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www.hk-gebaeudetechnik.ch Fachzeitschrift für Energie, Wärme, Strom, Heizung, Lüftung, Klima, Kälte, Gebäudeautomation, Facility Management, Gebäudehülle, Spenglerei, Sicherheit, Sanitärtechnik, Wohnen

2 | 2016 | Februar

HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von

Schwerpunkt: Rückblick Swissbau 2016

Gebäudetechnik-Modul, vorfabriziert

Fachkompetenz an der Swissbau

Erdwärmesonden

IG Passivhaus Schweiz

8 – 15 16

Der aktuelle Stellenmarkt

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33, 52 – 59 93



Editorial |

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Technik und Verständnis für Technik ■ Ein Besuch an der Swissbau öffnet einem die Augen zur unglaublichen Vielfalt an Fachkompetenzen zum Planen, Bauen und Bewirtschaften von Bauten, die in den Hochschulen, den 60 000 Unternehmen und den Köpfen und Händen von nahezu einer halben Million Beschäftigten verteilt sind. Jeder und jede musste sich an einem Punkt eingestehen, dass er oder sie nicht alles Gezeigte aufgrund seines eigenen Wissens richtig einordnen konnte ohne Erklärungen einer Fachperson vor Ort. Auffallend war die Intensität, in der an den FocusVeranstaltungen über verbesserte Kommunikation und Koordination zwischen verschiedenen Fachdisziplinen von der Planungs- bis zur Betriebsphase eines Baus diskutiert wurde. «BIM» als Stichwort in aller Munde meint das elektronische Werkzeug hierzu, häufig wurde aber über die Bedingungen einer unbedingt strikt strukturierten Vorgehensweise diskutiert. Bauen ist nicht nur komplex aufgrund der erforderlichen Koordination der Disziplinen, sondern auch weil (fast) jeder Bau hinsichtlich der Aufgabenstellung ein Unikat ist. Umso drängender die Fragen des am Bauen oder Umbauen interessierten Laien zum Stand der Technik und zu Vorschriften. Ein fachlich unbedarfter Investor wird schlecht beraten sein, wenn er sich das technisch bis an die Grenzen Machbare aufschwatzen lässt und über seine eigenen Bedürfnisse und seiner späteren Benutzer nicht selbst reflektiert. Technisch machbar ist manches, aber längst nicht alles ist sinnvoll. Exemplarisch zeigte dies die Podiumsdiskussion «Die Gebäudehülle steckt im Dilemma» auf. Gefordert wird vieles und womöglich gleichzeitig: Maximale Wärmedämmung, Lärmschutz, passive Wärmegewinne, die Fassade als Solarkraftwerk oder die Maximierung der Büronutzflächen? Die komplexen, teilweise nicht kompatiblen Ansprüche, die an die Gebäudehülle gestellt werden, rufen eine Vielzahl von Spezialisten – auch Gebäudetechniker – auf den Plan, deren divergierende Meinungen und Interessen ein grosses Diskussionsfeld aufspannen. Verständlich, dass die Architekten

manuel.fischer@azmedien.ch

für mehr gestalterische Freiheitsgrade in der Erfüllung ihrer Aufgabe plädieren. Und selbst Adrian Altenburger, der Abteilungsleiter für Gebäudetechnik an der Hochschule Luzern, warb für Augenmass und drehte das Messe-Motto salopp um: «Rettung durch möglichst wenig Technik.» Der Benutzer sei in der Betriebsphase häufig überfordert. Damit bewegte sich die Diskussion weg von der Technik zum Verständnis für Technik und zur Verantwortung des Einzelnen. Dieser aber braucht Support: Optimale Voraussetzung für ein optimales Funktionieren der Gebäudetechnik über die ganze Lebenszeit eines Baus ist das Monitoring und die Begleitung durch Fachleute während der ersten Phase der Nutzung. Darüber hinaus sind weitere Betriebsoptimierungen in sinnvollen Intervallen ratsam.

Manuel Fischer, Redaktor

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Inhaltsverzeichnis |

Schwerpunkt: Rückblick Swissbau 2016

Mit über 1100 Ausstellern bot die Swissbau 2016 eine immense Bandbreite an Produkten und Dienstleistungen aus diversen Baubereichen wie Konzept und Planung, Gebäudehülle, Gebäudetechnik usw. Unter dem Motto «Rettung durch Technik?» diskutierten am Veranstaltungsformat «Swissbau Focus» Fachleute u.a. Lösungsansätze zur Energie- und Klimaproblematik. Mehr zu den Highlights in den einzelnen Gewerken finden Sie in unseren Fachrubriken.

Diverse Rubriken

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Trends für Heizung und Warmwasser

Biologisch und ökologisch wird die Heizung der Zukunft – egal mit welchem System oder Energieträger. Und kommunikationsfähig über WLAN. Die neue Energieetikette zertifiziert die Effizienz von Wärmeerzeugern (wie bisher bei Kühlschrank & Co.) mit A, A+ oder B. Neue Systeme der Wassererwärmung versprechen Kosten- und Energieeinsparung.

Info

Energie/Wärme/Strom

1 Editorial

4 Blick zurück – das Thema Bauen fasziniert

34 Dynamisch – auch gegen die Politik

4 Info

6 Architektur und Technik unter Druck

38 Produkte

8 Fachkompetenz, angetroffen an der Swissbau 2016

44 Eiskalt geheizt

91 Bildungsangebote Gebäudetechnik 92 Berufsbildung, Messen, Tagungen

44 Energiewende: Die Migros ist auf Kurs

92 Agenda

16 Komfort ohne konventionelle Heizung

93 Impressum

22 Materialien haben gewonnen

48 Wärmepumpen, Solarenergie und Speichertechnik effizient kombinieren

93 Stellenmarkt

24 Gebäudetechnik – fix und fertig

50 Mit Solarkraft sauber Energiekosten sparen

26 «Sie werden nicht eine Papierzeichnung auf unserer Baustelle finden ...»

52 Qualitätssicherung bei der Hinterfüllung

US 3 Firmen- und Inserentenverzeichnis

32 GNI: 20 Jahre Mehrwert dank Vernetzung

Normen & Co. 33 Anbindung von Erdwärmesonden an Wärmepumpen

56 DeepDrifter ermöglicht Vermessung des tatsächlichen Erdsondenverlaufs

Lüftung/Klima/Kälte 60 Raumluftqualität betrifft alle Akteure 62 Komfortlüftungen in der Schweiz 64 Nachweislich hervorragend: die Gewinner des Produkte-Award 2015 65 Produkte


Inhaltsverzeichnis |

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Raumluftqualität betrifft alle

Am Podium «Quo vadis – Raumluft in energetisch dichten Gebäuden» erörterten Fachleute die Ansprüche an die Qualität der Raumluft. Verbesserungen erzielt man durch Sensibilisierung in der Planung und durch reguläre Wartung. Der gesetzliche Vollzug bleibt ungelöst.

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Gebäudeautomation vernetzt

«Integrales Gebäudemanagement» als Konzept umschreibt die Bündelung aller Gewerke und Funktionen in einer einheitlichen Plattform. Die Schnittstelle zwischen Mensch und Raumautomation rückt in den Fokus, sowohl was die Funktionalitäten als auch das Design angeht.

Gebäudeautomation

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68 Gebäudeautomation kann die gesamte Technik eines Gebäudes vernetzen 71 Produkte

Gebäudehülle/Spenglerei 74 «Ich will mir nichts verbauen...» 76 Bauen mit Massivholzelementen bietet funktionale Vorteile und Geborgenheit 78 Produkte

Sanitärtechnik / Wohnen 79 Traumwelten in Raumwelten 80 Eine beeindruckende «Nussbaumfamilie» 82 Produkte

HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von

Schwerpunkt: Rückblick Swissbau 2016

Gebäudetechnik-Modul, vorfabriziert

Fachkompetenz an der Swissbau

Erdwärmesonden

IG Passivhaus Schweiz

8 – 15 16

Der aktuelle Stellenmarkt

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Zum Titelbild:

Business Software und BIM-CAD Software Was macht eine gute Business Software aus? Und wie halten Sie Ihre Projekte heutzutage noch profitabel? Als Captain des Unternehmens steuert die Business Software die Geschäftsprozesse. Entdecken Sie die neue Generation der Business Software, welche den gesamten Prozess unterstützt: von Kalkulation bis zum Betrieb von Gebäuden. Trimble International (Schweiz) Seestr. 5a, CH-8810 Horgen mep.trimble.ch

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Berufsmann mit Anspruch

Die Berufswahl ist häufig familiär vorgespurt. Dies genügt allerdings bei weitem nicht für späteren Erfolg. Sandro Concenti, einer der drei neuen Spenglermeister mit bester Diplomarbeit zeichnet sich aus durch Neugierde, vielseitiges Interesse, sportliche Einstellung und Ausdauer.

