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Studium

Studieren Was es alles zu beachten gilt | 3

Karriere Entwickler bei Google in Zürich | 6

Studium in den USA Vistiting Researcher in Yale | 18

Schulpartnerschaft Zusammenarbeit über drei Kontinente | 42

htl up to date H öhere Technische B undesl ehranstalt und B undesfachschul e B raunau/I n n Neues aus der HTL Braunau – Ausgabe 80 (Februar 2015)

www.htl-braunau.at


Inhalt | Editorial

Inhalt

Geschätzte Leserinnen und Leser! Gehört der Islam auch zur HTL Braunau? Nach dem ersten Schock über die Greueltaten in Paris (aber auch der Auspeitschung von Ralf Badawi in Dschidda) ist möglicherweise jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, um über diese Frage nachzudenken. Jetzt und nicht etwa später, wenn schon wieder Gras darüber gewachsen ist. Ich kann mich nämlich des Eindrucks nicht erwehren, dass diese grauenhaften Taten keine unzusammenhängenden Vorfälle sind, sondern einem größeren religionspolitischen Muster folgen. Wir versuchen seit einigen Jahren ohne Erfolg auch islamischen Religionsunterricht an der HTL anzubieten. Nun drängen sich Fragen auf: Passt ein offizieller Religionsunterricht gar nicht in das Konzept vieler Muslime? Fühlen sie sich als Teil einer Subkultur, die gar nicht an einem Dialog interessiert ist? Passen gut (aus)gebildete, selbstbewusste, lebensfrohe jungen Damen nicht ins Konzept des Islam? Trotz allem bin ich immer noch der Meinung, dass der Islam selbstverständlich auch zur HTL Braunau gehört. Ich werde mich daher auch im nächsten Jahr für einen islamischen Religionsunterricht einsetzen. Ungeachtet der vielen intoleranten Stellen im Koran (aber auch im Alten Testament), aber wissend um die Gefahr einer Isolierung und pauschalen Verurteilung.

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Sol lucet omnibus Krampuslauf und Krise der Männlichkeit „Oberösterreicher des Tages“ aus der HTL Begabungsförderung Frauen und Technik gehören zusammen Unterstützung für andere Techniker, Jurist und Personalchef Konstruieren macht Spaß! Mäuse in der HTL – Der HTL-Ball 2015 EMMA – Zusammenarbeit mit der Uni EXiL-Literaturpreis 2014

Impressum erscheint:

4 x pro Jahr

auflage:

4000 Stück

autoren:

hans blocher, anton planitzer, sabine schwaiger, julius sula, konstantin korntner, anja redhammer, isabella aspotinger, evelyn kret, thomas faschang, simon lenonhartsberger, sabrina wittmann, liridon avdiu

layout, satz:

hans blocher, anton planitzer, thomas wagner, lukas grüneis

titelbild:

tobias gast

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fotos & grafiken:

wenn nicht anders angegeben, dann privat (kerstin neuhauser, klara plasser, u.a.)

redaktion:

anton planitzer, sabine schwaiger

betreuerin schülerteil: sabine schwaiger herausgeber, medieninhaber, verleger: htl uptodate eigenverlag & red. hans blocher, htl braunau osternberg 55, 5280 braunau tel: 07722 83690 fax: -225 email: htl.braunau@eduhi.at http://www.htl-braunau.at


Live

Fragen rund ums Studieren Etwa die Hälfte der HTL-Absolventinnen und -Absolventen studieren nach der Matura. Damit möglichst nachhaltige Entscheidungen getroffen werden, sind eine Reihe von Fragen zu bedenken. Im Folgenden ein kleiner Überblick über Aktivitäten der HTL in diesem Bereich und über notwendige Fragen.

HTL-Aktivitäten Im Wesentlichen werden vier Aktivitäten von HTL-Seite zur Frage des Studierens gesetzt. In den vierten Klassen wird das Thema in jeder Klasse angesprochen, jedes Jahr werden die Schülerinnen und Schüler der vierten und fünften Klasse zur Studieninformationsbörse eingeladen, bei der sich rund 25 PHs, FHs und Unis vorstellen, in der fünften Klasse wird der Freigegenstand KPER („Kommunikation und Persönlichkeit“) angeboten, bei dem die Frage „Arbeiten oder Studieren?“ im Mittelpunkt steht und für Maturantinnen und Maturanten

wird die Fahrt zur BEST in Wien – der größten Studien- und Berufsinformationsmesse – angeboten. Besonders bewährt hat sich in den letzten Jahren die Beratung durch Absolventinnen und Absolventen direkt an den PHs, FHs und Unis. Hier stellt die HTL die entsprechenden Kontakte her – Ansprechpartner in diesem Zusammenhang ist Anton Planitzer.

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Interesse ist ausschlaggebend! Die zentrale Frage für die Studienwahl lautet „Für welches Studienfach interessiere ich mich inhaltlich am meisten?“. Das fachliche Interesse ist ausschlaggebend für die Motivation und hat einen wesentlichen Anteil daran, ob man ein Studium schafft oder nicht. Die Anforderungen für ein Studium sind beträchtlich. Damit eine gute Wahl getroffen wird – und die zum Teil sehr hohen Abbruchquoten, die bei technischen Studien oft über der 50%-Marke liegen, nicht noch gravierender ausfallen – ist die Beschäftigung mit den Inhalten möglicher Studien und die Auseinandersetzung mit dem eigenen Interessensschwerpunkt unumgänglich. Welche Fächer interessieren mich am mei-

sten, wofür kann ich mich wirklich begeistern, das sind Fragen, die hier gestellt werden müssen. Habe ich meine Interessenschwerpunkte ausgelotet, dann beginnt die Informationsarbeit – ein Studium sollte man nicht beginnen, wenn man nicht vorher den Studienplan intensiv durchgesehen hat, wenn man nicht vorher mit Personen gesprochen hat, die dieses Studium gerade machen oder vor kurzem abgeschlossen haben. Ein Besuch vor Ort anlässlich eines Tages der offenen Tür oder eine individuell vereinbarte Führung zählt auch zu den wesentlichen Vorbereitungsschritten, die man unbedingt durchführen soll.

Studienwahl ist ein Prozess Spontanentscheidungen bezüglich Studium sind nicht empfehlenswert. Ab der 4. Klasse sollte immer wieder einmal die Frage, was man nach der HTL tun will, anstehen. Studieninformationsbörse und viele Gespräche können hier eine große Hilfe darstellen. In der fünften Klasse sollte dann – vorallem wenn man keinen Präsenz- oder Zivildienst abzuleisten hat – die Studienvorbereitung intensiv angegangen werden. Neben 4 | HTL up to date

den schulinternen Möglichkeiten kann man hier sicher auch die Angebote der Österreichischen Hochschülerschaft und die Beratungseinrichtungen der Psychologischen Studierendenberatung nützen. Im Frühjahr des Jahres, in dem man sein Studium beginnen will, sollten die wesentlichen Fragen geklärt sein.


Live

FH/PH oder Uni, berufsbegleitend oder Vollzeit? FHs/PHs sind praxisbezogener, aufgrund von Anwesenheitspflicht und klarer Struktur ist die Ausfallsquote deutlich geringer als an Unis. Studentinnen und Studenten, denen klare Vorgaben eine wichtige Hilfe sind, haben in FHs/PHs bessere Erfolgsaussichten als an den oft sehr großen und unübersichtlichen Universitäten. FHs und PHs kennen auch kaum Studienverzögerungen, die an Universitäten gehäuft auftreten – so beträgt z.B. die durchschnittliche Studiendauer im Bereich Elektrotechnik momentan etwas über 13 Semester bei 10 Semestern (Mindest)studiendauer. Universitäten sind theoriebezogener und ermöglichen deutlich mehr individuelle Planung. Die Forschungsbezogenheit ist höher als an den FHs/PHs, die Entwicklung und Förderung der Selbständigkeit, aber auch die Notwendigkeit der Eigeninitiative sind ein wichtiger Bestandteil eines Universitätsstudiums. Die Frage, ob ein Universitätsstudium oder

ein FH/PH-Studium „besser“ ist, kann generell nicht beantwortet werden. Für manche Maturantinnen oder Maturanten ist eine FH/ PH ideal, andere können sich vor allem an einer Uni entfalten. Wenn man ein Studium beginnt, dann ist sicherlich ein Vollzeitstudium, zumindest zu Beginn, ideal. Daneben zu arbeiten, bringt meistens Interessenskonflikte. Etwas anders stellt sich diese Frage nach einiger Zeit des Studierens dar. Wenn man berufsbegleitend studieren will oder dies aus finanziellen Gründen machen muss, dann sind sicherlich berufsbegleitend konzipierte Studien ideal.

Finanzierung, Studienort, … Mit dem Stipendienrechner bzw. einer Beratung durch die Studienbeihilfenstellen können wichtige Fragen bezüglich der Finanzierung abgeklärt werden. Entscheidend ist natürlich das Gespräch mit den Erziehungsberechtigten, die ja in den allermeisten Fällen die Finanzierung übernehmen. Einen wichtigen Punkt für den Erfolg stellt auch die Wohnsituation dar. Studentenheime soll man sich genauer ansehen und sich vor allem auch rechtzeitig bewerben, ob man alleine wohnen will oder eine WG bevorzugt – hier

gibt es unterschiedliche Vorlieben. Insgesamt sollte die Frage der Wohnsituation vor allem beim Einstieg ins Studium nicht unterschätzt werden. Bewerbungsfristen sowie Aufnahmegespräche und -prüfungen sind an FHs/PHs und bei verschiedenen Unis bzw. Fächern sehr unterschiedlich gestaltet – hier ist Eigeninitiative und Umsicht absolut notwendig.

Durchlässigkeit und Vorteile der HTL-Ausbildung Wer zuerst ins Arbeitsleben einsteigt, kann jederzeit zu studieren beginnen, sei es berufsbegleitend oder auch an einer Fern-FH bzw. der Fern-Uni. Nach vier Jahren Selbstversorgung erhält man auch das Selbsterhalterstipendium und hat dadurch eine Art finanzielle Grundsicherung. Ein riesengroßer Vorteil der HTL-Ausbildung ist auch der, dass man schon eine abgeschlossene Berufsausbildung hat – sollte sich der Studienwunsch als Fehler

herausstellen, kann man jederzeit als HTLAbsolventin oder -Absolvent ins Berufsleben einsteigen. Wir wünschen allen gute Entscheidungen in Bezug auf die Studien- bzw. Berufswahl und stehen im Rahmen der oben beschriebenen Möglichkeiten gerne zur Verfügung!

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Menschen

Entwickeln für Google Dipl.-Ing. Dr. Erwin Aitenbichler leitet bei Google in Zürich eine Entwickler-Arbeitsgruppe. Im Interview erzählt der HTL Braunau Absolvent, wie er zu dieser Tätigkeit kam und was ihn daran besonders interessiert.

arbeitet. Große Freude hat mir ein Startup-Unternehmen gemacht, das ich mit Freunden angefangen hab. Wir haben in dieser frühen Phase Multimedia-CDs z.B. zu Titeln wie „Erlebnis Mensch“ oder „Unser Sonnensystem“ entwickelt und vertrieben.

HTL up to date: Du hast 1994 an der HTL Braunau maturiert und dann an der JKU Informatik studiert. Was war dir beim Studium wichtig? Mit welchen Fragen bzw. Themen hast du dich beim Studium beschäftigt? Aitenbichler: Ich bin eigentlich, dank der HTL-Ausbildung, mit einem sehr guten Grundwissen ins Informatikstudium gestartet. Mir war am Anfang sogar manchmal langweilig. Aber ich hab‘ das genutzt und mich auch mit anderen Sachen beschäftigt. Ich hab‘ dann noch Wirtschaftsinformatik inskribiert und ein wenig in die Wirtschaft hineingeschnuppert. Mich hat etwa Recht und Psychologie interessiert, auch da hab‘ ich Vorlesungen belegt und auch im Management hab‘ ich mich weitergebildet. Der Schwerpunkt lag aber auf der Technik – und da ist’s recht bald interessant geworden. Ich hab‘ mich damals mit Virtual Reality und der Kryptographie beschäftigt und mich dann in mein Hauptthema „Netzwerke und verteilte Systeme“ einge6 | HTL up to date

HTL up to date: Du hast nach dem Studium eine Doktorarbeit geschrieben und warst längere Zeit an der TU Darmstadt tätig. Was war dein Aufgabengebiet an der TU und was hat dir dabei besondere Freude gemacht? Aitenbichler: Ich habe in Linz bei Prof. Mühlhäuser meine Diplomarbeit geschrieben und bin dann 2001 mit ihm an die TU Darmstadt gegangen, wo ich als Assistent tätig war und zum Thema „Systemunterstützung für Ubiquitous Computing“ promoviert habe. Vereinfacht gesagt ging es um die Vernetzung von Geräten und ich hab‘ damals sehr von meiner HTL-Ausbildung

profitiert, weil immer wieder auch Hardware-Entwicklung angesagt war. 2006 hatte ich meine Dissertation fertig und war danach im Forschungsbereich vor allem mit Projektleitung beschäftigt. Mir hat das großen Spaß gemacht, ich war international auf Konferenzen in Europa, Asien, Australien und den USA unterwegs und in Zusammenarbeit mit Kollegen sind in dieser Zeit insgesamt 60 Publikationen entstanden. HTL up to date: Du hast dich dann entschlossen, bei Google zu arbeiten. Wie war dein Einstieg bei Google? Beschreibe bitte deinen Tätigkeitsbereich! Aitenbichler: Bei einer Konferenz hat mich ein GoogleRecruiter angesprochen und ich bin dann nach einigem Überlegen zu Google gewechselt. Interessant fand ich vor allem, dass Google für neue Ideen sehr viele Möglichkeiten bietet und exzellente Leute dort arbeiten. Ich leite nun in


