megalink 02/2006

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Netzwerke

dundante USV mit einer Überbrückungszeit von mindestens 30 Minuten, um eine Verfügbarkeit von «Four Nines» bzw. 99,99 Prozent zu erreichen. Problematischer ist die Absicherung von Software und Netzwerktechnik. 99,999 Prozent Verfügbarkeit bedeutet: maximal ein Softwareneustart pro Jahr. Zusätzliche Netzwerk- oder Stromausfälle sind dann aber bereits auszuschliessen.

Anwendungsspezifische Absicherung Jeder Telefonanlage, egal ob konventionell, Client-Server-basiert oder konvergent, liegt ein Netzwerk zugrunde, dessen eigene Verfügbarkeit die Ausfallsicherheit des VoIP-Systems prägt. Um einen Teil des Ausfallrisikos zu reduzieren, hilft ein redundanter Call-Server für IP-Telefone und Gateways an einem zweiten Standort. Ein Basisnetzwerk mit nur 99,99 Prozent Verfügbarkeit macht diesen Vorteil statistisch gesehen jedoch bereits wieder zunichte. Im Gegensatz zur Software, deren Zuverlässigkeit vom jeweiligen Hersteller und Betriebssystem abhängt, lassen sich Netzwerke sehr kontrolliert absichern. Kleinen und mittleren Unternehmen mit Standardanwendungen genügen meist Einzel-US-

Bild 3: Hot-Swapping-fähige Batterie-Module lassen sich auch während des Betriebs austauschen.

Ven mit einer angemessenen Redundanz und Überbrückungszeit. Die Verfügbarkeit solcher Stand-aloneProdukte hängt ferner von deren Wartungsfreundlichkeit ab. Batteriemodule sollten sich während des laufenden Betriebs austauschen lassen (Hot-Swapping). Die Managementsoftware sollte über eine automatische Shut-down Funktion verfü-

Bild 1: Reliability Blockdiagram

gen, mit deren Hilfe die angeschlossene Hardware im Falle eines länger anhaltenden Stromausfalls kontrolliert heruntergefahren wird. Eine Option zur Fernadministration via Netzwerkkarte steigert ebenfalls die Verfügbarkeit, da kritische Werte noch vor einem Hardware-Ausfall erkannt werden. Bei grösseren Anlagen empfiehlt sich eine integrierte Infrastrukturlösung mit aufeinander abgestimmten Einzelkomponenten. Gemeinsam knüpfen sie ein sicheres Verfügbarkeitsnetz. Solche meist modular aufgebauten und damit bedarfsabhängig erweiterbaren Lösungsansätze berücksichtigen alle ausfallsrelevanten Bereiche der netzwerkkritischen, physischen Infrastruktur, oder kurz: NCPI. Zu den NCPI-Bereichen zählen:Stromversorgung, Stromverteilung, Gehäuse, Kabelführung, Kühlung, Management und entsprechende Services wie zum Beispiel die ausgelagerte Fernwartung. Solche Systeme werden von einigen Herstellern bereits vorkonfiguriert angeboten. Dadurch lassen sich auch die Investitionskosten der Migration verringern.

Integrierte Infrastrukturlösungen

Bild 2: Markov-Kette

Die Grundlage solcher integrierter Baukastensysteme bilden interne bzw. n+1-redundante Module, und vor allem im USV-Bereich. Trotz der auf-

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