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Studentischen Anliegen Gehör verschaffen
Die Studentenschaft der Universität St.Gallen – kurz SHSG – vertritt die Interessen aller Studierenden an der HSG. Sie will das studentische Leben auf und neben dem Campus bereichern. Mit grossem Engagement kümmert sich ein sechsköpfiger Vorstand um die vielseitigen Aktivitäten und Angebote. Wir haben uns mit der abtretenden Präsidentin und ihrem Nachfolger zum Gespräch getroffen.
Autor: Mario Tinner; Bilder: Sandro Breu
Lisa Militi und Leonardo Moser verbindet eine verantwortungsvolle Aufgabe: das Präsidium der SHSG. Die Rheintalerin übergibt nach einem spannenden Präsidialjahr ihr Amt an den Berner Oberländer. «Das Amt ist sehr zeitintensiv und erfordert, dass man das Studium für ein Jahr etwas in den Hintergrund stellt. Das muss zur jeweiligen Lebenssituation passen und erfordert ein gutes Zeitmanagement sowie die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen», sagt Militi. Das habe sich aber auch gelohnt. Durch ihre Zeit bei der SHSG habe sie einige wertvolle Kontakte in die Alumni-Welt knüpfen können: «Insbesondere die Beziehung zu ehemaligen SHSG-Präsident:innen finde ich sehr bereichernd.»
Lisa Militis bereits gewählter Nachfolger, Leonardo Moser, ist dankbar für die geleistete Arbeit und das unkomplizierte Onboarding: «Ich bin zwar offiziell noch nicht im Amt, aber ich konnte dank der tollen Einführung durch Lisa bereits wertvolle Einblicke gewinnen.» Er freut sich schon sehr auf seine neue Aufgabe: «Mir ist bewusst, dass mit dem Amt eine grosse Verantwortung einhergeht. Sowohl auf persönlicher als auch auf beruflicher Ebene wird das kommende Jahr sicherlich eine spannende Herausforderung. Gleichzeitig freue ich mich auf all die Learnings, die diese Aufgabe für mich bereithält, und bin gespannt auf die Entwicklung, die ich im Lauf dieser Zeit machen darf.»
HSG überzeugt auf und neben dem Campus
Sowohl Lisa Militi als auch Leonardo Moser sind überzeugte HSGler: «Besonders schätze ich das ausgeprägte Vereinsleben und die lebendige Campuskultur an der HSG. Wer sich engagiert, hat die Möglichkeit, das im Studium Gelernte direkt in die Praxis umzusetzen – sei es in Bereichen Führung, Buchhaltung oder Projektmanagement», betont Militi. Auch für Moser ist das HSG-Umfeld ein Gewinn: «Was mich an der HSG besonders begeistert, ist die vielfältige Vereinslandschaft und das grosse Engagement im extracurricularen Bereich. Diese Möglichkeiten schaffen wertvolle Lernerfahrungen ausserhalb des Hörsaals, echte Begegnungen und eine starke Gemeinschaft.»
Offizielle Stimme der Studierenden
«Es ist wichtig, dass die Interessen der Studierenden gegenüber der Universität vertreten werden», erklärt Militi. Darüber hinaus setze sich die Studentenschaft aber auch für das studentische Leben ein – mit verschiedenen Services wie der Campus-App, Co-Working-Spaces oder studentische Bars. «Wir setzen uns dafür ein, das studentische Leben auf dem Campus spürbar zu bereichern durch Angebote wie Biddit, einen Ruheraum oder die beiden Bars Meeting Point und [ad]hoc, die Raum für Austausch, Entspannung und Gemeinschaft bieten», ergänzt Moser.
Den Entscheid, sich in der Studentenschaft und dann auch als Präsidentin respektive Präsident zu engagieren, fällten beide bewusst und überlegt. Militi schloss sich der SHSG ursprünglich an, um Erfahrung zu sammeln, einer Community anzugehören und einen echten Impact auf den Campus zu haben. Und so kam ein Schritt nach dem anderen: «Als ich gefragt wurde, ob ich in den Vorstand kommen möchte, habe ich die Chance gerne ergriffen, auch als Ausgleich zum Studienalltag. Nach sechs Monaten im Vorstand war für mich klar, dass meine Zeit in der SHSG noch nicht vorbei ist und ich noch viel bewegen möchte. Deshalb habe ich damals für das Amt der Präsidentin kandidiert».
