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He r b s t 2 013

Rassenportr채t ISLANDPFERDE Special Olympics sicher im Sattel trotz down Syndrom 1 Thema, 2 Meinungen:

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Editorial

EQUITOUR Internationale Reiterreisen

Mutig sein Wann immer wir etwas wagen, wichtige Entscheidungen treffen, uns trauen für etwas einzustehen oder uns für etwas Neues öffnen, brauchen wir Mut.

Die ganze Welt zu Pferd!

Bei unserer Rubrik «Ein Thema, zwei Meinungen» gingen die Emotionen noch nie so hoch, wie beim Thema «Sperriemen». Unser Erstaunen war gross über die Reaktionen, die da ausgelöst wurden. Schon die ­Suche nach geeigneten Vertretern, sowohl pro wie ­contra, gestaltete sich äusserst schwierig. Die Unsicherheit sich bei diesem Thema unbeliebt oder sogar angreifbar zu machen, war deutlich spürbar. Letztendlich haben wir zwei mutige gefunden, Ihnen beiden ein grosses Dankeschön. Keinen Mut hat der Schweizerische Berufsreiterverband bewiesen, in dem er einen verurteilten Tierquäler in seinen Vorstand gewählt hat. Von einem deutschen Pferdemagazin wurde dem Verband daraufhin der «Prix de Blamage» verliehen. Grundsätzlich ist es schon von allgemeinem Interesse wie eine solche Entscheidung zustande kam und was sich das verantwortliche Gremium dabei gedacht hat? Es würde uns brennend interessieren, wie Sie, l­iebe Leser und Leserinnen, dazu stehen. Zum einen zum Thema Sperriemen, zum anderen zum Thema Mut. Schreiben Sie uns Ihre Meinung per E-Mail oder über unsere Homepage: www.passion-magazin.ch/Feedback.

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«Heile, heile, säge», wenn dieser alte Kinderreim bei Verletzungen oder Krankheiten nicht mehr weiterhilft, haben wir in unserem Spezialthema «Alternativ-Therapien» den einen oder anderen Gedankenanstoss, wie Ihrem Pferd geholfen werden kann. Allein mit alternativen Methoden oder im Dialog mit der konventionellen Medizin. Herbstzeit heisst auch Zeit der Fohlenschauen in der ganzen Schweiz. Eine grosse Zahl an Freibergerfohlen werden den strengen Augen der Richter vorgeführt. Das Schweizer Bewertungssystem mit seinen strengen Rassekriterien verlangt auch von den Richtern viel Mut. Entscheiden sie doch am Ende oftmals über «Sein oder nicht Sein» eines Fohlens. Herzlich,

Theres Misar

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I n h a lt

Herbst 2013

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36 Rubriken

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R e p o r ta g e n

P a s s i o n H e r b s t- S p e z i a l

1 Editorial

8 Fütterung – Problem Kotwasser

18 Komplementärmedizin für Pferde?

2 Inhalt

14 Freizeitreiten

20 Gesund und Fit durch den Winter

4 Porträt Gebrüder Scherrer

36 Rasseporträt Islandpferde

26 Tierphysiotherapie

10 Die ironische Kolumne

42 Nie wieder frieren

29 Ich suche einen Tierheilpraktiker

11 Stallgespräch: Markus Fuchs

46 Fitt für den Winter

30 Special Olympics

12 Ein Thema, zwei Meinungen

49 Lieben – Schützen – Versichern!

34 Shiatsu für Pferde

16 Marktplatz

50 Ein Tag mit Linda Parelli

41 Veranstaltungen im Herbst 00 Shopping Herbst

55 Mode-Special

00 Seitenblick

73 News 3/2013

00 Rätsel 00 Impressum/Vorschau He r b s t 2 013

RassenpoRtät ISLANDPFERDE special olympics SIchER Im SAttEL tRotz DowN SyNDRom 1 thema, 2 meinungen:

SPERRIEmEN

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D a s o f f i z i e l l e Or g a n von Swiss Endurance

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Titelbild: Fohlen Latoya, gezüchtet von Rita & Peter Kretz aus Vitznau. Foto: Karin Rohrer Pa s s i o n H e r b s t 2 0 1 3


PinNwand Haben Sie einen gelungenen Schnappschuss von Ihrem Pferd oder Ihrem letzten Ausritt? Auf dieser Seite hat es Platz für Ihre Bilder. Hier können Sie auch Lob und Kritik zum Heft oder einen Kommentar zu einem Artikel loswerden. Wir freuen uns auf Ihre Reaktionen und werden in jeder Ausgabe eine Auswahl auf dieser Seite veröffentlichen. Ihre Fotos benötigen wir in einer Auflösung von min. 300 dpi. Ihre Mails ­erreichen uns unter: redaktion@prosell.ch Gratulation zum Heft Vor Kurzem bin ich im Netz auf Ihr Heft gestossen und habe es mir dann auch gleich am Kiosk gekauft. Ich finde es super, dass es nun ein Pferdeheft nur für die Schweiz gibt. Die Rubrik «Arbeiten mit Pferden» hat mir besonders gefallen. Umso mehr als ich festgestellt habe, dass sich fast alle Ausbildnerinnen, die dort aufgeführt sind, auch bereits auf www.pferdekurse.ch eingetragen haben. Ich habe diese Website erstellt, um allen Ausbildern die Möglichkeit zu geben, sich kostenlos einzutragen. Damit es endlich eine gesamtschweizerische Liste gibt. Ich freue mich auf viele weitere interessante Artikel. Mit freundlichen Grüssen Claudia Barfuss

Der Swiss Endurance Verband bedankt sich für die Gute Unterstützung an den Pleasure Rides.

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Hallo Passion-Team Habe mir heute ein Probeheft angeschaut. Finde das Heft sehr toll. Was ich absolut Spitzenklasse finde, ist der Beitrag über die Ausbildung und Verwendung von den supertollen «Hilfsmitteln», z. B. den Ausbindern und Schlaufzügel usw. Toll finde ich, dass man über solche Themen schreibt und evtl. werden die einen oder anderen auch mal ein wenig darüber nachdenken. Mir wurde immer nur ein müdes Lächeln geschenkt. Ganz toll Ich hab das Heft jetzt auf jeden Fall abonniert :) Lg S.Stauffer

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Du fallsch immer und überall mit Dim glänzige Fell uf und chlagsch nie meh über Buchweh, Koliken und bisch immer topfit! Min Meister chunt halt drus, er fuetteret mir jede Tag

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Yannik Scherrer wagt die WM-Teilnahme in der Königsdisziplin, im Vierspänner mit Welsh Moutain-Ponys. Zuvor hatte er sich einen Namen als Fahrer in der Kategorie Zweispänner gemacht.

leinen statt zügel, bock statt sattel

Cédric Scherrer will in Pau (F) in der Kategorie Einspänner mit dem Haflingerwallach Naidoo aus dem Stall von Peter Zimmermann (Trachselwald BE) an den WM-Start.

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Text: Toni Rütti

Foto: zVg.

Mit Welsh Moutain-Ponys in der Vierspänner-Königsklasse die Weltmeisterschaften 2013 in Pau (F) bestreiten: ­ Davon träumt der Thurgauer Gespannfahrer Yannik Scherrer. Gleichzeitig will sein älterer Bruder Cédric Scherrer in der Kategorie Einspänner mit dem Haflingerwallach Naidoo an den Start. Scherrers, Vierhufpartner, Team und Material sind bereit für die Challenge für Ponys und Kleinpferde.

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ür 100 Franken plus fünf Hühner haben wir 2002 ein Shetland-Pony gekauft. Mit ihm und einem Wägelchen machten wir unsere ersten Spazierfahrten über Land. Doch bald wollten wir mehr: Wir wollten unser zielstrebig erworbenes Können auf dem Bock auch wettkampfmässig unter Beweis stellen. Also suchten wir Zugtiere, die unseren gestiegenen Ansprüchen genügten. Robust und kräftig, anspruchslos und willig sowie gleichsam edel und erhaben sollten sie sein. So der Thurgauer Yannik Scherrer (22). Sein Bruder ­Cédric (24) stiess auf der Suche nach dem geeigneten vierhufigen Sportskameraden auf die Haflingerstute Amanda aus dem Besitz von Käthy und Pius Hollenstein aus Märstetten (TG). Mit der Stute Amanda erzielte er viele Siege im In- und Ausland. Wenn jetzt nicht alle Stricke reissen, fährt Cédric Scherrer Ende Oktober 2013 nach Pau (F), um dort die Kategorie Einspänner mit dem Haflingerwallach Naidoo aufzumischen. Als ehemaliger Fahrer und Chef des Haflingerzentrums weiss Peter Zimmermann (Trachselwald BE), was Cédric Scherrer und der 2003 geborene Nai-

doo zu leisten im Stande sind. Für Peter Zimmermann ist Cédric der exakt richtige WM-Kandidat, um sich an den Pony- und Kleinpferde-WM mit diesem Haflinger ins Dressurviereck, auf den Hindernis-Parcours sowie auf die Marathonstrecke zu begeben: «Naidoo wurde 2010 ins Team genommen. Seine Stärke ist sein guter Charakter. Er ist sehr nervenstark und ausgesprochen lernfähig und arbeitswillig.» Veranstaltet wird die WM für Ponys und Kleinpferde mit Stockmass bis 150 cm von der Fédération Equestre Internationale (FEI, www. fei.org) in Pau, sonst eher für Motorsport bekannt. Doch Ende Oktober/Anfang November 2013 werden in der französischen Region Aquitaine im Département Pyrénées-Atlantiques nicht Motoren aufheulen, sondern die weltbesten Pony- und Kleinpferde-Ge­ spanne wiehernd um die Kategoriensiege kämpfen. Die Bewegung kommt elastisch aus der Schulter heraus Yannik Scherrer fand Gefallen an Welsh Mountain Ponys. Von diesen Pferdchen aus der walisischen Hügellandschaft wusste er, dass sie über hervorragende

Foto: zVg.

Für Fahrsportler liegt das Glück der Erde nicht nur auf dem Rücken der Pferde, sondern auf dem Bock, auch kennen sie keine Zügel, sondern Leinen.

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Foto: T. Rütti

Gutes Material ist wie eine Lebensversicherung

Für Sattelmacher Hans Zaugg kommt nur ein Qualitätsanspruch in Frage, wenn er Geschirr herstellt, das sich im Fahrsport auf Weltklasseniveau bewähren soll: der höchste.

Hans Zaugg (Ried bei Kerzers FR) ist Sattelmacher aus Berufung und Leidenschaft. Wenn er Geschirr herstellt, das sich im extrem harten Fahrsport auf Weltklasseniveau bewähren soll, kommt nur ein Qualitätsanspruch in Frage: der höchste.

PASSION: Spricht man mit Fahrsportlern übers Geschirr, fällt oft auch Ihr Name, Herr Zaugg. Hans Zaugg: Tatsächlich darf ich immer mal wieder Hand anlegen beim Geschirr für Fahrsportler. Offenbar haben sie Vertrauen in meinen Pferdeverstand sowie in meine fahrtechnischen und handwerklichen Fähigkeiten; Sattelzeug habe ich übrigens auch für die Schweizer Armee hergestellt. Mit Ponys und Pferden hatten Sie von Kindsbein an zu tun . . . . . . als Bub habe ich Ponyrennen bestritten, später Springprüfungen. Wie man eingespannte Pferde zu Sonderleistungen heranzieht, wusste schon mein Grossvater. In die Kunst des Fahrens wurde ich von meinem Vater eingeweiht. Arthur Zaugg wurde 1985 Mannschaftsweltmeister in Sandringham (GB). Ich habe es nur zum Schweizer Meister gebracht. Mit Tandemfahren

Fahreigenschaften verfügen. Die wollte er sich zunutze machen. Die vorwärtsstrebenden Ponys mit ihren hervorragenden Gängen schienen für das anspruchsvolle Fahrvergnügen die richtige Wahl zu sein. Yannik Scherrer: «Man schaue ihnen bloss einmal zu, wenn sie sich auf der Weide austoben: Die Bewegung kommt elastisch aus der Schulter heraus, energisch ist der Antritt, kräftig der Schub aus der Hinterhand. Und dies bei gutem Takt sowohl im raumgreifenden Schritt als auch im schier schwebenden Trab oder im runden Galopp.» Mut, Sanftmut, Intelligenz und ­Anpassungsfähigkeit sollen ebenfalls rassentypische Merkmale sein. «Der ursprüngliche Lebensraum und die klimatischen Bedingungen müssen Wesen, Vitalität, Exterieur, Typ und Charakter der walisischen Hügelpferdchen geprägt haben. Tieren, die ursprünglich aus rauem und steilem Gelände stammen, sind nun mal trittsicherer als Flachlandtiere», so Yannik Scherrer. Für ihn stand schon damals fest, dass der raue walisische Hügellandstrich eines der fahrtüchtigsten und gleichermassen gefälligsten Ponys der Welt hervorgebracht hat! Dass man früher gar keinen Sinn hatte für den Anmut und die weiteren ansprechenden Eigenheiten dieser prächtigen Tiere, ist ein anderes, tristes Kapitel: Im frühen 19. Jahrhundert noch wurden Ponys dieser Rasse in die Kohlegruben verbannt und als Grubenponys zu Tode geschunden. Heute aber sollen die Nachfahren an Meisterschaften in der Königskategorie Vierspänner Lorbeeren einheimsen! Yannik Scherrer setzt dabei auf Donovon’s Dusty, Lucky Luke, Doby, Leycuchts Cra, Gogo, Carthago und Bijou. Diese Ponys stammen mehrheitlich aus Zuchten in der Schweiz, Deutschland, Österreich und England und kosteten ab 800 Franken. in der Vierspänner-Kategorie behaupten Peter Zimmermann ist nicht der einzige Experte, der in den Gebrüdern Scherrer Talente sieht, von denen 6

wollte er dem Fahrsport Schub verleihen. Doch mit Ausnahme des aufwändigen vierspännigen Fahrens ist alles eine Randsportart geblieben. Wir Geschirrmacher werden weiterhin für eine kleine Fangemeinde Roggenstroh ins Kummet einziehen und beobachten, wie sich unser Material an Fahrturnieren in den Disziplinen Dressur, Geländefahren und Hindernisfahren bewährt. Sind Fahrturniere die reinste Materialschlacht? So wichtig im Fahrsport Mensch und Tier auch sind, beim ein-, zweioder vierspännig Fahren mit Kutschen und Wagen kann das Material matchentscheidend sein. Gutes Material stellt für den Fahrer so etwas wie eine Lebensversicherung dar, mangelhaftes birgt grosses Risiko in sich. Es darf auch in den harten Marathon- und Hindernisprüfungen niemals Schwächen aufweisen, sonst kommt es womöglich schon

In der Kategorie Vierspänner darf sich Yannik Scherrer aufgrund seiner Erfahrungen und dem Topausbildungsstand seiner Welsh MoutainPonys Chancen auf eine gute Platzierung an den WM 2013 ausrechnen.

Verstand wird vom Fahrer gefordert, um zu sehen, was geschieht, zu überlegen, welche Lösungen möglich sind, zu entscheiden, wie es gemacht wird und zu handeln durch entsprechende Hilfen. Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3

beim geringsten Fahrfehler zum Desaster. Oder wenn beispielsweise bei der Spazierfahrt über Land unvermittelt ein Fischreiher aufsteigt, die Pferde erschrecken und mit einem Satz nach vorne schnellen. Heute werden Polyestergurten eingenäht, weil Leder allein nicht stark genug ist, um extremen Kräften standzuhalten. Das Geschirr hält also in jeder noch so brenzligen Situation und dies erst noch auf ewige Zeiten? Eigentlich ja. Nebeneffekt unserer Qualitätshandarbeit: gute Sattelund Geschirrmacher bringen sich langfristig um den Umsatz, weil das Material nur selten gänzlich ersetzt werden muss. Was es hingegen immer wieder braucht, sind Reparaturen und Anpassungen. Um trotzdem ein gesichertes Auskommen zu haben, bin ich heute an vielen Pferdesportanlässen anzutreffen, wo ich Reitsportartikel anbiete.

man noch hören wird. Man erkundige sich mal beim Teamchef der Schweizer WM-Delegation, Beat Schenk (Wavre NE). Das ist jener Weltklasse-Gespannfahrer, der am prestigeträchtigen Turnier im englischen Windsor den Siegerpokal aus der Hand von Königin Elisabeth entgegennehmen durfte. Er glaubt, dass der als Newcomer ins Förderkader der Schweizer Nationalmannschaft aufgenommene Yannik Scherrer das Zeug dazu hat, sich in der Vierspänner-Kategorie der Ponys und Kleinpferde zu behaupten. «Die Selektion war sehr streng. Yannik Scherrer hat bis 2012 in der Kategorie Zweispänner gezeigt, was in ihm steckt. Folgerichtig hat er in die Kategorie der Vierspänner gewechselt», so Trainer Beat Schenk, Chef Sport im Leitungsteam Fahren beim Schweizerischen Verband für Pferdesport. Auch die Fähigkeiten von Cédric Scherrer sind ihm nicht verborgen geblieben. Nicht Zügel, sondern Leinen Dass die Gebrüder Scherrer nicht Zügel, sondern Leinen halten und für sie das Glück dieser Erde nicht auf dem Rücken der Pferde liegt, sondern auf dem Bock, hängt auch mit ihrer Kindheit und Jugend sowie der Vorbildfunktion des Vaters zusammen: Thomas Scherrer war ein ausgesprochen erfolgreicher Gespannfahrer: dreifacher Schweizermeister in der Kategorie S, zwei Teilnahmen an Weltmeisterschaften USA und Polen mit einer Bronzemedaille der Mannschaft – seit 18 Jahren die letzte Mannschaftsmedaille. Dies aber nicht mit Ponys oder Kleinpferden, sondern mit Halbblütern. Von Kurt Aeschbacher als Winnertypen präsentiert Gewiss, unter Halbwüchsigen war es damals nicht sonderlich cool, statt nach Schulschluss zu chillen, direkt in den Ponystall zu eilen. Doch das war den jungen Scherrers ziemlich egal. Und manch einer, der


Man könnte meinen, der Zirkus komme in die Stadt Wenn Scherrers jeweils an den Wochenenden zu den Fahrprüfungen oder offiziellen Trainings des Nationalkaders reisen, sind sie mit schweren Anhängerund anderen Fahrzeugen und so viel Material unterwegs, dass man meinen könnte, der Zirkus komme in die Stadt. Es ist schon allerhand, was es alles braucht für ein solches Wochenende: Dressurwagen und Marathonwagen, Ponys, Geschirr und Zubehör plus das eingespielte Team. Das geht ins Geld, auch wenn in den Fahrzeugen übernachtet wird. Ohne Sponsoren – undenkbar. Ohne all die freiwilligen Helfer und

Foto: T. Rütti

sich seinerzeit Spötteleien nicht verkneifen konnte, sah später, dass das Fahren mit Ponys und Kleinpferden selbst im Erwachsenenalter doch nicht so uncool sein kann: Wieso sonst hätte TV-Moderator Kurt Aeschbacher die Gebrüder Scherrer in seine Show eingeladen und als Winnertypen präsentiert. Und jetzt, wo sie sich bereit machen für die grosse Show im Dressurviereck und Hindernisparcours sowie auf der Marathonstrecke, zollt jeder einstige Spötter den Gebrüdern Scherrer Respekt.

Yannik Scherrer, von Kurt Aeschbacher auch schon als Winnertyp präsentiert. Unter Halbwüchsigen war es damals nicht sonderlich cool, nach Schulschluss in den Ponystall zu eilen.

Helferinnen: ebenfalls undenkbar. Cédric Scherrer und Yannik Scherrer können sich auf Leute verlassen wie Käthy und Pius Hollenstein, Linda Eberhart, Gabriela Brugge, Nadine Miller und Sandra Klausner. Im elterlichen Anwesen in Weinfelden kommt bei der Inventur viel Geld zusammen: Stallungen, Ponys, Wagen, Material, Pferdekarussell, Laufband und so weiter und so fort. Der Fahrsport ist eine ausgesprochen aufwändige Sportart. «Auch im Fahrsport geht es ums Geld, aber nicht jenes, das man verdienen kann, sondern: Es geht für die Fahrer darum, so wenig Geld wie möglich auf Nimmerwiedersehen investieren zu müssen», scherzt Peter Zimmermann. Um eine gute Platzierung oder gar den Sieg zu erlangen, würden die Gebrüder Scherrer erklärtermassen niemals zu unerlaubten Mitteln greifen oder die Gesundheit oder gar das Leben ihrer Tiere aufs Spiel setzen. Die sind ihnen mehr wert als eine weitere Trophäe. Die Gebrüder Scherrer versichern, dass sie «lieber in die Ausbildung der Pferde und ins Material investieren, statt in unerlaubte Mittelchen».

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problem Kotwasser

Kotwasser kann das Wohlbefinden betroffener Pferde massiv beeinträchtigen, wenn diese krankhafte Erscheinung längere Zeit auftritt. Text: Simon Lepori / Fotos: Hypona

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us dem After kommt Flüssig­ keit, bevor, während oder nachdem das Pferd norma­ len Kot absetzt. Dieses so­ genannte Kotwasser tritt manchmal auch unabhängig vom Koten aus. Schlecht fürs Immunsystem Neben der Verschmutzung der Hinterbei­ ne gehören Hautläsionen, der Verlust von Mineralstoffen, Spurenelementen, Vitami­ nen und Elektrolyten sowie ein gestörtes Wohlbefinden zu den Folgen. Da rund 80 Prozent der Immunzellen im Darm ange­ siedelt sind, leidet das ganze Immunsys­ tem. Für Fohlen ist das Auftreten von Kot­ wasser lebensbedrohlich. 8

Stress spielt eine Rolle In einer vielbeachteten Studie an der ­Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) mit 42 Pferden, die Kotwasser auf­ wiesen, hat sich bestätigt, dass sozialer Stress zur Kotwasserausscheidung beitra­ gen kann. Das Risiko lag bei Tieren, die als «Schlusslicht» der Herde galten, um das 18-Fache höher. Von Kotwasser waren vor allem rangniedrige Offenstallpferde be­ troffen. Von kurzfristig bis chronisch Bei vielen Tieren kommt Kotwasser erst­ mals nach Veränderungen wie einem Wechsel des Haltungssystems oder des Stalls vor. Während manche Pferde bei Disharmonien wie Wetterwechsel kurz­ Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3

fristig mit Kotwasser reagieren, tritt dieses Phänomen bei anderen über Wochen und Monate hinweg auf. Zuwenig oder zuviel Struktur Positiv beeinflusst wird die Arbeit des Darms durch Rohfaser (1 bis 1,5 kg Rau­ futter pro 100 kg Pferdegewicht und Tag). Zu hohe Menge an TS-armem Weidegras oder nasser Silage können den TS-Gehalt im Kot senken und zu Kotwasser führen. Ein hoher Anteil an unter zwei Zentimeter langen Fasern oder an nicht eingeweich­ tem quellfähigem Futter wie Rübenschnit­ zel kann zu Verstopfungen führen, zu de­ ren Folgen wiederum Kotwasser gehören kann. Zudem wird das Kaubedürfnis des Pferdes nicht gedeckt.


Tiefrangige Tiere tendieren bei Gruppen­haltung verstärkt zu Kotwasser, weil sie oft unter Stress stehen.

Auf der anderen Seite kann zu grobes Futter (Stroh, Ökoheu) ebenfalls gefähr­ lich sein, weil dann die Dickdarmbakte­ rien nicht alles verarbeiten, darum kommt die Problematik vor allem bei leichtfuttri­ gen Pferden vor, die eine gekürzte Heura­ tion mit Strohfressen kompensieren. Mit zuviel Struktur im Futter lässt sich auch erklären, weshalb Kotwasserausscheidun­ gen häufig gegen Winter auftreten, wenn die Pferde nicht mehr geweidet werden. In solchen Fällen ist der Anteil an weniger strukturierter Ware (z. B. Kraftfutter) zu erhöhen. Fütterungsmanagement Es empfiehlt sich, die Tagesration auf drei Mahlzeiten zu verteilen. Unter Stress fres­ sen Pferde das Kraftfutter rasch und kauen ungenügend, was zu Magengeschwüren und danach zu Kotwasser führen kann. Futterumstellungen sollen immer wäh­ rend sieben bis zehn Tagen erfolgen. Dabei wird neues und altes Futter 1:1 vermischt, sodass sich die Darmbakterien langsam auf die Veränderung einstellen. Speziell bei alten Pferden mit Kotwas­ ser wird empfohlen, die Zähne zu kontrol­ lieren. Möglicherweise können sie das Futter nicht mehr gut kauen. Via Mäusehaufen auf Weiden oder Aus­ läufe kann Sand in den Verdauungstrakt

des Pferdes gelangen und die Darm­ schleimhäute schädigen. Würmer, Bakterien und Pilze Selbst bei jährlich drei- bis viermaligem Einsatz von Entwurmungswirkstoffen können Würmer zu Kotwasser führen, da inzwischen zahlreiche Resistenzen aufge­ treten sind. Ebenfalls zu den potenziellen Auslösern gehören Infektionen bakteriel­ ler und viraler Art, die beispielsweise durch Erkältung, Blasen- und Nieren­ erkrankungen oder Zugluft und Nässe her­ vorgerufen werden. Relativ häufig tritt eine Besiedlung mit Pilzen wie Candida auf. Aufnahmequellen können Wasser aus Pfützen, schimmeli­ ges, faules oder gäriges Futter oder auch Weidegras sein. Schlecht ist auch, wenn das Pferd an verschmutzter Einstreu knab­ bert. Kotuntersuchungen geben darüber Auf­ schluss, welche Schädlinge am Werk sind und ermöglichen einen gezielten Medizin­ einsatz.

Pferd verfüttert werden. Bei knappem An­ gebot an strukturierter Rohfaser können puffernde Zusatzstoffe helfen. Allgemein ist der Einsatz von Lebendhefen zur Unter­ stützung der Darmflora empfehlenswert. Fazit Wie immer, wenn etwas mit dem Kot nicht stimmt, sind auch beim Auftreten von Kot­ wasser rasche Gegenmassnahmen ange­ zeigt. Mögliche Ursachen werden identifi­ ziert und Verbesserungen vorgenommen. Bei chronischem Kotwasser müssen Pfer­ dehalter unter Umständen mit einer ge­ wissen Therapiezeit rechnen, da der Darm eine längere Regulierungszeit benötigt, als dies bei akuten Kotwasser- und Durchfall­ problemen der Fall ist.

