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Februar 2016

Der LED-Boom

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Den Wartungsfaktor korrekt dimensionieren

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Bevorzugte Farberscheinung

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Das Auge kauft mit

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Light + Building 2016: Die Trends in der Beleuchtung

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Gasteditorial

Gasteditorial

Endlich gutes Licht Vor etwas mehr als 10 Jahren haben Lichtexperten erkannt, dass die Leuchtdiode (LED) die Lichtwelt revolutionieren wird. Längst nicht jedermann hat ihnen geglaubt und nur wenige haben die Tragweite dieser Entwicklung erkannt. Heute stellen wir fest, dass die Revolution tatsächlich stattgefunden hat und die Lichtwelt nachhaltig veränderte. Der Einsatz der LEDs ist heute unbestritten und die positiven Eigenschaften werden nicht mehr infrage gestellt. Spannend ist es herauszufinden, was die nächsten Entwicklungsschritte sein werden. Unter Lichtqualität beispielsweise verstehen wir die Aussage, wie gut Farben im Licht einer Lichtquelle zu erkennen sind. Die Lichtqualität wird aufgrund von Referenzfarben ermittelt und mit dem Ra-Wert angeben. Perfektes Licht wird mit Ra = 100 bezeichnet. Ra 80–89 wird als gutes, Ra 90-99 als sehr gutes Licht bezeichnet. In Wirklichkeit können im Bereich von Ra 80–89 Farben zwar relativ gut erkannt werden, aber Rot bzw. Rottöne können so noch nicht in der optimalen Qualität erkannt werden. Damit ist diese Lichtqualität im besten Falle genügend, in vielen Anwendungen allerdings klar ungenügend. Bei den traditionellen Lichtquellen war die Lichtqualität dazu ein schwieriges Thema. Nur bei den Temperaturstrahlern (Glühlampen und Halogenglühlampen) war sie perfekt. Bei allen anderen Systemen war eine sehr gute Qualität nicht oder nur mit grossem Aufwand zu erreichen. Dabei mussten jeweils bei der Lichtausbeute oder bei der Lebensdauer Konzessionen gemacht werden. Bei den LEDs standen wir vor einer ähnlichen Ausgangslage. Nur mit Mühe konnte Ra=80 erreicht werden. Die Qualität war offensichtlich nur knapp genügend. Heute ist die Entwicklung soweit fortgeschritten, dass LED-Lightengines problemlos Licht mit Ra›90 anbieten können - und es müssen kaum noch Kompromisse in Kauf genommen werden. Daher ist die Zeit gekommen, für alle Anwendungen einen Farbwiedergabeindex von mindestens Ra 90 zu fordern. So wird garantiert, dass für alle Anwendungen eine genügend gute Lichtqualität gegeben ist. Endlich können wir uns also eine gute Lichtqualität leisten! Ich freue mich besonders, dass in der vorliegenden Ausgabe des ET Licht 1/2016 aufgezeigt wird, was heute mit LED gelöst werden kann sowie auf weitere spannende Beiträge in den nächsten drei Ausgaben des Fachmagazins für 2016. Hier werden wir als Schweizer Licht Gesellschaft SLG auch regelmässig über die umfangreichen Weiterbildungsmöglichkeiten für gutes Licht berichten und sind ebenso gespannt, welche Siegerprojekte wir zum «Prix Lumière» 2016 (Seite 3) küren dürfen.

Ihr Albert Studerus, Geschäftsführer Schweizer Licht Gesellschaft SLG

ET Licht

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Inhalt

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An der Light + Building zeigen rund 2500 Aussteller ihre Weltneuheiten für Licht, Elektrotechnik sowie Haus- und Gebäudeautomation.

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Licht neu denken: Im Light Fusion Lab werden Konzepte und Technologien entwickelt und evaluiert, wobei immer der Anwendungsfall in Industrie, Dienstleistung und Forschung im Zentrum steht.

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ET Licht sprach mit Stefan Bormann, Lichtdesigner SLG, was die besonderen Herausforderungen der Lichtplanung im Alltag sind, und auf was es ankommt, gutes Licht zu kreieren.

Themen 1

Gasteditorial

3 Ausgezeichnetes Licht 3 In eigener Sache 4–5 Branchennews Fachartikel 6 Die LED wird erwachsen 8 Der LED-Boom 12 «Mit Licht gestalten» 16 Den Wartungsfaktor korrekt dimensionieren 20 Dimmen möglich! 24 Bevorzugte Farberscheinung 27 Stimmung zaubern 30 Licht neu denken 32 Tageslicht natürlich! 34 Das Auge kauft mit 40 Der Lichtmarkt Schweiz 42 LEDs wirtschaftlich recyceln 43 SENS, Swico, SLRS: drei Rücknahmesysteme Innovation 44 Die Trends in der Beleuchtung 48 Faszination Licht – See the Light

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ET Licht

50 Hören mit Licht 51 ELSA Downlights – eine vielseitige Alternative mit DALI-Option 52 Mit neuem Licht gut beraten 54 «Natural Light for human needs» 55 Alles für die «Smart City» 56 Klein aber oho! 57 Versteckte Power hat es in sich! 57 Eltako Universal-Ferndimmer 58 «Mylights remote» steuert alles 59 Leidenschaft für Licht 60 Aussenleuchten für individuelle, intelligente Konzepte 60 DALI Integration – Schnell, einfach, komfortabel 60 LED-Hallenleuchten High Bay Lumiqs 61 «In eine erfolgreiche Zukunft» 62 Neue Möglichkeiten mit LCC Termine & Kurse 63 Professionelle Lichtplanung in der Architektur 63 «LICHT 2016» 63 «HanseLicht 2016» 63 Neues Förderprogramm: «BELHallen»

Zum Titelbild Retrofit mit LCC-Technologie Februar 2016

Der LED-Boom Den Wartungsfaktor korrekt dimensionieren Bevorzugte Farberscheinung

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Das Auge kauft mit

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Light + Building 2016:Die Trends in der Beleuchtung

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Die neue LCC-Technologie ermöglicht nachhaltige Leuchtmittel, die ein angenehmes Licht ausstrahlen, höchst energieeffizient und dazu langlebig sind. XNovum/Swiss Point AG CH-6221 Rickenbach (LU) Tel. +41 (0)62 721 82 82 www.xnovum.ch


Branchennews

In eigener Sache: ET Licht erscheint neu 4 x im Jahr

Geschätzte Leserinnen und Leser, die Zeiten ändern sich und es tut sich Gewaltiges im Lichtmarkt, wie man auch am LED Forum 2016 in Zürich hören und sehen konnte. So haben wir uns von der Redaktion und vom Verlag her auch viele Gedanken gemacht, wie wir den Marktbedürfnissen noch besser Rechnung tragen können. Das Ergebnis: «ET Licht» werden Sie ab jetzt vier Mal pro Jahr in Ihren Händen halten können. So bieten wir als Fachmagazin in kürzeren Zeitabständen Trends und Fakten aus dem sich immer schneller entwickelnden Lichtmarkt, damit Sie mit den Entwicklungen noch aktueller informiert werden. Beispielsweise planen wir im «ET Licht 2/16» (erscheint 19. Mai) eine grosse Nachschau zur Light + Building 2016 sowie Fachartikel zur SicherheitsBeleuchtung. Im «ET Licht 3/16» (erscheint 22. September) ist eine Marktübersicht «Retrofit für Office-Anwendungen» sowie Innovationen von der Sindex und der Electro-Tec West geplant. Im «ET Licht 4/16» (erscheint 15. Dezember) präsentieren wir die Preisträger des 5. «Prix Lumière» der SLG und es geht unter anderem um Steuern, Regeln und Kommunizieren mit Licht sowie die Bürobeleuchtung von morgen. Sie sehen, wir bieten Ihnen das volle Spektrum über Licht, Technologie und deren Wissensvermittlung rund um die Beleuchtung. Daher freuen wir uns auch ganz besonders, als Sprachrohr unsere Partnerschaft mit der Schweizerischen Lichtgesellschaft SLG zu bekräftigen und tatkräftig zu unterstützen, damit Sie und Ihre Kunden immer im besten Licht dastehen.

Ausgezeichnetes Licht Eine gute Lichtplanung berücksichtigt viele Elemente. Einerseits soll die Architektur optimal zur Geltung kommen, aber auch die Nutzer sollen sich im Licht der Beleuchtung wohlfühlen und ihre Tätigkeiten korrekt ausführen können. Natürlich muss auch der Energieverbrauch so tief wie möglich sein und die relevanten Normen korrekt eingehalten werden. Der von der SLG vergebene «Prix Lumière» zeichnet die besten Lösungen aus. Zum fünften Mal prämiert die Schweizer Lichtgesellschaft SLG im Jahr 2016

herausragende Lichtlösungen im Innenraum. Mit einem Sonderpreis wird zusätzlich eine qualitativ hervorragende Lösung in einem Schulgebäude ausgezeichnet.

Preissumme Fr. 15 000.– Prämiert werden Projekte, welche in der Schweiz oder im Fürstentum Liechtenstein geplant und seit längstens 2013 fertiggestellt wurden. Die Preissumme beträgt 15 000.– Franken. Die Dokumentation muss bis spätestens am 2. Mai 2016 eingereicht sein.

www.slg.ch/prix-lumiere

Das zweitplatzierte Siegerprojekt «Prix Lumière 2014»: Neue Messe Basel von MCH Messe Schweiz AG/Architekt Herzog de Meuron, dessen Lichtplanung von Robert Müller, Bartenbach GmbH stammt. (Bild: Hufton+Crow)

Markus Frutig Chefredaktor ET Licht

Der 3. Platz ging für die Lichtplanung der St. Galler Kantonalbank, Zürich an Reto Marty vom Zürcher Büro nachtaktiv gmbh. (Bild: nachtaktiv gmbh)


Branchennews

Kabellose Innovation

LpS 2015 Report Aufgrund der fortgeschrittenen technologischen Entwicklungen im LED-Lighting-Bereich könnte der Eindruck entstehen, Veranstaltungen mit Technologie-Fokus wären obsolet. Das Gegenteil bewies das LED professional Symposium +Expo (LpS 2015), das heuer bereits zum 5. Mal in Bregenz, Österreich, stattfand. In der LED-Technologie zeigt sich heute ein deutlicher Paradigmawechsel von der Komponenten- hin zur System-Perspektive. In 60 Fachvorträgen und 7 Workshops präsentierten und diskutierten internationale Experten neuste Entwicklungen und Erkentnisse. Insgesamt besuchten rund 1400 Fachkräfte das LpS 2015. Die nächste LpS-Veranstaltung findet vom 20.– 22. September 2016 wieder in Bregenz statt und fokussiert sich auf intelligente Technologien für Beleuchtungsinnovationen. Nobelpreisträger Prof. Shuji Nakamura wird in seiner Keynote über Zukunftstrends informieren.

purEco LED AG aus Obwalden hat mit der «purDALI» Wireless Funksteuerung ein Produkt entwickelt, welches es ermöglicht, komplexe Beleuchtungssysteme per Funk zu steuern. Das spart Installationskosten und eine Menge Energie. Die «purDALI» Wireless Funksteuerung bietet die Möglichkeit, Beleuchtungsanlagen zentral, ohne Kabelverbindung und auf Basis des weltweit verbreiteten DALI-Protokolls zu steuern. Im Gegensatz zu bestehenden Produkten lässt sich die Steuerung vollständig in bestehende Gebäudeautomatisierungslösungen, wie zum Beispiel KNX, integrieren. Dies spart sämtliche Installationskosten für einen kabelgebundenen Steuerungsbus und lässt dank Funk- und Mesh-Netzwerk Reichweiten von bis zu 100 Metern zu.

www.LpS2016.com

www.pureco-led.com

Electro-Tec 2016 West & Ost Zum siebten Mal bietet die Electro-Tec einen kompakten und abgerundeten Überblick über die neuesten Trends, Produkte und Serviceleistungen für Elektroinstallateure, Elektroplaner, Lichtplaner, Gebäudetechniker, Fach- und Berufsschulen sowie weitere Fachspezialisten. Erwartet werden in Bern an die 80 und in Winterthur an die 60 Aussteller. Veranstaltet von der Schweizerischen Elektro-Einkaufs-Vereinigung eev und unter dem Patronat des Verbands Schweizer ElektroInstallationsfirmen VSEI fokussiert sich die Messe ausschliesslich auf die Bedürfnisse des Elektroinstallateurs. Nebst der altbewährten Durchführung am 18. und 19. Mai 2016 in der Bernexpo findet am 14./15. September zum ersten Mal die Electro-Tec Ost in den Winterthurer Eulach-hallen statt. Schweizerische Elektro-Einkaufs-Vereinigung eev www.eev.ch, www.vsei.ch www.electro-tec.ch

Impression an der Electro-Tec.

(Bild: eev)

Tridonics Werbebeleuchtung geht an Agilight

Havells Sylvania geht in neue Hände

Tridonic GmbH & Co KG hat Ende 2015 sein Geschäft mit Werbebeleuchtung an das US-amerikanische Unternehmen Agilight Inc. verkauft. Agilight, ein Tochterunternehmen von General LED Inc. mit Sitz in San Antonio, Texas, entwickelt sich mit der Übernahme der Tridonic-SignageAktivitäten zu einem Weltmarktführer in diesem Anwendungsbereich. www.tridonic.com www.agilight.com

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ET Licht

Der chinesische Beleuchtungshersteller Shanghai Feilo Acoustics Co Ltd. übernimmt 80 % der Anteile von Havells Sylvania, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Aktionäre und entsprechenden Behörden. Feilo ist ein führendes, börsennotiertes Unternehmen und hat einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet, welcher den Kaufabschluss Ende Februar 2016 vorsieht. www.havells-sylvania.com

Strategische Allianz von Philips und Cisco Philips und Cisco gaben eine weltweite strategische Allianz bekannt, die neue Massstäbe setzt. Das gilt vor allem bei höheren Energieeinsparungen, einer besseren Gebäudeeffizienz und einer steigenden Mitarbeiterproduktivität. Das wird möglich durch die Einführung und die Nutzung des Internets der Dinge (IoT). Das Ziel der Allianz ist es, LED-basierte Beleuchtungssysteme mit der ITNetzwerktechnologie zu kombinieren. www.philips.com thenetwork.cisco.com

Tagung «LED in der Lichttechnik» LED-Technik ist auf dem Vormarsch. Die Technologie hat sich in den letzten Jahren auf dem Markt endgültig durchgesetzt. Entscheidend für diese Entwicklung sind die Eigenschaften der LEDs als derzeit effizienteste und nachhaltigste verfügbare Lichtquelle. Doch die Grenzen der Technologie sind noch nicht erreicht. Nach wie vor wird der Wirkungsgrad der LEDs gesteigert und die verbaute Technik optimiert. Die Tagung «LED in der Lichttechnik» vermittelt einen profunden Überblick über den derzeitigen Stand der Technik und schliesst dabei Basiswissen mit ein. Zusätzlich können Teilnehmer neue Kontakte knüpfen, um ihr Netzwerk zu erweitern. In Kooperation mit dem Lichttechnischen Institut (LTI), Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Leitung: Prof. Dr. rer. nat. Cornelius Neumann. Termin: 01.03.– 02.03.2016 Ort: Haus der Technik, Hollestrasse 1, D-45127 Essen www.hdt-essen.de/LED_Tagung_W-H010-03-590-6/#{2}


Branchennews

In Olten geht was!

Teilnehmer des Kurses Aussenbeleuchtung vom SLG College auf nächtlicher Tour an der Katholischen Stadtkirche in Olten. (Bild: Gino Gabriele/SLG) Draussen ist es dunkel, nass und kalt. Acht Teilnehmer in Ausbildung zum «Lichtplaner für den Aussenbereich» machten sich auf den Weg - mit Flächen-, Punkt- und Linearstrahler, Kabelrollen, und grossem Willen und üben rund um die Stadtkirche mitten in Olten das Erlernte. «Einfach!», meinen Sie? Nicht ganz: Die Geschichte hat einen Anfang: Eine beispielhafte Zusammenarbeit zwischen Aare Energie AG Olten, Pfarramt der Katholischen Kirche, Stadtpolizei Olten und der SLG Schweizer Licht Gesellschaft sorgte für reservierte Parkplätze, aufgestellte Elektranten, Kabelrollen. Die angehen den Lichtplaner im

Aussenbereich dürfen ihre Ideen mit den Leuchten-Muster frei umsetzen, Experten wie Mario Rechsteiner, art light und Roberto Mucedero, iGuzzini, stehen ihnen beratend zur Seite und begutachten die (superprovisorischen) Lichtinstallationen. Der Kirchturm wird durch extrem fokussierte Strahler vom Boden aus «betont», die Wände mit einer Reihe LEDs «gewaschen» um damit ihre Struktur «hervorzuholen», verschiedene Lichtfarben wie Warmweiss oder Kaltweiss «verändern» das angeleuchtete Material auf Knopfdruck und der altehrwürdige Steintürzargen mit wenigen Watt Leistung und einer Präzisionslinse mit einer einzigen Leuchte akzentuiert. Das Resultat lässt sich sehen und wir lernen: Die Aussenbeleuchtung besteht nicht nur aus Vandalensicheren Leuchten in der Bahnhofsunterführung, Quartierstrassenmasten und Fussgängerüberquerungsbeleuchtung. Die Beleuchtung des öffentlichen Raums untersteht vielen Vorschriften und Normen. Sie muss in die freie Natur eingebettet werden und darf diese nicht zu arg beeinflussen, Blendwerte sind zwingend einzuhalten, Leuchtdichten exakt und richtungsgebunden zu definieren. An diesem Abend aber, haben wir nebst allen Regeln den Sehsinn entscheiden lassen und etwas Schönes entstehen lassen: Mit kleiner elektrischer Leistung, wenigen Leuchten und guter Vorbereitung wurde für eine kurze Zeit die Stadtkirche in den Fokus gerückt! Autor: Gino Gabriele, SLG-College, SLG College, www.slg.ch/de/college

Paulmann und Puag starten in der Schweiz durch Der deutsche Lampen- und Leuchtenhersteller Paulmann ging Ende 2015 eine Vertriebskooperation mit dem Serviceunternehmen Puag ein. Paulmann, als einer der füh-

(Bild: Paulmann Licht GmbH)

renden Hersteller in der Lichtbranche mit einem Vollsortiment für Licht im Haus, am Haus und ums Haus erhöht damit seine Vertriebsaktivitäten in der Schweiz. In rund 300 Fachmärkten, Bau- und Möbelmärkten im Vertriebsgebiet zeigt Paulmann gemeinsam mit Puag das vielfältige Sortiment in kompletten Shop-Konzepten und Warenpräsentationen. Gleichzeitig wird das Unternehmen Paulmann Produkte an Installateure liefern. www.puag.ch www.paulmann.com


Fachartikel

Technologien und Lichtqualität am LED-Forum 2016

Die LED wird erwachsen Auch das vierte, am 15. Januar 2016 im Kongresshaus Zürich durchgeführte LED-Forum war ein Publikumsmagnet. Die Vorträge befassten sich nicht nur mit Technologien, sondern gingen auch auf die menschliche Wahrnehmung ein. Die begleitende Ausstellung bot eine spannende Vielfalt an Produkten. Kompetente Gesprächspartner vermittelten inspirierende Einsichten.

Den 600 Teilnehmern bot sich ein geballtes Programm von Fachvorträgen und eine grosse Ausstellung von insgesamt 39 anwesenden Lichtfirmen. (Bilder: Markus Frutig ET Licht)

Mit rund 600 Teilnehmenden verzeichnete das LED-Forum einen neuen Besucherrekord. Und dies, obwohl die LED-Revolution eigentlich vorbei ist und nun die Zeit des Optimierens gekommen ist, wie Albert Studerus, Geschäftsführer SLG, in seinem einführenden Referat erläuterte. Aber vielleicht ist es genau dies, das so viele nach Zürich gelockt hat: Man will erfahren, was noch möglich ist, wo die Grenzen liegen und worauf man achten muss. Heute steht nicht mehr die Energieeffizienz im Fokus – die wird stillschweigend vorausgesetzt, denn 100 lm/W sind längst erreicht – sondern die Lichtqualität. Auch die Entwicklungen bei der OLED sollte man laut Studerus im Blick behalten, obwohl noch nicht klar ist, wann ihr Durchbruch kommt und in welchen Beleuchtungsbereichen sie sich etablieren wird.

Die Vernetzung als Zukunft Im Vortrag von Carsten Möllers, Nogs GmbH, ging es um den Einzug der Vernetzung in die LED-Beleuchtung. Er plädierte dafür, die LEDLeuchte als «Light Emitting Smart Object» zu gestalten, eine Leuchte,

die auf die Bedürfnisse der Nutzer eingeht – Stichwort Responsive Architecture. Für ihn wird künftig die Wertschöpfung im Softwarebereich statt bei der Hardware liegen. Wer wettbewerbsfähig bleiben möchte, kommt laut Möllers bei der Entwicklung neuer Beleuchtungssysteme nicht um Investitionen in die Vernetzungsfähigkeit und die Intelligenz herum.

Zahlen und ihre Bedeutung Wissenschaftlich wurde es dann im Vortrag von Tran Quoc Khanh, Professor an der Technischen Universität Darmstadt, der die neuen, umfassenden lichttechnischen Grössen vorstellte und auf ihre Entstehung einging. Für ihn umfasst die Wissenschaftlichkeit nicht nur Zahlen, sondern auch Ausdrücke wie Farbharmonie, Natürlichkeit, Lebendigkeit. Er nahm Abstand von der Farbqualität als objektive Grösse und ging auf Farbpräferenzen ein, die persönlich und kulturell geprägt sein können. Bezüglich Farbwiedergabe machte er darauf aufmerksam, dass ein Farbwiedergabeindex von 100 lediglich aussagt, dass das Licht mit der

Referenzlichtquelle übereinstimmt. Ist letztere eine Glühlampe, dann ist das Blau einer Jeans nicht wirklich blau, obwohl der maximale Index erreicht wurde. Er betonte, dass die Farbwiedergabezahlen semantisch gedeutet werden müssen, um Sinn zu machen: Mit Angaben wie «die Farbwiedergabe ist mässig oder sehr gut» kann man mehr anfangen als mit Zahlen. Zentral ist, dass das Licht angenehm ist.

Strassenleuchten Tran Quoc Khanh zeigte in seinem Vortrag zu den Strassenleuchten auf, wie man den Wartungsfaktor berechnen kann. Die zu berücksichtigenden Herausforderungen sind zahlreich: die Sonneneinstrahlung, Stromform der Vorschaltgeräte, Überhitzung der Phosphorschicht, Verschmutzung und Trübung der Optik und Bräunung der LED durch diffundierende Abgase in Tunneln. Im anschliessenden Vortrag erläuterte Walter Bosshard, Adaprot GmbH, dass auch der Blitzschutz, besonders bei der grössten Turmuhr der Welt in Mekka, dazugehört, wenn man eine lange Lebensdauer der LEDs erzielen will.


Ruedi Felder organisierte für Electrosuisse sein 6. LED-Forum und wurde von Konferenzmoderator Björn Schrader, Leitung Licht@hslu/HSLU feierlich verabschiedet.

Zufriedene Veranstalter und Referenten (v.l.n.r.): Hans Rudolf Ris (GNI), Ruedi Felder (Leiter Fachtagungen, Electrosuisse), Guido Santner (Neuer Leiter Fachtagungen und Bulletin SEV/VSE), Ulrike Brandi (Brandi Licht GmbH) und Petra Waldinsperger (Licht@hellblau).

Grundsätzliches Im Schlussteil stellte Werner Halbritter, Osram, die Blaulichtgefährdung durch LEDs vor, wobei LEDs den Vorteil haben, keine Infrarot- und Ultraviolett-Strahlung abzugeben. Christian Kirchhof, Fraunhofer Institut Dresden, stellte die OLED vor und wies darauf hin, dass im Gegensatz zum Einsatz in Smart-Phone-Displays und Fernsehgeräten das Interesse an OLEDs in der Beleuchtung abgeflacht sei. Den Mensch und seine visuelle Empfindung stellte dann die renommierte Lichtdesignerin Ulrike Brandi, Hamburg, in den Mittelpunkt. Sie erläuterte anhand von realisierten Beispielen, wie zeitgemässe Lichttechnologie eingesetzt werden kann, um eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich der Mensch wohlfühlt. L

Infos Autor: Radomír Novotny, Electrosuisse, www.electrosuisse.ch, www.bulletin-online.ch www.electrosuisse.ch/itg Link zum Tagungsband: bit.ly/1PuhkaV Link zur Bildergalerie: bit.ly/1Puh9N1


Fachartikel

Allein durch die LED-Technik und die damit verbundenen neuen Möglichkeiten der Lichtsteuerung kann der Stromverbrauch für Beleuchtung mindestens halbiert werden. (Bild: iStock)

Energiestandards und deren praktische Umsetzung mit neuer Technik

Der LED-Boom Durch die grosse Effizienzsteigerung und die zunehmende Verbreitung der LED-Technik nimmt der Stromverbrauch für die Beleuchtung in neuen oder sanierten Gebäuden deutlich und messbar ab. Der «LED-Boom» hat eine massgebliche Bedeutung im Rahmen der Schweizer Energiestrategie und beeinflusst Energiestandards wie die SIA-Norm 387/4 oder den Minergie-Standard entscheidend, wie der Autor am LED-Forum 2016 in Zürich referierte. Wesentliches Ziel der schweizerischen Energiestrategie ist der Ausstieg aus der Kernenergie und die Kompensation der entstehenden Versorgungslücke durch erneuerbare Energien und die Steigerung der Energieeffizienz von Geräten und Anlagen. Die Versorgungssicherheit mit Elektrizität darf durch die Energiestrategie nicht infrage gestellt werden. Bei der Umsetzung der Energieeffizienzziele leistet dabei die Beleuchtung einen wesentlichen Beitrag. Durch die LED-Technik und die damit verbundenen neuen Möglichkeiten der Lichtsteuerung kann der Stromverbrauch für Beleuchtung – auch sehr konservativ betrachtet – mindestens halbiert wer-

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den. Bei einem aktuellen jährlichen Stromverbrauch für Beleuchtung von 8,7 TWh bedeutet dies bei vollständiger Erneuerung der Beleuchtung durch LED-Technik eine Stromeinsparung von mindestens 4,35 TWh pro Jahr. Dies entspricht einer Reduktion des gesamten Stromverbrauchs der Schweiz um 7,5 Prozent. Die LED-Technik leistet in der Diskussion um die Energieeffizienz einen der grössten Beträge; kaum ein anderer Energiebereich bringt solch grosse und dazu relativ einfach realisierbare Sparpotenziale mit sich. Diese Potenziale liegen in erster Linie in Dienstleistungs- und Industriebetrieben, wo heute noch Tausende von Leuchtstofflampen den

ganzen Tag in Betrieb sind. Im Haushaltbereich und bei der Aussenbeleuchtung bringt die Umstellung auf LED natürlich ebenfalls grosse Einsparungen.