Mosers Zugang zu seinem Engagement kam «von der Basis»: Er merkte in Gesprächen in den Studentenbars, dass viele Mitstudierende immer wieder ihre Unzufriedenheit mit bestimmten Aspekten des HSG-Studiums mit ihm teilten. Das brachte ihn dazu, sich auf einer höheren Ebene einsetzen zu wollen: «Als jemand, der stark auf sein Bauchgefühl hört, verspürte ich den inneren Antrieb, Verantwortung zu übernehmen und mein Bestes dafür zu geben, dass studentische Anliegen gehört und in konkrete Verbesserungen umgesetzt werden.»

Unterschiedliche Laufbahn, selbe Uni-Wahl
Lisa Militi absolvierte das Gymnasium mit Schwerpunkt Wirtschaft und Recht in Heerbrugg und entschied sich für den Bachelorstudiengang in Betriebswirtschaftslehre an der HSG. Für sie war die Universität St.Gallen geografisch schon naheliegend, und auch die positiven Stimmen zur HSG aus dem Bekanntenkreis machten ihr die Uni-Wahl leicht(er). Und zum gewählten Studiengang erklärt sie: «Einen spezifischen Schwerpunkt habe ich bislang bewusst nicht gewählt, da ich sehr vielseitig interessiert bin. So kann ich verschiedene Themenfelder kennenlernen und mir im Master dann einen gezielten Schwerpunkt setzen.»
Leonardo Moser startete seine Laufbahn mit einer kaufmännischen Lehre bei der Helvetia Versicherung, gefolgt von der Berufsmatura, einem Jahr als Kundenberater im Vertrieb und schliesslich dem erfolgreichen Abschluss der Passerelle. Das grosse Ziel: Ein Studium an der Universität St. Gallen. Für ihn war klar: «Wenn ich studiere, dann Betriebswirtschaft. Und wenn BWL, dann an der HSG.» Als jemand, der durch eine berufliche Grundbildung mit viel Praxiserfahrung an die HSG gekommen ist, schätzt er die praxisnahe Ausrichtung des Studiums besonders. «Es werden nicht nur fachliche Kompetenzen geschult, sondern auch wichtige Soft Skills vermittelt.»
Wertvolle HSG-Community
Für Militi wie Moser ist die HSG-Gemeinschaft ein Gewinn. Und gerade auch die Zusammenarbeit mit HSGAlumni schätzen beide sehr. Lisa Militi hebt besonders die offene, hilfsbereite und unterstützende Art des HSG-Alumni-Teams hervor. Auch die enge Zusammenarbeit mit Mathieu Jaus erachtet sie als sehr wertvoll. Er begleitet die SHSG als Mitglied des strategischen Beirats bei Projekten und der Weiterentwicklung der Organisation. Leonardo Moser hatte mit HSG Alumni ebenfalls erste Berührungspunkte und freut sich auf die vertiefte Zusammenarbeit.
Nicht zuletzt hat die Beziehung zu anderen Alumnae und Alumni für beide eine besondere Bedeutung. «Ich freue mich, ein Teil dieser Community zu sein. Besonders schön finde ich, dass die Alumni immer ein offenes Ohr für uns haben und uns mit ihrer Erfahrung und ihrem Netzwerk unterstützen», erklärt Militi. Bei Leonardo Moser war es gar ein Alumnus, der ihn an die HSG brachte: «Mein Cousin ist für mich seit jeher ein grosses Vorbild und absolvierte den MBF in St.Gallen. Er sprach immer wieder mit Begeisterung von dieser ‹sagenumwobenen Universität im Osten der Schweiz›. Seine Erfahrungen und Erzählungen haben in mir früh das Interesse für die HSG geweckt.»
