32 Lehre & Studium
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PODIUM.
»Superschnell zur Gruppe geworden« Mit methodischen Kniffen ins Tutoren-Dasein: Martin Böttcher und Laura Beukenberg Wer als Tutor tätig werden möchte, kann sich an Matthias Kraut vom Studifit-Team wenden: Tel. 0341/3076-4408 oder matthias.kraut@htwk-leipzig.de
D
ass Tutorien eine feine Sache sind, ist bei den Studierenden bekannt. Dass die studentischen Hilfskräfte dafür – also Tutoren – nicht einfach so vom Himmel fallen, ist womöglich nicht so präsent. Die HTWK Leipzig hat in ihren Bemühungen um eine optimale Lehre nicht nur das eigene Personal im Blick, sondern auch die Tutoren. Das Team von Studifit ist beauftragt, dieses Kapitel der HTWK-Lehre in guter Weise fortzuschreiben und zu gestalten. Und das geht so: Irgendwann im Sommer 2014, Raum 112 im LipsiusBau: 19 Anwesende sind zugegen, wollen gute Tutoren werden – und nehmen dafür an der Tutorenschulung (TuSch) teil. In Kleingruppen reihen sie sich um mehrere Flipcharts, besprechen typische Situationen. »Erste Schritte im Tutorium?«, steht da als Arbeitsfrage geschrieben. Und schon geht es um praktische Fragen: Essen verbieten? Trinken gestatten? Handys aus! Aber was ist, wenn plötzlich das eigene Smartphone klingelt? Und so weiter. Matthias Kraut und Katharina Roeber, die beiden Studifit-Mitarbeiter, sind bei diesem Part nur Zaungäste – gewollt. Denn wer sich für diesen ganz besonderen Studentenjob interessiert, bringt schließlich eigene Motivation mit. Manche Gäste sind bereits Tutoren, frischen ihr Wissen auf oder untermauern ihre bisherige Tätigkeit nun auch mit dem Wissen um didaktische Finessen. An einer Wand hängen die Erwartungen an die Schulung: Ideen, Austausch, Stärken ausbauen, Schwächen erkennen. Das scheint zu funktionieren: »Wir sind superschnell zur Gruppe geworden«, sagt Laura Beuken-
berg. In der Einführungswoche wird sie die neuen HTWKStudenten begleiten. »Was ich hier schon nach wenigen Stunden mitnehmen kann, ist übrigens nicht nur für die Rolle als Tutor wichtig. Ich glaube, ich kann das auch persönlich ganz gut gebrauchen«, schätzt die Museologie-Studentin. Zu Lauras Kleingruppe gehört auch Martin Böttcher. Der bastelt zwar schon an seinem Master in Maschinenbau und engagiert sich im Fachschaftsrat. Tutor war er bisher aber noch nicht. »Toll, wie es hier zum Wissensaustausch kommt. Die Diskussion mit erfahrenen Tutoren ist sehr hilfreich.« Methoden und didaktische Kniffe kommen zur Sprache. Eben jene kleinen Tricks, die Lernsituationen interessant werden lassen. »Man könnte noch viel mehr machen«, sagt Katharina Roeber und verweist auf die ungeahnte Fülle des Themas »Optimale Lehre«. Gleichwohl ist Kollege Matthias Kraut sicher: »Diese zwei Tage sind enorm wichtig, damit die Tutoren später ausgezeichnete Arbeit machen – zum Wohl der Tutorien-Teilnehmer, aber auch zur eigenen Zufriedenheit.« So sind Tutorien als Modell für Lehren und Lernen auf Augenhöhe, nämlich von Studierenden für Studierende, eben eine klassische Win-Win-Situation. Tutoren sind es auch, die alljährlich die Vorkurse leiten. Rund 500 künftige Erstsemester werden vor Aufnahme des Studiums diese »Frischekuren« für Mathe, Chemie und Physik durchlaufen. Eine Mammutaufgabe! Das höhere Ziel ist dabei klar: Wer hier sein Studium beginnt, soll bestens darauf vorbereitet sein. ffReinhard Franke