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Am Podium der Eröffnungsveranstaltung befragte der bekannte TV-Moderator Rainer Maria Salzgeber (3. v. l.) die Experten: Markus Geyer, Leiter Projekt und GL SBB Infrastruktur, Karin Frick, Leiterin Research und GL GDI, Stefan Cadosch, Präsident SIA, Heinz Marti, Präsident usic.

Mehr als 100 000 Besucherinnen und Besucher an der Swissbau 2016

Blick zurück – das Thema Bauen fasziniert Eröffnet wurde die Swissbau 2016 von Bundesrat Ueli Maurer. Während den fünf Messetagen (12. – 16. Januar 2016) wurde dem Fachpublikum nicht nur von den 1100 Ausstellern einiges geboten, sondern auch im vielfältigen Rahmenprogramm. Im Veranstaltungsformat Swissbau-Focus dominierten u. a. die Themen Digitalisierung, Energieeffizienz und der Werkstoff Holz. Quelle: Redaktion Swissbau

■ An der diesjährigen Eröffnungsveranstaltung der Swissbau würdigte der eingeladene Bundesrat Ueli Maurer unter dem Titel «Ingenieurskunst made in Switzerland – der Gotthard-Basistunnel» die historische Bedeutung von Brücken und Tunnels für das Zusammenwachsen der Schweiz zu einer Nation. Urs Rohner, Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse, verwies auf die Leistungen des titanischen Unternehmer-Politikers Alfred Escher, der in der Verkehrspolitik des 19. Jahrhunderts eine entscheidende Rolle spielte. Schliesslich zog Renzo Simoni, CEO der AlpTransit Gotthard AG, eine Zwi-

schenbilanz in Bezug auf die bevorstehende Tunneleröffnung, die 1. Juni 2016 stattfinden wird. Mit über 1100 Ausstellern aus 19 Ländern bot die Swissbau 2016 eine immense Bandbreite an Produkten und Dienstleistungen aus den Fachbereichen Konzept und Planung, Baustelle und Werkhof, Rohbau und Gebäudehülle, Gebäudetechnik und Innenausbau. Diese Vielfalt im Angebot ist für Messeleiter Rudolf Pfander eine der grössten Stärken der Swissbau: «Während der Messe begegnen mir zahlreiche Handwerker, Architekten und Planer, die sich für ganz konkrete Pro-

blemstellungen interessieren. Auch Investoren und Portfoliomanager orientieren sich an der Swissbau über aktuelle Lösungen und Entwicklungen der gesamten Bauwirtschaft.»

Ästhetik muss sein Neben den aufwändigen Messeständen und Aktivitäten wurden dem Fachpublikum auch zahlreiche weitere Highlights geboten. In den beiden Trendwelten Bad und Küche, der schweizweit grössten Ausstellung dieser Art, reihten sich preisgekrönte Lösungen aneinander, die Effizienz und Ästhetik in Perfektion vereinen. Das neuartige Ausstellungskonzept Raumwelten schickte die Besucherinnen und Besucher des Bereichs Innenausbau auf eine sinnliche Erlebnisreise.

Focus – der Kongress neben der Messe Interessante Lösungsansätze zur Energieund Klimaproblematik versprach auch das Veranstaltungsformat Swissbau Focus, das sich 2016 dem Motto «Rettung


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durch Technik?» widmete. Hier diskutierten renommierte Experten aus Wirtschaft, Forschung, Politik und Gesellschaft über die anstehenden Herausforderungen. Dabei zeichneten sich auch zahlreiche Chancen ab. Um diese auch vollumfänglich nutzen zu können, verpflichteten sich die Branchenvertreter mit der Unterzeichnung einer Charta zur Bildungsinitiative im Energiebereich. Bundesrätin Doris Leuthard, welche die Charta im Rahmen der Swissbau entgegennehmen durfte, zeigte sich in einer kurzen Ansprache äusserst glücklich über dieses Bekenntnis. Ganz im Sinne der Landesregierung und der Energiestrategie 2050 war ebenso die Gründung des neuen «Labels Nachhaltiges Bauen Schweiz».

Effizienzgewinne dank Digitalisierung Der Erfolg der Energiestrategie ist nach einhelliger Meinung der Expertinnen und Experten eng mit dem technologischen Fortschritt verknüpft. Einerseits geht es dabei um neue Verarbeitungstechniken, um bestehenden Baustoffen (wie Holz) zu neuem Glanz zu verhelfen, andererseits aber auch um die digitale Transformation unseres Alltags. Letztere bildete denn auch ein Schwerpunktthema des diesjährigen Swissbau Focus. Die Konsequenzen der Digitalisierung für die Arbeitsplätze in der Bauwirtschaft waren häufig im Fokus der Diskussionen. Um sich künftig noch intensiver über Chancen und Risi-

Bundesrat Ueli Maurer wurde an der Eröffnungsfeier zur Swissbau 2016 seinem Familiennamen gerecht und ehrte das Handwerk seiner Vorfahren, die – nach seinen Worten – beim Bau des Stockalperpalastes in Brig mitgewirkt hatten.

ken der Digitalisierung für die Bauwirtschaft austauschen zu können, wurde im Rahmen des Swissbau Focus die Organisation «Bauen digital Schweiz» offiziell gegründet. ■ www.swissbau.ch

Wo Prominenz auftaucht, sind auch die TV-Kameras nicht weit. Bundesrat Ueli Maurer und Entourage durchschreiten die Messehallen.


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Die Gebäudehülle steckt im Dilemma – eine kritische Analyse

Architektur und Technik unter Druck

Rettung durch Technik ?

Podiumsdiskussion an der Swissbau 2016: Markus Peter (ETH Zürich / Marcel Meili, Markus Peter Architekten AG), Reto Gloor (gkp fassadentechnik ag), Stephan Kämpfen (Kanton Aargau, Departement Bau, Verkehr und Umwelt, Abteilung Energie), Steffi Neubert (Emmer Pfenninger Partner AG), Christa Vogt (Moderatorin / ETH Zürich), Christian Hönger (giuliani.hönger Architekten Zürich), Bob Gysin (BGP Architekten Zürich) und Adrian Altenburger (Hochschule Luzern).

Steckt in der Gebäudehülle tatsächlich ein Dilemma? Mit dieser Frage beschäftigte sich eine der letzten Focus-Veranstaltungen der Swissbau 2016. Offensichtlich bestehen aber tiefer liegende Herausforderungen für alle Akteure, damit das Gebäude der Zukunft auch in Zukunft seine Aufgaben erfüllen kann. Jürg Wellstein

■ Auf dem Podium des Swissbau-Focus sassen Vertreterinnen und Vertreter aus Behörden, Baubranche, Ausbildung und Architektur. Sie sollten bei dieser Veranstaltung in den letzten Stunden der Swissbau über die Gebäudehülle und ihr Dilemma diskutieren, doch die Problematik reicht offensichtlich tiefer.

Müssen alle Fassaden gleich aussehen ? Steckt die Gebäudehülle tatsächlich in einem Dilemma? Auf dem Podium hat man sich rasch vom suggerierten (wärme-)technischen Aspekt gelöst und auf die Tendenz zur Verallgemeinerung und Uniformität der Städtebilder hingewiesen. Die Trennung von Tragwerk und Gebäudehülle wird seit rund hun-

dert Jahren praktiziert und in den 1940er-Jahren haben Glasflächen Einzug gehalten. Es stellt sich damit die Frage: Soll man die Fähigkeit, individuell bauen zu können, aufgeben oder gegen den Mainstream der weltweiten Städtearchitektur mit Glasfassaden ankämpfen? Als Schweizer Architekt dürfte man dabei auf verlorenem Posten stehen, meinte sogar der renommierteste Architekturvertreter in der Diskussionsrunde. Wichtig scheint jedoch nicht der Kulturkampf gegen eine architektonische Globalisierung, sondern die Pflege und Vertiefung der hierzulande angewandten Kooperation der Disziplinen am Bau. Damit schafft man sich auch im internationalen Raum einen Wett-

