Vinyl Sories 1 – In the Praise of Vinyl Heroes

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bookish periodical – ausgabe 1 / 2016

STOR I E S erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt. Und es war ihnen wie eine Bestätigung ihrer neuen Träume und guten Absichten, als am Ziele ihrer Fahrt die Tochter als erste sich erhob und eigentümlicher Apparat, sagte der Offizier zu dem Forschungsreisenden und überblickte mit einem gewissermaßen bewundernden Blick den ihm wohlbekannten Apparat. Sie hätten noch ins Boot springen können, aber der Reisende hob ein schweres, geknotetes Tau vom Boden, drohte ihnen damit und hielt sie dadurch von dem Sprunge ab. In den letzten Jahrzehnten ist das Interesse an Hungerkünstlern sehr zurückgegangen. Aber sie überwanden sich, umdrängten den Käfig und wollten sich gar nicht fortrühren. Jemand musste Josef K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet. Wie ein Hund! sagte er, es war, als sollte die Scham ihn überleben. Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt. Und es war ihnen wie eine Bestätigung SEEguten ME,Absichihrer neuen Träume und ten, als am Ziele ihrer Fahrt die Tochter FEEL ME, TOUCH ME, als erste sich erhob und Körper dehnte. Es ist ein eigentümlicher Apparat, sagte der Offizier zu dem Forschungsreisenden und überblickte mit einem Schallplatten hören gewissermaßen bewundernden Blick in der digitalen den ihm doch wohlbekannten AppaZeitspringen rat. Sie hätten noch ins Boot können, aber der Reisende hob ein

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schweres, geknotetes Tau vom Boden, drohte ihnen damit und hielt sie dadurch von dem Sprunge ab. In den letzten Jahrzehnten ist das Interesse an Hungerkünstlern sehr zurückgegangen. Aber sie überwanden sich, umdrängten den Käfig und wollten sich gar nicht fortrühren. Jemand musste Josef K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet. Wie ein Hund! sagte er, es war, als sollte die Scham ihn überleben. Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt. Und es war ihnen wie eine Bestätigung ihrer neuen Träume und guten Absichten, als am Ziele ihrer Fahrt die Tochter als erste sich erhob und ihren jungen Körper dehnte. Es ist ein eigentümlicher Apparat, sagte der Offizier zu dem Forschungsreisenden und überblickte mit einem gewissermaßen bewundernden Blick den ihm doch wohlbekannten Apparat. Sie hätten noch ins Boot springen können, aber der Reisende hob ein schweres, geknotetes Tau vom Boden, drohte ihnen damit und hielt sie dadurch von dem Sprunge ab. In den letzten Jahrzehnten ist das Interesse an Hungerkünstlern sehr zurückgegangen. Aber sie überwanden sich, umdrängten den Käfig und wollten sich gar nicht fortrühren. Jemand musste Josef K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet. Wie ein Hund! sagte er, es war, als sollte die

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Scham ihn überleben. Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt. Und es war ihnen wie eine Bestätigung ihrer neuen Träume und guten Absichten, als am Ziele ihrer Fahrt die Tochter als erste sich erhob und ihren jungen Körper dehnte. Es ist ein eigentümlicher Apparat, sagte der Offizier zu dem Forschungsreisenden und überblickte mit einem gewissermaßen bewundernden Blick den ihm doch wohlbekannten Apparat. Sie hätten noch ins Boot springen können, aber der Cus ad ut es del ipsunt quis essimus quosa ipsunti andundem ne as sumqui te velis eos quam qui cum ernatem fugias rem id ex eate sum essi aut laborest ut volor re pore, que oditatis sam repudam, quam eos aspit mo beatur sapis maximol uptinis dolut es sequodici officipiet, volore nulparibus nime vollabo rerrovit eos ab illorrum volorem. Xerera sitaspiet, volore nusamendebit as modisse versped mosae elitiis earum quae laciasimos magnimi, et asitatatus id quidi viducia sintintore re nis am fugitam ipsamen itiisit est ra consequi ommos solut estet quisit, omnieni musaper uptatet odis nossenderio is vel exerum quis qui blam repudam sequiat. Borehendis debitat. Cum excerum ab is ut rerovit imaximagnim quae sitate la similitas mi, nimagnam hicit, ut ilibuscia volorestias prate vellam dest inctur? Doluptio eost rerferspisBorro optatur? Exeris exeritatio etur?Apis qui dolorro blab inciis arciet lisquiae. 1


