Evonik-Magazin 3/09 – Die gefundene Zeit

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Evonik-Magazin

Evonik-Magazin 3| 2009

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Mit Biotechnologie entstehen auf vĂśllig neue Art nachhaltige, intelligente Produkte fĂźr den Alltag. Sie haben sicher schon welche zu Hause

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Die gefundene Zeit

Die Evonik Industries AG wurde nach einem Auditierungsverfahren mit dem Zertifikat „berufundfamilie“ der Hertie-Stiftung ausgezeichnet. Warum eine familienbewusste Unternehmenspolitik zukunftssichernd ist – und wie sie konkret aussieht

TEXT MICHAEL HOPP/JANE KÄHLER FOTOS MATTHIAS JUNG

ALLE GLÜCKLICHEN FAMILIEN

gleichen sich, doch alle unglücklichen sind auf ihre Weise unglücklich. Der berühmte Satz von Leo Tolstoi hat sich heute umgekehrt. Ein bestimmtes „Unglück“ der Familie ist heute strukturell geworden, während das „Glück“ und die Voraussetzungen, die es braucht, sehr individuell wirken. Als „Unglücksfaktor“ ist die mangelnde Vereinbarkeit von Beruf und Familie erkannt, die meist auf dem Rücken der berufstätigen Mütter ausgetragen wird. Bei den jungen Leuten hat sich das Bild verfestigt, das Aufziehen von Kindern könne mit den Anforderungen eines ambitionierten Berufslebens unvereinbar sein. Viele bleiben lieber kinderlos. Seit Langem gehen die Geburtenziffern in Deutschland zurück, im zuletzt vermessenen Jahr 2008 haben sie erneut einen Tiefpunkt erreicht und um weitere 1,1 Prozent nachgegeben. Mit rund 675.000 Babys wurden rund 8.000 weniger geboren als 2007, ein historischer Tiefstand. Gleichzeitig starben 20.000 Menschen mehr als 2007, sodass die deutsche Bevölkerung weiter schrumpft. Mit dem Elterngeld hatte sich Ministerin Dr. Ursula von der Leyen eine Trendwende in der Familien- >

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Im Kinderhaus Marlino 7 Uhr 30: Elias, Paula, Eda und Konrad wirbeln in den Flur, während im Kinderland der Tisch gedeckt wird und sich der vierjährige Fabian mit einem Buch zurückzieht. Es ist „Bringe-Zeit“ im Kinderhaus Marlino in Marl – eine neue Tageskerze brennt. Fast 50 Kinder werden im Marlino von sechs Kindergärtnerinnen betreut. Die Kinder haben feste Zeiten, doch wenn es bei den Eltern mal später wird, genügt meist ein Anruf. „Das ist alles eine Sache der Organisation“, weiß Leiterin Angelika Coppik. Dazu kommen die Zuschüsse der Infracor GmbH, eines Tochterunternehmens der Evonik Industries AG . Betreuungszeiten und Höhe des Zuschusses werden nach Bedarf und direkt mit dem Arbeitgeber geklärt. Kein Wunder also, dass fast alle Kinder hier „Evonik-Kinder“ sind. Im Kinderland, wo die Kinder ab drei Jahren ihren Raum haben, geht der „Erzählfrosch“ herum. Nach dem Mittagessen kommen „die Großen“ im Kuschelraum zur Ruhe, und Fabian kann weiter sein Buch angucken. Wenn es Nachmittag wird, holt Betreuerin Nina Kasel mit Fabian seinen Bruder Max von der Ganztagsschule ab. Gemeinsam geht es zu ihnen nach Hause, wo gegen Abend die Eltern eintreffen. „Der Tag war lang genug für die beiden Kinder außerhalb der eigenen vier Wände“, findet ihre Mutter Dr. Petra Lomme-Roth, Produktionsleiterin der Butandiolanlage in Marl. Für sie ist Marlino Gold wert, denn seit August 2008 arbeitet sie wieder Vollzeit: „Das geht nur, weil Marlino so flexibel ist und Leistungen wie den Fahrdienst anbietet.“ Flexibilität ist das Zauberwort, denn im Marlino richtet sich das Betreuungsangebot nach Bedarf – das sieht man auch am Alter der Kinder: Die achtjährige Tilda wird nach der Schule betreut, und die kleine Paula kennt das Marlino schon, seit sie sechs Monate alt ist. Seit 2007 gibt es das Marlino. Initiator Infracor, der Träger – die kirchliche Stiftung Step M – und Kooperationspartner do.it projektmanagement haben das Kinderhaus damals ins Leben gerufen.