Zürich eine Entwicklergruppe von acht Personen und wir beschäftigen uns vor allem mit Android-Anwendungen. Wir arbeiten auch daran, GoogleEntwicklungen der nächsten Milliarde Menschen zugänglich zu machen. Ich bin immer wieder auf Konferenzen in Afrika unterwegs und stelle dort Technologien für Software-Entwickler vor. HTL up to date: Google ist immer wieder auch in der Kritik. Wirst du als GoogleMitarbeiter auch direkt von Kritikern angesprochen? Wie reagierst du auf Vorwürfe, dass Google einfach zu viele Daten über Menschen sammelt um diese dann kommerziell zu verwerten? Aitenbichler: Hin und wieder werde ich angesprochen, aber ich beschäftige mich natürlich auch selbst mit diesen Fragen und da bin ich der Meinung, dass Google sehr genau auf den Umgang mit Daten achtet. Firmenintern gibt es klare Richtlinien, wie Daten gespeichert, verarbeitet, anonymisiert oder gelöscht werden müssen. Jedes unserer Produkte wird darauf

hin geprüft. Ich finde auch, dass Google Dashboard eine sehr gute Hilfe bei der eigenen Datenverwaltung darstellt. Oder wenn man Google+ mit anderen sozialen Netzwerken vergleicht, dann ist schon durch die Struktur mit den Kreisen bei Google mehr Kontrolle gegeben. Natürlich verarbeitet Google viele Daten und verdient Geld mit deren Auswertung, aber meine Firma braucht da den Vergleich mit anderen Unternehmen auf keinen Fall zu scheuen. HTL up to date: Wenn du an deine Ausbildung in der HTL Braunau zurückdenkst, was fällt dir da ein? Aitenbichler: Die HTL war für mich wirklich super. Die Internatsgemeinschaft hat mir sehr gefallen und ich war gerade in der Startphase des Begabungsförderungsprojekts „Octopus“ dabei. Diese Form des Projektunterrichts hat mir total entsprochen und mich wirklich motiviert. Sehr wichtig finde ich auch den Werkstättenunterricht – wenn man selbst im Hardware-Bereich Hand anlegt und auch noch

verschiedene andere Bearbeitungsmethoden erwirbt, dann kann man darauf immer wieder zugreifen und man erwirbt einfach einen sehr unkomplizierten und „zupackenden“ Technikbezug. HTL up to date: Was empfiehlst du heutigen HTL-Absolventinnen und -Absolventen, die vorhaben im Bereich der Informatik zu arbeiten? Aitenbichler: Ich finde es wichtig, dass man eine Programmiersprache wirklich gut kann. Ich vergleich‘ das gerne mit der Muttersprache: Wer in einer Programmiersprache sehr gute praktische Erfahrungen hat und sie beherrscht, der kann auch schnell in andere Systeme wechseln. Ganz wichtig scheint mir auch, dass man aus eigener Motivation Projekte durchführt. Egal ob das Bastelprojekte sind oder man sich an Open-SourceProjekten beteiligt, solche Sachen sind gerade bei der Bewerbung bei großen Firmen sehr hilfreich. Wenn jemand z.B. bei Linux mitgearbeitet hat, dann lernt er dort die Teamarbeit im Informatikbereich kennen und verdeutlicht für potentielle Arbeitgeber, dass er sich selbst gut motivieren kann. HTL up to date: Herzlichen Dank für’s Gespräch und alles Gute!

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Ausland

Sol lucet omnibus – Die Sonne scheint für alle Michael Puttinger, BSc, hat 2009 die HTL Braunau abgeschlossen und studiert an der TU Graz Elektrotechnik- Wirtschaft. Neben seinem Masterstudium und seiner Tätigkeit als studentischer Mitarbeiter am Institut für Elektrizitätswirtschaft und Energieinnovation ist er auch bei einem von der österreichischen Entwicklungsbank geförderten Projekt in Ägypten tätig. Mit dem ÄgyptenFan Puttinger hat die HTL up to date das folgende Interview geführt.

HTL up to date: Lieber Michael, du arbeitest neben deinem Studium an einem Solarthermie-Projekt in Ägypten. Worum geht es bei diesem Projekt und was ist da deine Aufgabe? Michael Puttinger: Danke für die Einladung, liebe HTL up to date! Der Stadtkern Kairos ist ca. ein Viertel der Fläche vom Bezirk Braunau, auf der aber ungefähr Österreichs Einwohneranzahl lebt. Täglich fällt bis zu 4 Stunden der Strom aus. Unser Projekt kümmert sich darum, die Solarthermie in Ägypten mehr zu forcieren und somit Strom, Öl und Gas einzusparen. Damit einhergehend wollen wir eine solide Wirtschaftspartnerschaft zwischen Ägypten und Österreich in diesem Feld schaffen. Hier sehe ich es als ganz wesentlich, dies mit der maximalen Nutzung von lokalen (ägyptischen) Ressourcen anzustellen, um dadurch eine 8 | HTL up to date

hohe lokale Wertschöpfung zu erzielen und um den „Benefit“ für Ägypten möglichst groß zu halten. Dadurch liegen die Hauptaugenmerke dieses Vorhabens neben der Errichtung einer großen SolarthermieDemoanlage auch in der Abhaltung von Trainings für zukünftige Lehrer in diesem Feld sowie dem Aufbau einer ägyptischen Kollektorfertigung. Man kann also sagen, dass das Ziel dieser Zusammenarbeit aus sehr vielen Puzzleteilen besteht, welche von unserer fünfköpfigen Firma „Sekem Energy“ koordiniert werden. Ich bin Teil dieser österreichisch-ägyptischen Schnittstelle und lege großen Wert darauf, vor allem bei meinen Ägyptenaufenthalten stets meine Kamera dabei zu haben. HTL up to date: Studieren und Arbeiten ist ja manchmal nicht einfach. Worin siehst du den Nutzen deiner Tätigkeit und was würdest du anderen raten, die überlegen, neben dem Studium zu arbeiten? Michael Puttinger: Vor meiner Anstellung war mir bewusst, dass „Neben dem Studium arbeiten“ schnell zu „Neben der Arbeit studieren“ kippen kann, speziell bei Arbeiten abseits von Kellnern und kleinen Studentenjobs. Deshalb muss man sich vorher eine Deadline setzen, wie viel Stunden man in der Woche

dadurch dem Studium und auch der Freizeit entziehen will. Ich kann nur raten diese Entscheidung nicht zu überstürzen, sondern zu warten, bis man im Studium die größten Hürden bewältigt hat. Das war bei mir ungefähr zum Abschluss des Bachelorstudiums. Bei der Wahl eines geeigneten Jobs sollte sich die Thematik auf alle Fälle mit persönlichem Interesse, Studium und persönlichen Zielen (Freizeit sowie Arbeit) vereinbaren lassen. Den Vorteil einer Entscheidung für den Studentenjob sehe ich neben dem Taschen-


geld auch in einer praktischen Ausbildung und der Möglichkeit etwas Arbeitsluft zu schnuppern, ohne sich gleich 40 Stunden die Woche damit beschäftigen zu müssen. HTL up to date: Dein Projekt wird von der österreichischen Entwicklungsbank unterstützt. Wie beurteilst du die österreichische Entwicklungszusammenarbeit und was können Techniker deiner Meinung nach zu diesem Thema beitragen? Michael Puttinger: Das Wort „Entwicklungshilfe“ verwende ich nur ungern für meine Tätigkeit, auch weil es zuhause sowie in der Ferne etwas negativ vorbelastet ist. Ägypten ist das Tor zu Afrika und neben Südafrika das am westlichs-

ten geprägte Land Afrikas, da braucht man nicht bei null beginnen, was aber oft damit assoziiert wird. Mit der Nutzung erneuerbarer Energien unterstützen wir die Entwicklung eines dringend notwendigen Sektors; am Ende soll dabei vor allem für Ägypten was he-

rausschauen. Die Statistik zeigt, dass Österreich im Ländervergleich unter dem Durchschnitt der Entwicklungshilfe leistenden Länder liegt; das, was gemacht wird, ist gut, aber es gehört noch mehr getan. In einer konsumund wachstumsgesteuerten Gesellschaft vergessen wir oft unseren Wohlstand zu schätzen und anderen zu einem lebenswerten Dasein mit Wasser, Brot aber auch Energie zu verhelfen. Man kann von keinem Techniker verlangen als Entwicklungshelfer im

Ausland tätig zu werden, wobei gerade deren Wissen von großer Bedeutung ist, aber um sich hier aktiv zu beteiligen, muss man nicht bis Afrika fliegen, da gibt’s genug Institutionen, Möglichkeiten und auch Bedarf sich von daheim aus einzubringen; mit einem

offenem Auge dafür wird man da schnell fündig. HTL up to date: Du bist ein Ägypten-Fan und hast das Land schon öfter besucht. Was gefällt dir an Ägypten und was hat dir dieses traditionsreiche und schöne Land bisher gegeben? Michael Puttinger: Ägypten ist neben den Pharaonen auch das Land der Sonne. Schon in meiner HTL-Zeit entfloh ich immer wieder dem österreichischem Winter dorthin, hauptsächlich um mein Hobby Kitesurfen auszuüben. Dass dieses Land, 4 Flugstunden von uns entfernt, neben jeder Menge Wind auch ca. die doppelte Sonneneinstrahlung unserer Breiten aufweist, aber trotzdem an täglichen Stromausfällen leiden muss, motiviert mich dazu, die Nutzung erneuerbarer Energien dort zu forcieren. HTL up to date: Vielen Dank für das Gespräch.

Für laufende Informationen zum Projekt, aber auch zu anderen Abenteuern, postet Michael Puttinger immer wieder mal Bilder, Videos und Infos auf seiner Homepage: michael-puttinger.eu – Interessentinnen und Interessenten sind gerne eingeladen sich dort nähere Informationen anzusehen!

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Menschen

Informatik als Forschungsaufgabe Dipl.-Ing. Matthias Grimmer hat 2008 die HTL Braunau im schulautonomen Zweig „Technische Informatik“ abgeschlossen und im Anschluss an den Zivildienst beim Roten Kreuz an der JKU Informatik studiert. Mittlerweile arbeitet er am Institut für Systemsoftware, betreut dort zwei Lehrveranstaltungen, arbeitet an seiner Dissertation und nimmt auch an internationalen Informatik-Konferenzen teil. Im Interview erzählt er von seiner Tätigkeit und gibt Tipps für Informatikbegeisterte.

HTL up to date: Du warst schon in der HTL immer sehr an Informatik interessiert und hast auch dein Diplomprojekt an der HTL im Software-Bereich gemacht. Was reizt dich an der Informatik und warum hast du dich für ein Informatikstudium entschieden? Matthias Grimmer: Das Reizvolle ist, dass Informatik viel mehr ausmacht, als eine Programmiersprache zu erlernen. Programmieren ist eigentlich nur ein Werkzeug und meiner Meinung nach lediglich die Spitze des Eisberges. Eine Programmiersprache zu beherrschen alleine reicht nicht aus, um ein großes Softwareprojekt umzusetzen, den Computer in einen Alltagsgegenstand zu integrieren (Stichwort Google Glass), ein Betriebssystem zu bauen, eine CPU zu entwerfen, eine täuschend realistische Computergraphik zu rendern oder eine Programmiersprache und deren Laufzeitumgebung zu entwickeln, um nur ein paar Beispiele zu 10 | HTL up to date

nennen. Ich habe Informatik studiert, da ich nach der Matura nicht direkt als Programmierer arbeiten, sondern tiefer in diese Materie eindringen wollte. Als HTL-Absolvent hatte ich die idealen Voraussetzungen für das weitere Studium. Während der Jahre an der Johannes Kepler Universität bekam ich einen tieferen Einblick in die verschiedenen Bereiche der Informatik und damit hoffentlich ideale Voraussetzungen für eine Karriere in der Wirtschaft beziehungsweise in der Wissenschaft. HTL up to date: Du hast in Linz an der Johannes Kepler Universität studiert. Warum hast du ausgerechnet die JKU gewählt? Matthias Grimmer: Das hatte zwei Gründe: Zum einen eilt

der Johannes Kepler Universität in Linz ein sehr guter Ruf voraus. Das gute Betreuungsverhältnis und die Möglichkeit, bereits im Rahmen der Bachelor- und Masterarbeit an Forschungsprojekten mitzuarbeiten, haben das Informatikstudium an der JKU für mich besonders interessant gemacht. So habe ich zum Beispiel meine Masterarbeit in Kooperation mit Oracle Labs gemacht und durfte in einem Team zusammen mit internationalen Wissenschaftlern eine virtuelle Maschine für C-Code entwickeln. Das Projekt hat mir gezeigt, wie komplex Programmiersprachen und deren Laufzeitumgebungen sind. Diese Thematik und das Arbeiten in einem Forschungslabor haben mich so begeistert, dass ich mich entschied, im Anschluss an meine Masterar-


©Chistoph Thorwartl

beit ein Doktorat zu beginnen. Neben dem Studium gefällt mir zum anderen die Stadt Linz sehr gut. Linz hat ihren Stahlstadt-Ruf längst abgelegt und sich zu einer jungen und attraktiven und internationalen Studentenstadt entwickelt. Das Studentenleben in Linz kann sich durchaus mit alten Studentenstädten wie Innsbruck oder Graz messen. Außerdem hat die JKU einen Campus, das heißt, alle Gebäude der Uni liegen zentral beisammen. Das macht die Wege zwischen den Vorlesungen kurz und bietet eine einzigartige Atmosphäre auch für unsere legendären Mensafeste. Sogar Studienkollegen aus Wien reisen extra an, um gemeinsam mit uns das Studentenleben zu genießen. HTL up to date: Du bist nach deinem Studienabschluss an der Uni geblieben und hast mittlerweile auch schon einige Veröffentlichungen getätigt. Welche Forschungsgebiete interessieren dich besonders? Welchem Thema widmest du deine Dissertation und wie muss man sich die Atmosphäre bei Forschungskongressen vorstellen? Matthias Grimmer: Nichts ist spannender, als neue Ideen umzusetzen, die noch niemand vorher ausprobiert hat.

