auch dir liebe Angelika „Danke“ für deine Kompe­ tenz als Team- und Kommunikationstrainerin mit der du uns inspiriert hast, kreative Gedanken und so manch verstecktes Potenzial ans Sonnenlicht gebracht hast! Text: Rupert Hofer – Foto © Heimo Binder Ausgabe 03 2016

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MUSIKINSTRUMENTENERZEUGER | Landesinnung Steiermark

Herbert Rust – Hackbrettbau – Thörl Abschied in den (Un)Ruhestand

Schneeschuhwanderung der Musikinstrumentenerzeuger auf die Fölzalm

v.l.n.r.: Rupert Hofer, Herbert Rust, Heimo Streif

Es ist Sonntag, ein anstrengendes Wochenende geht zu

rio“), weißrussische und Appenzeller Hackbretter. Durch

Ende. Obwohl ich gerade von Cremona gekommen bin,

sein umfangreiches, emsig erarbeitetes Wissen ist im

ist es mir ein großes Anliegen und eine Freude der

Laufe der Zeit so auch aus dem ursprünglichen steirischen

Einladung von Herbert Rust zu folgen und nach Thörl zu

Hackbrett ein „vollwertiges“ geworden, bei dem alle

kommen. Er hat seine Wegbegleiter eingeladen, um

Halbtöne immer fügbar sind, ohne dass Halbtonklappen

demnächst in seinen Ruhestand zu gleiten, oder wie ich

betätigt werden müssen.

ihn und all seine Vorhaben kenne eher seinen Unruhe­ stand. Wie schließt sich hier der Kreis?

An die von Herbert Rust veranstalteten Hackbretttage im April 2012 in Kapfenberg kann ich mich noch sehr gut

Ich kann mich noch sehr gut erinnern, als wir (damals noch

erinnern, eine tolle Geschichte die weit über die Grenzen

Fachverband der Musikinstrumentenerzeuger) uns hier im

Österreichs Spieler, Lehrer, Musikbegeisterte und Instru­

Februar 2010 getroffen haben, um eine Schneeschuhwan­

mentenbauer angezogen hat. Ganz bildhaft sehe ich noch

derung auf die Fölzalm unter der Leitung unseres Bergfüh­

das meisterhafte Spiel der chinesischen Delegation mit

rers und Hackbrettbauers Herbert Rust zu unternehmen.

dessen Eleganz, Wendigkeit und Präzision, dieses war

Dort oben haben wir Heimo Streif (als meinen Vorgänger)

Freude und Begeisterung pur.

bei einem herrlichen Schweinsbraten aus dem Holzofen und seinem Lieblingswhisky verabschiedet und ich durfte

Ich möchte dir lieber Herbert gerne zu deinem persönli­

alsdann in der Innung nachfolgen.

chen Entschluss meine Hochachtung aussprechen, dein gut gehendes und gut entwickeltes Geschäft weiterzuge­

Herbert Rust hat 2002 seine sichere und gute Anstellung

ben, um deiner inneren Stimme und deinen weiteren

bei Böhler aufgegeben, um seiner Begeisterung dem

persönlichen Lebenszielen zu folgen.

Hackbrettbau zu folgen. Von Heimo Streif gefordert und gefördert, begann er 2002 mit dem Bau diatonischer

Herzliche Gratulation zu dem das du geschaffen und

Hackbretter, hölzerner Glachtern und chromatischen

bewegt hast, von Herzen „Danke“ lieber Herbert für deine

Hackbrettern. Immer auf der Suche nach Verbesserungen,

Freundschaft und Verbundenheit. Bleib gesund, neugierig,

Innovationen dachte er die Tradition weiter und so

lebensfreudig, ja viele sonnige, bunte, bewegende und

gelangen laufende Weiterentwicklungen hinsichtlich der

einzigartige Momente in deinem neuen Lebensabschnitt

Bauweise, Ausführung, Saitenbespannung und auch der

das wünsche ich dir!