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Tausche Deutschland gegen China Zwei Wochen Schanghai (China) liegen hinter dem 17-jährigen Markus Franke. Seinen chinesischen Austauschpartner Jialin (16) hat er gleich mitgebracht. Erschöpft sind sie von fast neun Stunden Flug, Umsteigen und Warten, doch Markus freut sich auf Vater Bernd und Mutter Claudia – er hat viel zu erzählen. Jialin ist gespannt auf Deutschland, noch nie war er auf einem anderen Kontinent. Doch auch Essengehen kann die beiden Jungen heute nicht mehr reizen. Essen, an das erinnert sich Markus aber Tage später besonders gut. Hühnerkrallen und Schafsaugen haben ihn nicht überzeugt, dafür aber das chinesische Frühstück: Reis mit Gemüse. Auch mit den Stäbchen ist Markus nun Meister. Ein Ansporn für Claudia Franke, Jialin typisch deutsch zu bekochen. Leberkäse, Sonntagsbraten und Sauerkraut. Yu-Garten oder Jin Mao Building – Markus hat viel gesehen in Schanghai, auf Jialin warten nun Köln, Düsseldorf und auch der Chemiepark Marl, wo Markus’ Vater als Chemikant bei Evonik arbeitet. Schon jetzt ist klar: Nicht nur die zwei Wochen in einer chinesischen Großstadtwohnung haben Markus und Jialin zusammengeschweißt. „Wir haben ein brüderliches Verhältnis“, sagen die sport- und technikbegeisterten Jungen.

> politik vorgenommen. Seit dem 1. Januar 2007 erhalten Mütter oder Väter maximal 14 Monate lang bis zu 67 Prozent ihres bisherigen Gehalts. Der Grundgedanke: Ein Kinder wunsch sollte nicht an materiellen Problemen scheitern. Doch Untersuchungen zeigen: Das Elterngeld wirkt am ehesten in den unteren Einkommenschichten, für die mehr Kinder zum Ersatz eines Erwerbseinkommens werden können – während die qualifizierten, berufstätigen Frauen weiterhin wenige Kinder bekommen. „Das Elterngeld ist für mich überhaupt nicht überzeugend“, sagt eine junge Volkswirtin aus Berlin. „Es hilft vielleicht kurzfristig, zwei Jahre. Aber das Risiko, dann im Beruf nicht mehr Fuß zu fassen, kann es nicht kompensieren.“ Doch selbst wenn es ein Erfolg wäre, könnte das Elterngeld nur der erste Schritt sein. „Elterngeld ist nur sinnvoll als die Brücke dahin, dass anschließend auch die Betreuung gewährleistet ist“, sagt der Sozialforscher Prof. Dr. Klaus Hurrelmann von der Berliner Hertie School of Governance. Zwar habe die Große Koalition einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz ab dem ersten Geburtstag von 2013 an beschlossen, doch eine tatsächliche Vereinbarkeit von Beruf und Familie sei erst gegeben, wenn Schulen in Richtung Ganztagsbetreuung gehen. Nur dann hätten Mütter eine echte

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Chance auf mehr als die häufig karrierehemmende Teilzeitarbeit.