FVB-Förderprogramm «effeLED» Ein wichtiges Instrument bei der Umsetzung der Schweizer Energiestrategie sind Förderprogramme. Unter der Bezeichnung «Prokilowatt» führt das Bundesamt für Energie jedes Jahr wettbewerbliche Ausschreibungen zur Lancierung von Förderprogrammen im Strombereich durch. Eines der aktuellen Programme wird vom Fachverband der Beleuchtungsindustrie (FVB) geführt: Das Programm «effeLED»


Fachartikel

hat zum Ziel, 100 grössere Zweckbauten in der Schweiz mit effizienten LED-Beleuchtungen auszurüsten und dabei gegenüber dem Grenzwert der SIA-Norm 380/4 «Elektrische Energie im Hochbau» mindestens 50 % Strom bei der Beleuchtung einzusparen. Gefördert werden die einzelnen Projekte mit finanziellen Beiträgen, fachlicher Unterstützung und einem VorortLichtcheck nach der Inbetriebnahme der neuen Beleuchtungsanlagen. Nach zwei Jahren Laufzeit befindet sich das Programm «EffeLED» 2016 im letzten Programmjahr; aktuell sind 85 von 100 Projekten in Bearbeitung, noch 15 Objekte können zusätzlich aufgenommen werden (Anmeldung von Projekten direkt unter der Homepage der «EffeLED» (siehe Infokasten). Das Nachweisverfahren für die einzelnen Projekte wird mit demselben Rechentool erbracht wie es auch

für SIA 380/4 beziehungsweise für Minergie benötigt wird. Das hat einerseits den Vorteil, dass die Planer keine doppelten Nachweise erstellen müssen und anderseits liefern die «effeLED»-Nachweise wertvolle Kennzahlen in Bezug auf notwendige Anpassungen der Anforderungen in der überarbeiteten SIA-Norm 380/4. Das Rechentool «ReluxEnergyCH» kann direkt bei Relux (siehe Infokasten) erworben werden. Die Auswertung der Energienachweise für «effeLED» zeigt, dass die Grenz- und Zielwerte der SIA-Norm 380/4 nicht mehr zeitgemäss sind. In Abbildung 2 sieht man, dass sich die nachgewiesenen Projektwerte in allen Gebäudekategorien deutlich unter den SIA-Zielwerten befinden. In den meisten Gebäuden liegen die installierten Leistungen bei effizienten LED-Lösungen zwischen 4 und 7 W/m2. Vor allem in Verkaufsläden und in Produktionshallen sind durch die neuen LED-Beleuchtun-

gen enorme Einsparungen von gegen 70 % realisiert worden.

Minergie-Leuchten Im Jahre 2007 hat die Schweizerische Agentur für Energieeffizienz, zusammen mit dem Verein Minergie und der Industrie, ein Modul für effiziente Leuchten geschaffen. Das Minergie-Leuchtenlabel stellt neben der Energieeffizienz weitere Anforderungen an die Messtechnik (nur akkreditierte Labors dürfen Minergieleuchten ausmessen), an die Deklaration (transparente und einheitliche Darstellung der wichtigsten Kenngrössen von Leuchten) und an weitere Qualitätsaspekte wie z. B. die Blendbegrenzung von Leuchten. Zielpublikum des Leuchtenlabels sind in erster Linie professionelle Bauherren, die Beleuchtungsanlagen in kommerziellen Bauten realisieren; die KBOB (Koordinationskonferenz der Bau- und Liegenschaftsorgane der öffentli-

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Fachartikel

Abbildung 1: Stromverbrauch für Beleuchtung, Aufteilung nach Sektoren und Einsparpotenzial. (Grafiken: eLight/Stefan Gasser)

chen Bauherren) empfiehlt in ihrer Richtlinie zur Gebäudetechnik die Verwendung von Minergieleuchten (Download auf der Homepage, siehe Infokasten). In den acht Jahren seit der Einführung des Labels wurden über 1000 Leuchten von 22 schweizerischen und ausländischen Herstellern nach Minergie zertifiziert und auf der Website von Toplicht (siehe Infokasten) publiziert. Die Effizienzsteigerung bei der LED-Technik hat 2013 zu einer Anhebung der Effizienzanforderungen geführt. Seither ist die Effizienz der Leuchten weiter gestiegen, sodass im laufenden Jahr eine erneute – deutliche – Anhebung der Anforderungen vorgenommen werden muss. Die Abbildung 3 zeigt die Entwicklung der Energieeffizienz von Minergieleuchten. Während eine Lichtausbeute für professionelle Leuchten (mit Leuchtstofflampen) von 60 Lumen pro Watt bis zum

Jahr 2011 als guter Wert galt, liegt ein guter Wert heute bei 100 lm/W; der Bestwert bereits über 140 lm/W. Und die Effizienzsteigerung bei der LED-Technik ist noch nicht abgeschlossen; der Stromverbrauch bei der Beleuchtung in kommerziellen Bauten dürfte nach der vollständigen Umstellung auf LED weniger als halb so gross sein wie im Jahre 2010.

SIA-Norm 387/4: «Elektrizität im Gebäude – Beleuchtung» Die seit 2006 geltende SIA-Norm 380/4 «Elektrische Energie im Hochbau» definiert Berechnungsverfahren und Anforderungen zum Elektrizitätsbedarf von Hochbauten. Aufgrund des technischen Fortschritts wurde die Norm vor drei Jahren in Revision geschickt. Es zeigte sich, dass es nicht mehr sinnvoll ist, alle elektrischen Anwendungen in Gebäuden in einer einzigen Norm abzuhandeln. Die

Abbildung 3: Entwicklung der Energieeffizienz von MinergieLeuchten.

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Abbildung 2: Installierte Leistungen für Beleuchtung im Programm «effeLED» im Vergleich zu den Grenz- und Zielwerten der SIA-Norm 380/4.

Beleuchtung wurde deshalb als eigenständige Norm neu aufgesetzt; für die anderen Anwendungen sind ebenfalls neue normative Gefässe in Bearbeitung. Nach Abschluss der Revisionsarbeiten ist die neue SIA-Norm 387/4 «Elektrizität im Gebäude – Beleuchtung» im 1. Halbjahr 2016 in Vernehmlassung. Betroffene Interessenten, Behörden und Verbände können ihre Statements zu den Neuerungen – insbesondere auch der Verschärfung der Anforderungen – abgeben. Nach der Vernehmlassung werden die Einsprüche verarbeitet und bestmöglich in die definitive Norm umgesetzt. Diese soll spätestens anfangs 2017 in Kraft gesetzt werden. Die neuen Anforderungen ergeben sich im Wesentlichen aus der Steigerung der Energieeffizienz durch die LED-Technik. Erfahrungen, Zertifikate und Nachweise aus dem Minergiestandard und den

Abbildung 4: Alte und neue Anforderungen für die installierte Leistung von SIA 380/4 bzw. SIA 387/4.


Erwähnte Firmen & Adressen «effeLED»-Förderprogramm: www.effeled.ch Electrosuisse/LED-Forum 2016: www.electrosuisse.ch/itg www.ledforum.ch eLight GmbH: www.elight.ch Fachverband der Beleuchtungsindustrie (FVB): www.fvb.ch KBOB (Koordinationskonferenz der Bauund Liegenschaftsorgane der öffentlichen Bauherren): www.kbob.ch Relux Informatik AG («ReluxEnergyCH» zum Download): www.relux.ch Toplicht (Minergie-Leuchtenübersicht): www.toplicht.ch

Förderprogrammen ergeben die notwendigen Grundlagen für die Festsetzung der neuen Grenz- und Zielwerte. Die Grenzwerte sind für geplante Bauvorschriften relevant, Zielwerte geben eine Guideline für eine langfristige Energiestrategie. Je nach Anwendung werden die Anforderungen um 20 bis 50 Prozent verschärft. Abbildung 4 zeigt die Grenzwert- bzw. Zielwert-Anforderungen für die installierte Leistung in Abhängigkeit der mittleren Beleuchtungsstärke für einen mittelgrossen Raum (6 x 6 x 3 Meter). Beispielsweise in einer Verkehrsfläche mit 100 Lux wird der Grenzwert von 4,8 auf 2,4 W/m2 und der Zielwert von 3,1 auf 1,5 W/m2 verschärft. L

Stefan Gasser, Geschäftsführer eLight GmbH betonte am LED-Forum 2016 im Kongresshaus Zürich: «Die neuen Grenzwerte der überarbeiteten SIA-Norm 387/4 sind ab kommendem Jahr für geplante Bauvorschriften relevant, Zielwerte geben eine Guideline für eine langfristige Energiestrategie.» (Bild: Markus Frutig)

Infos Autor: Stefan Gasser, Geschäftsführer eLight GmbH

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Fachartikel

Blick in den Alltag eines Lichtplaners

«Mit Licht gestalten» Als Lichtplaner oder -designer muss man sich nicht nur mit umfangreichen Projektwünschen des Bauherren, Normen, Betriebskosten, Lebensdauer der Anlage, dem Lichtbedarf oder Energiefragen auseinandersetzen. Lichtplanung bedeutet sehr viel mehr – wie das richtige Gespür und viel Einfühlungsvermögen in das Gesamtkonzept. Die Redaktion von ET Licht sprach mit Stefan Bormann, Lichtdesigner SLG, was die besonderen Herausforderungen der Lichtplanung im Alltag sind, und auf was es ankommt, um gutes Licht zu kreieren. Herr Bormann, Sie kommen aus dem Bereich der gestalterischen Werbefotografie. Was hat Sie dazu bewogen, die Lichtplaner-Ausbildung bei der SLG zu absolvieren? Stefan Bormann: Nach rund 15 Jahren mit einem eigenen Fotostudio hat es mich aufgrund des Nachhaltigkeitsgedankens – dass zwar Fotografie sehr schön ist, aber meiner Meinung nach nicht so relevant für die Gesellschaft, wie das Licht oder Beleuchtung – zum Lichtdesign gezogen. So bin ich von der zweidimensionalen fotografischen Gestaltung mit Licht zur dreidimensionalen Gestaltung mit Licht in der Architektur gekommen. Was bedeutet für Sie der Unterschied der Lichtgestaltung gegenüber der Fotografie? In der Architektur bewegt man sich im gesamten Raum und in der Fotografie hat man meistens einen fixen Standpunkt des Betrachters. Daher wirkt beispielsweise ein Streif- oder Gegenlicht auf einem Bild ganz anders, als im räumlichen Kontext, den man inszeniert und in seiner Dreidimensionalität wahrnimmt. Aber diese Inszenierung ist wiederum eine grosse Herausforderung, da man ein extrem gutes räumliches Vorstellungsvermögen haben muss. Also ist der Lichtplaner doch auch eine Art Mischung zwischen Architekt, Regisseur und Fotograf, oder?

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Ich bin zwar kein Architekt, aber die Architektur ist meiner Erfahrung nach immer darauf angewiesen, die flexible Nutzung bis zum letzten Moment offen zu lassen. Denn es ist nicht immer klar, ob der Bauherr wirklich alle geplanten Büroräume benötigt oder einmal einen Raum vielleicht in einen Fitnessraum abändern will. Man muss sich daher immer alle Möglichkeiten offen lassen und das macht es gerade als Lichtplaner nicht einfacher.

Bormann entwickelt für seine Kunden neben individuellen Beleuchtungskonzepten auch Leuchten, wie hier ein im Projektverlauf verworfener Prototyp mit einem integrierten LED-Band an der Aussenseite. (Bilder: Markus Frutig, ET Licht)

Aber im privaten Bereich ist das doch ähnlich, oder? Bei einer Privatvilla mit einem Wellness-Bereich beispielsweise kann ich konkret sagen, dass ich ein Downlight hier oder dort platziere, welches über die Natursteinwand wäscht. Das sind klare Definitionen für das Konzept. Im Zweckbau jedoch sind Lichtplaner zwar nicht immer im gestalterischen Bereich notwendig, aber es braucht sozusagen einen «Übersetzer» zwischen Architekt und Elektroplaner. Das


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macht auch den grössten Teil meiner Arbeit aus – im Gegensatz zur reinen Lichtgestaltung oder dem Design von Leuchten. Welche Sprachen oder Tools sollte man als «Übersetzer» beherrschen? Ich muss vor allem mit einer Bauherrschaft auf Augenhöhe reden können. Das heisst konkret, die Bestellung abholen können und möglichst genau zu erfühlen, was der Bauherr möchte und was ihm wichtig ist. Man sollte ihm dann auch aufzeigen können, was die Konsequenzen aus seinem Wunsch sind. Das ist, wie seine Gedanken zu lesen, bevor er sie selber denkt. Das andere ist auch die passende Kommunikation zum Architekten, um seine Vision gestalterisch gemeinsam weiterzuentwickeln und ein gemeinsames Vokabular aufzustellen. Dieses sollten alle im Planungsund Umsetzungsprozess direkt Beteiligten verstehen.

«Der Lichtdesigner muss die passende Kommunikation zum Architekten kennen, um seine Vision gestalterisch gemeinsam weiterzuentwickeln und ein gemeinsames Vokabular aufzustellen», betont Bormann. Im Bild die Konzeptskizze/Schnitt zum Projekt Rudolf Steiner Schule in Basel. (Grauzeichnung: Bormann/ Osolin & Plüss Architekten BSA AG)

Welches Vokabular beispielsweise? Lichtfarbe ist so ein Thema: denn die einen sprechen hierbei von der Farbtemperatur und die anderen von farbigen Filtern vor den Leuchten. Ein anderer hat dann wiederum gehört, dass 2700 K die «richtige» Lichttemperatur sei, obwohl 2700 K zwischen Lindengrün und Rosa nahezu alles sein kann. Das gefährliche ist auch besonders das

Halbwissen. Gerade im LED-Bereich fällt mir das sehr häufig auf, da alle alles über LED oder natürlich auch Licht wissen ... das habe ich bereits auch schon in grossen und bekannten Architekturbüros erlebt. Die Fakten, die dieses Vokabular bilden, werden ja auch stark von den SIA-Normen bestimmt, oder? Also Beleuchtungsstärken, Ent-

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blendungswerte, Lichtverteilung usw. kommen ja alle aus Erfahrungswerten heraus, die hier festgelegt und klar definiert wurden. Was aber für die räumliche Wahrnehmung viel wichtiger ist, sind beispielsweise Vertikalflächen. Und diese haben mit absoluter Helligkeit nicht viel zu tun, obwohl Blendungswerte und Farbwiedergabe-Indizes in der SIANorm exakt definiert sind. Hier sind eben das Auge und die Erfahrung des Lichtplaners gefragt. Was ist dabei die grösste Herausforderung? Wenn ich mit der Lichtplanung für ein Projekt beginne, ist es dabei oft eine Herausforderung, erst einmal mit dem Bauherrn zu klären, ob es wirklich eine weisse Wand bleibt, oder ob vielleicht ein Nussbaumpaneel geplant ist. Dazu kommt, dass Lichtplanung nicht eine so präzise Wissenschaft ist, wie man oft vorgibt. Ich kann das natürlich berechnen und sagen, dass wir an dieser Wand genau 237 lx erreichen werden. Und die Messung wird dann wohl zwischen 200 und 300 Lux ergeben. Die Raumwirkung einer mit 237 Lux beleuchteten Nussbaum-Oberfläche ist aber ohnehin eine ganz andere als die einer weissen Wand. Dafür kann man ja beispielsweise mit Relux alles genau im Voraus berechnen, oder? Es kommt darauf an, wie man damit umgeht. Ich bin hier sehr pragmatisch. Denn was sich über Software-Lösungen nicht 100 % beurteilen lässt, ist die Lichtwirkung. Mit Photoshop kann ich ja auch alles über ein Bild drüber legen: beispielsweise den häufig anzutreffenden Lichtschein in Stimmungsbildern von Räumen kann ich nun mal nur mit Rauch, wie im Comic generieren. Wenn ich zum Beispiel ein Grossraumbüro plane, berechne ich mit der Planungssoftware für die Grobkonzeption die ungefähre Anzahl der benötigten Leuchten. Und damit ist für mich die Arbeit mit der Lichtplanungssoftware eigentlich schon weitgehend abgeschlossen.

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«Absolute Lichtwerte für mich nahezu irrelevant. Es geht hierbei vor allem um die optimale Verhältnismässigkeit.»

Also das Gespür ist auch hier zentral für die richtige Lichtplanung? Ja, ich denke es ist besser, beispielsweise mit einer Taschenlampe an eine Sitzung zu gehen und diese dann einfach an die Wand zu halten. Das versteht auch der Bauherr, was konkret passiert, wenn die Wand oder der Raum je nach Winkel oder Position anders beleuchtet wird. Wenn die Leuchte bereits einen Meter weg von der Wand ist oder gar die Wand drei Monate vor der Leuchten-Lieferung verschoben wird, kann das eine komplett andere Licht-Wirkung im gesamten Raum ergeben, wenngleich exakt dieselbe Leuchte aus der vorangegangenen Planungsberechnung zum Einsatz kommt. Das kennt man auch als Fotograf mit dem schlauen Spruch «von vorne links ist immer gut», aber geht man dann um ein Objekt oder im Raum herum, erhält man komplett verschiedene Lichtwirkungen. Und das braucht nun mal Erfahrung und Gespür.

Gibt die Berechnung trotzdem nicht doch mehr Planungssicherheit? Die Berechnungstools sind natürlich alle gut und richtig und funktionieren sehr gut. Aber beispielsweise bei den Wartungsfaktoren – wo ich meist 0.8 als Standard eingebe – stimmen die Berechnungswerte bereits nicht mehr alle, wenn die eingesetzten LED-Leuchtmittel einen jeweils unterschiedlich definierten Lichtstromrückgang über 15 Jahre von bis zu 30 Prozent aufweisen. Gleichzeitig sieht man jedoch einen Lichtstromrückgang von 10 % nicht mal mit blossem Auge. Aber für den Nachweis beispielsweise für Arbeitsplätze sind Berechnungen unabdingbar, oder? Hier spielt wieder die Erfahrung hinein. Als wir die Beleuchtung für das Sitzungszimmer einer Bank in Basel berechnet haben, waren auf dem Tisch des Konferenzsaals 1000 lx gefordert. Hier haben wir zwei Situationen erlebt; die eine war, dass ich trotz der vielen Downlights (mit


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je 2 x 32 W PL Leuchtmitteln) angeblich zu wenig berechnete Lichtstärke hatte; heraus kam, dass der renommierte Hersteller der Downlights einen Rechenfehler im Programm drin hatte und so nur ein Leuchtmittel pro Downlight eingerechnet wurde. Wir haben dann aber 1500 l x auf dem Tisch gemessen! So viel zur Planungssicherheit mit einer Software. Die zweite Situation war: rund um den Konferenzsaal verläuft eine riesige Glasfront. Bei schönem Wetter haben nicht einmal die vorhandenen 1500 lx ausgereicht, den Raum im Verhältnis zum einfallenden Tageslicht schön und angenehm gleichmässig zu erhellen. Bei Dämmerung oder Dunkelheit im Aussenbereich waren dagegen selbst mit Dimmung auf 300 lx die Lichtverhältnisse im Raum fast zu hell. Aus dieser einschneidenden Erfahrung heraus sind daher absolute Lichtwerte für mich nahezu irrelevant. Es geht hierbei vor allem um die optimale Verhältnismässigkeit. Da sind Lichtsteuerungen, wie DALI ja die optimale Lösung, oder? Ja das ist auch das schöne bei der DALI-Technologie. So kann man un-

terschiedliche Lichtstimmungen miteinander in Einklang bringen, damit das Auge auch optimal gelenkt werden kann. Diese technischen Hintergründe muss man natürlich auch kennen und anwenden können. Ab welcher Phase sollte daher ein Lichtplaner in einem Bauprojekt involviert sein? Es ist aus diesen unterschiedlichen Erfahrungen heraus besonders wichtig, dass ein Lichtplaner möglichst bereits vor der Rohbauphase an hinzugezogen wird. Gerade in der Schweiz, wo ein Architekt alles in die Betondecke packen möchte, ist dies zentral. Im Ausland ist dies anders, wo der Lichtplaner auch später im Projekt dazu kommen kann. Auch das Element der Tageslichtplanung ist bedeutsam, bereits vor den Bewehrungsplänen rechtzeitig einen Lichtplaner zu involvieren, um neben gestalterischen Gesichtspunkten auch die optimalen Voraussetzungen für eine Energie- und Kosteneffizienz zu schaffen. Gerade bei den heutigen Lichttechnologien und Möglichkeiten –

muss man sich noch so eng an die Rohbauplanung halten? Na man braucht nach wie vor Strom für Licht. Und wo dieser hergenommen werden kann, ist für alle Leuchtmittel relevant, die man dann einsetzen möchte. Dazu machen es auch die Steuerungsthemen noch komplexer, sodass der Elektroplaner nicht nur wegen den Kostenfaktoren bereits rechtzeitig zusammen mit dem Lichtplaner arbeiten sollte. Wenn man eine abgehängte Decke, wie beispielsweise in Griechenland hat, ist es dann kein Problem, später alle Kabel und Steckdosenbüchsen zu verstecken. Das ist aber in der Schweiz gar nicht denkbar! L

Infos Stefan Bormann, Lichtdesigner & Projektleiter SLG www.bormann.ch www.slg.ch Interview: Markus Frutig, Chefredaktor ET Licht

Für Stefan Bormann ist es besonders wichtig, dass ein Lichtplaner «möglichst bereits vor der Rohbauphase an hinzugezogen wird». Das schafft neben «gestalterischen Gesichtspunkten auch die optimalen Voraussetzungen für eine Energie- und Kosteneffizienz».


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Statt Überdimensionierung in der Strassenbeleuchtung – Konstant-Lichtstrom!

Den Wartungsfaktor korrekt dimensionieren Wie bei der Innenbeleuchtung gehen auch bei der Aussenbeleuchtung die anfänglich installierten lichttechnischen Eckwerte wie zum Beispiel die Beleuchtungsstärke bzw. die Leuchtdichte zurück. Diesen Rückgang gleicht man bei der Planung mit einem Wartungsfaktor aus. Dies führt aber zu einer Überdimensionierung der Anlagen. Dies kann man beim Einsatz von LED-Leuchten verhindern, wenn eine Konstant-Lichtstrom-Lösung eingesetzt wird, der Wartungsfaktor lässt sich reduzieren. Bei allen Beleuchtungsanlagen geht der Lichtstrom mit der Zeit zurück (Bild 1). Dieser Rückgang ist unerwünscht, man rechnet diesen bei der

Bild 1: Nicht gewartete Strassenbeleuchtung in einer Altstadt. Bei der Wartung geht es nicht nur um den Ersatz der Lichtquelle, sondern auch um die Wartung der Leuchte. (Bild: H.R. Ris)

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Planung mit dem Wartungsfaktor mit ein. Wie bei der Planung von Innenbeleuchtungsanlagen sind auch in der Aussenbeleuchtung die in den Normen definierten minimalen Werte der Beleuchtungsstärken E bzw. der Leuchtdichten L Wartungswerte, die gemäss Bild 2 zu keiner Zeit unterschritten werden dürfen. Der der Planung zugrunde zu legende Neuwert der Beleuchtungsstärke bzw. Leuchtdichte ergibt sich aus dem Wartungswert und dem Wartungsfaktor:

• von den Verschmutzungsbedingungen der Umgebung und • vom Wartungsprogramm ab. Der Planer muss also • den Wartungsfaktor angeben und alle Annahmen aufführen, die zu seiner Bestimmung gemacht wurden, • die Beleuchtungseinrichtung entsprechend der Nutzung festlegen, • einen umfassenden Wartungsplan erstellen, der das Intervall für den Lampenwechsel, das Intervall für die Reinigung der Leuchten und die Reinigungsmethoden enthalten muss.

Der Wartungsfaktor WF (englisch auch MF = Maintenance Factor) berücksichtigt die Abnahme des Lichtstroms der Leuchtmittel und die Verschmutzung der Leuchten während der Betriebszeit. Daher sollte die Beleuchtungsanlage mit einem alle Einflüsse berücksichtigenden Wartungsfaktor geplant werden, der für die vorgesehene Beleuchtungsanlage, die räumliche Umgebung und den festgelegten Wartungsplan errechnet wurde. Der Wartungswert der Beleuchtungsstärke bzw. Leuchtdichte hängt dabei • vom Alterungsverhalten der Leuchtmittel und der Betriebsgeräte, • von der Schutzart der Leuchte,

Wartungsfaktor bei der Innenbeleuchtung Der Wartungsfaktor WF bei der Innenbeleuchtung (Tab. 1) setzt sich aus dem Produkt von Einzelwartungsfaktoren wie folgt zusammen: • LLWF Lampenlichtstrom-Wartungsfaktor: Dieser berücksichtigt den Lichtstromrückgang mit zunehmender Brenndauer der Lampen. Der Wert hängt vom Lampentyp und allenfalls vom Betriebsgerät ab. Angaben sind den Herstellerunterlagen zu entnehmen. Die Werte liegen zwischen 1,0 bis 0,5 je nach Betriebsdauer und Lampentyp • LLF Lampenlebensdauer-Wartungsfaktor: Dieser berücksich-


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Bild 2: Abnahme der mittleren Beleuchtungsstärke bzw. Leuchtdichte im Laufe der Betriebszeit der Anlage am Beispiel eines dreijährigen Wartungszyklus. (Grafik: Trilux)

Wartungsfaktor allgemein in der Innenbeleuchtung: WF = LLWF · LLF · LWF · RWF

WF Wartungsfaktor (Tab. 1) LLWF Lampenlichtstrom-Wartungsfaktor LLF Lampenlebensdauer-Faktor LWF Leuchten-Wartungsfaktor RWF Raum-Wartungsfaktor

WF Wartungsfaktor (Tab. 2) Wartungsfaktor allgemein in der Strassenbeleuchtung: LLWF Lampenlichtstrom-Wartungsfaktor LWF Leuchten-Wartungsfaktor WF = LLWF · LWF

tigt die Überlebenswahrscheinlichkeit einer Lampe während der mittleren Lebensdauer. In vielen Fällen wird der LampenÜberlebensfaktor LLF mit LLF = 1 angenommen, da oft eine zwangsläufige Einzelauswechslung erfolgen muss. Angaben sind den Herstellerunterlagen zu entnehmen. • LWF Leuchten-Wartungsfaktor: Meist ruft die Verschmutzung von Lampen und Leuchten die grösste Verminderung des Lichtstroms hervor. Der Wert ist abhängig von der Leuchte, der verwendeten Lampe und der Teilchengrösse der Luftverschmutzung. Angaben sind den Herstellerunterlagen zu entnehmen. Die Werte liegen zwischen 0,95 bis 0,45 je nach Leuchtentyp, Reinigungsintervall und Umgebungsbedingung. • RWF Raum-Wartungsfaktor: Alle Flächen und Einrichtungen neigen zur Staubablagerung und damit zur Verschmutzung. Die Werte liegen zwischen 0,97 bis 0,65 je nach Reinigungsintervall,

Raumgrösse, Beleuchtungsart und Umgebungsbedingung.

