MAI 2012
SO LEBEN WIR MORGEN.
Ihr Journal von RWE
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VO N G R Ü N E R S E L B S T V E R W I R K L I C H U N G U N D Ö KO L O G I S C H E N PA R A D I E S E N I N D E R S TA D T
SMAR T GENERATION
GLÜCKLICHSEIN IST DER WEG „Ich bin ein extrem intuitiver Gefühlsmensch, der schwingungsorientiert lebt und arbeitet“, sagt der Schweizer Glückscoach Ernst Wyrsch von sich. Soft Skills wie Glück und Zufriedenheit sieht er denn auch als entscheidende Wirtschaftsfaktoren. Nur wer lustvoll und motiviert arbeitet, erbringt überdurchschnittliche Leistungen und kann die neuen ökonomischen Herausforderungen bestehen TEXT: MICHAEL HOPP
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F OTO S : F L O R I A N K A L O TAY
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GLÜCK D L E IS T U U RC H NG
SO L E R F O L A U T E T DA S G SMA ERNS T NTRA VON WYR SC H
Ernst Wyrsch: vom Weltklasse-Hotelier zum Glückscoach und Vortragsredner
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»EINE ERFÜLLTE LEIS TUNG FÜ HRT UNS ZU EINEM HOHEN ZUFRIEDENHEITSG RAD – ZUM G LÜ CK . « ERNST WYRSCH
Die Herausforderung des Arbeitsalltags ist das Umschalten in den Entspannungsbereich, so Wyrsch.
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Fünfzig Journalisten stehen da, die Fotografen haben die Kameras im Anschlag. Dann kommt „er“. Doch statt Blitzlichtgewitter gibt es Applaus. „Ich hatte Tränen in den Augen“, erzählt Ernst Wyrsch, als dieser „er“ kam – Muhammad Ali. Und die Pressevertreter waren ebenfalls überwältigt vom Auftritt der Boxlegende. Fünfzehn Jahre lang führte Ernst Wyrsch eines der wirtschaftlich erfolgreichsten Ferienhotels in der Schweiz: das Belvédère in Davos, Gastgeber des jährlichen Weltwirtschaftsforums (WEF). Und die Begegnung mit Ali war eine der bewegendsten für ihn – neben denen mit Bill Clinton und Nelson Mandela. Wyrsch übernahm das Belvédère, als es ganz unten war und der Abriss drohte. Er machte es zur ersten Schweizer Adresse für die Mächtigen dieser Welt. In seinen Jahren als Hoteldirektor verstand sich Ernst Wyrsch nicht als Herr über Betten und Buchungen – sondern als ein Vermittler, der mit Menschen arbeitet, der seine Gäste glücklich macht und seine Mitarbeiter zu Höchstleistungen motiviert. Und so war es nur folgerichtig, dass er schließlich seine Hotelkarriere an den Nagel hängte und sich ganz seinen eigent lichen Themen widmete: Glück, Motivation und Mitarbeiterführung. Als Glückscoach, Mitbegründer der Schweizer Glücksakademie und Dozent an der St. Galler Business School gibt er inzwischen sein Wissen zu diesen Themen weiter. Mit einem bestimmten Instrumentarium nahmen die Presseleute beim Weltwirtschaftsforum – sicherlich nicht alle Boxfans – wahr, dass da mit Ali jemand ganz Besonderes die Lobby betreten hatte. Dieses Instrumentarium ist es auch, das Kunden einen ersten Eindruck von einem Dienstleister vermittelt. Betritt man eine Bank oder ein Restaurant, hat man sofort ein Empfinden: Fühlt man sich wohl, fasst man Vertrauen zu Umgebung und Personal? Dieser Sekun deneindruck ist entscheidend für den weiteren Geschäftsverlauf. Und wie man ihn positiv gestalten kann – damit setzt Wyrschs Philosophie an. Kunden, so der Glückscoach, spüren