Schlegelausführungen. Text: Bilder: © Rupert Hofer

In den folgenden Jahren erweiterte und baute Herbert Rust auch Tenor, Bass, slowenische, italienische („Salte­

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Ausgabe 03 2016


MUSIKINSTRUMENTENERZEUGER | Landesinnung Wien

Quartett gebaut gehört – Eine Kooperation des Wiener Konzerthauses und Violin Craft Vienna Sie sind Violin Craft Vienna: Henriette Lersch, Martin

Das umfangreiche Vermittlungsprogramm für Schulen, das

Rainer, Gerlinde Reutterer, Roland Schueler und Usa von

vom Konzerthaus geboten wurde, ermöglichte es den

Stietencron. Sie haben sich zu einer Interessensgemein-

jungen Besuchern, den ganzen Prozess der Entstehung der

schaft zusammengeschlossen, deren Ziel es ist, den

Instrumente bis hin zum Konzert mitzuverfolgen. Doch auch

hochwertigen Geigenbau auf eine einladende und

Profimusiker konnten die Gelegenheit nutzen, den gesamten

verständliche Art und Weise zu präsentieren, sowie den

Entstehungsprozess eines Instruments zu sehen.

Informationsaustausch unter FachkollegInnen anzuregen. Parallel dazu gab es im Wotruba-Salon eine Präsentation von Im Oktober ließen sie erstmals mit einem außergewöhnlichen

Streichinstrumenten aus den einzelnen Werkstätten, die zum

Projekt aufhorchen – Quartett gebaut gehört.

Verkauf angeboten wurden. Diese Gelegenheit nutzten zahlreiche Musiker um die Instrumente auszuprobieren,

Vier Tage lang, von 19. bis 22. Oktober, wurde das Foyer des

schließlich ist es nicht alltäglich so viele neu gebaute Meisterin­

Wiener Konzerthauses zu einer Werkstatt, genauer gesagt zu

strumente an einem Ort ausprobieren zu können und zugleich

einer Geigenbauwerkstatt umfunktioniert, in der insgesamt 18

mit den verschieden ErbauerInnen ins Gepräch zu kommen.

GeigenbauerInnen aus sechs Ländern Seite an Seite arbeiteten. Und schließlich wurden die vier Instrumente zugunsten der Als Veranstalter und Kooperationspartner hat das Wiener

Initiative Superar versteigert und erzielten eine Summe von

Konzerthaus maßgeblich zum Erfolg der Aktion beigetragen.

Euro 24.000,–.

Hier gilt besonderer Dank Matthias Naske (Intendant) und Katja Frei (Projektkoordinatorin).

Superar ermöglicht Kindern und Jugendlichen aus weniger privilegierten Gesellschaftsschichten eine musikalische

Innerhalb von vier Tagen sollte ein ganzes Streichquartett

Förderung in Form von Instrumental-, Orchester- und

spielfertig (jedoch unlackiert) gebaut werden, anschließend

Chorunterricht. In Österreich wird sie vom Wiener Konzert­

vom renommierten Radio String Quartett präsentiert und dann

haus, den Wiener Sängerknaben und der Caritas getragen.

zugunsten der europäischen Initiative Superar versteigert werden. Nicht nur Superar bedankte sich begeistert für die Spende Dies geschah mit höchstem Interesse neugierigen Publikums

der GeigenbauerInnen. Von allen Seiten waren die Reaktio­

und mehrerer Live-Kameras. In mehr als 700 Arbeitsstunden

nen überwältigend. Es war sicher nicht das letzte mal, dass

bauten die GeigenbauerInnen in vier Teams die vier Instru­

Violin Craft Vienna von sich hören lässt!

mente des Streichquartetts: zwei Violinen, eine Viola und ein Violoncello. Dies sowie ein umfassendes Rahmenprogramm

Violin Craft Vienna:

bestehend aus Führungen, Workshops für Schulklassen mit

Henriette Lersch

Live-Performances sowie einer Instrumentenausstellung waren Anziehungspunkt für mehr als 10 000 BesucherInnen.