EIN ZARTES PFLÄNZLEIN Einzelne Maßnahmen bewirken wenig in der hyperkomplexen Situation des „ganz normalen Wahnsinns“ aus Beruf und Familie, es muss an vielen Stellschrauben gedreht werden. Auch Ursula von der Leyen räumt ein, dass Politik allenfalls „ein zartes Pflänzlein“ zustande bringen könne, das nur gedeiht, wenn „Gesellschaft und Wirtschaft“ auf die gleichen Ziele eingestimmt sind. Doch diese Ziele sind gleichermaßen vage wie konkret. Die dreifache Mutter und „Zeit“-Literaturchefin Iris Radisch hat das Sachbuch „Die Schule der Frauen. Wie wir die Familie neu erfinden“ geschrieben. Sie sagt: „Die Familie wird das Zeitalter der gleichberechtigten Arbeit nur überleben, wenn sie den Schutz genießt, den man jeder vom menschlichen Fortschritt bedrohten Tierart angedeihen lässt. In ihrem Fall ist es weniger der Lebensraum, den es zu schützen gilt. Es ist die Lebenszeit der Familie.“ Nur mit mehr Zeit kann den Bedürfnissen der Kleinkinder genügt werden und den (immer mehr werdenden!) Ältesten in ihrem Pflegebedarf. Während Politiker wie Ursula von der Leyen ihre Initiativen in den Medien offensiv vertreten, ist die Rolle, die Wirtschaft und Unternehmen spielen beim Erhalt der Fami- >

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> lien in der Zeit der doppelten Berufstätigkeit der Eltern, in der Öffentlichkeit weniger bekannt. Das soll jetzt anders werden. Knapp 70 Prozent der Frauen in Deutschland sind heute erwerbstätig, die Frage der Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellt sich für sie jeden Tag neu. Die doppelte Berufstätigkeit ist soziale Realität geworden, doch die Gesellschaft hat sich nicht darauf eingestellt. Es fehlt nicht nur an Kinderbetreuungsangeboten, die Lasten werden innerhalb der Familien auch ungerecht verteilt. Studien zeigen, dass die Frauen, die besonders erfolgreich sind im Beruf, auch besonders viel Hausarbeit leisten. „Die eman zipierte, arbeitende Frau gerät leicht in Misskredit“, mahnt Iris Radisch. Obwohl junge Frauen heute besser ausgebildet sind, können sie das nicht in Karriere und Einkommen umsetzen, da die Mutterschaft einen Karriereknick bewirkt. Persönliches Glück findet sich aber nur in einer gelungenen Balance aus erfülltem Arbeits- und Familienleben. Um diese Balance zu finden, muss vor allem einer mitspielen: der Arbeitgeber.

ERFOLGSFAKTOR FAMILIE

Rat suchen – und finden Gerade hat Frau Sabine Schmidt-Bott wieder jemandem geholfen. Eine berufstätige Frau wusste nicht weiter: Die Tagespflege für ihre pflegebedürftige Mutter reicht nicht aus. Sie möchte für die Mutter da sein, aber auch ihren Beruf weiter ausüben. Kann man eine höhere Pflegestufe beantragen? Sabine Schmidt-Bott weiß Antworten auf diese Fragen, sie kann den komplizierten Antrag ausfüllen, und sie hat neben der Information auch etwas, was die Frau jetzt genauso dringend braucht: Gelassenheit und Empathie. Die Beratung für Mitarbeiter mit pflegebedürftigen Angehörigen findet dort statt, wo sie gebraucht wird, am Arbeitsplatz im Evonik-Gebäude in Essen oder wo es der Ratsuchende möchte. Denn Anonymität ist wichtig. Auch darum sind die Wege zu Rat und Hilfe bei Evonik kurz gehalten. „Wir sitzen hier im Herz vom Evonik-Campus. Wie anonym die Menschen bleiben möchten, entscheiden sie selber“, sagt Sozialarbeiterin Christiane Kortmann. Angebote in Mediation, psychosozialer Beratung und Gesundheitsförderung hat die Sozialberatung im Portfolio. Für die überregionale Beratung bei pflegebedürftigen Angehörigen ist Evonik seit 2007 mit dem Diakoniewerk Essen in Kooperation. Denn speziell mit Pflegefällen kennt sich Sabine Schmidt-Bott von der Diakonie aus.