Der Autor Hilfreiche Produkte Fütterungsfehler zeigen sich am pH-Wert von Kotwasser. Übersäuerungen entstehen bei ungenügendem Anteil an langen Fa­ sern. Pro Mahlzeit und Pferd sollten nie mehr als 0,5 kg Kraftfutter pro 100 kg

Simon Lepori betreut als Hypona-Berater die Region Mittelland. ­Kontakt: simon.lepori@ufa.ch, www.hypona.ch

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Die ironische Kolumne

Begegnungen im Wald

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ir ist bewusst, dass nicht zwangsläufig alle Spaziergänger, Hündeler oder Walker, die sich im Wald aufhalten, auch Pferde-Kenner oder -Liebhaber sind. So schmunzle ich jeweils bei Fragen wie «Frisst der auch Fleisch?» oder «Kann die auf zwei Beinen balancieren?» (Übrigens, nein kann sie nicht). Gerne erkläre ich unterwegs, wenn ich mal mit einem meiner Pferde einen flotten Spaziergang unternehme, warum ich nicht drauf sitze. Ja, mir ist bewusst, dass «Pferde zum Reiten da sind», aber ich geniesse diese Streifzüge durch den Wald. So oder so, meine Antwort ist immer gleich, aber die Fragen dazu ändern: ist dein Sattel kaputt, ist das Pferd noch nicht ausgewachsen oder hast du zu viel getrunken? (Na klar). Als ich mal hoch zu Ross mit Handpferd am Seil einen Ausritt genoss, begegnete ich einem älteren Pärchen. Der Mann raunte seiner Frau zu: «Siehst du Schatzi, das ist jetzt eine richtige Westernreiterin, die hat ihr Reservepferd dabei.» Schlucken, lächeln und froh sein, dass die Winchester nicht am Sattel montiert war. Eine Walkerin stakste mir entgegen und als

sie mich von Weitem auf dem Pferd erblickte (im Schritt natürlich), hüpfte sie hinter den nächsten Busch und ging in eine Kauerhaltung am Boden, wie wenn ein schier unglaubliches Gewitter toben würde. Ganz langsam näherte ich mich ihr und fragte, ob es ihr gut gehe. Sie antwortete nur: «Ich habe gelernt, mich bei drohenden Gefahren so zu verhalten.» Das war mir dann irgendwie auch nicht recht und ich versicherte der guten Frau, dass weder ich noch mein Wallach Böses hegen würden. Aber ich muss gestehen, dass ich auch schon den Fluchtweg berechnete (die Zeitspanne vom ersten Erschrecken über yeehaa bis im Galopp unterwegs) und das Natel hervorgezogen habe. Nämlich als an einem Sonntagmorgen, bei grausig nasser Witterung, auf einer ziemlich abgelegenen Waldlichtung ein Auto stand. Die übelsten Verbrecher vermutend, ritt ich dennoch tapfer weiter, um hinter den angeschlagenen Autoscheiben vier Beine zu erblicken. Eindeutig zweideutig, aber sicher keine Gefahr und ich konnte meinen Ausritt fort­ setzen und die im Kopf gewählte Nummer zu Aktenzeichen XY ausknipsen.

von Karin Rohrer

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S t a l l g e sp r ä c h

Markus Fuchs Interview: Ruth Müller Fotos: Ruth Müller, zVg./GS

Wann und wie hatten Sie erstmals ­Kontakt mit Pferden? Schon als Zweijähriger hat mich mein Vater vor seinem Sattel auf Ausritte mitgenommen. Ich bin mit Pferden aufgewachsen. Auf einem Gutsbetrieb im luzernischen Inwil führte meine Familie einen Handels- und Ausbildungsstall. Was fasziniert Sie am Pferd? Pferde sind tolle Geschöpfe und seit Jahrtausenden treue Partner des Menschen. Ob Sport- oder Freizeitpferd – jedes ist einzigartig und darauf einzugehen eine neue Herausforderung. Man hat nie ausgelernt, selbst wenn man aus mehr als fünfzig Jahren Erfahrung schöpfen kann. Was haben Sie von den Pferden ­gelernt? Insbesondere Geduld zu haben. Man kann mit ihnen nichts erzwingen, sondern muss es erfühlen. Und dass nicht nur wir sie, sondern sie auch uns formen: Die Arbeit mit Pferden ist eine Schule fürs Leben. Was ist Ihnen im Umgang mit Pferden ­besonders wichtig? Dass ich die Kreatur Pferd korrekt behandle, mir Zeit nehme, um ihm viel Bewegung zu verschaffen und eine klare Linie habe, damit das Pferd begreifen kann, was ich von ihm möchte. Welche Pferdemenschen haben Sie ­speziell ­geprägt? Michel Robert und George Morris.

Wieviel Zeit verbringen Sie rund ums Pferd? Auch wenn ich nicht mehr selber Springprüfungen reite, so dreht sich bei mir nach wie vor alles um Pferde. Als Coach begleite ich das Schweizer Team zu wichtigen Nationenpreisen wie La Baule, Rom und St. Gallen, zudem trainiere ich den Springreiter-Nachwuchs von Katar, der seit diesem Sommer mit rund vierzig Pferden in Bonn stationiert ist. Weshalb ist Springreiten Ihre Passion? Das wurde mir praktisch in die Wiege gelegt. In unserem Handelsstall lag der Fokus auf Springpferden. Zudem finde ich den fairen Modus im Springreiten positiv: Fällt die Stange, gibt es vier Fehlerpunkte, ohne Diskussionen. Welches ist Ihr aktuelles Lieblingspferd und ­weshalb? La Toya III – die Stute ist nun achtzehn und hat immer noch dieselben Marotten wie vor zwölf Jahren, als sie zu mir in den Stall Ahorn kam. Wir haben viel zusammen erlebt, und ich freue mich immer, sie zu sehen. Im September wurde sie in Humlikon aus dem aktiven Sport verabschiedet. Wie motivieren Sie Ihr Pferd? Mit abwechslungsreicher Arbeit. Tägliches Rundendrehen in der Halle oder auf dem Sandplatz habe ich immer vermieden und stattdessen darauf geachtet, dass meine Pferde mehrmals wöchentlich Ausritte ins Gelände geniessen können. Welche ist Ihre schönste, welche Ihre ­traurigste Erfahrung mit dem Pferd? Als Tinka’s Boy und ich nach einem Jahr mit Anlaufschwierigkeiten endlich ein gutes Team wurden, das war wunderschön für mich. Das bitterste Erlebnis waren die Olympischen Spiele in Athen 2004, als ich im Sattel von Tinka’s Boy kläglich versagte. Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3

Persönlich

Name: Markus Fuchs Wohnort: Abtwil SG Geburtsdatum: 23. Juni 1955 Beruf: Kaufmann, Eidg. dipl. Reitlehrer Vereine: Husaren-Reitclub St. Gallen, Reitclub St. Gallen Eigene Pferde: Teilhaber mehrerer im Ausland stationierter Sport- und Nachwuchspferde Traumpferd: Itôt du Château Vorbild: Michel Robert Grösster Erfolg: Wenn mir etwas gelingt, worauf ich lange hinarbeitete Ziel: Gesund bleiben und Freude haben an meinen Aufgaben im Reitsport Lebensmotto: Fallen ist keine Schande, aber liegen bleiben

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Ein Thema, Zwei Meinungen Getreu dem Motto «Es führen verschiedene Wege nach Rom», stellen wir auf dieser Seite in jeder Ausgabe zwei Fachpersonen eine Frage, die individuell, vielleicht sogar kontrovers beantwortet werden darf.

Frage im HERBST: Verwenden Sie einen Sperriemen? Interview: Karin Rohrer Fotos: zVg.

PRO

Die Meinungen über den Einsatz eines Sperriemens sind unter den Reitern sehr verschieden und diese sollen auch akzeptiert werden. Ich persönlich reite die Pferde grundsätzlich mit Sperriemen. Am wichtigsten finde ich jedoch, dass egal welche Zäumung verwendet wird, diese richtig verschnallt ist. So gehört zum Beispiel das Nasenband korrekterweise ungefähr zwei Finger unter das Jochbein. Das Nasenband dient als Stütze für den Unterkiefer. Es überträgt den Druck von Laden und Unterkiefer auf den Nasenrücken. Weiter schützt es den Kaumuskel vor Übermüdung. Ein Reiten ohne Nasenband finde ich in der klassischen Reiterei nicht angebracht. Der Zug auf die Trense wird voll auf den Unterkiefer geleitet. Deshalb sperrt das Pferd beim Zug auf die Trense gerne das Maul auf. Nebst der Tatsache, dass das Lenken viel schwieriger wird, hat das Pferd vermehrt Verspannungen im Bereich der Kopfmuskeln. Ein zu eng verschnalltes Nasenband erfüllt seinen Zweck auch nicht. Die Kautätigkeit wird weniger zugelassen, die Pferde verspannen sich und werden hart im Maul. Der Sperriemen soll immer nach dem Nasenband verschnallt werden. So wird das Herunterziehen der Zäumung verhindert. Ein zu locker verschnallter Sperriemen kann ebenso gut weggelassen werden, da er seinen Zweck sonst nicht erfüllt. Ist der Sperriemen jedoch zu eng verschnallt, wird die Atmung des Pferdes beeinträchtigt. Das Pferd wehrt sich gegen den Druck des Riemens und wird nie in einer sauberen Anlehnung und Losgelassenheit gehen. Vermehrte Gegenwehr entsteht. Während meiner bisherigen Zeit als Berufsreiterin habe ich die Erfahrung gemacht, dass es auch Pferde gibt, die sich besser reiten lassen ohne Sperriemen. Da passe ich mich gerne dem Pferd an. Meistens geschieht dies jedoch nur bei älteren Pferden, die ich im Beritt habe. Die jungen Pferde reite ich prinzipiell mit Sperriemen, da die Führung bei Jungpferden noch unsicher ist. Ein Sperriemen gibt da die von mir aus gesehen nötige Sicherheit und auch etwas Stabilität. Die Trense kann weniger im Maul herumgezogen werden. Weiter möchte ich, so weit wie möglich, verhindern, dass Jungpferde beginnen mit dem Maul oder der Zunge zu spielen. Ohne Sperriemen werden die Pferde eher dazu verleitet. Zum Dressur-Reiten verwende ich ebenfalls immer einen Sperriemen, denn in der Lösungsphase kommt nach Takt und Losgelassenheit die Anlehnung. Da muss das Pferd an die Hand gehen und es kommt auch ab und zu ein Durchhalten vor. Wenn das Pferd beim Durchhalten der Zügel sofort das Maul aufsperrt und so gegen den Reiter durchkommt, bleibt man in der Ausbildung stehen. In diesem Fall dient 12

Helene Rufener ist eidg. dipl. Bereiterin, kaufmännische Bankangestellte und Bäuerin mit Fachausweis. Sie ist zurzeit in Ausbildung zur Spezialistin Pferdeberufe klassisches Reiten. Die 31-Jährige ist zuständig für die Aus- und Weiterbildung von Pferd und Reiter im Reitbetrieb Badgut im bernischen ­Langenthal. Helene Rufener nimmt erfolgreich an Spring- und Dressurprüfungen teil und reitet seit ihrer Kindheit. Sie betreut Kundenpferde, gibt Reitstunden und Kurse.

mir der Sperriemen als gutes Hilfsmittel. Beim Spring-Reiten ist die Auswahl der Trensen und Nasenbänder viel grösser und da verlasse ich mich gerne auf mein Gefühl beim Reiten. Manchmal kommt da auch ein Ausprobieren zum Zuge, um individuell die beste Variante für das Pferd herauszufinden. Gerade ältere Pferde, welche ich nicht selber ausgebildet habe, haben da ihre Gewohnheiten, die sie sich vielleicht schon über eine längere Zeit angeeignet haben. Da bringt es wenig, wenn ich mich auf eine bestimmte Trense oder Zäumung festlege. Flexibilität ist hier angesagt und ich versuche herauszufinden, mit welcher Zäumung das Pferd am liebsten geht und diese verwende ich dann auch nach Möglichkeit. Die Ausbildung von Pferden benötigt sehr viel Zeit und Geduld. Nimmt man sich diese, kann man stets kleine Erfolge mit seinem Pferd erleben. Dies ergibt auf Dauer die Bestätigung, das Richtige zu tun. Dem ewigen Ausprobieren von Trensen, Zäumungen und Trainer, um schneller ans Ziel zu gelangen, folgt meistens kein positives Ergebnis.

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Michael Geitner ist auf einem Pferdehof aufgewachsen und heute ist der 49-Jährige Pferdetrainer im bayrischen Rechtmehring bei München. Er absolvierte die Ausbildung zum Besitzertrainer für Galopprennpferde in Köln und schuf das Ausbildungskonzept «Dual-Aktivierung». Zudem ist Michael Geitner Autor mehrerer Bücher zum Umgang mit Pferden (Be strict, Be Strict im Sattel, DualAktivierung, Dual-Kit) und es wurden zwei DVDs von seinen Trainingsmethoden erstellt. Er bildet jährlich Dual-Aktivierungs-Trainer aus und hatte mehr als 4000 Pferde in seinem Training. In seinem Stall stehen elf Pferde, überwiegend Vollblüter.

Contra

Ich höre oft die landläufigen «Argumente» für die Benutzung des Sperriemens (Kinnriemen) wie «Mein Pferd streckt sonst die Zunge raus» oder «Das Pferd sträubt sich sonst gegen die Trense». [...] Die Fakten, die GEGEN den Einsatz des Sperriemens sprechen, sind folgende, dazu kurz etwas zur Historie: Der Erfinder des Englischen Kombinationshalfters hatte ursprünglich eine wirklich gute Idee. Die Schlaufe, die vorne am Nasenband angebracht ist, wurde komplett anderes verwandt als heute. Es wurde der Riemen jeweils links und rechts durch das Gebiss, und zwar von innen nach aussen, verschnallt. So konnte der Zug auf das Gebiss beschränkt werden und der Druck auf den Naserücken weitergegeben werden. Zudem fand der Sperriemen Verwendung, die aus den Bedürfnissen des Militärs heraus entwickelt und angepasst wurden. Um bei Stürzen zu verhindern, dass sich die Pferde, durch weit geöffnete Mäuler, den Unterkiefer brachen, wurde ihnen der Unterkiefer mittels Sperriemen zugeschnürt. Dadurch verringerten sich die Kieferbrüche der damaligen Pferde um 80 Prozent. Wahrscheinlich seit den späten 70igern kommt dem Sperriemen nun eine sehr unglückliche, zweckentfremdete Aufgabe zu, nämlich dem Pferd das Leben schwer zu machen. Was der Sperriemen aber sehr deutlich einschränkt und zum Teil auch stark behindert, ist das Abschlucken des Speichels. Wenn nämlich sein Maul zugeschnürt wird, kann das Pferd nicht mehr durch das leichte Öffnen des Mauls den Druck des Trensengebisses auf den Gaumen abmildern. An der Stelle, an der das Trensengebiss gegen den Gaumen drückt, sitzen aber Nervenrezeptoren, die den Schluckreflex unterbinden und den Deckel des Kehlkopfes blockieren. Dadurch entsteht das Einspeicheln des Pferdes, was also in erster Linie ein Zeichen dafür ist, dass das Pferd seinen Speichel nicht abschluckt, aber noch lange kein Hinweis darauf, dass das Pferd korrekt «durch das Genick» geht. Das kann jeder an sich selbst ausprobieren: Wenn man mit einem Löffel an den Gaumen drückt, dann kann man seinen Speichel nicht mehr abschlucken und es entsteht zudem ein Würgereiz. Neben vielen anderen Funktionen bildet der Speichel einen natürlichen Schutz der Magenschleimhäute des Pferdes. Wir wissen heute, dass etwa die Hälfte aller Pferde im Freizeitsport und sogar 80 Prozent der Pferde im Leistungs- und Hochleistungssport unter Magenproblemen leiden. Denn der Speichel erfüllt neben dem rein mechanischen Abtransport des bereits im Maul zerkauten Nahrungsbreis aus der Maulhöhle in den Magen noch eine Reihe weiterer ganz

wichtiger Funktionen. Im Speichel befinden sich wichtige Mineralien, vor allem Natriumbikarbonat, das als chemischer «Puffer» eine Übersäuerung des Magens verhindert. Fehlt nun dieser Speichel als Säurepuffer, kommt es schnell zu einer Übersäuerung des Magens. Ist die Magenschleimhaut zum Beispiel durch Stress an manchen Stellen dünner als normalerweise, führt eine Übersäuerung des Mageninhaltes an diesen Stellen zu einem Magengeschwür, da die Magensäure – übrigens fast reine Salzsäure – an diesen Stellen die «Schutzhülle» der Magenwände einfach wegfrisst. Dieses Problem ist NICHT zu unterschätzen, da eine Erkrankung des Magens das Pferd sehr unrittig machen kann, weil es durch Anspannung der Muskulatur immer wieder versucht, den schmerzenden Magen ruhig zu stellen, damit die Magensäure nicht soviel herumschwappt. Der nächste Punkt gegen den Einsatz des Sperriemens ist die eingeschränkte Freiheit des Kiefergelenks. Man hat festgestellt, dass, wenn das Kiefergelenk nicht richtig arbeitet bzw. festgeklemmt oder festgehalten wird, die Muskulatur des Kiefers Bewegungsstösse des Körpers, z. B. beim Laufen, nicht mehr abfedern kann. Wenn wir also einen Dauerlauf mit zusammengebissenen Zähnen laufen würden, dann würden wir uns derart die Wirbel der Wirbelsäule prellen, dass wir am Abend nicht mehr wüssten, wie wir uns überhaupt bewegen sollen. Die Pferde müssen das tagaus, tagein erleiden, und die Praxis des Sperriemens kann Gelenkschäden bis hinunter zu den Fesselgelenken zur Folge haben. Man sagt daher: Das Kiefergelenk ist der erste Halswirbel. [...] Zudem verläuft genau an dem Punkt, wo der Sperriemen sitzt, die Austrittsstelle (For. Mentale) eines empfindlichen Nervs, dem Nervus mentales, der für die Haut, Muskulatur, Schleimhaut der Unterlippe sowie für das Kinn zuständig ist. Um es auf den Punkt zu bringen, formuliere ich das Problem des Sperriemens folgendermassen: Ich würde mir wünschen, dass die verschwendete Energie, welche die Pferde aufbringen (müssen), um sich gegen den Sperriemen zu wehren, als freie zusätzliche Energie für das zur Verfügung steht, was die Pferde leisten können. Wenn man die für den Kampf gegen den Sperriemen eingesetzte Konzentration im Training zusätzlich zur Verfügung hätte, um sie für das Lernverhalten des Pferdes einzusetzen, dann wäre jeder, der von dieser Energie und Konzentration Gebrauch macht, gleich um Klassen besser, als derjenige Standard, den man sich mühsam gegen den Sperriemen erkämpft hat.

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Freizeitreiten wichtigster Faktor für Wiederanstieg des Pferdebestandes Die Bewegung der Freizeitreiterei entstand in den 1960er Jahren. Neue Rassen und Reitweisen wurden entdeckt, was einen für das Pferd überlebenswichtigen Aufschwung zur Folge hatte. Obwohl zuerst von der klassischen Pferdeszene abgelehnt und bekämpft, machen die Freizeitreiter heute das Gros der dem Pferd aktiv verbundenen Menschen aus. Text: Ruth Müller

K

aum ein Tier lässt sich intensiver nutzen als das Pferd. Mit seiner Arbeitsleistung hat es wesentlich zur Entwicklung von Zivilisation und Kultur beigetragen: Ob geritten, eingespannt und gebastet, in der Landwirtschaft, der Camionage und der Kohlengrube, im Verkehr und Flusstreidelzug sowie als Lieferant von Fleisch, Milch, Filz und Leder. Nachdem der erste Weltkrieg und die Zeit danach der Pferdezucht in Europa grossen Aufschwung bescherte, verloren im zweiten Weltkrieg, allein in Deutschland, zwölf Millionen Dienstpferde ihr Leben. Und der Verlust fast aller Aufgaben nach dem Krieg liess den Pferdebestand drastisch sinken. Auch in der Schweiz. Gab es 1945 die stattliche Zahl von 135 000 Pferden, schrumpfte die Anzahl bis 1969 auf nur noch 47 340. «Eine Funktion als pro specie rara im Zoo drohte dem Pferd», sagt Ewald Isenbügel. Dass die Entwicklung ganz anders verlief, die Reiterei eine Renaissance erlebte und die Pferdezahlen anstiegen, gründete im Entdecken der damals vor allem in den USA populären, sich von den klassischen Disziplinen wie Dressur und Springen 14

Ewald Isenbügel leistete Pionierarbeit für die Islandpferde.

unterscheidenden Reitweisen. «Sie wurden unter dem Begriff Pleasure Riding zusammengefasst und fanden auch bei uns immer mehr Liebhaber.» Den Weg zum heutigen interessierten Miteinander aller Rassen, Ausbildungsstile und Einsatzmöglichkeiten bereiteten die Islandpferde. 1955 hatte der Film «Die Mädchen vom Immenhof» auf dem Festland die ersten Impulse für diese Rasse und das Freizeitreiten gesetzt. 1958 kamen die ersten Islandpferde in die Schweiz. Sie schufen die Grundlage zur Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3


Ewald Isenbügel auf einer seiner zahlreichen Forschungsreisen: Hier mit Bsutostuten in Namibia.

Gruppenhaltung in Offenställen und brachten das Pferd sozusagen in die Familie, in die Haltung hinter dem Haus zurück. «Die Zeit war reif, für das vertiefte Verstehen des Verhaltens und der artgerechten Weise, sie zu halten und zu nutzen.» Es blieb nicht beim Islandpferd. Zahlreiche Organisationen entstanden in den folgenden Jahren, die sich für die Erhaltung des Pferdes in der Schweiz einsetzten. Zahlreiche Rassen, durch ihr Zuchtziel für die neuen Freizeitaktivitäten oft besser geeignet, als die hoch im Blut stehenden Warmblüter, erschienen hierzulande. Ob vor Ort gezüchtete Rassen wie Haflinger und Fjord oder anfangs importierte wie lateinamerikanische Pasopferde. Auch das Freibergerpferd hat sich schon früh als sehr geeignet für Freizeitaktivitäten erwiesen.

Unter dem Begriff Freizeitreiter vereinen sich unterschiedliche Reitweisen – die Liebe zum Pferd steht dabei im Vordergrund.

Ende der Siebziger Jahre wurde die Schweizer Pferdeszene immer weltoffener. Westerngerittene Rassen wie Quarter Horses, Paint und Appaloosa fanden den Weg nach Europa und wurden auch in der Schweiz zu einer der grössten Gruppen von Freizeitpferden. In der Folge entstanden immer neue Rassenverbände, Reitstile, Ausbildungsmethoden, Haltungsformen und Wettbewerbsarten. Seither sind die Pferdezahlen kontinuierlich am Steigen. Nach Abschluss der Registrierungspflicht werde eine Zahl von 140 000 Pferden erwartet. Der Markt boomt. 300 000 Arbeitnehmende beschäftigen sich heute in der Schweiz mit Pferden. Und Pferde sind mit über 900 Millionen Franken am Bruttosozialprodukt beteiligt. Was auch seine Schattenseiten hat: «Ein fast schon ungeheures Angebot auf dem Pferdesektor vewirrt die Besitzer mit oft überflüssigen Produkten», gibt Ewald Isenbügel zu bedenken. «Pferdeliebe allein genügt nicht.» Man dürfe nie vergessen, dass ein Pferd, gleich welcher Rasse, immer noch ein Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3

Pferd ist und seine Grundbedürfnisse an Bewegung, Licht, Luft, Futter und Sozialkontakt unverändert geblieben sind.

Ewald Isenbügel 1936 im deutschen Essen geboren hat Ewald Isenbügel die Anfänge und Entwicklung der Freizeitreiterei miterlebt und geprägt. Der Professor der Veterinärmedizin und emeritierte Zootierarzt leistete Pionierarbeit für die Islandpferde und führte vor vierzig Jahren, gemeinsam mit Jean Claude Dysli, die erste Zuchtgruppe Peruanischer Pasopferde in die Schweiz ein. In seinem täglichen Umgang mit Tieren als Forscher, Arzt, aber auch als Pferdeliebhaber sucht er stets die Balance zwischen Verstand und «Bauch». Der heute im zürcherischen Greifensee wohnhafte Ewald Isenbügel hat sich schon früh für den Einsatz von Pferden als Co-Therapeuten beim heilpädagogischen Reiten eingesetzt. In einem vielbeachteten Referat zum Thema «Lass das Pferd Pferd bleiben», erläuterte er anlässlich der Pferdefachtagung des Schweizer Tierschutzes STS die Anfänge des Freizeitreitens sowie dessen Auswirkungen auf das Rassenspektrum, die Haltung und den Gebrauch des Pferdes. (rum)

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Komplementärmedizin Viele Wege führen nach Rom. Aber welcher ist der Beste? Globuli oder Kortison? Spritze oder Akupunktur? Ist Ihr Pferd gesund und munter macht man sich wenig Gedanken über die bevorstehende Odyssee, wenn sich der Zustand des geliebten Vierbeiners ändert. Oftmals beginnt die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Will man nicht nur Symptome bekämpfen gilt es, nach

den Ursachen zu forschen. Sind diese eruiert steht man vor der Qual der Wahl. Wie sieht die geeignete Behandlungsmethode und/oder Therapieform aus? Häufig startet man das Unterfangen im Bereich der konventionellen Medizin und konsultiert den Tierarzt. Ist im Verlaufe der Behandlung nicht eine deutliche Verbesserung erkennbar, versucht man es – meist in einer zweiten Phase – mit alternativen Behandlungsformen. Dabei kann

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sowohl die Anwendung einer Alternativtherapie alleine, oder im Dialog mit der konventionellen Medizin zum Tragen kommen und sich idealerweise ergänzen. In dieser Ausgabe stellen wir verschiedene Alternativtherapien, deren Einsatzgebiete und Wirkung vor. Auch geben wir einen kleinen Leitfaden, worauf bei der Suche nach idealen Lösungen und dem geeigneten Therapeuten zu achten ist.

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Komplementärmedizin für PferDE? Ein kurzer Blick ins Internet zeigt wie schwierig es ist, eine nüchterne Antwort zu geben. Einerseits findet man dort gegen fast alle Gesundheitspro­ bleme «alternative» Lösungen, inklusiv Preislisten für nicht-registrierte Produkte. Andererseits, so

wie es oft Blog-Besucher berichten, scheinen viele konventionelle Tierärztinnen und Tierärzte eher Palliativtherapien vorzuziehen, als auf die Spur des Krankheitsursprungs gehen zu wollen.

Text: Olivier Jean Glardon Fotos: Sarah Margueron©

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eshalb sollte eine objektive Betrachtung der medizinischen Praxis mit einer neutralen Definition der wichtigsten Begriffe beginnen. Nun, ob man es so meint oder nicht, bezeichnet schon das Wort «Schulmedizin» eine schlechte Seite der tierärztlichen Kunst. Ganz konkret war dies ursprünglich ein «Schimpfwort» Hahnemanns (der Erfinder der Homöopathie) gegenüber der Sturheit und dem Dogmatismus der institutionellen Medizin. Die heutige medizinische Praxis ist aber ganz anders als diejenige des 19. Jahrhunderts. Um ganz ehrlich zu sein, hat sie sogar in dieser Zeitspanne grössere Fortschritte als die Homöopathie gemacht . . . Tatsächlich versteht man heute viel mehr von der Funktion und vom Stoffwechsel der meisten Organe und Körperteile. Auch sind die Untersuchungsmethoden am kranken oder verletzten Tier viel genauer geworden und die Therapien ermöglichen eine viel schnellere Genesung des Patienten. Die nicht-konventionelle Medizin hat sogar Eingang ins veterinärmedizinische Curriculum gefunden und mehrere Tierärztinnen und Tierärzte bilden sich jährlich in diesem Bereich weiter. Von «schulisch» ist also in der akademischen bzw. konventionellen Medizin keine Rede mehr. Sowohl für die Diagnose wie für die Behandlung geht es primär darum, ein genaues Bild der normalen und der krankhaften Körperabläufe zu erhal-

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ten. Dabei gilt als Hauptziel, den Patient und seine Gesundheitsprobleme zu verstehen und eine optimale Lösung zur Behebung des Leidens vorzuschlagen. Unterdessen hat man auch begriffen, dass bei einem solchen Athlet, wie das Pferd einer ist, funktionelle Störungen schnell und meistens negativ fortschreiten können. Aus diesem Grund ist es massgebend, potenzielle Spätfolgen zu vermeiden, indem so rasch wie möglich eine «normale» Aktivität der Organe, respektiv bei lokomotorischen Störungen der beweglichen Strukturen, ermöglicht wird. Dass dies wie ein «künstlicher Eingriff» im Krankheitsgeschehen bzw. in der Genesung empfunden werden kann, ist verständlich. Genauer betrachtet ist dies aber nicht der Fall. Das soll uns selbstverständlich nicht hindern nachzufragen, ob nur der Blickwinkel der konventionellen Medizin für das Verständnis aller Gesundheitsprobleme geeignet ist. Was erst beantwortet werden kann, wenn man den Ursprung und das Wesen der meisten nicht-konventionellen Verfahren in Betracht zieht. Dabei ist es wichtig einen Unterschied zwischen alternativmedizinischen und komplementären Verfahren zu machen. Die ersten stammen entweder aus einer traditionellen (Volks)-medizin (z. B. chinesischen, ayurvedischen) oder aus moderneren nicht-konventionellen Konzepten von Krankheit und Gesundheit (z. B. Homöopathie, anthroposophische Medizin). Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3

In den meisten Fällen haben die zweiten einen gleichen (traditionellen) Ursprung, wurden aber wissenschaftlich erprobt und gültig erklärt (z. B. Akupunktur aus der chinesischen Medizin, Pflanzen aus der ayurvedischen Medizin, Chiropraktik aus der Renkerkunst). Somit können sie im gleichen Sinn und nach ähnlichen Regeln, ja sogar gleichzeitig, wie konventionelle Verfahren angewendet werden. In neuster Zeit häufen sich aber alternative Verfahren, welche auf modernen, nicht wissenschaftlich geprüften Konzepten beruhen («bio-energetische» Diagnose und Therapien, exotische Pflanzenmischungen, esoterische Medikamentenverdünnungen usw.). Für diese Verfahren fehlen glaubwürdige Untersuchungen und eine genügend lange Erfahrung, um die Trennung von Spreu und Weizen zu ermöglichen. Dies vor allem, wenn sie aus der Humanmedizin stammen und mög­ licherweise für Pferde ungeeignet, im schlimmsten Fall sogar gefährlich sind. Dass hingegen die nicht-konventionelle Art, das kranke Tier zu betrachten, vor allem bei funktionellen Leiden adäquater als die konventionelle sein könnte, darf nicht mehr bestritten werden. In der Tat sind oftmals Prinzipien der wissenschaftlichen Medizin schlecht geeignet, um eine Beurteilung von Krankheitsprozessen auf unterschiedlichen Ebenen zu ermöglichen. So ist es nach konventionellen diag-


Akupunktur (Moxa) Behandlung vorher.

nostischen Verfahren relativ leicht, eine Lahmheit genau zu lokalisieren. Schwieriger wird schon der Zusammenhang zwischen Lahmheit und Sitz des Reiters konventionell anzugehen. Kaum möglich wird es sein, die Ursache einer Hinterhandverkrampfung mit Anpassungsanstrengungen des Pferdes wissenschaftlich nachzuweisen. Somit sollte ersichtlich sein, wieso komplementäre und konventionelle Betrachtungsweisen nicht entgegengesetzt, sondern als einander bereichernd betrachtet werden sollten. Jedoch, solange keine wissenschaftliche Erklärung der Wirkungsmechanismen oder keine genügend lange Erfahrung vorliegt, sollte die konventionelle Medizin den Vorrang haben. Mit anderen Worten: Komplementäre (und selbstverständlich alternative) Verfahren sollten grundsätzlich erst nach einer konventionellen Diagnose angewendet werden. Sofern man sich aber für ein nicht-konventionelles Verfahren entscheidet, sollte zusätzlich eine Diagnose nach den Prinzipien dieser Art Medizin geschehen. Eine Behandlung mit Mistelextrakten gegen Sarcoid des Pferdes, ohne den Grundsätzen der anthroposophischen Medizin zu folgen, oder eine biotherapeutische Behandlung mit Spurenelementen ohne entsprechende Haaruntersuchung, macht nicht nur wenig Sinn, sondern würde das Wirkungspotenzial der Therapie massgebend einschränken.