Martin Rainer Gerlinde Reuttere Roland Schueler

Violin Craft Vienna wurde mit dem Wunsch und dem Ziel

Usa von Stietencron

gegründet, mehr Bewusstsein für die Aktivitäten der Wiener

www.geigenbau.jetzt

Geigenbauer und Geigenbauerinnen zu schaffen. Gerade der Austausch untereinander soll hier im Vordergrund stehen und natürlich das sichtbar machen dieses facettenreichen Handwerks. Für die Aktion „Quartett gebaut gehört“ wurden alle Wiener Geigenbauer und Geigenbauerinnen zum Mitmachen eingeladen. Letztendlich stand ein internationales Team von 18 GeigenbauerInnen für „Quartett gebaut gehört“ bereit.

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MUSIKINSTRUMENTENERZEUGER | Landesinnung Wien

FASZINATION INSTRUMENTENBAU – NEUES AUS WIEN Nach einer längeren Schaffenspause durften interessierte Musikinstrumentenerzeuger Wiens und der bundesweiten Berufsschule ihre Produkte im Patikensaal der Universität für Musik und darstellende Kunst (mdw) präsentieren. Von Blechblasinstrumenten made in Vienna über Trommeln, E-Gitarren, akustischen Gitarren, Streichinstrumenten bis hin zu modernen und historischen Instrumenten spannte sich die Ausstellung am 29. November in Wien. Interessierte Besu­ cher – Hobbymusiker, Amateure bis Profis – konnte sich ein Bild machen, was so alles (wieder) in Wien produziert wird. Gefolgt wurde dies von einem Konzert im angeschlossenen Haydnsaal, das in dieser Form einzigartig war und sein wird. Selten wurde so ein abwechslungsreiches Programm in einem Konzert und das zum großen Teil auf neugebauten Instrumenten geboten: Das Duo Sferaina mit der einzigarti­ gen Kombination von Rahmentrommel und Gitarone präsentierte Werke vom frühen 17. Jahrhundert bis zu Gegenwart. Dem folgte der Klaviermacher Mag. Gert Hecher, der auf seinen selbstgebauten und renovierten Hammerklavieren Stücke von Beethoven und Schubert in ihrer historischen Vollkommenheit erklingen ließ. Trompeter Christian Löw mit Pianistin Sabine Pröglhöf zeigten, was so alles Virtuose in einer Trompete steckt. Abgeschlossen wurde der musikalische Genuss durch das Trio Dickbauer, Stippich & Havlicek. Die Kombination Geige, Kontragitarre und Harmonika war selten so innovativ zu hören wie an diesem Abend. Begleitet wurde der Abend von der Ö1-Moderatorin Dr. Irene Suchy, die den Playern des Abends alle Geheimnisse ihrer Kunst entlockt. So ein Abend macht Lust auf mehr: Wir freuen uns auf die Faszination Instrumentenbau – Neues aus Wien 2017! Georg Lintner

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Ausgabe 03 2016


NACHWORT

AT LAST Wo fange ich nur an?

meine Wenigkeit als Vertreter der Landesinnung Wien, Gabriela Breisach und Prof. Leopold Rössler für die neu

Es war ein spannendes Frühjahr, der Sommer war ereignis­

bestellte Redaktion, Charlotte Schwarz für den Bereich

reich und kommunikativ und bis in den Herbst zog sich die

Foto, Grafik und Artwork. Stichwortartig wurden Themen

Arbeit rund um die Festschrift 650 Jahre Gold-, Silber­

festgehalten und interne Vorgaben auferlegt. Diese

schmiede und Juweliere. Zu aller erst – ohne Ihre tatkräftige

Festschrift war geplant als 64 Seiten starkes Werk, das

Unterstützung und Mitarbeit wäre das alles nicht möglich

inhaltlich bis zum Juni 2016 fertiggestellt werden sollte.

