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Energie | Wärme | Strom |
| HK-Gebäudetechnik 3/15 |
Diskussions-Beitrag: Wesentliche Massnahmen zur energetisch optimalen, zuverlässig legionellenfreien Warmwasserkonzeption
Legionellen-sichere Warmwasser-Installation Hier wird ein dauerhaft legionellenfreies Warmwasser-System für Gebäude wie Kasernen, Spitäler, Pflegeheime, Sportanlagen usw. thematisiert. Fokussiert auf Bauten von besonderer Sensibilität respektive Konstellation mit zum Teil empfindlichen und anfälligen Nutzern. Ein spezielles Augenmerk richtet sich dabei auf Anwendungen aus der Praxis mit erhöhter Risikostufe, bei denen man auf Nummer sicher gehen muss. Hans Gössi *
■ Die Gössi AG befasst sich seit Jahren mit Energiesystemen und der Legionellen-Problematik. Sie verfügt heute auf diesem Gebiet über eine grosse Erfahrung. Für Planer erstellt sie unverbindlich legionellensichere Warmwasserkonzeptionen. Diese Konzepte enthalten sämtliche Komponenten, die für eine legionellensichere Lösung erforderlich sind. Dazu gehören je nach Bedarf das Prinzipschema, die Speicherpläne, die Ladestation (vgl. Grafik: Komponente Nr. 6), die Zirkulationsverlust-Deckungsstation (7), die legionellensichere Mischwasseranlage (8), die Ionisierungsanlage (9), sowie die Wärmepumpe (5) für Ladung und Zirkulationsverlust-Deckung usw. Das Konzept wird in einer Weise ausgearbeitet, dass dieses vom Planer direkt in die Ausschreibung übernommen werden kann. Nachdem das
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Massnahmen und Voraussetzungen zu berücksichtigen, siehe nachfolgende Kapitel I bis VII.
gesamte Konzept aus einer Hand stammt, werden unnötige Schnittstellen vermieden. Montage und Installation der Komponenten erfolgen durch den bauseitigen Installateur. Die Inbetriebsetzung dagegen ist Sache der Gössi AG. Das hat sich so bewährt.
I. Mehrfachfilter bei Hauswasserzuleitung Bei der Hauptwasserzuleitung muss ein Mehrfach-Feinfilter (1) eingebaut werden, mittels welchem die Amöben (Wirte der Legionellen, vgl. HK-GT 2/15, S. 65 inkl. Bild) herausgefiltert werden. Amöben sind Zellen, welche in praktisch allen Kaltwasserleitungen vorhanden sind. Gelangen diese Zellen gemeinsam mit Legionellen ins Warmwasser, vermehren sich die Legionellen in den Zellen äusserst schnell. Diese Amöben wiederum geraten beim Duschen über Aerosole in die Lunge und hier werden die in der Amöbe lebenden Legionellen freigesetzt. Das Risiko, an einer gefährlichen Infektion bzw. an der Legionärskrankheit zu erkranken, steigt erheblich.
Legionellen im Warmwasser können, wenn sie in hoher Anzahl in die menschliche Lunge geraten, zu massiven gesundheitlichen Schäden führen. Werden Legionellen (Bakterien) beispielsweise bei Wasserproben in öffentlichen Bauten (Sportanlagen, Kasernen, Spitälern, Pflegeheimen) festgestellt, muss das Duschen umgehend verboten werden. Solange, bis die Anlage erneut legionellenfrei ist. Fehlerhafte Techniken bei solchen Anlagen führen unweigerlich zu kostenintensiven Sanierungsarbeiten. Um einen zufriedenstellenden Zustand zu erreichen gilt es, eine ganze Reihe
Zapfstellen
MehrfachFeinfilter
Hausanschluss Trinkwasser
64°C 45°C
35–40 °C
10
58°C 62°C
66°C
62°C 66°C
2 3
62°C 43°C
60°C
35–40 °C
WRGSpeicher 1 ... Liter
WWSpeicher 2 ... Liter
WWSpeicher 3 ... Liter
35–40 °C
64°C
64°C
Ionisierung 60°C
5
4
66°C
6
66°C
9
60°C
7
8
35°C
WRG-Anlage Kälte Leistung ... kW
WRG-Anlage Klimatisierung Leistung ... kW
Speicher 1 WRG-Speicher
Zirkulations-VerlustDeckungsWärmepumpe
Speicher 2 WW-Speicher
Speicher 3 WW-Speicher
Legio-Protect Ladestastion
Zirkulations-VerlustDeckungs-Station untere Druckzone
Vollautomatische Mischwasseranlage mit Kupfer/Silber-Ionisierung
Beispiel-Schema für legionellensichere Warmwasser-Konzeption der Gössi AG mit Wärmepumpe: 1) Feinfilter, 2 + 3) Wärmerückgewinnung: WRG-Anlage Kälte, 4) WRG-Anlage Klima, 5) Speicherlade- und Zirkulationsverlust-Deckungs-Wärmepumpe, 6) Legio-Protect Speicherladestation, 7) Zirkulations-Verlust-Deckungsstation, 8) vollautomatische Mischwasseranlage, 9) Ionisierung, 10) Zapfstellen.