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Wie wohnen Sie?
Wohngemeinschaft, Wohnheim oder Hotel Mama: Wie und wo Studierende leben, hängt auch, aber nicht nur vom Budget ab. Fünf von ihnen berichten über ihre Wohnsituation.
Internationale Wohnheim-Familie «Ich komme aus Bulgarien und wohne seit Februar in einem Studentenwohnheim in Emmenbrücke. Ich hatte grosses Glück, dass zufällig gerade ein Zimmer in einer 5 -Zimmer-Wohnung frei war. Die Miete ist mit 500 Franken im Monat ein bisschen hoch, aber die Nebenkosten und das Internet sind inbegriffen. Einmal wöchentlich kommt sogar eine Putzfrau. Die Mitbewohner – zwei Brasilianer, eine Japanerin und ein Schweizer – sind für mich fast wie eine Familie. Bis auf einen studieren wir alle Musik. Manchmal wird dann auch in der Küche musiziert. Am Anfang haben wir noch viele Partys veranstaltet, das war sehr lustig. Wenn ich am Sonntagmorgen zum Orgelspiel in die Kirche gehe und sehr früh aufstehen muss, stört es natürlich, wenn irgendwo im Haus bis spät in der Nacht gefeiert wird. Aber das passiert nicht so oft, da die meisten inzwischen viel lernen oder arbeiten müssen. Mein Zimmer mag ich, es ist rund 16 Quadratmeter gross, die ich mit jeder Menge mitgebrachter Pflanzen teile. Ich bleibe gerne bis kommenden Sommer hier.» Stefka rancheva (28) absolviert den Master in Performance
42 Hochschule Luzern 3 | 2011
Allein zu Haus «Ich hatte wirklich Glück: eine grosse 3 -Zimmer-Wohnung in Zürich, und das für 800 Franken! Seit über einem Jahr lebe ich nun allein und bin recht zufrieden. Meine jetzige Wohnung hat Altbau-Charme, alte Parkettböden und wuchtige Heizkörper. Die Vermieterin wohnt auch im Haus. Solange man gewisse Regeln, zum Beispiel zur Türschliessung oder Abfallentsorgung, befolgt, hat man es gut mit ihr. Leisten kann ich mir das nur, weil ich Teilzeit arbeite. Montags und dienstags bin ich an der Hochschule. Dann übernachte ich immer bei einer guten Freundin in ihrer Luzerner WG. Als Dank koche ich oder spendiere eine Flasche Wein. So geniesse ich also beides: das Leben miteinander und das Alleinsein.» andreas Wüthrich (33) studiert im 8 . Semester Soziale arbeit
Der illustrator kornel Stadler (26) hat 2011 den master of arts in Design an der hochschule luzern – Design & kunst (Studienrichtung Illustration) gemacht. er lebt und arbeitet in Bern. www.kornel.ch
Lieber eine grosse Reise «Ich lebe mit meiner Mutter und meiner jüngeren Schwester in einem Einfamilienhaus in Kriens LU. Weil ich gerne daheim wohne, fällt es mir nicht schwer, auf eine eigene Wohnung zu verzichten. So habe ich zudem die Möglichkeit, für meine Leidenschaft, das Reisen, zu sparen. Vor Beginn des Studiums bin ich während fünf Monaten durch verschiedene Länder Südamerikas gereist. Ab und zu gebe ich etwas Geld an meine Mutter ab – so viel, wie es mir meine Nebenjobs erlauben. Ich arbeite regelmässig für eine Agentur, die Promotionen macht, verteile beispielsweise ein neues Hundefutter in der Migros. Die Hausarbeit teilen wir drei Frauen uns auf, aber es gibt keinen fixen ‹Ämtliplan›. Jede räumt mal die Geschirrspülmaschine aus oder hängt die Wäsche auf. Wenn ich mit dem Studium fertig bin, suche ich mir eine kleine Wohnung in der Stadt. Das wird sicher eine riesige Umstellung, aber ich freue mich darauf – und auf meinen ersten ausgedehnten Besuch bei Ikea.» angela bürkle (24) studiert im 5. Semester betriebsökonomie