Wartungsfaktor bei der Aussenbeleuchtung Bei der Strassenbeleuchtung sind allerdings nicht alle einzelnen Wartungsfaktoren gleichwertig bzw. sie können teilweise vernachlässigt werden. So ist der • LLF Lampenlebensdauer-Faktor, der die Ausfallrate während der

Nutzungszeit angibt ist nicht relevant, da bedingt durch die grossen Lichtpunktabstände in der Strassenbeleuchtung der Ausfall eines einzelnen Lichtpunktes zu einer Unterschreitung des Wartungswertes führt. Allerdings ist der LLF bei der betriebswirtschaftlichen Gesamtrechnung zu berücksichtigen, da Einzelausfälle sofort ersetzt werden müssen und dadurch Kosten entstehen. • RWF Raum-Wartungsfaktor in der Strassenbeleuchtung nicht anwendbar, da die Helligkeit der Strassenoberfläche abhängig von der Verkehrssituation und den Witterungsbedingungen einem ständigen Wechsel unterliegt. Der Wartungsfaktor WF in der Strassenbeleuchtung (Tab. 2) ergibt sich aus zwei Faktoren: • LLWF Lampenlichtstrom-Wartungsfaktor • LWF Leuchten-Wartungsfaktor Bei den klassischen Hochdruck-Entladungslampen ist der Lichtstromrückgang im Laufe der Betriebszeit nicht unwesentlich, wie Bild 3 zeigt. Die Verschmutzung dieser Lampen und Leuchten hat den grössten Einfluss auf die Verringerung der Beleuchtungsstärke und damit auf den Wartungsfaktor (Bild 4). Je geringer der Schmutzanfall in der Umgebung und je höher die Schutzart der Leuchte ist, d. h. der Schutz gegen Eindringen von Fremdkörpern (ausgedrückt durch die erste Ziffer des IP-Kennzeichnungssystems), umso geringer ist

Bild 3: LLWF Lampenlichtstrom-Wartungsfaktor am Beispiel einer HalogenMetalldampflampe. (Grafik: Trilux)

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lichtstrom-Wartungsfaktor LLWF so ist dieser gemäss Bild 3 bei 120 00 Betriebsstunden, was etwa einer Betriebszeit von drei Jahren entspricht, bei LLWF = 0,63. Kombiniert man den Wartungsfaktor LLWF = 0,63 mit dem Leuchten-Wartungsfaktor LWF = 0,85 so ergibt sich für die klassische Strassenbeleuchtung somit ein Wartungsfaktor von zum Beispiel WF = 0,63 x 0,85 = 0,53. Das heisst im Neuzustand ist die Anlage anfänglich fast doppelt überdimensioniert.

Bild 4: Leuchtenwartungsfaktoren LWF für Leuchten der Schutzart IP 65 und verschiedenen Verschmutzungskategorien der Umgebung. (Grafik: Trilux)

Bild 5: Definition des Lichtstrom-Rückgangs von LEDs während der Betriebszeit. Bei Anwendungen in der öffentlichen Beleuchtung werden meist LEDs mit der Angabe L80/B10 verwendet. (Grafik: Licht.de)

die Innen- und Aussenverschmutzung der Leuchte und umso höher wird auch der Leuchten-Wartungsfaktor LWF gesetzt. • Wichtige Schutzarten gegen Eindringen von Fremdkörpern sind – IP2x Schutz gegen Eindringen von Fremdkörpern ab 12 mm Grösse – IP5x staubgeschützt – IP6x staubdicht • Verschmutzungskategorien sind – Niedrig: Keine Rauch- und Staubemissionen, typische sind Wohngebiete und landwirtschaftliche Gebiete, die Umweltbelastung liegt auf geringem Niveau

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– Mittel: Mittlere Rauch- und Staubemissionen, mittlerer bis starker Strassenverkehr (regelmässiger starker Berufsverkehr) – Hoch: Die Rauch und Staubentwicklung ist im Umfeld der Leuchten sehr stark. Ein typischer Fall sind Leuchten im Umfeld oder auf dem Gelände der Schwerindustrie. Die Leuchten-Wartungsfaktoren liegen je nach Verschmutzung zwischen 0,83 bis 0,9 bei einer dreijährigen Wartung gemäss Bild 4. Betrachtet man für eine HalogenMetalldampflampe den Lampen-

Günstiger Wartungsfaktor bei LEDs LED-Leuchten für die Strassenbeleuchtung bestehen meist aus vielen einzelnen LEDs. Im Normalfall fallen sie nicht alle miteinander aus – ausser bei einem elektrischen Defekt. Allerdings unterliegen alle LED während der Betriebszeit einer typabhängigen Degradation des Lichtstroms und einzelne gehen ganz defekt. Die Lebensdauer von LEDs wird über den Lichtstromrückgang gemäss Bild 5 definiert, weil die Mortalität eine geringe Rolle spielt. Bei LED-Leuchten für die Strassenbeleuchtung wird für eine bestimmte Lebensdauer die Angabe mit zwei Werten LxBx definiert: • L: Gesamter Lichtstromrückgang (Lx) in Prozent während der Bemessungslebensdauer • B: Berücksichtigung des Lichtstromrückgangs (Bx) einzelner Elemente in Prozent. Der B-Wert besagt wieviel Prozent der Leuchten desselben Typs, bei der angebenden Lebensdauer den L-Wert bereits unterschreiten -– also sozusagen eine Fehler-Grösse. Beispiel: 50 000 h (L80B10): Nach 50 000 h ist noch ein Gesamtlichtstrom von 80 % vorhanden, 10 % der LED-Leuchten haben allerdings einen Lichtstrom von < 80 %. Die Lebensdauer einer LED hängt aber zusätzlich stark von der Umgebungsund Betriebstemperatur ab. Wird die LED mit einer höheren Temperatur oder mit schlechtem Thermomanagement betrieben, verkürzt sich ihre Lebensdauer.


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Konstant-Lichtstrom CLO Mit dem Wartungsfaktor WF geht anfänglich eine (unerwünschte) Überdimensionierung der Beleuchtungsanlage einher, was zu leidigen Mehrkosten führt. Mit der Methode Konstant-Lichtstrom CLO (Constant Lumen Output) kann die Überdimensionierung verringert werden (Bild 6). Etliche Leuchtenhersteller bieten daher Leuchten an, die so programmiert sind, dass der Lichtstrom über die gesamte Lebensdauer konstant auf dem benötigten Niveau gehalten wird (L-Wert = L 100). Der Lichtstromrückgang wird im Laufe der Zeit nachgeregelt und somit kompensiert. Auf diese Weise kann die Überdimensionierung des Lichtstroms anfänglich umgangen und zusätzlich Energie eingespart werden (bis zu 20 % im Vergleich zu einer Lösung mit L 80 ohne CLO. Eine ursprüngliche Leuchte L80B10 verbessert sich nun zu einer Leuchte L100B10. Dies hat jetzt eine positive Auswirkung auf den Wartungsfaktor (Tab. 3). Ist der Konstant-Lichtstrom-Faktor CLO = 1, so entspricht der Wartungsfaktor WF = Leuchten-Wartungsfaktor LWL. Gegenüber der klassischen Strassenbeleuchtung mit Hochdruck-Entladungslampen ist der Lichtstrom-

Wartungsfaktor mit CLO in der Strassenbeleuchtung: WF = CLO · LWF

WF Wartungsfaktor (Tab. 3) CLO Konstant-Lichtstrom-Faktor LWF Leuchten-Wartungsfaktor

Bild 6: Konstant-Lichtstrom CLO. Der Lichtstrom wird während der Betriebszeit nachgeregelt, sodass der Lichtstrom der LED-Leuchte konstant bleibt. (Grafik: zvg)

rückgang einer Beleuchtung mit LED zum Beispiel L80B10 wesentlich geringer und bei einer Lösung mit Konstant-Lichtstrom CLO nochmals günstiger, da nur noch der Leuchten-Wartungsfaktor LWL eine Rolle spielt. Das heisst allerdings nicht, dass keine Wartung erfolgen muss; denn die Leuchte verschmutzt weiterhin und sie muss regelmässig gereinigt werden. L

Infos Autor: Hans R. Ris, Neftenbach


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Welcher Dimmer schafft es wirklich? Das kommt auch auf die Lampe an.

Dimmen möglich! GU10-Halogen-Spots für 230 VAC sind beliebt. Man findet sie zahlreich in Leuchten aller Art, aber auch in Deckenspots. Sie verfügen über den grossen Vorteil, dass sie preisgünstig sind und sich sehr einfach dimmen lassen. Leider erkauft man sich die beiden Vorteile mit drei grossen Nachteilen: Dürftiger Wirkungsgrad, erheblicher UV-Anteil und massiver Wärmeeintrag in den Raum. Es gibt nun gute Alternativen von dimmbaren GU10-LED-Spots. GU10-230-V-Halogenlampen sind beliebt. Nach wie vor verkaufen Warenhäuser und Fachgeschäfte Leuchten-Systeme aller Art, in denen GU10-230-V-Halogenlampen – oder eben neuerdings LED-RetrofitLampen – zum Einsatz gelangen. In diesem Zusammenhang ist auch interessant, dass die grosse Warenhauskette IKEA bekannt gegeben hat, dass sie ab 2016 weltweit nur noch LED-Leuchtmittel verkaufen wird. Das muss man schon fast als revolutionär bezeichnen. Die Zeit der Halogenspots neigt sich also dem Ende zu, weil andere Anbieter natürlich folgen. Dimmbare LED-Spots erzielen problemlos 60 lm/W, wogegen 230V-Halogenspots im Bereich von 15 lm/W oder gar tiefer liegen. Bei einem Test hat ein GU10-Halogenspot von 40 W den kleineren Lichtstrom erzeugt als ein LED-GU10Spot mit 5 W, wobei letzterer ein Ra-Wert von 90 erreicht, was ausgezeichnet ist. Bei LED-Spots gibt es

Prima Vista Halogen 20

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Gewissheit bezüglich Dimmbarkeit allerdings nicht über das Datenblatt, da helfen nur Versuche. Es gibt eine Ausnahme: der Dimmer von SE-Light Management kommt mit jeder dimmbaren LED-Lampe zurecht. In vielen Haushalten, Hotels und anderen Gebäuden sind 230-V-Halogenspots anzutreffen. Relativ häufig kommen Dimmer zur Erzeugung der gewünschten Stimmung im Raum zum Einsatz. Für 230-VHalogenspots genügen einfachste Phasenanschnitt-Dimmer. Was passiert denn jetzt, wenn der Endanwender in der IKEA oder sonst einem Grossverteiler dimmbare LED-Spots kauft und diese anstelle der Halogenspots einsetzt? Mit grosser Wahrscheinlichkeit gibt es Probleme. Die Lampen flackern, der Dimmbereich ist sehr klein oder im schlimmsten Fall brennen die Lampen voll oder gar nicht. In solchen Fällen wird dann häufig der Elektroinstallateur gerufen. Doch

XNovum Lucky Light COB

die Erfahrung zeigt, dass auch er überfordert ist. Die gute Botschaft: Lichtplaner können gute Lösungen anbieten und Elektroinstallateure präsentieren sich als Helfer in der Not und verkaufen dabei erst noch einen modernen LED-Dimmer – wenn sie sich mit der Materie etwas auseinandersetzen.

Dimmen – wo liegen dieProbleme? Eine Glühlampe ist nichts anderes als eine Heizung mit etwas Lichterzeugung. Dazu zählen auch Halogenleuchtmittel. Die Lichtabgabe der Glühlampe lässt sich über eine Verminderung der «Heizleistung» erzielen. Dies kann im einfachsten Fall über einen Phasenanschnitt geschehen. Bei den meisten LEDGU10-Spots wird die Netzspannung zuerst einmal gleichgerichtet. Um eine einigermassen konstante Gleichspannung zu erhalten, dient ein Kondensator hinter dem Gleichrichter; er glättet die pulsierende

Megaman NN 27442

Sylvania RefLed Coolfit ES 50

Bild 1: Überblick: Visueller Eindruck der ungedimmten Lampen in der Reihenfolge der Tabelle. Die meisten LED sind Typen mit 40° Abstrahlwinkel, Ausnahme ist IsoLED 110082, diese hat 120°. (Bilder/Grafiken: R. Kleger)

Alibaba ULTRALED COB


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Gleichspannung. So eine Schaltung präsentiert sich fürs Netz als kapazitive Last. Da liegt schon einmal ein grosses Problem, denn für einen Phasenanschnittdimmer ist eine kapazitive Last denkbar ungünstig, er schaltet quasi auf einen Kurzschluss. Es müsste also wenn schon ein Dimmer mit Phasenabschnitt zum Einsatz gelangen. Aber auch diese zeichnen sich durch vielfältige Probleme aus, weil beispielsweise die Minimallast des Dimmers von 25…40 W mit wenigen LEDLeuchtmitteln nicht erreicht wird. Viel prekärer ist aber noch die Tatsache, dass die meisten herkömmlichen Dimmer einen klaren Nulldurchgang benötigen, damit sie sich ständig auf die Netzspannung synchronisieren können – und dieser ist häufig verwischt. Auch Dimmer mit automatischer Umschaltung von Anschnitt auf Abschnitt funktionieren bei elektronischen Trafos für 12-V-Halogenleuchtmittel bestens, hingegen fast nie bei neuen LED-Retrofitleuchtmitteln. Kurz: herkömmliche Dimmer, ob Phasenanschnitt oder -abschnitt oder beides automatisch, bekunden Mühe beim Dimmen von LED-Retrofitleuchtmitteln.

Was bietet der Markt? Der Autor hat diverse in der Schweiz angebotene Dimmer zusammen mit LED-GU10-Leuchtmitteln getestet (ausführlicher Testbericht in ET 2/2015). Bisherige Einbaudimmer fürs ziemlich problemlose Dimmen von LED-Retrofit-Leuchtmitteln gab es

IsoLED 111711

IsoLED 112035

bis März 2014 nur bei Legrand. Im April 2015 lancierte Feller einen neuen Einbau-Drehdimmer auf den Markt, der sich bestens fürs Dimmen von LED-Retrofit-Leuchtmitteln eignet. Hingegen gibt es seit geraumer Zeit Dimmer für Kleinverteiler als Reiheneinbaugeräte, die sehr gut mit LED-RetrofitLeuchtmitteln zurechtkommen. Dimmbare LED-GU10-Retrofits gibt es unzählige auf dem Markt. Getestet haben wir allerdings nur Typen, die mindestens über eine Lichtausbeute von 60 lm/W verfügen. Bei dieser Hürde blieben die meisten auf dem Markt angebotenen Typen auf der Strecke, weil sie nur mickrige Werte von 45…55 lm/W erzielen. Zudem haben wir auch einen Typ vom chinesischen Versandhaus Alibaba, angefordert. Um eine Aussage über die Qualität der LED-Spots machen zu können, wurden alle in eine Deckenfassung montiert und direkt ohne Dimmer ans Netz angeschlossen. Es wurde die Beleuchtungsstärke senkrecht am Boden unterhalb der Leuchte und im zweiten Fall im Winkel von 20° aus der Mitte (E20°), gemessen. Gleichzeitig wurden von jeder Leuchte mit einer Profikamera (fixe Einstellung) Bilder aufgenommen. Bild 2 zeigt sehr gut den Lichtkegel und die Helligkeit am Boden. Zum Vergleich wurde eine GU10-Halogenlampe mit 40 W mit aufgenommen. Die besten Ergebnisse zeigt das Leuchtmittel von XNovum, «Lucky Light COB»; sie erzeugt einen grossen Lichtstrom und bietet eine

IsoLED 110082

ausgezeichnete Lichtverteilung. Die Lampe von Alibaba, Ultraled COB, wirft einen Strahlenkranz an die Decke, sofern keine Abdeckung dies verhindert. Die gemessenen Leistungen beim Direktbetrieb am Netz liegen leicht über den Angaben des Datenblattes, zwei fallen aber durch eine deutlich tiefere Leistung auf. Am meisten interessiert natürlich, wie gut sich die einzelnen Lampen mit den uns zur Verfügung gestellten Dimmern betreiben lassen. Es standen zwei Einbaudimmer, der ganz neue LED-Dimmer von Feller (beim Test noch Prototyp) und einer von Legrand zur Verfügung. Die anderen drei Dimmer sind Reihenbaugeräte für Verteiler, angesteuert werden sie über 230-VAC-Taster.

Beobachtungen zum Dimmverhalten Feller: Dieser Dimmer benötigt keinen Neutralleiter, wird also lediglich mit der Last in Reihe geschaltet. Er bietet die Möglichkeit, von RCLast auf RL-Last umzustellen. Für LED erwies sich die Wahl der Stellung RL meistens als vorteilhafter. Weiterhin ist hier ein Min-/Max-Abgleich möglich bzw. erforderlich, um den Dimmer so zu kalibrieren, dass zusammen mit dem jeweils angeschlossenen Leuchtmittel dessen grösster Dimmbereich erreicht wird. Die Anleitung ist hierzu genau zu beachten. Der Dimmer weist bei guter Kalibrierung das beste Dimmververhalten auf, es gibt keinen «toten Gang», will heissen, es

LEDIMAX Spotlight LED

Philips Master LED Spot MV ET Licht

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Lampentyp Prima Vista Halogen XNovum Lucky Light COB Megaman NN 27442 Sylvania RefLed Coolfit ES 50 Alibaba ULTRALED COB IsoLED 111711 IsoLED 112035 IsoLED 110082 LEDIMAX Spotlight LED Philips Master LED Spot MV

Leistung gemessen und nach Datenblatt 38 W (40 W) 5,3 W (5,0 W) 8,2 W (7,0 W) 6,0 W (5,5 W) 6,0 W (6,0 W) 4,0 W (6,0 W) 5,6 W (5,3 W) 4,2 W (5 W) 5,8 W (5,5 W) 5,4 W (5,5 W)

Luxwerte bei 0° und 20° 270/55 lx 285/126 lx 179/66 lx 193/108 lx 160/70 lx 130/54 lx 108/72 lx 47/38 lx 240/106 lx 245/98 lx

*Dimmbarkeit Fe/Le/El/Th/Ha 6/6/6/6/6/6 6/1/6/6/4/6 6/4/6/5/5 6/6/5/6/6 6/6/5/6/6 5/6/5/6/6 6/6/5/6/6 6/6/5/6/6 6/6/5/6/6 6/4/5/6/6

*Dimmbereich Fe/Le/El/Th/Ha 6/6/6/6/6 6/6/6/6/6 5/6/5/6/5 5/6/6/6/5 5/6/5/6/4 4/4/4/6/3 6/5/5/6/4 4/4/4/5/3 6/6/4/6/3 6/6/4/6/6

Einbaudimmer: Feller, Legrand, Kleinverteilerdimmer: Eltako, Theben, Hager, Note 1 bis 6

kommt nicht vor, dass man ein Stück weit dreht und es passiert nichts. ELKATO: Mit den Lampen Sylvania und Alibaba ergibt sich kein Effekt im oberen Stellbereich (also erheblicher «toter Gang»), darunter einwandfreie Dimmung. Die Modi LC1, LC2 oder LC3 wurden nicht getestet, damit wäre nach Auskunft des Herstellers vermutlich der «tote Gang» zu vermeiden. LEGRAND: Dieser Dimmer benötigt keinen Neutralleiter, wird also lediglich mit der Last in Reihe geschaltet. Das Leuchtmittel von XNovum bringt er zum Blinken – unabhängig davon, ob der Dimmer in den Pol- oder den Neutralleiter geschaltet wird. Mit der MegamanLampe reagiert er im oberen Bereich empfindlich, neigt also zum Flackern. Der untere Bereich ist sehr breit gezogen. Damit reagiert er

umgekehrt diskontinuierlich wie der Eltako-Dimmer. Die PhilipsLampe erweist sich im mittleren Bereich als sehr steil und entsprechend schlecht zu dosieren. Mit einer Kalibrierung von Hand wären nach Auskunft des Herstellers möglichweise gewisse Effekte zu vermeiden. THEBEN: Das Megaman-Leuchtmittel reagiert etwas sprunghaft im mittleren Bereich. HAGER: Die Leuchtmittel von Megaman und Sylvania reagieren an diesem Dimmer etwas sprunghaft. Er benötigt nach jedem Wechsel des Leuchtmittels einen Einlernvorgang, der durch Drücken der Bedientaste für mehr als 10 s ausgelöst wird. Der Einlernvorgang erweist sich als kryptisch. Die Betriebsanleitung ist schwierig zu verstehen. Ausdrücke wie «nach der nullten Sekunde dauernder Betäti-

gung» muss man erst einmal mit Sinn füllen. Was den Ausstrahlungswinkel der Lampen betrifft, stimmen die Angaben der Hersteller recht gut. Die Dimmbereiche der verschiedenen Paarungen sind unterschiedlich. Von den insgesamt 40 Paarungen lassen sich ein paar Lampen mit dem entsprechenden Dimmer bis auf «0» dimmen. Bei allen anderen verbleibt eine gewisse Resthelligkeit. Die Note 6 wird vergeben, wenn der Dimmbereich mindestens Faktor 20 erreicht, ist er grösser als 10, gibt es Note 5. Note 4 ist noch befriedigend, was darunter ist, eindeutig nicht.

Elektrische Phänomene Generell sind die Leistungsfaktoren (Verhältnisse P/S) klein, also ist die Verzerrungs-Blindleistung allgemein hoch, was natürlich eine

Bild 2: Links ist die ganz akzeptable Stromkurve der Alibaba Ultraled COB, rechts der Iso-LED 110082 mit maximaler Helligkeit zu sehen; letztere Stromkurve wirkt eher wie ein HF-Betriebsmittel.

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Spots dimmen – möglich!

schlechte Eigenschaft ist. Eindeutig positiv ist die Tatsache, dass die Wirkungsgrade beim Dimmen sehr gut bleiben, denn die Leistungsaufnahmen im abgedimmten Zustand sind durchweg vernachlässigbar

klein. Kompakt-Leuchtstofflampen verhalten sich da viel schlechter, weil bei ihnen die Kathoden im gedimmten Zustand ständig geheizt werden müssen. Die bei gedimmten Lampen sehr niedrigen Leistungsfaktoren rühren nicht aus einer Phasenverschiebung her (GrundschwingungsBlindleistung), sondern bestehen aus Verzerrungs-Blindleistung wegen der stark von der Sinusform abweichenden Ströme. Bild 2 zeigt stellvertretend zwei Ströme, wobei der eine Strom ganz passabel aussieht, da sind im Netz fast nur Oberwellen vorhanden, beim anderen hat man eher den Eindruck, es handle sich um ein HochfrequenzBetriebsmittel. Die Lampe des chinesischen Versandriesen Alibaba überraschte positiv. Diese Lampe wies die optimalsten Eigenschaften auf. Vermutlich rührt dies daher, dass eine Hochvolt-LED zum Einsatz gelangt. Da besteht eigentlich nur das Problem

des kleinen Stromflusswinkels, weil die vielen in Serie geschalteten LEDs eine bestimmte Spannung benötigen, bis überhaupt Strom fliesst.

Fazit In den kleinen LED-Spots steckt zum Teil viel Elektronik und trotzdem liefern sie mit einer Wirkleistung von 4…8 W teilweise mehr Lichtleistung, als die Halogenleuchtmittel von 40 W. Dimmbare LED-GU10-Spots sind deutlich teurer als Typen ohne Dimm-Möglichkeit. Beim gehäuften Einsatz muss vorher abgeklärt werden, ob keine EMV-Probleme entstehen. Am wenigsten problematisch dürfte sich die Lampe von Alibaba verhalten, denn ihr Strom sieht «recht harmlos» aus. Bei Alibaba kann jedermann Material bestellen. L

Infos Autor: Raymond Kleger


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Farbmuster im «FarbLichtRaum» auf dem Campus der Hochschule Luzern – Technik & Architektur.

(Bilder: HSLU)

LED-Theorieseminar «Lichtqualität und ein sinnvoller Umgang mit Licht»

Bevorzugte Farberscheinung LEDs sind heute aus verschiedensten Beleuchtungsanwendungen nicht mehr wegzudenken. Sie kommen in der Strassen- und Autobeleuchtung bis hin zur Akzent- und Allgemeinbeleuchtung in Innenräumen zum Einsatz. Ebenfalls sind sie in Produkten integriert: als Lichtquellen, die Kühlschränke erhellen, in Stirnlampen oder in hinterleuchteten Hinweisschildern. Ein Qualitätskriterium für LEDs ist die bevorzugte Farberscheinung. Entscheidend für die rasante Ausweitung der LED-Anwendungen, die in naher Zukunft noch zunehmen wird, ist ihre hohe Energieeffizienz. Doch ist zu erwarten, dass die Akzeptanz zukünftiger Lichtlösungen stark von weiteren Qualitätskriterien, wie beispielsweise der Farberscheinung, abhängen wird. Farben sind aus unserer Umwelt nicht wegzudenken. Damit aber Gemälde oder Räume ihre volle Wirkung entfalten können, bedarf es geeigneter Lichtsituationen. Das Licht soll dabei unterstützend wirken und positiv empfundene Aspekte eines Bildes oder Raumes hervorheben.

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Spezifische Farberscheinung charakterisieren Eine grosse Herausforderung bleibt, Qualitätskriterien so zu definieren, dass sie den Empfindungen der Betrachterinnen und Betrachter möglichst gut entsprechen. Anstatt die Erscheinung unterschiedlicher Farben unter dem Begriff Farbwiedergabe zusammenzufassen, sollte zukünftig eine Charakterisierung besser durch Beschreibung der spezifischen Farberscheinung erfolgen. Neben dem Farbort und der Farbtemperatur gehört der Farbwiedergabeindex Ra heute zu den gebräuchlichsten lichttechnischen Kenngrössen, welche die spektrale Zusammensetzung des Lichts cha-

rakterisieren. Es war gerade der vermehrte Einsatz von LED-Lichtquellen, der aufzeigte, wie stark die Definition des Farbwiedergabeindex auf die zur Zeit seiner Festlegung vorhandenen Lichtquellen zugeschnitten war. Bei Tests mit einer vollständigeren Farbpalette hätten so manche gebräuchlichen Lichtquellen von damals den gewünschten Wert von 80 oder höher nicht erreicht. Um diese offensichtliche Unzulänglichkeit etwas zu mildern, wird heute neben dem Ra vielfach auch der Wert für die Testfarbe 9 (rot) zusätzlich angegeben. Auch wenn für Halbleiter-Lichtquellen ein Wert für R9 höher als 85 gut zu erreichen ist, erweist sich für so


manche am Markt befindliche LED ein Wert von 50 schon als unrealistisches Ziel. Für Anwendungen im Medizinbereich oder bei der Qualitätskontrolle von Grafikarbeiten ist der Bedarf einer möglichst natürlichen Erscheinung der Farben selbstverständlich. Für andere Anwendungen kann eine Betonung einer bestimmten Farb- oder Oberflächenqualität durchaus gewollt sein. Die Ergebnisse empirischer Studien unterstreichen dies deutlich. So entscheidet sich eine grosse Mehrheit von Personen für wärmeres LED-Licht (3000 K) wenn sie die Erscheinung von roten und orangen Bunttönen beurteilt. Das kühlere LED-Licht (4000 K) wird bevorzugt, wenn blaue und türkise Bunttöne zu beurteilen sind (siehe Kreisdiagramme). Um Farberscheinungen zu beschreiben, lässt sich das dem NCS-Farbsystem (Natural Color System) zugrundeliegende Ordnungsprinzip anwenden. Es basiert auf vier Bunttönen (gelb, rot, blau, grün), die frei von anderen Farben empfunden werden. Entsprechend lässt sich die Erscheinung einer orangen Fläche in einem Rothko-Gemälde als eine Empfindung beschreiben, die stärker von den Reizen der Rotkomponenten, als von den Reizen der Gelbkomponenten geprägt ist.

Unterschiedliche Farbempfindung bewerten Während die heutige Farbmetrik sich auf die Ermittlung der Grösse von Farbabweichungen fokussiert, bedarf es zukünftig der Bewertung, inwieweit eine unterschiedliche Farbempfindung der erwarteten oder gewünschten Empfindung entspricht. Was im technischen Sinne als Farbabweichung gegenüber der gewählten Referenzlichtquelle ermittelt wurde, ist nicht in allen Fällen negativ zu be-

Studienergebnisse zur Wahl der LEDLichtquelle.