Hat sich die Swissbau infrage stellen wollen? Oder war es als Herausforderung für Architektur und Gebäudetechnik gedacht? Rettung durch Technik – eine durchaus rhetorische Fragestellung, bei der wohl auch der Spass am Diskutieren durchscheint, und vielleicht weniger die Ernsthaftigkeit dieser Problematik im Vordergrund stand. Wie will man über diese Frage diskutieren, wenn die Messehallen der Swissbau voller Stände stehen, auf denen modernste Technik in Hülle und Fülle zu bestaunen war. Tatsache bleibt indes, dass der Fortschrittsglaube an grenzenlose Technik, smarte Lösungen und automatisierte Haushalte nicht mehr uneingeschränkt gepflegt wird. Die Diskrepanz zwischen kurzlebiger Technik und jahrzehntelanger Nutzung von Gebäuden bleibt eine Herausforderung für viele Akteure. Astrid Staufer (Staufer & Hasler Architekten, Frauenfeld) hat es an einer Themenveranstaltung möglicherweise auf den Punkt gebracht, als sie bekannte, dass es als Fehler in den vergangenen Jahrzehnten bewertet werden muss, nur auf die Technik zu vertrauen. Vielmehr sollte das Wesen der alten Vorbilder in die heutige Zeit transferiert werden. Nicht nur im Kopieren der alten Bilder, sondern im Übersetzen der bewährten Ideen liegen die Chancen für das künftige Gestalten von Häusern, Arealen und Städten.

bewerbsvorteil. Mit dieser Zusammenarbeit lassen sich innovative Lösungen finden und umsetzen, auch in der Gebäudehülle oder beim immer wichtiger werdenden Sonnenschutz an der Fassade.


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Weicht die Realität von den Berechnungen ab ?

Es wurde auch darauf hingewiesen, dass nicht die Gebäudehülle im Dilemma steckt, eher darf sich die Architektur nicht auf die wenigen Zentimeter an der Fassade reduzieren, sondern hat ebenso die hohen Ansprüche an eine Behaglichkeit im Innern zu erfüllen. Gesellschaft, Bauherrschaft und Betreiber haben Erwartungen, die von der Realität nicht immer erfüllt werden. Dabei sind nicht nur die Vorschriften und gesetzlichen Rahmenbedingungen zu beachten, vielmehr müssen auch örtliche, standortabhängige Gegebenheiten optimal berücksichtigt werden. Manche Projekte sind an dieser Vorgabe gescheitert, weil die Gesellschaft beispielsweise einen «Fremdkörper» nicht akzeptieren wollte. Dennoch plädierte man an der Swissbau für mehr Freiheitsgrade in Planung und Umsetzung. Bei der Zielvorgabe einer Dekarbonisierung des Gebäude-

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mit Referenzdaten. Hier kann man ein Dilemma orten, das viel Energie benötigt und manche unzufriedenen Nutzer zurücklässt. Zielvorgaben und Kontrolle scheinen in der Regel auf unterschiedlichen Sternen angesiedelt zu sein – eine Annährung ist fast aussichtslos. Die Problematik steckt weit hinter der Gebäudehülle.

Swissbau Focus 2016: Die Gebäudehülle steckt im Dilemma. Die Podiumsdiskussion entwickelte eine Analyse zur aktuellen Situation, die über Bausysteme und Materialien hinausging. (Bilder: Swissbau 2016)

Braucht es mehr Freiheitsgrade ? Wie können die Nutzenden dennoch einbezogen werden? Alle sprachen von

«Weil wir jedes Mal ein Unikat bauen, findet Entwicklung bei jedem Projekt statt.» Steffi Neubert

Die Kompetenz zur ganzheitlichen Betrachtung soll gestärkt werden, um auch die vor uns stehenden Ansprüche einer Verdichtung der Räume langfristig erfüllen zu können. Dazu wird primär die Forschung und Entwicklung zusammen mit einer entsprechenden Ausbildung gefordert. Sollen mehr Freiheitsgrade erlaubt sein, so muss auch eine Grundlage zur praktizierbaren Verantwortlichkeit gelegt werden.

Wem dienen die Gebäude letztlich ?

Was bedeutet der Mainstream der weltweiten Städtearchitektur mit Glasfassaden für Schweizer Akteure?

parks sollte der fokussierende Blick auf Energiekennzahlen alleine möglicherweise ausgeweitet und nicht das ausschliessliche Erfüllen von Label-Kriterien angestrebt werden. Es geht stets auch um die jahrelange Betriebsdauer, bei der oft eine massive Diskrepanz zu den berechneten Werten festgestellt wird. Solche Abweichungen müssten mit Optimierung und Monitoring vermindert werden. Im Gegensatz zu Strassenfahrzeugen schaut im Betrieb von Gebäuden niemand mehr auf die Verbrauchswerte und vergleicht diese

Sensibilisierung, Information und moderner Technikunterstützung. Bis jemand wagte, es auszusprechen: Rettung sollte durch möglichst wenig Technik erfolgen. Das Gebäude muss eine Trägheit zum Guten aufweisen. Mit der Abgabe von seitenlangen Dokumentationen zu allen Bauteilen, Komponenten und Geräten ist noch nichts erreicht. Die Architektur benötigt offenbar alle Disziplinen, um gemeinsam sinnvolle Häuser für unsere Städte zu schaffen.

Architekten schätzen die Tatsache, dass heute die extrem kompakten Gebäudehüllen und Fassaden nicht mehr als erste Priorität genannt werden müssen. Es sind die energetischen Gewinne zum Thema geworden. Allerdings steht dabei gleich die Frage nach dem Stellenwert des Menschen zur Diskussion: Soll dieser dem Gebäude dienen oder umgekehrt? Normen bilden den Stand der Technik ab, sind Leitplanken der Planung und sollten eigentlich keine Einengung für architektonische und gebäudetechnische Ideen darstellen. Das Bekenntnis folgt sogleich: Wir bauen für die Gesellschaft; dabei hat der Beruf des Architekten in Widersprüchen überlebt. Diese in Gang zu halten, ist ebenfalls unsere Aufgabe.

«Rettung durch möglichst wenig Technik wäre eigentlich schöner.» Adrian Altenburger Weitere Infos zum Podium: www.swissbau.ch > Swissbau Blog > Eventreport «Die Gebäudehülle steckt im Dilemma – eine kritische Analyse», u. a. Video über die ganze Länge der Podiumsdiskussion (1h 39’). ■ www.swissbau.ch

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Rückblick Swissbau 12.–16. Januar 2016

Fachkompetenz, angetroffen an der Swissbau 2016


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IM NOTFALL n BEI HEIZUNGSSANIERUNGEN n ZUR BAUAUSTROCKNUNG n VON 22 kW BIS 1'400 kW n DIE ERFAHRUNG DER ERFINDER MIT DEM ENGAGEMENT EINES FAMILIENBETRIEBS – SEIT 1990

VERMIETUNG MOBILER HEIZ- UND WARMWASSERZENTRALEN GROSSÄCHERSTRASSE 23 | CH-8104 WEININGEN ZH T 044 750 66 50 | F 044 750 17 10 | INFO@WAERMEMOBIL.CH


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Informationsgemeinschaft IG Passivhaus Schweiz empfiehlt Passivhäuser, zertifiziert nach Minergie-P

Komfort ohne konventionelle Heizung Die IG Passivhaus Schweiz wurde im Herbst 2004 gegründet und fasst Unternehmen zusammen, die Spezialisten für Passivhaus- und Minergie-P-Bauten sind. Daniela Hochradl-Wohlgemuth

■ Während vor 30 bis 40 Jahren Gebäude meist ohne nennenswerte Wärmedämmung erstellt wurden und durchschnittlich ca. 4000 Liter Heizöl für ein EFH verbraucht wurden, sank diese Zahl durch eine verbesserte Gebäudehülle und -technik in den 70er-/80er-Jahren auf 2400 Liter und in den 90er-Jahren – in der Schweiz dank dem Minergiestandard – auf 800 Liter Heizöl. Der neue Minergie-P- respektive Passivhaus-Standard senkt den Energieverbrauch eines Einfamilienhauses auf nur noch 150 Liter Heizöl pro Jahr – und das ohne jeglichen Komfortverlust. Der internationale Passivhaus-Standard wurde im Jahr 1996 von Wolfgang Feist begründet. Das Passivhaus Institut Darmstadt (PHI) erforscht, berechnet und zertifiziert Passivhäuser. Der Passivhausbau wurde in der EU mit dem Bau von ca. 200 Wohneinheiten gefördert und wissenschaftlich ausgewertet (Projekt CEPHEUS, Link siehe unten). Für das EU-Projekt «Sinfonia» haben sich Institutionen aus ganz Europa zur Entwicklung tragfähiger Konzepte für die energetische Sanierung in Städten zusammengetan (Link siehe unten). Der Minergie-P Standard ist eine schweizerische Weiterentwicklung des Minergie-Standards. Ziel und Standards von Minergie-P-Gebäuden und Passivhäusern sind im Wesentlichen gleich.

