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Jürg Bernhard, heute selbstständiger Personalentwickler, kennt die Sanitärbranche von der Pieke auf. Seine intuitiven Überlegungen zu individuellen Führungsstilen kamen beim Publikum gut an.

Sanitärtag 2015 – Erfolgsfaktoren wie soziale und methodische Kompetenzen kamen zur Sprache

Kompetent beraten, führen, sich vernetzen Weiterbildung war Zweck des Sanitärtages 2015, aber nicht nur. Vertrauen soll geschaffen werden in die Problemlösungs- und Zukunftsfähigkeit innerhalb der Berufsgruppe. Als Gastgeberin und Moderatorin führte einmal mehr Ex-Miss-Schweiz Christa Rigozzi professionell durch die mit über 450 Fachleuten sehr gut besuchte Tagung. Manuel Fischer

■ Am Vormittag der Tagung war Gelegenheit, sich mit generellen und gewerkeübergreifenden Anforderungen an die Gebäudetechnik vertraut zu machen. Matteo Brandt, Brandschutzfachmann bei der Vereinigung kantonaler Feuerversicherungen (VKF) in Bern, informierte zu neuen Begriffen und Definitionen der neuen VKFBrandschutzrichtlinien, die wir in einer Folgenummer genauer vorstellen werden. Bereits besprochen haben wir die von Fachbereichsvorstand Urs Lippuner angesprochenen Anforderungen zur modernen Warmwasserversorgung in unserem Oktober-Heft.

Energieträger Erdgas – unter MuKEn 2014 Andreas Peter, technischer Berater beim Schweizerischen Verein des Gasund Wasserfaches SVGW, unterrichtete das Plenum zur Neuauflage der Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn) 2014. Diese formulieren Anforderungen an Gebäudehülle und Gebäudetechnik nicht nur für Neubauten, sondern auch für Bestands-

bauten. Gefordert wird u. a. die verbrauchsabhängige Heiz- und Warmwasser-Kostenabrechnung oder die Entfernung von Elektroheizungen mit Warmwasser-Verteilsystem innert fünfzehn Jahren (ab Inkraftsetzung des jeweiligen kantonalen Energiegesetzes). Im Neubau wird die Bauherrschaft nach MuKEn 2014 die Energiekennzahl von 35 kWh/m2a (max. Energiebedarf pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr) einhalten müssen. Dies gilt als erfüllt, wenn eine Standardlösungs-Kombination aus Gebäudehülle und Wärmeerzeugung (aus dem MuKEn-Basismodul) eingehalten wird. Hinsichtlich der Verwendung des Energieträgers Erdgas sind zwei Lösungsansätze vorgesehen: der Einbau eines modernen Brennwertkessels, zuzüglich Massnahmen bei Dämmung und Ersatz von Fenstern oder der Einsatz einer Gaswärmepumpe. Im Bestandsbau schlägt das «MuKEnRezeptbuch» im Sanierungsfall elf Standardlösungen vor; acht davon sind mit dem Energieträger Erdgas realisierbar.

Bei abweichenden Lösungen gilt künftig die Messlatte des Gebäude-EnergieAusweises (GEAK) mit Energiekennzahl von höchstens 100 kWh/m2a. Das Thema MuKEn verunsichere die Endkunden und führe möglicherweise dazu, dass Sanierungen hinausgezögert würden. Andreas Peter indes betonte die Chancen: «Wer als Fachhandwerker kompetent beraten kann, wird auch unsichere Kunden für sich gewinnen.» Um Handlungsspielräume wahrzunehmen, soll sich die Branche verstärkt ihr Wissen nach aussen tragen und hierbei qualitativ hochwertige Beratungsdienstleistungen erbringen. Mit «Gemeinsam zum Ziel» war deswegen auch die innere Kohäsion im Betrieb und gutes Einvernehmen mit Partnern in der Wertschöpfungskette angesprochen.

Führung und Teamleistung Abwechslungsreich gestaltete Jürg Bernhard seine Überlegungen zu individuellen Führungsstilen im Unternehmen. Bernhard, im Erstberuf Sanitärinstallateur, bildete sich kontinuierlich


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