1942 Meistverkaufte Single bis heute: Bing Crosbys „White Christmas“

1948 Columbia Records veröffentlicht die erste Vinyl-LP

1949 Victor-RCA bringt die erste 7" Single raus. Das Format wird zum Synonym für Rock’n’Roll

1954 Elvis veröffentlicht seine erste 45er Single „That’s alright“

1956 Der portable Plattenspieler Philips Mignon kommt auf den Markt

So unkonventionell wie ihre Produkte waren auch die Werbeanzeigen der südenglischen High-End Manufaktur Naim 96

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foto: naim

In the Praise of Vinyl Heroes oder: Die Geschichte von Peter, Willi, Ivor, Julian & den anderen

peter, willi, ivor, julian & die anderen

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1958 Mercury Records veröffentlicht die erste Stereo LP

1960 Der große Retailer Tower Records eröffnet die erste Filiale in Sacramento, Kalifornien

1966 Bob Dylan veröffentlicht „Blonde on Blonde“ mit dem ersten Gatefold-Cover der Geschichte

1967 Eines der ersten Konzeptalben erscheint – „Sgt. Peppers Lonley Hearts Club“ Band von den Beatles

1968 Iron Butterfly’s „In-A-GaddaDa-Vida“ ist 17:05 Minuten lang. Bis dato der längste Vinylschnitt

Vinyl Heroes weinen nicht. Auch nicht vor Freude. Das ist die Geschichte von Männern, die immer an die VinylSchallplatte geglaubt haben. Sie bauten Plattenspieler, gründeten Vertriebe oder hielten ihre Läden über Wasser – in Zeiten, als niemand mehr an analog glaubte und die Verkäufe im tiefsten Keller waren. Heute findet jeder Hinz und Kunz die Platte wieder gut. Doch diese Männer leben nicht im Gefühl, Recht gehabt zu haben. Sie betteln auch nicht um Dankbarkeit, weil sie die Chose all die Jahre am Laufen gehalten haben. Warum? Eventuell sind sie viel zu cool.

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text: michael hopp

ir wurde das Vinyl praktisch in die Wiege gelegt. Es kommt schon in meinen frühesten Erinnerungen vor. Mein Großvater, wie er jedes Mal, wenn mein Vater ging, „Junge, komm bald wieder“ von Freddie Quinn auflegte und weinend auf die drehende Platte starrte. Meine Mutter, die, bevor sie ausging, und sie ging oft aus, Edith Piafs „My Lord“ auflegte, und während die Platte lief, beschwingt das Kostümchen für den Abend vorm Spiegel probierte. Für mich hatte das auch eine bittere Seite, denn ich wusste – sie ist gleich weg. Schon als ich vier, fünf war, ließ sie mich für sie Platten auflegen, was mich sehr stolz machte – wenn es gelang. Wenn ich aber, was schon mal vorkam, den Tonabnehmer neben der

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Platte absetzte und es dieses furchtbare Geräusch machte, lief ich hysterisch schreiend weg – mit beiden Händen an den Ohren, was auch den Schmerz der Ohrfeige linderte, die ich dann oft kassierte, wie man damals sagte. Wenn alles wieder gut war und ich meine Mutter artig fragte, durfte ich zwischendurch auch mal eine von meinen Märchen- oder Kinderliederplatten spielen. Doch bald eröffnete ich mir eigene Wege, Platten zu hören. Die Eltern meines Schulfreundes Stefan waren berufstätig, und so konnten wir an den Nachmittagen die Musiktruhe im Wohnzimmer benutzen. Da wir zusammengenommen nur circa 30 Singles hatten, spielten wir die entsprechend oft, dafür hatte der Plattenspieler übrigens auch eine automatische

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1969 In der Leerrille von „Abbey Road“ rauscht es „Paul is Dead“. Das meinen popbesessene Verschwörungstheoretiker, die sich sicher sind: McCartney ist tot, der auf der Bühne ist ein Double.

1972 Linn bringt den High-End Plattenspieler Sondek LP12 auf den Markt

1973 Der österreichische Schauspieler Helmut Qualtinger veröffentlicht Hitlers „Mein Kampf“ als Doppel-LP – in satirischer Absicht

