einblick 20/2016 – Das Magazin der Hochschule Anhalt

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Promotionsstipendium für Msc. Thomas Kunze

VDE-Preise verliehen

Nach Abschluss seines Masterstudiums am Fachbereich Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung baute Thomas Kunze die Thematik für die Untersuchungen, die er für seine Masterarbeit durchgeführt hatte, zu einem Projekt für seine Promotion aus. Es befasst sich mit „Genetischen und phänotypischen Variabilitäten der Schwanzlänge bei neugeborenen Ferkeln“. Damit steht diese Thematik in einem relativen Zusammenhang zur Problematik „Schwänze kupieren“ bei Ferkeln in Betrieben der intensiven Schweinehaltung zur Vermeidung der Caudophagie (Schwanzbeißen) und ist mit Blick auf das Wohlbefinden von Tieren im landwirtschaftlichen Betrieb von hoher Aktualität.

Am 19. April 2016 wurden im Rahmen der Jahreshauptversammlung des VDEBezirksvereins Leipzig / Halle die VDE-Preise für hervorragende Abschlussarbeiten des Jahres 2015 verliehen. Von den drei zu vergebenden Preisen gingen zum wiederholten Mal zwei Preise an Absolventen des Fachbereiches Elektrotechnik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen (EMW) der Hochschule Anhalt. Zum einen wurde die Masterarbeit „Konzeption und Entwicklung eines Cloud-basierten Digital Media Asset Management Systems für die Verarbeitung digitaler Medien unter Einsatz semantischer Technologien“ von Roman Holzhause ausgezeichnet, die von den Professoren Dr. Schnöll und Dr. Merfert betreut wurde. Zum anderen wurde die Bachelorarbeit „Entwicklung einer automatisierten Serial-Data Testumgebung für das Central Gateway Module - CGM“ von Eric Onasch ausgezeichnet. Die Gutachter dieser Arbeit waren die Professoren Dr. Brutscheck und Dr. Enzmann.

Herr Kunze reichte das Projekt bei der H. WILHELM SCHAUMANN STIFTUNG ein und erhielt die Zusage für die Bewilligung eines Promotionsstipendiums für 30 Monate. Er bearbeitet am Professor Hellriegel Institut e. V. der Hochschule Anhalt noch zwei weitere kleinere Projekte, die sich mit Aspekten des Tierwohls befassen. Inzwischen ist er als Doktorand im Rahmen eines kooperativen Promotionsverfahrens an der Martin-Luther-

Universität Halle-Wittenberg, Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften, Professur für Tierzucht eingeschrieben. Mentoren für das bewilligte Forschungsvorhaben sind Prof. Dr. Martin Wähner (Hochschule Anhalt) und Prof. Dr. Hermann H. Swalve (Universität Halle-Wittenberg).

Nicht nur unterbringen

2015 kamen mehr als eine Million Flüchtlinge nach Deutschland. Dies war eine große Herausforderung für unser Land. Ein Dach über dem Kopf und ein Bett linderten erst einmal die größte Not. Doch aus den Provisorien wurde oft für längere Zeit eine neue „Heimat in der Fremde“. Unter diesem Arbeitstitel machten sich zur diesjährigen Sommerschule der Hochschule Anhalt vom 29. Mai bis 8. Juli 2016 14 Architekturstudierende, unter anderem aus den USA, Russland, Serbien und Thailand Gedanken, wie Flüchtlingscamps humaner gestaltet werden können. Für die beiden Teilnehmerinnen Bora Stafa aus Albanien und Sandra Khoury aus dem Libanon ist diese Frage sehr gegenwärtig. In großer Zahl sitzen in Albanien Menschen in der Hoffnung auf eine bessere Existenz anderswo in Europa auf gepackten Koffern. Im Libanon haben über eine Million Flüchtlinge aus den Krisengebieten des Nahen Ostens eine erste Zuflucht gefunden.

„Wir sind ein Land im Umbruch, das sich noch entwickeln muss“, sagt Bora Stafa. Die 23-Jährige studiert in ihrer albanischen Heimat Architektur, das Fach, mit dem sie die Zukunft ihres Landes positiv beeinflussen möchte. „Architektur formt die Gesellschaft. Es ist mehr als nur Stahl, Beton, Glas und Fassade. Es ist auch ein Menschenbild, was damit ausgedrückt wird“, erzählt sie. Das BauhausMenschenbild gefällt ihr besonders. Es hat Architektur und Wohnen demokratischer und damit massenkompatibler gemacht. In der diesjährigen Sommerschule unter der Leitung von Prof. Pinkau in Dessau lag der Fokus auf der Humanisierung von Flücht-

lingsunterkünften. „Es braucht mehr als nur ein Bett“, sagt Bora Stafa. Es muss Raum für Privatsphäre und gleichzeitig für soziales Miteinander geben. Architektonische Lösungen sind gefragt. Besonders motiviert ist da auch Sandra Khoury. Sie hat die Verzweiflung Geflüchteter in den Zeltstädten ihrer libanesischen Heimat selbst gesehen. Nach dem Architektur-Bachelor im Libanon sucht die 25-Jährige ein passendes Masterstudium im Ausland. Vorher hat sie sich vom Geist des Bauhauses inspirieren lassen, die Flüchtlingsunterkunft der Zukunft mitzugestalten. Auf der Architektur-Biennale in Venedig werden die Entwürfe bis November präsentiert und mit etwas Glück vielleicht auch umgesetzt.

Rund ums Studium

Summerschool in Dessau

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