Fachartikel

werten. Eine Farbempfindung, die bestimmte Farbkombinationen oder Materialien bewusst unterstützt, wird trotz der Abweichung zur Referenzsituation im Allgemeinen positiv wahrgenommen. Die LED-Lösungen in Obst-, Fleisch- und Backwarenabteilungen der Supermärkte zeigen uns deutlich die Resultate einer bewussten Überhöhung. Erscheint aber nicht nur das Fleisch rötlicher, sondern auch die Kühlvitrine, dann ging die Beeinflussung zu weit. Korrekte und erfolgreiche Akzentuierung und Betonung durch Licht erfordert ein weitreichendes Verständnis für die Verarbeitung und Interpretation visueller Reize. Für die Bevorzugung einer bestimmten Lichtsituation können unterschiedliche Beweggründe ausschlaggebend sein. In Bezug auf die visuelle Erscheinung von Materialoberflächen sind Begründungen, die den Farbeindruck oder die Materialoberfläche betreffen ebenso bekannt, wie der Bezug zu einer visu-

Experiment zur Farberscheinung zweier LED-Lichtquellen.

Zum 1. LED-Theorieseminar Anfang 2015 führte Licht@hslu gemeinsam mit der Electrosuisse und der Schweizer Licht Gesellschaft (SLG) das erste LEDTheorieseminar an Hochschule Luzern – Technik & Architektur in Horw durch. Der mit über 200 Teilnehmenden prallvolle Hörsaal der Hochschule Luzern widerspiegelte das grosse Interesse der Fachleute an diesem sich rasch entwickelnden Themengebiet. Am LED-Theorieseminar wurden vielfältige Aspekte und Herausforderungen z. B. im Bereich Binning, dem Interpretieren von Datenblättern, die Dauerfrage bezüglich Lebensdauer von LED bis hin zur Ausschreibung von LED-Produkten oder der Messung von LED-Leuchten aufgezeigt. (Quelle: HSLU) blog.hslu.ch/lichtathslu www.electrosuisse.ch www.slg.ch

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Erscheinung einer orangen Fläche in einem Rothko-Gemälde.

ellen Referenz, einer sinnlichen Assoziation oder einer affektiven Reaktion. Das Verständnis für die Wirkung des Lichts ist der Schlüssel für die erfolgreiche Anwendung der technischen Innovationen. Diese bringen uns etwa Leuchtmittel, deren Farbtemperatur sich dynamisch einstellen lässt.

wiedergabeeigenschaften wirklich die gewünschte Stimmung erzeugt, zeigt sich schlussendlich nicht anhand der Zahlenwerte, sondern als harmonische Übereinstimmung von Licht, Raum, Umfeld und den sozialen Aktivitäten. L

Neue Herausforderungen für Planer Für Gestalter ergeben sich neue Chancen, durch die Lichtwahl noch bewusster Einfluss zu nehmen. Die angewandte Forschung unterstützt sie in der Argumentation. Wie die Wahl der richtigen Lichtquelle und damit auch der geeigneten Farb-

Infos Hochschule Luzern, Technik & Architektur, HSLU 6048 Horw www.hslu.ch/licht Autor: Markus Reisinger/HSLU


Raum und Objekte erhalten eine zusätzliche Dimension dank KNX-gesteuerter Beleuchtung. Hier wurde vorab die Beleuchtung auf einem Computer-3D-Modell simuliert und gestaltet. (Bild: Pierre Schoeffel)

Smarte Photonen für neues Lebensgefühl: Mit Lichtstimmung entstehen neue Erlebnisse

Stimmung zaubern Nicht nur die «Phones» und die «Homes» sind smart geworden, sondern auch die Photonen. Oder besser gesagt das Licht, das unsere Innenräume beleuchtet, gestaltet und das nach Wunsch für ganz unterschiedliche Atmosphären sorgt. Dazu genügt manchmal schon ein Fingerschnippen oder Klatschen. Die Welt der Kommunikation hat in den letzten 20 Jahren gewaltige Umbrüche erlebt, die unser Leben tiefgreifend verändert haben. Auch die Digitalisierung des Alltags schreitet mit hohem Tempo voran. Und ebenso fantastisch ist, wie sich die Beleuchtungstechnik in den letzten fünf bis sieben Jahren verändert hat, unter anderem dank der Entwicklung der LED. Beim Stichwort LED denkt man in erster Linie an die erheblichen Energieeinsparungen, die dank dieser Technologie möglich sind. 80 Prozent weniger Energieverbrauch

dank Auswechseln der Lichtquelle sind keine Selteneinheit, und das Rennen um möglichst viel Lumen pro Watt ist immer noch in vollem Gang. Doch LED haben noch weitere, ebenso entscheidende Vorteile: • Ihr Farbspektrum ist verblüffend gross. Blau, rot, grün oder gelb lassen sich in den verschiedensten Nuancen mit derselben RGB-Lichtquelle erzeugen. • Viele qualitativ hochstehende LED können das weisse Licht in verschieden warmen Tönen wiedergeben. Heute sind LED mit dem warmen weissen Licht auf dem Markt,

das wir in der nördlichen Hemisphäre bevorzugen. • Der Gestaltung der Leuchten sind praktisch keine Grenzen gesetzt, wir befinden uns am Anfang einer Innovationswelle: Strahler, Bänder, Fäden, Folien – Designer und Künstler können ihrer Fantasie freien Lauf lassen. • Das Ein-und Ausschalten hat auf die Qualität der Beleuchtung keinerlei Einfluss, es steht jederzeit die volle Beleuchtungsintensität zur Verfügung. Zudem beeinflusst die Anzahl Schaltungen die Lebensdauer der LED nicht. ➔

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Fachartikel

Das Licht richtig steuern Um die Qualitäten und technischen Vorteile von LED ausschöpfen zu können, braucht es das geeignete Steuerungssystem. Eine LED nur ein- und auszuschalten würde bedeuten, ihr Potenzial ungenutzt zu lassen. Mittels Steuerungssystem lässt sie sich dimmen, programmie-

ren und mischen, sie erwacht gewissermassen zum Leben.

Neue Erlebnisse dank Lichtstimmung Mit der freien Gestaltung von Licht-und Farbstimmungen ist es aber noch nicht getan, es braucht zusätzlich die technischen Mittel,

Einfacher Druck auf den Taster genügt heutzutage,…

um die Einstellungen, wozu auch die Lichtstärke gehört, speichern und jederzeit per Knopfdruck abrufen zu können. Hier treffen sich die Themen Digitalisierung des Alltags und rasante Entwicklung der Kommunikationsmittel: Heute sind zahlreiche Steuerungen auf dem Markt, deren technischer Stand kaum noch Wünsche offenlässt. Und wenn sich die Lichtstimmung zusätzlich mit der Storenstellung verknüpfen lässt, entstehen ganz neue Erlebnisse. Beim Apéro, Essen oder Fernsehen sind die Bedürfnisse völlig unterschiedlich. Eine besondere Atmosphäre wird erzeugt, wenn Objekte, Wände oder Dekorationsgegenstände subtil und originell ausgeleuchtet werden. Dabei ist es möglich, beliebige Leuchten zu einer Szene zu verknüpfen. Eine Hauseigentümerin aus Crans Montana erklärt: «Wir haben in unserem Wohnzimmer zahlreiche Leuchtmittel eingebaut, die wir theoretisch über acht Taster bedienen können. Das wäre mir aber zu kompliziert, deshalb nutze ich die einfache Möglichkeit, Szenen zu programmieren. Mit einem Druck auf den jeweiligen Szenentaster kann ich die Stimmung abrufen, nach der mir gerade ist. Das macht Spass.»

Unmöglich ohne Automation

…um die Stimmung völlig zu ändern.

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(Bilder: Feller)

Das Nonplusultra der Lichtsteuerung ist die Verknüpfung mit Bewegungs- oder Präsenzmeldern. Wenn zum Beispiel ein Kind nachts auf die Toilette muss, schaltet seine Nachttischlampe nur ganz sanft, mit einem Beleuchtungsniveau von beispielsweise 10 Prozent ein. Denn ein intelligentes Haus weiss, wann es Nacht ist und die Bewohner nur wenig Licht brauchen. Im Korridor geht das Licht dank Bewegungsmelder automatisch ein, aber ebenfalls nur auf einen programmierten Wert gedimmt, oder es kommt das diffuse Lauflicht am Boden zum Einsatz. Die Bewohner intelligenter Häuser sind von solchen Funktionen begeistert. Dasselbe gilt für das zentrale Ein- oder Ausschalten des Lichts im ganzen Haus oder einer Etage über einen Taster.


Für ein verstärktes Sicherheitsgefühl sorgt auch die Präsenzsimulation bei Abwesenheit. Das Haus funktioniert gemäss den täglichen Gewohnheiten und vorprogrammierten Einstellungen weiter und wird nicht aufgrund anhaltender Dunkelheit zum «Einbruchopfer».

Die passende Lösung finden Die auf dem Markt erhältlichen Dimmaktoren ermöglichen es, alle Leuchtmittel stufenlos zu dimmen. Das Dimmen von LED ist allerdings nicht ganz unproblematisch, deshalb müssen dafür qualitativ hochstehende Produkte verwendet werden. Die Automationssysteme verfügen über ein Verzeichnis der kompatiblen Produkte. Die Firma Digitalstrom bietet beispielsweise den Dimm-Wizzard an, eine App, in der die verschiedenen LED-Leuchtmittel aufgelistet sind und ihre Kompatibilität mit dem Dimmer bewertet wird. Entscheidet man sich für ein in der App aufgelistetes Fabrikat, kann dann sogar die Dimmkurve optimieren.

Noch mehr Energie sparen Weil die heute verfügbaren Leuchtmittel nur wenig Strom verbrauchen, lassen sich beträchtliche Einsparungen erzielen. Hausautomationssysteme erhöhen die Einsparungen zusätzlich, denn sie sorgen dafür, dass nur die wirklich notwendige Energie verbraucht wird. Auch für Leuchten gilt das Motto «kein Betrieb ohne Nutzen». Das bedeutet, dass die Beleuchtung je nach Anwesenheit gesteuert wird. In einem intelligenten Haus ist es zudem einfach, die Leuchten systematisch auf 70 Prozent zu dimmen, was für genügend Helligkeit meistens ausreicht.

Würden Sie Ihr GPS wieder hergeben? Wahrscheinlich nicht. Genauso wenig möchten Leute, die in einem intelligenten Haus wohnen, wieder darauf verzichten, besonders jene, die sich angewöhnt haben, alles über ihr Smartphone oder Tablet zu steuern. Ein begeisterter Anwender meint sogar: «Lieber mal auf Ferien verzichten und dafür zu Hause cool leben.» L

Infos digitalSTROM AG, 8952 Schlieren www.digitalstrom.ch Light+Building: Halle 9.0, Stand B63 Feller AG, 8810 Horgen, www.feller.ch GNI, Gebäude Netzwerk Initiative 8045 Zürich, www.g-n-i.ch Autor: Pierre Schoeffel, Leiter der Geschäftsstelle der GNI, Gebäude Netzwerk Initiative


Fachartikel

Der Blick an die Decke verrät die Zukunft: Am Visual Technologies Lab des Fraunhofer-Instituts wird nach intelligentem Licht der Zukunft geforscht – LED und OLED bilden einen Bestandteil der fokussierten Technologien. (Bilder: Fraunhofer IAO)

Im «Visual Technologies Lab» wird über das Licht von morgen geforscht

Licht neu denken Im Visual Technologies Lab werden Konzepte und Technologien entwickelt und evaluiert, wobei immer der Anwendungsfall in Industrie, Dienstleistung und Forschung im Zentrum steht. Die breite technische Kompetenz ermöglicht dabei auch die prototypische Umsetzung der Konzepte in Soft- und Hardware. Matthias Bues ist Leiter des Competence Teams Visual Technologies und untersucht im Visual Technologies Lab des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in Stuttgart, wie wir unseren Arbeitsplatz zukünftig in ein noch besseres Licht rücken können und erklärt im Interview die Hintergründe. Herr Bues, woran forschen Sie aktuell?

Matthias Bues: Wir forschen an dem Thema intelligentes Licht und wie es Menschen helfen kann, die fortschreitende Digitalisierung im Büro zu meistern. Dafür erarbeiten und erproben wir neueste Beleuchtungsund Displaysysteme. Die Licht- und Displaytechnologien entwickeln sich derzeit sehr dynamisch. Wir wollen ihre Potenziale so früh wie möglich nutzen, um den Arbeitsplatz der Zukunft optimal zu gestalten.

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Wie sieht der perfekt beleuchtete Arbeitsplatz aus?

Am perfekt beleuchteten Arbeitsplatz sind die drei Funktionen des Lichts – Sehen, Stimmung, Biologie – optimal auf die individuellen Anforderungen des jeweiligen Nutzers und die aktuelle Situation abgestimmt.

Wie wirken sich aus wissenschaftlicher Sicht die Beleuchtungen der meisten heutigen Büros auf die Menschen aus?

Lassen sich durch Licht Produktivität und Motivation wirklich steigern?

Lange Zeit galt die Formel «Hell genug = gut genug». Wir brauchen Licht jedoch nicht nur, um unsere Umgebung zu sehen. Vielmehr beeinflusst es massgeblich, wie wach und konzentriert wir sind. Es steuert unsere innere Uhr. Statisches, einfach nur helles Licht wirkt ermüdend, es lenkt sogar die innere Uhr unter Umständen in die falsche Richtung. Eine dynamische


ge Sicht ist eine Beleuchtung, die Gesundheit und Wohlbefinden fördert, viel ökonomischer. Mit LEDs und OLEDs ist es erstmals möglich, bei gleichzeitig hoher Energieeffizienz eine Lichtqualität zu erzeugen, die diesen Anforderungen gerecht wird.

Welche bisher nicht denkbaren Arbeitsumgebungen ermöglichen die neuen Technologien? Dr.-Ing. Matthias Bues, Leiter Comptence Teams Visual Technologies am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO betont: «Unser Leistungsangebot richtet sich an Anwender und Hersteller. Wir beraten bei der Umsetzung in der Praxis bis hin zur Beleuchtungsplanung und bieten prototypische Entwicklung und Implementierung an». (Bild: Bernd Müller/Fraunhofer IAO)

Beleuchtung, die im Hinblick auf Helligkeit, Spektrum und Verteilung variabel ist, kann dieser Ermüdung entgegenwirken. Dabei geht es nicht um eine kurzzeitige Produktivitätssteigerung – auf lan-

Durch die Digitalisierung verändert sich unsere Arbeitsweise in den meisten Bereichen radikal. Die Schnittstellen, mit denen wir auf die digitale Welt zugreifen, haben sich aber bisher nur wenig verändert, abgesehen von mobilen Geräten. Mit neuen Displaytechnologien können wir bereits heute Interaktionsflächen und -räume schaffen, die die engen Grenzen des bisherigen PC-Arbeitsplatzes hinter sich lassen. Wir entwickeln beispielsweise einen Arbeitsplatz für Ingenieure, bei dem der ganze Tisch zu einer digitalen Arbeitsfläche wird.

Sie haben ein Lichtsystem entwickelt, das sich automatisch auf den Menschen und seine Umgebung einstellt. Wie funktioniert das?

Forschungsthemen des «Visual Technologies Lab» Light Fusion Research ist der Arbeitstitel zur Erforschung innovativer Konzepte und Lösungen rund um die Technologien LED und OLED. Ziel ist es, die Potenziale dieser Basistechnologien, insbesondere hinsichtlich der visuellen und ergonomischen Qualität, aber auch der Energieeffizienz, praktisch nutzbar zu machen. Dabei adressiert das Visual Technologies Lab verschiedene Anwendungsgebiete, der Schwerpunkt liegt auf dem Industrie- und Büroarbeitsplatz. Im Visual Technologies Lab stehen dazu Arbeitsplätze und Tools zur Simulation und zum Prototyping optischer und elektronischer Systeme einschliesslich aller Softwarekomponenten zur Verfügung. Die hochwertige lichtmesstechnische Ausrüstung ermöglicht Referenzmessungen zur optischen Charakterisierung und Qualitätsbewertung von Leuchten und Leuchtmitteln. Modellarbeitsplätze für Nutzerstudien im Visual Technologies Lab können flexibel an das jeweilige Studiendesign angepasst werden. Das Leistungsangebot richtet sich an Anwender und Hersteller, mit jeweils massgeschneiderten spezifischen Leistungen: Innovative Beleuchtungskonzepte und -lösungen für den Arbeitsplatz und andere Anwendungsgebiete, Beratung bei der Umsetzung in der Praxis bis hin zur Beleuchtungsplanung nach wissenschaftlichen Erkenntnissen, sowie die Konzeption, prototypische Entwicklung und Implementierung dort, wo es keine Produkte von der Stange gibt.

Ein Schwerpunkt liegt auf dem Industrie- und Büroarbeitsplatz der Zukunft. Unser Lichtsystem Smart Heliosity passt die Beleuchtung in Echtzeit an die Stimmung des Menschen an, die sich in seiner Mimik widerspiegelt. Damit kann die Beleuchtung negativen Stimmungen entgegenwirken oder Stress abbauen. Dieses Grundkonzept der intelligenten, individuellen Beleuchtung entwickeln wir in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF geförderten Forschungsprojekt «OLIVE» gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Forschung in den Bereichen Chronobiologie und Visual Computing weiter.

Welche Innovationen haben Sie in Ihrem Labor noch entwickelt? Zum Beispiel ein neues Konzept zur natürlichen Interaktion mit Licht, das über eine reine Gestensteuerung hinausgeht: Zusammen mit dem Hersteller Trilux haben wir eine Lichtsteuerung entwickelt, die den Nutzern das Licht quasi direkt in die Hand gibt. Sie können es gezielt dort «ausgiessen», wo sie es brauchen, und es auch wieder «wegwischen». Als Eingabegerät nutzen wir eine Kinect-Kamera. Anwendung findet das Prinzip etwa an Patientenbetten im Krankenhaus, wo die Krankenschwester nachts Infusionen oder Verbände kontrollieren kann und dazu genau dort Licht hat, ohne den ganzen Raum zu beleuchten. L

Infos Interview: Mandy Kühn Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO D-70569 Stuttgart www.vt.iao.fraunhofer.de www.fraunhofer.de

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Fachartikel

Bericht vom Fachgebiet der FG 11 «Tageslicht» der LiTG Deutschland

Tageslicht natürlich!

Tageslicht kommt hinsichtlich einer guten visuellen, biologisch wirksamen und gesamtenergetisch effizienten Lichtversorgung von Innenräumen eine massgebliche Bedeutung zu. In der Regel ist Tageslicht die vom Menschen präferierte Lichtquelle. Ebenso ist die Bereitstellung der Sichtverbindung von innen nach aussen psychologisch extrem wichtig. Die natürliche Beleuchtung stellt die massgebliche regenerative Energiequelle zur Senkung der Energieverbräuche für Beleuchtung dar. Das Fachgebiet (FG) 11 «Tageslicht» des Technisch-Wissenschaftlichen Ausschusses (TWA) der Deutschen Lichttechnischen Gesellschaft e. V. (LiTG) setzt sich intensiv mit dem Thema Tageslicht auseinander und definiert Empfehlungen für Planer und Normen. Denn bei der Gestaltung hochwertiger Arbeitsplätze im Dienstleistungs- und Fertigungssektor ist die Beschäftigung mit Tageslicht heute eine wesentliche planerische Herausforderung. Am Markt wird das Thema Tageslicht heterogen von Planern, Fassa-

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den- und Sonnenschutzherstellern, der Beleuchtungs- und Lichtkuppelindustrie sowie Unternehmen aus dem Bereich des Gebäudemanagements vertreten.

Hintergrund Im Entwurf geben Gebäudekubatur und Grundrissgestaltung massgeblich die Tageslichtverhältnisse vor. Die technische und gestalterische Ausführung der Fassade und des Daches als Schnittstelle zwischen innen und aussen moduliert den natürlichen Lichteintrag ins Gebäu-

de; in der Planung sind hierbei lokale Gegebenheit aus Gebäude- und Fassadenorientierung, Verbauungssituation und Klima zu berücksichtigen. Im Raum ist das Tageslicht möglichst effizient zu nutzen, beispielsweise durch helle Raumgestaltung und gute Raumaufteilung. Über das Lichtmanagement sollte die elektrische Beleuchtung effizient mit eingebunden werden. Die integrierte Abstimmung mit den anderen technischen Gewerken im Gebäude, wie Heiz- und Klimatechnik, ist in eine nachhaltige Heran-


Fachartikel

Neues vom Fachgebiet 11 «Tageslicht» des TechnischWissenschaftlichen Ausschusses (TWA) der Deutschen Lichttechnischen Gesellschaft e.V. (LiTG): Tageslicht ist nicht nur für das Wohlbefinden ein wesentlicher Bestandteil, sondern auch für die Energieeffizienz bei Gebäuden. (Bild: iStock/Leonid Tit)

gehensweise mit einzubeziehen. Mittlerweile sind tageslichttechnische Anforderungen und Lösungskonzepte in diversen technischen Regeln, Normen, Zertifizierungssystemen und Planungsleitfäden verankert.

Aktuelle Fragestellungen und Forschungen Neue Impulse für die Tageslichttechnik im Bereich der vertikalen Fassaden resultieren vor allem aus der Micro-Optik. Miniaturisierte Spiegelsysteme könnten wesentliche Merkmale von Lamellensystemen direkt auf Glassubstrate bringen. Dies existiert zurzeit nur im Labormassstab. Mikro-optische Strukturen – ebenfalls direkt auf Gläser aufgebracht – ermöglichen die gezielte Tageslichtumlenkung. Speziell flächig auskoppelnde Optiken werden zukünftig das Integrieren von Kunstlicht in Tageslicht transmittierende Fenster oder Dachoberlichter durch Kanteneinkopplung von LED-Licht gestatten, somit ressourcenschonend weniger Material einsetzen und damit Kostenvorteile bringen. Dies kann tagsüber als Ergänzungsbeleuchtung dienen und bei Dunkelheit die vollständige Beleuchtung der Räume mit der gleichen Lichtrichtung übernehmen. Überhaupt erfolgt der Technologiewandel hin zu immer leistungsstärkeren LED-Systemen in enger Abstimmung mit Fragen aus der Tageslichttechnik. Dazu zählen die Aspekte, inwieweit Tageslicht

als Blaupause für biodynamisches Licht funktioniert, d. h. inwieweit die zeitlich modulierte Anpassung von Intensitäten und Spektren dem natürlichen Tageslichtgang folgen und den Menschen in fassadenfernen Bereichen im circadianen Rhythmus unterstützen kann. Um auch die natürliche Belichtung über Dächer effektiver zu gestalten, werden immer häufiger auch dort variable und flexible Verschattungslösungen entwickelt. Zur Unterstützung von Planungsaufgaben sind weitere Verbesserungen der Planungstools erforderlich. Hierzu sind vor allem differenziertere Bewertungen von Lichtmanagementsystemen, bei der die Fassade in Abstimmung mit elektrischer Beleuchtung betrachtet wird, und die Berücksichtigung der nicht-visuellen Wirkung von Licht hinsichtlich der natürlichen Strahlung wünschenswert.

Aufgaben des FG Tageslicht Erhebliche Forschungsanstrengungen in den letzten Jahrzehnten haben u. a. verbesserte planerische Herangehensweisen gefördert, neue Fassadentechniken und Lichtmanagementsysteme hervorgebracht und das Verständnis über die biologische Wirkung von Tageslicht erhöht. Teile dieser Arbeiten sind bereits in neue oder überarbeitete Normen eingeflossen und haben damit Einzug in die tägliche Praxis gehalten. Darüber informiert das

Die FG 11 «Tageslicht» Das Fachgebiet Tageslicht des TWA wird aktuell vertreten durch Dr.-Ing. Jan de Boer (Sprecher), Fraunhofer-Institut für Bauphysik, Stuttgart, Prof. Mathias Wambsganss, Hochschule Rosenheim und Dipl.-Ing. Wolfgang Cornelius, FVLR e. V., Detmold, Autoren des vorliegenden Beitrags, welcher im LICHT 10/15 zuerst erschienen ist. www.lichtnet.de Deutsche Lichttechnische Gesellschaft e. V. (LiTG), www.litg.de

FG Tageslicht die interessierte Fachwelt ebenso wie über aktuelle Fragestellungen und Forschungen.

Veröffentlichungen des FG Tageslicht Ganz aktuell erscheint auch die Schrift «Tageslicht kompakt: Tageslichttechnik und Tageslichtplanung in Gebäuden». Sie strukturiert wesentliche Informationen zur gezielten und nachhaltigen Tageslichtversorgung von Gebäuden. Dies erfolgt in Teilen in Anlehnung an klassische Formel- und Wertesammlungen. Neben grundlegenden Daten, z. B. zur Verfügbarkeit von Tageslicht, werden Modelle und Zusammenhänge, wie die blendungstechnische und energetische Wirkung von Tageslicht, vorgestellt. Die Publikation umfasst die Darstellung von Komponenten und Systemen zur Tageslichtnutzung, wie Fassade/Dach und Lichtmanagement, und erläutert deren grundsätzliche Wirkprinzipien. Planungspraktische Aspekte werden angesprochen durch eine Zusammenstellung wesentlicher Planungsprinzipien, Workflows, Anforderungen und eine Übersicht über heute verfügbare Planungswerkzeuge. Ein konkretes Planungsbeispiel illustriert wesentliche Inhalte. Die Schrift verzichtet weitestgehend auf Detaildarstellungen. Verweise auf Standardliteratur, weitere Planungshilfsmittel und Forschungseinrichtungen inklusive Messeinrichtungen ermöglichen den Zugang zu vertiefenden Informationen. Die Schrift richtet sich an unterschiedlichste Zielgruppen. Diese reichen von Auszubildenden über Studierende bis hin zu Planern und Entscheidern. L

Infos Autoren: Dr.-Ing. Jan de Boer, Prof. Mathias Wambsganss, Dipl.-Ing. Wolfgang Cornelius

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Fachartikel

Die richtige Beleuchtung entscheidet mit über die Produktwahl

Das Auge kauft mit Die LED-Technologie hat sich inzwischen auch in der Verkaufsraumbeleuchtung durchgesetzt. Weisses LED-Licht mit hoher Lichtausbeute und guter Farbwiedergabe ist Stand der Technik. Damit sind die Möglichkeiten der LEDs jedoch bei Weitem nicht ausgeschöpft. Zusätzliches Potenzial liegt erstens in der Gestaltung spezieller gesättigter Weisslichtspektren, zweitens in speziell angepassten Reflektoren und drittens im Einsatz von Sensorik zur Erkennung der Körperfarben der Waren. Der vorliegende Beitrag stellt diese Möglichkeiten am Beispiel einer Lebensmittelleuchte dar, die im Rahmen des vom Deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes «HIREFLED» entwickelt wurde.