Und genau das macht man als Dissertant. Ich beschäftige mich damit, verschiedene Programmiersprachen zu kombinieren. Meine Arbeit soll es dem Programmierer ermöglichen, eine Anwendung in mehreren verschiedenen Programmiersprachen zu schreiben anstatt in einer einzigen. Meine Erkenntnisse beschreibe ich im Rahmen von Publikationen, welche ich bei verschiedenen Forschungskongressen vorstelle. Bei diesen Veranstaltungen tauschen internationale Fachleute neue Ideen aus und entwerfen die Technologien der Zukunft. Neben den vielen neuen Kontakte, die man bei solchen Veranstaltungen knüpft, ist ein Kongress auch mit vielen neuen Eindrücken verbunden. So durfte ich heuer unter anderem nach Stockholm, Krakau, Zürich und Portland (Oregon) reisen und hatte abseits des Kongresses auch Zeit die Länder kennen zu lernen. HTL up to date: Du arbeitest an einer Dissertation und betreust gleichzeitig auch zwei Lehrveranstaltungen an der Uni. Gefällt dir deine Lehrtätigkeit? Matthias Grimmer: Lehren ist gar nicht so einfach. Jetzt weiß ich erst, was meine Lehrer geleistet haben! (lacht) Das

Schwierige am Lehren ist meiner Meinung nach, dass man in kurzer Zeit sehr viel Stoff durchnehmen muss, ohne dass die Studentinnen und Studenten die Motivation verlieren. So habe ich zum Beispiel nur ein Semester Zeit, den Studentinnen und Studenten das Programmieren beizubringen. Das heißt, ich muss innerhalb von 5 Monaten alle wesentlichen Dinge erklären, von einfachen Elementen wie Schleifen bis hin zu komplizierteren Konzepten wie Vererbung und Polymorphismus. Trotz des vielen Stoffes ist es immer mein Ziel, Freude an der Informatik zu vermitteln, ähnlich wie ich es von meinen Professoren an der HTL und im Studium erfahren durfte. HTL up to date: Du betreust ein Diplomprojekt an der HTL Braunau und stehst dadurch wieder in Kontakt mit deiner früheren Ausbildungsstätte. Was hat dir die HTL in Bezug auf Informatik gebracht? Was findest du wichtig, wenn jemand ein Informatikstudium an der JKU überlegt? Matthias Grimmer: Die HTL Braunau war eine sehr gute Basis für mein Informatikstudium. Erstens hatte ich bereits Vorwissen und zweitens lernte ich bereits in der HTL, wie man an komplexe technische Themen herangeht und diese begreift. Daher hatte ich einen leichteren Einstieg. All jenen, die gerade überlegen, was sie studieren wollen, kann ich nur raten: Wenn ihr euch für Informatik interessiert und ihr mehr lernen wollt als „nur programmieren“, dann nehmt die Herausforderung an! Wir HTL-er haben die idealen Voraussetzungen und ich habe meine Entscheidung keine Sekunde bereut. HTL up to date: Danke für das Interview.

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Menschen

Krampuslauf und Krise der Männlichkeit Ilona Grabmaier, Absolventin der HTL Braunau (5BN 2005), hat für ihre Masterarbeit den Johanna-Dohnal-Förderpreis 2014 erhalten. Sie hat sich in dieser Arbeit mit dem Thema „Männlichkeit in der Krise? – Die ritualisierte Konstruktion und Reproduktion hegemonialer Männlichkeitsvorstellungen am Beispiel des Krampuslaufes in Dorfgastein“ auseinandergesetzt. Im Interview erzählt sie von ihrem Studium, ihrer HTL-Zeit und von ihrer Masterarbeit.

HTL up to date: Du hast nach der HTL-Zeit in Wien zu studieren begonnen und bist in ein ganz anderes Gebiet gewechselt. Was war für dich bei der Studienwahl ausschlaggebend und was war dir während deiner Studienzeit wichtig? Ilona Grabmaier: Bevor ich begonnen habe Anthropologie in Wien zu studieren, war ich zuvor noch zwei Jahre in Lateinamerika. Mit Hilfe von Bruno Plunger konnte ich nach meinem HTL-Abschluss ein 1-jähriges Praktikum bei Horizont3000 an der Universität URACCAN in Puerto Cabezas an der nicaraguanischen Atlantikküste antreten. Danach bin ich mit einer Freundin aus der HTL ein Jahr lang durch Mittel- und Südamerika gereist, und spätestens auf dieser Reise habe ich fest12 | HTL up to date

gestellt, dass mich die Vielfalt menschlichen Daseins und Sprache(n) wesentlich mehr faszinieren und begeistern als Technik und Maschinen. Da lag die Wahl des Studiums der Anthropologie für mich dann relativ nahe. Während des Studiums war es mir wichtig, das Angebot der Uni meinen Interessen entsprechend bestmöglich zu nutzen. So habe ich mich zu Beginn meines Studiums zusätzlich für Geographie inskribiert, bin dann übergegangen zu Orientalistik und Turkologie und habe später noch ein Bachelor-Studium in Romanistik begonnen. Neben Praktika in der Flüchtlingsberatung, in der Betreuung von alten und hochbetagten Menschen und beim Radio, Tätigkeiten in der Jugendarbeit und im Veranstaltungsmanagement habe ich die vorlesungsfreie Zeit vor allem zum Verreisen genutzt, weil dies für mich die beste Möglichkeit darstellt, gedanklich flexibel zu bleiben und mein eigenes Weltbild, meine Ansichten und Vorurteile beständig zu hinterfragen und zu überprüfen. HTL up to date: In deiner, mit dem Johanna-Dohnal-Förderpreis 2014 ausgezeichneten Masterarbeit beschäftigst du dich intensiv mit dem Thema “Männlichkeit in der Krise?“ und untersuchst dazu die Zu-

nahme der Krampuspassen in Dorfgastein. Wie könnte man deine Schlussfolgerungen kurz zusammenfassen? Ilona Grabmaier: Ausgehend von Ansätzen der anthropologischen Männlichkeitsforschung, die zeigen, dass konventionelle Vorstellungen von Männlichkeit seit geraumer Zeit in der Krise stecken, haben mich in meiner Arbeit vor allem soziokulturelle Veränderungen interessiert, die Männer – nicht nur in Dorfgastein – in immer größerem Ausmaß dazu veranlassen, an einem Ritual wie dem Krampuslauf teilzunehmen. Beim Krampuslauf in Dorfgastein handelt es sich um ein alljährlich stattfindendes kollektives, transformatives und mit Gewalterfahrungen verbundenes (Initiations)-Ritual, das dem ersten Anschein nach dazu dient, unterschiedliche Facetten von Männlichkeit(en) zur Schau zu stellen und zu reproduzieren. Obwohl am Krampuslauf in Dorfgastein ausschließlich Männer teilnehmen, verhandeln sie dabei nicht nur ihre Beziehungen zueinander, sondern treten auch mit Frauen und Kindern in Interaktion, die vorwiegend als Zuschauerinnen dieser Zurschaustellung von Männlichkeit fungieren. Wie meine Analyse ergeben hat,


verhältnis zwischen Männern und Frauen ersichtlich werden, sondern auch deutliche Hierarchien zwischen unterschiedlichen Gruppen von Männern. HTL up to date: Du bist zwar in einer HTL-Klasse mit einigen Frauen gewesen, insgeIllona Gramaier bei der Preisverleihung samt waren zu deiner deutet vieles darauf hin, dass HTL-Zeit aber mehr als 90% Männer ihre lange Zeit als na- Burschen in der HTL. Warum türlich wahrgenommene he- ist deiner Meinung nach die gemoniale Position innerhalb Zahl der Technikerinnen so der Gesellschaft immer mehr gering? Soll man versuchen von Frauen bedroht sehen. die Zahl der Technikerinnen Durch Veränderungen in den zu steigern? Geschlechterbeziehungen, insbesondere durch zuneh- Ilona Grabmaier: Das ist mende Emanzipationsbestre- eine schwierige Frage, die sich bungen von Frauen, besteht nicht pauschal beantworten für Männer ein vermehrter lässt. Ein wichtiger Aspekt Bedarf am ritualisierten Er- ist meiner Ansicht nach aber, werb und der ritualisierten dass Vorurteile und stereotype Zurschaustellung von Männ- Rollenzuschreibungen, wie lichkeit. Die Teilnahme am Krampuslauf bietet Männern die Möglichkeit, sich an hegemonialen Männlichkeitsvorstellungen zu orientieren, um in Zeiten der Unsicherheit und gesellschaftlicher Umbrüche innerhalb einer männlich dominierten Ordnung auf ein erfolgreiches Leben als erwachsener Mann vorbereitet zu werden. Demnach kann der Dorfgasteiner Krampuslauf als eine Praxis verstanden werden, welche die Stärkung und Bestätigung einer patriarchalen Gesellschaftsordnung zum Ziel hat. Über dieses Ritual wird eine stark hierarchische Gesellschaftsordnung zu Gunsten der Männer repräsentiert, wobei nicht nur Asymmetrien im Dominanz-

etwa, dass Frauen für technische Berufe ungeeignet sind, leider immer noch sehr hartnäckig im Denken von vielen Menschen verankert sind. Das führt dann dazu, dass Mädchen und Frauen in einem technischen Umfeld, unabhängig von ihrer Leistung, oftmals nicht so ernstgenommen werden wie Burschen und Männer. Auch in meiner Schulzeit ist es immer wieder vorgekommen, dass Mädchen ungeachtet ihres Könnens von Lehrenden anders behandelt wurden, alleine aufgrund der Tatsache, dass sie Mädchen sind. Solange solche Zuschreibungen – wenn auch nur implizit – im Denken weiterhin vorhanden sind, wird sich an der Situation, dass sich nur wenige Frauen für eine technische Karriere entscheiden, vermutlich nicht viel ändern. Zudem denke ich, dass es Mädchen und Frauen häufig an Selbstvertrauen mangelt. Technische Ausbildungen und Studiengänge gelten als die schwierigsten und aufwändigsten, und viele Mädchen und Frauen fühlen sich dadurch möglicherweise abgeschreckt, weil sie sich oftmals weniger zutrauen als Burschen und Männer. Das ist ein Phänomen, das aber nicht nur für

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Ilona Grabmaier gemeinsam mit Univ.-Prof.in Elisabeth Holzleithner

technische, sondern auch für wissenschaftliche Berufe gilt, und das sich auch in meinem Umfeld immer wieder bestätigt: An meinem Institut sind sicherlich 80 Prozent der Studierenden weiblich. Unter jenen, die sich nach dem Magister- oder Masterstudium für ein Doktoratsstudium und/ oder für eine wissenschaftliche Karriere entscheiden, ist der Männeranteil aber wesentlich

höher. Ich glaube, es gilt in erster Linie, das Selbstvertrauen von Mädchen zu stärken und in der Erziehung so früh wie möglich damit zu beginnen, mit „konventionellen“ Rollenzuschreibungen zu brechen. HTL up to date: Wenn du an deine HTL-Zeit und an deine Internatszeit denkst, was fällt dir da ein?

Ilona Grabmaier: In besonders guter Erinnerung sind mir die außerschulischen Aktivitäten, die von engagierten Lehrern und Lehrerinnen der HTL vorangetrieben wurden. Zum Beispiel die NicaraguaReise mit Bruno Plunger im Sommer 2003, die Teilnahme am Gender-MainstreamingProjekt und das von Brigitte Benischke betreute GenderKabarett, bei dem wir mit Hilfe eines Kabarettisten eigene Stücke erarbeitet und diese dann in Schulen in ganz Österreich aufgeführt haben. Das waren sehr prägende Erfahrungen und Erlebnisse für mich, die sicherlich auch Einfluss auf meine Studienwahl und auf mein wissenschaftliches Interesse für Geschlechterkonstruktionen genommen haben. Auch an meine Internatszeit denke ich gerne zurück, insbesondere an die dort entstandenen Freundschaften. HTL up to date: Vielen Dank für das Interview und herzliche Gratulation zur Verleihung des renommierten Preises.

Begründung für die Preisverleihung an Ilona Grabmaier Jury-Mitglied und Laudatorin Elisabeth Holzleithner unterstrich in ihrer Lobrede die hervorragende Qualität der Theorie und Methode ihrer Arbeit. „Grabmaier geht in ihrer Masterarbeit der Frage nach, welche Transformationsprozesse der steigenden Zunahme von vermeintlich alten Bräuchen zu Grunde lie-

gen. Anknüpfend an Erkenntnisse der anthropologischen Männerforschung überlegt die Autorin, ob die Zunahme an Krampuspassen in Dorfgastein als Reaktion auf und Anpassung an eine von Männern erfahrene Krise verstanden werden kann. Mit Sensibilität, Einfühlsamkeit und einem feinen Sprachgefühl

gelingt es der Autorin theoretisch-methodisch überzeugend aufzuweisen, inwieweit der Krampuslauf als Praxis verstanden werden kann, [...] welche die Bestätigung und Stärkung einer patriarchalen Gesellschaftsordnung zum Ziel hat“, so Holzleithner.

Johanna-Dohnal-Förderpreise werden an Studentinnen bzw. Absolventinnen von Hochschulen und Universitäten für Diplomarbeiten oder Dissertationen vergeben, welche die Verwirklichung von Ge-

schlechterdemokratie fördern und/oder die eine Vorbildwirkung auf Mädchen und Frauen in Ausbildung und Studium haben.