Akupunktur (Moxa) Behandlung nachher.

In diesem Sinne schlagen wir nachfolgend einige «Grundregeln» vor, welche eine nicht-konventionelle Krankheitsbeurteilung und anschliessende Behandlung eines Pferdes unter optimalen Voraussetzungen ermöglichen sollen. • Die meisten nicht-konventionellen Verfahren beruhen auf einer «funktionellen» Evaluation des Krankheits­ geschehens, die für Organschäden, Stoffwechselstörungen, Tumore oder degenerative Geschehen schlecht geeignet sind. Aus diesem Grund sollte eine konventionelle Diagnose jeder nicht-konventionellen Behandlung vorangehen. • Einige nicht-konventionelle Verfahren (z. B. traditionelle chinesische Medizin, Kinesiologie, Osteopathie) ermöglichen eine Beurteilung des Patienten, bevor die Krankheitszeichen im wissenschaftlichen Sinn erfassbar sind. Sofern von kompetenten Personen angewendet, sind sie für die Gesundheitserhaltung bzw. Krankheitsvorbeugung gut geeignet. • Die heilende Wirkung der meisten nicht-konventionellen Verfahren beruht auf einer Unterstützung der Körperfunktionen. Aus diesem Grund ist der Zeitfaktor bei der Wahl einer komplementären Therapie einzubeziehen. Als Faustregel gilt z. B. eine Zeitspanne von zirka zwei Wochen bis die volle Wirkung einer Pflanzenmischung entfaltet ist. Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3

• Im Zweifelsfall sollten schlecht bekannte und qualitativ ungenügend geprüfte Verfahren vermieden werden, sogar wenn sie als «sanfte Medizin» angepriesen werden. Dies gilt besonders für invasive Eingriffe (Elektrotherapie, Implantate, Injektionen) oder pflanzliche Produkte (chinesische und ayurvedische Medizin, europäische Naturheilkunde), welche nicht ausdrücklich für Pferde entwickelt wurden und nicht seit langer Zeit auf dem Markt sind. Hier sei besonders für Sportpferde erwähnt, dass sogar pflanzliche Futterzusätze positive Dopingproben verursachen können. • Grundsätzlich sollten komplementäre Verfahren eben «komplementär» (d. h. nicht als Monotherapie) und im Einvernehmen mit einer Tierärztin / einem Tierarzt angewendet werden. Nur diese Fachpersonen sind genügend ausgebildet, um mögliche negative Interaktionen zwischen konventionellen und komplementären Verfahren zu beurteilen.

Der Autor Olivier Jean Glardon, Yverdon-les-Bains, Dr. med. vet., Lehrbeauftragter der Vetsuisse Fakultät in Bern und Zürich (für die Komplementärmedizin)

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Gesund und fit durch den Winter Östliche Weisheit für Gesundheit und Wohlbefinden Beim Übergang in die kalte, dunkle Jahreszeit sind viele Pferde anfälliger für Symptome wie Husten, Ausfluss oder Verdauungsbeschwerden und reagieren empfindlich auf das kalte, nasse Wetter. Manchmal gehen diese Beschwerden mit Verhaltensauffälligkeiten wie Widersetzlichkeiten, sozialen Auffälligkeiten, depressiven Zuständen oder Hyperaktivität einher. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihr Pferd mit Hilfe der Traditionellen Chinesischen Medizin unterstützen können.

Text: Lily Merklin Fotos: zVg.

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erschwitzt vom Ausritt heim­ gekommen, nicht lange ge­ nug trockengeritten, im Zug gestanden und schon ist es passiert: das Pferd hustet. Nicht umsonst spricht man von der Win­ terzeit als Erkältungszeit. Aber das muss nicht so sein! Wenn Sie ein paar Tipps be­ herzigen, kommen Sie und Ihr Pferd gut über die kalte Jahreszeit. Grundlage hier­ für ist vor allem ein gut funktionierendes Immunsystem. Der Begriff kommt vom lateinischen Wort «immunis», was soviel 20

bedeutet wie unberührt, frei oder rein. Im Deutschen spricht man auch vom Abwehr­ system und meint damit die Fähigkeit eines Organismus, sich gegen Krankheits­ erreger zu verteidigen. Dazu gehören so­ wohl fremde Substanzen und Mikroorga­ nismen, die von aussen in den Körper eingedrungen sind, als auch körpereigene Zellen, die entartet sind. Das Immunsys­ tem muss also permanent dafür sorgen, dass Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten in Schach gehalten werden und wir nicht krank werden. Das geschieht meistens un­ auffällig. Von den Aktivitäten der Abwehr kriegen wir meistens nur dann etwas mit, wenn es zu Entzündungsreaktionen Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3

kommt (Fieber, Hitze, Schwellungen) oder wenn wir trotzdem krank werden. Das Abwehrsystem Es gibt grob zwei Wege, wie ein Organis­ mus sich gegen unerwünschte Eindringli­ che wehrt. Die unspezifische Immunab­ wehr reagiert, wie der Name schon sagt, auf alle Erreger gleich. Dazu zählen ana­ tomische und physiologische Grenzen wie die Haut oder das Epithelgewebe, entzünd­ liche Reaktionen und spezielle Proteine im Blutplasma (das sogenannte Komple­ mentsystem), welche die Oberfläche von Krankheitserregern bedecken oder in Bak­ terien eindringen, um diese unschädlich


Was tun bei . . .? Im Fellwechsel ist es eine gute Idee, das AbwehrQi zu stärken, so wie im Artikel beschrieben. Hagebutten, Walnüsse, Sesam oder Sonnenblumenkerne sind leicht erhältlich, wirken allgemein unterstützend und können zusätzlich gegeben werden. Hat das Pferd zusätzlich zum Fellwechsel eine Futter- und Haltungsumstellung zu verkraften oder anderen Stress, kann man es mit der Rezeptur Xiao Yao San gesund erhalten. Bei plötzlichen Kälteeinbrüchen, egal in welcher Jahreszeit, kann man prima das Futter mit Kräutertee überbrühen und gut handwarm verfüttern. Ein passender Tee für solche Zeiten enthält wärmende Kräuter wie Ingwer, Süssholz,

Kümmel, Kardamom, Fenchel, Himbeer- oder Walnussblätter und Honig. Wärmende Kräuter sollten allerdings immer nur eine Zeit lang und ganz gezielt gegeben werden. Sie bringen das Gleichgewicht ins Lot, indem sie Wärme zuführen. Zu viel Wärme kann dann aber wieder ein Ungleichgewicht erzeugen. Bei Durchfall nach Dauerregen und kühler Witterung bringt Futter, das mit Tee aus Zimtrinde, Alant, Ingwer, Salbei und Kamille überbrüht wurde, Linderung. Auch hier sollte die Rückenregion erwärmt werden, zusätzlich auch rund um den Nabel mit warmem Lammfellhandschuh massieren oder moxen. Husten hat so viele Ursachen. Linderung

bringt in jedem Fall die tägliche Massage der Brustregion, hierbei ruhig tiefen, ruhigen Druck ausüben, je nachdem, wie es dem Pferd angenehm ist. Anschliessend die Vorderbeine rundum bis zum Kronsaum massieren. Es gibt viele Rezepte für Hustenmittel, auch in der TCM. Eines davon ist gekochter Rettich, der übers Futter gegeben wird. Man kann den Rettich auch aushöhlen, mit Honig füllen und den Saft, der sich dann bildet, übers Futter geben. Eine gute Kräuterrezeptur für unspezifischen, trockenen Husten ist Zhi Sou San, Pferde mit einer bestehenden Empfindlichkeit und wiederkehrendem Husten sollten schon ab dem Spätsommer Jadewindschutzpulver erhalten.

zu machen. Ausserdem lösen sie eine Rei­ he von Entzündungsreaktionen aus. Diese Form der Immunantwort ist angeboren und setzt sehr schnell ein. Die spezifische oder adaptive Immun­ abwehr lernt lebenslang hinzu. Sie passt sich immer wieder neuen Krankheitserre­ gern an. Das ist auch der Grund dafür, warum man bestimmte Erkrankungen in der Regel nicht zwei Mal bekommt. Das Immunsystem kennt den Erreger nämlich noch vom ersten Mal her, ist also parat und kann ihn schnell unschädlich machen. Allerdings ist es spezifisch, weshalb schon kleine Änderungen im Erreger reichen, damit dieser Mechanismus nicht funktio­

niert, wie man zum Beispiel bei einer Grip­ pe sehen kann. Dieser Teil des Abwehrsys­ tems erkennt also spezifische Strukturen der Angreifer, die sogenannten Antigene und bildet gezielt Antikörper dagegen. Spezifische und unspezifische Immunab­ wehr arbeiten Hand in Hand. Nur gemein­ sam sind sie in der Lage, Krankheiten er­ folgreich abzuwenden.

te-» bzw. zahlenmässig zu stark überlegen ist (es also zu viele Erreger sind oder deren krankmachende Eigenschaften so massiv) oder wenn das Immunsystem bereits ge­ schwächt ist. Das kann der Fall sein aufgrund von vorherigen Erkrankungen, schlechtem Futter, zu wenig Bewegung, Sonnenlicht oder frischer Luft, zu wenig Sozialkontakten, zu wenig Schlaf, Um­ weltgiften, Wetterwechseln, Kälte oder Zug und Stress in jeder Form. Auch ältere Pferde sind häufig besonders anfällig. Ge­ nerell kann man sagen: Je mehr negative Faktoren zusammenkommen, desto grös­ ser ist die Gefahr für Ihr Pferd krank zu werden. Oder umgekehrt: Je besser es

Warum wir trotzdem manchmal krank werden Eigentlich ist so ein Organismus also sehr gut darauf ausgerichtet, sich gegen Er­ reger zu wehren. Zu einer Erkrankung kommt es dann, wenn der Angreifer «kräf­ Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3

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Tipps für den Reiter von Ute Ochsenbauer

Ihrem Pferd geht, desto grösser die Chan­ ce, dass es gesund durch den Winter kommt!

Unsere ganze Familie inklusive der Tiere nimmt im Herbst mit gutem Erfolg kurmässig Jadewindschutzpulver, um das Abwehr-Qi zu stärken. Im Frühjahr folgt für drei Wochen die Gabe von Xiao Yao San, das auch «Pulver der heiteren Gelassenheit» genannt wird. Da ich viel draussen bin, achte ich darauf, bei Kälte heisses Wasser zu trinken oder Kräutertee. Grünen Tee, den ich sehr liebe, trinke ich nur im Sommer, weil er kühlend wirkt. Im Winter trinke ich stattdessen fermentierten Tee, der energetisch wärmt. Meditative Bewegungsübungen sind für Reiter eine tolle Sache, sie bringen den Qi-Fluss in Gang – egal bei welchem Wetter. Ich mache direkt vor dem Reiten gerne Atemübungen und Gehmeditationen mit und ohne Pferd, festgelegte Übungen, so wie im Qi-Gong, liegen mir dagegen nicht so, aber ich mache regelmässig Yoga.

Die chinesische Sichtweise Das Immunsystem wird in der Traditionel­ len Chinesischen Medizin Abwehr-Qi oder Wei-Qi genannt. Es wird im Funktions­ kreis von Magen und Milz gebildet und hängt eng mit den Funktionskreisen Lun­ ge/Dickdarm und Niere/Blase zusammen. Deswegen gibt es auf diesen beiden Meri­ dianen auch so viele Punkte, die das Im­ munsystem stärken. Der Einfluss des Wetters Wenn wir schwach sind, müde, gestresst, krank, verletzt oder eine schwache Kons­ titution haben, ist dieses Wei-Qi nicht stark genug, um unerwünschte Einflüsse draussen zu halten. Die Chinesen sind da­ von ausgegangen, dass das Wetter einen schädigenden Einfluss haben kann. Im Sommer kann zum Beispiel Hitze in den Körper eindringen und Entzündungen hervorrufen, im Herbst/Winter können Kälte oder Wind zu Schwäche, Energie­ mangel, Krankheitsanfälligkeit, schlech­ ter Verdauung etc. führen. Ein geschwächtes Immunsystem kann in der TCM ganzheitlich über eine verän­ derte Ernährung und Lebensführung, Kräutermedizin, Bewegungsübungen und Akupunktur oder Akupressur gestärkt werden. Das intakte Abwehr-Qi wehrt äus­ sere krankheitsauslösende Faktoren wie Kälte oder Wind erfolgreich ab. Das Qi zum Fliessen bringen Gesundheit bedeutet aus Sicht der TCM, dass Yin und Yang im Gleichgewicht sind und dass das Qi ungehindert frei fliesst. Das Abwehr-Qi kann sowohl allgemein, als auch speziell gestärkt werden. Allgemein wird es gestärkt, indem man den Organis­

mus des Pferdes ins Gleichgewicht bringt und dafür sorgt, dass das Pferd rundum zufrieden ist. Genügend Bewegung, quali­ tätvolle, leistungsangepasste Fütterung, gute soziale Kontakte, Erfolgserlebnisse bei der Arbeit, Anerkennung vom Men­ schen – also ein glückliches Pferdeleben, das hält natürlich gesund. Bewegungs­ übungen wie die langsame, bewusste Bo­ denarbeit aus dem Tellington-Training, die man auch mit Tai Chi vergleichen könnte, regen den harmonischen Qi-Fluss ebenso an wie sanfte Massagen oder Tellington TTouch. Häufig massieren Pferdeleute die Rücken ihrer Pferde. Tierheilpraktikerin Ute Ochsenbauer empfiehlt, Bauch und Innenseite der Beine zu massieren, die meist etwas energieleer sind. Der Kron­ saum darf dabei gerne etwas intensiver

rundherum mit kleinen kreisenden Be­ wegungen oder punktuellem Druck be­ arbeitet werden. Pflanzen zur Stärkung der ­Abwehr Eine spezielle Kräuterrezeptur zur Stär­ kung und Harmonisierung der Abwehr­ kraft ist das Mittel Yu Ping Feng San, über­ setzt Jade- Windschutzpulver. Man kann es statt als Pulver als wässrigen Kräuterex­ trakt kurmässig im Herbst über mindes­ tens zwei Monate geben oder bei Sommer­ allergikern bis zum Frühjahr. Es enthält unter anderem die Astragaluswurzel, die ein gutes Qi-Tonikum ist. Westliche Kräu­ ter zur Steigerung der Abwehrkraft sind zum Beispiel Wasserdost, Kapuzinerkresse und Sonnenhut. Auch Hagebuttenschalen,

Zu gewinnen Wir verlosen je drei Exemplare der Bücher unserer Expertinnen, gesponsert von den Verlagen RIO und KOSMOS! Eine sehr übersichtliche Einführung in die Akupressur bietet Susan Tenney mit ihrem Buch «Pferde sanft heilen», erschienen im Rio Verlag. Nach einer allgemeinen Einführung in die Akupressur erfahren Leser, wie sie mit Hilfe einfacher Techniken, die Gesundheit ihrer Pferde stärken und ihr Wohlbefinden fördern können. Fünf Punkte werden detailliert mit Text und Bild vorgestellt und laden ein, erste praktische Erfahrungen zu sammeln, ohne ob der Fülle an Informationen verwirrt zu sein.

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In «Traditionelle Chinesische Medizin für Pferde», erschienen im Kosmos-Verlag, legt Ute Ochsenbauer den Schwerpunkt auf die fünf Wandlungsphasen/Elemente, deren Einfluss auf verschiedene Pferdetypen und im Lauf der Jahreszeiten sowie Behandlungsmöglichkeiten gängiger Krankheiten mit Kräutern, Akupunktur, Moxibustion und Tuina-Massage. Ausserdem findet der Leser eine verständliche Einführung in die TCM, Tipps für eine Hausapotheke, chinesische Kräutermischungen und Bezugsquellen.

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Regen den harmonischen Qi-Fluss an – langsame bewusste Bewegungen, wie zum Beispiel im Tellington-Training.

Kronsaum massieren.

die viel Vitamin C enthalten, stärken die Immunabwehr. Der Unterschied zu klassi­ schen TCM-Rezepturen ist, dass diese in Jahrhunderten erprobt wurden und die Kräuter miteinander sinnvoll abgestimmt sind, auch und vor allem energetisch. Man braucht davon nur eine kleine Menge zu geben. Aber in der chinesischen Küche ist es schon immer üblich gewesen, einzelne Kräuter beispielsweise in Suppen mitzu­ garen und so kann man es auch vorbeu­ gend bei Pferden halten.

reserven des Körpers. Damit die Organe richtig arbeiten können, muss das Wasser­ element kräftig und gut genährt sein. In­ dem man die Vitalitätspunkte unten nutzt, kann man die tiefen Energiereserven des Körpers stärken, die Vitalität fördern und so das Immunsystem unterstützen. Das Wasser-Element zu unterstützen, lohnt sich auch, weil es eine enge Verbindung mit dem Winter und mit Kälte aufweist. Desweiteren regiert es die letzte der fünf Phasen des Lebens, das Alter. Dies bedeu­ tet, dass ältere Pferde ganz besonders von diesen Vitalitäts-Punkten profitieren.

Die Fünf Elemente Die fünf Elemente stellten für die Medizi­ ner im alten China eine Möglichkeit dar, die verschiedenen Phasen, die man in der Natur beobachten kann, zu beschreiben. Alle Aspekte der Gesundheit und des Wohlbefindens wurden in eines (oder mehrere) der fünf Elemente kategorisiert. Das Metall-Element wurde zum Beispiel als «Regent» des späten Herbsts gesehen, der Trockenheit zugeordnet und den Orga­ nen Lunge und Dickdarm, der Haut und dem Immunsystem; das Wasser-Element ist «Regent» des Winters und der Kälte, den Nieren, der Blase und dem Nervensystem zugeordnet. Auch wenn die Theorie der fünf Elemente komplex und herausfor­ dernd sein kann, bietet sie uns eine Erklä­ rung, um häufig miteinander auftretende Symptome zu verstehen und zu behan­ deln. Auch wenn es noch drei weitere Ele­ mente gibt (Holz, Feuer und Erde), die ebenfalls zum Wohlbefinden oder der

Krankheitsanfälligkeit unserer Pferde bei­ tragen, hilft uns ein Verständnis des Me­ tall- und Wasserelements, um unsere Pfer­ de gut durch Kälte und Nässe des Schweizer Winters zu bringen. Eine der Aufgaben des Metall-Elements ist es, das Immunsystem zu «regieren». Zusammen mit anderen Organen, die zur Gesundheit des Immunsystems beitragen, ist das Metall-Element dafür zuständig. Nach den Lehren der TCM verteilt die Lun­ ge (zusammen mit ihren Helfern) das Qi in den Raum zwischen der Haut und den Muskeln, also in den Raum, direkt unter der Haut. Dies dient als energetische Schutzschicht – wie ein persönlicher Schutzschild, nur leichter und flexibler. Diese Schutzschicht umgibt den ganzen Körper und kann Krankheitserreger (Bak­ terien, Viren etc.) genauso abhalten wie Kälte oder Wind. Wenn das Metall-Ele­ ment kräftig ist, ist das Wei-Qi robust und kann diese Einflüsse in Schach halten. Wenn Schwäche im Körper aber dazu führt, dass das Metall-Element zu wenig Kraft hat, kann es den Körper nicht mehr schützen. Es ist, als ob man ein Loch im Schutzanzug hätte und Einflüsse von aus­ sen einfach eindringen können. Dadurch ist das Pferd anfänglicher für Krankheiten – besonders solche der Atemwege (was zu Symptomen wie Husten führt) und der Haut (was Hautkrankheiten wie Mauke begünstigt). Ebenfalls wichtig für das Immunsystem ist das Wasser-Element. Vereinfacht aus­ gedrückt speichert es die tiefen Energie­ Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3

Unsere Expertin Ute Ochsenbauer

Ute Ochsenbauer ist Landwirtin, Tierheilpraktikerin, ganzheitliche Körpertherapeutin, Tellington-Lehrerin und Reitlehrerin. Sie hält seit 25 Jahren Pferde in Eigenregie und hat zahlreiche Bücher und Artikel über Pferdeausbildung und Tierheilkunde verfasst. Für weitere Infos: www.uteochsenbauer.de

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Zeichnung: Jeanne Peter

Akupressur für einen besseren Energiefluss

Mit Hilfe der Akupressur lässt sich das Immunsystem stärken, indem die Energie (oder das Qi) in seinem Fluss gestärkt und ausgeglichen wird. Indem man die Punkte stimuliert, die das Immunsystem stärken, lenkt man den Fluss der Energie und gleicht sie aus. Das ist ein bisschen so, wie man den Schweif eines Pferdes verliest und plötzlich ganz einfach mit dem Kamm hindurchgleiten kann. Wenn das Netz der Energiebahnen (Meridiane genannt) offen und klar ist, kann die Energie ungehindert hindurchfliessen. Dann ist die Energie stark und gesund und das Wei-Qi kann ungewollte Einflüsse abwehren.

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Mit folgenden Akupressurpunkten lässt sich das Immunsystem unterstützen, die Atemwege stärken und die Vitalität näh­ ren, damit Sie Ihr Pferd gut über die kalten Monate bringen. Punkte für das Immunsystem Die folgenden Punkte unterstützen das Immunsystem. Sie eignen sich auch bei Husten, Hautproblemen, zur Verbesse­ rung der Fellqualität und bei Pferden, die Mühe mit winterlichem Wetter haben. Dickdarm 4: Dieser Punkt liegt an der Innenseite des Vorderbeins, direkt unter dem Karpalgelenk. Sie finden ihn auf dem

Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3

Röhrbein, direkt vor dem Griffelbein. Ho­ cken Sie neben dem Vorderbein Ihres Pfer­ des, mit Blick nach vorne. Legen Sie eine Hand zur Sicherheit auf das Röhrbein und streichen mit der dem Pferd zugewandten Hand flach vom Karpalgelenk bis zum Huf, um Ihr Pferd auf die Akupressur vorzube­ reiten. Tasten Sie mit Ihren Fingern das lange, glatte Röhrbein und das obere Ende des Griffelbeins direkt unter dem Karpal­ gelenk. Der Punkt liegt direkt vor dem Griffelbein auf dem Röhrbein, also ziem­ lich weit vorne. Lunge 1: Diesen Punkt finden Sie auf der Brust Ihres Pferdes – dort, wo der bauchige

Foto: Elemental Acupressure

Sicherheit geht vor, Wenn Sie am Röhrbein arbeiten, sollten Sie immer auf eine stabile Position neben dem Pferd achten und das Bein mit der zweiten Hand stabilisieren.


Winterwetter: So schön Ausritte im Schnee sind, müssen Sie darauf achten, dass Ihr Pferd nicht schwitzt und sich erkältet.

Den Qi-Fluss anregen. Gerade ältere Pferde profitieren von sanften Massagen.

Brustmuskel in den flachen Muskel zwi­ schen den Beinen übergeht. Es gibt also jeweils einen Punkt in der Mitte beider Brusthälften. Stehen Sie auf Schulterhöhe des Pfer­ des, Blick nach vorne. Streichen Sie mit der flachen Hand vom Halsansatz über die Brust des Pferdes und finden Sie die Stelle, wo der bauchige Brustmuskel nach innen zieht und flacher wird. Gut bemuskelte Pferde sehen so aus, als ob sie «Brüste» hätten. Die Mulde, in der der Punkt liegt, beginnt genau an diesem Übergang. Drü­ cken Sie dort sanft mit Ihren Fingern hin­ ein. Wenn Ihr Pferd entspannt ist und Sie

langsam vorgehen, kommen Sie mit Ihren Fingern oft recht tief. Wenn Ihr Pferd aber Probleme mit den Atemwegen hat, kann dieser Punkt sehr empfindlich sein. Res­ pektieren Sie immer die Reaktion Ihres Pferdes und gehen Sie in diesem Fall lang­ sam und vorsichtig vor. Lunge 7: Dieser Punkt liegt auf der In­ nenseite der Vorderbeine am unteren Ende des Unterarmbeins direkt oberhalb des Karpalgelenks. Hocken Sie auf Höhe des Vorderbeins, Blick nach vorne. Legen Sie eine Hand zur Sicherheit auf das Röhrbein und streichen Sie mit der anderen Hand von oben (Ellen­ bogenbeuge) aus an der Innenseite des Beins herunter zum Karpalgelenk. Tasten Sie das Unterschenkelbein und spüren Sie den Vorsprung direkt über dem Karpalge­ lenk. Fahren Sie von dort aus wieder nach oben bis zu der Stelle, wo die Wölbung beginnt. Hier liegt der Punkt. Vitalitätspunkte Diese Punkte unterstützen die tiefsten Energiereserven Ihres Pferdes. Sie sind auch gut bei Husten, zur Stärkung des Immunsystems und für Pferde, die Mühe mit dem Winterwetter (vor allem Kälte und Nässe) haben. Besonders geeignet sind sie zudem für ältere, schwache oder an­ gegriffene Pferde. Niere 3: Dieser Punkt liegt innen am Sprunggelenk in der Kuhle vor dem Sprunggelenkhöcker. Hocken Sie neben dem Hinterbein Ihres Pferdes, Blick nach vorne. Legen Sie eine Hand zur Sicherheit auf das Röhrbein und streichen Sie mit der anderen Hand auf der Innenseite des Unterschenkels entlang bis zum Sprunggelenk. Umfassen Sie dann mit Ihrer Hand den Sprunggelenkhöcker, so­ dass Ihre Finger in der Kuhle zwischen Sprungbein und Fersenbein liegen. Niere 7: Dieser Punkt liegt auf der In­ nenseite des Oberschenkels, ungefähr vier Finger breit über Niere 3. Fahren Sie von Niere 3 aus etwa vier Finger­ breit nach oben. Der Punkt ist nicht auf der Sehne, sondern am hinteren Rand des ­Muskels, also direkt vor (cranial) der Kuhle.

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Akupressur – Wie geht das? Natürlich macht es Sinn, einen Kurs zu besuchen und/oder sich zeigen zu lassen, wie man am besten vorgeht. Mit diesen Tipps können Sie aber einen Anfang wa­ gen: 1 Streichen Sie immer zuerst einige Male über den ganzen Bereich rund um den Punkt, bevor Sie mit der Akupressur beginnen. 2 Beginnen Sie sanft und erhöhen Sie den Druck langsam und vorsichtig, sodass Ihr Pferd Ihnen Schmerzen oder Un­ wohlsein zurückmelden kann. 3 Behalten Sie den Druck für 30 bis 60 Sekunden bei. 4 Streichen Sie zum Abschluss noch eini­ ge Male über den ganzen Bereich. 5 Wiederholen Sie das Vorgehen, wenn möglich auf der anderen Seite. 6 Wenn Ihr Pferd deutliches Unbehagen zeigt, hören Sie auf und versuchen Sie es zu einem anderen Zeitpunkt wieder. 7 Einige dieser Punkte sollten nicht für trächtige Stuten verwendet werden. Fragen Sie Ihren Tierarzt oder einen Akupunkteur, bevor Sie an Ihrer träch­ tigen Stute arbeiten.