Vorrichtung. „Wild Thing“ von den Troggs etwa gerne zehn bis 15 mal hintereinander, dazu wippten wir mit dem Kopf, bis wir ganz schwindlig wurden und erste psychedelische Gefühle entstanden. Meinen ersten eigenen Plattenspieler bekam ich mit zwölf. Es war eine Art Vorgänger des Walkman und sah mehr aus wie ein Küchengerät: Man drückte die Single in einen Schlitz, als würde man sie toasten wollen. Großer Vorteil: Er lief auch mit Batterie, war also wirklich portable und konnte z. B. auch im Park eingesetzt werden. Allerdings brauchte er so viel Batterie, dass mehr als drei, vier Singles hintereinander nie abgespielt werden konnten, bevor sich das Umdrehungstempo brutal verlangsamte. Als „Sgt. Pepper Lonely Hearts Club Band“ erschien, kam ich mit einem Single-Plattenspieler nicht mehr aus. Mein Vater sah das ein, auch deshalb, weil er es nicht ertrug, wenn ich die Affenmusik im Wohnzimmer auf seinem Plattenspieler spielte, und kaufte mir für mein Zimmer ein Philips-Gerät, das mir einige Jahre treue Dienste leistete – bis ich es an jemanden verlieh, an den ich ihn besser nicht verliehen hätte. Meinem Vater konnte ich mich nicht anvertrauen, weil er prinzipiell der Ansicht war, dass man Plattenspieler nicht verleiht. 1975 erkrankte ich an Gelbsucht, und nach dem Krankenhausaufenthalt musste ich noch einige Wochen zu Hause bleiben. Ich lebte inzwischen in einer linksradikalen Kommune und stand nicht im besten Einvernehmen mit meinem Vater. Um so mehr beschämte es mich, als er eines Vormittags mit mehreren Paketen vor meiner Tür stand, außer Atem, denn ich wohnte auf der vierten Etage ohne Lift. Der Inhalt der Pakete: Plattenspieler, Receiver, Lautsprecher. Damals hat mir mein Vater die vielleicht größte Freude gemacht, die er mir je gemacht hat. Der Plattenspieler war für damals hochmodern, von b & o, mit einem nach vorn spitz zulaufenden Tonarm, der Rest von Philips. Die Frage, wo denn der alte Philips hingekommen war, hat er mir großzügig erlassen und wir sprachen darüber nie wieder. Erst viele Jahre später lud ich ihn zu mir ein, um ihn mit meiner damals neuen Anlage von Linn zu beeindrucken. Ich erinnere mich noch, die Lautsprecher fand er einfach zu klein, obwohl sie wirklich groß klangen. Die Linn-Geschichte ging so 1982 los. Da hörte ich bei Shortone, im HiFi-Laden meines Freundes Peter Mezek in

1975 Das Format der 12 " Maxi Single verbreitet sich mit der Discokultur

1977 Die Sex Pistols veröffentlichen die 45er Single „God Save the Queen“

Wien, einen Plattenspieler der schottischen Marke aus Glasgow, den Linn Sondek lp 12 . Um es in einem Satz zu sagen: Der lp 12 holte so viel mehr Musik aus der Rille, dass es schlicht atemberaubend war. Auch heute noch, 43 Jahre nach seiner Markteinführung, gilt der lp 12 als Gerät von historischer Bedeutung, der zu einer Wende und Erneuerung der gesamten Audioindustrie geführt hat. Ivor Tiefenbrun, der Gründer von Linn, hat damals, ab 1973, nicht viel mehr getan, als den Vorgang der Musikabtastung den Regeln der Logik zu unterwerfen: Was nicht durch den Stylus (die Nadel) abgetastet wird, kann auch durch noch so gute weitere Komponenten einer Anlage nicht hörbar gemacht werden. Deshalb muss die Nadel in der Rille möglichst freigehalten werden von Vibrationen, die im Plattenspieler etwa durch den Motor verursacht werden, da sie mit der Berg- und Talfahrt in den Mikrogebirgen der Vinyl-Rillen ohnehin genug beansprucht ist. Daraus ergibt sich eine Prioritätenliste. Was ist das Wichtigste an einem HiFi-System? Das Laufwerk und die Ruhe, mit der es sich bewegt. Dann die Nadel, dann der Tonarm, der sie hält, dann die Elektronik und zuletzt die Lautsprecher, die Sklaven des Systems, die auf das angewiesen sind, was sie an Informationen von den vorgesetzten Gliedern der Kette angeliefert bekommen. Daher: Je weiter vorn in der Kette man investiert, desto hörbarer wird es sein. Die simple Erkenntnis wirkte revolutionär in einer Zeit, die den Lautsprecher als König der Anlage huldigte, für den auch am meisten Geld ausgegeben wurde. Auch andere Parolen, die Linn auszugeben begann, wirkten in den frühen 1980er Jahren reichlich exotisch. Plattenspieler und Lautsprecher sollten auf mit Spikes vibrationsisolierten Tischchen und Konsolen ruhen, die anfangs wie direkt aus dem Sadomaso-Keller geborgt aussahen. Heute sind Tische und Konsolen Industriestandard, sogar im Zusammenhang mit cd -Playern, was Analog-Fans wie mich höhnisch stimmt, wurde die cd doch zunächst mit dem Argument ihrer mechanischen Unempfindlichkeit vermarktet. Tiefenbrun selbst, ein knorriger Schotte, der – nun ja, jetzt stehen wir knietief im Mythos – aus Unzufriedenheit mit seinem eigenen Plattenspieler ab 1969 in der Feinmechanik-Fabrik seines Vaters die Konstruktion eines Laufwerks begann,

