HGK_167688 26. April 2017
REPORTAGE STORY
Als Tierpfleger mit Seekühen im Wasser – -Reporter als Praktikant in Burgers Zoo VON ULRICH KRONENBERG Langsam schieben sich drei der Kolosse an mir vorbei. 400 Kilo schwer und fast vier Meter lang sind sie, die Schwanzflossen sehen riesig aus. Jetzt haben sie gewendet und kommen langsam auf mich zu. Bis zum Bauch im Wasser stehend, suche ich mit den Füßen auf dem felsigen Untergrund Halt. Christiaan Luttenberg muss schmunzeln. „Keine Angst. Das sind ganz liebe Tiere. Die sind nur neugierig“, sagt er. Luttenberg kennt die Kolosse, die drei karibische Seekühe sind, sehr gut. Als Tierpfleger in Burgers Zoo ist er den täglichen Umgang mit den dreien im großen Becken der Regenwaldhalle gewohnt.
schiedsblick auf die Dickhäuter, verabschiede ich mich von den gemütlichen Riesen. Weiter geht unsere Reise durch den Regenwald.
Erdferkel wiegen
Hinter den Kulissen des großen Zoo Ich, der HS-WOCHE-Reporter, bin in Burgers Zoo für ein „Eintages-Praktikum“, darf hinter die Kulissen des großen niederländischen Zoos bei Arnhem (Arnheim liegt gleich hinter der deutsch-niederländischen Grenze) schauen. Zum Start sind es die Seekühe, die in der Halle „Busch“ untergebracht sind. Im „Busch“ macht der Besucher auf Wegen und Pfaden, über Brücken und durch Tunnel eine Reise durch den tropischen Regenwald. Drei Seekühe bewegen sich gemütlich in dem Becken. Zusammen mit Christiaan Luttenberg darf ich sie füttern. Dass meine neuen Freunde im Wasserbecken absolut friedli-
HS-WOCHE-Reporter Ulrich Kronenberg (Foto unten) am Praktikumstag. Auch die Löwen wollten ihr Futter, das ein Tierpfleger ihnen bringt che und liebe Tiere sind, merke ich schon bald. Fast zärtlich schubsen sie mich am Bein an. Ein Zeichen, dass sie Futter haben wollen. Das hält Christian Luttenberg in einer kleinen Kiste in der Hand. Gekochte Kartoffeln, Möhren und Rote Beete. „Langsam ins Wasser halten und dann ins Maul schieben“, weist er mich an. Die Seekuh nimmt das Futter mit den dicken Lippen. Im vorderen Maul haben sie keine Zähne. Sie zermahlen das Futter mit Platten, die im Maul gewachsen sind. 30 Kilo frisst jedes der Tiere
täglich. Warum jetzt die Fütterung per Hand? „Wir schauen beim Füttern in ihr Maul“, erklärt der Tierpfleger. Hier sieht er, ob es der Seekuh gut geht.
Die Kartoffeln ins Maul schieben Ich schiebe eine Kartoffel in ein Maul, das nun leicht aus dem Wasser schaut. Schwups ist die Kartoffel verschwunden. Die Seekuh, anscheinend war es der Mann, gleitet weiter. Mit einem liebevollen Ab-
Etwas seltsam wirken die Bewohner unserer nächsten Station: die Erdferkel. In einer Höhle schlafen Mutter und Sohn. Sie liegt auf dem Rücken, der Kleine hat sich an sie gekuschelt. Das Jungtier wurde im Februar geboren, ist also noch keine 50 Tage alt. „Erdferkel sind nachtaktiv. Am Tag schlafen sie fast immer“, erklärt der Tierpfleger. Doch der Kleine ist wach, krabbelt aus dem Höhleneingang. Er muss gewogen werden. 7 Kilo ist er schwer. Die Mutter wiegt dagegen gute 50 Kilo. Seltsam sehen die Erdferkel schon aus. Fast nackt mit einem langen Schwanz, riesigen Pfoten und langen Krallen, lange, spitzen Ohren – aber süß sind sie schon, denke ich mir. Der Kleine hat nun nach dem Wiegen meine Schuhe und
die Hose entdeckt. „Erdferkel lieben Gerüche. Er muss jetzt erstmal schnuppern“, sagt der Tierpfleger während sich der Kleine an mein Bein kuschelt und meine Schuhe beschnuppert. Meine nächste Station heißt Ocean. Ein riesiges Aquarium. Backstage sieht es hier aus wie in einer großen Fabrik. Die Filteranlagen für das Wasser arbeiten rund um die Uhr. Hier begleite ich Bas Arendts, zuständig zum Beispiel für die Korallen und die Rochen. „Heute gibt es Scampi“, begrüßt er mich und zeigt mir einen Becher voll mit dieser Köstlichkeit. Die sind für drei Rochen gedacht, die in einem Becken kreisen. „Die drei kommen aus einem Aquarium in Belgien. Da sie gerade erst hier angekommen sind, kommen sie erstmal in Quarantäne bevor sie ins Aquarium dürfen“, erklärt er.