Funktionsweise eines Passivhauses Ein Passivhaus ist ein Gebäude ohne konventionelles Heizsystem. Passive Energiequellen, wie Sonne und Erdwärme, und interne Wärmegewinne, also die Abwärme von Menschen, Beleuchtung, Haushaltgeräten, Unterhaltungselektronik und PCs etc., werden genutzt. Die Wärmerückgewinnung über eine Komfortlüftung beträgt 80 %. Bezüglich Komfortlüftungen sollten, neben dem Einsatz von SWKI-konformen Luftfiltern und deren regelmässigem Austausch, vor allem die Vorgaben der SIA 382/1 hinsichtlich Aussenluftvolumenstrom eingehalten werden (siehe Studie «Hygieneuntersuchungen in der

Praxisbeispiel Minergie-P-Eco: Châtelstrasse 9 in Aadorf TG.

Komfortlüftung für energieeffiziente Gebäude». Link siehe unten). Ein «gutes Niedrigenergiehaus» erreicht einen Heizwärmebedarf von 20 – 35 kWh/m2a. Die Passivhaus-Philosophie strebt eine Kennzahl von 15 kWh/m2a an. Oberster Grundsatz beim Passivhaus ist es, Energieverluste zu vermeiden. Die Gebäudekonstruk-

tion erfolgt ohne Wärmebrücken und die Gebäudehülle muss zur Energiebezugsfläche in einem optimalen Verhältnis stehen. Grundsätzlich werden erneuerbare Energien genutzt und sämtliche Anlagen, die ohnehin zum Bau und Betrieb eines Gebäudes nötig sind, werden konsequent optimiert.

10 Passivhaus-Gebote – – – – – – – – – –

Kompakte Gebäudeform möglichst konsequente Südausrichtung Hoher Fensteranteil an der Südfassade für passivsolaren Eintrag (Dreifach-Verglasung) Hohe Luftdichtigkeit der Gebäudehülle Gute Wärmedämmung des Gebäudes (25 – 35 cm) Komfort-Wohnungslüftung oder Kompaktgerät Erneuerbare Energien Wärmebrücken auf ein Minimum reduzieren Sonnenschutz und Speichermasse beachten Haushaltgeräte mindestens Klasse A


Probewohnen im Ferienhaus am unverbaubaren Südhang «Im Sändli», Rotenbrunnenstrasse, Unterwasser SG.

Nachhaltiges Bauen

«Der Endverbrauch der fossilen Energien ist ökologisch nicht zu verantworten», schrieb Hermann Scheer, Bundestagsabgeordneter und Träger des alternativen Nobelpreises, Vorsitzender des Weltrats für alternative Energien im Jahre 2002. Auch wenn uns Erdöl noch

ca. 40 Jahre, Erdgas noch 60 Jahre und Kohle noch gut 100 Jahre zur Verfügung steht, dürfte unser Klima eine so lange Nutzung dieser Brennstoffe nicht vertragen. Heute kann man komfortable Häuser bauen, für deren Heizung keine fossilen Brennstoffe mehr nötig sind. Die Umweltbelastung wird beim Betrieb auf

Die Grundprinzipien von Minergie-P und Minergie-P-Eco: Komfort, Energieeffizienz, Gesundheit und Bauökologie.

ein Minimum reduziert. Der Hausbesitzer macht sich unabhängig von den Preisentwicklungen auf dem Markt. Kreditinstitute bestätigen, dass ein Passivhaus eine höhere Werterhaltung hat als ein konventionelles Gebäude. è


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Praxisbeispiel

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Die Überbauung «Châtel» in Aadorf TG umfasst vier Gebäude. Die Wohnungen werden nach dem fortschrittlichen Baustandard Minergie-P-Eco zertifiziert und bieten ein Maximum an Komfort und Energieeffizienz. Bauherrin ist die Immo Werft GmbH von Stefan und Irene Mischler. Die zertifizierten Gebäude nutzen passive Energiequellen und mit der Wärmerückgewinnung über die Komfortlüftung können zudem 90 Prozent der Raumwärme zurück gewonnen werden. Die geringe noch benötigte Restwärme zum Beheizen der Wohnungen wird mit einer Abluft/Luft-Kleinwärmepumpe erzeugt. Jede Wohnung heizt autonom mit einem eigenen Kompaktgerät. Wie viele der von der E. Fuchs AG realisierten Minergie-P-Bauten werden auch die Gebäude an der Châtelstrasse ohne Wasser führendes System über die Lüftung beheizt.

Probewohnen

Wer sich persönlich vom PassivhausKonzept überzeugen will, hat am unverbaubaren Südhang «Im Sändli» in Unterwasser die Möglichkeit, in einem Ferienhaus im Minergie-P/PassivhausStandard probezuwohnen. In entspannter Ferienstimmung können die Funktionen und Vorzüge der Passivhaustechnik eins zu eins erlebt werden. Zu Infozwecken wird auch der Energieverbrauch für die Aufenthaltsdauer ermittelt. Im Gegensatz zu einer Hausbesichtigung kann das Haus über Tage oder Wochen gemietet und getestet werden. Studie «Hygieneuntersuchungen in der Komfortlüftung für energieeffiziente Gebäude» als PDF: www.ig-passivhaus.ch > Resultate der Studie: «Hygiene in der Komfortlüftung», bzw. http://ig-passivhaus.ch/files/daten/berichte-positionspapiere/d_20141101_Schlussbericht_Hygiene_Komfortlueftung_Sib.pdf ■

www.ig-passivhaus.ch www.minergie.ch/minergie-p.html www.cepheus.de www.sinfonia-smartcities.eu www.immowerft.ch www.probewohnen.ch



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Haben Sie im Jahr 2015 eine Photovoltaikanlage installiert? Dann nehmen Sie bitte an der Online-Umfrage teil. (Text und Bild: Anita Niederhäusern)

6. Online-Umfrage: Was kosten Solarstromanlagen in der Schweiz ? ■ Nach einem Jahr Unterbruch hat die Fachplattform ee-news.ch entschieden, zum 6. Mal eine Online-Preisumfrage über die Kosten für eine Solarstromanlage in der Schweiz durchzuführen. Unter den Teilnehmern werden Abonnemente von etablierten Fachzeitschriften verlost. Die Umfrage wird von den Fachzeitschriften Erneuerbare Energien, Elektrotechnik ET und HK-Gebäudetechnik unterstützt. Bis 31. März 2016 ! Haben Sie im Jahr 2015 eine Photovoltaikanlage installiert? Dann

freuen wir uns, wenn Sie an unserer Online-Umfrage teilnehmen (siehe Link unten). Eingaben sind bis am 31. März 2016 möglich. Ihre Teilnahme als Solarstromanlagebesitzer oder als Installateur ist gefragt. Die 5. Umfrage über die Preise 2013 zeigte, dass die Anlagekosten zwischen 2012 und 2013 um 12 Prozent gesunken sind, zwischen 2009 und 2013 waren es sogar 68 Prozent. An der Umfrage können Sie anonym teilnehmen. Die Resultate werden den Teilnehmern auf Wunsch übermittelt, dafür bedarf es der Angabe einer Mailadresse.

Den Fragenkatalog hat Energie Zukunft Schweiz (www.ezs.ch) in Zusammenarbeit mit ee-news.ch erarbeitet und implementiert. Energie Zukunft Schweiz führt auch die Auswertung der Antworten durch. Preise Unter den Antwortenden, die Ihre Mailadresse bekannt geben, werden 10 Jahresabonnemente der Fachzeitschriften Erneuerbare Energien, Elektrotechnik ET und HKGebäudetechnik verlost. ■

Link zur Online-Umfrage: www.ee-news.ch > 6. OnlineUmfrage: Was kosteten Photovoltaikanlagen 2015 in der Schweiz? www.ee-news.ch www.ezs.ch www.hk-gt.ch

Plancal leitet Übergang zur Marke Trimble ein ■ Die Haustechnik-Sparte (Sanitär, Heizung, Lüftung und Elektro) von Trimble expandiert weltweit: Plancal hat den Übergang zur Marke Trimble eingeleitet. Trimble hat Plancal im Jahr 2012 übernommen und die Namensänderung spiegelt sowohl die Weiterentwicklung von Trimble als auch ihre Vision für die Zukunft wider. Trimble Schweiz hatte am 12. Januar 2016 an der Swissbau Basel den ersten Marktauftritt als Trimble International. Seit der Übernahme haben Trimble und Plancal ein gemeinsames Ziel verfolgt, nämlich die vollständige Integration von Plancals 3DCAD/CAE Softwarelösungen für die Haustechnik mit Trimbles führenden BIM-Lösungen für die Mechanik-, Elektrik- und Sanitärbranche sowie die Heizungs-, Lüftungsund Klimabranche.