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1979 Technics bringt den Plattenspieler 1210 raus – und revolutioniert damit die DJ-Kultur

1981 1982 Grandmaster Flash’s Philips und Sony bringen die CD auf den Markt „Adventures on the wheels of steel“ erscheint

hatte durchaus das Zeug zum Guru, weil er in vielem so fun- ter, mit seiner Firma Pear Audio die am höchsten dekorierten damental in Opposition zum Gewohnten stand. Plattenspieler der letzten Jahre. Man kann aus verschiedenen Blickwinkeln auf einen PlatPlatten holte ich zu der Zeit in Wien im Musikhaus ¾ von tenspieler sehen – aus philosophischen, physikalischen, mathe- Edek Bartz, dem ersten coolen Geschäft, in dem Platten ganz matischen und mechanischen. Tiefenbrun hat seinen Designs anders präsentiert wurden und nur in streng kuratierter Ausimmer mechanische Überlegungen zu Grunde gelegt. Er ver- wahl zur Verfügung standen. Neben seinem Job im Plattenladen stand es, sich eine ganze Generation von Journalisten hörig holte Edek für „Stimmen der Welt“ Künstler wie Frank Zappa, Frank Sinatra und The Clash nach Wien. Ich konsultierte auch zu machen, die für die Verbreitung seiner Gebote sorgte, mich inklusive. Mit The Flat Response entstand ein vom Briten Chris das emi -Columbia-Geschäft in der Kärntner Straße, mit KopfFrankland redigiertes Fanzine, das gegen die etablierte HiFi- hörer-Kabinen im ersten Stock, die man stundenlang nutzen konnte, das HiFi gegenüber, mit Waldi, der unglaublich hübPresse anging, schnell internationale Verbreitung fand und schen Verkäuferin, bei der man kaum den Mund aufbekam, oder hohen Einfluss gewann. das großartig sortierte Ladengeschäft des Schallplattenklubs der Im südenglischen Salisbury gründete Julian Vereker – er Jugend in einem Souterrain des Judenplatzes. Manchmal fuhr hatte zunächst Mini Coopers der Serie 850 s zu Rennwagen ich auch in die Mariahilferstraße und schaute mich da in den getunt und Mischpulte für Rockbands gebaut – die Firma Schallplattengeschäften um, in denen sich schon meine Mutter Naim, die begann, Verstärker nach ähnlich revolutionären Prinzipien zu bauen, wie es Tiefenbrun mit seinem Platten- am Heimweg vom Büro ihre Edith Piaf-Singles gekauft hatte. spieler schon tat. Schmucklose, schwarze, wie vom Himmel Nun, ich lebte mit meinem lp 12 , verbrachte lange Nächte mit ihm und tat immer alles, was er verlangte. Meine Schallgefallene No-Design-Kisten, von denen man in der höchsten Ausbaustufe und entlang eines sehr sophisticateten Aufrüst- plattensammlung war in der Zwischenzeit auf viele hundert systems bis zu neun Stück brauchte, wenn man es wirklich lp s gewachsen und ich hatte zu unterscheiden begonnen zwischen gut klingenden und schlecht klingenden Platten geil haben wollte. Tiefenbrun, Frankland, Vereker sind die großen histori- und auch darauf schon diverse Weltanschauen gegründet. schen Figuren dieser bemerkenswerten Ära der Audio-IndusGab es neues Material für Konsolen oder Spikes oder andetrie, die Aufbruch war, obwohl sich zeitgleich die großen Um- res Voodoo-Zeug, wie wir es damals schon selbstironisch nannbrüche schon ankündigten. Es gab noch andere, wie Peter ten, hatte ich es als erster oder zweiter. Gab es neue Netzkabel, Quortrup, den Mann mit dem Rasputin-Bart, der Fundamen- etwa aus Neuseeland, wo das Kabelkupfer einfach besser ist, talist, der Radikale, ursprünglich Häusermakler in Dänemark, weil die Luftverschmutzung geringer ist, organisierte ich sie mit seiner Marke Audio Note und teilweise extrem hochprei- mir. Gab es in einem Londoner Vorort vergoldete Stromsicherungen für eine bessere Stromversorgung meines Systems sigen Röhrenverstärkern und Lautsprechern. Oder Sir Alastair Robertson-Aikman, ein wahrer Sir, mit seinen seit 1959 gebau- – man sagte System, nicht Anlage, das klang viel militanter – ten und danach über Jahrzehnte optimierten sme -Tonarmen. holte ich sie mir dort selbst ab. Aikmans Tonarme sind heute noch mit die besten auf der Welt, Am Ende war meine Wohnzimmerwand voll mit unzähliund das Amüsante ist, dass darüber nie ein Zweifel bestand, gen Betoninjektionen, damit die Konsole fester, schwingungsfreier sitzt. Und ich stritt mit dem Hausherrn, der es nicht auch bei der Konkurrenz nicht. einsah, dass ich den Flur aufstemmen ließ, um den Weg der Für die Einhaltung der neuen Dogmen sorgten nicht nur Netzversorgung abzukürzen. Journalisten, sondern auch professionell geschulte Händler Der Punkt war nur, dass die Umwandlung aller Anstrengunmit sektiererischem Auftreten. In Wien hatte ich da in Peter Mezek und seinem Laden Shortone eine seelsorgerische An- gen in klangliche Münze nicht immer ganz gegeben war. In der bindung gefunden. Peter, ein Slowene, importierte damals die HiFi-Kolumne, die ich zu schreibe begonnen hatte, um meine Linn-Produkte nach Österreich und baut heute, 30 Jahre spä- Leidenschaft mitzufinanzieren, schrieb ich 1984: „Manchmal 100