Unsere Expertin Susan Tenney

Susan Tenney arbeitet international als Akupressurtherapeutin nach den fünf Elementen für Tiere. Sie gibt Kurse und bietet eine Ausbildung in Akupressur an, die zum Teil online absolviert werden kann. Sie ist Autorin zahlreicher Artikel und Bücher und hat eine Serie von Akupressurtafeln herausgebracht, die auf Englisch, Deutsch und Französisch erhältlich sind. Für weitere Infos: www.elementalacupressure.com

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Tierphysiotherapie wertvolle Komplementärmedizin

Wiederherstellung, Erhaltung oder Förderung der Gesundheit und des Bewegungsapparates und die Reduktion von Schmerzen sind die Ziele der Physiotherapie. Der Körper wird ganzheitlich wahrgenommen mit all seinen Bewegungsabläufen. Das funktioniert bei Zweibeinern genau so gut wie bei Vierbeinern.

In Aussenrotation.

Text: Karin Rohrer Fotos: zVg.

B

estes Beispiel dafür ist Daniel Aebi aus Solothurn, welcher als gelernter Human-Mediziner, BSc, dipl. Physio- und Manualtherapeut und Dozent für manuelle Medizin in seiner Praxis für Physio- und Manualtherapie Menschen behandelt. Aber nur halbtags, denn am Nachmittag hilft er Hunden und Pferden bei ihren Beschwerden. «Im Winter ist es zwar angenehmer, Patienten in meiner Praxis 26

Lösen der Schulterblattfixatoren.

zu empfangen, als bei eisiger Kälte ein Pferd zu therapieren. Aber die Abwechslung macht den Reiz an meinem Job aus», erklärt der Tierphysiotherapeut mit eidg. Diplom, der um die 1800 Pferde in seiner Kundenkartei führt. Seit 15 Jahren therapiert er Pferde und stuft diese Tätigkeit ganz klar als Komplementärmedizin ein, nach dem Credo «wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich». Ihm ist wichtig, dass die Physiotherapie weder im Wellnessnoch im «Gschpürschmi homm homm»Bereich angegliedert wird. «Die Tierphysiotherapie hat sich in den letzten Jahren vom Nischenprodukt zum vollwertigen Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3

Instrument entwickelt und ist aus dem seriösen professionellen Klinikbetrieb nicht mehr wegzudenken», betont er. Probleme im Bewegungsapparat Die Symptome der Pferde-Patienten können genau so vielschichtig sein wie die Ursachen dazu. Sehnenprobleme, Altersbeschwerden oder Verletzungen von Muskeln und Gelenken können auftreten. Auch die Behandlung von Rückenproblemen, OP-Rehabilitation und natürlich jede Art von Schmerzzustand des Bewegungsapparates gehören in den Praxisalltag. «Am häufigsten treten Lahmheiten und


Test der oberen Halswirbelsäule seitlich, lateralflexion.

Test der mittleren Halswirbelsäule seitlich.

Test der unteren Halswirbelsäule seitlich.

Test der oberen Halswirbelsäule in Streckung, Extension.

Lösen des Schulterblattes, Depression der Scapula.

Mobilisation der Dornfortsätze des Widerristes segmental.

Wirbelsäulenblockierungen auf», erzählt Daniel Aebi, dessen Patienten zu 80 Prozent aus akuten Fällen und zu 20 Prozent aus jährlichen Check-ups bestehen. Bei diesen regelmässigen Check-ups werden vor allem bei älteren Pferden Dehnübungen zur Erhaltung der Gesundheit und Elastizität vorgenommen. «Eine Behandlung dauert im Schnitt 60 Minuten und je nach Problem werden eine bis drei Behandlungen im Abstand von drei bis vier Wochen durchgeführt», erklärt Daniel Aebi. Bei einer manuellen Therapie können einzelne Gelenke oder ganze Bewegungssegmente mobilisiert werden.

Schmerzen können sich in diffuser Lahmheit ohne eindeutige Ursache äussern und hier kann die Physiotherapie ein weiteres Instrument zur Diagnosestellung sein. Ein Tierphysiotherapeut analysiert und definiert funktionelle Probleme, die sich im Körper der Tiere manifestieren und bietet Lösungswege an. Er kann bei seiner Beratung auf ein breites Wissen in Anatomie, Physiologie, Neurologie, Biomechanik und Pathologie zurückgreifen. Kein Placebo-Effekt bei Pferden Die von Daniel Aebi behandelten Pferde sind zu 70 Prozent Sportpferde und zu Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3

30 Prozent Freizeitpferde. Nebst Befundaufnahme und gezielter Behandlung gehört auch eine entsprechende Instruktion des Tierhalters zur Therapie. Aber auch Aufklärung ist ein wichtiger Faktor und so kann Aebi die Reiter und Pferdebesitzer über den Bewegungsapparat des Pferdes informieren, Verständnis schaffen für Probleme und Lösungswege aufzeigen. Ein weiteres Betätigungsfeld des Tierphysiotherapeuten kann in der Betreuung von Turnierpferden an den Wettkämpfen sein. Durch Erstellung eines Trainingsplanes ist der Tierphysiotherapeut befähigt, eine Konditionssteigerung und eine Verbesse27


Traktion der Schweifwirbel, z.T. Lumbosacral.

Untersuchung des Schultergelenkes.

Test des Ellbogengelenkes.

In Innenrotation.

Mobilisation des Kreuzdarmbeingelenkes.

rung des Gangbildes in Zusammenarbeit mit Tierarzt und Tierhalter zu erreichen. «Es besteht die Tendenz als erste Anlaufstelle den Tierphysiotherapeuten zu wählen und je nach Befund auch noch den Veterinär aufzusuchen. Auch eine zweite Meinung wird häufiger eingeholt, was ich befürworte», erklärt Daniel Aebi, der seine Grenzen genau kennt. «Zeigt sich das Problem in der Hufgegend ist das Pferd zur weiteren Abklärung beim Hufschmied besser aufgehoben. Und auch wenn ich Zahn-

probleme erkenne, leite ich den Pferdebesitzer an einen Veterinär mit Spezialgebiet Zahnkunde weiter», betont Aebi. Nicht zu unterschätzen ist die Tatsache, dass bei Tieren der Placebo-Effekt wegfällt. Die schönste Befriedigung in seiner Arbeit ist sicher, wenn er einem bereits «austherapierten» Pferd helfen kann. «Oder die Momente, wenn ich mit wenigen Handgriffen einem Pferd zur Schmerzfreiheit verhelfen kann», sinniert der Therapeut. Manchmal kommt es auch vor, dass Aebi einen

Reiter in seiner Praxis behandelt. Hier stellt der Arzt oft fest, dass sich Reiter zwar in Behandlung begeben, aber die erklärten Übungen zu Hause dann nicht fortsetzen. Aber bei ihren Pferden achten sie peinlich genau darauf, dass die Therapie weitergeführt wird, stellt Daniel Aebi schmunzelnd fest.

rufserfahrung im angestammten Beruf sowie Erfahrung im Umgang mit Tieren. Für die Qualitätssicherung ist der Schweizerische Verband für Tierphysiotherapie (SVTPT) zuständig. Seit 2008 ist die Abschlussprüfung zum Tierphysiotherapeuten als höhere Fachprüfung (HFP) anerkannt vom SBFI (Schweizer Staatssekretariat für Bil-

dung, Forschung und Innovation). Dies wertet den Berufsstand der aktiven Tierphysiotherapeuten in der Schweiz auf und grenzt von den «wilden» Therapeuten ab, welche ohne entsprechende Aus- und Weiterbildung Tiere therapieren.

Weitere Infos unter www.physiopraxis.ch

Ausbildung Die zweijährige berufsbegleitende Ausbildung zum eidg. dipl. Tierphysiotherapeut kann unter dieser Bedingung absolviert werden: Abgeschlossene Ausbildung zum Humanphysiotherapeuten oder Arzt mit Zusatzausbildung in Manueller Medizin oder Tierarzt. Voraussetzung für Ausbildungsbeginn sind zudem drei Jahre Be-

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www.tierphysiotherapie.com


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Ich suche einen Tierheilpraktiker für mein Pferd – Das sollte ich wissen: Bei welchen Erkrankungen ist es sinnvoll einen Tierheilpraktiker zu konsultieren? Die Symptome der Tierpatienten sind sehr vielseitig. Bei Pferden sind dies oft Be­ schwerden im Bewegungsapparat, Atem­ wegsbeschwerden, Ekzeme, Koliken, hor­ monelle Störungen etc. Viele Pferde wurden zuerst erfolglos schulmedizinisch behandelt oder leiden an deren Neben­ wirkungen. Es können aber auch Verhal­ tensschwierigkeiten oder Stereotypien (Weben, Koppen) Grund für die Konsulta­ tion sein.

Text und Fotos: Berufsverband der TierheilpraktikerInnen Schweiz, BTS

Wie finde ich einen kompetenten Tierheilpraktiker für mein Pferd? Nicht immer fällt es dem hilfesuchenden Pferdebesitzer einfach, einen kompeten­ ten Tiertherapeuten in seiner Umgebung zu finden. Der Berufsverband der Tierheil­ praktikerInnen Schweiz, BTS, bietet des­ halb auf seiner Homepage eine Therapeu­ tenliste mit qualifizierten Fachpersonen in Klassischer Tierhomöopathie, Traditio­ neller Europäischer Naturheilkunde, Tra­ ditioneller Chinesischer Medizin und für Manuelle Therapien.

Engagement für Tiergesundheit auf hohem Niveau Berufsverband der TierheilpraktikerInnen Schweiz, BTS – Unsere Ziele sind: • Die Verbreitung von alternativen- und komplementärmedizinischen Therapiemethoden am Tier • Die Qualifikation von kompetenten Tierheilpraktiker/-innen • Weiterbildung und Erfahrungsaustausch unter Therapeuten fördern • Eine politische Grundlage zur Ausübung der Tätigkeiten schaffen Unsere Aktivmitglieder weisen alle ein ­ inimum von 1500 Ausbildungsstunden auf. M

Was tut der Tierheilpraktiker, wenn er in den Stall kommt? Das Vorgehen des Tierheilpraktikers unterscheidet sich je nach Therapierich­ tung. Allen gemein ist jedoch die ganzheit­ liche Vorgehensweise. Ein Tierheilprakti­ ker versucht den Fall in seiner Gesamtheit zu verstehen. Dafür muss er sich viele In­ formationen beschaffen. Diese betreffen nebst dem vorherrschenden Leiden auch kleinere, weniger wichtig scheinende Symptome, frühere Erkrankungen und deren Behandlungen sowie Impfungen und Wurmkuren und allfällige Reaktionen darauf. Ebenso lässt er sich das Verhalten des Pferdes und seine besonderen Eigen­ heiten beschreiben. Er schaut sich das Pferd im Ruhezustand und in Bewegung an und führt eventuell kleinere körperli­ che Untersuchungen durch. Er erkundigt sich nach den Haltungsbedingungen, der Fütterung und wie das Pferd eingesetzt wird. Bei Beschwerden im Bewegungsap­ parat und Verhaltensschwierigkeiten soll­ ten Sattel und Zaumzeug angeschaut wer­ den und näher auf den Umgang und die Ausbildungsmethoden eingegangen wer­ den. Der Tierheilpraktiker erkennt, wann weiterführende Untersuchungen oder Be­ handlungen notwendig sind und emp­ fiehlt bei Bedarf auch einen Tierarzt, Huf­ schmied, resp. Hufpfleger, Osteopathen oder Pferde- resp. Menschentrainer beizu­ ziehen. Es wird eine gute Zusammenarbeit mit Tierärzten und anderen Therapeuten angestrebt um dem höchsten Wohl des Tieres zu dienen. Weitere Infos finden Sie auf unserer Homepage unter www.tierheilpraktikerverband.ch Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3

Fallbeispiel aus der Praxis

Eine 7-jährige Quarter-Horse-Stute wird mit Sommerekzem vorgestellt, an dem sie seit einigen Jahren leidet. Sie zeigt die typischen Symptome von Scheuern an Schweif und Mähne und kann nur mit einer Ekzemerdecke auf die Koppel. Sie lebt in einer Herde im Freilaufstall und ist rangniedrig. Als Fohlen war sie sehr schwächlich und verzögert in der Entwicklung. Vor einiger Zeit musste sie in eine neue Herde integriert werden, da sie durch die anderen Pferde so gestresst war, dass sie sich nicht mehr hinlegte und unter Erschöpfungszuständen litt. In der neuen, kleineren Herde, mit genügend Platz und Fluchtmöglichkeiten, legt sie sich nun wieder hin und es geht ihr seither auch besser. Sie bleibt aber rangniedrig und ist mit dem Gewicht stets an der unteren Grenze. Die Besitzerin füttert sie deshalb teilweise separat oder lässt sie im Winter auch mal nachtsüber abgetrennt, damit sie zur Ruhe kommt. Sie ist ein sehr sensibles Pferd, was sich auch unter dem Reiter bemerkbar macht. Sie arbeitet motiviert mit und lernt schnell wenn sie klare Signale erhält. Ende Sommer 2012 erhielt die Stute ein zu ihrem Wesen passendes homöopathisches Mittel. Die Symptome liessen nach, was aber auch durch die wechselnden Temperaturverhältnisse begünstigt wurde. Im kommenden Frühling kam ein neues Herdenmitglied hinzu. Der junge Araber war sehr ängstlich und zurückhaltend. Bei ihm traute sich dann auch die rangniedrige Stute mal auszuteilen. Anscheinend konnte sie so auch an Selbstbewusstsein gewinnen. Ebenfalls wurde der ganzen Herde während einigen Wochen Effektive Mikroorganismen (EM) dem Futter beigefügt (diese sorgen für eine gesunde Darmflora). Dieses Jahr ist das ­Ekzem nicht mehr aufgetreten! Ob es nun dank dem homöopathischen Mittel war oder der neuen Herdenstruktur, bleibt ungewiss. Jedenfalls scheint sie körperlich wie psychisch stabiler und auch erwachsener geworden zu sein.

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Special Olympics

Das Pferd verhilft betroffenen Menschen zu höherem Selbstwertgefühl Reiter mit einer geistigen oder mehrfachen Behinderung dürfen sich immer mal wieder mit anderen Betroffenen messen. Bemerkenswert ist der Aufwand, den die Athleten im Vorfeld der Wettkämpfe betreiben. Manche trainieren in Reitställen mit dem Therapieangebot Heilpädagogisches Reiten (HPR). Text und Fotos: Toni Rütti

A

m Reitpädagogen liegt es, nicht bloss auf die Betroffenen, sondern auch auf jedes Pferd speziell einzugehen und dabei auch den Umgang mit den verschiedenen Rassen zu beachten. Das Pferd selbst gilt in einem vorbildlich geführten Reitstall mit dem Therapieangebot Heilpädagogisches Reiten (HPR) als Strukturgeber und Therapeut. So wie der Mensch, brauche auch das Pferd seinen Rhythmus, lautet jedenfalls die Losung auf dem Reithof in der Rüti (Grub AR). Und: Durch seine natürliche, prinzipiell gutmütige und zurückhaltende Reaktion auf unser Verhalten, halte es uns einen Spiegel vor Augen. Gerade für Menschen mit besonderen Bedürfnissen oder Behinderungen könne die Arbeit mit Pferden eine «Vorbereitung aufs wahre Leben» sein, ist man in diesem Appenzeller Stall der Meinung. Toleranz ist gefragt und Akzeptanz und Gemeinschaft ist in solchen Ställen wohl noch wichtiger als anderswo. Mensch und Pferd sollen sich gegenseitig stärken. Dem Downsyndrom und ­ nderen Leiden davonreiten a Die Begegnung mit dem Pferd wird für die 30

Betroffenen zur therapeutischen Massnahme. Nichts darf ausser Acht gelassen werden, damit die Betroffenen das Pferd verstehen und den Umgang mit ihm erlernen, es spüren und erleben. Reitlehrerin (Sport) Kathrin Lex hält fest: «Auf dem Reithof in der Rüti gilt das Pferd als vierbeiniger Mitarbeiter, nicht als reines ‹Arbeitstier›. Dies auch, um das maximale Ergebnis und Er-

Ex-Miss-Schweiz Christa Rigozzi: «Diese Athleten verdienen Respekt und Wertschätzung wie Sportler ohne geistige Einschränkung. Es ist für mich eine Ehre, bei der feierlichen Medaillenzeremonie mitwirken zu dürfen.» Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3

lebnis aus jeder Lektion und HPR-Therapie herauszuholen. Wie das Pferd, hat auch jeder Mensch seine eigene Persönlichkeit. Er soll von der Gruppe möglichst in seiner Einzigartigkeit akzeptiert werden. Speziell junge Menschen mit besonderen Bildungsbedürfnissen erfahren bei uns, was Sicherheit bedeutet: Die gelebte Gemeinschaft bietet Sicherheit und die Ausbildung sichert die Zukunft.» Nachsichtiger mit Behinderten? Gehen Pferde mit Behinderten nachsichtiger um als mit Nichtbehinderten? Diese Frage wollen die Experten nicht abschliessend beantworten. Der Tenor aber lautet: Puls und Stresshormone der Reiter schnellen vor dem Wettkampf in die Höhe, was die Pferde spüren. Denn sie reagieren sensibel auf Körperspannungen und andere subtile Signale der Zweibeiner auf ihrem Rücken. Das jeweilige Verhalten der Pferde erlaubt es einem aufmerksamen Reitlehrer, Rückschlüsse zu ziehen und die Reitlektion entsprechend zu gestalten. Also bestimmt indirekt das Pferd, ob jemand schon parat ist für eine Galoppade oder ob Schritt und Trab völlig ausreichen. Und ob die Betreuungsperson Ross und Reiter beim Ausritt lieber noch am Seil


Wettkampferfolge verhelfen Behinderten zu grosser Anerkennung. Die positiven Erfahrungen stärken ihr Selbstwertgefühl und geben ihnen Kraft, vermehrt Neues zu wagen.

Pädagogisch-therapeutische Massnahme Heilpädagogisches Reiten kann hilfreich sein bei Menschen mit Rhythmusstörungen, Verkrampfungen, Gleichgewichtsproblemen, Sprachstörungen, Essstörungen, neurologischen Problemen, POS oder ADS, Epilepsie, Cerebralparese oder Multiple Sklerose. Zur Therapie kommen junge Menschen auf Initiative der Eltern, auf ­ärztliche- oder schulpsychologische Verordnung oder im Rahmen einer Sonderschulausbildung. Oder Erwachsene, die ihre Angst vor Pferden verlieren möchten. Nach individuellem Therapie-

Souvenirs, zum Beispiel an den Hut gepinnte, vermitteln einen Hauch von der speziellen Atmosphäre der grossen Veranstaltungen, an denen auch Schweizer Teams teilnehmen.

plan können verschiedene Verhaltensweisen und Funktionen behinderungsspezifisch angegangen werden, wie die Schulung des Wahrnehmungsvermögens, des Körperbewusstseins und der motorischen Koordinationsfähigkeit, die Förderung des Selbstwertgefühls, des Durchsetzungsvermögens, die Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit und des kooperativen Verhaltens. Die Schweizerische Vereinigung für Heilpädagogisches Reiten (SV-HPR) bezweckt die Förderung dieser Therapie in Fachkreisen und in der Öffent-

lichkeit sowie deren Anerkennung als pädagogisch-therapeutische Massnahme. Geregelt wird zudem die Ausbildung zur Reitpädagogin/zum Reitpädagogen SV-HPR. Die Vereinigung setzt sich für die fach- und pferdespezifische Weiterbildung ihrer Mitglieder ein. Auch die artgerechte Ausbildung und Haltung von Pferden für den therapeutischen Einsatz wird gefördert.

führen sollte. Nicht berechtigt, HPR-Lektionen zu erteilen, sind Reitlehrer des Regelsports, es sei denn, sie haben sich ­entsprechend weitergebildet. Umgekehrt kann längst nicht jeder Reitpädagoge behinderte Sportler nach Art der Organisation Special Olympics trainieren.

Förderprogramm von Special Olympics Switzerland (SOSWI). Vergleichbar mit dem Regelsport hält man sich dabei weltweit ans offizielle Reglement von Special Olympics. Die Schweizer Delegation kann somit auch internationale Turniere bestreiten. An diesen Anlässen finden Prüfungen aus dem Regelsport statt, zum Beispiel Dressur. Ein Novum in der Schweiz sind «Regional Games», an denen gleichenorts Turniere in diversen Sportarten ausgetragen werden, so auch Ende August/Anfang September 2013 auf dem Kreuzbleiche-Areal in St. Gallen. Hier standen die Disziplinen Basketball, Fussball, Radsport sowie Reiten auf dem Programm. Für viele der rund 400

Christa Rigozzi und Jörg Stiel als Botschafter Geschickte Reiter, die nach den Regeln der eigenständigen Organisation Special Olympics reiten und wettkampftauglich sind, dürfen ihr Können immer mal wieder der Jury und den Zuschauern vordemonstrieren. Alle Wettkämpfe basieren auf dem Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3

www.sv-hpr.ch

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Teilnehmenden war dies die Hauptprobe vor den National Summer Games 2014, die in Bern stattfinden werden. Mit von der Partie in St. Gallen: Christa Rigozzi und Jörg Stiel. Die Tessiner Ex-Miss-Schweiz und der ehemalige Fussballprofi aus St. Gallen sind nämlich die neuen Botschafter von Special Olympics Switzerland (mit Premium Partner Würth): «Die betroffenen Athleten verdienen unseren vollen Respekt und unsere Wertschätzung. Und vor allem verdienen sie es, wie alle anderen, geistig nicht behinderten Sportler auch, gebührend für ihre Leistungen gefeiert zu werden. Wir freuen uns sehr darüber, die Ehre zu haben, bei der feierlichen Medaillenzeremonie mitwirken zu dürfen», so die beiden prominenten Botschafter unisono anlässlich der Regionales Games in St. Gallen.

Irene Ñanculaf von Special Olympics: «Die Wettkämpfe bieten den Athleten eine Anerkennung, die sie sonst im Leben nicht so häufig erleben. Solche Erfahrungen stärken ihr Selbstwertgefühl.»

Akzeptanz, Gleichstellung und Integration Special Olympics ist deshalb so «special», weil versucht wird, Menschen mit einer Behinderung in die «normale» Gesellschaft zu integrieren. Die Kommunikationsver-

antwortliche Irene Ñanculaf resümiert, was es mit der weltweit grössten Sportbewegung für Menschen mit einer geistigen Behinderung auf sich hat: «Die Akzeptanz, Gleichstellung und Integration dieser Menschen zu fördern ist unser Ziel. Wichtiger Bestandteil dieses Programms: Trainings und Wettkämpfe. Denn für unsere Athleten ist es sehr wichtig, nicht nur zu trainieren, sondern auch an Wettkämpfen teilnehmen zu dürfen. Einerseits haben sie so ein klares Ziel vor Augen, auf das sie hinarbeiten und mit mehr Elan trainieren, was ihre körperliche Gesundheit und Fitness fördert. Andererseits bieten ihnen Wettkämpfe eine Anerkennung, die sie sonst im Leben nicht so häufig erleben. Solche positiven Erfahrungen stärken ihr Selbstwertgefühl und geben ihnen Kraft,

Wer an Events der Organisation Special Olympics mitmacht, hat Gewähr, dass die speziellen Bedürfnisse von Behinderten respektiert werden. Und dass Mensch und Pferd letztlich das Wichtigste sind.

Special Olympics: Fast vier Millionen Aktive Die Kennedy-Schwester Eunice Kennedy-Shriver gründete 1968 die Organisation Special Olympics, welche heute in über 170 Ländern präsent ist. 244 000 Coaches und 805 000 Volunteers sorgen dafür, dass sich nahezu vier Millionen Athleten mit geistiger oder mehrfacher Behinderung in über 30 Sportarten leistungsmässig entwickeln und regelmässig an Wettkämpfen treffen können. 1971 wurde Special Olympics vom amerikanischen Olympischen Komitee offiziell anerkannt. Bei Special Olympics Switzerland (SOSWI) sind heute rund 7000 Athleten sowie 1200 Coaches und Betreuer registriert, und zwar

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in verschiedenen Sportarten, darunter auch Reiten. Die Geschichte von SOSWI begann 1989 mit dem Antrag des Schweizer Verbands für Behindertensport (heute Plusport) für die Akkreditierung bei Special Olympics International, um auch an internationalen Wettkämpfen mitmachen zu können. 2009 kam es zur Loslösung von Plusport und zur Unabhängigkeit von SOSWI. An den Turnieren werden zurzeit folgende Reitprüfungen angeboten: Dressur, Reiten im klassischen Stil (English Equitation), Prix Caprilli, Vorführung an der Hand (Showmanship), Reiten im Western Stil (Stock Seat Equitation), Working Trails (Ge-

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schicklichkeitsprüfung), Pole Bending (Slalomreiten), Barrel Racing (Tonnenrennen) und Figure 8 Stake Race (Stabrennen). Das Outfit der Athleten sowie Sattelung und Zäumung sind reglementiert und entsprechen den jeweiligen Reitstilen. 2001 wurde das erste von anschliessend zahlreichen SOSWI-Reitturnieren ausgetragen. Neu werden «Regional Games» veranstaltet, wo gleichenorts in verschiedenen Disziplinen um den Sieg gekämpft wird, mit Hingabe zwar, aber nicht immer mit tierischem Ernst, sondern stets mit Spass und Freude. Infos: www.specialolympics.ch


Neues zu wagen.» Therapiepferde sind meistens nicht entsprechend ausgebildet für den Reitsport im Sinne von Special Olympics; nur wenige sind fähig, gleichzeitig auch Sportprüfungen zu bestreiten. Gesattelt werden an solchen Reitprüfungen vorab Kleinpferde, etwa Haflinger und Isländer, aber auch das Camarguepferd oder der Freiberger sind für diese Aufgaben geeignet. Spezielle Atmosphäre und Internationalität Sporadisch gibt es Einladungen zur Teilnahme an internationalen Wettkämpfen. Die Herausforderung besteht für die Reiter auch darin, dass das Gastgeberland die Pferde stellt. Gerade mal eine halbe Stunde lang hat man Zeit, das fremde Pferd zu

Reitlehrerin Kathrin Lex, Reithof in der Rüti (Grub AR): «Wie das Pferd hat auch jeder Mensch seine eigene Persönlichkeit. Er soll möglichst in seiner Einzigartigkeit akzeptiert werden.»

studieren und zu entscheiden, welcher Athlet aus den eigenen Reihen als Reiter in Frage kommt. Die Schweizer Delegation hat schon Wettkämpfe überall auf der Welt bestritten. Souvenirs, auch an den Hut gepinnte, vermitteln einen Hauch von

der Internationalität solcher Veranstaltungen. Athleten mit Downsyndrom und anderen geistigen oder mehrfachen Behinderungen erbringen hier angesichts ihrer stark eingeschränkten Fähigkeiten absolute Topleistungen. Doch im Gegensatz zu ihren gesunden Reiterkollegen oder den Paralympics-Teilnehmenden werden sie von den Medien kaum wahrgenommen und auch nicht in die Talkshows eingeladen. Leider: Nur wenige Unternehmen möchten sich als Sponsoren intensiv für Special Olympics einsetzen und mit ihrem Engagement auch etwas zur Förderung der Betroffenen tun. Es ist nun mal ausgesprochen heikel, sie ins Rampenlicht zu rücken, ohne dass dabei der Eindruck des Blossstellens entsteht.