«Der Übergang von Plancal zu Trimble stärkt weiterhin das Ziel, ein komplettes Portfolio an Lösungen für das Baugewerbe anzubieten und gleichzeitig unseren Anspruch zu stärken, den besonderen Bedürfnissen der europäischen Haustechnik und Baunebenbranche gerecht zu werden», sagt Pat Bohle, General Manager von Trimble MEP. «Dies ist die perfekte Verbindung der Stärken, für welche die beiden Unternehmen bekannt sind. Plancal ist schweizweiter Marktführer in der Anbietung lokalisierter Softwareanwendungen für die Haustechnik und Baunebenbranche und Trimble ist globaler Martkplayer in der Baubranche mit Lösungen, die den gesamten Gebäudelebenszyklus optimieren – von Entwurf über Bau bis zum Betrieb von Gebäuden.»

Building Information Modeling (BIM) ist ein Prozess, der derzeit schnell von der globalen Bau-, Ingenieur- und Architekturbranche übernommen wird, um Baumodelle herzustellen, zu verbreiten und zu analysieren. Trimbles BIM-Schwerpunkt liegt auf der Verwendung integrierter Lösungen für die Ingenieur- und Auftragsbranche mit gesteigerter Verwendung während dem Bauprozess, einschliesslich «BIM to Field». Trimbles BIM to Field Vision überträgt die im Büro erstellten Designdaten auf Systeme auf Feldebene zur genauen Erstellung von Design- und Konstruktionselementen. Das Ergebnis aus der Integration von Plancals Software-Lösungen mit Trimbles Schätzungs-, Projektverwaltungs- und BIM to Field-Lösungen ist für Kunden eine bestechende Sammlung

aus mechanik-, elektrik- und sanitärspezifischen Arbeitsablauf- und Produktivitätslösungen. Diese Integration wird es Kunden der Haustechnik und Baunebenbranche erleichtern, Daten während dem Lebenszyklus eines Projekts zu integrieren und gleichzeitig durch mehr Genauigkeit und bessere Anwendbarkeit Kosten zu vermeiden. Hierdurch profitieren Kunden in jedem Schritt des Projekts von mehr Effizienz. Sei es im Büro oder auf der Baustelle. ■ Trimble International Schweiz 8810 Horgen Tel. 044 727 44 44 www.plancal.com www.trimble.com


26. Schweizer Solarpreis 2016 ■ Bereits zum 26sten Mal wird der Schweizer Solarpreis durchgeführt. In folgenden Kategorien können sich Interessierte bis am 15. April 2016 anmelden: 1. Personen/Institutionen: Natürliche/juristische Personen, Unternehmen und Gemeinden, Kantone sowie öffentliche Anstalten. 2. Gebäude: Neubauten, Sanierungen und PlusEnergieBauten® 3. Anlagen: Thermische Sonnenkollektoren, Photovoltaikanlagen, Biomasse- und Umweltwärmeanlagen Norman Foster Solar Award Zudem werden zum siebten Mal die Solarpreise für die besten PlusEnergieBauten und der Norman Foster Solar Award für die ästhetischsten PEB vergeben. Das Ziel dieser Preise ist, zukunftsweisende Gebäudetechnologie und vorbildliche Solararchitektur aufzuzeigen und die Ausbildung von Architekten, Ingenieuren und Baufachleuten zu fördern. Teilnahmeberechtigt sind Personen und Institutionen, die sich in ausser-

gewöhnlichem Masse für die Förderung der erneuerbaren Energien – insbesondere Sonnen-, Holz- und Biomasseenergie – einsetzen. In weiteren Kategorien werden energieeffiziente Wohn- oder Geschäftsbauten und Anlagen zur Erzeugung von erneuerbarer Energie ausgezeichnet. Europäischer Solarpreis Anmeldeberechtigt sind Gebäude und Anlagen, die zwischen dem 1.1.2015 und dem 15.4.2016 in Betrieb genommen worden sind bzw. werden. Die 26. Schweizer Solarpreisverleihung findet voraussichtlich am 18. Oktober 2016 an der OLMA in St. Gallen statt. Eine Qualifikation für den Schweizer Solarpreis bedeutet gleichzeitig eine Nomination für den Europäischen Solarpreis. Anmeldeschluss: 15. April 2016 Anmeldeformulare für den Schweizer Solarpreis sind zu bestellen als Download auf der Website der Solar Agentur Schweiz: www.solaragentur.ch

Das Gebäude «Monolith» in Ilanz mit einer PV-Anlage, welche 30000 kWh/a elektrischen Strom liefert, wurde mit dem Norman Foster Solar Award 2015 ausgezeichnet.

(Dort sind auch die detaillierten Teilnahmebedingungen und das Solarpreis-Reglement zu finden.) ■

Solar Agentur Schweiz Postfach 592 3000 Bern 7 Tel. 044 252 40 04 Tel. 031 371 80 00 www.solaragentur.ch


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Verliehen an der Swissbau 2016: Umweltpreis der Stiftung pro Aqua – pro Vita

Materialien haben gewonnen Innovative Entwicklungen von Materialien standen im Mittelpunkt der Verleihung des Umweltpreises 2016 der Stiftung pro Aqua – pro Vita. Diese wurde anlässlich der Swissbau in Basel durchgeführt. Den Umweltpreis teilten sich die FluidSolids AG mit ihren Biokunststoffen aus nachwachsenden Ressourcen und die CSEM SA mit ihrer Farbbeschichtung von Photovoltaik-Modulen. Jürg Wellstein

■ Als Ecopreneur ausgezeichnet wurde Max Renggli, und die Schweizer Jugendherbergen erhielten einen Spezialpreis der Jury für ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten. Den Umweltpreis 2016 der Stiftung pro Aqua – pro Vita haben in der Kategorie «Innovation» zwei Unternehmen gewonnen: FluidSolids AG in Zürich und CSEM SA in Neuchâtel teilen sich die Auszeichnung, die mit insgesamt 50 000 Franken dotiert ist. In seiner Einführung wies Stephan Peyer, Präsident des Stiftungsrates pro Aqua – pro Vita, darauf hin: «Die Erde ist am Limit, die jährliche Reproduktionsschwelle war im 2015 bereits im August überschritten und wir gehen offensichtlich in die falsche Richtung. Mit den beiden Preisträgern können wir etwas dagegen machen.»

Kunststoffe aus Bio-Restmaterial In seiner Laudatio für die 2011 gegründete FluidSolids AG ging Jurymitglied Peter Hunziker auf das globale Problem der Umweltverschmutzung durch Kunststoffe ein. Diese gelangen als Abfälle in die Böden und in die

Meere und somit in die Nahrungskette. In der Zukunft werden deshalb Stoffe für eine bestimmte Nutzungsdauer verlangt. Oder Biokunststoffe aus nachwachsenden Ressourcen, wie sie FluidSolids entwickelt hat. Im Gegensatz zu anderen Biokunststoffen werden zur Herstellung keine Nahrungsmittel eingesetzt, dieses Material besteht aus den Reststoffen nachwachsender Ressourcen und ist biologisch abbaubar. Mit seinen ökologischen und physikalischen Eigenschaften kann das Material für eine Vielzahl von Produkten eingesetzt werden, die heute noch Metall, Holz und vor allem erdölbasierte Kunststoffe enthalten. Das Granulat lässt sich sowohl mit den traditionellen Verfahren der industriellen Massenproduktion verarbeiten als auch mit der neuen Technologie des 3D-Drucks. Die FluidSolids AG baut inzwischen in der Schweiz eine eigene Produktion auf, um das patentierte und ressourcenschonende Material zu produzieren und weltweit zu vertreiben.

Jurymitglied Peter Hunziker (links) überreicht den Vertretern der FluidSolids AG, Beat Karrer und Daniel Schwendemann, den Umweltpreis 2016.

Photovoltaik in Weiss

Jurymitglied Isabelle Chevalley konnte eine renommierte Unternehmung für Innovationen präsentieren: CSEM SA mit ihrem Photovoltaik-Labor. Während Photovoltaik-Module für Dachinstallationen eine erfolgreiche Entwicklung aufweisen und sich für die Solarstromproduktion als Bestandteil der Energieversorgung etablieren konnten, weisen sie für architektonische Anwendungen noch immer ästhetische Nachteile auf. CSEM konnte eine neue Technologie entwickeln, mit der Zellen und ihre elektrischen Verbindungen in den Solarmodulen nicht mehr sichtbar sind. Die PV-Technologie auf der Basis von kristallinem Silizium eignet sich nun zur Herstellung weisser und farbiger Solarmodule. Die neuen Solarpanels können sowohl auf ein bestehendes Modul appliziert als auch während der Herstellung in ein neues Modul integriert werden. Sie funktionieren auf glatten und gekrümmten Flächen und sollen somit hauptsächlich im Bereich der gebäudeintegrierten Photovoltaik (BIPV) angewendet werden.

