Holzconnection Sommer 2017 Katalog

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s ist ein eiskalter Januarmorgen in BerlinCharlottenburg. In der Grolmannstraße, die vom Savignyplatz Richtung Nordwesten führt, herrscht um diese Uhrzeit normalerweise

aufgeräumte Ruhe. Doch im Holzconnection-Store in der Nummer 22 wird heute scheinbar eine Party gefeiert. 25 Unternehmerinnen und Unternehmer sind aus ganz Deutschland angereist und tauschen hier bei Kaffee und Kürbiskernsuppe ihre Erfahrungen aus. Man spricht über Mini-Windkraftanlagen und innovative Wasserfilter, über neuartige Müsli-Rezepte und uralte Teesorten. Jeder hier - ob altes Familienunternehmen oder junges Startup - hat seine eigene Geschichte zu erzählen. Mittendrin stehen Alf und Denys, Vater und Sohn, die Köpfe hinter Holzconnection. Seit Jahren sind die beiden unermüdlich auf den

n h e z Sieb Stores

Beinen. Von morgens bis abends kümmern sie sich um die mittlerweile 17 Stores, besprechen neue Designs, begutachten die Arbeit in der Werkstatt, testen neue Holzarten, prüfen die neuesten Fertigungstechniken und planen die Zukunft. Dabei hatte alles einmal ganz beschaulich angefangen: im West-Berlin der späten siebziger Jahre kommt Alf auf die Idee, Hochbetten zu bauen. Es sind die wilden Jahre von Berlin. Die Stadt ist geteilt, es gibt noch hunderte besetzter Häuser und irgendwo in einer heruntergekommenen Wohnung in Schöneberg wohnt David Bowie. Jeden Samstag packt Alf seine Werkzeuge in den klapprigen VW-Bus, fährt zu Freunden, irgendwann auch zu den Freunden von Freunden, und baut seine Hochbetten. In den ersten Monaten ist es für Alf eine Mischung aus Hobby und Nebenjob. Er liebt die handwerkliche Herausforderung, in den mal verwinkelten und mal riesigen Berliner Altbauwohnungen die individuell perfekte Hochbettkonstruktion zu entwerfen. Der gelernte Holzhändler experimentiert mit verschiedenen Sorten seines Lieblingsmaterials. Alf hatte selber die Erfahrung gemacht, wie frustrierend es sein kann, ein Möbel von der Stange zu kaufen um dann zu merken, dass es nicht wirklich zu der Wohnung passte. Jetzt kann er gemeinsam mit seinen Kunden planen und entwerfen, so dass er nur solche Hochbetten baut, die auch wirklich passen und gewünscht werden. Für schlechte Möbel ist das Leben zu schön, findet er. Eines Tages bekommt Alf einen Auftrag für ein Hochbett in in einer mondänen Villa in Zehlendorf. Nachdem Alf seine Ideen skizziert hat, fragt ihn die junge Auftraggeberin, ob er nicht zum Kaffee bleiben will. Später heiraten die beiden.

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