Rochen haben giftige Stachel Er füttert jetzt die Rochen (ein Männchen, ein Weibchen und ein Jungtier), die vor Freude das Wasser spritzen lassen, so schlagen sie mit ihren Brustflossen. Ich füttere hier lieber nicht. Denn die Rochen haben einen langen Stachel. „Giftige Fische“ steht auf einem Schild am Becken. René Rijken und Jan van Wageningen haben einen riskanten Job. Sie sind Tierpfleger im Bereich der Raubtiere. Die Löwen und Geparden werden jetzt gefüttert. In einem Landrover fahren wir
„Hässlichstes Tier der Welt“ kommt aus Effeld Sendung am morgigen Donnerstag, 20.15 Uhr, auf ZDF. „In den letzten Jahren waren wir immer wieder Bestandteil der Sendung und die Arbeit mit dem Team und unseren Tieren macht immer eine große Freude“, erzählt Staas. Diesmal im Vordergrund: Nacktmulle. „Vorbereitet mit allen behördlichen
Erlaubnissen, ließen sich weder Crew, noch geladene Promis von dem außergewöhnlichem Erscheinungsbild der Nacktmulle beirren. Selbst Ranga Yogeshwar, der immer wieder die ‚Hässlichkeit der Tiere‘ in den Vordergrund stellte und betonte, sie haben nicht umsonst den Beinamen ‚hässlichstes Tier der Welt‘ konnte von der Faszination der Gäste ablenken“, lacht der Effelder. „Schließlich hat der kleine Kerl, der unterirdisch in Kolonien lebend in Afrika vorkommt, einige Besonderheiten, die ich den Gästen in der Sendung erklären konnte.“ Das „nackte Duzend“ fühlte sich in der Sendung, sowie auch in den Proben pudelwohl und sorgte vier Tage nach Sendeaufzeichnung sogar für Nachwuchs!
w i l d und einige andere Kleintiere. Die Planung einer öffentlichen, zoologischen Einrichtung haben wir noch immer nicht aufgegeben und suchen noch immer das geeignete Areal im Kreis Heinsberg.“
Langweilig wird es der Familie Staas in der Zwischenzeit sicherlich nicht. Die nächsten Studioaufnahmen sind bereits in Planung. Es wird nun zum 4. Mal nach Hamburg gehen. Zu Gast sind sie dann bei Kai Pflaume in der Show „Wer weiss denn sowas XXL“
Genau beobachten die Tierpfleger das Verhalten der Gruppe. Der Löwe blickt grantig. Er scheint eines der Weibchen beschützen zu wollen. Die anderen Fressen genüsslich im Liegen. Den Abschluss des Tages bildet für mich die Fütterung
Info Die komplette Reportage und ein Video über den Praktikumstag des HS-WOCHE-Reporters in Burgers Zoo finden Sie auf www.hs-woche.de Infos zu Burgers Zoo gibt es unter www.burgerszoo.de
Heinsberg - Am Samstag, 29. April, hält Heiner J. Coenen um 15 Uhr einen Vortrag zum Thema Protestanten und Migration im BEGAS HAUS - Museum für Kunst und Regionalgeschichte Heinsberg. Die Führung ist Teil der Veranstaltungen im Rahmen des aktuellen Lutherjahres. Am Beispiel von Oscar Begas´ Bild „Der Empfang der Salzburger Protestanten durch König Friedrich Wilhelm I. und Kronprinz Friedrich zu Potsdam im Jahre 1732“ wird gezeigt, dass Menschen zu allen Zeiten ihre Heimat verlassen mussten. Interessenten werden gebeten, sich unter info@begas-
haus.de für den Vortrag anzumelden, da die Teilnehmerzahl aus Platzgründen auf 10 Personen begrenzt ist. Das Gemälde ist im Jahr 1862 entstanden, doch der historische Hintergrund des Begas-Gemäldes ähnelt aktuellen Situationen verblüffend: Über 20.000 Salzburger Protestanten wurden Ende 1731 vom Erzbischof des katholischen Kirchenstaates ausgewiesen. Auf ihrem Weg durch Deutschland begegnete man ihnen in protestantischen Städten hilfsbereit, in katholischen abweisend. Die meisten zog es ins protestantische Preußen, manche gingen auch nach Amerika.
