LAMBDA-Nachrichten 2.2009

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NR-Abg. Ulrike Lunacek und Klubobfrau der Grünen in Wien Maria Vassilakou

Stadträtin Sandra Frauenberger und Ball-Organisator Christian Högl

Ball-Stammgast Günter Tolar und „Erstbesucherin“ Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek

gudrun faszierten im Sissy-Salon mit ihrer neuen Form des A-capella-Gesangs. war bereits im Vorjahr beim Ball zu Gast und hatte ihren Formationstanz schon monatelang eifrig geprobt. Um den TänzerInnen nach der schweißtreibenden und anstrengenden Mitternachtsquadrille eine Verschnaufpause zu gönnen, folgte danach der ebenfalls traditionelle Haupt-Act auf der Hauptbühne, dieses Jahr war es das Duo Papermoon, das das Publikum mit ihren Songs begeisterte.

Grenzenlos beliebt Unter die vielen bekannten Stammgäste des Balls mischen sich derweilen auch immer mehr

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„So etwas wie diesen Ball gibt es sonst nicht – das ist einfach Wien“, schwärmen EU-Abgeordnete Lissy Gröner (li) und Gattin Sabine Gillessen. Weitere Stimmen von Ballgästen ab S. 13.

Desert Wind verbreiteten soulige und jazzige Brisen im Wintergarten.

neue Gesichter. Längst ist der Ball nicht nur in Wien ein Geheimtipp wegen der Verbindung von Tradition und Aufgeschlossenheit, sondern auch über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt. So waren unter den prominenten Gästen auch die Abgeordnete zum Europaparlament Lissy Gröner und ihre Gattin. Für sie ist der Traum von der lesbischen Ehe wahr geworden, wenn auch nicht in ihrer deutschen Heimat, sondern nach belgischem Recht. „Natürlich wollten wir das privat“, erzählt sie, „aber es ist schon auch eine politische Botschaft, natürlich.“ In Europa gebe es noch viele Hürden beim The-

Mariahilf-Bezirksvorsteherin Renate Kaufmann und LT-Abg. Nicole Krotsch

Papermoon-Sängerin Edina sorgte für einen stimmungsvollen Haupt-Act.

ma Gleichstellung zu überwinden. Zwar habe das Europäische Parlament in der Debatte um die neue Antidiskriminierungsrichtlinie die sexuelle Orientierung als Schutzkategorie aufgenommen, aber jetzt gehe der Weg durch die Instanzen erst richtig los (vgl. LN 4/08, S. 24 ff). Doch an diesem Abend stand die Politik nicht im Vordergrund. „So etwas wie diesen Ball gibt es sonst nicht – das ist einfach Wien“, schwärmte Gröner, und Gattin Sabine Gillessen, ausgebildete Politikberaterin, freute sich aufs Tanzen, bloß: „Wenn man einmal beginnt, hört man nicht mehr auf.“

Dass der Regenbogenball weltweit ein einmaliges Event für Schwule und Lesben sei, hörte man immer wieder von den Gästen, die den Rahmen ebenso schätzen wie die Tradition, die immer wieder ironisch gebrochen und liebevoll unterwandert wird. Er ist die Visitenkarte eines Österreichs abseits von rechtem Reckentum und wachsendem Rechtspopulismus. Walzerselig wird so Unterhaltung mit einem wichtigen politischen Bekenntnis verbunden. TEXT: MARTIN WEBER FOTOS: PICTUREPRODUCTS, GAYBOY.AT, KURT KRICKLER UND FLORIAN GOLDENBERG


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