Ecopreneur im Holzhausbau

Verleihung des Umweltpreises 2016 anlässlich der Swissbau in Basel.

Max Renggli führt als Vertreter der 4. Generation und als Inhaber die 1923 gegründete Renggli AG. Der Präsident der Umweltpreis-Jury erinnerte im Rah-


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men der Auszeichnung in der Kategorie «Ecopreneur» an das 2000 auf dem Bundeshausplatz in Bern über Nacht errichtete Solarhaus von Max Renggli, mit dem er auf die Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung hinweisen wollte und zudem die Vorzüge des systematischen Holzhausbaus mit Vorfertigung präsentierte. Offenbar war der damalige Bundesrat Adolf Ogi sogar erstaunt und begeistert. Max Renggli hat sich im Bereich der Minergie-Häuser als Wegbereiter profiliert und im Holzhausbau neue technische Lösungen angestossen. Heute zählt Holz im Bauwesen zu einer akzeptierten Option, sei es für mehrgeschossige Neubauten oder Gebäudeerweiterungen und Aufstockungen. Ecopreneur Max Renggli nahm die Auszeichnung mit Freude entgegen.

Jugendherbergen überzeugen Mit beinahe einer Million Logiernächten stellen die Schweizer Jugendherbergen (SJH) einen beachtlichen Akteur in der Tourismusbranche dar. Sie betreiben zusammen mit der Schweizerischen Stiftung für Sozialtourismus (SSST), die für Bau und Unterhalt dieser Häuser verantwortlich ist, 46 eigene Jugendherbergen. Dabei haben sie sich mit innovativen Projekten als Vorreiter im Bereich der Nachhaltigkeit etabliert; das Umweltmanagement der SJH und der SSST berücksichtigt die Ökologie beim Bau genauso wie im Betrieb. Dank dem steten Blick auf den anfallenden Energieverbrauch und die dabei entstehenden Emissionen konnte zum Beispiel die CO2-Intensität pro Quadratmeter seit dem Jahr 2000 um mehr als die Hälfte reduziert werden. Auf der Basis dieser Qualitäten hat Jurymitglied Daniel Zürcher diesen Institutionen einen Spezialpreis der Jury übergeben.

Digital nachhaltig leben lässt sich beispielsweise mit der digitalen Plattform ErlenApp der Firma qipp für das Basler Erlenmatt-Areal.

Instrument für eine nachhaltige Nutzung

Dass Nachhaltigkeit nicht nur gebaut, sondern auch betrieben werden muss, ist zwar allen bekannt. In der Realität werden jedoch die Umsetzungsschwierigkeiten offensichtlich. Mit dem anlässlich der Verleihung des Umweltpreises 2016 präsentierten Impulsreferat «Digital nachhaltig leben» zeigte Stefan Zanetti, CEO und Gründer von qipp in Basel, eine Lösung. Mit heutiger Kommunikationstechnik wurde eine Plattform für die Bewohnerinnen und Bewohner des neuen Wohnareals Erlenmatt in Basel geschaffen. Dieses lokale Netzwerk zeigt nicht nur die jeweiligen Energieverbrauchswerte auf, sondern erlaubt auch Informationsaustausch zu allen möglichen Lebenssituationen. Dabei werden

Sharing- und Dienstleistungsangebote im Areal vermittelt, Suchanfragen ausgetauscht sowie News und Veranstaltungshinweise gegeben. Stefan Zanetti sagte: «Über der physischen (Bau)-Welt können wir mit dieser Erlenmatt-Applikation eine digitale Welt, kommunikative Schichten schaffen, mit denen ein nachhaltiger Betrieb unterstützt werden kann.» Selbstverständlich befinden sich auch alle Dokumentationen zu Wohnungen und Geräten auf dieser digitalen Plattform. ■ Weitere Bilder: www.hk-gt.ch > Bildergalerien

Kontakte – Stiftung pro Aqua – pro Vita: www.umweltpreis.ch – Gewinner des Umweltpreises 2016: www.fluidsolids.com www.csem.ch – Ecopreneur Max Renggli: www.renggli-haus.ch – Schweizer Jugendherbergen: www.youthhostel.ch – qipp mit ErlenApp: www.qipp.com

Max Renggli hat den Holzhausbau in der Schweiz massgeblich geprägt und freut sich über den Umweltpreis in der Kategorie «Ecopreneur».

Christoph Ballif, Direktor des PV-Centers der CSEM SA, und Laure-Emanuelle Perret-Aebi bedanken sich für den Umweltpreis 2016.

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Vorfabrizierter Steigzonen-Schacht: Infrastruktur-Modul für die Gebäudetechnik. Gesucht: Industriepartner.

Gebäudetechnik – fix und fertig Vorfertigung mindert die Kosten haustechnischer Installationen. Das neue Haustechnik-Modul ermöglicht eine Infrastruktur ab Werk. Gesucht sind Industriepartner. Quelle: Amt für Hochbauten der Stadt Zürich *

■ «Eine Bohrung kostet auf der Baustelle zehnmal mehr als in der Fabrik.» Eine Zuspitzung – aber im Grundsatz zutreffend. Denn das Einsparpotenzial der Vorfabrikation ist völlig unbestritten, auch wenn die Bauwirtschaft diese Kostenvorteile noch zu wenig ausschöpft. Dazu gehören haustechnische Installationen, die – ganz im Gegensatz zu anschlussfertigen Systemen – weitgehend von Hand verlegt und eingezogen werden. Doch das könnte sich bald ändern. Eine Gruppe von Architekten und

Ingenieuren entwickelte, unter Leitung des Amts für Hochbauten der Stadt Zürich, ein haustechnisches InfrastrukturModul.

Lieferung durch Systemanbieter Das Modul bildet einen geschosshohen Schachtabschnitt, in dem alle wesentlichen Steigstränge vormontiert sind. Am oder im Schacht-Modul ist das ganze Sortiment haustechnischer Bauteile verfügbar (siehe Tabelle). Vom robusten Schutzmantel befreit wird das Modul

allerdings erst, wenn die Register der Bodenheizung verlegt werden. Dadurch ist das Modul von der Anlieferung durch den Systemanbieter bis zur haustechnischen Einbindung durch die Installateure geschützt. Zu diesen Installationsarbeiten zählen vor allem die Verbindungen zwischen den Geschossen sowie zu den Geräten und Komponenten innerhalb der Wohnung. Einem Liftschacht vergleichbar, werden die Elemente aufeinandergereiht, aber zwischen den Geschossen schalltechnisch entkoppelt und statisch über die jeweiligen Decken abgetragen.

Hinter der Garderobe In der Abbildung ist die exemplarische Position des Moduls in den Grundrissen einer 3,5- respektive 4,5-ZimmerWohnung ersichtlich. An der längeren Wandung ist über die ganze Breite von 170 cm eine Garderobe angebaut; die andere Wand ist 150 cm breit. Die Grundfläche misst 2,5 m2, wovon etwa die Hälfte auf die Garderobe entfällt. Im Grundsatz ändert sich am Schachtkonzept nichts, wenn dessen Teile vorgefertigt auf die Baustelle kommen. Insofern bleiben die Standortkriterien für das Schachtmodul gleich wie bei konventionell gebauten Schächten: zentrale Lage innerhalb der zu versorgenden Raumfolge und möglichst angedockt an eine oder mehrere Nasszellen.

Qualität steigern

Das neue GT-Modul: Schachtelement mit gebäudetechnischen Installationen. (Bild: Amt für Hochbauten der Stadt Zürich)

Nach der Nullserie sollen die GT-Module Kosten sparen und gleichzeitig eine höhere Qualität garantieren. Denn diesbezüglich erkennen die beteiligten Fachleute ein Potenzial – aus mindestens drei Gründen: Installationsarbeiten in Schächten und ihren angedockten Verteilstationen bieten einige handwerkliche Herausforderungen, die in sehr unterschiedlichem Gütegrad gemeistert werden. Die Aufgabe wird


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noch erschwert, weil mehrere Gewerke daran beteiligt sind. Und schliesslich führt der Termindruck auf Baustellen zu höheren Risiken für fehlerhafte Installationen.