gewesen. Das Ergebnis in Händen haltend lohnt für diese Anstrengungen – ein übergroßes Dankeschön an alle

Der Kern der Festschrift hat in dieser vorliegenden Ausgabe

Partner, die dieses Werk auch inhaltlich möglich und

224 Seiten, rein rechnerisch stellt sich das als leichte Diffe­

spannend gemacht haben.

renz zu unseren Vorstellungen dar. Emotional und inhaltlich habe ich die montags und freitags stattfindenden Arbeits­

Aber zurück zum Anfang.

treffen in der „ Redaktion“ einem guerrillamäßig umgebau­ ten Fotostudio und Theorieraum des Forum Goldschmiede

Begonnen hat alles mit einem kurzen Gespräch mit

geliebt – ein klein wenig fehlen sie mir. Diese Besprechun­

meinem goldschmiedischen Ziehvater Prof. Leopold

gen begannen meist mit den Worten der ankommenden

Rössler in dem es um zwei Punkte ging erstens der Eligius

Chefredakteurin – „das dürfen wir nicht weglassen“ oder

muss in der Festschrift vorkommen, die Gemmologie

„ich habe da etwas recherchiert …“ oder „wenn das nicht

sowieso und die Anregung mit Gabriela Breisach Kontakt

drinnen steht …“! Es handelte sich dabei aber nicht um

aufzunehmen, um Sie für dieses Monsterprojekt zu

Arbeitsaufträge an vorhandene oder auch nicht vorhandene

gewinnen. In dieser Form war das nicht möglich, da mich

Personen – die Artikel waren zu diesem Zeitpunkt schon

besagte Freundin kontaktierte, um mich zu befragen, wie

geschrieben oder zumindest recherchiert und wurden mit

denn die Rahmenbedingungen und die redaktionelle

kleinen Anweisungen versehen – so etwas führt zum Beispiel

Arbeit und so vieles Anderes im Umkreis der Festschrift

zu einem sonntäglichen fotografischen Besuch auf dem

und der Veranstaltungen 2016/17 seien. Ich weiß nicht wie

Kalksburger Friedhof, um das Ehrengrab des Edlen von Mack

oft sie dieses Telefonat in den letzten Monaten bereut hat,

zu suchen und zu fotografieren. Als kleine Herausforderung

das Ergebnis war für mich sensationell – Gabriela Breisach

– zählen sie bitte die Artikel, die die Chefredakteurin

ist Chefredakteurin der Festschrift. Danach kam was so

persönlich beigesteuert hat.

kommen muss. Einige Sitzungen im engsten Kreis, die Bereitschaft und das Engagement der Mitarbeiterinnen der Landesinnung Wien Christine Kratky und Tamara

Fotos © Charlie Schwarz

Sinnreich vorausschickend, Mag. Georg Lintner und

Ausgabe 03 2016

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NACHWORT

Dass die ganze Geschichte funktioniert hat verdanken wir auch Charlotte Schwarz, ihre Erfahrungen aus dem Print­ bereich haben dazu geführt, dass das Team streng nach Seitenspiegel vorgegangen ist. Mir brachte es die Erfahrung, dass nichts beständiger ist als das Vergängliche, logischer­ weise war der Seitenspiegel schon beim Aufhängen und Sortieren wieder überholt, was zu einer Anzahl an rosa Markierungen, durchgestrichenen Seiten und der Neuorga­ nisation des selben führte. Ganz nebenbei lag die Fotore­ daktion in Händen von Charlotte Schwarz, die Grafik ebenso und zum Teil auch die Kommunikation mit Freunden von der blauen Donau bis hin zum grünen Inn (Hallo Arno!).

Aller guten Damen sind Drei!