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Im Bewusstsein, wie leicht isolierte Maßnahmen verpuffen, ging die Evonik Industries AG besonders umsichtig vor. Ein Schritt war die Unterzeichnung der Erklärung „Erfolgsfaktor Familie“ im April 2008. Das Unternehmensprogramm des Bundesfamilienministeriums zielt gemeinsam mit den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft sowie dem DGB mithilfe von Netzwerk, Wettbewerb und Förderprogramm auf eine flächendeckende familienbewusste Arbeitswelt. Die nächste Etappe war mit dem Zertifikat des „audit berufundfamilie“ der Hertie-Stiftung geschafft, das Evonik im Juni 2009 erteilt wurde. Voraus ging ein aufwendiges Auditierungsverfahren, das die Personalleiter aus dem Bereich Personalstrategie, -politik & Mitbestimmung des Corporate Center Ulrich Bormann, Patricia Vogt und Roland Dittrich begleitet haben: „Auf Basis der Ergebnisse wurden Ziele mit der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung vereinbart, die in den nächsten drei Jahren umgesetzt werden sollen.“ In dem Auditierungsprozess wurden die bisherigen Maßnahmen bewertet und der >

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Ein Schuljahr in Brasilien Cachoeiro de Itapemirim hat Sophia Bolte vorher noch nie gehört. Seit August 2009 lebt sie in der 200.000 Einwohner großen Stadt dieses Namens, 400 Kilometer nördlich von Rio de Janeiro (Brasilien). Ein ganzes Schuljahr verbringt die 16-Jährige aus Dorsten in Brasilien. Vater Christoph ist Ingenieur bei der Evonik Steag GmbH – ein Glück, denn ihr Brasilien-Jahr wird das Stipendienprogramm von Evonik finanzieren. Dass es Südamerika werden würde, war immer klar. Über die Kirchengemeinde hat Sophia Brasilianer kennengelernt und Freundschaften geschlossen, mit einer brasilianischen Freundin hat sie vor der Abreise Vokabeln gepaukt. In Sophias limonengrünem Zimmer stapeln sich neben ihren unzähligen Schwimmpokalen nun Reiseführer, Wörterbücher und Formulare. Es muss gepackt werden, 20 Kilogramm plus Handgepäck sind nicht viel. „Zum Glück braucht man nur kurze Sachen, im Winter wird es kaum unter 17 Grad“, weiß Sophia. Die Querflöte muss zu Hause bleiben, aber zum Glück wird das Schwimmen kein Problem sein – zum Meer ist es nicht weit. Zwei Gast-Schwestern, ein Gast-Bruder und drei Hunde warten auf sie und erleichtern Sophia den Abschied von ihren Eltern, Schwester Helena und dem Hund Amy. Hat Sophia Angst? Nein, nicht vor der Reise, nur: Dass in Brasilien jeder zunimmt, drei Kilo Minimum, hat man ihr erzählt. Und auch ihre Gast-Mutter hat schon gefragt, was sie gerne isst…