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1984 The Blue Nile veröffentlichen die High-End Produktion „A Walk Across Rooftops“"auf Linn Records

1983 Die schottische Kultmarke Naim lanciert ihren ersten Vollverstärker Nait

foto: the flat response

1978 Das Jahr mit den meistverkauften Schallplatten. 159 Millionen LP s und Singles alleine in der BRD

1984 Neumann produziert die letzten Vinylschneideköpfe und Masteringanlagen

1985 Vinylpressmaschinen werden nicht mehr hergestellt. Toolex Alpha liefert in dieser Zeit die letzten Automaten aus

1988 Die CD-Verkäufe überholen erstmals die Vinylverkäufe

1989 Techno erreicht große Popularität. DJs halten Vinyl am Leben

The Flat Response war in den 80er Jahren die Bibel des HiFi-Underground. Das Fanzine von Chris Frankland stand den Herstellern Linn und Naim nahe und hinterfragte die technische Überlegenheit der CD

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1991 Pro-Ject bringt den ersten Plattenspieler Pro-Ject 1 auf den Markt

1993 Vinylverkaufszahlen befinden sich im tiefsten Keller. Gerade mal 300.000 in den USA

1995 Das Presswerk optimal media setzt erste Vinylpressautomaten in Gang

ist es am besten, man lässt das System in Ruhe. Man tut nichts mehr. Sieht es vielleicht hin und wieder aus dem Augenwinkel beleidigt an. Und siehe da – plötzlich geht es los. Strengt sich an aus sich selbst. Will gefallen. Das scheint ein Grundsatz zu sein: einfach mal loslassen.“ Eins hatte ich damals schon gelernt: HiFi ist eine kleine Welt, in der die große Probe hält. Aber diese Welt ist verdammt anstrengend. Als ich von einer Stadt in eine andere zog, von Wien nach München, dachte ich, neben anderem, auch das mühsam gewordene Thema hinter mir lassen zu können. Vieles sprach dafür: die Verfassung meines Bankkontos, die Geradehaltung meines privaten Haussegens – aber auch schon: die entsetzliche Ödnis, in die die HiFi-Szene durch die Erfindung und den Siegeszug der Compact Disc zu stürzen drohte. 1982 war die cd auf den Markt gekommen und zunächst führten wir einen erbitterten Abwehrkampf. Die Argumente waren: Die cd klinge nicht, das Digitalisieren mache die Musik tot, digital groovt einfach nicht. Ich zog in einen Krieg mit der deutschen HiFi-Presse, die binnen Monaten auf cd umgeschwenkt war, beschimpfte sie als inkompetent und korrupt und verfluchte in Kolumnen in Wiener und Tempo die digitale Musiktechnik. Den Plattenspieler baute ich nicht mehr auf, nachdem er mir – weniger sachkundig montiert als in Wien – fast aus der Wand gefallen war. Was dem normalen Publikum an der cd im Unterschied zur Vinyl-Platte so gut gefiel, dass sie Platz spart, in der Bedienung einfach ist und nicht mehr knistert, war das genaue Gegenteil von dem, wofür wir standen. Umso angreifbarer wurden wir, oder umso blöder standen wir vor uns selbst da, wenn die eigenen, vielfach aufwändigeren Aufbauten, nicht funktionierten, oder jedenfalls nicht immer – während die cd in all ihrer Abgefeimtheit und Doofheit einfach ihre Lade zuzog und sich jede weitere Diskussion verbat. Heute zieht Peter Mezek einen Vergleich, wenn er an die Zeit denkt, als die cd ihren Siegeszug antrat: „Am Buchmarkt wäre ja die vergleichbare Entwicklung gewesen, dass innerhalb weniger Jahre alle Leute ihre Bücher weggeschmissen und zum e-Reader gewechselt wären – aber genau das ist ja nicht passiert. Dass die Leute damals so fluchtartig aus der lp rausgegangen sind, hatte eher mit Schwächen der Analogkultur zu tun. Plötzlich schienen die alle gelöst.“ 102