Johanna Dohnal Preis Der Johanna-Dohnal-Preis wird seit 2004 an junge Wissenschaftlerinnen vergeben, die entweder in für Frauen untypischen Bereichen forschen oder an feministischen Themen arbeiten. 14 | HTL up to date


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Vier HTL-Braunau-Absolventen wurden 2014 zum „Oberösterreicher des Tages“ Sehr gut vertreten sind Absolventen der HTL Braunau in der Rubrik „Oberösterreicher des Tages“, die täglich in den Oberösterreichischen Nachrichten erscheint. Mindestens vier mal wurden 2014 dabei HTL-Absolventen ausgewählt.

Betreuer und Entwickler von „dict.cc“

Entwickler des „Katzenortungssystems“

Vom zeitlichen Ablauf her der erste HTL-Absolvent, der diese Würdigung erfahren durfte, war Ing. Paul Hemetsberger. Er hat 1997 an der HTL maturiert und betreut und entwickelt dict.cc, das größte Online Wörterbuch im deutschen Sprachraum.

Der dritte „Oberösterreicher des Tages“ aus dem Kreis der HTL-Absolventen war Michael Rockenschaub, der 2014 in der 5AHELI maturiert hat und zusammen mit Dominik Reichinger das sogenannte „Katzenortungssystem“ entwickelt hat, das auf sehr kompakte Art und Weise die Suche und Überwachung von Haustieren ermöglicht.

http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Paul-HemetsbergerSein-Lebensinhalt-ist-ein-Woerterbuch;art4,1381339

h t t p : / / w w w. n a c h r i c h t e n . a t / o b e r o e s t e r r e i c h / Michael-Rockenschaub-Maturant-mit-KatzenOrtungssystem;art4,1453354

Entwickler von „Voice Remote Control“

Verbesserer der „Toasttechnologie“

Als nächstem Absolventen wurde die Ehrung Thomas Jetzinger zugedacht. Thomas Jetzinger, der 2007 in der 5AHELI maturiert hat und jetzt an der FH Hagenberg studiert, gewann beim bundesweiten Wettbewerb „Clash of the Apps“, bei dem die besten App-Ideen im sozialen Bereich gesucht werden, den ersten Platz. Mit seinem AppPrototypen namens „Voice Remote Control“ können körperlich beeinträchtigte Menschen Fernseher, Radio und andere Geräte über das Smartphone steuern.

Als vierter HTL-Absolvent wurde Ende Juli Dipl.-Ing. Josef Neubauer ausgezeichnet, der 1996 in der HTL maturiert hat und der mittlerweile bei uns als Lehrer tätig ist. Josef Neubauer hat eine eigene Soja-Ölmühle entwickelt, die durch die sogenannte Toasttechnologie im Vergleich zu herkömmlichen Geräten deutlich Energie spart. Seine Entwicklung ist mittlerweile patentiert und findet bereits entsprechende Verwendung.

http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Thomas-JetzingerSeine-App-macht-das-Leben-leichter;art4,1442568

http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Josef-NeubauerLandwirtschaft-ist-kein-Zuckerschlecken;art4,1457320

Herzliche Gratulation den vier Absolventen zu ihrer Auszeichnung! HTL up to date | 17


Menschen

Visiting Researcher an der Yale University DI Stefan Kirnstötter, HTL-Absolvent (5CN 2004), verbringt zurzeit einen Forschungsaufenthalt an einer der prominentesten amerikanischen Unis. Er ist „Visiting Researcher“ an der Yale University und arbeitet dort an der Fertigstellung seiner Doktorarbeit. Im Interview erzählt er über seine Arbeit, seinen Aufenthalt an der Elite-Uni und seine Erinnerungen an die HTL Braunau.

HTL up to date: Du bist nach der HTL an die TU Graz gegangen und hast dort Technische Physik studiert. Nach dem Abschluss Anfang 2011 wurdest du von Infineon Technologies eingestellt und hast dort in der Forschung gearbeitet. Seit September 2014 bist du nun an der amerikanischen Yale Universität in New Haven, in der Nähe von New York, und beschäftigst dich dort mit Nanotechnologie. Kannst du uns in ein paar Sätzen deine Forschungsschwerpunkte erläutern? Stefan Kirnstötter: Mein Forschungsschwerpunkt liegt in der Halbleitertechnologie. Genauer gesagt, in der Untersuchung von elektrischen Eigenschaften von Halbleitermaterialien und Bauteilen wie Dioden, Solarzellen oder Transistoren. In den letzten drei, vier Jahren bei Infineon Technologies Villach bzw. München habe ich mich mit 18 | HTL up to date

Leistungshalbleiterbauelementen beschäftigt. In der Forschungsgruppe von Prof. Minjoo Larry Lee, in der ich gerade in New Haven tätig bin, werden Solarzellen mit sehr hohen Wirkungsgraden im Labormaßstab hergestellt, untersucht und optimiert. Mein Projekt ist die Evaluierung und Inbetriebnahme einer neuen Untersuchungsmethode, um Fehler im Solarzellenmaterial schneller und günstiger zu visualisieren. Das ist uns in den letzten Monaten bereits gelungen, und nun versuchen wir diese, auf Elektronenmikroskopie basierende Methode noch auszureizen und möglichst viele interessante Proben zu untersuchen. HTL up to date: Es kommt sehr selten vor, dass ein HTLAbsolvent an einer amerikanischen Spitzen-Uni studiert und forscht. Was findest du

besonders an Yale? Stefan Kirnstötter: Ich denke, im Vergleich zu österreichischen Schulen/Universitäten sind durch den riesigen Budgetunterschied doch recht leicht Unterschiede zu erkennen. Da es sich bei der Yale University um eine sehr wohlhabende Privat-Universität handelt, sind Investitionen in die Universitätsinfrastruktur, Forschungszuschüsse sowie Anstellungen von externen Fors ch e r n / Vor t r a ge n d e n leichter zu ermöglichen. Was mir gleich zu Beginn aufgefallen ist, waren die sehr schön erhaltenen Gebäude, aus denen sich der Uni-Komplex zusammensetzt. In diese mehr als 300 Jahre alten Gebäuden sind modernste Vortragssäle sowie Studentenunterkünfte eingebunden. Auch die Vielzahl von gratis zu benutzenden Sportstätten und kulturellen


Möglichkeiten, die von der Universität zur Verfügung gestellt werden, sind herausragend. Des Weiteren konnte ich bereits Vorträge von Stars im Bereich der Forschung und Entwicklung sowie von ehemaligen US-Präsidenten besuchen. Allen Studenten/Forschern steht hier eine Vielzahl von Seminaren und Weiterbildungsmöglichkeiten, auch außerhalb ihres Fachbereichs, offen. Wer seinen Fokus auf ein Studium, die Forschung oder die exzessive Nutzung der vorhandenen Sportmöglichkeiten legt, dem kann ich nur empfehlen, auch ein Semester/ Jahr an so einer Universität im Ausland zu verbringen! HTL up to date: Wenn du dir deinen Studienweg ansiehst, was waren deine Grundsätze für das Studium? Was kannst du Maturantinnen und Maturanten empfehlen? Stefan Kirnstötter: Ich habe, wie viele andere auch, lange über die Wahl meines Studiums nachgedacht und mich nach der Matura und dem Präsenzdienst für Technische Physik an der Technischen Universität Graz entschieden. Zu Beginn habe ich auch noch ein paar Vorlesungen Elektrotechnik mitbelegt, was ich dann aber auch schnell aus Zeitmangel wieder gelassen habe. Während des Studiums an einer TU müssen besonders zu Beginn einige etwas trockene Grundlagenvorlesungen absolviert werden, um dann später, am Ende des Bachelors und im Master-Studium, das nötige Rüstzeug zu haben, um interessante Projekte angehen zu können. Wenn man sich durch diese kritische Anfangszeit durchbeißen kann, in der man leicht durch die erhöhten Anforderungen entmutigt werden könnte, ist das Studium schon zur Hälfte geschafft. Man muss sich hierbei auch von der Idee verabschieden, immer nur perfekt vorbereitet zu Prüfungen zu gehen,

Stefan Kirnstötter gemeinsam mit seinem wissenschaftlichen Betreuer Prof. Minjoo Larry Lee

wie in der Arbeitswelt muss man es einfach ab und zu akzeptieren, wenn eine Deadline näherkommt und einfach versuchen, das Beste zu diesem Zeitpunkt herauszuholen. Neben fachlichen Kompetenzen wird auch die Selbstorganisation geschult, um einen flotten Studienfortschritt zu ermöglichen. Falls Selbstorganisation eher ein Problem darstellt, wäre wohl eher ein verschulteres Studium zu empfehlen. Ich bin im Nachhinein sehr froh, in Graz studiert zu haben. Durch die niedrige Anzahl an Studenten, im Vergleich zu größeren Städten, war das Betreuungsverhältnis von Professoren zu Studenten sehr gut und der Großteil unserer Prüfungen war mündlich. Auch Graz ist mir mit den Jahren als sehr lebendige Studentenstadt sehr ans Herz gewachsen. Meiner Erfahrung nach fällt es den meisten TU-Absolventen nicht sehr schwer, nach dem Studium eine interessante Anstellung zu finden. HTL up to date: Wenn du deine HTL-Zeit Revue passieren lässt, was kommt da so an Erinnerungen?

Stefan Kirnstötter: Ich denke sehr gerne an meine HTLZeit zurück. Die „jetzige“ 16 CN war ein eingeschworener Haufen und mit vielen bin ich noch bis heute gut befreundet. Obwohl unsere Matura nun doch schon eine ganz schön lange Zeit zurückliegt und die wenigsten in der Gegend um Braunau leben, treffen wir uns immer noch zumindest einmal pro Jahr (wenn möglich beim HTL-Ball) und stoßen auf alte Zeiten an. Unser Klassenvorstand war immer sehr um uns bemüht und förderte uns, wo es nur ging. Sehr positiv erinnere ich mich an ein Schüleraustauschprojekt mit einer italienischen Schule, das fachlich wie menschlich eine tolle Erfahrung war. Des Weitern wurden wir in Fächern wie Chemie, EDT, Mathematik oder MSRT ausgezeichnet für das Studium vorbereit. Das war besonders während des Studieneinstiegs bemerkbar und sehr hilfreich. HTL up to date: Herzlichen Dank für das Interview und alles Gute für deine weiteren Studien.

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Ausbildung

Begabungsförderung – ein breit gefächertes Angebot In der HTL Braunau wird Begabungsförderung großgeschrieben: Die Schülerinnen und Schüler können aus vielen interessanten Zusatzangeboten wählen. Beim Tag der offenen Tür wurden im Rahmen einer Ausstellung insgesamt 35 Themen präsentiert.

„Die HTL Braunau setzt auf eine fundierte technische Ausbildung. Aber gerade im Alter unserer Schülerinnen und Schüler ist ein aktiver Rahmen, der die verschiedenen Interessen und Neigungen unterstützt, der ihnen Möglichkeiten bietet, sich vielleicht auch in einem anderen Fach zu entwickeln, von großer Bedeutung. Wir setzen in der HTL Braunau auf ein möglichst breites Angebot. Uns ist wichtig, dass wir die unterschiedlichsten Begabungen unterstützen und fördern. Unser Programm ist nicht in erster Linie auf Begabte im Sinn von hervorragenden Schülerinnen und Schülern abgestellt, sondern bei unseren Förderaktivitäten können alle Schülerinnen und Schüler mitmachen, die Interesse haben“, so umreißt AV Wagner die Grundhaltung zur Begabungsförderung in der HTL Braunau. Auf seine Anregung hin wurde heuer eine Ausstellung zum Thema „Begabungsförderung“ für den Tag der offenen Tür erstellt. Kollege Christian Hanl hat schlussendlich mit 35 Plakaten auf ebenso viele Aktivitäten hingewiesen. Ein wichtiger Bereich der Begabungsförderung widmet sich dem Thema „Sprachen“. HTLBraunau-Schülerinnen und -Schüler haben die Möglichkeit ihre Kenntnisse in EnglischKonversation, in Spanisch, in Russisch und in Chinesisch zu vertiefen. Unter der Abkürzung „MINT“ (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) waren insgesamt sechs Initiativen zusammengefasst, z.B. „Robotik“, „Informatik ++“, Biologie, Uni-Mathematik, Netzwerktechnik u.a. Sehr umfangreich sind Aktivitäten im Bereich der Persönlichkeitsbildung – insgesamt elf Themenbereiche gibt es hier, von der Mitarbeit bei den Peers oder in der Redaktion der HTL up to date über aktive Mitwirkung an der BigBand, der Beschäftigung mit Kunst in der Werkstätte bis hin zu Kursen in digitaler Fotografie oder erste Schritte im Bereich der Experimentalküche. Nicht zu vergessen die vielen Veranstaltungen, die das LIZ anbietet, oder die Job- und die Studieninformationsbörse. Besondere Unterstützung und Bereicherung

erfahren unsere Schülerinnen und Schüler bei einer Wettbewerbsteilnahme. Sowohl bei der Jugend-Informatik-Olympiade aber auch bei nationalen und internationalen Wettbewerben waren und sind Teams der HTL Braunau vertreten. Die vielen Erfolge unserer Teams zeigen deutlich, dass die Teamarbeit – Schüler/innen mit ihren Coaches – hervorragend funktioniert und ein sehr gutes Verhältnis zwischen den Unterrichtenden und ihren Schüler/innen besteht. Ein breites Angebot gibt es auch für Schülerinnen und Schüler aus den Pflichtschulen, wie das Programmieren für Kids, die MädchenTechnik-Tage, die Kurse für Volks- und NMSSchülerinnen und Schüler, die Chemibilab (Chemisch-Biologisches Laboratorium) Veranstaltungen oder Nachmittage für Power Girls: Die HTL versucht technisch-naturwissenschaftliches Interesse zu wecken und zu fördern Unsere Schüler/ innen werden dabei als Trainer eingesetzt und lernen spielerisch, wie man anderen etwas vermittelt. „Ich freu‘ mich sehr über das breite Angebot. Vieles davon ist nur möglich, weil Lehrerinnen und Lehrer auch in ihrer Freizeit mithelfen und sich engagieren – ein herzliches Dankeschön allen Kolleginnen und Kollegen“, so Dir. Blocher.