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SMAR T GENERATION sofort, wie motiviert die Mitarbeiter sind und welche Atmosphäre und welches Menschenbild im Unternehmen vorherrschen. Der entscheidende Faktor dabei lässt sich, Wyrsch zufolge, mit zwei Buchstaben beschreiben: Ja. Die deutsche Kultur kennt den Ja-Sager, einen unkritischen Mitläufer. Den meint Wyrsch nicht, er spricht vom Ja-Menschen: „Der JaMensch gibt nicht nach der ersten Hürde auf, sondern investiert die vorhandene Energie in andere Sichtweisen und Lösungsmöglichkeiten.“ Nein zu sagen, so Wyrsch, ist dagegen leicht. „Der Erfolg eines Dienstleistungsunternehmens ist abhängig vom Anteil der Ja-Menschen innerhalb des Mitarbeiterstabes.“ Wie macht man aber Mitarbeiter zu Ja-Menschen? „Sie sollten wie Kunden behandelt werden, das heißt: ernst nehmen, zuhören und spüren, was sie brauchen“, so Wyrsch, der beim WEF 400 Mitarbeiter unter sich hatte. „Wenn sich ein Mitarbeiter für sein Unternehmen verantwortlich fühlt, tut er das, was gerade ansteht, und bringt damit alle weiter.“ Ein solches Verantwortungsgefühl sollten auch Bürger gegenüber ihrer Gemeinschaft entwickeln, so Wyrsch. Beispiel: Energiewende. Soll der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung bis zum Jahr 2025 auf knapp 40 Prozent mehr als verdoppelt werden, wie die Bundesregierung plant, müsste das deutsche Stromnetz massiv ausgebaut werden, um etwa im Norden erzeugte Windenergie in den Süden zu transportieren. Doch der Netzausbau geht schleppend voran. Erst 214 von 1807 dringend benötigten Kilometern waren bis Ende 2011 fertiggestellt. Das liegt nicht zuletzt am allerorten aufflammenden Bürgerprotest. Denn zu einem Strommast hinter dem Haus sagt jeder schnell Nein. Im Interesse der Gemeinschaft bräuchte es auch hier mehr Bürger, die Ja sagen – Ja zu erneuerbaren Energien und Ja auch zum Leitungsausbau. Veränderungen machen den Menschen grundsätzlich erst einmal Angst. Doch das ist unnötig und blockiert notwendige Innovationen, so Wyrsch. „Glauben Sie an die Veränderung, haben Sie ein Zielfoto vor Augen“, empfiehlt er. Persönliche Wertschöpfung nennt es der Glückscoach: das motivierte und lustvolle Erbringen von Leistung und der optimistische Blick in die Zukunft. Nur das führt zu Zufriedenheit und Glück. Diese Gefühle sind indes nicht das Ziel. Glücklichsein, sagt Ernst Wyrsch, ist der Weg. WWW.GLUECKSAKADEMIE.CH
WAS DIE DEUTSCHEN GLÜCKLICH MACHT 1. Sehr gute Gesundheit 2. Funktionierende Ehe oder Partnerschaft 3. Regelmäßige Treffen mit Freunden oder Bekannten 4. Sportlich aktiv sein 5. Ein Eigenheim besitzen 6. Autonomie am Arbeitsplatz 7. Gehaltserhöhungen 8. Ausreichend Zeit für Freizeitaktivitäten 9. Klassische Kultur wie Theater- oder Konzertbesuche 10. Religiosität
WO M A N I N D EU T SC H L A N D ZU F R I E D E N L E B T
HAMBURG
SCHLESWIGHOLSTEIN MECKLENBURGVORPOMMERN
NIEDERSACHSEN/ NORDSEE
BERLIN
NIEDERSACHSEN/ HANNOVER
NORDRHEIN/ DÜSSELDORF WESTFALEN
BRANDENBURG SACHSENANHALT
SACHSEN
NORDRHEIN/ KÖLN
THÜRINGEN HESSEN
7,2 UND MEHR 7,1 BIS 7,19
RHEINLANDPFALZ/ SAARLAND
FRANKEN
7,0 BIS 7,09 6,9 BIS 6,99 6,8 BIS 6,89
WÜRTTEMBERG BADEN
6,7 BIS 6,79 BAYERN
6,6 BIS 6,69 6,5 BIS 6,59 UNTER 6,5 0 = ganz und gar unzufrieden 10 = ganz und gar zufrieden
Wie zufrieden sind Sie? Diese Deutschlandkarte aus der Studie „Glücksatlas Deutschland 2011“ zeigt, in welchen Regionen die Einwohner beson ders oder weniger zufrieden sind. Für die Be rechnung wurden verschiedene Faktoren, zum Beispiel Einkommen oder Jobsituation, berücksichtigt. Quelle: Studie „Glücksatlas Deutschland 2011“ der Deutschen Post, September 2011. Die Berechnungen erfolgten auf Basis des SOEP 2011 sowie der Befragungsdaten des Instituts für Demoskopie Allensbach 2011.
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