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Bewegungsapparat Physisches Trauma, Verspannungen, Schmerzen, Gelenk- und Rückenprobleme Gesundheit Immunschwäche / Anfälligkeiten, Chronische Krankheiten Nach längerer Krankheit / Rekonvaleszenz Psyche Traumas, Energielosigkeit, Unausgeglichenheit

Shiatsu existiert in verschieden Formen schon seit einigen ­tausend Jahren Die Wurzeln reichen in die Anfänge der chinesischen Medizin vor mehr als 3000 Jahre zurück. Shiatsu besteht jedoch nicht nur aus der Traditionellen Chinesischen Medizin, sondern wird ergänzt durch die sanfte japanische Massagekunst und der westlichen Physiotherapie. Pamela Hannay, Shiatsu-Lehrerin aus den USA, ist die Gründerin des Tier-Shiatsu. In mehreren Büchern beschrieb sie deren Anwendungen und die Wirkung auf Tiere. Eine manuelle Behandlungsform mit dem Ziel Energie­blockaden zu lösen Pferde-Shiatsu ist eine Behandlungsform, die mit den Händen ausgeübt wird und keine weiteren Hilfsmittel benötigt. Die Griffe sind sanft und doch bis in die Tiefe wirksam. Shiatsu heisst übersetzt «Fingerdruck» und ist eine körperliche und mentale Behandlungsmethode, die für das Pferd sehr angenehm und entspannend ist. Mit Daumen, Händen und je nach Grösse des Pferdes mit dem Ellbogen wird in fliessenden Bewegungen sanfter Druck auf die Energiebahnen (Meridiane) ausgeübt. Auch Akupunkturpunkte, Gelenke und Körperregionen werden in der Behandlung miteinbezogen. Mit Rotationen der Gelenke, Kneten, Rollen, Dehnen und Vibrieren von bestimmten Körperstellen werden Blockaden und Stauungen gelöst. Der Energiehaushalt wird harmonisiert und die körperlich-seelische Ausgeglichenheit gefördert. Das Pferd empfindet die Veränderungen der Energie als sehr wohltuend. Die Behandlung zielt darauf ab, Energieblockaden des Organismus zu lösen und die Durchblutung in unterversorgten 34

Bereichen zu verbessern, um das Chi, die Quelle der Lebensenergie, zu aktivieren und den ganzen Körper mit Energie zu versorgen. Das harmonische Fliessen des Chi bedeutet Gesundheit. Gesundheit ist nicht nur die ­Abwesenheit von Krankheit Gesundheit ist im Sinne der energetischen Lehre nicht nur die Abwesenheit von Krankheit. Krankheit ist streng genommen eine Definition der Schulmedizin. Aus energetischer Sicht ist ein Pferd gesund, wenn Körperprozesse, Bewegungsabläufe, Emotionen normal respektive harmonisch und damit unauffällig sind. Wird die Funktionsfähigkeit des Körpers durch Krankheit, Stress, Verletzungen, Überforderung oder Bewegungsmangel eingeschränkt, führt dies zu energetischen Blockaden. Besteht über längere Zeit eine Blockade, Disharmonie, Energiemangel oder Energieüberschuss des Chi, ohne dass dieses vom Körper reguliert werden kann, können Beschwerden, Erkrankungen, Unausgeglichenheit, Organschäden oder sogar chronische Erkrankungen entstehen. Eine energetische Disharmonie, Energiemangel oder Energieüberschuss des Chi, lässt sich im Gewebe, der Bewegung, in den Emotionen, den Körperfunktionen und auch der Leistung erkennen. Die Lebensenergie – Chi ist ­überall und im Idealfall immer in harmonischer Bewegung Fliesst die Energie harmonisch durch den Körper, ist die Haut gut durchblutet und glatt, die Faszien (Teil des Bindegewebes) sind weich, die Muskeln in guter Verfassung, Zähne und Hufe sind gesund. Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3

Chi zeigt sich, dem Alter entsprechend, auch in der Bewegung als Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Bewegungsfreude. Das emotionale Chi des Pferdes ist dem Typ entsprechend ausgeglichen. Die Emotionen entsprechen den Umständen und dem Typ. Die Körper- auch Vitalfunktionen genannt erhalten das Pferd am Leben. Eine Schwächung in einem Bereich wird früher oder später Defizite und Symptome mit sich ziehen. Eine geregelte Vitalfunktion ist zum Beispiel an der Ausscheidung, Appetit, Atmung zu erkennen. Doch am besten an der Vitalität und Lebensfreude des Pferdes. Chi zeigt sich auch in der Leistung. Denn nur ein intakter Körper nimmt Energie auf und speichert diese. Die Speicherfunktion ist begrenzt. Das heisst, es muss immer wieder neue Energie aufgenommen und in für den Körper verwendbare Energie umgewandelt werden. Bei hoher Leistung werden die Speicher angezapft. Gute Leistung = gute Speicher mit genügend Energiereserven. Schlechte Leistung = schlechte Energie­ reserven und/oder schlechter Speicher. Fliesst Chi harmonisch gemäss dem naturgegebenen Rhythmus, wirkt das Pferd auf uns harmonisch, ausgeglichen, gesund und dem Typ entsprechend in Charakter und Veranlagung. Ursachen von Schmerz und Krankheit früh erkennen Die vom Tier-Shiatsu-Masseur gestellte energetische Beurteilung des Pferdes ist nicht mit einer medizinischen Diagnose zu verwechseln. Die Überprüfung des


01 Mit Lehnen arbeiten wir an Zonen bis in tiefliegendes Gewebe. 02 Pythongriff: bringt Energie ins Fliessen, löst Verspannungen und Staus. 03 Lehnen: Meridiane nähren und gestaute Energie zerstreuen, Energieblockaden auflösen. 04 Überlappendes Abstreichen; «lesen» des Tieres, Diagnose und Meridianvorbereitung, Aktivieren der Nervenzellen. 01

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Energieflusses zeigt dem Shiatsu-Masseur, in welcher energetischen Verfassung ein Pferd ist, wodurch sich abzeichnende Probleme und Ursachen von Schmerz und Krankheit früh erkannt werden können. Mit Shiatsu können Disharmonien erkannt und behandelt werden, oftmals schon bevor diese zu Schädigungen führen. Tier-Shiatsu kann deshalb sehr gut präventiv eingesetzt werden. Die Sprache des Körpers lesen Mit Shiatsu wird das Pferd durch die Sprache des Körpers «gelesen». Die entsprechenden «Zeichen» werden mit Hilfe der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) interpretiert. Dadurch kann der Gesundheitszustand des Pferdes bestimmt werden. Das «Lesen» erfolgt durch das Beobachten des Pferdes, das Abtasten der Haut, des Gewebes und der Muskeln und selbstverständlich auch durch das Abtasten der Meridiane und Akupunkturpunkte. Getestet werden der Tonus des Gewebes und die energetische Verfassung der entsprechenden Bereiche. Das Beobachten der Reaktion des Pferdes, ausgelöst durch das vegetative Nervensystem, führt zur energetischen Beurteilung. Emotionale Belastungen wie anhaltender physischer oder psychischer Stress, Schmerzen oder Unwohlsein belasten das vegetative Nervensystem, welches Körperprozesse, Bewegungsabläufe und die emotionale Verfassung steuert. Auf Grund der energetischen Beurteilung

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wird mit speziellen Tier-Shiatsu-Techniken auf Gewebe und energetische Bereiche sanft eingewirkt. So sprechen die einen Techniken vor allem die gespeicherte Information in der Zelle an, andere können den Tonus des Gewebes verbessern. Alle Techniken sind manuell. Das Ausüben von Shiatsu macht die Anwendung zur wahren Kunst. So können geübte ShiatsuPraktizierende die Hand so einsetzen, dass der Energiestrahl gezielt tiefliegende Partien erreicht, hervorragend anzuwenden nach längerer Krankheit zur Belebung der Körperprozesse und Körperabwehr. Auch können die Zellinformationen abgerufen werden und in einer Art «manueller Kommunikation» harmonisiert werden. Dies wird vor allem bei Traumatisierungen und unbegründeten Fehlbelastungen/Lahmheiten angewendet. Pferde sprechen sehr gut auf diese manuelle Therapie an. Sie fallen oft in eine regenerierende Tiefenentspannung. Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3

Ergänzung der tierärztlichen Behandlung Die eingangs beschriebene energetische Beurteilung und die daraus resultierende Therapie sind nicht ein Ersatz, sondern eine Ergänzung und Komplettierung der tierärztlichen Behandlung. Shiatsu wird bei akuten Krankheiten nur unter ärztlicher Verordnung eingesetzt. Wann kann Tier-Shiatsu sinnvoll sein? Starke Medikamente, welche nach Operationen oder bei Krankheit über eine längere Zeit abgegeben werden müssen, können zu Nebenwirkungen und zu kaum wahrnehmbaren Defiziten führen. Diese können gut energetisch aufgefangen werden. Somit bleibt die Selbstregulation trotz Medikamenten intakt. Die Behandlung erfolgt während der Abgabe von Medikamenten und/oder danach. Rekonvaleszente, chronisch kranke und alte Pferde profitieren von regelmässigen Shiatsubehandlungen. Die stärkende und regulierende Wirkung geniesst das Pferd bereits während der Behandlung. Die Körperprozesse werden harmonisiert, die Blutzirkulation verbessert. Probleme im Bewegungsapparat sind häufige Gründe für eine Behandlung. Eine sorgfältige Abklärung durch den Tierarzt ist unumgänglich. Die Schmerzen, Einschränkungen und Verspannungen können eine Menge von Ursachen haben! Leistungspferde sind besonders auf eine gute Erdung angewiesen. Der energetisch gute Bodenkontakt verleiht ihnen Kraft, Ruhe und Ausgeglichenheit. Die nötige Power im richtigen Moment. Tier-Shiatsu kann auch sehr gut mit anderen Therapieformen kombiniert werden.

Verband Tiershiatsu (VTS) Dem Verband Tiershiatsu gehören ca. 90 Mitglieder an. Wobei sich diese in Passiv- und AktivMitglieder unterteilen. Der Verband wirkt als Berufsverband und hat das Ziel, seine Mitglieder zu unterstützen und auf die bestmöglichen Rahmenbedingungen für ihre Tätigkeit hinzuwirken. Die Verbands­ zugehörigkeit als Aktiv-Mitglied bürgt für die Qualität des Tiershiatsu-Masseurs. Der Verband erwartet, dass die Mitglieder den Qualitätsansprüchen entsprechen und verpflichtet sie, sich kontinuierlich weiterzubilden. www.verband-tiershiatsu.ch

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Islandpferd in der Natur mit typischen ­Merkmalen; volle Mähne, ­waches Auge und freundlicher Ausdruck.

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Islandpferde eine Rasse wie Feuer und Eis Das Islandpferd gehört heute in ganz Europa zu den beliebtesten Pferderassen. Kaum eine andere Pferderasse ist so vielseitig einsetzbar, so anspruchslos in der Haltung, so eigenständig im Charakter wie das kleine, robuste Pferd von der Vulkaninsel nahe dem Polarkreis. Ob in der Freizeitreiterei, in der Therapie, in der Zucht, als Familienpferd oder auch im Islandpferdesport – überall trifft man heute auf die sympathischen Pferde der alten Wikinger.

Text: Caroline Wüest, IPV CH Kommunikation Fotos: Corinne Hanselmann, Caroline Wüest, IPV CH

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m 9. Jahrhundert, als die ersten Siedler aus Norwegen Island in ihren Besitz nahmen, kamen bereits Pferde mit auf die Insel. In der rund 1000 Jahre jungen Geschichte des Landes konnte sich das Islandpferd – aufgrund eines strikten Einfuhrverbotes für alle Pferde – ohne fremde Einflüsse fortpflanzen. So passte es sich perfekt den rauen Gelände- und Wetterbedingungen der

Insel an und bewahrte seine heute so beliebten Eigenschaften; es ist robust, temperamentvoll, freundlich, ausdauernd und äusserst wetterfest. Und für den Islandpferdefreund fast das Wichtigste: es verfügt über die zusätzlichen Gangarten Tölt und Rennpass. In Island war das Pferd lange Zeit das einzige Fortbewegungsmittel über das unwegsame Gelände. Gereist wurde meist Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3

mit mehreren Handpferden, welche während den oft langen Distanzen zum Wechseln dienten. So konnten am Tag viele Kilometer in flottem Tölt zurückgelegt werden und man kam schnell voran. Heute leben in Island rund 80 000 Islandpferde. Bei einer Einwohnerzahl von rund 320 000 Isländern schon eine beachtliche Menge. Die Rasse hat sich aber bereits in ganz Europa und sogar bis nach Amerika, Kana37


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01 Die Trittsicherheit im Blut. 02 Spielerisches Kräftemessen. 03 Die Farbenvielfalt ist grenzenlos. 04 Haltung in der Gruppe. 05 Reisen mit Handpferd ist in Island Alltag. 06 Das freundliche Wesen sieht man ihm an.

Ein Islandpferd erkennt man an der meist üppigen Mähne und am Schweif sowie am robusten Körperbau mit starken Gliedmassen und Gelenken. 38

da und Neuseeland ausgebreitet und auch bei uns in der Schweiz wächst die Isi-Population stetig. Es leben schon bedeutend mehr Islandpferde ausserhalb Island als auf der Insel selbst. In der Schweiz sind aktuell rund 3500 Islandpferde registriert, ein Grossteil davon stammt direkt aus ­Island, da lange Zeit die Meinung bestand, dass nur ein Pferd von der Insel das wahre isländische Feuer in sich hat. Inzwischen haben sich aber die Aufzuchtbedingungen bei uns dem Ursprungsland angepasst und seit einigen Jahren konnten auch vermehrt in der Schweiz gezogene Islandpferde auf sich aufmerksam machen. Es zeigt sich, dass die Aktivitäten rund um die Themen Zucht, Ausbildung, Aufklärung und Sport immer mehr Früchte tragen und sich die importierten Islandpferde nicht mehr wesentlich von den «einheimischen» unterscheiden. Getragen und koordiniert werden die vielseitigen Aktivitäten in der Schweiz direkt von der Islandpferde-Vereinigung Schweiz (IPV CH). Die verschiedenen Fachkommissionen organisieren und unterstützen – oft auch gemeinsam mit den zehn lokalen Vereinen – Anlässe, Prüfungen, Reglemente und Turniere. Ziel ist es, das Islandpferd in der Schweiz noch verstärkt zu fördern und die Qualität der Ausbildungen, der Zucht und auch der Haltung laufend zu verbessern. Durch regelmässige Auftritte der offiziellen Showgruppe der IPV CH ist sichergestellt, dass bald jede Pferdefreundin und jeder Pferdefreund von den Besonderheiten der Rasse weiss. Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3

Das Islandpferd weltweit Der internationale Verband für das Islandpferd, die FEIF (Föderation Europäischer Islandpferdefreunde) wurde 1969 von fünf Freunden der Rasse aus Island, Dänemark, Deutschland und der Schweiz gegründet. Heute gehören 19 Mitgliedsländer der FEIF an und vertreten die Philosophie der Gründer: «Die FEIF bringt Menschen zusammen in der gemeinsamen Leidenschaft für das Islandpferd. Zusammen sind wir FEIF!» Die Rasse Mit einem Stockmass von durchschnittlich 135 bis 145 cm ist das Islandpferd ein Kleinpferd. Aufgrund seiner inneren Grösse und seiner Ausdauer wird jedoch kein Islandpferdefreund sein Pferd offiziell ein «Pony» nennen. Ein Islandpferd erkennt man an der meist üppigen Mähne und am Schweif sowie am robusten Körperbau mit starken Gliedmassen und Gelenken. Der Kopf ist edel, die Augen wach, der Ausdruck freundlich und offen. Oft ist auch die Farbe das erste, was bei einem Pferd ins Auge sticht. Es gibt kaum eine Farbvariante, die beim Isländer nicht vorhanden ist. Neben den bestens bekannten Grundfarben wie Schimmel, Rappen, Füchse und Braune, sind häufig Falben und alle Arten von Schecken anzutreffen. Auch die Grundfarben sind in sehr vielen Spielarten vorhanden. So gibt es Füchse mit heller Mähne, stichelhaarige Pferde, die sogar die Farbe wechseln (Farbwechsler) und so z. B. im Winter Rappen und im Sommer Schimmel sind. Bei der Zucht von Islandpferden


Die manchmal fast stoische Gelassenheit des Islandpferdes macht den Umgang in der Regel einfach und sehr familienfreundlich.

verfügen und so geeignete Freizeit-, Familien- oder sogar Therapiepferde darstellen. Die Gangarten des ­Islandpferdes Wie jedes Pferd beherrscht das Islandpferd die drei Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp. Zusätzlich verfügen die meisten Isländer von Natur aus über die zusätzliche Gangart Tölt und zum Teil sogar noch den Rennpass. Wie stark diese zusätzlichen Gangarten ausgeprägt sind, hängen von der genetischen Veranlagung sowie der Ausbildung des Pferdes ab. Der Tölt ist wohl die Gangart, die das Islandpferd besonders beliebt macht. Beim Islandpferd denkt man unmittelbar an das flott vorwärtstöltende Pferd mit wehender Mähne und wippendem Schweif. Der Tölt kann vom Arbeitstempo (fast Schritttempo) bis zum Renntempo (Galopptempo) geritten werden. Genau das wird im Turniersport in den entsprechenden Prüfungen ver-

langt, mit reinem Takt, harmonischen Bewegungen und natürlicher Haltung. Der Tölt ist ein reiner Viertakt mit acht Phasen, gleich wie der Schritt. Dadurch, dass keine Schwebephase vorhanden ist, ist der Tölt sehr bequem zu sitzen. Es gibt keine groben Erschütterungen für den Reiter, da immer mindestens ein Bein am Boden ist. In Island ist der Tölt die perfekte Reisegangart, da er über Stock und Stein, bergauf und bergab geritten werden kann und den Reiter viel weniger ermüden lässt als ein noch so weicher Trab. Ein Pferd mit gutem Gehwillen, ruhigem Charakter und viel natürlichem Tölt ist somit das perfekte Freizeitpferd für lange Ausritte mit Familie und Freunden. Der Pass ist beim Islandpferd nur im Renntempo gefragt. Er muss eine eindeutige Schwebephase aufweisen, d. h. eine Phase, in der kein Bein den Boden berührt. Durch die laterale Bewegung und die starke Streckung, die ein Pferd im Rennpass

gibt es keine Einschränkungen, was die Farbe anbelangt. Alle Farben sind erlaubt, sofern sie nicht die Qualität der Pferde beeinträchtigen, sprich irgendwelche genetischen Schäden mit sich bringen. Das Temperament Die manchmal fast stoische Gelassenheit des Islandpferdes macht den Umgang in der Regel einfach und sehr familienfreundlich. Trotzdem darf man sich vom freundlichen Charakter nicht täuschen lassen. Der Isländer ist nicht in jedem Fall ein geeignetes Kinderpferd. Oftmals verwandelt sich ein extrem gelassenes «Knuddeltier» nach dem Aufsitzen von «0 auf 100» in einen temperamentvollen «Gaedingar» (isländisches Gangpferd), welcher einen geübten und einfühlsamen Reiter erfordert. Das sind eigentlich die gewünschten Reitpferde im Islandpferdesport. Es gibt aber auch tatsächlich die ruhigeren Typen, welche über eine bequeme Gangmechanik

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01 Das schnelle Tempo Tölt wird am Turnier als Teil der Töltprüfung gewertet. 02 Der Rennpass in einer Fünfgangprüfung; es zählt Takt, Tempo, Präsenz sowie die harmonischen Übergänge. 03 Das Passrennen wird oft durch wenige Hundertstel Sekunden entschieden. Hier ein spannender Lauf an der WM 2011 in Ö ­ sterreich.

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S OM E R O GA I T der neue ISI-Sattel

Ein Pferd mit gutem Gehwillen, ruhigem Charakter und viel natürlichem Tölt ist somit das perfekte Freizeitpferd für lange Ausritte mit Familie und Freunden.

erreicht, wird die Gangart nur auf geraden Strecken geritten. Im Turniersport unterscheidet man zwischen verschiedenen Passrennen, wo es auf eine schnelle Zeit ankommt, die reine Passprüfung, wo es auf Reinheit, Tempo und Präsenz des Passes ankommt und zusätzlich das «Legen» in den Pass sowie das Zurücknehmen bewertet werden. Für Pferde, welche alle fünf Gangarten in guter Qualität beherrschen, gibt es zusätzlich noch die Fünfgangprüfung.

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Haltung Durch die natürliche Aufzucht in Gruppen und Herden sind die meisten Islandpferde sehr gut sozialisiert und an Artgenossen gewöhnt. Durch ihre Robustheit kann ihnen auch das schlechteste Wetter nichts anhaben und wir staunen oft, wie sich die Isländer grad im stürmischen und kühlen Wetter im Freien pudelwohl fühlen. Aus diesem Grund werden Islandpferde hauptsächlich im Offenstall und in Gruppenhaltung gehalten. Das heisst, die Pferde haben freien Zugang zu einem Unterstand oder Stall und einem angrenzenden Auslauf. Dies ermöglicht ihnen den Sozialkontakt untereinander zu pflegen, sich immer in Bewegung zu halten und trägt somit wesentlich zu ihrem ausgeglichenen Charakter bei. Das Islandpferd ist in der Regel von Natur aus sehr leichtfüttrig. Das heisst, es braucht eher weniger Kalorien. Zu viel Futter – vor allem eiweissreiches – schadet ihm und kann schwere gesundheitliche Probleme verursachen. Wenn immer möglich, sollte das Hauptfutter aus gutem Heu oder Heylage bestehen. Zur Abwechslung

kann etwas Stroh dazugegeben werden und je nach Beanspruchung des Pferdes sollte etwas Kraftfutter zum Menüplan gehören. Falls die Möglichkeit für Weidegang besteht, ist es wichtig, die Menge des restlichen Futters entsprechend anzupassen. Ganz wichtig ist immer genügend Wasser. Generell sieht man in unseren Regionen eher zu fette Islandpferde als zu dünne. Aktuelles Im August dieses Jahres fand in Berlin die Weltmeisterschaft der Islandpferde statt. Die Schweizer Reiter zeigten in diesem Jahr tolle Leistungen. Besonders hervorheben möchten wir dabei unsere Juniorin Lara Balz. Sie holte mit ihrer Stute Trú från Sundäng Gold in der Fünfgangprüfung. Es ist dies die erste Goldmedaille für die Schweizer Equipe an einer WM überhaupt. Ausserdem holte sie den Vize-WM-Titel im Speedpass der Junioren. Eine weitere Medaille holte Markus Albrecht mit Kóngur frá Lækjamóti. Das Reiterpaar erreichte die Silbermedaille im Speedpass sowie den tollen 6. Rang im Passrennen. Die zweite Juniorin Helen Zbinden mit ihrem schnellen Odinn schaffte die Teilnahme im A-Finale und den tollen 4. Schlussrang in der Fünfgangprüfung. Die Bündnerin Ladina Sigurbjörnsson-Foppa mit ihrem Hengst Tór frá Audsholtshjáleigu erreichte den guten 10. Rang in der Töltprüfung T2 und der erfahrene Reiter Thomas Haag mit seinem Risi vom Schloss Neubronn ritt auf den schnellen 10. Rang im Passrennen. Wir freuen uns schon auf weitere tolle Turniere.

Durch die natürliche Aufzucht in Gruppen und Herden sind die meisten Islandpferde sehr gut sozialisiert und an Artgenossen gewöhnt. 40

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V e r a n s ta lt u n g e n i m H e r b s t Auf diesen Seiten empfiehlt Passion einige Veranstaltungen. Ihren Event, der in den Monaten Februar, März und erste Hälfte April zur Austragung kommt, können Sie uns für die Winterausgabe von PASSION bis zum 31. Dezember 2013 melden. Eine

Auswahl Ihrer Einsendungen werden wir veröffentlichen. Da es sich aber um eine Gratisrubrik handelt, wird kein Gut-zum-Druck gegeben und die Veröffentlichung der Termine kann nicht garantiert werden. redaktion@prosell.ch

Der Salon du Cheval de Paris 2013 steht in diesem Jahr für Vielfalt

Fachspezifische Berufsunabhängige Ausbildungs-Kurse im November 2013 in Steg/ZH

Vom 30. November bis zum 8. Dezember 2013 trifft sich in Paris Nord Villepinte wieder die ganze Pferdesport-Welt. Zum 42. Mal wird der Salon du Cheval eine grosse Zahl an Pferdesport-Disziplinen sowie ein vielfältiges Angebot an Wettkämpfen und Shows bieten. Auf rund 85 000 m2 finden Sie über 450 Aussteller mit rund 1800 Pferden. Es werden ca. 16 000 Besucher erwartet.

Von internationalen Wettkämpfen, über Pferde-Tourismus bis zur Pferdezucht, die ersten Reitmomente erleben oder die Para-Sport Disziplinen entdecken; der Salon du Cheval de Paris 2013 bietet jedem Besucher viel Abwechslung. Zusätzlich zu den Wettkämpfen, Demonstrationen und Shows warten viele tolle Angebote auf Sie. Alle weiteren Informationen findet man unter: www.salon-cheval.com

6. bis 9. November 2013 Obligatorische Kurse für Pferdehalter, welche mehr als 11 Pferde gewerblich halten und für alle, die Ihr Basiswissen rund ums Pferd auffrischen wollen.

25. bis 30. November 2013 in Rapperswil/BE Lernverhalten Pferd mit Ruth Herrmann Anmeldung über www.ethologieschule.ch

Auch im 2014 an der Ethologieschule: Februar in Steg/Rapperswil/SG 11. bis 15. Februar 2014 März in Bern am NPZ 12. bis 15. März 2014 April in Steg/ZH 23. bis 26. April 2014 November in Steg/ZH 5. bis 08. Nov. 2014 November in Bern 19. bis 22. Nov. 2014 EINLADUNG

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ng der Organisatoren klar als

ie Disqualifikation ausgesprochen

4. Geländefahrt des PZVR 4. Geländefahrt des PZV Rothrist in in Brittnau Brittnau – Sonntag, November 2013 Sonntag, den 10.10. November 2013

cherheitsvorschriften entsprechen

en bremsbar sein

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ca. 3-stündige Fahrt rund um Brittnau mit Steigungen Eine etwaEine dreistündige Fahrt rund um Brittnau mit ausgeschilderte Strecke mit Posten und Geschicklichkeitsparcours Steigungen, ausgeschilderten Strecken mit Pos"Boxenstopp" unterwegs und Festwirtschaft beim Ziel. ten und Geschicklichkeitsparcours «Boxenstopp», OK-Präsident Willi Luder 079 / 483 96 65 Festwirtschaft beim Streckenchef JörgZiel. Weber 079 / 501 55 69 Bauchef Marcel Luder 079 / 225 21 50 Alle Details und Online-Anmeldeformular unter Kassier Sandra Baumann 076 / 502 59 07 www.pferdezuchtvereich-rothrist.ch Sekretariat Marianne Meyer 079 / 530 87 57 www.pferdezuchtverein-rothrist.ch

APASSIONATA – Zeit für Träume

Erleben Sie magische Momente mit APASSIONATA! Mehr als sechs Millionen Besucherinnen und Besucher haben die erfolgreichste Pferdeshow Europas bis heute gesehen! Auch mit der neuen Show «Zeit für Träume» kommt APASSIONATA wieder in die Schweiz und ist am 9. und 10. November 2013 in der Kolping-Arena Kloten und am 22. März 2014 in der St. Jakobshalle in Basel zu sehen. Ein ganz besonderes Highlight der neuen Show ist die Ungarische Post, bestehend aus sechs Pferden. Romantisch und anmutig wird es beim träumerischen Pas de Deux von Sebastián und Mercedes Fernández aus Spanien mit ihren wunderschönen Andalusiern. Zauberhaftes zeigt Alex Giona mit seiner Dressur. Völlig frei bewegen sich seine eleganten Pferde durch die Arena – gelenkt durch das unsichtbare Band tiefsten Vertrauens zum Menschen. Freuen dürft ihr euch ausserdem auf elegante Lusitanos und prächtige Friesen, temporeiche Westerneinlagen und süsse Pony-Darbietungen. Für heitere Momente sorgt Laurent Jahan, den seine Esel Basile und Ramses ordentlich in Atem halten.

APASSIONATA 9. bis 10. November 2013, Kolping-Arena Kloten 22. März 2014, St. Jakobshalle Basel www.apassionata.ch

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Nie wieder

frieren

Nichts kann den Ritt durch tief verschneite Landschaften tr端ben, wenn man sich warm zu halten weiss.

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Der Winter macht den Reitern besonders zu schaffen. Denn sie sind die einzigen, die sitzend und ohne nennenswerte körperliche Anstrengung bei Minusgraden unterwegs sind. Kein Wunder haben sie sich zu Experten in der Kälteabwehr gemausert. PASSION hat sich umgehört und die besten Tricks gesammelt.

Text: Nadja Belviso Fotos: Nicole Kuderer, Sabrina Lang, Felix Bühler

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it Eiskristallen übersäte Zweiglein, an denen das Sonnenlicht bricht, die Duftmischung aus Schnee und frisch gesägtem Holz, das Knarzen unter den Pferdehufen  .  .  . Schön ist es schon, zusammen mit dem Pferd durch die glitzernd weisse Landschaft zu streifen. Dennoch finden die meisten Reiter im Winter häufiger Gründe, den Ausritt durch eine kurze Dressureinheit in der Halle zu ersetzen oder gar zu Hause zu bleiben. Denn die Kehrseite der verzauberten Welt sind kalte Hände, eine tropfende Nasenspitze und Füsse, die man erst beim Absteigen wieder spürt, dann dafür umso heftiger. Welcher Reiter kennt nicht diese Kälteverkrampfung, die jegliche Geschmeidigkeit in der Hilfegebung verunmöglicht? Wer kennt nicht die Starre, die leichteste Handgriffe wie Zaumzeug lösen, Sattel versorgen und Trense waschen zu fast unlösbaren Aufgaben macht? Das Gefühl von Nadelstichen auf der Haut beim Duschen nach dem winterlichen Ausritt? Und dennoch trifft man im einsamen Weiss ab und zu auch Reiter, die gar nicht unglücklich geduckt unterwegs sind, obwohl sie nicht ganz und gar nicht hartgesotten wie sibirische Kosaken wirken. Was ist ihr Geheimnis? Eine Umfrage hat gezeigt, dass es erstaunlich viele Möglichkeiten gibt, der Kälte stolz zu trotzen.