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Ausbildung

Frau und Technik gehören zusammen Knapp 130 Schülerinnen zwischen 12 und 14 Jahren haben im Rahmen der MädchenTechnik-Tage der HTL Braunau ausprobiert, ob Technik etwas für sie wäre. Bei sehr vielen stand am Schluss fest, dass die gebotenen Kurse sehr interessant und spannend waren und eine Ausbildung in diesem Bereich eine gute Möglichkeit für sie darstellt.

„Ich bin mit dem Verlauf unserer Veranstaltung sehr zufrieden“, erzählt AV Josef Wagner, der für die Mädchen-Technik-Tage verantwortlich ist. „Wir haben an den drei Halbtagen knapp 130 Teilnehmerinnen gehabt, deutlich mehr als die Hälfte geht in die vierten Klassen, eine doch erhebliche Anzahl sind bereits in der dritten Klasse zu uns gekommen. Ich habe mehrere Rückmeldungen von Teilnehmerinnen und von Eltern erhalten, die ausgesprochen positiv waren.“ „Ich habe am Vormittag an der Gruppe teilgenommen, die kleine Programmierübungen gemacht hat. Wir haben eine Uhr programmiert und das hat mich sehr interessiert. Ich möchte

vielleicht einmal Informatik-Lehrerin werden und da hab‘ ich sicher mit der HTL eine gute Grundlage. Am Nachmittag war ich dann beim

Bionik-Kurs. Das konkrete Arbeiten hat mir auch sehr gefallen und den Schlecker, den ich gefertigt habe, den nehm‘ ich meiner Mama mit“, so eine Teilnehmerin. „Ich habe in der Werkstätte eine Rose aus Blech gefertigt. Wir haben die auch selbst pulverbeschichtet und sie ist wunderschön geworden. Und am Samstag habe ich in meinem Kurs gesehen, dass Bildbearbeitung keine Hexerei ist“, so eine andere Besucherin. Rund 80 Schülerinnen und Schüler der HTL haben, die meisten in ihrer Freizeit, die Gäste aus den Pflichtschulen betreut, sind ihnen bei den fachlichen Aktivitäten behilflich gewesen und haben erzählt, wie es in der HTL läuft. „Ich bedanke mich sehr herzlich bei unseren Betreuerinnen und Betreuern, sie sind sehr wichtig für unsere Veranstaltung. Ein herzliches Dankeschön auch an die mehr als 20 Kolleginnen und Kollegen, ohne die unsere Mädchen-TechnikTage nicht stattfinden könnten“, so AV Wagner.

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Aktivitäten

Unterstützung für andere Soziales Lernen ist eine ganz wesentliche Aufgabe der Persönlichkeitsbildung. Die HTL ist sich dieser Aufgabe bewusst und unterstützt eine Reihe von Initiativen in diesem Bereich. Vor Weihnachten hat es in der HTL wieder mehrere soziale Aktionen gegeben, die ganz konkret Menschen mit Handicap unterstützen. Herzlichen Dank allen, die sich daran beteiligt haben.

Schokos und Studentenfutter für Eine-Welt-Projekte Im Rahmen der Missio-Aktion haben die Religionslehrerinnen und -lehrer der HTL im Oktober und November Schokolade und Studentenfutter im Wert von 2130 Euro an die Schüler/ innen verkauft. Der Reinerlös kommt Jugendprojekten in Burundi, in der Demokratischen Republik Kongo, in Haiti, in Myanmar (Burma) und dem Projekt „Faire KJ“, der entwicklungs- und umweltpolitischen Arbeit der Katholischen Jugend Österreichs, zugute. Herzlichen Dank!

Schenken mit Sinn – Häubchen für Tiere Die beiden Lehrerinnen Elisabeth Schaufler und Yvonne Kirchmayr haben heuer wieder etliche Häubchen für die Caritas-Aktion „Schenken mit Sinn“ gestrickt. Mit dem Slogan „Schenken Sie doch heuer einen Esel!“ wirbt die Caritas für ganz konkrete Spenden an Menschen in schwierigen Situationen – nähere Informationen gibt’s auf www.schenkenmitsinn.at . So kostet z.B. ein Esel, der in Äthiopien schwer arbeitende Frauen entlastet 45 Euro oder eine Ziege, die notleidenden Menschen in Burundi beim Überleben hilft, 30 Euro oder eine kleine Hühnerschar, die in Haiti beim Aufbau einer neuen Existenz behilflich ist, steht mit 20 Euro zu Buche. „Ich stricke gerne und wir haben auch in der Frauenrunde immer großen Spaß gehabt, als wir die kleinen Häubchen gemacht haben. Dass das jetzt ganz konkret armen Menschen in den Notregionen der Erde zugute kommt, ist eine tolle Sache“, erzählt Frau Kirchmayr, für die Stricken eine wirkliche Leidenschaft ist. „Stricken hat für mich eine entspannende Wirkung und gemeinsames Stricken gemischt mit Erzählen und ein bisschen Blödeln ist eine wunderbare Möglichkeit der Stressreduktion“, pflichtet ihr Frau Schaufler bei.

Verkauf von Lebenshilfeprodukten in der Aula In der Woche vor Weihnachten wurden wieder Lebenshilfe-Produkte in der Aula der HTL verkauft. Die Verkaufserlöse sind einerseits für die Tagesheimstätte der Lebenshilfe Braunau eine wichtige Unterstützung, andererseits ist der Verkaufsstand eine gern genutzte Gelegenheit noch schnell kleine Geschenke für Weihnachten zu erwerben. Insgesamt wurden heuer in zwei Stunden Waren im Gesamtwert von 670 Euro gekauft.

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Christkindlaktion der Caritas Mehrere Schulklassen – konkret waren es die 2AHME, die 2BHME, die 2BHELS, die 3AHME, die 3AHET, die 4BHELS, die 4CHELS, die 5AHETE und die 5BHMEA – haben unter Leitung von Hans Silberhumer bei der Christkindl-Brief-Aktion der Caritas mitgemacht. Dabei erhält man von hilfsbedürftigen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderung einen „Brief an das Christkind“ und erfüllt dann diesen Wunsch. Hans Silberhumer gemeinsam mit der 2BHELS

Kekse und Punsch für Nicaragua Für den Abschluss der Schule müssen die Schülerinnen und Schüler in Nicaragua eine Prüfungsgebühr bezahlen, die bei ungefähr 25 Dollar liegt. Diese Prüfungsgebühr, die an den Staat geht, ist für eine ganze Reihe sehr armer Schülerinnen und Schüler ein großes Problem. Sie sind zwar von den Schulgebühren, die das IPLS als Privatschule einhebt, befreit, diese Gebühr kann ihnen aber nicht erlassen werden. Deshalb haben vor einigen Jahren HTL-Schülerinnen und -Schüler, die bei der Nicaraguaexkursion dabei waren, angefangen, vor Weihnachten in der Aula der HTL jeweils in der großen Pause Kekse und Punsch zu verkaufen. Heuer hat Johanna Siegl die Organisation übernommen und zusammen mit Magdalena Six, Andreas Dobler, Jana Eichlberger, Max Hatzl und noch einer Reihe weiterer Helferinnen und Helfer Kekse und Punsch gemacht und verkauft. Insgesamt kamen mehr als 900 Euro bei dieser Aktion herein, die nun sehr konkret den ärmsten IPLS-Schülerinnen und -Schülern helfen. Ein herzliches Dankeschön auch an Frau Herta Wagner, die ihre Küche zur Verfügung gestellt hat und die wesentlich am Backerfolg beteiligt war.

Faire Schokolade aus/für Nicaragua Im Anschluss an ein Projekt mit dem Schokolademacher Zotter – Kakaobauern aus Nicaragua liefern einen Teil der Kakaobohnen für Zotter – gibt es eine Zusammenarbeit mit dem steirischen Schokoladehersteller. Von der Firma Zotter werden Schokoladen zum Selbstkostenpreis zur Verfügung gestellt, der Verkaufserlös kommt der Schulpartnerschaft zugute. Andreas Dobler und einige Helfer haben am Tag der offenen Tür fleißig Zotterschokoladen an die Besucherinnen und Besucher verkauft und auch sonst konnten vor Weihnachten über 300 Schokoladen unter die Leute gebracht wurden. Mehrere hundert Euro gehen dadurch an die Schulpartnerschaft – ein nicht nur süßer sondern auch ein fairer Genuss.

Fair-Trade-Stand des Weltladens in der Aula Großen Zuspruch bei den Schülerinnen und Schülern fand auch ein Verkaufsstand des Weltladens in der Aula. Auch hier konnten sich viele mit kleinen Geschenken für Weihnachten eindecken. Dieser Stand – er war von Romana Fiala und Evelyn Mayr initiiert und organisiert worden – war auch ein kleiner Baustein für die Bewerbung als „Fairtrade School“ – die HTL ist gerade dabei, die entsprechenden Unterlagen vorzulegen.

Schüler/innen verkaufen Fairtrade-Produkte am Tag der offenen Tür

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Aktivitäten

Eine Teilnahme an der InformatikOlympiade bringt was Am 26. November hielt der ehemalige Olympionike Christoph Sperl (5AHELI 2010) einen Vortrag an der HTL Braunau. Er erzählte über sein Informatikstudium, die Informatik Olympiade und erklärte, warum Wettbewerbe in dieser Branche eine immer wichtigere Rolle spielen.

Christoph Sperl ist Absolvent der HTL Braunau und nahm von der 3. bis zur 5. Klasse an der Informatik-Olympiade teil. 2010, im letzten Jahr, schaffte er die Qualifikation für die Internationale Informatik-Olympiade und konnte in Kanada eine Bronze-Medaille für Österreich holen. Seither ist er Teil vom österreichischen Trainer-Team und studiert derzeit Informatik an der Johannes Kepler Universität in Linz. Die Österreichische Informatik-Olympiade ist die nationale Qualifikation für die International Olympiad in Informatics, an der vier SchülerInnen pro Staat teilnehmen dürfen. Der nationale Bewerb besteht aus mehreren Trainingscamps und Qualifikationsrunden. Alle Informationen dazu gibt es auf www.ocg.at/ioi-2015 oder auf Facebook unter www.fb.com/informatikolympiade. Am 26. November hielt Christoph einen Vortrag über die Informatik-Olympiade an der HTL Braunau. Rund 120 interessierte Schüler, fast allesamt aus dem Autonomieschwerpunkt Mobile Computing, lauschten seinem Vortrag. Ein Programmierbeispiel, das den Anschein hat, sehr einfach zu sein, durfte von einem Schüler vorprogrammiert werden. Danach wurde gezeigt, dass es eine viel effizientere Lösung gibt, die jedoch nicht so offensichtlich ist. Mit diesem Thema der Algorithmen beschäftigen sich viele Programmierwettbewerbe: Es ist oft ein Problem auf eine geschickte Art und Weise zu lösen, sodass es viel weniger Rechenschritte benötigt als die offensichtlichste Lösung. Das

Ergebnis soll jedoch komplett dasselbe sein. „Das Problem der heutigen jungen Menschen ist, dass es ihnen gut geht und sie fast alles haben können, was sie wollen. Dadurch haben sie wenig Ehrgeiz, etwas zu machen, was nicht unbedingt notwendig ist“, erklärt Christoph. „Es ist immer schwieriger Schüler/innen für einen Wettbewerb zu begeistern. Anstatt sich anzustrengen, spielen viele lieber ein paar Stunden mit der Play Station.“ Große Firmen wie Facebook, Google und Co. veranstalten jedes Jahr ihren eigenen Programmierwettbewerb, um die Besten der Besten zu finden und ihnen einen Job anzubieten. Das tägliche Leben eines Programmierers besteht zwar nicht aus Wettbewerben, aber diese Firmen haben erkannt, dass Personen, die bei Wettbewerben gut sind, auch mit komplexen Problemstellungen umgehen können und mehr Erfolg in der Firma haben werden. „Die Jobaussichten sind für Informatikerinnen und Informatiker ziemlich gut, wenn jemand gute Wettbewerbsergebnisse vorzuweisen hat, werden einem weitere Welten eröffnet“, so Christoph Sperl.

Christoph Sperl im Gespräch mit Gerhard Waser

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Menschen

Techniker, Jurist und Personalchef Mag. Christian Sporrer hat 1998 die HTL Braunau abgeschlossen und dann als Techniker bei B&R gearbeitet. Danach hat er an der JKU Rechtswissenschaften und BWL studiert und arbeitet nun als Leiter des Personalwesens der Firma Borbet. Mag. Sporrer berichtet über seine Beweggründe für ein Studium außerhalb der Technik und über die Vorteile, die er als HTL-Absolvent bei seiner jetzigen Tätigkeit hat. HTL up to date: Was war dir bei der Studienwahl und beim Studium wichtig? Was würdest du HTL-Absolventinnen und -Absolventen empfehlen?