1998 Michael Schuster gründet den Independent-Vertrieb Cargo Records

1999 Die Musiktauschbörse Napster geht online. Anzeichen eines gravierenden Medienumbruchs

Er wüsste schon eine Verwendung für einen cd-Player, hatte Ivor Tiefenbrun damals gescherzt, „als Briefbeschwerer.“ „Nicht als Schiffsanker?“ scherzte ich zurück, anspielend auf seine Leidenschaft für Segelschiffe, und er: „Hey, Michael, dazu ist das Zeug wirklich nicht intelligent genug gebaut.“ Wenige Jahre nach diesem Wortwechsel – ich war mit anderen Journalisten nach Schottland eingeladen, wo uns Ivor selbst (wir nannten ihn Ivor!) mit eigenem Boot durch die Lochs schipperte – begann Linn selbst cd-Spieler zu bauen. Kurz nach unserer Begegnung in Schottland hatte Tiefenbrun in einem anderen Interview bekannt, man müsse sich darauf einstellen, dass es schon demnächst keine Platten mehr geben könne. Der Gegenwind wurde immer stärker. Läden wie wom in München oder in Hamburg reduzierten ab Mitte der 1980er Jahre in Riesenschritten das Angebot an Vinylschallplatten und räumten die Regale mit cd s voll. War man vor kurzem noch von der Überfülle des Plattenangebots erschlagen gewesen, trat nun eine Verknappung ein. Ich erinnere mich an einen Samstagvormittag im wom in der Münchener Kaufingerstraße, als es nur noch ein einziges Vinyl-Regal gab, um das ich, den Tränen nahe, herumschlich, keine Lust, nur irgendwas anzufassen. 1988 war es dann soweit, dass die cd -Verkäufe die Vinyl-Verkäufe überholten. Und eines Tages war es auch für mich so weit: Ich wollte ein neues Pop-Album kaufen – ich habe verdrängt, welches – und wurde beschieden: „Auf Vinyl gibt’s das nicht. Vielleicht später, aber sicher ist das auch nicht. Nimm doch die cd .“ Natürlich nicht. In dieser Situation sprangen die Audio-Läden in die Bresche. Stefan Mayrhofer, ein Freund meines Münchner HifiHändlers Willi Bauer, baute binnen weniger Monate, im Hinterzimmer von Willis Laden in der Pollinger Straße in München-Sendling, hauptsächlich aber aus dem Kofferraum seines Autos heraus, einen Schallplatten-Vertrieb auf. Das Seltsame war: Obwohl mein Plattenspieler stillgelegt war, hörte ich nicht auf, Platten zu kaufen. Und obwohl die Audio-Welt nicht die beste aller denkbaren Welten war, fand ich, nun ja, keine bessere. Es gab auch immer mehr Leute, die mit der Attitüde herumliefen: „Eigentlich ist HiFi ja Kacke, vor allem jetzt, mit dem cd -Kram ... aber guck mal, wie ich das

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2004 In diesem Jahr schließen die ersten Filialen des Musikhändlers World of Music WOM