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„Die Tiere wurden uns im Rahmen des Zuchtprogrammes vom Zoo Dresden übergeben! In unser Zoologischen Station leben zur Zeit zwölf Raubkatzenarten , einige Arten Krallenaffen und andere Säugetiere“, erläutert Thomas Staas weiter. Die Familie nimmt seit Jahren Tiere aus Zoos auf, um aktiv an Arterhaltungs-Projekten mitzuwirken.
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Neue Zoowiese mitten im Ort Außerdem kümmert die Familie sich um verwaiste, kranke oder behinderte Exoten , die im Zoo keinen Platz haben. „Neu von uns und mit Hilfe von H-J Küppers betrieben und für jedermann zugänglich ist die Effelder Zoowiese im Dorfkern! Auf dieser Wiese tummeln sich Störche, Kängurus, Alpakas , Ziegen , Dam-
Geparden-Sechslinge in Reih und Glied
der Geparden. Die Sechslinge aus dem Wurf vom September letzten Jahres warten in Reih und Glied aufreiht in Lauerstellung auf ihre Fleischstücke, die per Wurf über das Gitter bei ihnen landen. Alle stürzen sich gleichzeitig auf eines der Fleischstücke. Leisen Fauchen ist zu hören. „Das Fressen dauert jetzt rund eine halbe Stunde“, sagt der Tierpfleger. Während man weiter die Geparden beim Fressen beobachtet, verabschiede ich mich. Mein Praktikumstag ist zu ende. In der Nacht, überlege ich, werde ich bestimmt von gemütlichen Seekühen, kuschelnden Erdferkeln und grantig blickenden Löwen träumen.
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Teil eines Zuchtprogramms
Thomas Staas und seine Familie kümmern sich bereits seit Jahren in Effeld um Raubkatzen.
über Nebenwege zum Gehege für die Löwengruppe. Alles Weibchen und ein Mann. Zunächst werden sie separiert, dass heißt in einen abgetrennten Bereich gelockt. Allerdings gehen sie eher gemütlich und freiwillig dahin – denn sie wissen: Jetzt kommt das Futter. Nachdem das Gitter zum Extra-Gehege geschlossen ist, fahren wir mit dem Landrover bis in Höhe der Holzhütte, aus deren Innerem Besucher die Löwen beobachten können. Die Fleischstücke werden verteilt und aus dem Wagen heraus beobachten wir, wie der Run auf das Essen losgeht, nachdem das Gatter geöffnet wird.
Neue Führung naht
Thomas Staas zeigt Nacktmulle im ZDF
Effeld (nix) – Schon vor einigen Wochen machten sich Thomas Staas, seine Tochter Pia und zwölf Nacktmulle auf den Weg nach München in die Bavaria Filmstudios. Gefolgt waren sie damit einer Einladung von Ranga Yogeshwar und Frank Elstner in die „Große Show der Naturwunder“. Ausgestrahlt wird die
Im Wasser stehend füttert HS-WOCHE-Reporter Ulrich Kronenberg die Seekühe (kleines Foto: Archiv) per Hand
Pia und Thomas Staas zusammen mit Ranga Yogeshwar bei der Aufzeichnung der ZDF-Show