Gute Vorbereitung Damit dem Reitvergnügen auch im Winter nichts im Wege steht, lohnt es sich, bereits im Voraus einige Massnahmen zu treffen. Robert Iten aus Rüschlikon duscht jeden Morgen kalt, um seinen Körper abzuhärten. Ebenso zu seinem Morgenritual gehört das tägliche Turnen draussen an der frischen Luft – auch bei Minustemperaturen. «Diese Methoden haben mich jeweils durch den Winter getragen und bewahren mich übrigens seit Jahren auch vor Erkältungen», sagt der ehemalige Reiter. Eine Tasse starken Ingwertee vor dem Ausritt wärme von innen, erklärt Sabrina Lang, Drogistin und Reiterin. Gemäss traditioneller chinesischer Medizin gibt Ingwertee einen kurzen, heftigen Hitze­ impuls. Um längerfristig von innen gewärmt zu sein, empfiehlt die Lehre, warm zu frühstücken, etwa mit einem Hafermüesli, und bei den übrigen Mahlzeiten auf Gedünstetes, vor allem grünes Gemüse, Kohl, ­Kartoffeln und Wild zu setzen.

Gemäss traditioneller chinesischer Medizin gibt Ingwertee einen kurzen, heftigen Hitzeimpuls. Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3

Winterfeste Kleidung Wagt man, von innen aufgewärmt, tatsächlich den Schritt vor die Tür, gilt es, sich auch von aussen warm zu halten. Das sogenannte Zwiebelprinzip kannten schon unsere Grosseltern, und es hat bis heute nichts an Beliebtheit eingebüsst. Brigitte Bodmer aus Rüti zum Beispiel zieht so viele Kleider wie möglich an, aber so, dass sie gerade noch auf das Pferd klettern kann: «Dann friere ich einfach leise vor mich hin und freue mich auf zu Hause, wo dann die Füsse schon irgendwie wieder auftauen.» Mit dem Problem, trotz dicker Textilschicht zu frieren, steht sie nicht alleine da. Ein Grossteil der befragten ­ Frauen bezeichnet sich selbst «Gfrörli». Ihre Reitkollegin Nicole Kuderer schafft es, sich mit einer Art Zwiebelsystem «deluxe» warm zu halten. Im «deluxe» enthalten ist Funktionsunterwäsche, die sie unter Reitjeans und Chaps trägt, «und wenn es ganz extrem wird, zusätzlich eine gefütterte Skihose». Sabrina Lang empfiehlt winddichte, gefütterte Chaps oder eine Kombination aus Unterziehhosen, dicken Reithosen und Regenhosen. Ihr erprobtes Rezept für obenrum: ein Daunenmantel. «Daunen geben wunderbar warm und Po und Beine sind gleich mitgewärmt», sagt sie. Ans Herz legt sie ihren Leidensgenossinnen ausserdem den Militärmantel aus dem Schrank des Grossvaters oder einen Pöstlerumhang. In On43


Foto: Felix Bühler

01 Sabrina Lang hält sich die Kälte mit Daunen und einem Filzmantel aus dem Mittelalter­laden warm.

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02 Die Mädels tragen Teile von CAMPAGNOLO, die Daunen­ jacke Maura, die PowerstrechKapuzenjacke Mella und die Strickmützen Isi und Jessi.

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Es lohnt sich, auf hochwertige Materialien zu achten.

lineshops für Mittelalterbekleidung könne man ebenfalls Filzumhänge kaufen. Diese ­seien aus demselben Material wie Militärmäntel, aber schöner anzuschauen. «An extrem kalten Tagen ziehe ich alles übereinander an: Dann sehe ich aus wie ein wandelnder Kleiderhaufen», sagt die junge Reiterin. Füsse warm – alles warm Doch alle Kleiderschichten – ob aus Daunen, Filz oder Fell – werden nicht helfen, wenn die Füsse frieren. «Wenn es mir gelingt, die Füsse warm zu halten, klappts auch sonst», bestätigt Melanie Marday. Das ist allerdings einfacher gesagt als getan. Denn durch die bewegungslose Haltung der Füsse im Steigbügel mit nach unten gedrückter Ferse werden die Zehen schlecht durchblutet. Auf einem Ausritt sind sie die ersten, die mit Schmerzen gegen die feindlichen Temperaturen protestieren. Doch findige Reiter und begnadete Hersteller haben auch für dieses Pro44

blem Lösungen gefunden. Anita Hunkeler aus Mettmenstetten etwa schwört auf Langlaufsocken aus den 70er-Jahren. Darüber zieht sie Thermo­socken und Winterstiefel an, die sie bewusst eine Nummer zu gross gekauft hat. Einen Schritt weiter geht eine ehemalige Reiterin aus Forch: «Gegen die kalten Füsse haben mir erst Moonboots geholfen. Vorher war das Absteigen immer eine Tortur, denn auf eisigen Füssen zu landen, tat wirklich sehr weh.» Die überdicken Astronautenstiefel haben jedoch auch ihre Tücken: Man könne wirklich nur andeutungsweise in die Steigbügel schlüpfen. Sie hineinzuquetschen, sei im Hinblick auf einen möglichen Sturz nicht ratsam. «Deshalb musste ich jeweils vom Brunnenrand aus aufsteigen», berichtet sie. Warme Hände und Ohren Für die Hände haben die meisten Reiterinnen den gleichen Tipp: zwei Paare übereinander anziehen – einen dünnen Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3

­unktionswäsche- oder Wollhandschuh F darunter, einen gefütterten Winterhandschuh darüber. Auf die harte Tour, aber sehr erfolgreich, hält Corina Mattle aus Zürich ihre Hände warm: «Ich trage keine Handschuhe, halte die Hände beim Reiten aber tief in Pferdenähe. Meistens heizen sie sich nach einer Viertelstunde von selbst auf.» Für die Ohren empfiehlt die Zürcherin Ohrwärmer, also jene flauschigen Deckel, die mit einem Bügel über dem Kopf verbunden sind. Was wir als Kinder in Form von Hunden oder Elefanten beim Schlitteln trugen, gibt es sie auch in dezenterer Aufmachung für Erwachsene. Eine andere Möglichkeit bietet Nicole Kuderer an: Mützen aus sehr dünnem aber sehr warmem High-Tech-Material, die man unter dem Helm anziehen kann. Hochwertige Materialien Für welche der vielen Kleidungsvariante man sich auch entscheidet, welche Schuhe, wie viele Socken, Handschuhe oder Mäntel man überziehen will – es lohnt sich, auf hochwertige Materialien zu achten. Wer High-Tech-Funktionskleidung nicht mag, kann auf natürliche Materialien ausweichen. «Wolle und Seide halten richtig warm», sagt Sabrina Lang. Besonders gut seien Handschuhe, Mützen und Socken aus Alpakawolle. Da die Haare innen hohl seien, könnten sie noch besser isolieren. Corina Mattle indes schwört auf Angorawollsocken, und die älteren Befragten verlassen sich auf die klassischen Wollhandschuhe.


Praktische Helferchen Abgesehen von den vielfältigen Möglichkeiten, sich angemessen einzukleiden, existiert eine ganze Reihe von praktischen Helferchen. So legt Sabrina Lang jeweils Einlegesohlen aus Keramikfasern von Back on Track in die Schuhe. Die Sohlen fördern die Durchblutung und reflektieren Körperwärme. Einen Schritt weiter geht François Burger aus Zürich. Er, der früher in Lammfellstiefeln bei zweistelligen Minustemperaturen am Januar-Concours in St. Moritz teilgenommen hat, meidet zwar heute die Kälte, wo immer es geht. Und für die unausweichlichen Konfrontationen mit Minusgraden hat er Socken gekauft, die per Akku beheizt werden können. Die Akkus hängt er sich an die Aussenseite der Stiefel. Auf dem gleichen Prinzip basieren die beheizbaren Einlegesohlen, die gleich mehrere Befragte als Lieblingshelfer im Winter bezeichnen. Bei Schuhheizungen aller Art besteht allerding die Gefahr, dass die Füsse schwitzen. Ist dann der Akku leer, bevor man wieder in der warmen Stube sitzt, frieren die Füsse umso mehr. Da waren die Fellsohlen, die Sabrina Langs Grossvater noch benutzt hat, vielleicht etwas weniger effektiv, dafür aber verlässlich. Im allerschlimmsten Fall kann man auf dessen Notfalltrick zurückgreifen: Er legte mehrere Zeitungsseiten aufeinander und schnitt die Umrisse seiner Füsse heraus. Diese selbstgemachten Einlegesohlen sorgten für einen isolierenden Luftraum im Schuh. Ein unverzichtbarer Helfer gegen die Kälte ist für Corina Mattle die Wolldecke geworden – diese wirft sie über das bereits gesattelte Pferd. Dann sitzt sie auf, klappt den vorderen, gut einem Meter langen Deckenteil zurück und legt ihn sich über die Beine. Unentbehrlich hat sich in der Reiterszene auch das Lammfell auf dem Sattel gemacht, das den Po von unten wärmt. Sofortmassnahmen Wärme von unten bietet auch das Pferd, sofern man beim Reiten den Sattel weglässt. Das Reiten auf dem blossen Pferderücken hält nicht nur warm, sondern fördert auch einen guten Sitz und die Balance. Allerdings sollten diese Technik nur jene Reiter anwenden, die ihr Pferd sehr genau kennen. Ebenso auf pferdische Körperwärme setzt Nicole Kuderer: «Sofern das Pferd über eine lange, dicke Mähne verfügt, kann man kalte Hände darunter wunderbar aufwärmen.» Evelyn Bachmann aus Adetswil nutzt die Tatsache, dass der Stall am Fusse eines steilen Hügels steht, den sie im Winter zu

Wolle und Seide halten richtig warm.

Fuss erklimmt und nach dem Ritt («nicht zu oft im Schritt!») auch wieder zu Fuss hinuntergeht. Auch unterwegs ist die schnellste und effektivste Variante, abzu-

steigen und neben dem Pferd her zu gehen. Notfallprogramme Wer trotz all dieser Massnahmen durchfroren nach Hause kommt, sollte den Tipp von Sabrina Lang beherzigen: In der Drogerie oder der Apotheke ein Ch‘i-Spray kaufen und zehn Sprühstösse davon ins Badewasser geben. Das wärmt, löst Verspannungen und bringt die Körperenergie wieder in Fluss.

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Fit für den Winter Über einen sinnvollen Hufschutz, Beschlag oder allfällige Hilfsmittel wie Hufgrip und Stollen sollte sich der verantwortungsvolle Pferdebesitzer bereits im Herbst Gedanken machen. Gut vorbereitet und ausgerüstet kann auch einem überraschenden Schneefall im Oktober problemlos getrotzt und ein Ausritt im Schnee zum Genuss werden. Text und Fotos: Karin Rohrer

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er kennt nicht das alte Sprichwort «Ohne Huf kein Pferd». Intakte Hufe sind massgebend für die Bewegungsfähigkeit des Pferdes, ob dies nun als Sportcrack oder Ausreitpferd eingesetzt wird. Hufe tragen das gesamte Gewicht des Pferdes (plus das Gewicht des Reiters), müssen mit den verschiedensten Untergründen klar kommen und Kälte und Hitze aushalten. Nicht zu vernachlässigen ist deshalb die Hufpflege und zwar durchs ganze Jahr hindurch. Regelmässiges Auskratzen und Kontrollieren der Hufe sollte selbstverständlich sein, um eventuelle Steinchen oder andere Fremdkörper entfernen zu können. Eine Lahmheit, verursacht durch einen Nageltritt ist sehr häufig und nebst Nägeln können auch andere spitze Gegenstände wie Holzsplitter, Draht oder Glasscherben den Huf verletzen. Schmieren und Salben Die Frage, ob Hufe regelmässig gefettet oder geölt werden sollen, wird ganz verschieden beantwortet. Manch Reiter schwört darauf, bei Ausritten im Winter 46

die Hufsohle mit Fett einzupinseln, damit das Horn besser vor dem Eindringen durch Streusalz auf den Strassen geschützt ist. Andere fetten oder ölen aus Tradition jeden Samstag und wiederum gibt es Pferdebesitzer, die lassen ausser Wasser nichts an die Hufe ihres Vierbeiners. «Ich empfehle, die Hufe gründlich zu waschen und an-

Nicht nur eine Lösung Auch Marianne Dermon vom Reitsportgeschäft Felix Bühler hat kein Patentrezept auf Lager. Sie rät ihren Kunden nicht explizit eine Lösung, sondern verweist auf die verschiedenen Möglichkeiten. «Der Vorteil vom Hufgrip ist sicher, dass für den Reiter keine Arbeit anfällt. Dafür kann der Hufflex wirklich nur bei Bedarf eingesetzt werden, ist schnell montiert und hält je nach Gebrauch ein bis drei Jahre», erläutert die Filialleiterin. Wenn der Schnee vor dem nächsten Hufschmied-Termin kommt, wird im Geschäft als Notlösung oft nach Hufkitt gefragt, welcher ebenfalls kurzfristig eingesetzt werden kann, jedoch etwas an Montagegeschick erfordert. «Natürlich werden auch andere Methoden ausprobiert, wie das Einfetten der Hufsohlen vor dem Schneeritt. Aber dessen Nützlichkeit scheint sehr von der Beschaffenheit des Schnees abzuhängen», ergänzt Marianne Dermon.

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trocknen zu lassen, damit das Öl besser eindringen kann. Die Wirkung dessen sehe ich ähnlich der Lippenpomade beim Menschen; es ist wohltuend, hat aber keine medizinische Notwendigkeit», erklärt Cyril Zuber. Der Hufschmied ist überzeugt, dass gerade im Winter die Pflege essentiell ist, da die Hufe von Schnee und Salz eher ausgelaugt sind. Stefan Wehrli rät komplett von Huffett ab. «Es macht die Hufe weich und instabil. Zusätzlich hat der Huf keine Möglichkeit mehr, um Feuchtigkeit aufzunehmen oder abzugeben. Wenn es kalt und trocken ist und der Huf mehr Feuchtigkeit braucht, die Hufe täglich mit Nivea Body Lotion (weisse Flasche, für normale Haut) eincremen. Der Huf nimmt soviel Feuchtigkeit auf, wie er benötigt und wir haben nicht die schädliche Wirkung des Wassers. Die Hufe werden auch nicht zu weich, weil der Feuchtigkeitsaustausch weiterhin funktioniert. Bei zu weichen Hufen hilft Keratex Hoofhardener. Er macht die Hufe hart aber nicht spröde. Dadurch sind sie widerstandsfähiger gegen Bakterien und Pilze, welches die Hauptfeinde eines Hufes sind», erklärt Stefan Wehrli.


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Sauberkeit ist das oberste Gebot Ähnlich sieht es Reto Zürcher: «Wenn schon, dann rate ich auch eher zum Ölen der Hufe anstatt zum Fetten, denn dies ‹verschliesst› den Huf eher, vor allem wenn dies zu oft geschieht.» Noch grössere Beachtung schenkt er dem Auskratzen der Hufe, was leider gar nicht überall selbstverständlich zur täglichen Routine gehört. «Ein gründliches Auskratzen der Hufe und auch mal eine Riechkontrolle, ob nichts müffelt, ist das A und O der Hufpflege», betont Reto Zürcher. Auch Stefan Wehrli schwört auf die Stallhygiene, immer so trocken und sauber, wie nur möglich. «So wenig wie möglich die Beine abspritzen oder die Hufe waschen, weil das Pferd ein Steppentier und kein Nilpferd ist. Denn das Wasser bleibt zwischen Hufeisen und Huf und wird durch die Kapillarwirkung den Nägeln entlang nach oben gezogen», weiss der Hufschmied. Dadurch werden die weisse Linie und das Wandhorn zu weich und fäulnisanfällig. Die weisse Linie ist dann immer schwarz anstatt weiss (hellgelb ist die natürliche Farbe der weissen Linie = Verbindungsschicht von Sohlen und Wandhorn).

Beschlag und Hufschutz Bei der regelmässigen Kontrolle des Beschlages durch den Pferdebesitzer kann festgestellt werden, ob die Beschaffenheit gut ist oder ein Hufeisen locker oder zu stark abgenutzt ist. Auch wenn das Pferd nicht «rund» läuft oder häufig stolpert, ist der Hufschmied hinzuzuziehen. Dieser ist auch Ansprechperson, wenn sich Risse oder Spalten bilden am Huf oder die Wände ausbrechen. Ein beschlagenes Pferd sollte zirka alle sechs bis acht Wochen zum Hufschmied; bei therapeutischen Beschlägen, die zur Heilung oder Korrektur des Hufes oder auch der Gelenksstellung beitragen sollen, ist eine verkürzte Beschlagsperiode sinnvoll. Bei der Auswahl des Beschlags oder Hufschutzes spielen viele Faktoren mit: die Nutzung des Pferdes, Vorerkrankungen der Gliedmassen oder anatomische Besonderheiten. Heute gibt es zum bekannten Metallbeschlag verschiedene Alternativen. Zum Beispiel Klebeschuhe, deren Vorteil in der schmerzlosen Befestigung an einem Rehehuf liegt. Oder Kunststoffbeschläge mit einem deutlich niedrigeren Gewicht und einer grösseren Dämpfungswirkung. Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3

01 Auch Barhufer werden regelmässig in Form gebracht. 02 Das heisse Eisen wird in Form gebracht. 03 Das Eisen wird angepasst, bevor es aufgenagelt wird. 04 Das Eisen wird aufgenagelt. 05 Der Hufgrip wird zusammen mit dem Hufeisen aufgenagelt. 06 Ein neuer Beschlag ist fällig. 07 Hufeisen, vom Kleinsten zum Grössten. 08 Unter dem Hufeisen wird eine Ledersohle befestigt. 09 Hufgrip, Kombisohle und Kunststoffsohle.

Schutz vor Schneestollen Das Aufstollen von Schnee in den Hufen kann den schönsten Winterausritt vermiesen und ein sicheres Laufen des Pferdes unmöglich machen. Verschiedene Hilfsmittel können dieser Problematik entgegenwirken. So verhindert eine HufgripEinlage diese Einballung durch einen 47


Strahlfäule Eine der häufigsten Huferkrankungen ist Strahlfäule, wobei das weiche Strahlhorn des Hufes durch Fäulnisbakterien zersetzt wird und die Hornqualität durch die Infektion sinkt. Mangelnde Hufpflege oder verschmutzte Boxen und Ausläufe zählen zu den Ursachen für diese bakterielle Huferkrankung. Aber es kann auch vorkommen, dass ein Pferd extrem anfällig ist, egal wie sauber der Stall ist und da heisst es dann, nicht abwarten, sondern die Furchen sauber rausputzen und die Hufe gut versorgen.

Gummischlauch am inneren Rand des Hufeisens an der Hufsohle. Der Gummischlauch wird beim Auffussen auf Schnee zusammengedrückt und beim Abheben des Hufes vom Boden wird durch die Eigenspannung des Gummis der eingeballte Schnee herausgedrückt. Der Hufgrip kann einfach zwischen Huf und Hufeisen aufgenagelt werden und hält normalerweise ein bis zwei Beschlagsperioden. «Diese Methode ist für Ausritte im Schnee stabil und sehr zweckmässig. Es muss einfach früh genug daran gedacht werden, damit der Hufgrip montiert ist, wenn der Winter einsetzt», erklärt Cyril Zuber. Auch rund 85 Prozent der Kunden von Reto Zürcher verwenden Hufgrip. «Je nach Beschlagszyklus und Wettervorhersage muss halt manchmal auch schon im Oktober das Montieren der Hufgrip in Erwägung gezogen werden», ergänzt Reto Zürcher. Der Hufgrip ist übrigens eine Schweizer Erfindung, obwohl es heute auch andere Hersteller gibt. «Wenn jemand oft ins Gelände geht und das Pferd eine gute Hufqualität hat, sind Hufgrip die beste Variante. Nicht sehr teuer, aber das Beste gegen Schnee-Einballungen und das Pferd hat

trotzdem gute Bodenhaftung», erklärt Hufschmied Stefan Wehrli. Winter-Hilfsmittel Ebenfalls von vielen Reitern eingesetzt wird der Hufkitt, welcher mehrmals verwendet werden kann und eine günstige Alternative gegen Schneestollen bietet. Die gelbe Kittmasse wird rund eine Viertelstunde in heisses Wasser eingelegt, wodurch diese weich wird. Danach kann der Hufkitt in den Huf gepresst werden, was durch den Pferdebesitzer selber vorgenommen wird. Deshalb eignet sich diese Lösung vor allem auch für Reiter, die nur selten auf Schnee unterwegs sind. «Ein regelmässiges Auswechseln/Reinigen des Hufkitts macht Sinn und es gilt zu berücksichtigen, dass dieses Hilfsmittel bei sehr flachen Hufen ungeeignet ist, da er sich lösen und verloren gehen kann», erklärt Cyril Zuber. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von Hufflex, ein mit Gummiwulst überzogener Federstahlbogen. Auch dieser kann selber montiert werden, er wird einfach in das Eisen geklemmt, bevor das Pferd geritten oder gefahren wird. Von Sohlen und Stollen «Wenn das Pferd schwache Hufwände hat sind Leder/Polyurethan-Kombisohlen mit Silikonpolsterung mein Favorit. Gegen die Hufseite ist das Leder, welches den schwachen Wänden hilft und gegen die Bodenseite ist das Polyurethan, welches die Schnee-Einballung weitgehend verhindert», weiss Stefan Wehrli. Sohlen müssen unterfüllt werden, damit der Huf vor Feuchtigkeit und Schmutz geschützt ist. Reto Zürcher bevorzugt dafür ein Naturprodukt, nämlich ungewaschene Schafwolle, deren Lanolin eine rückfettende

Wirkung hat. Um auf gefrorenem Boden die Trittsicherheit zu verbessern, können Hartmetallstollen an den Hufeisen angebracht werden. Es gibt Steck- und Schraubstollen, welche nach dem Fahren oder Reiten wieder entfernt werden sollten, damit sich die Pferde im Stall nicht verletzen können. «Vor allem Gewindestollen müssen nach dem Ritt wieder raus, da sich diese lösen können und dann das Gewinde ausschlagen», rät Reto Zürcher. Zusätzlich werden Hartmetallstifte an den Hufeisen montiert, welche einen ganzjährigen Gleitschutz auf Strassen bieten. Stefan Wehrli empfiehlt, möglichst kleine Mordaxstollen zu wählen und bei Ponys und Pferden mit kleinen Hufen unbedingt Pony-Stollen zu verwenden. «Sonst ist die Stellungsveränderung zu gross», ergänzt er.

Barfuss durch den Winter Auch bei einem Barfussgänger sind die Hufe in regelmässigen Intervallen auszuschneiden und zu bearbeiten. Stefan Wehrli befürwortet das Barhufgehen, wenn es der Verwendungszweck des Pferdes erlaubt. «Die Barhufperiode muss aber mindestens drei Monate dauern, damit es sich lohnt. Denn zuerst werden die Hufe meistens schlechter und das Pferd hat Mühe mit dem Gehen, bis das Horn hart geworden ist. Der Vorteil ist, dass sich die Strukturen, welche durch den Beschlag geschwächt wurden, wieder erholen können. Der Nachteil ist, dass das Pferd während der Umstellungsphase weniger intensiv eingesetzt werden kann und eine korrekte Barhufpflege viel aufwändiger ist», ergänzt der Hufschmied. Der Handel bietet viele verschiedene Modelle von Hufschuhen für Pferde an und auch hinsichtlich der Befestigung am Huf des Pferdes gibt es unterschiedliche Lösungen. Damit die Pferde mit den Hufschuhen nicht ausrutschen, dienen verschiedene Sohlenprofile, Spikes oder die Möglichkeit zur Anbringung von Schraubstollen als Gleitschutz.

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Lieben – schützen – versichern! 112 Jahre Pferdeversicherung Die schweizweit tätige und genossenschaftlich organisierte Ver­sicherung epona – ­Leader in Sachen Tierversicherung in der Schweiz und Pionier im Bereich der Behandlungskostenversiche­ rung – hat trotz aller wirtschaft­ lichen Turbulenzen beharrlich am gesteckten Ziel festgehalten und kann sich zahlreicher ­Innovationen erfreuen. Dank der Entwicklung neuer Produkte und einem Ausbau ihres Aussen­ dienstes hat epona ideale Bedin­ gungen geschaffen, um den Bedürfnissen der Kunden und ihrer Tiere nachzukommen.

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u Beginn des 20. Jahrhunderts war das Pferd nicht nur ein ­treuer Begleiter des Menschen, sondern auch seine verlässlichs­ te Arbeitskraft. Aus dieser Erkennt­nis heraus haben sich einige Rei­ ter zu­sammengetan, um für dieses wichti­ ge ­Kapital des täglichen Lebens eine Ver­si­ cherungsgesellschaft zu gründen. 1901 war die Geburtsstunde der Schweizer ­Pferdeversicherungsgenossenschaft in Lausanne. Nach der Übernahme des Ver­ sicherungsbestandes der Berner Pferdever­ sicherung wurde sie epona genannt – nach der keltischen und römischen Göttin und Schutzpatronin der Tiere. Heute feiert diese kleine, unabhängige Gesellschaft – die einzige vom Bundesrat konzessionierte Pferdeversicherungsge­ nossenschaft in der Schweiz und Spezia­ listin im Bereich der Tierversicherung – ihr 112-jähriges Bestehen. Doch das ist noch lange kein Grund, sich auf den Lor­ beeren der Vergangenheit auszuru­hen – epona freut sich, noch viele Ideen in der Zukunft umsetzen zu können.

Um diese Visionen zu ermöglichen und frei in die Zukunft «durchzustarten» braucht es ein solides Fundament und die­ ses hat epona in folgenden Punkten: • Ihre juristische Basis als Genossen­ schaft auf Gegenseitigkeit. Wobei Soli­ darität und Handeln im Interesse des Versicherungsnehmers – der Grundge­ danke der Gründer der Gesellschaft 1901 – mög­lichst optimal gelebt wer­ den. • Liebe zum Tier, das Verständnis sowie das Teilhaben an den Gefühlen der Kun­ den. • Garantierte finanzielle Solidität – als Schutz vor wirtschaftlichen Schwan­ kungen. epona zählt in diesem Bereich zu den besten Versicherungen auf dem Schweizer Markt. • Unabhängigkeit, die eine langjährige Entwicklung zugunsten der Tiere und der Besitzer ermöglicht. • Konzentration auf den Schweizer Markt. epona kennt ihre Kunden und deren Bedürfnisse und Sorgen. Aus die­ sem Grund weiss sie, gegen welche ­Risiken abgesichert werden muss und offeriert angepasste Versicherungspro­ dukte und attraktive Dienstleistungen. Dies können Standardprodukte oder individuell angepasste Versicherungs­ lösungen für spezifische Kundenwün­ sche sein. • Zusammenarbeit mit Partnern. • Motiviertes und dynamisches Personal aus allen Teilen der Schweiz im Innenund Aussendienst. 2013 wurde ein grosser Fotowettbe­ werb gestartet, der ein voller Erfolg war. Aus der enormen Anzahl der Versicherungs­ nehmer, die teilgenommen haben, ging Beverly Widmer mit ihrer Stute Escada als glückliche Gewinnerin hervor und darf sich auf ein Fotoshooting freuen. Diese Bilder können dann auf der Inter­netseite www.epona.ch oder auch, zusammen mit den Bilder der anderen Teilnehmer, auf

Gewinnerin Fotowettberb: Beverly Widmer mit ihrer Stute Escada.

der Facebook-Seite ange­sehen werden. Ein Teil dieser Bilder werden ebenfalls in den neuen Verkaufs­broschüren zu bewundern sein. Über diesen speziellen «bildlichen» Kontakt mit ihren Kunden und deren Tiere hat sich epona besonders gefreut – so wie übrigens auch über jeden Kon­ takt mit Tierbesitzern. Rufen Sie einfach an – oder schreiben Sie uns – auch mit Ideen für neue Produkte. epona freut sich darüber, wie Sie auch in allen Tierversicherungs­ fragen zu beraten. epona sucht auch in der Zukunft ständig neue attraktive Angebote zu realisieren. Dabei steht das Wohlergehen des Tieres und die Zufriedenheit des Besitzers selbst­ verständlich im Mittelpunkt der Überle­ gungen.