Eine Lichtquelle – verschiedene Spektren Mit dem Ziel einer möglichst attraktiven, verkaufsfördernden Ausleuchtung werden Waren, insbesondere frische Lebensmittel, bereits seit langer Zeit in Abhängigkeit ihrer Körperfarben mit verschiedenen Spektren beleuchtet. Bei konventionellen Lampen ist jeder Lichtquellentechnologie ein bestimmtes, unveränderliches Spektrum zugeordnet. Im Gegensatz dazu ermöglichen RGBW-LEDs einstellbare Weisslichtspektren, die an die jeweilige Farbe der auszuleuchtenden Ware angepasst werden können. Gleichzeitig können mehrere dieser Spektren in einer Leuchte hinterlegt werden und lassen sich dann ganz nach Bedarf abrufen.

chen Leuchten und der Testleuchte beleuchtet. Tabelle 1 zeigt Fotos dieser Abmusterungsboxen. Die dritte Spalte von links widmet sich der Testleuchte. Da es bisher üblich war, Fleisch überwiegend mit Hochdruck-Natriumdampflampen und zusätzlichen Fleischfiltern zu beleuchten, wurde die Testleuchte zunächst möglichst genau auf deren Spektrum eingestellt. Von dieser Einstellung ausgehend, erfolgte anschliessend die Optimierung des Spektrums durch iteratives Abmustern. Zur Erläuterung zeigt Abb. 1 die Einzelspektren der verwendeten roten, grünen, blauen und weissen LEDs. In Abb. 2 ist das nach dem beschriebenen Verfahren ermittelte Fleischspektrum dargestellt. Abb. 3 zeigt das nach dem gleichen Ver-

fahren optimierte Spektrum für Backwaren.

Validieren der Spektren Um die beiden Spektren zu validieren, wurde anschliessend eine Abmusterung mit potenziellen Käufern von Fleisch- und Backwaren durchgeführt. Die Probanden waren dabei aufgefordert, für die in den sechs Abmusterungsboxen vorgegebenen Beleuchtungsarten die Platzierungen 1 bis 6 zu vergeben. Dabei hat die entwickelte LED-Prototyp-Leuchte für Fleischbeleuchtung mit einem 3. Platz hinter der CDMT-fresh-Lampe von Philips sehr gut abgeschnitten. Ein ähnlich gutes Ergebnis wurde bei der Abmusterung der Backwarenbeleuchtung erzielt.

Bild: istockphoto.com

Optimierte Spektren für verschiedene Waren Im hier vorgestellten Projekt wurden durch Warenabmusterungen mit einer RGB-W-Testleuchte zunächst die farbgesättigten Weisslichtspektren ermittelt. Dazu wurde in mehreren benachbarten Abmusterungsboxen ein Set-up typischer Fleischprodukte mit herkömmli-

Abb. 1: Spektren der eingesetzten RGB-W-LEDs in der Testleuchte. (Quelle: Cree)


Fachartikel

Eliminieren von Farbschatten

Abb. 2: Das ermittelte optimale Spektrum für die Fleischbeleuchtung.

Abb. 3: Das ermittelte optimale Spektrum für die Backwarenbeleuchtung.

Schon bei den ersten Versuchen zeigte sich, dass das Licht der Testleuchte trotz der Verwendung von integrierten RGB-W-LEDs Farbschatten aufwies und nur unter Verwendung einer stark verlustbehafteten Diffusorscheibe eine brauchbare Lichtmischung erzielt werden konnte. Auch wenn die Diffusorverluste für die Abmusterungen zunächst keine Rolle spielten, sollten sie, um eine gute Lichtausbeute zu erzielen, dennoch eliminiert werden. Durch den Einsatz einer COBKeramik-Platine mit weissen und farbigen Einzel-LEDs konnte die Lichtaustrittsfläche auf circa einen Zehntel verkleinert werden. Gleichzeitig liess sich die Anordnung der LEDs so verbessern, dass die einzelnen Lichtfarben besser durchmischt wurden. Mit den verkleinerten LED-Platinen und mithilfe einer speziellen Reflektortechnik auf der Basis mikrostrukturierter Oberflächen wurde eine gute und gleichzeitig effiziente Mischung des farbigen LEDLichts zu einer homogenen Weisslichtverteilung erreicht. Da die hochreflektierenden Oberflächen mithilfe harter Interferenzschichten realisiert wurden, sind jedoch nur relativ grosse Biegeradien möglich. So können diese Reflektoren nicht in einem Stück tiefgezogen werden, sondern bestehen aus mehreren Segmenten wie in Abb. 4 zu sehen

Abb. 4: Eingesetzte Reflektoren.

Tab. 1: Abmusterung der Fleischprodukte LED Food Light (Bäro)

CDM-T-Fresh (Philips)

Bewertung 1

Bewertung 2

Lichtfarbe: 2,1 Ware: 2,2

Lichtfarbe: 1,9 Ware: 2,2

Lichtfarbe: 1,8 Ware: 1,8

Lichtfarbe: 1,9 Ware: 2,0

RGB-W-LED (Vorschlag) (SWFH-Hagen) Bewertung 3

SDW-TG plus Fleischfilter (Philips) Bewertung 4

Abmusterung Aussendienst Lichtfarbe: 3,6 Lichtfarbe: 3,9 Ware: 3,6 Ware: 3,2 Abmusterung Innendienst Lichtfarbe: 3,2 Lichtfarbe: 3,5 Ware: 2,7 Ware: 3,0

Leuchtstofflampe für Fleischbeleuchtung (Philips) Bewertung 5

CDM-T plus Fleischfilter (Philips) Bewertung 6

Lichtfarbe: 3,2 Ware: 3,4

Lichtfarbe: 4,0 Ware: 4,8

Lichtfarbe: 2,7 Ware: 3,4

Lichtfarbe: 3,8 Ware: 4,2

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Fachartikel

ist. Diese Reflektoren erzielen einen LOR (light output ratio) von mehr als 90 Prozent. Dieser Wert liess sich auch messtechnisch nachweisen.

Sensorbasierte Leuchtensteuerung

Abb. 5: Spektrales Verhalten des eingesetzten Farbsensors. (Quelle: TAOS)

Abb. 6: Normfarbtafel (nach Wikimedia commons).

Abb. 7: Aufgenommene Spektren der Fleischwaren.

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Im Ergebnis der oben beschriebenen Massnahmen liess sich auf Basis roter, grüner, blauer und weisser LEDs eine effiziente Leuchte mit homogener Farbmischung realisieren, die das passende Spektrum für Back- oder Fleischwaren abstrahlen konnte. In einem nächsten Schritt sollte die Leuchte befähigt werden, automatisch auf das jeweils zur Ware passende Spektrum umzuschalten. Dazu wurde folgendes Funktionsprinzip festgelegt: 1. Ein Farbsensor erkennt die spektrale Verteilung des von der Ware reflektierten Lichts. 2. Ein Mikrocontroller wertet diese Informationen aus und 3. wählt ein während der Fertigung der Leuchte abgespeichertes Spektrum entweder für Back- oder für Fleischwaren aus. Für die Messung der spektralen Verteilung des vom beleuchteten Produkt reflektierten Lichts kommt ein Farbsensor auf der Basis von Fotodioden zum Einsatz. Er gibt den Blau-, Rot- und Grünanteil des auftreffenden Lichts getrennt aus. (Abb. 5). Um anhand der Messwerte Fleisch- und Backwaren zu unterscheiden, wurden mehrere Verfahren erwogen (siehe Tabelle 2). Eine Herausforderung bestand darin, auch bräunliche Vollkornbrötchen oder hellbeige Rostbratwürstchen der richtigen Warengruppe zuzuordnen. Wie Abb. 6 zeigt, unterscheiden sich gelbe Produkte, also Backwaren, von roten, also Fleischwaren, zunächst durch ihre y-Koordinate in der Normfarbtafel. Grundsätzlich kann diese y-Koordinate mit Farbsensoren bestimmt werden, jedoch erfordert dies zuvor eine exakte Kalibrierung, insbesondere wenn nahe aneinanderliegende Farborte unterschieden werden sollen. Da zum Beispiel bräunliche Vollkornbrötchen sich von geräuchertem


Abb. 8: Aufgenommene Spektren der Backwaren.

Abb. 9: Prinzipskizze des Funktionsmusters

Schinken bezüglich ihres Farbortes nur sehr wenig abheben, würde die Unterscheidung von Back- und Fleischprodukten über die y-Koordinate der Normfarbtafel eine hochgenaue Kalibrierung der in den Leuchten eingesetzten Farbsensoren voraussetzen, was sich in der Serienproduktion schwierig oder nur sehr aufwendig realisieren liesse. Die Betrachtung der Normfarbtafel zeigt auch, dass sich rote und grüne Gegenstände nicht allein durch die y-Koordinate unterscheiden. So lag es nahe, in einem zweiten Verfahren die Grenze zwischen Fleischund Backprodukten schräg, in einem Winkel in die Normfarbtafel hineinzulegen. Das so entstandene Winkelverfahren erforderte einen deutlich höheren Rechenaufwand als die Auswertung der y-Koordinaten, ohne jedoch nennenswerte Vorteile zu bringen. So ist zum Beispiel die Kalibrierung des Farbsensors weiterhin erforderlich. Nachdem einige Versuche, die Sensorkalibrierung zu automatisieren und so auch in der Produktion zu ermöglichen, keine zufriedenstellenden Ergebnisse lieferten, wurden zunächst mit einem Spektrometer die von Back- und Fleischprodukten reflektierten Spektren untersucht. Abb. 8 zeigt das Ergebnis. Beide Produktgruppen zeigen einen hohen Rotanteil. In den Grün- und Blauanteilen unterscheiden sie sich jedoch


Fachartikel

Tab. 2: Verfahren zum Unterscheiden von Fleisch- und Backprodukten Nr.

Verfahren

Vorteile

Nachteile

Wertung

1

Bewertung der Y-Koordinate

• einfache Festlegung der Grenzen • etabliertes Verfahren

+/-

2

Winkelverfahren

• lässt sich auf die Farbortbestimmung zurückführen

3

Bestimmung der Reflexionsfaktoren

4

Kombination aus 1 und 3

• erhöhter Rechenaufwand • Mischung aus zwei Verfahren

+

5

Kombination aus 1,2 und 3

• einfachstes Verfahren bzgl. der Messwerterfassung • benötigt nur zwei Farbkanäle des Sensors • einfache Kalibrierung möglich • sehr robust • Kalibrierung einfacher als bei der reinen Bewertung der Y-Koordinate • sehr robust

• setzt eine exakte Bestimmung des Farbortes voraus • erfordert eine aufwendige Kalibrierung • zu hoher Rechenaufwand für einen einfachen Mikrocontroller • war in den Testreihen der Bestimmung der Reflexionsfaktoren unterlegen • keine Farberkennung • reine Unterscheidung des Grün- und Blauanteils

• hoher Rechenaufwand • aufwendiges Anlernen erforderlich

+/-

Abb. 10: Das Temperaturverhalten der LEDs.

deutlich. So ist der Blauanteil aller Fleischprodukte höher als ihr Grünanteil. Bei Backwaren ist es genau umgekehrt. Dieses Phänomen kann also zur Unterscheidung der beiden Produktklassen eingesetzt und mit folgendem Algorithmus realisiert werden: 1. Kalibrierung des Blau- bzw. Grünkanals mit blauem bzw. grünem LED-Licht 2. Bestimmen des Reflexionsfaktors Blau rB durch Messen des vom Produkt reflektierten blauen Lichts 3. Bestimmen des Reflexionsfaktors Grün rG durch Messen des vom Produkt reflektierten grünen Lichts

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-/-

+

Abb. 11: Temperaturverhalten LEDs, Vergrösserung aus Abb. 10.

4. (rB/rG <1) = Backwaren oder (rB/rG >1) = Fleischwaren Ein Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, dass nur zwei Kanäle des Farbsensors ausgewertet werden müssen, was den Rechenaufwand deutlich reduziert. Ausserdem ist das Kalibrieren des Farbsensors bei diesem Verfahren relativ einfach und unkritisch. Messreihen mit verschiedenen Back- und Fleischwaren haben gezeigt, dass die Bestimmung des Reflexionsfaktors bei der Unterscheidung dieser Produktgruppen zu guten Ergebnissen führt. Ein einfacher Mikrocontroller reicht für die bei diesem Verfahren notwendigen Berechnungen aus, sodass die Pro-

dukterkennung nur geringe zusätzliche Kosten verursacht. Kombinationen mehrerer Messverfahren haben das Aufwand/Nutzen-Verhältnis nicht wesentlich verbessern können, sodass für die Unterscheidung von Back- und Fleischwaren die Bestimmung der Reflexionsfaktoren (Verfahren Nr. 3 in Tabelle 2) ausgewählt wurde.

Bau eines Funktionsmusters Um das Konzept der adaptiven Leuchte zu validieren, wurde mit den ausgewählten LEDs, dem Farbsensor sowie der Auswerte-Elektronik und der LED-Ansteuerschaltung ein Funktionsmuster aufgebaut (Abb. 9). Dieses kann die zu be-


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Abb. 12: Sind die Messzeiten des Sensors lang genug, kann auch gepulstes Störlicht kompensiert werden.

Tab. 3: Kompensation des Störlichts Frequenz (Hz) 25 50 100 200 60 120 240

Fehler bei 20 ms 100 % 0% 0% 0% 100 % 33 % 17 %

leuchtenden Waren über eine Sensorik erkennen und eine 4-KanalLED-Platine so ansteuern, dass je nach Produktgruppe ein Fleischoder Backwarenspektrum zur optimierten Wiedergabe der Produkteigenfarben bei gleichzeitig minimaler Produktschädigung entsteht.

Untersuchung von Störfaktoren Nachdem die LED-Leuchte und der Produkterkennungsalgorithmus sich unter Laborbedingungen als stabil erwiesen hatten, wurde in Robustheitsuntersuchungen der Einfluss von Störfaktoren untersucht. Hier werden beispielhaft die Auswirkungen von Temperaturänderungen auf die LEDs und von einfallendem Fremdlicht auf den Algorithmus näher betrachtet. Das Spektrum in Abb. 10 zeigt, dass sich Lichtstrom und Peak-Wellenlänge vor allem bei den roten LEDs temperaturabhängig ändern. Abb. 11 zeigt eine Vergrösserung des roten Wellenlängenbereichs. Im be-

Fehler bei 100 ms 33 % 0% 0% 0% 0% 0% 0%

Fehler bei 400 ms 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0%

trachteten Temperaturbereich von 10 bis 35 °C tritt eine Wellenlängenverschiebung der roten LEDs von circa 3 nm auf. Wenn man davon ausgeht, dass Produktbeleuchtung ausschliesslich bei Raumtemperatur von circa 20 bis 30 °C eingesetzt wird, wäre der Fehler sogar noch deutlich kleiner, sodass hier kein grösseres Problem zu erwarten ist. Gravierender könnte sich die temperaturabhängige Änderung des Lichtstromes der roten LEDs auswirken, die jedoch, falls erforderlich, unter Verwendung des schon zur Produkterkennung vorhandenen Sensors kompensiert werden könnte. Um den Störfaktor Fremdlicht zu bewerten, wurde der Sensor zunächst bei ausgeschalteten LEDs ausgelesen und der so ermittelte Wert von allen weiteren Messwerten abgezogen. Um auch gepulstes Fremdlicht korrekt kompensieren zu können, muss die Messzeit des Sensors deutlich über der Periodendauer der Fremdlichtpulse liegen. Abb. 12 zeigt, dass bei Messzeiten

von 400 ms auch 25-Hz-Impulse kompensiert werden können, somit lassen sich fast alle denkbaren Fremdlichteinflüsse ausgleichen.

Fazit Es ist möglich, für die Warenpräsentation LED-Leuchten zu realisieren, die automatisch die Körperfarben der zu beleuchtenden Waren erfassen und ihr abgestrahltes LED-Spektrum dementsprechend einstellen. Da mit den LED-Lichtquellen auch die Elektronik fester Bestandteil von Leuchten geworden ist, können zusätzliche Steuerungsfunktionen wie der hier beschriebene Produkterkennungsalgorithmus mit geringerem Zusatzaufwand realisiert werden. Eine Weiterentwicklung dieses Konzeptes für mehr als zwei Spektren und auch andere Anwendungsbereiche ist realisierbar und in Arbeit. L

Infos Autoren: Prof. Dipl.-Ing. Meike Barfuss, FH Südwestfalen, Hagen, www.fh-swf.de Dr.-Ing. Martin Kirsten, Bäro GmbH & Co. KG, CH: Drittenbass AG/Bäro Retail Lighting www.baero.ch Light + Building: Halle 3.0, Stand B81 Der Erstabdruck erschien im LICHT 10/15, www.lichtnet.de

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Fachartikel

Die im Auftrag des Bundesamts für Energie erstmals durchgeführte Analyse des Lichtmarktes Schweiz durch die SLG soll künftig jährlich wiederholt werden. (Bild: shutterstock)

SLG-Studie im Auftrag des BFE: Die LED hat noch grosses Entwicklungspotenzial

Der Lichtmarkt Schweiz Der Marktanteil der stromsparenden und langlebigen LED-Leuchtmittel lag 2014 erst bei bescheidenen 11 %. Obwohl LED über die gesamte Lebensdauer kostengünstiger sind, konnten sie aufgrund ihres 2014 noch hohen Anschaffungspreises nicht mit den viel stärker nachgefragten, aber deutlich weniger energieeffizienten Halogen-Glühbirnen (55 % Marktanteil) konkurrieren. Es ist davon auszugehen, dass sich dies jedoch deutlich in diesem Jahr ändern wird. Die aktuelle SLG-Studie im Auftrag des Bundesamtes für Energie (BFE) über das Jahr 2014 basiert auf den Angaben von 109 Marktteilnehmern (45 Hersteller, 53 Handel, 11 Retail), die über 90 % des Schweizer Lichtmarkts repräsentieren. Ihr Umsatz betrug 2014 insgesamt rund 811 Millionen Franken (141 Millionen Franken für Leuchtmittel + 670 Millionen Franken für Leuchten) bei einem Absatz von 46 Millionen Leuchten und Leuchtmitteln (37,7 Millionen Stück Leuchtmittel + 8,3

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Millionen Stück Leuchten). Den grössten Marktanteil beanspruchen die Hersteller mit 60 % des Umsatzes und 54 % der Stückzahlen, gefolgt vom Retail, der typischerweise die Privatkonsumenten bedient. Auf den Retail-Markt fallen 25 % des Umsatzes und 31 % der Stückzahlen.

Leuchtmittel: HalogenGlühbirnen dominieren Rund 37,7 Millionen Stück Leuchtmittel wurden 2014 verkauft.

• Mehr als die Hälfte davon (55 %, 20,7 Millionen Stück) waren Halogen-Glühbirnen (Temperaturstrahler). Sie gehören nicht zu den energiesparenden Produkten. Zurückzuführen ist der Verkaufserfolg wohl auf den tiefen Stückpreis, obwohl Halogen-Glühbirnen bei einer mittleren Lebensdauer von 2000 bis 4000 Stunden bereits nach 2 bis 3 Jahren ersetzt werden müssen. • Niederdruckentladungslampen («Neonröhren») waren mit 20 % (7,6


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Millionen Stück) das am zweitmeisten verkaufte Leuchtmittel. Sie gehören zu den energieeffizienten Lichtquellen (Energieklasse A), sind weitverbreitet und werden vor allem im professionellen Bereich eingesetzt, wo viele Brennstunden pro Tag anfallen: 70–80 % des Lichts wird in der Schweiz durch Niederdruckentladungslampen erzeugt. • LED-Leuchtmittel (Energieklasse A+, A++) erreichten 2014 einen

Marktanteil von 11 %. Der noch geringe Anteil kann insbesondere auf den damals noch zu hohen Anschaffungspreis zurückgeführt werden: Eine LED-Retrofit-Kompaktlampe (Glühlampenform) mit ›800 Lumen (60-Watt-Glühlampenersatz) lag 2014 noch immer deutlich über 10 Franken und damit über der «Schmerzgrenze» vieler Konsumenten. Dies obwohl sie mit 10 000 bis 30 000 Stunden eine sehr hohe

Der Markt Schweiz aufgeschlüsselt nach Leuchten-Bereichen/ Leuchtmittel in Stück.

Lebensdauer aufweisen, viel weniger Strom verbrauchen und damit insgesamt wirtschaftlicher sind als Halogen-Glühbirnen. • Die klassischen Energiesparlampen (Energieklasse A) erreichten 2014 nur noch einen Marktanteil von 5 % (1,9 Millionen Stück), der in Zukunft weiter abnehmen wird. Weil die Preise für LED in den nächsten Jahren weiter sinken werden und auch das Design dieser Leuchtmittel laufend verbessert wird, ist zu erwarten, dass sich LED in den nächsten Jahren gegenüber den Halogen-Glühbirnen durchsetzen und sich als Standard etablieren wird. Der Anteil der Halogenlampen wird zudem durch die weitere Verschärfung der Effizienzkriterien abnehmen.

Aussenbeleuchtung zu rund 70 Prozent auf LED umgerüstet

Der Markt Schweiz nach Technologien in Stück.

Insbesondere bei der öffentlichen Beleuchtung ist die Ablösung von wenig effizienten Leuchtmitteln hin zu LED bereits weit fortgeschritten. 2014 lag der LED-Anteil an den gesamthaft verkauften Aussenleuchten bei 70 %. Bei der Innenbeleuchtung liegt der Anteil der LED erst bei 40 %. Dies liegt in erster Linie daran, dass viele Leuchten für den Privatgebrauch noch mit Schraubfassungen ausgerüstet sind, in die aus Kostengründen oder aus ästhetischen Überlegungen erst selten LED-Retrofit-Lampen geschraubt werden. L

Der Markt Schweiz nach Leuchten für Innenanwendung in CHF. Hier wird deutlich, dass noch viel Potenzial für LED-Technologie vorhanden ist.

Infos Bundesamt für Energie BFE 3063 Ittigen www.bfe.admin.ch Schweizer Licht Gesellschaft SLG 3011 Bern www.slg.ch

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Erste Forschungsergebnisse mit elektrohydraulischer Zerkleinerung

LEDs wirtschaftlich recyceln In Fernsehern und Leuchtmitteln sind sie massenhaft verbaut. Auch in Autoscheinwerfern werden LEDs immer häufiger. Noch gibt es kein geeignetes Recyclingverfahren für die Leuchtdioden. Fraunhofer-Forscher haben eine Methode entwickelt, die Komponenten von LED-Leuchtmitteln mechanisch trennt. In modernen Leuchtmitteln sind unterschiedliche Materialien verbaut: Glas oder Kunststoff im Gehäuse, Keramik oder Aluminium im Kühlkörper, Kupfer in Widerständen oder Kabeln – und das Wertvollste im Innern der Leuchtdioden, kurz LEDs: Indium und Gallium in der Halbleiterdiode und seltene Erden wie Europium oder Terbium im Leuchtstoff. Die Dioden herzustellen ist deswegen vergleichsweise teuer, die Margen sind gering.

«Schon jetzt fallen bei den Recyclern erste LED-Produkte an, die derzeit nur gelagert werden und für die es keinen geeigneten Recyclingprozess gibt. Ziel ist es vor allem, die wertvollen Materialien zurückzugewinnen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Verwerter auf das LED-Recycling umsteigen müssen», sagt Jörg Zimmermann aus der Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS in Alzenau und Hanau

des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC.

Komponenten mithilfe von Druckwellen ablösen Mithilfe der «elektrohydraulischen Zerkleinerung» zerlegen die Forscher die LED-Leuchtmittel in ihre Einzelteile, ohne dabei die LEDs selbst zu zerstören. Druckwellen elektrischer Impulse lösen in einem Wasserbad die einzelnen Komponenten mechanisch exakt an ihren

LED-basierte Leuchtmittel gibt es bereits heute in unterschiedlichen Formen. Um sie wirtschaftlich zu recyceln, ist es notwendig, sie zunächst in ihre Einzelteile aufzutrennen. Für das Recycling der LEDs selbst ist es wichtig, diese möglichst unzerstört zu sammeln. (Bild: Fraunhofer ISC/IWKS)

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Sollbruchstellen ab. Die Bauteile können separat wiederverwertet werden. Ihren Versuchsaufbau haben die Forscher für RetrofitLeuchtmittel angepasst. Sie ähneln in ihrem Aussehen der klassischen Glühbirne oder Leuchtstoffröhre und können genau wie diese in handelsübliche Lampenfassungen geschraubt werden. «Die Methode funktioniert jedoch prinzipiell auch bei anderen Grössen – zum Beispiel bei LEDs aus Fernsehern und Autoscheinwerfern oder bei anderen elektronischen Bauteilen», erklärt der Experte.

Reine Bauteile für ökonomischen Recyclingprozess Die Bauteile sauber und rein zu trennen, ist Voraussetzung dafür, den Recyclingprozess wirtschaftlich zu gestalten. «Um alle Komponenten eines LED-basierten Leuchtmittels effizient zu separieren und wiederzuverwerten, bedarf es eines völlig anderen Zerkleinerungskonzepts, das zu grösseren Mengen an Halbleiter- und Leuchtstoffkomponenten führt», so Zimmermann. Würde man den Retrofit als Ganzes zerkleinern, wäre es um ein Vielfaches schwieriger, die unterschiedlichen Stoffe in der klein gemahlenen Mischung zu sortieren. Durch das Auftrennen in die einzelnen Komponenten lassen sich auch

grössere Mengen der in ihnen enthaltenen Stoffe leichter zurückgewinnen: Dies gelingt, indem man viele ähnliche Komponenten sammelt, in denen die Konzentration einzelner Stoffe bereits höher ist. «Für Recycler und Hersteller lohnt

Steckbrief zum ISC Das Fraunhofer Institut für Silicatforschung ISC in Würzburg entwickelt als Materialforschungsinstitut innovative, nichtmetallische Werkstoffe. Bei der Entwicklung der Materialien für die Produkte von morgen stehen Herausforderungen der Zukunft im Zentrum der Arbeit: Energie, Umwelt, Gesundheit. Die neuartigen Werkstoffe eröffnen der Wirtschaft und Gesellschaft neue Produktwelten. Dabei hat sich das Fraunhofer ISC als FuE-Institut zur Aufgabe gemacht, die Energie- und Ressourceneffizienz zu steigern. Im Fokus stehen die stetige Verbesserung der Herstellungsprozesse sowie die Entwicklung neuer und multifunktionaler Materialien. Durch Nanotechnologie wird die Bandbreite der Werkstoffe in Funktion und Eigenschaft erweitert.

sich das Wiederverwerten nur, wenn sie grössere Mengen verwerten», versichert Zimmermann. «Wir testen noch, ob man das Zerkleinern zukünftig so oft wiederholen kann, bis man die gewünschten Stoffe separiert hat», betont Zimmermann. Die Forscher können die Parameter des Versuchaufbaus so einstellen – zum Beispiel die Art und Menge des flüssigen Mediums, Behältergrösse, Spannung, die den elektrischen Impuls erzeugt –, dass genau an den Sollbruchstellen getrennt wird. «Insbesondere die Anzahl der Pulse bestimmt, in welcher Weise die Bauteile separiert werden», sagt der Wissenschaftler. Die elektrohydraulische Zerkleinerung soll nun im Detail weiter analysiert, verbessert und für weitere Anwendungen ausgeweitet werden. «Mit unserer Forschungsarbeit haben wir gezeigt, dass das mechanische Trennen ein möglicher Weg ist, um zum wirtschaftlichen Recycling von LEDs beizutragen», so Zimmermann. L

Infos Fraunhofer Institut für Silicatforschung ISC, D-97082 Würzburg www.isc.fraunhofer.de

SENS, Swico, SLRS: drei Rücknahmesysteme In der Schweiz existieren drei Rücknahmesysteme im Bereich Elektro- und Elektronikgeräte: die Stiftung SENS, Swico Recycling (Swico) und die Stiftung Licht Recycling Schweiz (SLRS). Die Aufteilung auf drei Systeme hat historische Gründe, da in den Anfangsjahren des institutionalisierten Recyclings branchenspezifische Systeme aufgebaut wurden. Diese hatten zum Zweck, die Nähe zur jeweiligen Branche zu gewährleisten, um damit auf deren spezifische Bedürfnisse eingehen zu können. Dadurch konnten auch anfängliche Vorbehalte gegen die bis

heute freiwillige Teilnahme an einem Rücknahmesystem abgebaut werden. Je nachdem, um welche Art von elektrischem oder elektronischem Gerät es sich handelt, ist heute entweder Swico, SENS oder die SLRS für die Rücknahme zuständig. Im Jahr 2014 wurden von den drei Systemen rund 126 600 Tonnen ausgediente elektrische und elektronische Geräte entsorgt. Damit haben Swico, die Stiftung SENS und SLRS auch bedeutend dazu beigetragen, dass wertvolle Ressourcen wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden konnten.