2005 Erste Saturn- und Mediamärkte beginnen, kleine Vinylverkaufsflächen einzurichten

2006 Die größte amerikanische Musikeinzelhandelskette Tower Records geht Pleite

mache.“ Sich innerhalb des ohnehin schon Abgehobenen noch einmal abzuheben, war das Gebot der Stunde. So ein Dissident war auch Willi Bauer und er wurde mein Händler. Willi hatte schon als 16Jähriger seinen ersten lp 12 zusammengebaut, diesen Klassiker unter den audiophilen Plattenspielern. Heute ist er selbst Hersteller. Er baut und vertreibt seinen Plattenspieler dps, eine der ganz wenigen Entwicklungen weltweit, die erstklassiges Design mit ebensolchem Klang verbindet. Damals jedenfalls brachte Willi meinen lp 12 in kürzester Zeit wieder zum Klingen. Ich war wieder voll dabei. Herrlich, so ein Rückfall. Trotzdem, ich wollte nicht in die alte Falle laufen. Wieder der alte Linn-Depp werden? Nein. Ich wollte es anders angehen. Mit mehr Überblick. Ich wollte Linn wieder besuchen und ein paar kritische Fragen stellen. Ich wollte aber auch andere Hersteller kennenlernen, die Laufwerke bauen, für die es sich lohnen könnte, dem guten alten lp 12 vielleicht einmal untreu zu werden. Und so bestieg ich im Frühjahr 1993 am Flughafen München-Riem mit Willi Bauer ein Flugzeug, das uns zuerst nach London brachte, bevor wir eine andere Maschine nach Glasgow nahmen, wo unsere Reise bei Linn, 257 Drakemire Drive, ihren Ausgang nehmen sollte. Danach ging’s nach England zurück, um Kult-Hersteller wie Peter Quortrup, Sir Alastair

2007 Das Vinyl-Revival wird auf breiter Ebene medial proklamiert

2008 Der Record Store Day findet erstmals in den USA statt.

Robertson-Aikman, aber auch Touraj Moghaddam von Roksan oder Neal Jackson und Arthur Khoubesserian zu besuchen. Die beiden bauten damals mit dem Pink Triangle ein echtes Underground-Laufwerk, das mit dem Namen und einer rosaroten Kante am Plexiglas der Abdeckhaube an den Rosa Winkel gemahnte, mit dem Homosexuelle in den kz s des Dritten Reichs gekennzeichnet wurden. Sowas gab es in der cd -Welt natürlich nicht. Jackson und Khoubesserian probten auch als erste den Aufstand gegen Über-Vater Ivor Tiefenbrun. „Wir konnten Journalisten erzählen, was wir wollten“, erinnert sich Arthur, „sie sagten immer nur: , Aber Ivor hat gesagt ...’ Und wenn es der größte Schwachsinn war.“ Doch mit unserer Reise waren wir nicht aus der Zeit geflohen. Es stellte sich heraus, auch Pink versuchte damals schon, ein vertretbares Digitalprodukt anzubieten: einen Digital/ Analog-Wandler, der die cd entscheidend hörbarer machen sollte. Auch Linn schickte sich an, den cd -Player, in Anspielung an den Plattenspieler lp 12 , als cd 12 zu vermarkten. Schnell waren die Übergänge fließend geworden. Aus Linn Records wurde Linn Music, heute eines der führenden Streaming-Portale für hochauflösende Musikfiles. Naim, einst als Analog-Manufaktur durch den im Jahr 2000 verstorbenen Julian Vereker gegründet, ist heute technologisch führend bei Streaming-Lösungen auf High-End Niveau.

cargo records wurde 1998 von Michael Schuster gegründet, nachdem der Vertrieb seines eigenen Labels Pleite gegangen war. Er sagt: „Eine gute Handvoll befreundeter Indies hatten das gleiche Problem und ich habe Cargo Germany gestartet.“ Die Schallplatte war für Michael und große Teile der Independent-Szene auch während der 90er das bevorzugte Format: „Vinyl war für uns immer enorm wichtig und natürlich freue ich mich jetzt über das Comeback.“ Der Hype macht die Sache für die Indies aber nicht unbedingt einfacher. Die Herstellungssituation hat sich drastisch verschlechtert, auch weil Major-Labels inzwischen sehr viel auf Vinyl veröffentlichen. „Viele kleine Label kommen gar nicht mehr auf die Pressmaschinen, weil die Majors sie auslasten. Das ist schade, denn gerade die kleinen Label haben über Jahre dafür gesorgt, dass es überhaupt noch Presswerke gibt.“ Auch wenn Michael die Preisentwicklung von Schallplatten kritisch beäugt, ist er überzeugt, dass Vinyl bleiben wird. 2009 hat Cargo dazu einen Beitrag geleistet und den Record Store Day nach Deutschland geholt. peter, willi, ivor, julian & die anderen

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2012 In Großbritannien werden offizielle VinylCharts eingeführt.