HTL up to date: Du hast 1998 die HTL in der Umweltmesstechnik-Klasse, heute würde das Bionik-Klasse heißen, abgeschlossen. Wie hast du deine HTL-Zeit in Erinnerung? Christian Sporrer: Die HTL-Zeit habe ich sehr gut und vor allem sehr positiv in Erinnerung. Es war stets sehr abwechslungsreich und hat fast immer Spaß gemacht. Die Ausbildung war sehr vielseitig. HTL up to date: Nach der HTL und dem Präsenzdienst bist du als Techniker zu B&R gegangen, hast dann aber an der JKU Rechtswissenschaften und BWL zu studieren begonnen. Was hat dir am Arbeiten gefallen? Welche Beweggründe haben dich zum Studium geführt? Christian Sporrer: Ich verdanke B&R eine gute Ausbildung im Bereich Automatisierungstechnik, die mich befähigt hat eine Reihe von Projekten abzuwickeln. Gerade diese Arbeit und die dabei notwendige Kommunikation haben mir sehr gefallen. Die Gründe für ein Studium sind immer vielschichtig. Ein Anlass bei mir war, dass drei meiner unmittelbaren Kollegen berufsbegleitend mit einem Studium begonnen haben und die neuen Ideen, die sie einbrachten, haben mir gefallen. Ich hab‘ aber auch schon davor den intensiven Wunsch verspürt mich einfach nochmal weiterzuentwickeln.

Christian Sporrer: Erstens, das Studium muss zu einem passen: Ich wusste, dass ich gut im logischen und mathematischen Denken bin. Obwohl das auf den ersten Blick nicht für Jus zuzutreffen scheint, ist es aber genau das. Gesetze sind ähnlich wie Computerprogramme geschrieben (Wenn A und B vorliegen, dann C). Zweitens, um herauszufinden, was passt, habe ich mich in ein paar Vorlesungen gesetzt. Man findet dann schnell heraus, ob man sich für eine Sache begeistern kann oder nicht! HTL up to date: Nach dem Studium hast du dann im Personalbereich zu arbeiten begonnen und bist nun bei Borbet für das Personal verantwortlich. Welche Bedeutung hat die HTLAusbildung für deine jetzige Tätigkeit? Christian Sporrer: Die technischen Grundkenntnisse, die ich durch die HTL erwerben durfte, helfen mir im Beruf sehr. Das ist nicht nur im Rekruting wichtig, sondern auch im organisatorischen Umfeld, um die Mitarbeiter und deren Probleme verstehen zu können. HTL up to date: Was empfiehlst du als Personalist den HTL-Schülerinnen und -Schülern in Bezug auf ihre Berufswahl? Christian Sporrer: Am wichtigsten erscheint es mir, seinen eigenen passenden Weg zu finden. Den kann einem keiner vorzeichnen. Und oft sind es die Umwege, die man macht, die einen erst dort hinbringen, wo man hingehört. „Umwege erhöhen die Ortskenntnis“. HTL up to date: Herzlichen Dank für das Gespräch! HTL up to date | 29


Die Zukunft in der Umwelttechnik gehört dir! Heimische Umwelttechnik-Branche sucht Fachkräfte wie dich. Expandierende Betriebe beklagen fehlende, qualifizierte Techniker und Fachkräfte – vom Lehrling bis zum Akademiker. Im Herbst 2013 startete das Land OÖ das Projekt „Umwelttechnik – Berufsfeld mit Zukunft“. Für ein zukünftig hohes Qualifikations- bzw. Ausbildungsniveau setzt man bei der Wurzel an: den Jugendlichen.

Schmutzig, laut war gestern

Das Projekt zeigt praxisnahe die attraktiven (Aus-)Bildungsmöglichkeiten sowie Karrierechancen in der Umwelttechnik auf. Auch Lehrer und Eltern werden angesprochen. Die Umwelttechnik hat nichts mehr mit dem alten Image „schmutzig“, „laut“ etc. zu tun, es sind meist High-Tech-Berufe. Deshalb steht in Schulen schon heute die Technik von morgen auf dem Stundenplan. Karriere mit Lehre, Berufseinstieg oder doch Studium? Stelle deine Weichen selbst!

„Bleib sauber“ – die Broschüre

Die Broschüre „Bleib sauber“ zeigt auf 20 Seiten mögliche Ausbildungswege, diverse Studiengänge bzw. vorzügliche Entwicklungswege. Die Umwelttechnik ist eine Zukunftsbranche, ist nach wie vor ein starker Wirtschaftsfaktor und ein Stärkefeld Oberösterreichs. Kein anderer Wirtschaftszweig weist durchgehend so hohe Wachstumsraten wie dieser. Download: www.zukunft-umwelttechnik.at *Quelle: Artikel „Österreichische Umwelttechnik-Branche auf starkem Wachstumskurs“, WKO, vom 6.2.2014

20 Seiten Informationen für angehende Umwelttechniker. Broschüre herunterladen: www.zukunft-umwelttechnik.at


Aktivitäten

Konstruieren macht Spaß! Jedes Jahr findet der „Young Austrian Engineers CAD-Contest“ statt. Einige HTL-Braunau-Projekte wurden in den vergangenen Jahren eingereicht. Auch heuer gibt es wieder die Möglichkeit mitzumachen.

„Wir haben im letzten Jahr eine Stopfbuchsendichtung konstruiert und dann beim Wettbewerb eingereicht. Eine vordere Platzierung ist es nicht geworden, aber sowohl das Zeichnen als auch die Einreichung haben Spaß gemacht“, erklären Sebastian Buchner und Patrick Hofer aus der 3AHME, die sich schon in der zweiten Klassen getraut haben am Wettbewerb teilzunehmen. Für den heurigen CAD-Contest werden wieder interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesucht. „Alle Maschinenbauer unterstützen Schülerinnen und Schüler, die am Wettbewerb teilnehmen wollen, natürlich sehr gerne“, erklärt Georg Brandstetter, der als CAD-Kustos koordinierend tätig ist. Nähere Informationen zum Wettbewerb gibt es auch auf der Homepage: http://www.3d-cad.at/ index.php?id=77

„Konstruieren war ein wesentlicher Aspekt unseres Maturaprojekts“ erzählen M i c h a e l Sommerauer und Patrik Ortner, beide Schüler der 5AHMEA 2014. Sie haben für die Firma Wintersteiger im vergangenen Jahr ein funktionsfähiges Modell des Bandsägemodells DSB Singlehead geschaffen, das vor allem bei Messepräsentationen Verwendung findet. Den beiden Absolventen hat dabei ihre profunde CAD-Ausbildung sehr geholfen. „Mir hat das Arbeiten mit Pro-Engineer rasch Spaß gemacht“, erzählt Maximilian Doppler (5AHMEA), der gerne konstruiert und sich dabei auch Anregungen aus seiner Umgebung holt. „Meine erste HobbyKonstruktionszeichnung war ein LEGO-Traktor meines Bruders. Nachdem diese Zeichnungen Herrn Wiesenberger gefallen haben, hab‘ ich am CAD-Contest teilgenommen und vier Zeichnungen eingereicht. Darunter war auch ein Modell eines Schwerlastkranes, das aus über 500 Teilen besteht und das beweglich ist. Ich hab‘ zwar keinen Preis erhalten, aber das Konstruieren ist zu einem interessanten Hobby geworden. Ich werde mich auch heuer wieder am Wettbewerb beteiligen“.

Patrick Hofer und Sebastian Buchner Sie haben letztes Jahr am 3D-CAD-Wettbewerb teilgenommen.

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Schüler/innen

Mäuse in der HTL – Der HTL-Ball 2015 Wie auch die Jahre zuvor durften wir uns auch heuer wieder über einen Maturaball in der Schule freuen. Das zugegebenermaßen etwas ungewöhnliche Motto „Der Ball mit der Maus – Lach- und Sachgeschichten aus der HTL Braunau“ hat die Meinungen gespalten. Doch wie erwartet war der Ball wie jedes Jahr sehr schön aufgezogen. Drei neue Bars und die altgewohnten Klassiker versorgten die wilde Partymeute auf 5 Etagen mit Getränken aller Art. Außerdem heizten zahlreiche DJs und Live Bands – unter anderem die Lehrerband „New Project“ – ordentlich ein und brachten so die Gäste zum Tanzen. Ganz nach dem Leitsatz des Abends wurde die diesjährige Mottobar mit Mäusen, Elefanten und Enten verziert. Und auch die aufwändigen Tanzaufführungen wurden mit viel Applaus belohnt. Ein weiteres Highlight waren ein Fotograf und die dazugehörigen Gutscheine für die Damen des Abends. Einzig und allein die Preise für die Eintrittskarten und für die Getränke lassen einem armen Schüler die Nackenhaare zu Berge stehen. Im Nachhinein kann man wohl sagen, dass das Motto – ob man es nun gut oder schlecht fand – mit viel Liebe zum Detail umgesetzt wurde und der Ball insgesamt wieder einmal überzeugt hat. Somit kann man sich nur mehr beim BallKomitee und den verantwortlichen Lehrern, Christian Zöpfl und Regina Seeburger, für das Engagement und die viele Arbeit, die sie in unseren Ball investiert haben, bedanken. Anja Redhammer

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Schüler/innen

Das Thema um die Maus

Jedes Jahr, so scheint es, gibt es große Aufregung um das Ballthema. Die einen meinen, es sei nicht gut genug für einen Maturaball, die anderen finden das Thema zu kindisch, manche wiederum empfinden es einfach als blöd. Dieses Jahr hat meine Klasse, die 4BHELS, die Mottobar zugewiesen bekommen. Wir haben uns alle zusammengetan und gerätselt, wie man das Thema „Der Ball mit der Maus“ kreativ umsetzen könnte. Wir wollten einerseits nicht zu dick auftragen, andererseits aber das Motto auch nicht einfach ignorieren.

Ehrlich gesagt stand ich selbst dem Maus-Thema recht skeptisch gegenüber. Aber dann kam der Vorbereitungsprozess und mit ihm die guten Ideen und plötzlich hatten wir alle Spaß mit dem Thema. Die Dekoration war voll im Thema, die selbst kreierten special hour drinks und vieles weitere hat eine gute Resonanz bei den Besuchern erzeugt. Was in meinen Augen angenehm aufgenommen wurde, ist die Tatsache, dass wir das MausThema zwar umgesetzt haben, aber unsere Besucher sich nicht von Maus und Elefanten erschlagen fühlten. Diese Lobeshymne ist jetzt dazu da, jeden zukünftigen Skeptiker zu beruhigen. Auf die Kreativität der HTL-Schüler/innen kann man sich verlassen und wenn man sich auf ein vermeintlich schwieriges Thema einlässt, kann man durchaus draufkommen, dass es Potential hat! Ich persönlich bin erleichtert, dass ich eines Besseren belehrt worden bin.

Unsere Autor(inn)en

Isabella Aspodinger

Julius Sula

Anja Redhammer

Technik – Mädchen – Fußball Für viele Personen passen die Begriffe Mädchen Piereder, Michelle Felber, Katrin Wimmer, und Technik sowie Mädchen und Fußball Michaela Hufnagel, Julia Schober und Isabella nicht zusammen. Doch sieben unserer HTL Aspodinger haben bewiesen, dass Mädchen Mädchen haben uns das Gegenteil bewiesen. und Fußball genauso wie Mädchen und Auf Anhieb erreichten sie den 3. Platz beim Technik sehr wohl zusammenpassen. Mädchenfußballturnier im Tassilo Gymnasium Isabella Aspodinger in Simbach. Am 22.12.2014 kämpften insgesamt 6 Mannschaften aus Burghausen, Passau, Pfarrkirchen, Simbach und Braunau gegeneinander. Torschützenkönigin wurde Katrin Wimmer (2BHME). Neben der sportlichen Aktivität kam auch der Spaß nicht zu kurz. Ein großer Dank gilt unserem Coach, Frau Christina Wagner, und unserem treuesten Fan, Herrn Anton Hangler. Die sieben Mädchen Lisa Aigner, Pia Christina Wagner mit ihren erfolgreichen Mädels

Julius Sula

HTL up to date | 33


Schüler/innen

Andreas Prochaska – Top-Regisseur in der HTL Nischenfilme waren, erlangte er erst 2011 große Bekanntheit, als er mit “Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott” den Österreichischen Filmpreis in den Kategorien „Bester Film“ und „Bestes Drehbuch“ gewann.