Mit der internationalen Vernetzung der drei Organisationen auf europäischer Ebene – beispielsweise als Mitglieder des WEEE Forums (Forum for Waste Electrical and Electronic Equipment) – helfen sie mit, auch grenzüberschreitend Massstäbe beim Recycling von elektrischen und elektronischen Geräten zu setzen. Die Verordnung über die Rückgabe, die Rücknahme und die Entsorgung elektrischer und elektronischer Geräte (VREG) verpflichtet Händler, Hersteller und Importeure, Geräte, die sie im Sortiment führen, gratis zu-

rückzunehmen. Um ein nachhaltiges und umweltbewusstes Recycling von elektronischen und elektrischen Geräten wettbewerbsgerecht finanzieren zu können, wird bereits beim Kauf solcher Geräte eine vorgezogene Recyclinggebühr (vRG) erhoben. www.eRecycling.ch www.slrs.ch www.swicorecycling.ch www.weee-forum.org

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Innovation

L + B 2016: Ästhetik der geliebten Klassiker trifft auf zukunftsweisende Technik

Die Trends in der Beleuchtung Die Light + Building, weltgrösste Messe für Licht und Gebäudetechnik, öffnet vom 13. bis 18. März in Frankfurt am Main wieder ihre Tore. Rund 2500 Aussteller präsentieren 2016 ihre Weltneuheiten für Licht, Elektrotechnik sowie Haus- und Gebäudeautomation. Ein neu geschaffenes Trendforum präsentiert dazu vier Wohnwelten mit den Konsumentenbedürfnissen von morgen. Parallel zur Fachmesse findet bereits die 8. Luminale statt. Wohnlichkeit und ästhetische Raffinesse bilden die Grundlage für neue Leuchten-Designs. Verbunden mit klassischen Vorbildern und zukunftsweisender Technik entsteht eine inspirierende Mischung: Die Trends für die Saison 2016/17. Umgesetzt werden die Trends in vier Wohnwelten im Trendforum auf der Light + Building. Es ist ein inspirierender Anziehungspunkt für den Fachhandel, Designer, Architekten und Innenarchitekten. Im Zentrum stehen verschiedene stilistische Richtungen, die topaktuelle Wohnszenarien und ausgewählte Produkte in ungewöhnliche Rauminszenierungen integrieren. Neue Produktentwicklungen stehen ebenso im Rampenlicht, wie geliebte Klassiker und innovative Technik. Die Trendaussagen und die Umset-

Daten und Fakten Termin: 13. bis 18. März 2016 Ort: Messe Frankfurt Öffnungszeiten: 13. bis 17. März, 9 bis 18 Uhr 18. März, 9 bis 17 Uhr Wer das Ticket online vor seinem Messebesuch erwirbt, erspart sich Wartezeiten an den Kassen und profitiert von der kostenlosen Anreise im öffentlichen Nahverkehr im Rhein-MainVerkehrsverbund.

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Das Leitthema der internationalen Fachmesse für Licht- und Beleuchtungstechnik lautet diesmal: «digital – individuell – vernetzt». (Bild: Messe Frankfurt/Pietro Sutera)

zung des Trendforums liegt in den Händen des international renommierten Stilbüros bora.herke.palmisano aus Frankfurt am Main und Berlin.

«progressiv & decorative» – futuristisch, dekorativ, glamourös Bei «progressiv & decorative» überraschen fortschrittliche Entwicklungen in Kombination mit dekorativer Ästhetik. Dieser Stil verbindet futuristische und deko-

rativ-glamouröse Aspekte mit Handwerkskunst und neuen Technologien. Er stellt die Frage, wie ScienceFiction aussehen kann. Neue 3DDruckverfahren, LED- und OLEDTechnologie, neue Oberflächen-, Material- und Designmöglichkeiten geben die Antwort darauf. Surreale Gebilde, ob mit neuester Technologie oder traditioneller Handwerkskunst hergestellt, werden in eine gewagte Verbindung gesetzt und


Innovation

oder Kompliziertes stört die Ruhe des Raumes. Vielmehr werden die Klarheit in der Formensprache und durchkonstruierte Lösungen zum Designmerkmal. Dabei stehen neue Lichttechniken und minimalistische Entwürfe im Vordergrund, um eine spektakuläre Lichtwirkung zu erzeugen, die den Raum selbst zum Highlight werden lässt. Hochwertige, schlichte und funktionale Materialien kommen hier zum Einsatz.

«pristine & desirable» – handwerklich, poetisch, authentisch

Neben ausgereiften LED-Produkten werden auch weitere Technologien, wie beispielsweise OLED-Lösungen zu bestaunen sein. (Bild: Messe Frankfurt/Pietro Sutera) bilden eine völlig neue Formensprache. Kombiniert wird die abstrakte Form zusätzlich mit bizarren Oberflächen, hypermoderner Optik, synthetischen Farbakzenten und Transparenzen. Die Zukunft wird zum Leben erweckt, mit dem futuristischen Stil «progressiv & decorative».

«liberal & manifold» – vielfältig, eigenwillig, originell Aufgeschlossen und unbefangen werden bei «liberal & manifold» vielfältige und originelle Ideen kombiniert. Dieser facettenreiche, junge Stil belebt Dagewesenes, frischt Retro-Elemente auf und schafft dadurch etwas Neues. Durch unbefangene Experimentierfreude und eigenwillige Ideen entstehen Leuchten mit einzigartigem Charakter. Ob im Retro-Look oder im Cartoon-Stil, mit humorvollem Design oder plakativer Form, die Ergebnisse sind multifunktionale und vielseitige Leuchten. Auch nonkonformistische Design-Klassiker finden hier ihren Platz. Sie alle haben gemeinsam, dass sie sich den verschiedenen Bedürfnissen und Alltagssituationen flexibel anpassen und gleichzeitig ein origineller Hingucker sind. So sind den Materialien und Zusammenstellungen keine Grenzen gesetzt.

«ingenious & significant» – funktional, klar, ruhig Bei diesem Stil beeindrucken ausgeklügelte und minimalistische Lösungen durch eine signifikante Lichtwirkung. Architektonischer Purismus verbindet sich mit innovativen Konzepten, ästhetischer Perfektion und neuem Design zu einer eindrucksvollen Lichtwirkung. Dieser architektonische, klare Stil ist inspiriert von Funktionalität und Reduktion. Nichts Übertriebenes

Von der Natur und Botanik inspiriert, entstehen bei diesem Stil poetische und begehrenswerte Designs. Anlehnungen an die Natur sind überall zu finden: In organischen Formen, im natürlichen Farbspektrum und in der Motivwelt von Blüten, Blättern und Pflanzen. Neben naturbezogenen Materialien, naturnahen Formen und der handwerklichen Machart, erkennt man einen poetischen Touch in den Designs. Auch der nostalgische Charme und Retro-Anklänge kommen bei diesem Stil zur Geltung. Gleichzeitig verwischen die Grenzen zwischen Innen und Aussen – mit botanischen Designs kommt die Natur in den Innenraum, während gleichzeitig die Terrasse und der

Hohe Effizienz, anspruchsvolles Design und vielfältige Vernetzungsmöglichkeiten sind Themen, die auch im Strassenleuchten-Sektor gefragt sind. (Bild: Messe Frankfurt/Jens Liebchen)

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Innovation

blendfreie Arbeitsplatzbeleuchtungen. Vielseitigkeit und Individualität prägen die Trends von morgen bei dekorativen Leuchten für den Objekt- und Wohnbereich.

Trend: Human Centric Lighting

Hallenplan der L+B 2016: Auf 22 Hallenebenen inkl. Freigelände Agora mit 245 000 m2 werden Neuheiten rund um Licht-Technik, -Design und -Installation gezeigt.

Garten mit moderner Aussenbeleuchtung den Wohnraum gekonnt fortsetzt. Beim Einsatz der Materialien stehen Experimentierfreude und Handwerklichkeit im Fokus.

Lichtblicke in die Zukunft: Design und Funktion in Harmonie Modernes Design, neue Materialien und eine kreative Formensprache verbinden sich mit zukunftsweisender Lichttechnik: Die neuesten Design-Trends im Leuchtenmarkt präsentieren die nationalen und internationalen Aussteller auf der kommenden Fachmesse. Die Di-

gitalisierung des Lichts hat den Weg in eine neue Dimension der Lichtgestaltung geebnet. Licht verbindet sich mit dem Raum, setzt Akzente und wird zum eigenständigen Designobjekt. Leuchtmittel und Leuchten sind kleiner und leistungsfähiger, fügen sich dezent in die Architektur ein oder unterstreichen diese. Je nach Tätigkeiten oder Raumsituationen stehen heute vielfältige Beleuchtungsarten zur Verfügung, beispielsweise direkt / indirekt strahlende Leuchten mit variabler Lichtverteilung für angenehme Deckenaufhellung oder

Die Innovationen der Lichttechnik rücken den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt. Das Thema Mensch und Gesundheit – Human Centric Lighting – spielt im Lichtmarkt und natürlich auch auf der Light + Building eine wichtige Rolle. Human Centric Lighting beeinflusst den Menschen über das Sehen hinaus. Es fördert höhere Leistungsfähigkeit bei Jugendlichen, verbessert das Wohlbefinden aller Altersschichten und sorgt für bessere Heilungsprozesse: Damit ist es ein wichtiges Zukunftsthema auch über die Branche hinaus.

Städtische Lichtkunst: Biennale der Lichtkultur Light + Building goes City: In den Abendstunden schlägt die Luminale die Brücke zwischen Stadt und Messegelände. Die Biennale der Lichtkultur in der Rhein-Main-Region zeigt parallel zur Fachmesse bis zu 200 einzigartige Lichtinszenierungen. Die Luminale bildet das Abendprogramm nicht nur für die Messebesucher. Die Kombination von Fachmesse und Stadterlebnis verwandelt das Rhein-Main-Gebiet

Das Trendforum Während der Light + Building bieten die Designer vom Stilbüro bora.herke.palmisano in täglichen Vorträgen mit anschliessenden geführten Rundgängen die Möglichkeit, die Eindrücke des Trendforums mit wertvollen Fakten zu vertiefen. Das Trendforum befindet sich im Übergang der Halle 5.1 zu 6.1. www.light-building.com/ trendforum

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Zukunftsweisende Lichttechnik: Hier werden die neuesten Design-Trends im Leuchtenmarkt präsentiert. (Bild: Messe Frankfurt/Jens Liebchen)


Die Luminale wurde 2002 von der Messe Frankfurt ins Leben gerufen und findet seither parallel zur Light + Building statt. Ziel war es, die Messethemen Licht, Design und Architektur in das Stadtbild hineinzutragen und die breite Öffentlichkeit dafür zu begeistern. (Bild: Messe Frankfurt/Jochen Günther)

in einen einzigartigen Treffpunkt rund um das Thema Licht. Sie bietet bereits zum achten Mal eine einzigartige Gelegenheit, sowohl Architektur «in ganz neuem Licht» und faszinierende Licht-Konzepte innerhalb des Stadtbildes zu sehen.

«Mainova@Luminale: Licht! Kunst! Effizienz!» Die Mainova AG initiiert zur Luminale bereits zum vierten Mal den Wettbewerb «Mainova@Luminale: Licht!Kunst!Effizienz!». Die eingereichten Projekte werden von einer hochkarätigen Expertenjury bewertet. Der Gewinner des Wettbewerbs erhält neben einem Honorar für die künstlerische Idee auch die Möglichkeit, sein Projekt während der Veranstaltung umzusetzen und auszustellen. Zur vergangenen Luminale haben rund 170 Lichtereignisse das Stadtbild von Frankfurt und Offenbach geprägt und sowohl die Fachbesucher als auch das Privatpublikum fasziniert. L

Infos Messe Frankfurt GmbH D-60327 Frankfurt am Main www.light-building.com


Innovation

XAL setzt Trends mit anspruchsvollen Innovationen rund um das Thema Licht

Faszination Licht – See the Light Unsere Leidenschaft gilt der Faszination Licht. Dieses Medium in all seiner Vielfältigkeit, seine optimale Abstimmung auf die Bedürfnisse der Anwender und die kontinuierliche Erweiterung des technisch Machbaren stehen bei XAL seit mehr als zwanzig Jahren im Mittelpunkt. Daraus resultieren funktionale, hochwertige Leuchten für Shop-, Büro-, Hotel- und Wohnraumbeleuchtung, die erst durch unseren Sinn für Ästhetik und Design vervollständigt werden. Für die hohen Anforderungen unserer Kunden und Partner bieten wir die notwendige Prozessqualität, Flexibilität und Internationalität, um jenseits kurzlebiger Trends nachhaltige Konzepte zu realisieren. Organisatorische Effizienz, F & E-Kapazitäten, die ihresgleichen suchen, und eine ausserordentliche In-House-Fertigungstiefe ermöglichen es, massgeschneiderte Lösungen und individuelle Produkte zu kreieren.

The world of XAL Diese Leidenschaft für Licht, aussergewöhnliche Ideen gepaart mit viel Ambition haben uns nicht nur technisch – etwa als LED-Pioniere

– sondern auch geografisch weit gebracht: XAL ist heute ein globales Unternehmen mit rund 1100 Mitarbeitenden, eigenen Forschungs-, Produktions- und Vertriebsstätten an 22 internationalen Standorten und einem Partnernetzwerk, das sich über fünf Kontinente erstreckt. Wir sind dort, wo wir gebraucht werden, persönlich und immer erreichbar für die bestmögliche Beratung und den schnellsten Support. Wir haben uns ein erstklassiges technisches Know-how angeeignet und sind dazu in der Lage, die besten Lichtlösungen umzusetzen – immer und überall. Willkommen in der Welt von XAL.

Samuel Hürzeler, Geschäftsführer XAL Schweiz GmbH betont: «Unser Know-how und die hohe In-houseFertigungstiefe ermöglichen es uns, massgeschneiderte Lösungen und individuelle Produkte für unsere Kunden zu kreieren, die höchsten Qualitätsstandards entsprechen.»

Infos XAL Schweiz GmbH Hohlstrasse 517 8048 Zürich (Hauptsitz) Tel. 044 245 80 90 office.ch@xal.com Unterlachenstrasse 19 6005 Luzern (Niederlassung) Tel. 041 269 80 90 office.luzern@xal.com Zentweg 9 3006 Bern (Niederlassung) Tel. 031 938 80 90 office.bern@xal.com

Blick in den Showroom von XAL in Zürich. Hier können sich Architekten, Planer und Endkunden vor Ort inspirieren und beraten lassen. Weitere Standorte sind Luzern und Bern. (Bilder: XAL/Sven Germann)

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Innovation

Wireless Communication Dank des intelligenten Radar Control Systems (RCS) reagiert die Beleuchtung auf Lichtverhältnisse und Bewegungen im Umkreis. Mit Hilfe eines Funkmoduls werden die Informationen drahtlos zwischen den Leuchten weitergegeben. Eine zusätzliche Verdrahtung ist damit nicht mehr notwendig. Beliebig viele Leuchten können in Distanzen von bis zu zehn Metern zu einem intelligent gesteuerten System zusammengeschaltet werden. Dank der Korridorfunktion registriert der Radarsensor die Präsenz einer Person. Die Grundlichtstärke wird automatisch auf die Anwesenheitsbeleuchtung erhöht und nach ihrem Verlassen wieder gedimmt. Alle RCS- Komponenten sind direkt in die Leuchten integriert und vereinfachen damit die Installation und Inbetriebnahme.

Produkt Highlights Die Flächenleuchte SENIC eignet sich perfekt für den Einbau in Modul- und Gipskartondecken. Ohne bauliche Veränderung fügt sich die quadratische Variante der SENIC-

Die DISC-O besticht nicht nur durch höchste Lichtleistung dank aussergewöhnlich energieeffizienten MidPower LEDs, sondern auch durch einfache Montage und eine sanfte Ausleuchtung. (Bild: XAL/Paul Ott)

Als Ersatz für herkömmliche Deckeneinbauleuchten fügt sich SENIC passgenau in vorhandene Deckenausschnitte ein.

RCS Installationsbeispiel XAL.

Serie in die Standardgrösse eines Moduldeckenelements ein. Ob als deckenbündige Ausführung oder einer vorstehenden Variante, SENIC bietet eine optimale Alternative zu Rasterleuchten mit Leuchtstofflampen. Der patentierte Klappmechanismus gewährleistet eine besonders einfache Montage. DISC-O besticht nicht nur durch höchste Lichtleistung bei gleichzeitig konsequent reduziertem Energiebedarf, sondern auch durch einfache Montage. Hinter dem schlichten Leuchtenkörper aus Aluminium sorgen aussergewöhnlich energieeffiziente Mid-Power LEDs für sanfte, homogene Ausleuchtung. Die Kabeleinführung sowie die Anschlussklemme sind für einen werkzeuglosen Anschluss und Durchgangsverdrahtung geeignet. Dank RCS registriert die Leuchte die Präsenz einer Person und erzeugt nur dann Licht, wenn es tatsächlich benötigt wird. Die ausgezeichnete LED-Leuchte TASK überzeugt mit dem 15 mm ultraschlanken Leuchtenkörper und effizienter Lichttechnologie. Ob als Stehvariante oder als werkzeuglos höhenverstellbare Seilabhängung, die TASK gewährt mit ihrer speziellen mikroprismatischen Abdeckung brillantes und blendfreies Licht. Die Leuchte erreicht Entblendungswer-

te von UGR <19 und einen Lumenoutput von 110lm/W. Zudem senkt die CLO-Funktion (Constant Lumen Output) nicht nur den Energieverbrauch, sondern wirkt sich auch positiv auf die Lebensdauer des Gesamtsystems aus. L

Perfektion auf 15 mm. TASK bietet besten Lumenoutput von 110lm/W bei optimaler Entblendung (UGR <19).

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Innovation

Implantierbare Lichtquellen für Lösungen von morgen

Hören mit Licht Ansicht eines konventionellen Gehör-Implantats. Derjenige Teil des Implantats in der Hörschnecke ist mit Elektroden bestückt, welche ein elektrisches Feld zur Stimulation der Nervenstränge erzeugen. Für die Stimulation mit Licht ersetzt man im Wesentlichen die Elektroden mit Lasern, die in einem hermetischen Gehäuse verpackt sind. (Bilder: CSEM)

Hörgeschädigte Menschen könnten in der Zukunft von hybriden Gehör-Implantaten profitieren, welche laser- und elektrischbasierte Stimulation verbinden. Die Kombination verspricht verbesserte Hörqualität ohne den Einsatz von häufig als störend empfundenen Ohrpassstücken im Gehörgang. Traditionelle Cochlea-Implantate (Cochlea: Hörschnecke) basieren auf elektrischer Stimulation der Nervenstränge in der Gehörschnecke. Vereinfacht gesagt wird ein elektrisches Feld in der Hörschnecke generiert, welches die Nervenstränge dazu veranlasst, ein elektrisches Signal ins Gehirn zu schicken. Unser Gehirn interpretiert dieses Signal als Laut.

Die geometrischen Bedingungen in der Hörschnecke machen es sehr schwierig, das elektrische Feld zu fokussieren. Da die Töne entlang der Hörschnecke wie die Tasten eines Klaviers nebeneinander aufgereiht sind, werden beim Stimulieren eines bestimmten Tones immer auch weitere Töne angeregt. Das kann zu einer Verschlechterung der Hörqualität führen. Einige Coch-

Schematische Darstellung eines Cochlea-Implantats. Die erzeugten elektrischen Felder sind mit grünen Flächen dargestellt. Die schlechte «Fokussierung» der Felder führt zur Erzeugung von unerwünschten Tönen.

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lea-Implantat-Träger, welche für tiefe Frequenzen ein gewisses Restgehör haben, profitieren von einem speziellen Sprachprozessor und einem Hörgerät. Jedoch benötigt das Hörgerät ein Ohrpassstück, welches von einigen Patienten als zu unangenehm empfunden wird. Der Einsatz eines in diesem Projekt entwickelten laser-basierten Implantats macht das Ohrpassstück überflüssig. Ein höherer Tragkomfort und die reduzierte Sichtbarkeit des Implantats sind die Vorteile für den Patienten.

Die Opto-akustische Stimulation Im Wesentlichen läuft die sogenannte opto-akustische Stimulation folgendermassen ab: Der Laser, welcher sich in der Hörschnecke befindet, erzeugt einen kurzen Lichtpuls im Infrarotbereich. Der Puls wird von der Flüssigkeit in der Hörschnecke absorbiert. Dabei kommt es zu einer lokalen Erwärmung der Flüssigkeit und demzufolge zu einer schnellen Ausdehnung, welche als Schall durch die Hörschnecke wandert. Die opto-akustische Stimula-tion ist dem natürlichen Hörprozess sehr ähnlich, wo die Schallwellen durch einen Stoss des Steigbügels auf die ovale Membrane am Anfang der Hörschnecke entstehen. Ô

Infos Autor: Mark Fretz, CSEM


Innovation

Das EU-Projekt Action und das CSEM CSEM koordiniert das EU-Projekt Action mit sechs internationalen Projektpartnern. Ziel ist es, den opto-akustischen Effekt weiter zu erforschen und die Entwicklung eines laserbasierten Implantats voranzutreiben. Die Herausforderungen sind vielfältig und benötigen die Kompetenzen aller Partner auf dem Gebiet der Medizin, Biologie, Chemie, Implantat-Technik, Laser-Technologie, Elektronik, Optik und des Packaging. Eine der Kernaktivitäten des CSEM ist das Entwickeln eines Packages (oder Gehäuses) für die Laser. Es muss berücksichtigt werden, dass der menschliche Körper aggressiv auf Fremdkörper reagiert und gewisse Substanzen der Halbleiter- und Elektronik-Industrie giftig und sogar karzinogen sein können. Das Gehäuse muss daher hermetisch versiegelt werden, damit diese giftigen Substanzen nicht

nach aussen gelangen können oder Feuchtigkeit ins Gehäuse eindringt und damit die interne Elektronik beschädigt. Die Materialwahl für das Gehäuse beschränkt sich aus dem gleichen Grund auf nur wenige Metalle, Keramiken und Polymere. Letztgenannte können aber den Laser nicht über mehrere Jahre schützen.

Miniaturisierung der Komponenten Die Entwicklung dieser und weiterer Schlüsseltechnologien am CSEM und bei den Projektpartnern öffnet die Tür für implantierbare Lichtquellen. Die vorangetriebene Miniaturisierung der Komponenten – unabdingbar für Cochlea-Implantate – hat zwei weitere Vorteile: Einerseits wird sie neue medizinische Behandlungen ermöglichen, da kleine Komponenten in Bereichen des Körpers platziert werden können, die den bisherigen Implantaten wegen ihrer Grösse verwehrt blieben. An-

dererseits wird der chirurgische Eingriff vereinfacht. Der Patient profitiert davon, weil z. B. nur lokale Betäubung für den Eingriff nötig ist und die Regeneration so verkürzt wird. Die Technologiekompetenz, die CSEM mit diesem EU-Projekt aufbaut, ist nicht auf medizinische Anwendungen eingeschränkt. Lösungen für das Packaging beim Einsatz von Mikrosystemen in rauer Umgebung sind für zahlreiche industrielle Anwendungen gefragt. Das CSEM ist hier bereit, Partner in der Schweiz zu unterstützen. L

Das EU-Projekt Action Mark Fretz, CSEM ist Koordinator für das Action-Projekt www.action-project.eu Aus microNews, 11/2015, Mitteilungen der MikrotechnologieInitiative Zentralschweiz, c/o MCCS AG www.mccs.ch

ELSA Downlights – eine vielseitige Alternative mit DALI-Option Downlights sind längst ein Klassiker im Innenbereich. Ob in Fluren, Treppenhäusern und Lobbys, oder als ergänzendes Deckenlicht in Einzelräumen – die Einsatzgebiete sind ausgesprochen vielfältig. Wer den unterschiedlichen Anforderungen, die sich in all diesen Bereichen stellen, mit einer neuen Produktlösung gerecht werden will, muss deshalb bei vielen Details genügend Optionen anbieten. Zudem gilt es dafür zu sorgen, dass die Leuchten nicht nur langlebig sind, sondern auch zukunftsfähig bleiben. Aus diesem Grund hat der Hersteller Esylux bei der neuen Downlights-Serie «ELSA» nicht zuletzt auf eine grösstmögliche Kompatibilität zu allen gängigen Betriebstechniken Wert gelegt. Alle Varianten sind nicht nur wahlweise mit Vorschaltgeräten für einen einfachen Schaltbetrieb oder ein 1-10Volt-Dimmen ausgestattet, son-

dern auch für eine digitale Steuerung über den DALI-Bus erhältlich. Da die Geschmäcker auch bei der Lichtfarbe regelmässig voneinander abweichen, sind sämtliche Leuchten ausserdem mit einer Farbtemperatur von entweder 3000 oder 4000 Kelvin erhältlich. Die Farbtoleranz, also die maximale Abweichung vom angegebenen Kelvin-Wert, ist überdurchschnittlich gering und beträgt weniger als drei Mac Adam-Ellipsen. Daneben heben sich die Varianten der Serie vor allem in ihrer Grösse und Leistungsfähigkeit voneinander ab. Die weissen Gehäuse aus Aluminiumdruckguss, deren geringe Aufbauhöhe für ein dezentes Erscheinungsbild sorgen soll, verfügen über alternative Masse von 97, 180 und 240 mm im Durchmesser, die zugleich für unterschiedliche Leistungsparameter stehen: So beträgt die Leis-

tungsaufnahme jeweils 5, 9 bzw. 18 Watt. Für die hohe Lichtausbeute von bis zu 95 lm/W sind in erster Linie die sehr energieeffizienten LEDs verantwortlich. Deren Lebenserwar-

tung steht ebenfalls für optimale Nachhaltigkeit: Sie liegt bei 35 000 Stunden. Da gerade bei der Beleuchtung mit LEDs die Farbtreue eine wichtige Rolle spielt, orientiert sich Esylux inzwischen zusätzlich an der Farbqualitätsskala CQS (Color Quality Scale). Dabei

hat die Messung der «ELSA»Leuchten sowohl beim Farbwiedergabeindex CRI als auch beim für LEDs wesentlich aussagekräftigeren CQS einen guten Wert von über 80 nachgewiesen. Allen Downlights gemein ist zudem, dass sie sich schnell und unkompliziert installieren lassen. Die Steckverbindungen zwischen Vorschaltgerät und Leuchte sind für alle Betriebstechniken vorkonfektioniert und lassen sich bei Bedarf durch optional erhältliche Adapterkabel jederzeit leicht verlängern. Zusätzlich ermöglichen praktische Klemmfedern eine ebenso zuverlässige wie schnelle Befestigung der Downlights. L

Esylux Swiss AG 8302 Kloten Tel. 044 808 61 00 www.esylux.ch Light+Building: Hallen 9+11, Stand D32/33, D22

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Innovation

Beleuchtungskonzept für die Shopbeleuchtung: der Showroom Blaha Office

Mit neuem Licht gut beraten Der Büromöbelhersteller Blaha gehört in Österreich zu den renommiertesten Anbietern auf seinem Gebiet. Am Firmensitz in Korneuburg betreibt das Unternehmen einen Showroom, in dem Möbel- und Akustiksysteme pointiert in Szene gesetzt werden. Als Präsentations-, Kommunikations- und Arbeitsraum genutzt stellt dieser komplexe Ansprüche an die Beleuchtung. Der Erco Strahler Opton erlaubt dank flexibler Spherolittechnik ein vielschichtiges Beleuchtungskonzept. hochwertiges und breit gefächertes Produktsortiment für das eine Vielzahl von Textilien, Oberflächenvarianten und Farben angeboten werden.