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Neuer Direktor bei der Tierversicherung epona An der ordentlichen Generalversammlung vom 18. Juni 2013, hat der Präsident des Verwaltungsrats, Hans Ulrich Sutter, das Ausscheiden von Christoph Erb bekannt gegeben. Nach mehr als 13 Jahren als Direktor, hat Christoph Erb eine Neuorientierung seiner beruflichen Karriere gewünscht.

Thierry Broger, der vom Verwaltungsrat nominierte neue Direktor hat seine Stelle am ­ 1. September 2013 angetreten. Ursprünglich, eine reine Pferdeversicherung, hat epona die Geschichte der letzten 112 Jahre miterlebt. Sie hat zwei Weltkriege überstanden, sowie mehrere grosse Wirtschaftskrisen. Über

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die Pferdeversicherung hat epona sich allmählich zur Versicherung für alle Tiere entwickelt. Die über 100 Jahre alte Gesellschaft, die sich einer ausgezeichneten Form erfreut, erlaubt dank der rigorosen Geschäftsführung die Auszahlung einer Dividende von 5 Prozent an die Genossenschafter.

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Ein Tag mit

Linda Parelli

in Dielsdorf Sonntag, 22. September 2013

«Parelli» – schon gehört, vielleicht auch schon mal gelesen, aber was genau der Name bedeutet, wissen noch nicht alle. Wie viel Halbwissen oder auch Falschwissen über diesen Begriff herrscht, beweist der freundliche ältere Herr, welcher auf die Frage, wo denn hier der Parelli Event stattfindet, antwortet: «Ah, Parelli, das sind doch die, welche Angst haben, auf ihr Pferd zu steigen.» Was beinhaltet denn der Begriff «Parelli» nun wirklich?

Text: Theres Misar, Fotos: Adrian Heinen

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m das herauszufinden, waren an die 500 Pferdebegeisterte am 22. September nach Dielsdorf gepilgert. Linda Parelli, Frau von Pat Parelli und Mitbegründerin von Parelli Natural Horsemanship, war an diesem Tag anwesend, um genau das zu erklären und zu zeigen. Pferde sind Herden- und Steppentiere, egal welche Rasse und zu welchem Zweck gezüchtet. In unserer engen, zivilisierten Welt sind die Bedingungen der Herde und der Weite nicht mehr gegeben. Was also können wir tun, wenn wir keine 10 000 Acres mehr zur Verfügung haben? Genau hier kommt Parelli ins Spiel. Pferde wollen beschäftigt werden, sowohl im Kopf wie auch physisch. Zudem streben wir ja eine Partnerschaft mit unseren Pferden an. Wir erreichen diese Partnerschaft sicher nicht nur durch streicheln oder durch eine nigelnagelneue Ausrüstung, sondern dadurch, dass wir eine gegenseitige Kommunikation zu unserem Pferd aufbauen, seine individuellen Bedürfnisse verstehen und es so positiv fordern und fördern können. Alle Pferde sprechen die gleiche Sprache, nicht Englisch, Deutsch oder Chinesisch, sondern «Pferdisch». 50

Parelli Natural Horsemanship ist eine Möglichkeit, diese Sprache zu lernen und dadurch zu verstehen, wie Pferde wirklich «ticken». Auch der Begriff «Druck» verlangt nach einer Erklärung. Druck wird in der heutigen Zeit mit Zwang in Verbindung gebracht, ist also negativ behaftet. Sehr schön war an diesem Sonntag mit Linda Parelli jedoch zu sehen, dass dies nicht so sein muss. Pferde der unterschiedlichsten Rassen und in unterschiedlichen Stufen der Ausbildung wurden gezeigt; zu Beginn ein 8-jähriger Oldenburger, ein 11-jähriger Lusitano und ein 13-jähriger Cruzado. Alle trugen sie einen englischen Sattel, damit wäre schon mal das erste Vorurteil widerlegt, dass Parelli nur etwas für Westernreiter ist. Die Pferde lernen zuerst vom Boden aus dem Druck zu weichen, analog der Herde oder der Symbiose Mutterstute/Fohlen. Der Druck wird jeweils in vier Phasen der Bestimmtheit aufgebaut, sodass das Pferd jederzeit die Chance hat, zu weichen bzw. unserer Aufforderung nachzukommen. Zu Beginn der Ausbildung kann dieser Druck stärker und bestimmter sein, mit fortschreitendem Training wird er jedoch immer feiner und unsichtbarer. Der «Carrot Stick» dient dabei als Verlängerung des Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3

Armes und das «Rope» bildet die noch sicht- und fühlbare Verbindung zwischen Mensch und Pferd. Ein weiterer Bestandteil der ParelliAusbildung ist u.a. die Verständigung und Führung auf immer mehr Distanz, schliesslich ohne Halfter oder Seil, nur über die Körpersprache. Dies ist der ultimative Test, wie gut eine Partnerschaft zwischen Mensch und Pferd bereits ist. Die am Boden etablierte Kommunikation wird ­ schliesslich auch beim Reiten weiter entwickelt; einerseits beim Freistil-Reiten ohne ständigen Zügelkontakt und schlussendlich auch beim klassischen Reiten mit Trense, Kontakt und Versammlung. Während des Seminars ging Linda Parelli auf jedes Pferd einzeln ein, zeigte Stärken und Schwächen jeder Pferdepersönlichkeit auf und erklärte worauf das Augenmerk in der weiteren Ausbildung zu legen ist. Dabei war es sehr sympathisch zu sehen, dass nichts einstudiert war und den Pferden ihre individuelle Persönlichkeit und ihr Temperament zugestanden wurde. So fand zum Beispiel der Oldenburger, dass es jetzt kurz an der Zeit für eine nicht geplante «Showeinlage» wäre, was Erheiterung auf den Zuschauerrängen auslöste und bei den Akteuren in der Halle


mit milder Nachsichtigkeit gehandhabt wurde. Wobei wir gleich beim nächsten Slogan des Tages angekommen wären: «Spass»! Die Arbeit mit uns soll den Pferden Spass machen, egal in welcher Reit- und Sportart. Mit Pat Parellis «7 Spielen» kreiert man nicht nur eine gemeinsame Sprache, sondern man hat auch gleich das Werkzeug, um sein Pferd in jeder Situation zu analysieren und es zu einer aktiven Zusammenarbeit zu motivieren. Wichtig ist zudem auch, dass die Lektionen so kreiert werden, dass sie den Bedürfnissen und der Persönlichkeit des Pferdes entsprechen; nur so können diese auch verstanden und

umgesetzt werden. Sport und Spass müssen sich demnach nicht ausschliessen; eine Lektion der höheren Dressur, wie die Piaffe wird von Level zu Level Schritt für Schritt erlernt. Das Springen von verschiedenen Hindernissen wird schon in den unteren Stufen der Ausbildung geübt. Sowohl am Boden, wie auch im Sattel bietet das Parelli-System somit vielfältige Lösungen und Möglichkeiten für Mensch und Pferd. Was an diesem Sonntag besonders auffiel, war die heitere fast familiäre Stimmung. Linda Parelli war weit davon entfernt Starallüren an den Tag zu legen. Das Wohl der Pferde stand im Vordergrund. Auch den anwesenden Parelli-Instrukto-

ren konnten durchaus kritische Fragen gestellt werden. Versuchen wir doch analog der Pferde, miteinander in einen dialogfähigen Konsens zu treten, Gräben zuzuschütten und Vorurteile zu überwinden, damit unsere Pferde die Steppe nicht vermissen.

01 Aufmerksam, entspannt und mental mit dem Reiter verbunden – Partnerschaft unter dem Sattel! 02 Parelli-Instruktorin Marion Oesch mit ihrem Oldenburger Wallach «Whisper».

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03 Gespitzte Ohren bei Zwei- und Vierbeinern während den Unterrichtslektionen mit Linda Parelli. 04 Parelli-Instruktor Walter Gegenschatz demonstriert «Jumping Naturally» mit Warmblutstute «Rubylove»

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05 Kreative Bodenarbeit am langen Zügel mit Parelli-Instruktorin Yvonne Salfner und ihrem Haflinger «Sancho». 06 Wenn die Kommunikation stimmt, klappt es auch mit ungewöhnlichen Hindernissen! 06 Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3

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shopping herbst 2013

BR Jos Lansink Combo Outdoordecke Anatomic BR arbeitet seit Jahren mit dem erfolgreichen Springreiter Jos Lansink zusammen. Zweimal im Jahr präsentiert BR eine neue Jos Lansink Collection, welche die hohen Ansprüche von Profis erfüllt. Die BR Jos Lansink Combo Outdoordecke Anatomic ist das beste Beispiel. Die stabile Decke, gefertigt aus 1200 Denier Polyester Ripstop, hat eine 340-gPolyfill-Füllung und ein Ciba-behandeltes (feuchtigkeitsregulierend) Cool-PlusObermaterial. Der untere Teil und die Brustpartie sind mit Nylon gefüttert. Die Decke mit verschweissten Nähten ist bis 3000 mm/m2 wasserdicht, winddicht und 4000 g/m2 24 Stunden atmungsaktiv. Die Atmungsaktivität des Materials hilft die Körpertemperatur des Pferdes zu regulieren. Sie hält Ihr Pferd warm, trocken und komfortabel. Der perfekte, anatomische Schnitt sorgt dafür, dass die Decke nicht rutscht. Die doppelte Brustschnalle garantiert volle Verstellmöglichkeiten und maximalen Komfort. Sie hat verstellbare Kreuzgurte, verstellbare Beinschnüre und einen V-förmig geschnittenen Schweiflatz. Die Gehfalten geben dem Pferd maximale Bewegungsfreiheit. Das abnhembare Halsteil kann mit einem Zweiwege-Reissverschluss und Klettverschlüssen an der Decke befestigt werden. Das Halsteil selber hat zwei Klettverschlüsse und eine 150-g-Polyfill-Füllung, sodass das Pferd mit installiertem Halsteil nicht schwitzt. Die BR Jos Lansink Combo Outdoordecke Anatomic ist in der Farbe Navy und in den Grössen 165 bis 215 cm erhältlich, UVP Euro 189.95. Weitere Informationen über die BRWinter-Kollektion 2013 erhalten Sie unter www.br.nl und bei Ihrem BR-Händler.

Der neue Sommer-Sattel: Esprit Performance Dressage

Die Fachmesse Spoga Herbst im September ist der Zeitgeber der Reitbranche um ihre Neuheiten vorzustellen. Sommer hat gleich sechs neue Sattelmodelle präsentiert und damit zum wiederholten Male die Innovationsfähigkeit und die Nähe zum Kunden gezeigt. Bei allen neuen Modellen wurde auf den Aspekt des freien und anatomisch korrekten Sitzens für den Reiter/die Reiterin eingegangen und das bei optimaler Anpassbarkeit des Sattels auf das Pferd. Damit erfüllt Sommer die Wünsche vieler Reiter/-innen. Der Sattel Esprit Performance Dressage ist ein Dressursattel mit einem leicht vorgeschnittenen Sattelblatt, welches es dem Reiter/der Reiterin ermöglicht, trotz aufrechten Sitzens das Bein leicht angewinkelt am Sattelblatt anzulegen. In Verbindung mit dem Sitz entsteht so ein freies, anatomisch korrektes und sehr angenehmes Sitzen mit grösstmöglicher Einwirkung.

Eine weitere Besonderheit ist der Mittelkeder im Sitz und die integrierte kleine Tasche. Die für viele oft störende Kante von kleiner Tasche zum Sattelblatt entfällt. Der Esprit Performance Dressage kann mit verschiedenen Kissen ausgestattet werden. Standardmässig ist ein frei aufgehängtes Filz-Sandwichkissen mit Abnähern im Bereich des Widerrists und einer vergrösserten Auflage untergebaut, dadurch wird ein freieres Arbeiten des Trapezmuskels erreicht. Der Esprit Performance Dressage ist für Pferd und Reiter ein optisch moderner und hoch funktionaler Dressursattel. Unverbindliche Preisempfehlung: 2990 Euro Weitere Informationen erhalten Sie direkt bei der Theo Sommer GmbH oder im Fachhandel. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.sattelmacher.com

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41. EQUITOUR-Reiterreisen-Katalog erscheint Anfang November Neue Ziele in Spanien, Sri Lanka oder Madagaskar! Bald ist es wieder soweit. Der neue EQUITOUR-Reiterreisen-Katalog ist ab Anfang November verfügbar. Freunde von Reiterreisen dürfen wieder gespannt sein. Auf neue Ziele und herrliche Erlebnisse zu Pferd weltweit. Neben neuen Reittouren in die spanische Sierra Nevada oder Reiturlaub auf Sri Lanka gibt es beispielsweise ein neues Programm in Madagaskar. Madagaskar – die «Rote Insel». Vor 150 Mio. Jahren trennte sich die Landzunge vom afrikanischen Kontinent. Dadurch entstand eine einzigartige Flora und Fauna. Es gibt zahlreiche endemische Arten, die nur hier vorkommen. Madagaskar blieb bisher vom Massentourismus verschont und kann daher individuell entdeckt werden. Zudem setzt Madagaskar vermehrt auf Naturschutz und nachhaltigen Tourismus. Hier vermischen sich u.a. indonesische, afrikanische und französische Einflüsse zu einem bunten Gemisch an Traditionen. Angeboten werden Reittouren zwischen 6 und 13 Tagen Länge. Zu Pferd erkunden die Teilnehmer die tropischen Strände und

das vulkanische Innere der Insel. Unterwegs werden die Reiter von den neugierigen Lemuren beäugt. Warme Quellen laden zum Baden ein, ebenso wie der Indische Ozean. Ein besonderes Erlebnis ist das Planschen im Meer zusammen mit den Pferden. Preis: CHF 1190.– bis CHF 2600.– für 6, 9, 11 oder 13 Tage Reittour inkl. Unterkunft in einfachen Hotels, Gasthäusern oder Zeltcamps, VP, Gepäcktransport mit Begleitfahrzeug, Reitführung, Transfers. Termine: August bis Dezember Voraussetzungen: Ab 2 bis 3 Jahre Reiterfahrung, sicher in allen drei Gangarten im Gelände. Das Gelände (Bergetappen) ist zum Teil anspruchsvoll, daher ist eine gute Kondition nötig. Reitzeit täglich ca. 5 bis 6 Stunden. Reittempo: Am Strand und auf einigen Wegen flottes Reiten, im Gebirge ruhigeres Reittempo. Die komplette Reisebeschreibung sowie alle Termine und Preise sind bereits jetzt online zu finden auf www.reiterreisen. com/madagaskar. Der EQUITOUR-Reiterreisen-Katalog 2014 kann bestellt werden auf www.reiterreisen.com oder unter Tel. 061/3033103.

LEINSAMEN Leinsamen spielen in der Pferdefütterung bei allen Pferden das ganze Jahr eine wichtige Rolle zur Erhaltung der Gesundheit (Koliken usw.) sowie dem Aufbau von Knorpeln und Hufhorn und dem Schmieren der Gelenke. Durch ein spezielles technisches Verfahren werden in der Schweiz seit 1989 Keller`s echte LEINSAMEN gekocht/getrocknet hergestellt. Sie können dem Pferd täglich ganz einfach, sauber, problemlos, sicher und zeitsparend zusammen mit dem Kraftfutter (z. B. Hafer) verfüttert werden. Das aufwändige Kochen entfällt. Dieses Produkt garantiert eine hundertprozentige Verwertung. Alle Infos unter: www.kellers-leinsamen.ch

Kräutermischungen als gesunde Ergänzung Die Weiden verfügen über nur noch wenig Grünes oder werden bald geschlossen, dadurch beschränkt sich der Speiseplan des Pferdes wieder auf Heu und Kraftfutter. Mit unseren naturreinen Futter-und Kräuterzusätzen können Sie allfällige Mängel oder Gesundheitsprobleme wirkungsvoll unterstützen und das Grundfutter bereichern. Kräutermischungen für die Bereiche Atmung, Verdauung, Haut und Fell oder Aufbau, oder eine Herbstkräutermischung aus gesunden Bestandteilen helfen Ihrem Pferd durch den Fellwechsel und den bevorstehenden Winter. Für vieles ist ein Kraut gewachsen. Fragen Sie uns wenn Sie eine Beratung wünschen. www.pferdesnacks.ch Wirkungsvolle Futterspezialitäten Telefon 062 871 59 44

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seitenblick K ol u m n e m i t d e m Etho lo g en ­A ndreas K urtz An dieser Stelle macht sich der Pferdeethologe Andreas Kurtz Gedanken zu unserem Umgang mit dem Pferd. Andreas Kurtz arbeitet seit Jahren mit den renommiertesten Pferdefachleuten der Schweiz zusammen und setzt sich für einen möglichst artgerechten ­Umgang mit dem Pferd ein.

Pferde – Wandel zwischen Traum und Realität

S

chau, dieser schöne Schecke. Dieser wilde Ausdruck und diese Kraft, mit dem könnte ich durch die Prärie preschen. Der ist sicher temperamentvoll und feurig, schau nur in seine Augen … Das Schwarz schimmert in der Sonne und die lange Mähne des Rappen weht im Wind – ein Traum von einem Pferd. Es ist wie auf Wolken zu schweben… Assoziationen sind so vielfältig wie die Pferde verschieden sind. Und immer wenn Menschen Pferde betrachten, hört man solche oder ähnliche Äusserungen. Kaum ein anderes Tier löst derartige und ausschliesslich positive Fantasien aus. Ist es die lange gemeinsame Geschichte, die sich in den letzten 5000 Jahren genetisch eingeprägt hat und Pferde für uns daher so unvergänglich verfänglich sind? Sind das die Spuren, welche diese enge Zusammenarbeit von Mensch und Pferd hinterlassen haben? Oder ist es die Entrücktheit der Menschen von der Natur, die uns alles nur noch als Träume wahrnehmen lässt? Meine Familie lebt in einem sehr ländlichen Umfeld, umgeben von Ziegen, Kühen, Gänsen, Schweinen und anderen Haustieren. Und für uns sind Pferde nicht mehr oder minder faszinierend, als die

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anderen Kreaturen. Sie alle lösen in uns ähnliche Assoziationen aus. Alle sind in Ihrer Art speziell und können uns im Leben sehr viel bieten und unseren Alltag massiv bereichern. Ganz nebenbei liefern sie uns mit ihrer Milch, ihren Eiern und ihrem Fleisch auch noch ein vielseitiges Nahrungsangebot. Fleisch? Von Pferden? Bei dem Gedanken stecken wir plötzlich in einem unserer grössten Gewissenskonflikte. Fleisch aus unseren kühnsten (Reiter-) Träumen auf dem Mittagstisch? – Niemals! Aber wie halten wir es denn zum Beispiel mit den 2,7 Millionen Schweinen, die wir in der Schweiz jährlich verzehren? Oder die vielen Rinder, Kälber und Lämmer? Haben Pferde als Haus- und/oder Nutztiere tatsächlich einen anderen Stellenwert und sollten daher auch nicht als Bestandteil unserer Nahrung dienen? Oder passt diese Vorstellung einfach nicht ins Bild unserer Fantasien? Sind die niedlichen Osterlämmer spielend auf den Wiesen oder die Kaninchen mit ihrem flauschigen Fell nicht auch Inhalt unserer Träume? Ich selbst bin überzeugt, dass beides nebeneinander Platz haben muss: Nutzen und Traum.

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Ist uns oftmals nicht einfach der Realitätsbezug zu weit entrückt, was dann beim Erwachen aus dem Traum den Aufprall in der realen Welt sehr schmerzhaft macht? Ob Traumberuf, Traumleben, Traumaussicht, Traumpartner, Traumpferd usw.: Irgendwann kommt immer der Zeitpunkt, an dem es gilt, nicht nur zu träumen, sondern auch die Realität in die persönliche und individuelle Betrachtungsweise mit einzubeziehen. Hinschauen und leben – auch mit unbequemen und unschönen Aspekten. Akzeptieren und respektieren sind oftmals Grundlage für eine nachhaltigere Zufriedenheit mit unserem persönlichen Umfeld.

Sie finden dazu die Ethologieschule auf Facebook unter: www.facebook.com/pages/ Ethologieschule/325941210791849 www.ethologieschule.ch


mode-SpeCial

Trends Die heutigen Ansprüche an Reitbekleidung sind hoch – insbesondere im Winter. Komfortabel, funktional, sportlich, leicht und modisch soll es sein. Und das Wichtigste im Hinblick auf die kommenden Herbst- und Wintermonate: Sie soll der Kälte und Nässe trotzen und unseren Körper warm halten. PASSION präsentiert auf den folgenden Seiten die neuen Reitmode-Trends für den Herbst und Winter 2013/2014 Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3

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mode-SpeCial

Warm anziehen macht Spass! Federleichte Daunen, kuschelige Fellkragen und trendige Farbakzente bei PIKEUR! Die kalte Jahreszeit! Schick und mollig warm wirds selbst draussen richtig gemütlich. Herbst und Winter sind ungemütlich? PIKEUR macht Mode-Lust auf die kalte Jahreszeit! Ob in Jacke, Weste oder Mantel, die federleichte Daunenfüllung sorgt bei jedem Schnitt für kuschelige Wärme. Ein echter Hingucker: Der Fellstehkragen mit Kuschelfaktor. Da haben Wind und Kälte keine Chance. Auch, weil es das passende Untendrunter gibt – in Form von schlank geschnittenen Multi-Funktionsshirts. Das Hightech-Gewebe dieser Sport-Shirts mit eleganter Knopfleister und Paisley-Emblem schmiegt sich an den Körper und erlaubt höchste Bewegungsfreiheit. Strassapplikationen zeugen von viel Liebe zum Detail. Typisch Mann Mann trägt Hightech – denn schliesslich setzt PIKEUR bei der Produktion seiner winterlichen Trendmodelle auf die bedeutendsten Facts der Sportswear von heute. Ob effiziente Wärmeisolierung bei geringstem Volumen oder ultraschall-verschweissten Nähte: Hier ist moderne Textiltechnik im Spiel!

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Silvano, Vilano, Aquino und Cantano präsentieren sich als Oberbekleidung in kräftigen Dark-Variationen von Brown, über Hazelnut bis Navy Und für ganz starke Typen darf´s gern auch ein paar modische Extras geben wie zum Beispiel die abnehmbaren Fellkragen oder die neuen PIKEUR-Drucker als optisches Element. Cooles Styling Die winterlichen Accessoires aus dem Hause PIKEUR haben Köpfchen: Klassische Mützen aus Wolle sorgen ebenso für warme Gedanken wie breite Stirnbänder, softe Dreieckstücher oder kuschelige Mützen aus Fleece. Gestreift, mit Schneeflockenmotiv, melange oder ganz uni – die Dessins greifen die modischen FarbIdeen der Basics auf und komplettieren sie aufs wärmste. Kombiniert mit Schal und Armstulpen ist der coole Look für die kommende Saison dann absolut perfekt.

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Das Unternehmen mit seinen Marken PIKEUR und ESKADRON ist der weltweit führende Ausstatter für Reiter und Pferd, der Kunden in aller Welt durch Tradition, Innovation, Design, Funktionalität, Zuverlässigkeit und Service überzeugt. Seit 1972 stattet PIKEUR ununterbrochen das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei und verschiedene Championatsmannschaften in der ganzen Welt aus. Hohe Qualitätsstandards, perfekte Passformen, modische Impulse und moderne Stofftechnologien bei Reithosen, klassischer Turnierbekleidung, Sportswear und Accessoires bilden bei PIKEUR die Erfolgsgrundlage für unser Unternehmen und unsere Kunden. Weltweit stehen ESKADRON-Produkte für Eigenschaften, die von Pferdefreunden geschätzt werden: Verlässlichkeit, Professionalität und Langlebigkeit vereint mit attraktiven Design. Die Produkte von ESKADRON werden von Pferdefreunden für Pferdefreunde entwickelt.

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mode-SpeCial Mit der neuen CROSS VEST LIGHT bringt KOMPERDELL für 2013 eine neue extrem leichte und äusserst komfortable Schutzweste auf den Markt, die auch auf der diesjährigen Spoga die Jury überzeugen konnte.

unter einem Sakko tragen. Die Weste besteht aus KOMPERDELL´s sicherstem Cross3Rückenprotektor (CE-geprüft EN 1621-2) mit unschlagbaren Restkraftwerten von unter 5KN, die weit unter den gesetzlichen Vorschriften liegen. Zu-

sätzlich werden Rippen und Weichteile durch eine inno­ vative Schaumkonstruktion geschützt. Die Dual-DensitySchäume passen sich durch Einwirkung von Körperwärme perfekt an die Kontur des Körpers an. Dies macht nicht nur

Extreme Leichtigkeit, beste Schutzfunktion und enorme flexible Anpassungsfähigkeit der Weste sorgen für einen ultimativen, noch nicht dagewesenen Tragekomfort. Die Cross Vest Light wird zum kaum spürbaren Sicherheitspanzer, der sich optimal anpasst und nicht aufträgt. Sie lässt sich problemlos auch

eine gute Figur, sondern bietet auch umfassenden Schutz! Seitlich kann zusätzlich die Passform stufenlos weitenreguliert werden. Erhältlich ist die Weste in einer Herren- und Damenversion mit Brustausformung und Taillierung. Wer einmal eine KOMPERDELL-Weste getragen hat, spürt erst den Unterschied!

Auch der neue Herbst/Winter Katalog von Felix Bühler ist da!

Auf 226 Seiten präsentiert sich der neue Herbst-/WinterKatalog von Felix Bühler.

Die Herbst-/Winter-Modekollektion Felix Bühler Collection liegt voll im Trend und überzeugt durch gute Qualität. Auch für den ganz kleinen Rei-

ternachwuchs ist dank der ­neuen STEEDS Baby Collection dieses Mal etwas mit dabei. Neu bei Felix Bühler ist zudem, dass ab einem Bestellwert von über CHF 200.– keine Versandkosten mehr anfallen. Der letzte Winter war bekanntlich anhaltend kalt. Bis spät im neuen Jahr zeigte das

Thermometer unter Null. Dem Angebot an Wärmeartikeln wurde deshalb ein spezielles Augenmerk geschenkt. Erhältlich ist der neue Herbst-/Winter-Katalog online unter www.felix-buehler.ch, telefonisch unter Tel. 0848 80 33 80 oder direkt vor Ort in allen Felix-Bühler-Filialen.

Felix Bühler AG 5600 Lenzburg www.felix-buehler.ch

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Klassische Schnitte und Farben kombiniert mit modernen Designs – so kommen Sie und Ihr Pferd gut durch Herbst und Winter. Funktionalität trifft Stil und dies zu einem ausgezeichneten Preis-LeistungsVerhältnis.

Reitjacke Sina Eine modische, warmhaltende Reitjacke für die etwas kühleren Tage. UVP € 109,95

Softshelljacke Sandra Die Funktionelle Softshelljacke mit weichem Teddy-Futter ist wasser- und windabweichend durch das atmungsaktive Obermaterial. UVP € 79,95

Thermomantel Saphira Ein modischer, warmhaltender Reitmantel für die ganz kalten Tage am Stall. So können Sie selbst bei eisigen Temperaturen einen Ausflug im Schnee wagen. UVP € 149,95

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News

Editorial

Liebe Swiss-Endurance-Mitglieder, liebe Passion-Leser und Pferdefreunde, Die Distanzreitsaison neigt sich dem Abschluss zu. Mit dem Emmen Ritt, dem Pleasure Ride in Roggliswil und dem Löörenhofritt haben wir von einem guten umfangreichen RittAngebot in der Zweiten Saisonhälfte profitiert. Man kann nicht genug den Organisatoren danken, die sehr viel Zeit und Aufwand für uns, die Distanzreiter, investiert haben. Das Passion – Schweizer Reitmagazin ist unser Vereinsorgan und wir haben einen spe-

ziellen Swiss Endurance -Teil. Die Swiss Endurancemitglieder erhalten die Pferdezeitschrift gratis. Mhh… anscheinend haben das noch nicht alle unsere Mitglieder bemerkt. In der letzten Ausgabe ist auch der Einzahlungsschein für den Mitlieder Beitrag 2013 beigelegt gewesen. Leider, und das finde ich eigentlich nicht berauschend, ist die Zahlungsmoral nicht gerade umwerfend. Swiss Endurance übernimmt und finanziert viele Aufgaben, die dem gesamten Distanzreitsport zu Gute kommt, z. B. das Betreiben der Homepage, die Publikation des SEN’s im Passion, die Unterstützung der Organisatoren etc. Es wäre schade, wenn wir einen Teil dieser Dienstleistungen reduzieren oder gar einstellen müssten.