Wohnsiedlung mit Haustechnik-Modulen An der Herdernstrasse baut die Stadt Zürich die gleichnamige Wohnsiedlung mit 46 Wohnungen sowie einigen Atelier- und Gewerberäumen. Nach dem heutigen Stand der Planung sollen alle Wohnungen mit dem neuen Gebäudetechnik-Modul ausgerüstet werden. Dazu wurde der ursprüngliche konzeptionelle Vorschlag aus der Studie «Modulare Gebäudetechnik» (Download-Link siehe unten) durch ein interdisziplinäres Team nach fertigungsund haustechnischen Kriterien optimiert. Neben den Architekten und Gebäudetechnik-Planern der Siedlung beteiligten sich Fachleute des Amts für Hochbauten sowie spezialisierte Baufachleute. Bis Ende Januar 2016 ist der Prototyp fertig, ein geeigneter Zeitpunkt, um mit interessierten Industriepartnern in Kontakt zu treten. In Anbetracht des beachtlichen Potenzials dieser Neuentwicklung dürfte es an geeigneten Partnern kaum fehlen. ■

Positionierung des GebäudetechnikModuls in einem Grundriss der Wohnsiedlung Herdernstrasse. (Bild: Nimbus Architekten)

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HLSE in einem Element: haustechnische Installationen im neuen GT-Modul Heizung

Lüftung

Vor- und Rück- Zu- und Abluftlauf der Wärme- kanäle der versorgung Lüftungsanlage Heizungsverteiler mit Wärmemesser und Heizungsregulierung

Sanitär

Elektro

Leitungen für Modulinterne Warm- und Kalt- Kabeltrassées wasser für Elektroinstallation

Box zur indiviSanitärverteiler duellen Regumit Wasserlierung der Luft- messer menge angeschlossen und verdrahtet (Variable Air Volume)

Dockingstations für Elektrorohre an Aussenseite des Moduls

PEX-Leitungen am Modul aussen aufgewickelt

Sicherungskasten vormontiert

Kommunikation Leerrohre für Kommunikationsleitungen MultimediaVerteiler

Die für die Kopplung von Leitungen notwendigen Verbindungsstücke und alle Brandschutzabschottungen im Werk bereits eingefügt.

* Beteiligte: Stefan Lutz (Projektleiter), Franz Sprecher, beide Amt für Hochbauten der Stadt Zürich; Nicolas Bless, Wirkungsgrad Ingenieure, HLS-Ingenieur; Matthias Meier, WSMAG, Elektroingenieur; Michael Bühler, Nimbus Architekten, Architekt; Rolf Menzi, Coneco, Baumanagement; Thomas Wanner, SNZ Ingenieure, Statik; Roger Koller, BKK Produkte, Bau des Prototypen; Manfred Huber, aardeplan Architektur, Verfasser Studie «Modulare Gebäudetech-

nik»; Benno Zurfluh, Zurfluh Lottenbach, HLK-Ingenieur, Verfasser Studie «Modulare Gebäudetechnik». Studie «Modulare Gebäudetechnik» ist downloadbar unter: www.stadt-zuerich.ch/egt > Projekte realisiert Interessierte Industriepartner melden sich bitte bei stefan.lutz@zuerich.ch www.stadt-zuerich.ch/ahb

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Building Information Modeling (BIM) im Fokus des 10. Kadertags Gebäudetechnik in der Badener Trafohalle

«Sie werden nicht eine Papierzeichnung auf unserer Baustelle finden ...» Anlässlich des 10. «Kadertag Gebäudetechnik» in der Badener Trafo-Halle stellte Manfred Breit, Professor an der Fachhochschule Nordwestschweiz BIM vor. Die Innovation im Bauwesen verbindet Visualisierung und Daten. Niemand, der im Bauwesen tätig ist, kann sich zukünftig diesem Prozess entziehen. André Hächler/H.P. Läng

■ Was ist BIM? BIM ist die erste Technologie, die Visualisierung und Daten verbindet. Die Methode optimiert das Planen, Ausführen und Bewirtschaften von Gebäuden mithilfe von entsprechender Software. Auf Visualisierungsseite ist es das soziale Interface für die Menschen (Stakeholder und Projektteam), das für Kommunikation und Koordination einge-

setzt wird. Dieser Teil wird mit den Daten verbunden. Dazu zählt Interface für Design-, Engineering-, Projektsteuerungs- und Managementsystemen, aber auch die Analyse, Simulation, Prognose, Validierung und Verifizierung. Dank des Digitalisierens kann man schneller, sicherer und besser projektieren. Prognosen lassen sich früh erstellen. Der daraus entstehende Mehrwert: Prozess-

Die Anwendungen der BIM-Methode in der Bauwirtschaft sind ausserordentlich vielfältig. (Quelle: Granlund)

verbesserungen, Technologieadaptionen und die Entwicklung der Mitarbeiter.

Beeindruckende Ergebnisse Der Einfluss von BIM und Prozessen auf die Projektergebnisse ist enorm. Manfred Breit zeigte anhand einer Fallstudie (Serra Architects, Portland) auf, wie ein Gebäude pro 100 m2 statt in 7,2 bereits nach 2,9 Tagen entworfen war.


Überprüfen des Baus vor Ort mit BIM

Zu späte Fachkoordination in der Ausführungsplanung führt zu Leitungskoordination vor Ort am Bau. (Foto: Patrick Gmür Architekten AG)

Die Bauzeit in dieser Studie reduzierte sich gar von 12,6 auf 4,2 Tage. Der Einfluss von BIM und Prozessen hinsichtlich der Projektergebnisse war frappant. Die Reduktion betrug 60 % bei der Planungszeit, 67 % bei der Bauzeit, 50 % bei den Informationsanfragen, 51 % bei den E-Mails und 62 % bei den Änderungsanträgen.

Das Beispiel eines Krankenhausbaus in den USA konkretisierte den Ablauf. Zunächst wurde eine virtuelle Firma gegründet. Alle am Bau Beteiligten planten gemeinsam ihre Gewerke zu einem Ganzen. In einem sogenannten «big room» wurden sämtliche Leistungsmetriken transparent gemacht. Die Arbeitsorganisation im Team beinhaltete zudem die Designkoordination und -entwicklung.

Fehler effizient beheben

Prof. Dr. Manfred Breit von der Fachhochschule Nordwestschweiz referierte am Kadertag Gebäudetechnik 2015.

Signifikant ist BIM, wenn ein Fehler im Projekt festgestellt wird. Wurden früher die Angaben weitergeleitet und ein jeder zeichnete die Pläne neu, geschieht dies nun zentral. Jede Änderung ist sofort bei jedem ersichtlich. Dies sorgt für einen erheblich minimierten Koordinations- und Arbeitsaufwand. Dank der Synchronisation durch BIM können die Auswirkungen eines Prozessfehlers rasch verifiziert und behoben werden. Simulationsfunktionen ermöglichen zudem das regelmässige Überprüfen der Funktionalität und sorgen für mehr Übersichtlichkeit für alle Projektbeteiligten über das gesamte Projekt. Sind die Änderungen entsprechend verknüpft, sieht man zudem die unmittelbare Auswirkung auf die Kosten.

Gebaut wird schlussendlich das geplante und im Team koordinierte Modell. Last, but not least findet ein Abgleich (Soll/Ist-Vergleich) der Baustelle mittels Laserscan und BIM statt. Nach einem Jahr Bauzeit resümierte der Generalunternehmer für den Krankenhausbau: «Sie werden nicht eine Papierzeichnung auf unserer Baustelle finden.» Die integrierte Projektabwicklung beinhaltet: • das Einbinden aller Planer, Unternehmer und Lieferanten unter ein gemeinsames Vertragswerk • dass der Besteller und Investor aktiv in den Planungs-, Entwicklungs- und Ausführungsprozess einbezogen wird • ein gemeinsam getragenes Risiko resp. eine gemeinsame Partizipation am Erfolg • eine gemeinsame Informationsbasis auf der Grundlage koordinierter digitaler Gebäudemodelle • ein Zielwertdesign, das verlässliche Prozesse ergibt.

Neue Prozesse jetzt anstossen Manfred Breit sagte am Schluss, er wisse, dass noch lange nicht alle Architekten davon begeistert sind. Die Kundschaft könne BIM jedoch bei ihren Projekten fordern. Daher müssten sich Hersteller und Serviceanbieter überlegen, möglichst rasch in die Planungssituation hineinzukommen. Dank der integrierten Projektabwicklung werden Fehler minimiert, Kosten gesenkt und Zeit gespart. «Diese Art des Planens und Bauens ist die Zukunft.» ■ www.proklima.ch


3D-Grafik – erstellt mit der Haustechniklösung Plancal nova.