Der Blaha Showroom, als Büro Ideen Zentrum bezeichnet, steht Geschäfts- und Privatkunden seit seiner Eröffnung 2001 gleichermassen offen. Er befindet sich in einem bemerkenswerten Gebäude, nach Plänen des Architekturbüros Eichinger oder Knechtl errichtet. Auf einer über drei Ebenen verteilten Ausstellungsfläche von rund 4000 m2 präsentiert die Möbelmarke ihr

Ziel: Produkte effektvoll zu akzentuieren Die Beleuchtung im Showroom war in die Jahre gekommen und bedurfte einer Erneuerung. Es galt, mit dem Lichtkonzept auf die vielfältigen, hohen Ansprüche von Blaha einzugehen: Die Beleuchtung sollte die weitläufigen Räumlichkeiten gliedern und dabei einzelne Produkte und Produktensembles effektvoll akzentuieren. Diese umfassende Zielvorgabe galt es mit einer möglichst geringen Anzahl von Leuchten und einer sehr niedrigen Wattage zu erfüllen –

Der Erco Strahler Opton erlaubt dank flexibler Spherolittechnik ein vielschichtiges Beleuchtungskonzept.

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dies ohne Abstriche beim Sehkomfort.

LED-Licht für die perfekte Farbwiedergabe Das zentrale Kriterium bestand jedoch in einer optimalen Farbtreue. Die Produkte von Blaha zeichnen sich durch eine aussergewöhnlich breite Auswahl an Textilien und Oberflächen aus, die meist in vielen Farben erhältlich sind. Blaha zelebriert diese Materialien und ihre Farbigkeit mit aufmerksamkeitsstarken Installationen. Die unverfälschte, brillante Wiedergabe der Farbpaletten mit ihren vielen feinen Nuancen – besonders im Pastellbereich – hatte vor diesem Hintergrund eine entscheidende Bedeutung bei der Auftragsvergabe. Erco mit seinem Leuchtensortiment, das seit Anfang 2015 vollstän-

Das warmweisse Licht garantiert höchste Farbtreue und schafft eine einladende Atmosphäre.


Innovation

Im Blaha Möbelzentrum wird ein breites Produktsortiment von diversen Möbel- und Akustiksystemen gezeigt, für die eine Vielzahl von Textilien, Oberflächenvarianten und Farben angeboten werden. (Bilder: ERCO/Gustavo Allidi Bernasconi)

dig auf LED-Technologie basiert, war aufgrund der Brillanz und Präzision des LED-Lichts für diese Beleuchtungsaufgabe prädestiniert.

Vielfältige Lichtsituationen mit nur einem Strahler Erco überzeugte auf ganzer Linie mit nur einem Lichtwerkzeug – dem Strahler Opton. Speziell für die Shopbeleuchtung entwickelt, verbindet Opton Flexibilität, Effizienz, Lichtleistung und Lichtqualität. Im Ausstellungsbereich erfüllt die

Projektdaten Projekt: Showroom Blaha Office Korneuburg / Österreich Bauherr: Franz Blaha Sitz- und Büromöbel Industrie GmbH A-Korneuburg, www.blaha.co.at Architektur: Architekturbüro Eichinger oder Knechtl, A-Wien, www.eok.at Produkte: Opton Strahler, ERCO

Leuchte ihre vielfältigen Aufgaben mit 18 W und mit den verschiedensten Lichtverteilungen. Das warmweisse Licht garantiert dabei höchste Farbtreue, bringt die Oberflächen in idealer Weise zur Geltung und schafft eine einladende Atmosphäre. Mittels unterschiedlich fokussierter Akzentuierung gelingt es, den offenen Raum zu strukturieren und die Produkte abwechslungsreich und hochwertig in Szene zu setzen – ähnlich wie die Beleuchtung einer Museumsausstellung. Die von Erco eigens entwickelten Spherolitlinsen, die für die unterschiedlichen Lichtverteilungen des Strahlers verantwortlich sind, sorgen für hochexakte, gleichmässige Lichtkegel.

Spot zum Einsatz. Mühelos überbrückt das Licht – dank der eigens für LED-Technologie entwickelten Erco Lichttechnik – hier eine Distanz von rund 25 m. Die Strahler bieten optimalen Sehkomfort bei hoher Abblendung für konzentrierte Gespräche. Über den Besprechungstischen sorgen sie so für eine kommunikative, angenehm helle und freundliche Arbeitsatmosphäre. So verbindet Opton das perfekte Licht für eine professionelle Beratung und konzentrierten Austausch. L

Fokussierte Beleuchtung für professionelle Beratung

Infos

Im räumlichen Herzstück des Showrooms, dem über drei Geschosse reichenden Bar- und Kommunikationsbereich, kommt Opton mit 18 W und der Lichtverteilung Narrow

ERCO Lighting AG Zürich 8037 Zürich www.erco.com Light+Building: Halle 3.0, Stand A11

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Innovation

Das Lichtmanagement-System «PULSE VTL» variiert je nach Tageszeit zwischen tageslichtähnlichen 6500 Kelvin am Morgen zum Aktivieren und warmweissen 3000 Kelvin für eine gemütlichere Atmosphäre am Abend und bringt damit die positive Wirkung des Tageslichts an den Büroarbeitsarbeitsplatz. (Bilder: Waldmann)

«Natural Light for human needs» Mit dem Thema «Human Centric Lighting» stellt die Light & Building den Mensch und seine biologischen Lichtbedürfnisse in den Fokus. Der Leuchtenhersteller Waldmann gilt auf diesem Gebiet als Pionier. Seit über 11 Jahren beschäftigt sich das Unternehmen bereits mit der dritten Dimension des Lichts und setzt das eigens entwickelte Visual Timing Light erfolgreich in der Pflege und im Büro ein.

Neuheiten für das Büro

«LAVIGO» wurde im Zuge der Light & Building um eine Pendelleuchte erweitert. Mit dem Waldmann Lichtmanagement-System «PULSE VTL» orientiert sich die Beleuchtung im Büro am natürlichen Tageslichtverlauf und wird zum Taktgeber der inneren Uhr. Die biodynamische Funktion ist in beiden Produktfamilien verfügbar.

Mit dem erweiterten Produktportfolio schöpft der Engineer of Light Arbeitsplatz- und Raumpotenziale voll aus und bietet Fachplanern und Endkunden ganzheitliche Lösungen, die den Ansprüchen einer modernen Bürobeleuchtung gerecht werden. Die von dem Designer Burkhard Schlee entworfene Leuchtenfamilie «IDOO» wird erstmals auf der Light & Building vorgestellt und bietet mit der superflachen Pendelleuchte «IDOO».pendant und dem abgependeltem Linearsystem «IDOO.line» vielfältige Möglichkeiten für die Gestaltung von Büroräumen. Ergänzt werden die Pendelleuchten durch die Einbauleuchte «IDOO.fit» – eine in der Decke integrierte Leuchte mit hohem Indirektanteil zur Deckenaufhellung. Die seit dem Jahr 2015 erhältliche Produktfamilie

In der Entwicklung hocheffizienter Lichtsysteme für die Industrie bietet Waldmann als ganzheitlicher Lichtpartner Beleuchtungslösungen für Maschinen, Arbeitsplätze und Industriehallen. Nach dem erfolgreichen Markteintritt mit dem Lichtbandsystem «TAUREO» präsentiert Waldmann auf der Light & Building den – aus einem gemeinsamen Entwicklungsprojekt mit Hella entstandenen - Hallentiefstrahler «ACANEO». Mit dem robusten und langlebigen LED-Strahler ist Waldmann ab sofort in der Lage auch hohe Produktions- und Logistikhallen effizient auszuleuchten. Ein weiteres Highlight auf dem Messestand: Basierend auf den Empfehlungen von AT Kearney und dem Verband ZVEI hat Waldmann

Auf der Light & Building stellt Waldmann sein ausgebautes Produktportfolio in den Bereichen Pflege, Klinik, Industrie und Büro der breiten Öffentlichkeit vor und macht in einem speziell konstruierten Showroom biodynamisches Licht für Besucher erlebbar.

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Neuheiten für die Industrie

mit «TAMETO VTL» ein Konzept für einen Montagearbeitsplatz mit biodynamischer Lichtlösung im komplexen Industriefeld entwickelt, welches erstmals in Frankfurt vorgestellt wird.

Neuheiten für Klinik & Pflege Professionelle Lichtkonzepte für das Gesundheitswesen stellen eine Herausforderung dar. Sicherheit, Zuverlässigkeit und Qualität sind essentielle Kriterien. Waldmann begegnet diesen Anforderungen mit funktionalen, komfortablen und menschengerechten Lösungen. Und da es älteren und pflegebedürftigen Menschen häufig an ausreichendem Tageslicht fehlt, ist das Lichtmanagement-System «PULSE VTL» ein wichtiger Bestandteil der Beleuchtungslösungen von Waldmann. L

Infos Waldmann Lichttechnik GmbH 5024 Küttigen Tel. 062 839 12 12 www.waldmann.com Light & Building: Halle 3.1, Stand B31


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Osram präsentiert: Neues Unternehmen, neue Marke, neue Produkte

Alles für die «Smart City» Neben dem erweiterten LED-Komponenten-Portfolio mit der richtigen LED für jeden Einsatz, zeigt der Lichthersteller an der L+B unter anderem das innovativste Produkt des Jahres 2015, Omnipoint, in Serienreife für den Einsatz in der modernen Shop-Beleuchtung. schaften wie Effizienz und Farbwiedergabe erweitert. Die zahlreichen Produktvarianten innerhalb der LEDFamilien decken jetzt zudem verschiedene Leistungsklassen ab – von Leuchtdioden geringer und mittlerer Leistung über High-Power bis hin zu Ultra-High-Power-LED. Die diesjährige Light + Building steht bei Osram unter dem Motto «Smart City». Der Lichthersteller präsentiert intelligente Lichtlösungen im urbanen Umfeld. Hier gewährt Osram mit den ersten Highlights bereits einen Ausblick auf die Messe.

Das erweiterte LED-Komponenten-Portfolio In den vergangenen neun Monaten hat Osram Opto Semiconductors nahezu 100 neue LED-Varianten für den Einsatz in der Allgemeinbeleuchtung angekündigt. Dabei wurden vor allem die bewährten Produktfamilien in Bezug auf Eigen-

Flexible Beleuchtung aus nur einer Leuchte: Omnipoint Mit der flexiblen Leuchte Omnipoint können innerhalb eines Raumes mehrere Bereiche in Szene gesetzt werden. Möglich wird das durch die individuelle Ansteuerbarkeit aller 61 Leuchtdioden in der kuppelförmigen Deckenleuchte. Beleuchtungsrichtung, -form und -winkel sind einfach und flexibel über eine App mit intuitiver Benutzeroberfläche steuerbar. Nachdem der Omnipoint-Prototyp auf der Light Fair New York 2015 als «Innovation des Jahres» ausgezeichnet wurde, folgt nun das serienreife

Produkt mit zusätzlichen Funktionalitäten im Bereich der Steuerung. Bis zu acht Omnipoint-Leuchten sind dann gemeinsam drahtlos über WI-FI mit DMX512-Protokoll steuerbar. Das Downlight wird zunächst in einer 3000- und einer 4000-Kelvin-Variante erhältlich sein.

Hintergrundbild: Alle 61 Leuchtdioden der Leuchte Vorpremiere Omnipoint können einAls Premiere zeigt der Osram-Unzeln angesteuert werden. ternehmensbereich mit dem künftigen Namen Ledvance ein einbauDas einbaufertige fertiges LED-Downlight und einen Ledvance-LED-Downlight. gleichgearteten LED-Spot. Das Ledvance-Leuchten-Portfolio für den Grosshandel bietet Installateuren für alle gängigen Anforderungen bedarfsgerechte Produkte in bewährter Qualität. Aktuell besteht es aus insgesamt acht Produktfamilien, die sich durch eine Leistung von bis zu 120 Lumen pro Watt, bis zu 50 000 Stunden Nennlebensdauer, klare Formensprache und besonders einfache Montage auszeichnen. Zur Erstinstallation der präsentierten Leuchten, Spot und Downlight, genügt ein kreisrunder Ausschnitt in der Zwischendecke. Auch bestehende Leuchten lassen sich so mit wenigen Handgriffen durch LED-Technologie ersetzen, welche Strom- und Wartungskosten deutlich senkt. Die neuen Leuchten von Ledvance können im privaten wie auch im professionellen Bereich eingesetzt werden. L

Infos Das erweiterte Portfolio bietet für jeden Beleuchtungszweck die passende LED-Komponente: Hier als Beispiele (v.l.n.r) die Low-Power-LED Duris S2, die High-Power-LED Oslon Square und die Ultra-HighPower-LED Duris S10. (Bilder: Osram)

OSRAM AG 8401 Winterthur/Töss www.osram.ch Light + Building: Halle 2.0, Stand B10/B50

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Innovation

Flexibles Downlight für fast alle Fälle

Klein aber oho! Die Produktfamilie «EcoLED» ist eine LED-Leuchte der aktuellen Generation. Unter Nutzung der neuesten technischen Möglichkeiten hinsichtlich LED und Produktionstechnologie ist ein in vielerlei Hinsicht flexibles und ressourcenschonendes Downlight entstanden. «EcoLED» ist flexibel hinsichtlich Deckenaussschnitten, Lumenpaket/Leistung und Ansteuerung. Mit dem neuen «EcoLED» Tiny wurde nun die Produktfamilie um ein zusätzliches Downlight für Deckenausschnitte von 90–100 mm Durchmesser ergänzt. Dieses rundet nicht nur das Programm nach unten ab, Die«EcoLED» im Einsatz: sondern bietet mit seinem werkGut integriert in die Ar- zeuglosen, aufschnappbaren und chitektur und energielackierbaren Ring Flexibilität in der effizient. Anpassung an architektonische Er(Bilder: Unex Dakota) fordernisse.

Maximale Flexibilität «EcoLED» passt mit seinen neu vier Typen in Deckenausschnitte mit dem Durchmesser von 90–100 mm, 125 mm und alle Durchmesser von 175–220 mm. Dies bedeutet maximale Flexibilität für verschiedenste Anwendungen. Vom Neubau bis zur Sanierung, bei der Verwendung in neuen oder bestehenden Deckenausschnitten. Alle «EcoLED» sind in Schutzart IP44 (von unten bei geschlossener Decke) ausgeführt. Die Randausbildung ist flach und dezent gewählt und gewährleistet somit die optimale Integration in die Architektur. Sämtliche Modelle weisen eine Bauhöhe unter 100 mm auf und eignen sich damit auch für Zwischendecken mit geringer verbleibender Höhe. Das Befestigungssystem ist für Deckenstärken von 2–30 mm ausgelegt. Lumenpakete von 610 bis 2230 lm in den Lichtfarben 3000 und 4000 K erlauben die optimale Auswahl hinsichtlich Beleuchtung und Energieeffizienz je nach Anwendung. Der Ersatz von bestehenden Kompaktleuchtstoffvarianten 1 x 13 W CFL, 2 x 13 W CFL, 2 x 18 W CFL, 2 x 26 W CFL und entsprechend energieeffiziente Lösungen sind damit realisierbar. Alle Varianten stehen als On/Off, 1–10 V sowie DALI-Versionen zur Verfügung. Sämtliche LED-Treiber sind hochwertige Markenprodukte.

Optimierter Materialeinsatz Schonender Umgang mit Ressourcen ist mehr als Energieeffizienz im Betrieb. Er beginnt beim gezielten optimierten Einsatz von Materiali-

Die «EcoLED Tiny» – klein aber oho. Der Leuchtenring ist lackierbar und per click-in einfach zu montieren.

en, geht weiter mit geringem Energiebedarf während des Betriebes und endet mit bestmöglicher Recyclierbarkeit. «EcoLED» wurde unter all diesen Gesichtspunkten entwickelt. Optimierter Materialeinsatz, gute Effizienz sowie leichtes Trennen der Komponenten bei der Werkstoffaufbereitung am Ende des Einsatzes sind bis ins Detail berücksichtigt. Alle Varianten von «EcoLED» sind sofort ab Lager verfügbar. L

Infos UNEX DAKOTA AG Tel. 044 404 22 22 8048 Zürich www.unexled.ch


Innovation

Neue Unterflurverteilung, robust und langlebig: Versteckte Power hat es in sich! Auf Marktplätzen oder in Sportstadien sind Unterflurverteiler eine praktische Lösung, wenn es darum geht, die Stromversorgung unsichtbar im Boden zu versenken. Gerade wenn es gilt, Heimatschutzvorgaben zu erfüllen, bestechen die unterirdischen Systeme dadurch, dass man sie einerseits nicht sieht, wenn sie nicht gebraucht werden, aber andererseits Strom genau dort verfügbar ist, wenn er gebraucht wird. Ein arbeits- und zeitaufwendiges Aufstellen von Baustromverteilern entfällt dadurch. Die Deckel der Unterflurverteiler können mit beliebigen Bodenbelägen gefüllt werden, bis hin zu einer Auspflasterung. Der verbleibende sichtbare Teil der Verteiler beschränkt sich dann auf den Deckelrahmen. Bei unterirdischen Stromverteilungen besteht prinzipiell die Gefahr des Eindringens von

Wasser, damit Mensch und Gerät dabei nicht zu Schaden kommen. Unterflurverteiler des Herstellers Moser Systemelektrik verfügen über technische Merkmale, die dieser Anforderung Rechnung tragen. Standardmässig ist ein Entwässerungsanschluss verbaut, der idealerweise an die Kanalisation angeschlossen wird, damit Wasser abfliessen kann. Ist das bauseits nicht möglich, schafft ein Sickerbett Abhilfe.

Inklusive Heizsystem an Bord Ein verbautes Heizsystem sorgt dafür, dass der Verteiler auch bei Schnee und Eis bedient werden kann, hat aber auch den Nebeneffekt, dass der Bildung von Kondenswasser im Inneren vorgebeugt wird. Die Deckel des Schwarzwälder Herstellers werden auf Wunsch zudem mit einer Tauchglocke ausgestattet.

Der neue SEK100-Unterflurverteiler am Marktplatz von Schwäbisch Hall. (Bild: Spälti) Das ist wichtig bei sich verändernden Grundwasserständen. Aufsteigendes Grundwasser kann durch die Glocke nicht an die elektrischen Komponenten gelangen. Unterflurverteiler sind durch ihre Unsichtbarkeit eine ästhetische Lösung, wenn Wert auf ein ansprechendes Stadtbild gelegt wird. Durch die konstruktiven

Details sind diese Verteiler auf Langlebigkeit ausgelegt und rechnen sich durch die lange Betriebsdauer für die Betreiber. Spälti Elektro AG 8340 Hinwil Tel. 044 938 80 90 www.spälti.ch

Eltako Universal-Ferndimmer mit automatischer Lasterkennung Dimmen erzeugt nicht nur gewünschte Lichtstimmungen, sondern senkt gleichzeitig Energiekosten und erhöht die Lebensdauer von Leuchtmitteln. Die Auswahl dimmbarer Leuchtmittel ist in der letzten Zeit deutlich grösser geworden. Eltako Universal-Ferndimmer sind mit ihrer hochentwickelten Lasterkennung die ideale Lösung hierzu. Durch die selbstständige Erkennung der Lastart in der Position AUTO können wahlweise Halogenlampen, dimmbare Energiesparlampen oder dimmbare LEDs betrieben werden ohne Umstellungen vornehmen zu müssen. Auch ein nachträglicher Wechsel des Lampentyps stellt kein Problem dar, da der Dimmer automatisch die geeignete Dimmkurve wählt. Zudem schont die Soft-Ein- und SoftAus-Funktion das Leuchtmittel

Flexibilität und reduzierter Verdrahtungsaufwand

Mit der kompakten Bauform passt diese zum Beispiel in Einlasskästen der Grösse 1, in Abzweigdosen oder kann direkt in Leuchtennähe platziert werden. Dies erhöht die Flexibilität und reduziert den Verdrahtungsaufwand.

Für die unterschiedlichen Installationsarten sind Universal-Ferndimmer von Eltako in verschiedenen Bauarten verfügbar. Dezentrale Installationen werden mit der Bauart 61 abgedeckt.

Eine weitere nützliche Funktion bei Eltako Universal-Ferndimmern ist die Kinderzimmerschaltung. Durch lange Taster-

und verlängert dessen Lebensdauer erheblich. Für besondere Ansteuerungen stehen die Stellungen LC 1, 2 und 3 mit speziellen Dimmkurven zur Auswahl.

Mit Kinderzimmerschaltung

Der Eltako EB-Ferndimmer 400 W neu mit 230-VTasterklemmen zur Verbesserung der Funktionssicherheit. (Bild: Eltako)

Betätigung wird diese aktiviert, und dabei das Licht auf der tiefsten Dimmstufe einschaltet. Die Schlummerschaltung hingegen wird mit einem Doppelimpuls gestartet. Danach reduziert sich die Helligkeit langsam gegen Null. Der Abdimmvorgang dauert längstens 60 min. und verkürzt sich entsprechend der gewählten Dimmstufe. Bei allen Dimmgeräten von Eltako bleibt die eingestellte Helligkeitsstufe auch nach dem Ausschalten gespeichert (Memory). Demelectric AG Tel. 043 455 44 00 8954 Geroldswil www.demelectric.ch

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Light+Building-Messepremiere 2016: Intelligent steuern einfach gemacht!

«Mylights remote» steuert alles Die Messepremiere Mylights remote ist ein weiteres Produkt der Mylights-Philosophie von Regent und bringt Lösungen für individualisiertes Licht. Gemeinsam mit seinen Kunden hat das Basler Unternehmen die intuitive Lichtsteuerungstechnologie auf die Bedürfnisse der Anwender optimiert. Mit Mylights remote kann jede Beleuchtung gesteuert werden, um Energieeinsparung zu erzielen und gleichzeitig emotional genau die richtige Stimmung oder Atmosphäre zu erzeugen. Dimmen Sie die Beleuchtung und stellen Sie z. B. auch die Farbe ein oder konfigurieren Sie Szenen mit Ihrem Smartphone oder Tablet. Mylights remote vereint in einem Produkt eine komfortable Installation, schnelle Inbetriebnahme sowie einfache Planung und Bedienung.

Keine komplexen Zusatzinstallationen – keine Verkabelung Im Vergleich zu konventionellen Steuerungslösungen, z. B. DALI, sind keine Verkabelung, Schalter, Geräte

Intuitiv einbau- und bedienbar

oder aufwendige Netzwerke nötig. Anstelle einer aufwendigen Inbetriebnahme spart Mylights remote viel Zeit. Leuchten sind mit «Wireless-Modul» ausgestattet. Bei der Inbetriebnahme werden am Tablet oder Smartphone automatisch die Leuchten in der Umgebung erkannt und können direkt bedient oder konfiguriert werden. Mittels Drag & Drop lassen sich z. B. Gruppen oder Szenen im Raum unabhängig von der elektrischen Verkabelung bilden. Die Kompatibilität mit iOSund Android-Geräten für eine breite Nutzung ist gegeben. Dabei spielt auch die Sicherheit eine wichtige Rolle – Netzwerk und Einstellungen können natürlich passwortgeschützt werden.

Keine langen Erklärungen und Montageanleitungen. Mylights remote einbauen und Leuchten mit der intuitiven und visuellen Benutzeroberfläche mit dem Smartphone oder Tablet steuern.

Bestehende Schalter mit Mehrfunktion Vorhandene Wandschalter werden nicht übersteuert. Eine Demontage derselben ist nicht nötig. Sie werden in das intelligente Netzwerk integriert und ermöglichen nach wie vor das Ein- und Ausschalten. Zusätzlich können einfache Schalter auch intelligent in das Netzwerk integriert werden, indem Sie Dimmfunktionen oder auch voreingestellte Szenen abrufen können.

Licht als Erfahrung

Keine komplexen Zusatzinstallationen – keine Verkabelung: Mylights remote ist ideal für Neuinstallationen, aber auch hervorragend für die Nachrüstung bestehender Installationen geeignet. (Bild: Regent)

Das freut Ihre Kunden: Auf Knopfdruck lassen sich vom Mobile Device alle beliebigen Lichtstimmungen und damit neue Erlebnisse erzeugen. Die intuitive App-Steuerung erlaubt eine nutzerfreundliche Bedienung. Besuchen Sie uns an der Light + Building 2016 und wir zeigen Ihnen die neuen Möglichkeiten. L

Infos REGENT Beleuchtungskörper AG 4053 Basel Tel. 061 335 51 11 www.regent.ch Light+Building: Halle 3.1, Stand C11

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Innovation

Design, Entwicklung, Produktion und Vertrieb hochwertiger LED-Beleuchtung

Leidenschaft für Licht Exzellente Architektur, innen und aussen, ins rechte Licht gerückt, hat die Gründerin der perdix gmbh, Georgia Daskalopoulou, schon immer fasziniert. Mit guter Planung und edler Hardware überzeugen Lichtlösungen von perdix immer mehr Lichtplaner und Elektroinstallateure in der Schweiz. Kunstlicht dient nicht nur der Sichtbarmachung von Gebäuden oder um Räume von Dunkelheit zu befreien. Licht inszeniert Architektur, vermittelt Atmosphäre, lenkt den Blick aufs Wesentliche und steigert das Wohlbefinden. Um im allgegenwärtigen Glitzer und Schein noch positiv aufzufallen, sind schöne Lichtlösungen gefragt. Perdix arbeitet mit einem jungen Team von Ingenieuren aus Shenzhen zusammen, dem Mekka elektronischer Produkte in China. Das Team in Shenzhen teilt die Leidenschaft von Perdix, ästhetisch herausragende und technisch perfekte LED-Leuchten zu realisieren. Lichtspezialisten, zusammen mit Leuten von Perdix, beraten Kunden und realisieren gute Beleuchtungslösungen.