Andreas Prochaska, mein österreichischer Lieblingsregisseur, hat am 1.12.2014 die HTL Braunau beehrt, als Film- und Prochaska-Fan hat mich das natürlich besonders gefreut. In einer angeregten Diskussion hat er einiges aus seiner Laufbahn ausgeplaudert, die interessantesten Fakten möchte ich hier kurz zusammenfassen. Andreas Prochaska begann seine Karriere als Assistent am Set und in der Produktion, durch einige Begegnungen und Zufälle wurde er schließlich Schnittassistent von Michael Haneke und konnte sich dort beweisen. 1998 verfilmte er den Kinderroman „Die drei Posträuber“ und startete damit in den österreichischen Kinos durch. Nach einigen Fernsehfilmen und TV-Serien merkte er, dass in der österreichischen Filmlandschaft Filme für Teenager fehlten und entschloss sich, einen an amerikanischen Vorbildern orientierten Horrorfilm zu drehen. Dieser Entschluss machte mich zum ProchaskaFan, denn auch wenn ich damals noch viel zu jung für den Film war, begeisterte mich „In 3 Tagen bist du tot“ nicht zuletzt deshalb, weil dieser in meiner Heimat spielt und alle Charaktere fast so wie ich reden. Der “Mundart-Slasher” war so erfolgreich, dass zwei Jahre später auch ein Nachfolger erschien. Da seine ersten drei Kino-Filme jedoch immer

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2014 konnte er mit „Das Finstere Tal“ aber alle seine Erfolge noch einmal übertreffen, denn die deutsch-österreichische Produktion gewann nicht nur den Österreichischen und den Bayrischen Filmpreis, sondern ist auch Österreichs Beitrag für den Auslandsoscar

2015. Auch wenn es für eine Nominierung letztendlich nicht gereicht hat, ist das ein großartiger Erfolg. Ich jedenfalls freue mich auf den nächsten Prochaska-Film! Konstantin Korntner


Schüler/ivnnen

Besuch im Seniorenheim – Projekttage 2014 Am Mittwoch, den 29.10.14, besuchte eine Projektgruppe der 4BHELS unter der Leitung von Frau Schwaiger das Seniorenheim in Mattighofen. Unsere Autor(inn)en

Evelyn Kret

Senil. Zerbrechlich. Labil. Leben in der Vergangenheit. Eingesperrt. Geschichten, die sich immer wiederholen … Das sind die ersten Gedanken, die den meisten von euch wahrscheinlich durch den Kopf gehen, wenn ihr das Wort „Altersheim“ hört. So ging es einigen von uns auch … Zum Glück konnten wir uns selbst ein Bild über die Situation im Seniorenheim heutzutage verschaffen und feststellen, dass das Gegenteil der Fall ist. Die Bewohner sowie die Pfleger waren überaus zuvorkommend und freundlich. Die Befürchtungen anfangs nicht richtig ins Gespräch zu kommen, stellten sich als unnötig heraus. Eine der Damen ließ sogar extra ihre GymnastikStunden ausfallen, um mit uns zu sprechen. Insgesamt kam uns die Frauengruppe, mit der wir sprachen, sehr offen und interessiert vor. Vorwiegend plauderten wir über Burschen, Familie, Ehe, Kindheit und Beruf, aber auch über ernstere Themen wie den Krieg und die Zeit

danach. Die Frauen bestätigten uns, dass das Leben im Seniorenheim durchaus erfreulich sein kann! Einzelzimmer mit eigenem Badezimmer und WC, Spielenachmittage, Gesangsgruppen, gutes Essen und einen schönen Garten machen das Leben dort sehr lebenswert. Das Einzige, was den Damen noch fehlt, sind mehr Männer, wie sie selbst oft augenzwinkernd beklagten. Sehr beeindruckend für uns waren vor allem die Schilderung der Kriegserlebnisse, eine Bewohnerin hat ihre Einstellung zu diesem Thema sehr anschaulich zusammengefasst: „Krieg – das sollte es einfach nicht geben!“ Alles in allem war es ein überraschend schöner und lustiger Vormittag, wir hatten unerwartet viel zu lachen und auch eine Menge Spaß! Der nächste Ausflug ins Seniorenheim wird hoffentlich bald geplant!

Konstantin Korntner

Sabrina Wittmann

Evelyn Kret und Sabrina Wittmann

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Schüler/innen

Maze Runner Die Auserwählten im Labyrinth

Eines Tages wacht Thomas in einem Aufzug auf. Er kennt weder seinen Namen, noch weiß er, wo er herkommt. Der Ort, an dem er ankommt, nennt sich die Lichtung. Sie ist von meterhohen Mauern umgeben, die ein Labyrinth ergeben. Genau wie Thomas wissen auch die anderen „Lichter“ nicht, wie und warum sie hergekommen sind und warum sie sich an nichts erinnern können. Sie wissen nur, dass sich jeden Morgen die Tore des Irrgartens öffnen und am Abend wieder schließen und dass bis dahin alle „Läufer“, die das Labyrinth erkunden und einen Ausgang suchen, wieder zurück sein müssen. Denn wer zu spät kommt und die Nacht im Labyrinth verbringen muss, überlebt diese nicht. Eines Tages liegt jedoch ein Mädchen im Aufzug, in deren Hand ein Zettel mit den Worten „Sie ist die Letzte“ gefunden wird. Als sich nach diesem Ereignis auch noch die Tore des Labyrinths nicht wie gewohnt schließen, müssen sie schnell handeln, bevor sie von den Monstern im Labyrinth – den Griewern – getötet werden. Schließlich gelingt ihnen die Flucht und sie erfahren außerhalb des Irrgartens von Sonnenerruptionen, die die Welt zerstört haben und der Krankheit, die sich der Brand nennt, und die die Menschheit langsam aber sicher in den Wahnsinn treibt und tötet. Außerdem erfahren sie von

der Organisation ANGST, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, eine Heilung für diese Krankheit zu finden. Nachdem sie diese Informationen erhalten, werden sie von einer Befreiungstruppe evakuiert. Doch nur einen Tag nach ihrer Befreiung finden sie sich einer neuen, noch größeren Gefahr ausgesetzt, und zwar der schier endlosen Wüste um sie herum, und den Cranks, den mit dem Virus infizierten Menschen. Hier werden sie jedoch endlich aufgeklärt und erfahren, dass sie sich in Testphase zwei befinden, sie alle ausnahmslos mit dem Virus angesteckt, manche jedoch dagegen immun sind. Ihre einzige Hoffnung ist es, die Wüste zu durchqueren und am Ziel die versprochene Heilung zu erhalten. Das ist jedoch leichter gesagt als getan, da sie auf ihrem Weg auf viele Hindernisse treffen. Mehr sei noch nicht verraten. Wer jedoch wissen möchte, wie es weitergeht, muss wohl oder übel die Bücher lesen oder auf den Start des zweiten Teils, der dieses Jahr ins Kino kommt, warten. Eine wirklich spannende Buchreihe aus dem Genre der Dystopie mit einem nicht vorhersehbaren Ende. Anja Redhammer

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Schüler/innen

Tetris Level: HTL

Als Zeitverschwendung, als verlorene Lebenszeit wurde es von den Eltern meist abgestempelt, aber heute kann ich endlich den Gegenbeweis erbringen: Tetris ist nicht nur ein toller Zeitvertreib, nein, die erlernten Fähigkeiten finden in der HTL auch praktische Anwendung. Gegen Ende des letzten Schuljahres wurde ein Team von Freiwilligen im Zuge der Schulpartnerschaft mit Leon vor eine Aufgabe gestellt, deren Ausmaße ihnen erst klar werden sollten: Doch alles von Anfang an. Am ersten Tag wurden wir vor eine zwar skurrile aber lösbare Aufgabe gestellt: Staple fünf Krankenhausbetten übereinander, ohne Betten und Kollegen zu beschädigen. Diese Aufgabe wurde nicht zuletzt aufgrund der hervorragenden Tetriskünste der Schüler ohne größere Probleme gemeistert. Auch der nächste Tag barg keine allzu großen Herausforderungen: Schlichte Kisten voller Solarpaneele um, wie gewohnt mit der Zusatzbedingung weder Material noch Mensch zu gefährden. Doch dies war nur die Vorbereitung auf den eigentlichen Arbeitstag: Am dritten Tag wurde ein Container vor der HTL abgeladen, unser Auftrag lautete: Befördere die gestapelten Betten, die geschlichteten Solarpaneele sowie den restlichen Inhalt der Garage bestehend aus Tischen, Sesseln, Kisten, Säcken und vielem mehr in den Container. Während des

Unsere Autor(inn)en

Einräumens lernte ich drei Dinge: erstens, in einem Container wird kein Millimeter Platz verschwendet, zweitens, in einer Lücke von der Größe eines Stuhls haben mindestens zwei Stühle Platz und drittens, dass unsere Lehrer, allen voran Herr Plunger, zwar nicht wie wir mit Tetris groß geworden sind, aber die Philosophie von Tetris zu einhundert Prozent begriffen haben: Kein Feld und sei es nur ein einziges darf leer bleiben! Mit einer mir noch nicht bekannten Perfektion wurden unter Anleitung der Lehrkräfte die einzelnen Elemente nahtlos aneinander gefügt, Stück für Stück, bis schließlich der Inhalt verstaut war und die Containertüre geschlossen werden konnte. Vor uns lag eine Leere, die Berge aus Stühlen, Kabeln, Betten und etlichem mehr waren im Inneren des Containers verschwunden, und völlig erschöpft fragte ich mich, wie man ein so großartiges Spiel wie Tetris als Zeitverschwendung bezeichnen kann, wenn es doch bei solchen Herkulesaufgaben so große Dienste leistet.

Liridon Avdiu

Thomas Faschang

Simon Leonhartsberger

Simon Leonhartsberger

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Schüler/innnen

Wie man eine Firma führt Ende November haben einige vierte Klassen ein betriebswirtschaftliches Planspiel durchgeführt. In der Simulation geht es darum eine Firma zu führen, die ein gewisses Produkt vermarktet, und in einem Jahr möglichst viel Gewinn zu schöpfen. Die Schwierigkeit liegt darin, bessere Markstrategien als die Gegnerteams, bestehend aus jeweils 3 Schülern, zu finden. Für das Spiel wurden zwei volle Schultage in Anspruch genommen und jeden Tag wurden zwei Jahresquartale simuliert. Während der Runden wurde den Schülern klar, dass nicht nur das Preis-Leistungsverhältnis ausschlaggebend für den Verkauf eines Produkts ist, sondern auch Faktoren wie Werbung oder Verkäuferschulung eine große Rolle im Kampf um die Marktführerposition spielen. Am Schluss folgte eine Bewertung der Unternehmen und die Firma mit dem höchsten Gewinn und den besten Zukunftschancen wurde als Sieger gekrönt. Die lehrreiche Aktion wurde von Frau Prof. Prohammer organisiert und ist bei allen Klas-

sen sehr gut angekommen und sollte in dieser Form auf jeden Fall weitergeführt werden. Thomas Faschang


Aktivitäten

HTL Braunau – Schulpartnerschaften über drei Kontinente Seit 20 Jahren gibt es die Schulpartnerschaft zwischen dem IPLS León/Nicaragua und der HTL Braunau. 2014 wurde wieder durch eine Reihe von Aktivitäten bestimmt: Besuch aus León und Puerto Barrios, Zivildienst in Nicaragua, Sozialdienst in Uganda, Zusammenarbeit bei Projekten lauten die Schlagworte. Daneben wurde die Schulpartnerschaft erweitert – das Instituto Experimental Dr. Luis Pasteur in Puerto Barrios/Guatemala und die Brother Conrad Technical School Boro Boro, in Lira, Uganda gehören seit 2014 zur ARGE Schulpartnerschaft.

Besuch aus Nicaragua und Guatemala Vom 22. April bis 14. Mai 2014 waren die Spanisch-Lehrerin Carolina de los Angeles Garcia Garcia, der Beauftragte des Schulträgers Hermano Benjamin Rivas Vásquez und der Lehrer Benito Martin Medina Barcenas (Lehrer Maschinenbau) aus dem IPLS und aus Guatemala Edvin Arnoldo Alfaro Orellana (Lehrer Maschinenbau), Edwin Leonel Marmol Quinonez (Lehrer Maschinenbau) und Saúl Donabó Sosa (Direktor Maschinenbau) zu Gast in der HTL Braunau und in der HTL Steyr. Highlights ihres Besuches waren der herzliche Empfang im Unterrichtsministerium durch Herrn MinR. Reinhard Nöbauer, die Besichtigung Wiens und die Besteigung einer 140 m hohen Windkraftanlage.

Auslandsaufenthalte von HTL-Absolventinnen und -Absolventen Lisa Bari, Absolventin der HTL und Mitreisende der Nicaraguareise 2011, hat 2013/2014 in Uganda ein soziales Jahr absolviert. Walter Plank, ihr ehemaliger Klassenvorstand, hat sie auf diese Möglichkeit in Uganda aufmerksam gemacht und sie hat dann unter organisatorischer Betreuung des Vereins SLW-Ugandahilfe e.V. ihr Sozialjahr abgeleistet und sogar um fast ein halbes Jahr verlängert. Gemeinsam mit Herrn Plank hat sie (Links außen) Martin Oberndorfer mit Schüler/innen der HTL-Braunau im Juli 2013 in Nicaragua die Verantwortlichen der Schulpartnerschaft auf die prekäre Situation der Brother Konrad School in Lira hingewiesen und so ist es zur Erweiterung der Schulpartnerschaft gekommen. Martin Oberndorfer leistete als Auslands-Zivildiener am IPLS vom 1. August 2013 bis 30. Juli 2014 einen besonders herausragenden Einsatz. Durch seine engagierte und nachhaltige Arbeitsweise konnten viele Projekte auf den neuesten Stand gebracht werden. 2015 ist geplant, je einen Zivildiener an unsere Partnerschulen zu schicken.

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Versand von technischem Material Im Juli 2014 wurde ein Container mit 80 Kubikmetern und 22 Tonnen technischem Material an das IPLS, León in Nicaragua geschickt. Der Inhalt umfasste technische Geräte für die Schule sowie medizinische Gerätschaften. Diese medizinischen Geräte leisten einen wertvollen Beitrag für den medizinischen Standard in Nicaragua. Im August 2014 wurden 6 Kubikmeter elektrisches Installationsmaterial und ein Transformator an die Brother Conrad Schule in Lira, Uganda geschickt. Die gesamte Abwicklung der Verpackung, Verladung und Verschiffung wurde von Schüler/innen und Lehrer/innen der HTL Braunau in ihrer Freizeit durchgeführt.

Pläne für die Zukunft Die Unterstützung des IPLS León, Nicaragua, bei der Umsetzung des Projekts „Kompetenzzentrum für Alternativenergie“ ist weiterhin ein Schwerpunkt. Geplant ist der Aufbau weiterer Solaranlagen in Nicaragua, insbesondere wird im kommenden Jahr das Projekt „Licht für Fischerfamilien“ abgewickelt werden. So wie bei den Kleinbauern im Urwald werden hier Fischerfamilien in abgelegenen Regionen ohne Netzzugang mit Solarstromanlagen versorgt. Natürlich ist auch die Fortsetzung der Partnerschaft mit den Schulen in Guatemala und Uganda in Planung. Hier wird der Schwerpunkt auf den gegenseitigen Besuch und die pädagogische Schulung gelegt werden. Bruno Plunger formuliert den Anspruch so: „Die langjährigen Erfahrungen zeigen, wie bedeutsam der Beitrag durch den Schüler/ innen- und Lehrer/innenaustausch für das multikulturelle Verständnis in einer globalisierten Welt ist. Nur durch unsere gemeinsame, nachhaltige und konsequente Arbeit mit dem IPLS hat die Schule Schüler/innen der HTL installieren für Bauern in Nicaragua Solarlicht einen ausgezeichneten Ruf in Nicaragua. Diesen Anspruch pflegen wir auch für Guatemala und Uganda. Unser Ziel ist es zukunftssichernd für Jugendliche aus den beteiligten Ländern wirksam zu sein, ökologisch nachhaltig zu agieren und an faireren Strukturen mitzuarbeiten.“

20-Jahr-Feier im Frühjahr 2015 20 Jahre Schulpartnerschaft IPLS Leon und HTL Braunau sind ein guter Grund zum Feiern und deshalb wird am 25. März 2015 in der Aula der HTL Braunau ein Fest unter dem Titel „Chancengleichheit für EINE faire Welt“ veranstaltet. Gleichzeitig sind im Rahmen des 20-JahrJubiläums auch noch eine Veranstaltung mit Christian Felber zum Thema „Gemeinwohlökonomie“ und eine Veranstaltung mit dem Schriftsteller Erich Hackl zum Thema „Mein Lateinamerika“ in Vorbereitung.