2015 Vinylverkaufszahlen sind auf dem höchsten Level seit 1988

Das hatte ich auch auf der großen Reise gelernt: Die Geschichten der Männer, die ich da traf, handelten weniger von Märkten und Trends, als von persönlicher Entwicklung und einer unbedingten Freude an Qualität, die sich auf ganz verschiedenen Wegen realisieren lässt. Schon damals waren die Unterschiede zwischen den einzelnen Marken und den Persönlichkeiten himmelhoch gewesen – ich hatte es nur vielleicht nicht so wahrgenommen, weil ich alles geschlossen in der Analog-Welt verortet hatte, die sich insgesamt abgrenzt gegen das Reich des Bösen. Heute ist die Zeit dieser Grabenkämpfe vorbei. Eher sehen wir, wie sich Digital und Analog verbinden. Gerade die Nische der Audio-Welt hätte ohne digitale, grenzüberschreitende Kommunikation und damit entstehende internationale Märkte nicht überlebt. Nachdem die Schallplatte schon absolut tot war – im Jahr 2005 war ihr Marktanteil in den Zehntelprozent-Bereich abgerutscht – ist die Szene nun auch von ihrer Wiederkehr nicht zu erschüttern. Mehr als 10 Millionen neu gepresster Exemplare wurden 2015 verkauft. „Naja“, mault Willi Bauer in München, „was sind schon 10 Millionen bei 8 Milliarden Menschen? So viel auch nicht.“ Das Angebot an Budget-Plattenspielern ist in den letzten Monaten jedenfalls schnell gewachsen, erzählt Mezek. Im robusten Bereich sind Pioneer oder Technics wieder massiv eingestiegen, Pro-Ject oder Rega bieten Laufwerke an mit high-endigen Genen. Er sagt, dass man heute mit neuen Materialien, besseren Maschinen und eventuell sogar neuen Technologien wie 3d -Druck mit viel weniger Einsatz zu viel

2016 Technics 1210 Produktion wird wieder aufgenommen

2016 Der Record Store Day ist zum „biggest music event in the world“ geworden. Über 3000 Plattenläden nahmen weltweit teil.

besseren Ergebnissen kommen kann. Die Phantasiepreise, die heute noch für hochwertiges Audio-Equipment verlangt werden, sieht er daher in den Keller fallen, auch wenn er nicht glaubt, dass ein echter High End Plattenspieler unter 3500 € zu haben sein wird. Doch Willi Bauer ist überzeugt: „Die ganz Jungen, die heute Vinyl kaufen, werden in 10 bis 20 Jahren, genauso wie wir, hochwertige Anlagen kaufen. HiFi wird zurückkommen. Ich kann aber nicht sagen, wie diese Anlagen in 20 Jahren aussehen werden.“ Ivor Tiefenbrun ist heute 70 und führt Linn Products inzwischen zusammen mit seinem Sohn Gilad, der 1972 zur Welt kam, also genauso alt ist wie der lp 12 Plattenspieler seines Vaters. Ich sah die Tiefenbruns zuletzt im Frühjahr in London, zur Vorstellung der neuen Lautsprecher-Reihe Series 5, bei der die Boxen mit hochwertigen Dekorstoffen überzogen und damit in echte Lifestyle-Produkte verwandelt werden „Die Welt ändert sich“, meinen die beiden Tiefenbruns: „Musikliebhaber entdecken, dass es noch mehr Freude an Musik gibt als das Herumtragen von tausenden von Tracks auf einem mp3-Player. Die lp hat einfach eine romantische Aura, das großzügige Artwork, die abgedruckten Texte, sogar der Geruch. Wer eine Platte auflegt, lässt sich auf diese Erfahrung ein. Wir sind nicht dazu da, die Käufer zu belehren – aber wenn sich junge Leute heute auf Vinyl einlassen, werden sie sich damit entwickeln und nach und nach den richtigen Weg finden, für sich den höchsten persönlichen Benefit herauszuholen. Der könnte dann natürlich auch darin bestehen, Geld auszugeben für einen besseren Plattenspieler.“ Und der LP12, da sind sich Vater und Sohn auch einig, eignet sich bestens als Erbstück.

independent-läden Zardoz Records in Hamburg sitzt der Schock der Pleitezeit noch zu tief in den Knochen, um jetzt in Triumphgeheul auszubrechen. Zardoz gib es seit 1982. André Sorgenfrei hat 1987 dort angefangen. Er ist heute Geschäftsführer der letzten der ehemals drei Zardozfilialen. Er sagt: „Als die cd und die große Plattenkrise kam, war ich frustriert. Es gab einen Sommer, vor zehn Jahren, da ging überhaupt nichts mehr.“ Seit einigen Jahren läuft das Geschäft wieder. André blickt vorsichtig optimistisch in die Zukunft und hofft, dass die Leute weiterhin ihre Plattenspieler aus dem Keller holen oder sich neue kaufen. In seinen Laden kommen immer häufiger ganz junge Leute. „Hoffentlich nicht nur einmal“, hofft André. 104

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fotos: privataufnahmen

2010 Technics stellt die Produktion des 1210 ein

Ivor Tiefenbrun hat eine Leidenschaft für Schiffe und Plattenspieler. Er fand zunächst, ein CD-Spieler eigne sich nicht einmal als Schiffsanker – bis er selber einen baute.

peter, willi, ivor, julian & die anderen

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