Das gRosse inteRview 19
Museumsleiter Rupert Kerschbaum und KommR Hans-Joachim Pinter – © Landesinnung Wien
Alle Beschriftungen sind sowohl in deutscher als auch in
Wie viele Jugendliche, Kinder und Schulklassen besuchen
englischer Sprache, was von den Besuchern sehr geschätzt
das Museum?
wird, weil rund drei Viertel aus dem Ausland kommen. Es kommen sehr viele Schulklassen, wir haben pro Tag ca. Wie jedes Museum verfügt auch das Uhrenmuseum über
vier Führungen nur für Kinder und pro Führung ca. 25
ein großes Depot. Machen Sie auch regelmäßig Stücke
Kinder. Es ist wunderschön, Kindern das Uhrenmuseum
aus dem Depot für die Besucher zugänglich?
zu zeigen. Man wird von ihnen wissensmäßig gefordert. Aber ich fordere die Kinder auch, sie müssen mitdenken
Wenn jemand eine Leihgabe von uns haben will, dann
und schauen.
nehmen wir sie aus dem Depot. Das ist auch eine gute Gelegenheit, die Stücke in Gang zu bringen.
Vor einigen Jahren gab es Führungen für blinde Menschen. Gibt es solche Führungen noch?
Sie hatten doch einmal Uhren von Elfriede Ott? Solche speziellen Führungen gibt es derzeit leider nicht. Ja, das war in der Sonderausstellung „Prominente Uhren“.
Aber wenn ich durch das Museum gehe und merke, dass
Aber da waren nicht nur die Uhren prominent, sondern
jemand blind ist, dann frage ich ihn, ob er das eine oder
auch die Besitzer der Uhren.
andere schon gesehen hat. Dann zeige ich ihm die Uhren mit den Fingern. Blinde Menschen sind die einzigen Besucher,
Wie viele Menschen besuchen das Museum?
die Uhren – mit Handschuhen – angreifen dürfen. Es ist ganz faszinierend, was diese Menschen mit den Fingern sehen. Sie
Im vergangenen Jahr waren es über 17.500.
erkennen bei einer Uhr mit Intarsien sogar eine Rose.
Ausgabe 01 2015