Wenn Qualität zählt Ein Teil des Erfolgs von Perdix ist Lichtspezialisten zu verdanken, die Qualität schätzen und gute Erfahrungen gemacht haben. Perdix sieht sich als Verbindungsstelle von Anwendern und Produzenten. Die Firmen in Shenzhen sorgen für qualitativ hochwertige Technologie. Dabei ist Vertrauen auf beiden Seiten ganz wichtig! Projekte und kundenspezifische Produkte haben in den letzten Jahren zu einem Standard-Sortiment geführt. Nach wie vor werden aber auch individuelle Leuchten für Kunden entwickelt und produziert. Dabei gilt der Schweizer Markt als anspruchsvoll. Um längerfristig bestehen zu können, sind gutes Know-how und qualitativ hochwertige Produkte unabdingbar. Perdix

Beispiele aus der Perdix Spot Familie. Im Angebot sind auch Aufputzleuchten und Panels. Alle Lichtdateien demnächst auch auf RELUX und DIALUX.

entwickelt Lichtlösungen für nationale und internationale Kunden mit exklusiven Produkten. Referenzen können dies jederzeit belegen.

Schöne Lichtlösungen gefragt? Sind Sie Architekt, Licht- oder Elektroplaner, innovativer Elektroinstallateur oder sogar Leuchtenproduzent und suchen für Ihre Projekte Lösungen? Perdix verkauft nicht nur Produkte, sondern plant exklusive Lichtlösungen. Es könnte aber auch sein, dass Sie selbst aus der Beleuchtungsbranche sind und Produkte der perdix gmbh vertreiben wollen oder gar OEM- oder ODMPartner werden möchten. Die ideale Form der Zusammenarbeit lässt sich in einem Gespräch finden. L

Infos

Georgia Daskalopoulou, Gründerin der perdix gmbh (Mitte) mit Partner Patrick Wirz (links) und Qualitäts-Managerin Mrs. Zheng aus Shenzhen.

perdix gmbh 6015 Luzern Tel. 041 262 00 62 info@perdix.ch www.perdix.ch

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DALI Integration – Schnell, einfach, komfortabel Mit der Swiss Garde 360 DALI A-Basic Familie von Züblin wird die Verdrahtung einfach und schnell über alle Leuchtmittel und Melder geführt. Der Master-Melder erkennt die Leuchtmittel über das adressierbare DALI-Protokoll automatisch. Danach werden die Leuchtmittel über die Fernbedienung des Melders in Zonen eingeteilt. Konfiguration mittels PC und DALI-Schnittstelle werden über-

flüssig. Unterschiedliche Zonen sind notwendig, wenn der Raum nicht gleichmässig vom Sonnenlicht beleuchtet wird (z. B. Fensterreihe auf einer Seite). So wird eine homogene Beleuchtungsstärke im Raum erreicht. Weitere Pluspunkte: • Integriertes DALI-Netzteil • Erweiterung des Erfassungsbereichs über Slave-Melder • Manuelle Steuerung über 230-V-Drucktaster. L

M. Züblin AG 8304 Wallisellen 044 878 22 44 www.zublin.ch Light+Building: Halle 8.0, Stand G48

Swiss Garde 360 DALI A-Basic von Züblin.

Aussenleuchten für individuelle, intelligente Konzepte Die Orientierung erleichtern sowie Flächen und Objekte repräsentativ in Szene setzen – das sind neben einer robusten Bauweise die wichtigsten Aufgaben einer Aussenbeleuchtung im Ge-

bäudebereich. Wer noch höheren Ansprüchen gerecht werden will, integriert darüber hinaus, was sich im Innenbereich bereits etabliert hat: Eine intelligente Steuerung, die für jeden Bedarf das richtige Licht erzeugt und für mehr Energieeffizienz sorgt. Insbesondere die Pollerleuchten der Serie «ALVA» sollen in dieser Hinsicht eine neue Qualität repräsentieren. Diese sind für einen normalen Schaltbetrieb erhältlich, aber auch in Ausführungen mit integriertem DALI-EVG. In ihrer höchsten Ausbaustufe lassen sich die Leuchten darüber hinaus – dank integriertem Bewegungsmelder und eingebauter Bus-

Spannungsversorgung – einzeln oder in Vernetzung mit anderen bedarfsgerecht automatisieren und sind zugleich mit einer Orientierungslicht- sowie einer Dämmerungsschalterfunktion ausgestattet. Um in Sachen Licht optische Alternativen anzubieten, fertigt Esylux die Leuchtenköpfe der Pollerleuchten wahlweise mit glasklarer oder opaler Abdeckung, wobei sich der Abstrahlwinkel von 360 Grad mithilfe einer Abdeckmaske flexibel einschränken lässt. Weiterer Bestandteil der Serie: Hausnummernleuchten, die ebenfalls für einen einfachen Schaltbetrieb erhältlich sind oder mit integrier-

tem Bewegungsmelder und dazugehöriger Orientierungslichtund Dämmerungsschalterfunktion. Für die Gebäudefassade präsentiert ESYLUX daneben neue Up-Downlights. Sie runden die Serie ab und erzeugen durch ihre nach oben und unten gefächerten Strahlen nicht nur einen besonderen Lichteffekt an der Aussenwand. Esylux Swiss AG 8302 Kloten Tel. 044 808 61 00 www.esylux.ch Light+Building: Hallen 9+11, Stand D32/33, D22

LED-Hallenleuchte von Züblin: High Bay Lumiqs S und M Die Lumiqs ist die Hallenleuchte, die aufgrund ihrer individuell ausrichtbaren LED-Module allen Beleuchtungsvorschriften in einer Lagerhalle gerecht wird. Sowohl in der horizontalen wie auch in der vertikalen Ebene. Für die Gänge im Bereich von Lagerhallen wird eine durchschnittliche Beleuchtungsstärke von 150 Lux am Boden gefordert (horizontale Ebene). Bestimmte Sehaufgaben bei der Lagerarbeit verlangen aber höhere Beleuchtungsstärken – so wird zum Beispiel für bestimmte Kommissionierungsarbeiten eine Beleuchtungsstärke von ca. 300 lux gefordert. Wenn Regale nicht genügend aus-/beleuchtet sind (vertikale Ebene), kön-

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nen Fehler beim Ablesen oder beim Umgang mit kleinteiligem Lagergut entstehen. Hierbei kommt es auch darauf an, dass die Farben der Lagerartikel oder der Verpackung gut erkennbar sind, deshalb ist eine Farbwidergabe der Beleuchtung unter 80 in keinem Fall zu empfehlen. • Die individuell ausrichtbaren

• • •

Die High Bay Lumiqs S und M von Züblin.

Die individuell ausrichtbaren LED-Module der High Bay Lumiqs ermöglichen eine optimale Beleuchtung, die allen Sehaufgaben in einer Lagerhalle gerecht wird.

LED-Module ermöglichen eine Beleuchtung, die allen Sehaufgaben in einer Lagerhalle gerecht wird Integrierter hochauflösender PIR-Melder Einfache, schnelle, werkzeuglose Montage Einfache und schnelle Leuchtengruppierung sowie Programmierung der gewünschten Lichtszenen Keine zusätzlichen Steuerleitungen notwendig. L

M. Züblin AG 8304 Wallisellen Tel. 044 878 22 44 www.zublin.ch Light+Building: Halle 8.0, Stand G48


Innovation

BAMA Metallbau mit neuer Produktionshalle und neuem Licht

«In eine erfolgreiche Zukunft» Die Brüder Badertscher der BAMA Metallbau GmbH wussten genau, was sie von der neuen Beleuchtung ihrer zukünftigen Arbeitsstätte erwarteten. Denn das Herstellen der Türen und deren Sicherheitssysteme ist eine anspruchsvolle Arbeit. Um die beste Qualität sicherzustellen, ist die BAMA Metallbau GmbH aus Bad Zurzach auf eine optimale Beleuchtung angewiesen. Deshalb wollten die Brüder Badertscher auf den Arbeitsflächen mehr als die üblichen 500 Lux erreichen. Zudem sollten die Leuchten effizient sein und optisch zu der Industriehalle passen. Da ein Neubau mit vielen Kosten verbunden ist, wollten sie zudem eine kosteneffiziente Lösung.

rung war Manuel Badertscher sehr von der kompakten Grösse der Leuchte überrascht. Ausserdem nahm er mit Freude zur Kenntnis, dass «das Produkt nicht wie erwartet 100, sondern nur ca. 90 W Leistung aufnimmt». Das sind immerhin weitere 10 % Energiekosten die eingespart werden können. Pascal Badertscher legt dazu besonderen Wert auf die IP65-Schutzart und die rund 12 000 lm (Tc. 85°C) welche die «SIMBAY» zu leuchten im Stande ist.

Kompakt und effizient Die zwei Inhaber entschieden sich für die «SIMBAY100»-4000K in Kombination mit einem Aluminium 60° Reflektor. Weiter entschieden sie sich für die nicht dimmbare Variante mit einem CRI › Ra 80 (Farbwiedergabe Index). Diese Kombination entsprach in allen Punkten ihren Vorstellungen. Bei der Bemuste-

Das passende Produkt

Sämtliche Messungen auf den Arbeitsflächen der Halle liegen zwischen 600 und 700 Lux – dank der «SIMBAY100»-4000K-Leuchten mit Reflektor. (Bild: Simpex)

Nach der Bemusterung und einer Offerte inklusive Lichtberechnung von einem kompetenten SimpexPartner, gab es für die Brüder keine Zweifel mehr. Die «SIMBAY» ist das passende Produkt für die Halle. Im August wurden die Leuchten installiert und ohne Probleme in Betrieb genommen. Natürlich überprüften die Brüder ob die im Vorhinein berechneten Helligkeitswerte eingehalten werden können. Ihnen wurden bei einer Leuchtpunkt-Höhe von 5 m auf den Arbeitsflächen ca. 600 Lux zugesagt. Diese Ankündigung konnte eingehalten und teilweise sogar übertroffen werden. Sämtliche Messungen auf den Arbeitsflächen lagen zwischen 600 und 700 Lux.

Bild oben: Die hocheffiziente «SIMBAY100 X» wurde von Simpex in Zusammenarbeit mit Mechatronix entwickelt. (Bild: Gecko-Fotogafie)

Produktionsstätte hatten sie FLRöhren in Armaturen ohne Blendschutz. Die Blendung störte ihn zwar vorher nicht, aber nach der Erfahrung mit der «SIMBAY» würde er nicht zurück wechseln wollen. Dank den 5 Jahren Garantie kann dazu auch langfristig ohne Risiko Energie gespart werden.

Der technologische Hintergrund Die «SIMBAY» wurde von der Simpex Electronic AG in Zusammenarbeit mit dem taiwanesischen Kühlkörperhersteller Mechatronix entwickelt. Mechatronix stellt den Kühlkörper her und übernahm bei den Entwicklungen zudem die Kalkulation für das optimale Thermomanagement, welches für eine lange Lebensdauer unabdingbar ist. Als Netzteil wird ein hochwertiges HGB von Meanwell, ebenfalls einem langjährigen Partner von Simpex, eingesetzt. L

Blendfrei und risikoloses Energiesparen Simpex fragte die BAMA-Geschäftsführer, was der grösste Unterschied zwischen der aktuellen und der bisherigen Beleuchtung sei. Manuel Badertscher fällt besonders auf, dass die aktuellen Leuchtköper nicht mehr blenden. In der alten

Infos Simpex Electronic AG 8622 Wetzikon Tel. 044 931 10 10 www.simpex.ch

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Innovation

Retrofit mit LCC: energieeffizient, umweltfreundlich und nachhaltig!

Neue Möglichkeiten mit LCC Die LCC-Technologie (LCC = Laser Crystal Ceramics) ist auf dem Vormarsch im Beleuchtungsmarkt. Die Basis der Technologie bildet ein künstlicher Kristall, der den verwendeten Phosphor in der LED-Technologie ersetzt. Damit ermöglicht die neue Technologie nachhaltige Leuchtmittel, die ein angenehmes Licht ausstrahlen, höchst energieeffizient und dazu langlebig sind. Der Entwickler T.R. Lucky erläutert zum Hintergrund seiner Entdeckung: «In den LCC-Leuchtmitteln gibt es winzige Drähte mit Halbleitern, die durch den Keramik-Kristall zum Leuchten gebracht werden. Die LCCKristalle sind auf einem Chip mit einer Linse angeordnet und dieser bündelt das Licht.» Das verbessert die Lichtausbeute gegenüber LEDs um

Entwickler T.R. Lucky (li.) hält mit Daniel Geissmann, Head Business Unit LCC von XNovum/Swiss Point ein eingestecktes (!) Natrium-Quecksilber-Ersatzleuchtmittel in der Hand. (Bild: Markus Frutig)

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10 bis 20 Prozent und erzeugt ein angenehmes Farbspektrum. Auch wird der Chip weniger stark erwärmt, was das Leuchtmittel insgesamt leistungsfähiger und somit auch langlebiger macht. LCC-Leuchtmittel und -Leuchten erstaunen zudem durch hohe Schaltfestigkeit. Daniel Geissmann, Head Business Unit LCC von XNovum/Swiss Point AG erzählt: «Wir arbeiten eng mit dem Erfinder der Technologie zusammen, der wiederum sehr engagiert mit einer Südkoreanischen Fakultät, deren Professoren und Studenten stetig entwickelt und neue Produkte weiterentwickelt. Die Technik wird künftig wohl

noch vermehrt von sich reden machen. Viele weitere tolle Artikel stehen kurz vor der Markteinführung.»

Retrofit für viele Bereiche LCC stellt gerade im Bereich des Retrofittings eine optimale Variante dar, also wenn bestehende Anlagen technisch modernisiert werden müssen, aber das Budget begrenzt ist. Das können Kronleuchter in der Hotellobby, sakrale Pendelleuchten in der Kirche, Designleuchten im Privatbereich, Parkhäuser mit T8-Armaturen, Parkanlagen mit Laternen oder komplette Innenraumbeleuchtungen von Zügen oder Bahnen sein. Nicht immer muss oder möchte man altbewährte, charakterstarke, emotionelle und funktionelle Leuchten/Beleuchtungen überdenken. Mit qualitativ hochwertigen Leuchtmitteln können heute selbst bei älteren Anlagen Energieeffizienz, Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit massiv gesteigert werden. Daniel Geissmann ergänzt: «Ab März 2016 freuen wir uns dazu auf zahlreiche LCC-Natrium-Quecksilber-Ersatzleuchtmittel, die gerade für Schweizer Gemeindeverwaltungen eine massive Kostenentlastung darstellen können.»

Hohes Umweltbewusstsein Die Basis der LCC-Technologie bildet ja ein künstlicher Kristall, der den sonst in der LED-Technologie verwendeten Phosphor ersetzt. Phosphor ist zwar ein natürlich vorkommender Stoff; der Abbau, die Herstellung sowie die Entsorgung jedoch nicht unproblematisch. Die LCC-Technologie hingegen ist fast gänzlich frei von allfälligen Schadstoffen und von daher auch sehr einfach zu recyceln. Zudem wird der Anteil von Rohstoffen wie Aluminium und Kunststoff stetig verkleinert. Alte und voll funktionsfähige Leuchten können dank LCC erhalten bleiben und somit dürfte auch die Wegwerfgesellschaft etwas gebremst werden.

Nachhaltigkeit Durch qualitativ hochwertige Elektronik und Komponenten spricht man bereits heute von mehr als 35 000 Brennstunden. Dank weniger Wärmeerzeugung durch die LCCTechnik kann dazu der Alterungsprozess der Elektronik zusätzlich gebremst werden. Somit hat selbst eine intakte Strassenleuchte mit einer LCC-Leuchtmittel-Retrofitlösung durchaus eine lange Lebenserwartung. L

Energieeffizient Die LCC-Leuchtmittel überraschen mit hoher Energieeffizienz: 90–140 lm pro Watt ist bereits heute schon Standard, Tendenz steigend. Auch der Grauenergie-Anteil wird immer geringer. Neue Leuchten mit mehr als 100 lm pro Watt – ausserhalb der Leuchte gemessen! – zu finden ist heute nicht einfach, mit einem Leuchtmittelwechsel hingegen durchaus realistisch.

Infos XNovum/Swiss Point AG Tel. 062 721 82 82 6221 Rickenbach (LU) www.xnovum.ch


Termine & Kurse

«LICHT 2016»

«HanseLicht 2016» Der Deutsche Bundesverband für Strassenbeleuchtung, Masten und Infrastruktur e.V. (BVSMI) lädt Betreiber und Fachleute, die für die Planung, den Bau und Betrieb in diesem Bereich zuständig sind, Dienstleister, wie Ingenieurbüros und Planer, sowie Hersteller zu diesem Kongress ein. Darüber hinaus ist die «HanseLicht» die erste überregionale Veranstaltung, die sich neben europäischen Städten, Kommunen und Unternehmen besonders an die Verantwortlichen für die Strassenbeleuchtung in allen Hansestädten richtet. In der Kombination von Symposium, Fachforum und Ausstellung möchte die «HanseLicht» einen Beitrag zum europäischen Austausch der Städte und zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit im Bereich Strassenbeleuchtung leisten. Themen werden unter anderem sein: • aktuelle Normen der Strassenbeleuchtung • Gedanken über Licht im öffentlichen Raum • Weiterentwicklung der Strassenbeleuchtung • interessante Praxisberichte Parallel dazu findet eine Fachausstellung von Herstellern und Dienstleistern statt Termin: 1. und 2. Juni 2016 Ort: Nürnberg www.bvsmi.de www.hanselicht.com

Kurse: «Professionelle Lichtplanung in der Architektur» Eine ZHAW-Weiterbildungsreihe für Architektinnen, Ingenieure und Fachleute aus der Lichtbranche. Zielpublikum sind Architekten, Ingenieure, Produktdesigner, Fachleute aus der Lichtbranche, Vertreter von Bauherrschaften sowie alle weiteren im Planungs- und Ausführungsprozess beteiligten Personen, welche sich mit dem Thema Licht beschäftigen. Patronat: SLG

CAS/Kurs: Tageslicht – Planung und Gestaltung Tageslicht als nachhaltige Lichtquelle spielt in der Gebäudetechnik eine immer grössere Rolle. Gleichzeitig steigen die funktionalen Ansprüche an Sonnenschutz- und Tageslichtsysteme aus sehphysiologischen und raumklimatischen Gründen. Die Teilnehmer werden mit den unterschiedlichen quantitativen und qualitativen Merkmalen des Tageslichts im Aussen-

wie im Innenraum vertraut gemacht. Sie bestimmen Verschattungs- und Besonnungszeitflächen im Aussen- und Innenraum. Sie erlernen die Anwendung von Blendschutz und die Dimensionierung von Sonnenschutz- und Tageslichtsystemen. Dozent: Harald Hofmann, Prof. Dr. Ing. TU Darmstadt Termin: Freitag, 1. April 2016, 08.40 – 16.35/Samstag, 2. April 2016, 08.40 – 16.35 Ort: ZHAW Tössfeld, Halle 180, Tössfeldstrasse 11, 8401 Winterthur Anmeldeschluss: 11.03.2016 Kurskosten: CHF 670.–, NK ca. CHF 10.– weiterbildung.archbau@zhaw.ch www.archbau.zhaw.ch

Vom 25. bis 28. September 2016 findet in Karlsruhe mit der «LICHT 2016» die 22. Gemeinschaftstagung der Lichttechnischen Gesellschaften Deutschlands (LiTG), Österreichs (LTG), der Niederlande (NSVV) und der Schweiz (SLG) statt. An der internationalen Fachtagung beteiligt sich erstmals auch die Lichttechnische Gesellschaft Frankreichs (afe). Die «LICHT 2016» lädt alle ein, die sich für Licht und Beleuchtung interes-

sieren, ihr Wissen auszutauschen, um Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu entwickeln: Die Fachtagung richtet sich an LichtSchaffende aus Technik, Planung und Design, Wissenschaft, Industrie und Praxis, Gestalterinnen und Gestalter aus Architektur, Innenarchitektur und Kunst sowie Studierende aus allen Licht affinen Studienrichtungen. licht2016.eu

Neues Förderprogramm: «BELHallen» BELHallen ist ein nationales Förderprogramm der Schweizerischen Agentur für Energieeffizienz zur Umsetzung energieeffizienter Lichtlösungen mit innovativer LED-Technologie in Hallen. Das Förderprogramm wird im Rahmen der vom Bundesamt für Energie finanzierten wettbewerblichen Ausschreibung «ProKilowatt» in der Schweiz im Zeitrahmen 2016–2018 umgesetzt. Die Grundidee des Förderprogramms lautet, Hallenbesitzer mithilfe von fachlicher und finanzieller Unterstützung mit Fördergeldern zur Umsetzung der energieeffizientesten Lichtlösung zu motivieren. Das Ziel des Förderprogramm BELHallen ist es, Hallen auf effizienteste Beleuchtungstechnik umzurüsten und so pro Jahr 2,4 Millionen kWh Strom einzusparen. Dies wird mit einer verbrauchsoptimierenden Lichtplanung, effizienten Leuchten, innovativer LEDTechnologie sowie Lichtmanagement erreicht. Die Laufzeit des Förderprogramms beträgt drei Jahre, spätestens Ende Juni 2018 müssen die geförderten Projekte fertiggestellt sein. Wenn sich Ihre Halle in der Schweiz befindet, eine Fläche von mehr als 2000 m2 aufweist und

wenn Sie eine Beleuchtungssanierung in den nächsten zwei Jahren ernsthaft ins Auge fassen, können Sie sich beim ProKilowatt-Programm BELHallen anmelden. BELHallen führt für Sie eine kostenlose Grobanalyse durch und beantwortet Ihnen die wichtigsten Fragen (u. a. Investitionskosten, zu erwartender Förderbeitrag, Energieeinsparung pro Jahr, Payback, LifeCycle-Kosten). BELHallen unterstützt Ihr Projekt je nach Hallenfläche und der realisierbaren Einsparung mit Fördergeld. Bei einer Hallengrösse von 4000 m2 kann etwa mit einem Förderbeitrag zwischen 10 000.– und 15 000.– Franken gerechnet werden. Von BELHallen unterstützte Projekte verbrauchen nachhaltig zwischen 40 Prozent und 70 Prozent weniger Strom als Beleuchtungsanlagen, die den SIA-Grenzwerten entsprechen. S.A.F.E. Schweizerische Agentur für Energieffizienz 8006 Zürich www.belhallen.ch www.energieeffizienz.ch

ET Licht

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Inserenten/Firmen

Inserentenverzeichnis ET Licht 1 – 16 Impressum

Demelectric AG

29, 57

Elektron AG

US 4

13. Jahrgang 2016

ERCO Lighting AG

US 3

Herausgeber AZ Fachverlage AG | Neumattstrasse 1 5001 Aarau Tel. 058 200 56 50 | Fax 058 200 56 51 www.az-verlag.ch | www.elektrotechnik.ch

Flextron AG

19

HS Technics AG

23

Esylux Swiss AG

11, 51, 60

M. Züblin AG

13, 60

Osram AG

9

perdix gmbh

37, 59

Regent Beleuchtungskörper AG

47

Schréder Swiss SA

Partnerschaft SLG Schweizer Licht Gesellschaft, www.slg.ch Q- Publikation 2016: Auszeichnung zur Qualitätszeitschrift des Verbandes «Schweizer Presse» Geschäftsführer | Roland Kühne Verlagsleitung | Ratna Irzan Leitung Werbemarkt | Jürg Rykart Redaktionsleitung Markus Frutig, dipl.-Ing. Architekt (TU) TextConceptions, Rebbergstrasse 40 8102 Oberengstringen, Tel. 076 574 04 46 redaktion@etlicht.ch, www.etlicht.ch

5

Simpex Electronic AG

1

Trilux AG

25

UNEX DAKOTA AG

US 2

Waldmann Lichttechnik GmbH

7

XNovum/Swiss Point AG

Titelseite

Im Text erwähnte Firmen und Autoren Bäro GmbH & Co. KG /Drittenbass AG

www.baero.ch

39

Bundesamt für Energie, BFE

www.bfe.admin.ch

40

Bundesverband für Strassenbeleuchtung www.bvsmi.de Cisco Systems GmbH

www.cisco.com

CSEM SA

www.csem.ch www.demelectric.ch

29, 57

digitalSTROM AG

www.digitalstrom.ch

27

eev

www.eev.ch

Electrosuisse/ITG

www.electrosuisse.ch www.elight.ch

8

ERCO Lighting AG Zürich

www.erco.com

52

Esylux Swiss AG

www.esylux.com

Fraunhofer

www.fraunhofer.de

Administration | Corinne Dätwyler Tel. 058 200 56 16 corinne.daetwyler@azmedien.ch

GNI, Gebäude Netzwerk Initiative

www.gni.ch

Layout | Pia Zimmermann

COPYRIGHT Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Produkte und Highlights sind kostenpflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner | CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB AZ Anzeiger AG AZ Verlagsservice AG AZ Fachverlage AG Atmosphären Verlag GmbH AZ Management Services AG AZ Regionalfernsehen AG AZ TV Productions AG AZ Zeitungen AG FixxPunkt AG Belcom AG Media Factory AG Mittelland Zeitungsdruck AG Vogt-Schild Druck AG VS Vertriebs GmbH Weiss Medien AG Dietschi AG TrisCom-Media AG Radio 32 AG AZ Vertriebs AG Zofinger Tagblatt AG

64

ET Licht

4 6, 11

eLight GmbH

Fachverb. d. Beleuchtungsindustrie (FVB) www.fvb.ch

Druck | Vogt-Schild Druck AG Gutenbergstrasse 1, 4550 Derendingen

4 50

Demelectric AG

Verkauf | André Fluri Tel. 058 200 56 27, andre.fluri@azmedien.ch

Einzelpreis | 10.– CHF

63

Feller AG

www.feller.ch

H.R. Ris

11, 51, 60 11 20 31, 42 27 16

Hawells Sylvania

www.hawells-sylvania.com

HSLU, Hochschule Luzern

www.hslu.ch

4

KBOB

www.kbob.ch

LICHT

www.lichtnet.de

Licht Recycling Schweiz SLRS

www.slrs.ch

43

Lichttechnische Gesell. Deutschlands

www.litg.de

63

LpS/Luger Research Ltd.

www.lugerresearch.com

M. Züblin AG

www.zublin.ch

24 11 32, 34

4 60

Markus Frutig

www.TextConceptions.ch

MCCS AG

www.mccs.ch

3, 6, 10, 12, 62 50

Messe Frankfurt GmbH

www.messefrankfurt.com

44

OSRAM AG

www.osram.ch

55

perdix gmbh

www.perdix.ch

59

Philips Lightning AG

www.lighting.philips.ch

puag ag

www.puag.ch

5

purEco LED AG

www.pureco-led.com

4

Raymond Kleger

4

20

REGENT Beleuchtungskörper AG

www.regent.ch

Relux Informatik AG

www.relux.ch

S.A.F.E.

www.energieeffizienz.ch

Simpex Electronic AG

www.simpex.ch

SLG Schweizer Lichtgesellschaft

www.slg.ch

58 11 63 61 1, 3, 5, 26, 40, 63

Spälti Elektro AG

www.spälti.ch

Stefan Bormann

www.bormann.ch

57 12

Stiftung SENS

www.eRecycling.ch

43

Swico Recycling (Swico)

www.swicorecycling.ch

43

Toplicht

www.toplicht.ch

11

Trilux

www.trilux.com

25

Unex Dakota AG

www.unexled.ch

56

Waldmann Lichttechnik GmbH

www.waldmann.com

54

XAL Schweiz GmbH

www.xal.com

48

XNovum/Swiss Point AG

www.xnovum.ch

62

ZHAW

www.archbau.zhaw.ch

63


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