Charlotte Schwarz, Lena Zach, Gabriela Breisach © Forum Goldschmiede

Kurz und Gut zum Schluss!

Jetzt kommt Lena Zach ins Spiel. Erstens hat Sie ihre

Gabriela Breisach, Charlotte Schwarz und Lena Zach haben

Diplomarbeit an der NDU dem Handwerksthema gewid­

diese Festschrift gemacht und ohne dieses Dreamteam

met, zweitens zeigte sie enormes Engagement in Ihrem

wäre diese Festschrift nicht möglich gewesen. Ich bin stolz

Tun und drittens war sie Charlottes Wunsch nach einer sie

sagen zu dürfen, ich war dabei, ich habe erlebt wie diese

entlastenden Mitarbeiterin. Ab diesem Zeitpunkt lagen die

Frauen gearbeitet haben und es ist hiermit der Dank der

Aufgaben im Bereich Aktualisierens des Seitenspiegels, der

Gold­und SilberschmiedInnen Österreichs auszusprechen!

telefonischen Kommunikation (viele haben diesen Spätsom­

Danke für diese Leistung, für dieses Werk, für die Geduld,

mer mit ihr telefoniert) und vieler anderer „Kleinigkeiten“

für die Genauigkeit, für die vielen Stunden, für den Spaß,

in ihren Händen.

den wir hatten, für Alles! Danke – Ihr Wolfgang Hufnagl

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DORNBIRN

IMPRESSUM Fachzeitschrift des österreichischen Kunsthandwerks | Offizielles Organ der Bundesinnung der Kunsthandwerke Österreichs und der Landesinnungen Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Kärnten, Salzburg, Tirol, Vorarlberg und der Fachvertretung Burgenland. | MEDIENINHABER (VERLEGER): Druckwelten, Michael & Markus Rothbauer GnbR, Tel.: 01/212 28 40, Fax­DW 20 – office@druckwelten.at | REDAKTION: Mag. Georg Lintner (Chefredakteur), Paula Pospisil – redaktion@kunsthandwerk­online.at | GRAPHIK UND DRUCKHERSTELLUNG: Markus Rothbauer – office@druckwelten.at | ANZEIGENANNAHME: Paula Pospisil (redaktion@kunsthandwerk­online.at), Michael Rothbauer (office@druckwelten.at) | ERSCHEINUNGSWEISE: 3­mal im Jahr | AUFLAGE: 6.000 Exemplare, Sammel­Jahresbezug für die Mitgliedsbetriebe | ONLINEPORTAL: kunsthandwerk­online.at | HERAUSGEBER: Bundesinnung der Kunsthandwerke | UNTERNEHMENSGEGENSTAND: Vertretung der Interessen der nach dem Wirtschaftskammergesetz angehörenden Mitglieder der Bundesinnung der Kunsthandwerke, Beteiligung: 100 % | BLATTLINIE: Die Zeitung vertritt die unternehmerischen Interessen der Mitgliedsbetriebe und dient der Information der Leser über die für die Führung eines Unternehmens in wirtschaftlicher, gesellschaftspolitischer, technischer und betriebswirtschaftlicher Hinsicht bedeutsamen Fakten und Meinungen. Für eingesandte Beiträge wird keine Gewähr übernommen. Zum Abdruck ange­ nommene Arbeiten gehen in das unbeschränkte Verfügen des Herausgebers über. Nachdruck – auch auszugsweise – bedarf der gesonderten Erlaubnis. Mit Name oder Signatur gekennzeichnete Veröffentlichungen stellen jeweils die Meinung des Verfassers dar und geben nicht in jedem Fall den Standpunkt des Herausgebers wieder. | RESPECT! Sämtliche von der Redaktion verfassten Artikel beziehen sich gleichwertig auf Mann und Frau, lediglich zugunsten der Lesefreundlichkeit der Texte verzichten wir auf spezielle geschlechtergerechte Sprachformulierungen.

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