Das Weiterbildungsangebot orientiert sich dabei entlang der Kernkompetenzen der HSR. Gezielte Kooperationen mit anderen Hochschulen und Industriepartnern stellen die Inhalte der Weiterbildungen auf eine praxisnahe Basis. Mit dem neu gegründeten DigitalLab@HSR und seinem Bezug zum Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen eröffnen sich für die HSR
ausserdem neue, bisher nicht dagewesene Möglichkeiten in Beratung, Weiterbildung und Technologietransfer. Mit dieser gezielten Verbindung von Theorie und Praxis erreichen wir, dass die angebotenen Themen den aktuellen und zum Teil auch schon künftigen Bedürfnissen Rechnung tragen. (PNE)
peter.nedic@hsr.ch
«Für IT-Spezialisten steigt ab 45 das Risiko, arbeitslos zu werden» Das Interview mit Peter Nedic führte Willi Meissner, Redaktion
Peter Nedic, HSR Weiterbildung
Die steigenden Studierendenzahlen der HSR Weiterbildung zeigen, dass auch erfahrene IT-Berufsleute auf neue Kenntnisse angewiesen sind. Ein grosser Teil der rund 400 Studierenden nimmt an IT-Weiterbildungen teil. Im Interview reflektiert Peter Nedic, Leiter Weiterbildung, die Gründe dafür.
fragt? Welche Wissensbereiche sind im Wandel? Bei der Suche nach der richtigen Weiterbildung empfehle ich unbedingt, die Unterstützung von Profis in Anspruch zu nehmen, indem man sich an die Personalabteilung wendet, eine öffentliche Berufsberatung oder eine private Laufbahnberatung aufsucht.
Herr Nedic, die Weiterbildung an der HSR bereitet derzeit im Vergleich zu anderen Themen verstärkt neue IT-Angebote vor. Warum? Peter Nedic: Die Teilnehmerzahlen der HSR Weiterbildung sind ein Beleg dafür, dass die ausgeschriebenen Angebote der HSR im Moment den Bedürfnissen des Marktes sehr gut entsprechen. Die zusätzlichen Angebote bereiten wir aufgrund von Rückmeldungen und Anfragen unserer Absolventinnen und Absolventen sowie aus der Wirtschaft vor.
Die Studierenden sind also vor allem auf sich allein gestellt? Wir führen regelmässig Informationsveranstaltungen durch. Damit wollen wir sicherstellen, dass potentielle Studierende und ihre Arbeitgeber über die Informationen verfügen, die für die richtige Weiterbildungswahl ausschlaggebend sind. Wir bieten auch persönliche Studienberatung und die Möglichkeit, Probelektionen zu absolvieren. Unternehmen sollten zudem vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in der IT-Branche eigenen Mit arbeitenden Sorge tragen und deren kontinuierliche Weiterbildung unterstützen. Im Arbeitsmarkt sind nicht genügend junge, frisch ausgebildete Arbeitskräfte vorhanden, um Vakanzen besetzen zu können.
Wie erklären Sie sich, dass die Nachfrage nach Erwachsenen-Weiterbildung vor allem im IT-Bereich so stark steigt? Informationstechnologien sind einem überdurchschnittlich starken Wandel unterworfen. Wissen hat hier eine relativ kurze Halbwertszeit. Die laufende Digitalisierung beschleunigt das noch zusätzlich. Im Vergleich zu anderen Berufsfeldern steigt für IT-Spezialisten ab 45 Jahren das R isiko, arbeitslos zu werden. Experten sind sich einig: Weiterbildung ist wichtig, um die Arbeitsmarktfähigkeit zu erhalten. Kommen die Studierenden also vor allem aus eigenem Antrieb, um den Anschluss nicht zu verlieren? Sowohl Arbeitnehmer auch als Arbeitgeber stehen in der Verantwortung. Karrieren und Lebensläufe verlaufen heute weniger linear. Laufbahnen sind äusserst individuell geworden. Vorgespurte, lineare und hierarchische Karrieren sind sowohl in grossen wie auch in den kleinen, eher familiär geführten Betrieben dabei, zu verschwinden. Mitarbeitende sind vermehrt selber für die eigene Laufbahnplanung verantwortlich. Die passende Weiterbildung zu finden, ist Teil dieser Verantwortung. Woher wissen die Studierenden, welche Angebote ihnen beruflich wirklich etwas nützen? Die Kenntnis der eigenen Kompetenzen ist der Ausgangspunkt, um in der Berufswelt bestehen zu können und für sich den richtigen Platz zu finden. Was kann ich gut? Was ist mir wichtig? Was interessiert mich? Welche Themen motivieren mich? Welche Kompetenzen sind künftig ge-
In welchen Abständen empfiehlt sich eine IT-Weiterbildung? Mitarbeitende sollten alle fünf Jahre eine Neubeurteilung ihrer beruflichen Situation vornehmen und eine substanzielle Weiterbildung mit einem anerkannten Abschluss absolvieren, um die eigene Arbeitsmarktfähigkeit zu erhalten. Warum eine Weiterbildung an der HSR besuchen? Unsere Studierenden profitieren von der Nähe der Studiengangleitungen und Professoren zur angewandten Forschung und Entwicklung an der HSR. Durch diese Nähe entstehen innovative und relevante «State of the Art»Weiterbildungen. Die Angebote sind berufsbegleitend absolvierbar und richten sich primär an Berufsleute mit einem Hochschulabschluss sowie an langjährige Berufspraktikerinnen und -praktiker. Die Freundschaften, die während der Weiterbildungen entstehen, sind sicher ein gutes Argument für eine Weiterbildung an der HSR. Sie werden oft auch nach dem Studium gepflegt. Wir verfolgen mit Spannung, wenn ehemalige Studierende neue spannende Ideen verwirklichen. Aktuelle Beispiele sind «Freshjobs», eine Job-Plattform für Stellen im Web-Umfeld oder der viermal jährlich stattfindende «UX Brunch» und nicht zuletzt «We shape Tech – The Swiss Network for Women in Tech and Innovation». Bei all diesen Initiativen waren unsere Absolventinnen und Absolventen beteiligt.
HSR Magazin 2 / 2017
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