Magazin 01/16

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Fotos / Illustrationen: Pr iska Ketterer, CC T P

ARBEITSWELT VON MORGEN

ten und sich zu Arbeitssitzungen Dürrbaum jeweils die Stromzuim Café treffen. Für sie planten fuhr. In «Hybrid» überzieht nun die Wissenschaftlerinnen und ein Schienennetz mit MehrfachWissenschaftler ein Büro, das steckern die Decke. Flexible oder zerlegbare Möbelsysteme sind in der bewegten Arbeitswelt die Funktion eines Fixpunktes für Dürrbaum ein Kennzeichen übernehmen soll. Es wird zum von mobilen Gesellschaften Ort, an dem «man sich trifft», wie den Nomaden, die mit dem oder – um es mit dem Motto des knappen Platz in ihren Zelten Forschungsteams zusammenzuhaushalten müssen. Bei der AnSibylla Amstutz, Projektleiterin von Meet2Create der fassen – es entwickelt sich «from wendung dieses Prinzips auf BüHochschule Luzern, und Reto Largo, Projektleiter von NEST. Workplace to Taskspace». Das ros für Arbeitsnomaden stellt Büro wird als Forschungslabor Dürrbaum das Gleiche fest wie für Arbeitswelten der Zukunft auf einer Arbeiten; dazu gehören vor allem Räume das Forschungsteam des CCTP: «Es gibt Fläche von rund 280 Quadratmetern für Zusammenarbeit, aber auch Rückzugseinen zunehmenden Bedarf nach Räumen ins NEST-Gebäude auf dem Gelände der orte für individuelles Arbeiten. Dabei legt für Zusammenarbeit, Tische müssen zuEidgenössischen Materialprüfungs- und das Forschungsteam Wert darauf, dass die Forschungsanstalt Empa in Dübendorf Umgebung viele Handlungsspielräume eingebaut. Nutzen werden es Mitarbeibietet und das innovative Denken und die tende der Empa, der Hochschule Luzern kreative Zusammenarbeit fördert. NEST – eine Brutstätte für Ideen und Wirtschaftspartner (siehe auch Box Die Abkürzung NEST steht für «Next zu NEST). Konzipiert für moderne Nomaden Evolution in Sustainable Building Der grüne Raum «In-Out» ist für BrainstorTechnologies». NEST ist ein modulaMehr Raum für Zusammenarbeit In mings, Diskussionen oder Workshops da. res Gebäude mit festem Kern und 16 Prozent der Unternehmen sind laut Ebenfalls hauptsächlich für Zusammenaustauschbaren Wohn- und Arbeitseiner Studie der Fachhochschule Nordarbeit, Austausch und Begegnung konzimodulen. Es entsteht auf dem westschweiz flexible Arbeitsmodelle ein piert ist «Hybrid». Er geht in der Vielfalt der Gelände der Empa in Dübendorf und Thema, eine grosse Mehrheit – 90 ProNutzungsmöglichkeiten aber etwas weigeht im Mai 2016 in Betrieb. Ziel zent – beschäftigt sich zumindest damit. ter als «In-Out». Weiss gestrichen und mit von NEST ist es, Innovationen im Bau«Das Büro muss sich somit verändern», einer flexiblen Möblierung ausgestattet, und Energiebereich schneller als sagt Sibylla Amstutz, Projektleiterin erinnert er an eine Bühne, auf der je nach bisher auf den Markt zu bringen. Dazu Stück unterschiedliche Kulissen zum Zuge von Meet2Create der Hochschule Lubietet NEST eine reale Testumgezern (siehe auch Interview auf Seite 12). kommen. Hier können Firmen Workshops bung, in der neue Technologien, Sys­Ihr Team wolle unter anderem Antwort durchführen, aber auch Vorträge oder teme und Produkte geprüft und auf die Frage geben, wie Bürogebäude Filmvorführungen organisieren. weiterentwickelt werden. Hier arbeiten auf veränderte Arbeitsweisen und neue Bei der Einrichtung von «Hybrid» hat und forschen Teams aus UniversitäAnforderungen räumlich und technisch das Forschungsteam mit Vitra gearbeiten und Fachhochschulen zusammen reagieren können. tet, einem der Wirtschaftspartner, der mit Unternehmen und Vertretern Meet2Create basiert auf der These, das Projekt Meet2Create unterstützt und der öffentlichen Hand. Die einzelnen dass in der zunehmend mobil-flexiblen auch selbst forscht. «Für uns geht es vor Forschungsunits werden vom Arbeitswelt der Anteil an konzentrierallem darum, Neues auszuprobieren», Backbone aus mit Wasser, Wärme, ter Einzelarbeit in den Büros abnehmen sagt Jürgen Dürrbaum, verantwortlich Elektrizität und Internetanschluss wird, die Zusammenarbeit im Team jefür das internationale Projektgeschäft versorgt. Meet2Create, die Unit der doch zunimmt. Im Konzept ist der Anteil von Vitra. Damit der Raum den unterHochschule Luzern zur Erforschung an Meeting- und Workshopräumen im schiedlichsten Bedürfnissen gerecht wird, der Arbeitswelten, soll sieben Jahre Verhältnis zu den Einzelarbeitsplätzen verfolgte das Vitra-Team zusammen mit Bestandteil von NEST sein. deshalb ungleich höher als in den meisten der Hochschule Luzern das Prinzip der konventionellen Büros. Es verzichtet denn Hyperflexibilität: Die Tische können in Weitere Informationen: auch auf fix eingerichtete Einzelplätze. Sofas umgewandelt werden, lassen sich www.empa.ch/web/nest Vielmehr bietet es Teams und Einzelpersoverschieben und verstauen. Als spezielle Hier kann auch der Baufortschritt nen unterschiedliche Möglichkeiten zum Herausforderung dabei erweist sich laut im Zeitraffer beobachtet werden.

Hochschule Luzern 1 | 2016 11


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