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Ferien mit Programm Ein heißer Sommertag in Oberhausen. Schmiedemeister Ralf Albustin hat im Hof des Rheinischen Landesmuseums für Industrie- und Sozialgeschichte eine stählerne Esse in eine schattige Ecke bugsiert. Unter dem Sonnenschirm wartet er auf die Kinder des Ferienprogramms von Evonik, für die heute Geschichten von Stahl, Eisen und Kohle auf dem Programm stehen. Nach einer halben Stunde kommt er noch mehr ins Schwitzen, denn 60 Kinder stürmen den Platz um die schon 1.100 Grad heiße Esse. Und jedes Kind will ein selbst geschmiedetes Stück mitnehmen. „Ein Hufeisen!“, wollen die Mädchen, Albustin lässt sich zur „einfachen Ausführung“ erweichen. Und er kommt auch so schon kaum hinterher – als es um 16 Uhr weitergeht, hat der Schmiedemeister 60 Nägel, Messer und Hufeisen für die Kinder geschmiedet. Die Geschwister Mara (12) und Max (11) haben je ein Hufeisen ergattert, und Maras Freundin Manon beschließt: „Schmieden macht Spaß und ist gar nicht so schwer.“ Es geht weiter in die Ausstellung. Hochöfen-Modelle, Koksherstellung und Schlackehalden erzählen den Kindern von der Geschichte ihrer Heimat. Auch morgen werden Mara, Max und Manon wieder mit dem Bus des Ferienprogramms von Evonik an der alten Kantine in Essen starten. Movie Park in Bottrop, Zoo Gelsenkirchen und der Hochseilgarten stehen auf dem Programm, die drei haben schließlich Ferien.

> Bedarf an neuen Angeboten erhoben. An folgenden „Schauplätzen“ gibt es nun besonders viel Bewegung: • Standortbezogene Kleinkinderbetreuung, um Eltern nach der Geburt den Wiedereinstieg in den Job zu erleichtern. Geholfen wird auch bei der Vermittlung von Tagesmüttern. • Flexible Arbeitszeitmodelle wie Teilzeitangebote, Jobsharing, Telearbeitsmodelle sollen jungen Eltern die zeitlichen Spielräume eröffnen, die sie für ihre Familie brauchen. • Pflege von Angehörigen kann für Berufstätige zum ebenso drängenden Problem werden wie die Versorgung der Kinder. Gegenwärtig sind über 2 Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig, über zwei Drittel davon werden in häuslicher Pflege betreut. Zwei Drittel der pflegenden Familienangehörigen sind im er werbsfähigen Alter. Evonik bietet diesen Familien umfassende Beratung und Unterstützung durch eine Kooperation mit der Diakonie. • Kinderferien, Stipendien- und Austauschprogramme nehmen berufstätigen Familien das „Ferienproblem“ ab, denn Eltern können mit ihrem Jahresurlaub die 84 bis 94 Ferientage (je nach Bundesland) nicht abdecken. Vor allem Austauschprogramme bringen für die Kinder einen oft unvergesslichen Bildungs- und Erlebnisschub.

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Aber ist die finanzielle Unterstützung dieser Maßnahmen nicht Luxus? Nein. „Wenn Familienbewusstsein in der Krise auf der Strecke bleibt, gehen kluge Köpfe zur Konkurrenz“, sagt Roland Dittrich, Abteilungsleiter Personal- & sozialpolitische Grundsatzfragen. „Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat sich zu einem Wettbewerbsfaktor für jedes Unternehmen entwickelt“, meint auch Evonik-Vorstand und Arbeitsdirektor Ralf Blauth. Das Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik der Uni Münster und der Steinbeis-Hochschule Berlin (FFP) attestiert einer familienbewussten Personalpolitik betriebswirtschaftliche Effekte. 1.001 Unternehmen wurden 2008 befragt: Familienbewusste Unternehmen schneiden bei Bewerbern um 26 Prozent besser ab als nicht familienbewusste; sie haben produktivere, motiviertere Mitarbeiter (plus 17 Prozent); um 14 Prozent geringere Wiedereingliederungskosten; die Mitarbeiter haben geringere Fehlzeiten (minus 16 Prozent) und einen um 11 Prozent geringeren Krankenstand. Das Qualitätssiegel der Hertie-Stiftung ist für Evonik eine Auszeichnung, aber auch die Verpflichtung, die bestehenden familienbezogenen Angebote auszubauen und zu festigen. Es sind viele Puzzlesteine, die zusammengelegt werden müssen, bevor das Bild des familienfreundlichen Unternehmens komplett ist. <

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