Dank durch die Schulleitung Dir. Blocher hat sich im vergangenen Jahr mehrfach bei den für die Schulpartnerschaft Verantwortlichen – insbesondere bei Werner Lengauer, Bruno Plunger und Evelyn Mayr – bedankt und er hat vielfach die Bedeutung der Schulpartnerschaft, was sprachliches, kulturelles und soziales Lernen anbelangt, hervorgehoben. HTL up to date | 43


Ausbildung

Emma – Zusammenarbeit zwischen Uni Salzburg und HTL Braunau Im Rahmen der Initiative „Sparkling Science“ werden in den kommenden Jahren der Fachbereich Mathematik der Universität Salzburg und die HTL Braunau bei dem Projekt „EMMA – Experimentieren Mit Mathematischen Algorithmen“ zusammenarbeiten. HTL-Schülerinnen und -Schüler werden dabei mit aktuellen Forschungsprojekten vertraut gemacht und gewinnen einen Einblick in die universitäre Mathematik.

Wolfgang Schmid unterrichtet neben seiner Uni-Tätigkeit auch an der HTL Braunau und hat in den letzten Jahren den Freigegenstand „Universitätsmathematik“ in der HTL angeboten. Viele interessierte Schülerinnen und Schüler haben dadurch eine gute Vorbereitung für ihr Studium erhalten. Nun wird diese Möglichkeit für die HTL Schülerinnen und Schüler ausgebaut – im Rahmen des Projektes „EMMA“ sind zwei Teilbereiche vorgesehen, die einen guten Zugang zur mathematischen Forschung gewähren. „Sparkling Science ist ein Forschungsprogramm des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (ehemaliges BMWF), bei dem es um neue Wege der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung geht. Der Fachbereich Mathematik 44 | HTL up to date

und die HTL Braunau haben dieses Projekt eingereicht und diese Zusammenarbeit wird in den kommenden zwei Jahren entsprechend unterstützt“, so Wolfgang Schmid, der mit seinen Kollegen das Projekt

an der Uni und an der Schule betreut. Am Montag, 20. Oktober gab es die Auftakt-Veranstaltung für die gemeinsamen Projekt-Aktivitäten. Dir. Blocher konnte gleich vierUniversitätsprofessoren (Clemens Fuchs, Karl Fuchs, Wolfgang Schmid und Andreas Schröder) aus Salzburg in der HTL Braunau begrüßen, die das Projekt gut 100 Schülerinnen und Schülern vorstellten und für eine Teilnahme daran warben. Im Zentrum der Zusammenarbeit steht das Experimentieren am Computer, wobei Fragestellungen der mathematischen Algorithmik behandelt werden. Im ersten Forschungsbereich werden


numerische Lösungsalgorithmen für Variationsungleichungen entwickelt und analysiert – angewendet werden diese Verfahren z.B. bei der Simulation von Crashtests am Computer. Beim zweiten Teilbereich werden elliptische Kurven mit hohem Rang und Diophantische Tupel betrachtet – diese Spezialgebiete der Mathematik bilden die Grundlage für verschiedene Verschlüsselungstechniken, die in der Datensicherheit benötigt werden. Neben den vier Professoren der Universität Salzburg sind zwei Assistenten intensiv an

der Betreuung der Schülerinnen und Schüler beteiligt. Es ist auch vorgesehen, dass eigene Tutorinnen für beteiligte Mädchen eingebunden werden. „Unser Angebot richtet sich primär an Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Jahrgänge, es sind aber auch Interessentinnen und Interessenten aus den zweiten Jahrgängen bzw. den Maturaklassen zum Mitmachen eingeladen“, berichtet Schmid, der auch ankündigt, dass es im Rahmen des Projektes Besuche an der Universität geben wird und zu Schulschluss ein mehrtägiger Workshop in

Strobl geplant ist. „Uns freut es sehr, dass guten Schülerinnen und Schülern mit dieser Zusammenarbeit erste Schritte im Bereich der mathematischen Forschung verdeutlicht werden. Dieses Projekt ist ein guter Beitrag für die Begabungsförderung und eine wichtige Vorbereitung auf ein Studium im Bereich der Mathematik oder der Technik“, sind sich Dir. Blocher und AV Wagner einig, die sich bei Prof. Schmid und seinen Kollegen schon vorab sehr herzlich für diese Initiative bedankt haben.

Das macht große Freude Dir. Blocher hat heuer zu Weihnachten an enge Freunde der HTL Braunau das Buch mit den Beiträgen des Literatur-Exil-Preises 2014, darunter auch die 10 Schülerbeiträge aus der HTL Braunau versandt. Daraufhin erhielt er einige sehr positiven Rückmeldungen. Eine – die von Sektionschef Dipl.-Ing. Mag. Dr. Christian Dorninger, dem Leiter aller berufsbildenden Schulen Österreichs – sei auszugsweise wiedergegeben: „Erst jetzt habe ich in der Weihnachtspost Ihre Weihnachtskarte und das Literaturbändchen ‚literatur exil preise 14‘ gefunden. Ich darf mich dafür ganz herzlich bedanken und habe das Büchlein über die Weihnachtsfeiertage gelesen … und bin schon wieder fasziniert, wie ganzheitlich Ihre Schule agiert – technisch, wirtschaftlich, allgemeinbildend, literarisch, mit wichtigen Schulpartnerschaften und immer wieder tollen Preisen im technischen Bereich für die Schüler/innen in Österreich, aber auch weltweit. Die HTL Braunau war Walter Heuritsch‘ „Lieblingsschule“ … und hat auch 2014 nichts von ihrem Elan und ihrer eingehenden Beschäftigung mit den wichtigen Fragen für junge Leute verloren – und bietet so nebenbei eine der besten Berufsausbildungen, die man sich nur denken kann.“ Herzlichen Dank für dieses Lob von ganz oben! HTL up to date | 45


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Aktivitäten

EXiL-Literaturpreis 2014 Vom Schreiben „zwischen den Kulturen“, der Siegerehrung und einem unvergesslichen Wochenende in Wien – für uns HTLerinnen und HTLer ganz neue Erfahrungen.

Eine Facette, die unsere Schule als eine erfolgreiche Schule auszeichnet, sind unsere bemerkenswerten Erfolge bei den verschiedensten Wettbewerben weltweit. Auch in diesem Schuljahr konnten wir hier einen sehr besonderen Erfolg erzielen: der erste Platz in der Kategorie Schulklassen und Teams des österreichischen EXiL-Literaturpreises 2014 des zentrum exils – dotiert mit 1000 Euro. Auf Anregung meiner Deutschprofessorin Mayr Evelyn habe ich vor zwei Jahren einen Text über meine persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse „zwischen den Kulturen“ verfasst. Frau Professor Mayr war begeistert und nahm meinen Text sofort in ihr Repertoire auf. Infolgedessen entstanden durch ihre Initiative auch in der 2AHELS und 2BHELS im letzten Schuljahr weitere hochwertige und berührende Texte zu Themen wie Minderheiten, Integration und Ausgrenzung. Unsere Deutschprofessorin gestaltete daraus ein 20-seitiges Heft und reichte es beim EXiL-Literaturwettbewerb ein. Als ich von einigen Mitschülern erfuhr, dass wir den EXiL-Literaturpreis gewonnen haben, konnte ich es überhaupt nicht glauben! Doch Frau Professor Mayr bestätigte diese Aussage – für mich ein wahres Erfolgserlebnis in meiner gesamt-

en HTL-Laufbahn! Sie und Direktor Blocher, der sichtlich über unseren Erfolg erfreut war, gratulierten jedem einzeln und sie überreichten uns als Anerkennung Marc Elsbergs Bestseller „Zero“. Am Samstag, den 15. November Evelyn Mayr mit den preisgekrönten Schüler/innen war es soweit: Der Tag begann für mich schon um 04:30 Uhr – schließ- innen und zeigen uns, dass auch die lich musste ich zuerst mit dem Zug jüngste Generation diese Themen genauvon Vöcklabruck nach Braunau pen- estens kennt. Sehr berührend ist das deln. Von Braunau fuhren wir dann Mitgefühl, mit welchem die jungen Autor/ gemeinsam mit dem Zug nach Wien innen ihre Geschichten schreiben. Dass und checkten sofort in unserem Hotel das Gefühl des Fremdseins jedem von ein. Danach folgte eine Führung durch uns bekannt ist, wird beim Lesen dieser die Nationalbibliothek und anschlie- ausgesprochen kreativen und sensiblen ßend die große Siegerehrung auf der Texte sehr deutlich.“ Stolz auf unseren ORF-Bühne der Messe Buch Wien 2014. Erfolg und mit leeren Mägen ging es Susanne Gregor und Christa Stippinger, danach in den 12-Apostel-Keller, wo wir die Jurorinnen des EXiL-Teams, begrün- uns in gemeinsamer Runde feierten und deten die Juryentscheidung mit folgenden den Abend gemütlich ausklingen ließen. Sätzen: „Von Ausländerhass, fehlender Am nächsten Tag stand eine Führung Gerechtigkeit und vom Fremdsein im durch die Hofburg und die Besichtigung eigenen Land handeln die (spannenden des Sissi-Museums an. Abschließend holund) kraftvollen Texte der Schüler/ ten wir unser Gepäck und fuhren wieder nach Hause. Neben der tollen Siegerehrung und der Tatsache, dass unsere Texte in der Anthologie „preistexte 14“ veröffentlicht wurden und auch die Online Ausgabe des Kurier am 23.12.2014 einen Artikel brachte, in dem unser Projekt geschildert wurde, konnte ich an diesen zwei Tagen in Wien tolle neue Freunde kennen lernen und durfte Erfahrungen sammeln, die ich mir so für meine HTL-Zeit nicht erwartet hatte. Liridon Avdiu

Evelyn Mayr gemeinsam mit ihren Schülern bei der Überreichung des EXiL-Literaturpreises

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Organisation

Kaplan-Medaillen für HTL-Braunau-Projekte Am Donnerstag, 16.10.2014 wurden in St. Pölten die Kaplan-Medaillen verliehen. Erstmals wurden dabei auch Schulprojekte ausgezeichnet. Beide PreisträgerProjekte stammen aus der HTL Braunau. Die Kaplan-Medaillen erhielten Marina Brunner und Isabella Innerebner für ihr Projekt „No K.O.“ sowie Gunther Glehr und Lukas Picker für ihre Entwicklung „Collision Avoiding Car Door“.

Zum 12. Mal zeichnete der Österreichischen Innovatoren-, Patentinhaber- & Erfinderverband (OPEV) besonders innovative Unternehmen und erstmals auch Projekte von Schülerinnen und Schülern aus. Die Kaplan-Medaille – Namensgeber ist der bedeutende österreichische Turbinenentwickler Viktor Kaplan – ist „ein Ehrenzeichen für hervorragende Verdienste auf dem Gebiet des Erfindungswesens“, so die Stiftungsurkunde. Die Enkelin Viktor Kaplans, Frau Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gerlind Weber, überreichte heuer insgesamt sechs innovativen österreichischen Unternehmen (Doka Industrie GmbH, Doppelmayr Seilbahnen GmbH, Kapsch TrafficCom AG, KTM AG, RIEGL Laser Measurement Systems GmbH und ZIZALA Lichtsysteme GmbH) die Auszeichnungen und erstmals wurden heuer auch Schulprojekte einbezogen. Die Freude in der HTL Braunau war und ist groß, dass beide ausgezeichneten Projekte aus Braunau stammen. Marina Brunner und Isabella Innerebner (beide 5CHELI 2014) erhielten die Medaille für ihr Projekt „No K.O. – Untersuchung zum Schnellnachweis von GHB und GBL in alkoholischen Mixgetränken“. Gunther Glehr und Lukas Picker (beide 5AHETE 2013) wurden für ihr Projekt „Collision Avoiding Car Door“ ausgezeichnet. Als HTL-Vertreter waren AV Josef Wagner und Gerda Schneeberger in St. Pölten und haben den beiden Teams gratuliert. „Neben der

persönlichen Ehrung empfinde ich die KaplanMedaillen für die beiden HTL Projekte auch als Bestätigung für die Form der Ausbildung in der HTL Braunau. Wir setzen sehr bewusst auf einen intensiven Projektunterricht und gerade durch unsere schulautonomen Schwerpunktsetzungen und die guten Möglichkeiten der Begabungsförderung in Braunau gibt es immer wieder herausragende Leistungen, die auch weit über die Schule hinaus Anerkennung finden“, so AV Wagner, der die schulische Begabungsförderung koordiniert. Dir. Blocher beglückwünschte alle Beteiligten und ist stolz auf diesen großartigen Erfolg.

Österreichische Post AG Info.Mail Entgelt bezahlt htl up to date Nr. 80 Februar 2015

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