Die Besten für die Besten Araber für den Distanzreitsport Araber von Schweizer Züchtern Eleganz, Leistung, Rasse und Klasse SZAP und Swiss Endurance: Die grosse Präsentation Vorstellung und Show März 2014

3/2013

Unsere Mitglieder sind wichtig. Auch für Neumitglieder ist unser Verein attraktiv. Wir starten auch eine Neumitglieder-Aktion. Bitte macht doch auch Werbung für uns. Swiss Endurance macht natürlich nicht Winterschlaf, über den Swiss Endurance Event, die GV und die Winterakademie werdet Ihr auch demnächst auf unserer Homepage informiert. In den herbstlichen Wäldern auszureiten ist auch wunderschön.

Viel Spass Stefan Waldisberg Präsident Swiss Endurance Association

Vorschau auf das Jahr 2014

Informationen: www.swissendurance.ch Auskunft: info@swissendurance.ch Telefon 079 455 98 24

24. August 2014 Wyniger-Distanzritt-Prüfungen EVG1 bis 4, CEN*, DRF Info: tabeakobel@bluewin.ch

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3/2013

Erfolgreiche Schweizer am längsten Distanzrennen Europas: «Schwäbische Alb – weites Land» Das längste Distanzrennen Europas führte vor 20 Jahren von den Vogesen bis zum Wattenmeer. Von 47 Reiterpaaren schaffte damals allerdings nur ein Pferd die gesamte Strecke. Alle anderen mussten aufgeben oder irgendwann pausieren. In diesem Jahr wollte Ina Baader, die damals selber mitritt, ein Revival durchführen und deshalb führte ihr Mehrtagesritt auf der Schwäbischen Alb nicht nur über die Originaldistanz von 356 km, sondern die ganze Strecke auch wieder zurück, das heisst in 10 Tagen rund 700 Kilometer! Weiterreiten darf nur, wer alle Tierarztkontrollen (Vet-Checks), die etwa alle 20 Kilometer stattfinden, erfolgreich übersteht. Neben Ina Baader waren auch andere OK-Mitglieder schon damals mit dabei, so z. B. Philipp Dahlhausen mit seinem ansteckenden Lachen und der Tierarzt Dr. Georg Sauer, der zusammen mit seiner Kollegin Dr. Beate Scharfenberg nicht nur für das Wohl der Pferde besorgt war, sondern auch jeden Abend bei der Etappen-Siegerehrung für beste Unterhaltung sorgte! 16 Reiterpaare hatten sich für die gesamte Distanz, 700 km in zehn Tagen angemeldet,

mit Pferden zwischen 9 und 25 Jahren. Aus der Schweiz Alexandra Frey mit dem 15-jährigen Freiberger Wallach Asterix (besonderes Kennzeichen: Zebra-Look und Farbe orange) und Theres Braun mit der ebenfalls 15-jährigen Araberstute Menaya el Sol (besonderes Kennzeichen: alles Zubehör inkl. Futtereimer in Pink). Geritten wird nach Karte, denn vorgegeben waren nur die Kontrollpunkte, die VetChecks und das Ziel. Mit am Start waren auch zwei Reiter aus Holland mit Islandpferden. Das Durchschnittstempo der grössten Gruppe war 12 km/h, vorgeschrieben sind mindestens 7,5 km/h. Drei Schweizer wollten nur einzelne Tage mitreiten: Die Juniorin Lea Rohner mit dem 17-jährigen Araber Itir de Lux die ersten 5 Tage, also das Rennen über die Originaldistanz, Peter Baumgartner mit seinem 13-jährigen AA-Wallach Ajandek die letzten 5 Tage und Christine Günthardt, welche am ersten Tag mit ihrem 20-jährigen Spice die 83 Kilometer mitritt. Es gilt die Kräfte und die Regenerations­ fähigkeit seines Pferdes gut zu kennen und

Alexandra Frei trug auch ihren Teil zum Sieg bei; meistens rannte sie neben Asterix ins Vetgate, damit der Puls schneller runterkam.

Ankunft am Wendepunkt nach 356 Kilometern, v.l.n.r. Theres Braun, Lea Rohner, Peter Hertel, Heike Blümel.

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über mehrere Tage optimal einzuteilen, sonst kommt man nicht weit. Bis zum Ende das vierten Tages führte Sabine Pfaff mit Mahayyl. Sie ritt jeden Tag einen Vorsprung von gut 20 Minuten heraus, doch dann zollte sie dem hohen Tempo Tribut (14,4 km/h) und musste das Rennen am fünften Tag vorzeitig abbrechen. Nun übernahm Alexandra Frey mit Asterix die Führung und ritt mit 13,1 km/h konstant an der Spitze. Zweite wurde Theres Braun mit Menaya el Sol ( 11,8 km/h). Nur noch 2 weitere Reiterinnen schafften alle 700 Kilometer: Claudia Köhler (GER) mit Shaik Azzar (10,9 km/h) und Anne Emmerich(GER) mit dem Isländer Kari (9,1 km/h). Lea Rohner beendete ihren ersten Mehrtagesritt wie geplant nach 5 Tagen (330 Kilometer mit 12 km/h) und gewann damit die Wertung über die Originaldistanz. Peter Baumgartner ritt die letzten 5 Tage zusammen mit Alexandra Frey und erreichte 339 Kilometer in der Wertung (12,8 km/h). Der Muskelkater bei den Reitern sei am schlimmsten am dritten Tag und lässt danach wieder nach. Start zu diesem Rennen ist in Rammingen (Alb-Donau-Kreis) und Ziel

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Alexandra und Peter im Ziel.

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Schwäbische Alp 2013 – So sieht ein Freiberger Fuchs-Wallach am Abend nach einer anstrengenden Tagesetappe aus!

der Originaldistanz von 356 Kilometern, resp. Wendepunkt nach 5 Tagen für die Jubiläumsausgabe 2013 ist das Nägelehaus in Albstatt Onstmetting auf 1000 m ü.M. Zwischenstationen für die Übernachtungen, wo die «Trosser» mit ihren Gespannen jeweils in kürzester Zeit eine kleine Wellnnessoase für die vierbeinigen Ausdauerathleten einrichteten, waren unter anderem das Haupt- und Landesgestüt in Marbach. Sofort wurde für jedes Pferd ein Paddock

ausgesteckt, Wasser geschleppt und gefüttert «was das Zeug hielt»: So hatte das Team von Asterix zum Beispiel, neben 30 Kilogramm Kraftfutter, 100 Kilogramm Heu und 25 Kilogramm Heuersatz mit im Gepäck! Asterix hat alles weggeputzt und hat trotzdem 40 Kilogramm abgenommen. Über Nacht standen, respektive lagen die Pferde dann mit wärmenden Decken in ihren Paddocks im Alpengras zwischen zirpenden Grillen, um neue Energie

für den nächsten Tag zu t­anken, wo es dann wieder hiess, durchschnittlich 60 bis 80 Kilometer in brütender Sommerhitze erfolgreich zu absolvieren. Am 23. Juli 2013 ging ein grossartiger Anlass mit einem grossartigen Schweizer Doppelerfolg zu Ende: Alexandra Frey mit Asterix vor Theres Braun mit Menaya el Sol. Annina Rohner

Jetzt Mitglied von Swiss Endurance werden: Und erst ab 2014 den Jahresbeitrag bezahlen

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Alle Neumitglieder, die sich jetzt anmelden, sind bis Ende Jahr gratis Swiss-Endurance-Mitglied und profitieren von allen Dienstleistungen und Vergünstigungen. Der Jahresbeitrag muss erst ab 2014 bezahlt werden. Anmeldeformular einsenden an: Delphine Gumy oder per E-Mail an: d.gumy@swissendurance.ch •

Beitrittserklärung

n Aktivmitglied Jahresbeitrag Fr. 100.–

n RG-Mitglieder Jahresbeitrag Fr. 80.–

n Junior (10–21 Jahre) n Gönner Jahresbeitrag Jahresbeitrag Fr. 60.– ab Fr. 50.–

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(Bei Minderjährigen Unterschrift des gesetzlichen Vertreters) Die ausgefüllte Beitrittserklärung bitte an folgende Adresse senden: Sekretariat Swiss Endurance Association, Delphine Gumy, Route des Chapelettes 95, 1608 Chapelle

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3/2013

Erster Distanzritt bzw. Pleasure Ride mit meinem 5 -jährigen Haflinger Wallach Lunaro

Haflinger Wallach Lunaro

gebiet und es gab auch Brunnen, wo wir die Pferde tränken konnten. Nach etwa drei Stunden erreichten alle Teilnehmenden gesund das Ziel. Meine Zweifel waren unbegründet. Mein «blonder» Wallach lief von Anfang bis Ende fleissig mit. Nun musste der Puls des Pferdes unter 64 Schläge pro Minute gebracht werden. Durch Kühlen mit dem Wasser an Hals, Schulter, Beinen klappte auch das sehr gut. «Luni» wurde nochmal der Tierärztin vorgestellt. Puls messen, Darmgeräusche, Schleimhäute – alles super. Während des Vortrabens hat dann mein Wirbelwind mit ein paar Bocksprüngen deutlich gezeigt, dass er noch nicht müde war. Wir sind in der Vorkontrolle mit Puls 46 gestartet und nach dem Ritt war dieser bei 44 Schlägen. Glücklich bin ich meinem «Luni» um den Hals gefallen und war stolz, dass er «seine» ersten

28 Kilometer so toll geschafft hatte. Vielen Dank meiner Freundin «Hügugu», sie hat mich vor und nach dem Ritt unterstützt und mir die Nervosität genommen. Zum Schluss bekamen alle eine schöne Stallplakette, einen Schwamm mit Karabinerhaken, Läckerli für die Pferde sowie ein Getränk. Der Ritt hat mir gezeigt, dass auch ein Haflinger problemos an Distanzritten teilnehmen kann. Wäre ein Pleasureritt nicht auch was für dich und deinen Vierbeiner? Übrigens: alle Teilnehmer ritten ganz nach dem Distänzler-Motto «Angekommen ist gewonnen». Pleasure hatten bestimmt alle, Tier und Mensch! Den Organisatoren, Helfern und Sponsoren ein herzliches Dankeschön für diesen gelunDana Rettig und Lunaro gen Tag.

Was ist ein Pleasure Ride? Der Swiss Endurance Pleasure Ride ist ein geführter Geländeritt über eine bestimmte Distanz. Der Ritt ist für alle Pferderassen und Reitstyle offen. Die Pferde brauchen einen Equidenpass oder zumindest einen gültigen Impfausweis. Brevet oder Lizenz sind nicht erforderlich. Möglichst viele Distanzsportinteressierte sollten sich also angesprochen fühlen! Am 19. Mai 2013 fand in Pfaffnau ein «Einsteiger-Distanzritt» statt. Diese Chance nutzte ich, um mit meinem 5-jährigen Haflinger erstmals zu starten. Das detaillierte Programm wurde vom Veranstalter etwa zwei Wochen vor dem Ritt zugesandt. So wusste ich genau, wann die ­ Tierarzt-Vorkontrolle stattfand, die Startzeit kannte ich und wer meine Gruppe leiten wird. Sattel, Zaum, Wassereimer, Schwämme, Heu, Hufschuhe usw. verstaute ich schon am Vortag im Anhänger. Am Morgen musste nur noch das Pferd gefüttert und geputzt werden. In Pfaffnau angekommen, begrüssten wir zuerst Vanessa, die den heutigen Ritt organisiert hatte. «Luni» wurde der Tierärztin gezeigt. Puls, Darmgeräusche, Schleimhäute und auch das Vortraben waren i. O. und wir bekamen die Startfreigabe! Juhuii, jetzt war ich richtig nervös. Schliesslich wusste ich nicht, ob mein Haflinger mit den anderen Pferden mithalten konnte. Die Strecke war markiert. Unsere Gruppenführerin Franziska hatte ein angenehmes Tempo gewählt, sodass alle gut mitkamen. Das Tempo wird individuell in der Gruppe angepasst, du kannst bei der Anmeldung schreiben, ob du eher schnell oder langsam reiten möchtest. Die Strecke war abwechslungsreich, ein grosser Teil führte durch Wald-

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Tourist auf GROOM-(Ab)wegen . . . Wie bereits schon angekündigt, hat mich der Distanzreitvirus befallen. Und wie!!! Nebst wiederum unzähligen Besuchen im Internet und zwar National wie auch International, besuchte ich zum ersten Mal einen Futterkurs für Pferde. Schade war aus meiner Sicht, dass dieser Kurs nur von einigen wenigen (sechs Personen) besucht wurde. Dabei war der Kurs wirklich gut aufgebaut, informativ und sehr kurzweilig. Herzlichen Dank an Nina Good und Conny Senti für die Organisation und Durchführung von diesem wirklich genialen Tag. Wie schon anderweitig geschrieben, durfte ich viele schöne und neue Bekanntschaften schliessen und es kam, wie ich nicht zu hoffen wagte. Dank einer dieser Begegnungen durfte ich näher ans Distanzreitgeschehen ran. Einer dieser Reiter mit einer wunderschönen Araberprinzessin lud mich ein, ihn als Groom beim Emmentaler-Distanzritt zu begleiten. Mit etwas mulmigen Gefühl, weil absolut keine Erfahrung meinerseits vorhanden war und andererseits ich den Reiter und sein Pferd noch nicht wirklich kannte, liess ich mich jedoch gerne auf dieses Abenteuer ein. In wiederum unzähligen Internetsitzungen las ich alles, was mir unter die Augen kam und versuchte mich so gut es eben ging, vorzubereiten. Mehrfache Telefonate mit dem Reiter geführt über: Was erwartet er von mir, was habe ich wie und wann zu tun, was ist seine Strategie für den Ritt und so weiter? Soweit mal gut vorbereitet «meinerseits» ging es also frühmorgens am 8. September los

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Richtung Burgdorf. Ok, auch an diesem Distanzritt meinten es die Wettergötter nicht wirklich gut mit mir. vier Distanzritte = vier mal Regen und einer netten, aber sicher nicht ernst gemeinten Bemerkung, dass ich mich besser nicht mehr blicken lassen sollte an einem Distanzritt, wenn es ja doch immer regnet, wenn ich auftauche. Gratulation an dieser Stelle an den Veranstalter, respektive die Veranstalterin. Der erste Distanzritt den ich auf Anhieb fand, gut beschrieben in der Ausschreibung und auf dem Platz wunderbar und selbst für mich sehr gut markiert. Gut angekommen, Pferd ausgeladen, Groom-Materialien bereitgelegt, Pferd erfolgreich vorgeführt und losgehen konnte es. Meinen Groom-Standort habe ich natürlich auf Anhieb gefunden dank perfekter Vorbereitung sprich dank perfekter Beschreibung seitens der Veranstalterin und harrte nun den Dingen, die da kommen sollten. Der Groompoint 2 war bereit für Ross und Reiter. Minütlich schaute ich auf die Uhr, da der Reiter mit ca. 80 Minuten Reitzeit kalkulierte, aber o weh, nach nur 30 Minuten nach dem Start kam ein Anruf. Übung halt und alles zurück auf Start, respektive: Übung abgebrochen. Was ist passiert? Mein Reiter hat im Gelände die Orientierung verloren und kam auf seinem Weg wieder am Ausgangspunkt an und sah für sich keine Chance mehr, diesen Ritt erfolgreich und in der vorgeschriebenen Zeit durchzureiten. Fazit: An jedem Distanzritt regnet es, als Groom bist du hilflos und Erfahrungen sind da, um gemacht zu werden. Euer Tourist


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FEI Weltmeisterschaft im Distanzreiten der Junioren und Jungen Reiter in Ibos-Tarbes Am 27.Juli 2013 fand die Endurance-Weltmeisterschaft für Junioren und Junge Reiter über 120 km statt. Das WM-Gelände war relativ klein dafür konnte man auch alles gut erreichen. Ab Dienstag, dem 23. Juli, um 09.00 Uhr, waren die Boxen offen. Sehr viele Teams nutzten dies und reisten Dienstagvormittag an. Die Vorbereitungen auf dem Gelände waren da noch in vollem Gange. Die Helfer des Anlasses wirkten manchmal etwas überfordert. Dennoch waren alle sehr freundlich und hilfsbereit. Wenn Pferde ankamen, mussten diese erst durch eine Tierärztin kontrolliert werden, bevor sie in die Boxen durften. Bei jedem Pferd wurde der Mikrochip überprüft und der Pass eingezogen. Beim Sekretariat bekam man anschliessend, drei Personen pro Pferd, ein Armband, das einem berechtigte in die Stallungen zu gehen. Natürlich gab es auch das Programmheft, etwas Werbematerial, Souvenirs und zwei Trikots mit der Startnummer des Teams. Die Stallungen waren eingezäunt und den ganzen Tag bewacht. Die Pferde durften sich nur von 8.00–11.30 Uhr und von 14.00–19.00 Uhr ausserhalb der Boxen aufhalten. Jedes Pferd durfte nur aus der Box genommen werden, wenn es am Halfter seine Startnummer montiert hatte und die Führperson ebenfalls die Startnummer trug. Beim Sekretariat konn-

Finish mit dem Schweizer Fähnli.

te man die Bons für das vorbestellte Heu und die Einstreu abholen, um sich dann in den beschrifteten Boxen einzurichten. Es war schön zu sehen, wie sich die einzelnen Nationen Mühe gaben, die Stallungen zu dekorieren. Innert kürzester Zeit waren überall grosse und kleine Fahnen der verschiedensten Nationen zu sehen. Am Donnerstagnachmittag war dann die Eröffnungsfeier. Diese fand im nahegelegenen Haras de Tarbes statt. Alle Nationen haben sich herausgeputzt, um sich zu präsentieren. Pro Nation waren 7 Personen erlaubt. Vom Speaker wurden alle Reiter, die Equipenchefin und die Equipentierärztin namentlich erwähnt. Insgesamt kamen 91 Reiter aus 28 Nationen, pro Land sind maximal 5 Reiter erlaubt. Aus der Schweiz konnten sich zwei Reiterinnen qualifizieren, es waren dies Janine Bobsin mit Bagira und Jeanne Brefin mit Partiba. Beide Mädchen waren mit Shagyas unterwegs. Die Voruntersuchung fand am Freitagnachmittag statt, dabei wurden alle Pferde kurz vorgestellt. Ein französisches Pferd das, für Südafrika an den Start gehen sollte, bekam keine Startberechtigung. Alle anderen konnten sich nun auf den Morgen freuen. Um 6.30 Uhr war der Start, beeindrucken eine solche Menge Pferde losrennen zu sehen und auch zu hören. Die Strecke war eingeteilt in vier Schlaufen 36,6 km / 30,5 km / 32,1 km / 21,1 km. Die Strecke ist sehr technisch zu reiten, die meisten Wege waren uneben und es gab haufenweise Steine, sehr grosse, aber auch kleine und dann waren da noch die sehr steilen Auf- und Abstiege. Von den 90 Paaren, die starten durften, wurden 49 klassiert. JuniorenWeltmeister wurde Al Jahouri Khalifa Ali Khalif aus den UAE mit Niac Armor, er hat die 120 km in einer Geschwindigkeit von 19,9 km/h zurückgelegt. Der zweite Rang und für mich die eigentliche Siegerin dieses Rennens wurde Visser Marijke aus den Niederlande mit ihrem Pferd Eomer. Sie hat das Rennen perfekt eingeteilt und konnte die Strecke mit 19,2 km/h beenden. In einer Geschwindigkeit von 18,8 km/h wurde die Australierin Krahnen Erin mit Emily Jones TE Dritte und gewann gleichzeitig den Best-Conditions-Preis. Eigentlich kamen drei Reiter der UAE zuerst ins Ziel, aber zwei der drei wurden in der Schlusskontrolle disqualifiziert. Die Teamwertung wurde überlegen von Frankreich vor Belgien und Spanien gewonnen. Es wurden nur 7 Teams klassiert, da die meisten Nationen nicht drei Pferde ins Ziel bringen konnten. Am Abend nach dem Rennen fand noch die Party für die Junioren statt, erstaunlich, wie viele noch genug Kraft hatten, um an der Party teilzunehmen.

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Die Schweizer Delegation an der Eröffnungsfeier.

Jeanne und Partiba beim Vortraben.

Am nächsten Morgen war ich erstaunt, dass viele Pferde lange von niemandem betreut wurden. Haben diese doch am Vortag alle eine grosse Leistung gezeigt. Naja, zur Kontrolle für die Transportfreigaben waren ja dann doch alle da. Die Rangverkündigung begann um 10.30 Uhr und dauerte eine Ewigkeit. Wir freuten uns aber dennoch über die schöne Plakette und den Minipokal den es für alle gab die das Rennen beenden konnten. Viele der Pferde wurden schon während der Rangverkündigung verladen und abtransportiert. Nur noch einige wenige blieben wie wir bis am Abend. Am Montagvormittag kamen wir beeindruckt vom Erlebten, müde aber zufrieden zuhause an. Partiba geniesst nun eine lange Pause. Das nächste grosse Ziel wird die Junioren-Europameisterschaft 2014 in Italien sein. An die Hitze konnten wir uns ja jetzt schon mal Tabea Kobel gewöhnen.

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3/2013

Organisator von einem Distanzritt werden ist nicht schwer . . . Organisator sein dagegen . . . Es gibt viel zu tun, ungefähr nach diesem Motto habe ich es angepackt. Der EmmenRitt ist gelungen. Trotz Widrigkeiten am Anfang,

aber die will ich hier gar nicht erwähnen. Ich will hier erwähnen, wie man von Swissendurance hervorragend unterstützt wird. Der ganze Vorstand hat mir in Rat

und Tat zur Seite gestanden. Im Bereich Festwirtschaft, Tierärzte usw. organisieren und im Sponsoring. Das macht Hoffnung, dass es der Eine oder Andere nächstes

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Meldungen aus dem Ausland Resultate Chavanay CEI** 129 km Natalie Miller-Collman, Juniorin, erreichte mit Iskander CH den hervoragenden 19 Rang. Es war ein schwieriger Kurs mit vielen Höhenmetern. Sie ritt ein Top-Rennen und teilte alles gut ein. Das Feld war mit vielen Top-Reitern gespickt. Dies ist der Sprung ins Junioren-A-Kader. Die anderen Schweizer schieden leider nach einem guten Rennen aus: Janine Bobsin, Peter Bechter, Ursula Gertsch.

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Alle Infos (Resultate, Anzeigen, Veranstaltungen) über den Distanzreitsport findest du unter www.swissendurance.ch

Verbandssponsoren Der Online-Shop für Gewinner.

Jahr auch in Angriff nimmt, einen Ritt zu organisieren. Wenn es nur noch Reiter gibt und keine Organisatoren mehr, dann gibt es auch nichts mehr zum Reiten. Aus diesem Grund möchte ich euch alle auffordern, es ernsthaft in Erwägung zu ziehen, selber einen Ritt zu organisieren. Ihr könnt euch der Unterstützung von Swissendurance gewiss sein. Am Tag des Anlasses gehen In der Hitze des Gefechts zum Teil ein paar Sachen vergessen. Ich möchte noch einmal ein paar Sponsoren erwähnen, die den EmmenRitt unterstützt haben. Die Raiffeisenbank hat uns die tollen Startnummern gesponsert. Health Balance hat eine ganze Prüfung gesponsert. Reitsport.ch hat unter anderem die tollen Siegerdecken gesponsert. Ihnen und natürlich auch den anderen Sponsoren noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön. Und natürlich ganz wichtig, ein Danke den vielen Reitern, die am EmmenRitt gestartet sind. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Zum Schluss ein paar Auszüge von den vielen, vielen Emails, die ich erhalten habe. Claudia Boggs


rätsel

Gewinne 3 x 1 RIDING UNDERPANTS (black, Champagne oder Sand) von Corsa Nova im Wert von CHF 59.90 Teilnahmebedingungen findest du im Impressum. Teilnahme: Sende das Lösungswort per E-Mail mit Betreff ­RÄTSEL PASSION mit Deiner Grösse an info@prosell.ch oder per Post an: Prosell AG PASSION Das Schweizer Reitmagazin Gösgerstrasse 15 Postfach 170 5012 Schönenwerd Einsendeschluss ist der 31. Dezember 2013

Den Preis aus unserem Sommerrätsel, je ein Buch «Besser reiten mit Feldenkrais» haben gewonnen: Karin Thaler-Marfort, Hedingen Christoph Petermann, Zug Ursula Meier, Tägerig

Auflösung Sommerrätsel 2013

Pa s s i o n h e r b s t 2 0 1 3

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V orscha u passion W int e r 2 0 1 3 / 2 0 1 4 Die Winterausgabe ist ab dem 21. Januar im Handel ­erhältlich. Unter anderem können Sie sich auf folgende Artikel freuen: STALLBAU Viele Reiter hegen den Traum von einem eigenen Stall. Wer diesen aber verwirklichen will, merkt schnell, dass dies kein leichtes Unterfangen ist. Welches Konzept kommt den eigenen Vorstellungen am nächsten? Offenstall, Laufstall, Boxenhaltung, oder plant man gar die anspruchsvolle Haltung von Hengsten? Zudem gibt es in der Schweiz eine Fülle von gesetzlichen Vorschriften und tierschutzrechtlichen Besonderheiten. PASSION bringt in der nächsten Ausgabe das Spezialthema «Stallbau» und berichtet umfassend über alles, was es bei der Planung eines neuen Stalls zu beachten gilt. Partnerschaft, Gymnastizierung, Geschicklichkeit – das ist Horse Agility

Beliebter Typ (toyota RAV)

Partnerschaft und Vertrauen sollten die Grundlagen einer jeden Ausbildungsmethode sein. Horse Agility vereint diese geradezu selbstverständlich. Dazu kommen noch die individuelle Förderung der Pferde und die Tatsachen, dass Horse Agility auf ganz unterschiedlichem Niveau gemacht werden kann. Die Horse Agility Hindernisse fördern die Geschicklichkeit und das Selbstvertrauen der Pferde verbunden mit einem nicht zu unterschätzenden gymnastizierenden Aspekt. Und es macht ganz einfach Mensch und Pferd sehr viel Spass! Das Autosegment der Sport Utility Vehicles SUV boomt. Viele der geländegängigen ­Alleskönner dürfen ordentlich Gewicht an den Haken nehmen und bieten aussergewöhnlich viel Platz, weshalb sie sich für Pferdefreunde s­ peziell eignen. PASSION veranschaulicht das Fahrzeugkonzept und stellt Neuheiten sowie aktuelle Trends vor.

. . . und viele weitere, interessante Themen.

Allgemeine Teilnahmebedingungen bei Wettbewerben

Impressum

Zur Teilnahme an den Verlosungen im Magazin Passion ist jede in der Schweiz und Liechtenstein wohnhafte Person berechtigt, unter Ausschluss der Mitarbeitenden von Passion – Prosell AG, deren Partnerfirmen und der beauftragten Agenturen. Die Teilnahmefrist wird für jeden Wettbewerb separat definiert. Sofortgewinner werden mit Hilfe eines Zufallsalgorhythmus ausgelost und umgehend benachrichtigt. Die Ziehung des Hauptpreises erfolgt nach Ablauf der Teilnahmefrist. Nur korrekte und vollständige ­Angaben von Zustellungsdaten (Name, Adresse, Ort) berechtigen zur Preiszustellung. Die Preise werden den Gewinnern per Post an die angegebene Adresse zugestellt. Teilnahmemöglichkeiten: Post und E-Mail.

PASSION Das Schweizer Reitmagazin, ISSN 2235-5456; 2. Jahrgang; erscheint 4-mal jährlich; Herausgeber und Verlag: Prosell AG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd, Telefon 062 858 28 28, Fax 062 858 28 29; Redaktion PASSION: Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd, Telefon 062 858 28 28, Fax 062 858 28 29; Verlagsleitung: Wolfgang Burkhardt (w.burkhardt@prosell.ch); Redaktionsleitung: redaktion@prosell.ch; Inserate: Prosell AG, Schönenwerd, Theres Misar (t.misar@prosell.ch); Produkt­management: ­Rebekka Theiler (r.theiler@prosell.ch); Konzept, Design und Produk­tions­­verantwortung: Brandl & Schärer AG, Solothurnerstrasse 121, 4600 Olten, www.brandl.ch; Druck: ­Stämpfli Publikationen AG, Wölflistrasse 1, Postfach 8326, 3001 Bern; Aboservice: Prosell AG (info@prosell.ch); Jahresabonnement: CHF 29.– für ein Jahr, CHF 56.– für zwei Jahre (inkl. MwSt.); Copyright: Prosell AG, Gösger­strasse 15, 5012 Schönenwerd; Nachdruck: nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion ­gestattet; www.passion-magazin.ch oder info@prosell.ch.

Es ist weder eine Barauszahlung noch ein Umtausch der gewonnenen Preise möglich. Die Teilnehmer willigen ein, dass die übermittelten Daten durch Passion und deren Partner für Marketingaktivitäten weiterverwendet werden können. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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