Wichtige Punkte beim Kauf einer Business-Software ■ Unternehmen wollen mit dem Erwerb einer Business-Software zwei Ziele erreichen: sofortigen Geschäftserfolg und Vertragsabschlüsse. Was aber macht eine gute Business-Software aus? Im Vordergrund sollte vor allem der Zeitgewinn stehen, welcher wiederum in die Kundenbetreuung investiert werden kann. Strikte Zeitpläne, hohe Kundenanforderungen und das Ziel, die Projekte profitabel zu halten, beeinflussen das Tagesgeschäft. Egal wie gut die Dokumente gestaltet sind, wenn die Abgabefrist nicht eingehalten wird oder die Offerte mit Fehlern gespickt ist, geht das Potenzial eines Geschäftsabschlusses schnell verloren. Eine gute Business-Software ermöglicht es, mehrere Offerten zu vergleichen und auch Offerten aus bestehenden Vorlagen zu erarbeiten. Mit der richtigen Business-Software erstellt man problemlos Eigenkataloge und hat damit uneingeschränkten Zugang zu den Verbandsoder Lieferantenkatalogen. Herausfordernde Zeitpläne kann man besser einhalten, wenn mehrere Benutzer die Möglichkeit haben, an derselben Offerte zu arbeiten. Ein Zwei-Bildschirm-Modus ermöglicht zudem eine schnellere, übersichtlichere und einfachere Erstellung von Offerten, Aufträgen und Rechnungen. Die Lösung sollte zudem eine Schnittstelle zu DataExpert bieten. So kann man mit nur einem Klick das Artikel- und Mass-Bild direkt in die Offerte importieren. Die Dokumente soll man individualisieren können durch Einfügen von Bildern, PDFs oder sogar 3D-Modellen in die Offerte. Servicequalität und Support sind ebenso entscheidende Faktoren bei der Wahl der richtigen Business- Software. Fragen der Anwender zum Einsatz oder zur Optimierung des Programms sollen umgehend von einem kompetenten Ser-

viceteam beantwortet werden. Die Investitionskosten für die Business- Software sind einmalig. Die Qualität und die Dienstleistungen, die man dafür über Jahre bekommt, sind langfristig der Schlüssel zum Erfolg. Eine Business-Software, die all diese Punkte berücksichtigt, ist Plancal Po!nt, die neue Lösung aus dem Business-Software-Portfolio von Trimble. Plancal Po!nt unterstützt Planer und Betreiber über den gesamten Gebäudelebenszyklus von der Kalkulation, über den Bau bis zum Betrieb. Trimble bietet 3D-kompatible BIM-Lösungen, die integriertes und koordiniertes Arbeiten er-

möglichen. Das Spektrum an Bürolösungen und innovativen Entwurfswerkzeugen ist umfassend. Interessenten kontaktieren Trimble International Schweiz für weitere Informationen zu Plancal nova, der 3D-CAD-Software für die Gebäudetechnik, sowie zur Business-Software der neuen Generation, Plancal Po!nt. ■ Trimble International Schweiz 8810 Horgen Tel. 044 727 44 44 info_ch@trimble.com mep.trimble.ch

Offerieren, Kalkulieren und Planen mit einer kompletten Business-Lösung.

Einladung BE Netz: Sonnentage Freitag / Samstag 4. / 5. März 2016 ■ Die Erneuerbaren Energien sind stark im Aufwind und zeigen, wie nachhaltig Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft zusammenspielen. Wo liegen die Chancen dieses zukunftsweisenden Weges, und welche Risiken gibt es? Was kann die Solarbranche zur Energiewende beitragen, wohin bewegt sie sich? Welche Entwicklungen und Trends sind angesagt? Wie sieht es die Wirtschaft? Am Freitagnachmittag (13.30 bis 19

Uhr) und Samstagmorgen (9 bis 14 Uhr) erhalten Sie auf diese und andere Fragen Antworten von ausgesuchten Referenten. Unsere Naturkräfte sind im Hoch. Das ist kein kurzlebiger Trend, vielmehr eine nachhaltige Entwicklung. Auch in der Schweizer Energielandschaft, die sich wandelt wie noch nie. Steigen Sie ein, und erleben Sie bei BE Netz in Ebikon LU, wie clever und vielseitig man heute saubere Energie gewinnt.

Detaillierte Informationen auf www.benetz.ch. BE Netz AG 6030 Ebikon LU Tel. 041 319 00 00 www.benetz.ch


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Neuer Geschäftsleiter bei Minergie ■ Der Verein Minergie hat Andreas Meyer Primavesi zum neuen Geschäftsleiter ernannt. Der 38-jährige Basler übernahm die Leitung der operativen Geschäfte per 1. Januar 2016 von Christian Röthenmund, der das Amt seit 2013 innehatte. Im Rahmen der aktuellen strategischen Neuausrichtung hat der Vorstand des Vereins Minergie Andreas Meyer Primavesi (Forsting. ETH Zürich, MBA IESE Barcelona) zum neuen Geschäftsleiter gewählt. Er zeichnete bisher in der Geschäftsleitung von Minergie für die Bereiche Zertifizierung und Technik und die Kommunikation mit den Kantonen verantwortlich. Seit dem 1. Januar 2016 führt er neu auch die operativen Geschicke des Vereins als Geschäftsleiter. In seiner bisherigen beruflichen Laufbahn war Andreas Meyer unter anderem für den Aufbau und Betrieb der Dienstleistungszentrale im

nationalen Gebäudesanierungsprogramm und nachhaltige Arealentwicklungen zuständig. Er ist mit dem Verein Minergie und dem dazugehörigen Netzwerk bestens vertraut. Der Vorstand Minergie hat gleichzeitig mit der Wahl des neuen Geschäftsleiters den aktualisierten Businessplan verabschiedet. Auf Anfang 2017 werden die drei Gebäudestandards Minergie, Minergie-P und Minergie-A unter Einbezug der Kantone überarbeitet. So wird wie an der Mitgliederversammlung 2015 beantragt auch deren Konformität mit den MuKEn 2014 sichergestellt. ■ MINERGIE® Schweiz, Geschäftsstelle 3006 Bern Tel. 031 350 40 60 www.minergie.ch

Andreas Meyer Primavesi, neuer Minergie-Geschäftsleiter.

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Aus EMB wird Wilo Schweiz AG ■ Aus rot wird grün, aus EMB wird Wilo. Über 40 Jahre gehört die EMB Pumpen AG zur Wilo SE, Dortmund. Jetzt firmiert die in Rheinfelden ansässige Tochter als Wilo Schweiz AG. «Im Sinne eines einheitlichen Markenauftritts und der Forcierung der gemeinsamen Marketingaktivitäten firmiert die EMB Pumpen AG in Wilo Schweiz AG um», erklärt Geschäftsführer Christoph Strahm. «Mit der Übernahme des gesamten Wilo-Sortiments tritt die schweizerische Länderorganisation nun als Komplettanbieter auf.» 1948 in Birsfelden gegründet, vereint EMB seit 1973 gemeinsam mit dem deutschen Pumpenhersteller Wilo sein Wissen in Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Pumpen unter einem Dach. Gemeinsam mit seinem 40köpfigen Vertriebsteam wird Christoph Strahm weiter auf Wachstum setzen. Wilo bietet seine Kunden bereits in den ersten Phasen von Projekten eine fachgerechte Beratung und Unterstützung, die auch während und nach der Umsetzung gewährleistet wird. «Seit 2012 sind wir in der Schweiz auch im Bereich Wasserwirtschaft auf dem Markt aktiv und haben uns einen Namen gemacht», so Strahm. Wartungs- und Servicearbeiten werden nun durch Serviceverträge ergänzt, die ganz auf Kundenbedürfnisse angepasst sind – inklusive einer inzwischen schon aktiven 24/7-Hotline. ■ Wilo Schweiz AG 4310 Rheinfelden Tel. 061 836 80 20 www.wilo.ch

Gerhard Vogel, Leiter Alpina Region; Christian Kruse, Vertriebsleiter DACH; Eric Lachambre, COO; Christoph Strahm, Geschäftsführer Wilo Schweiz AG.

Hauptsitz der Wilo Schweiz AG in Rheinfelden.

Schweizer Energiefachbuch 2016 – neu auch als App ■ Wie wird die Architektur noch umweltgerechter? Womit meistert die Bauwirtschaft den steigenden Termin-, Qualitäts- und Kostendruck? Was zeichnet zukunftsfähige Gebäudekomplexe aus? Mit diesen und weiteren Fragen befassen sich die Autoren im Schweizer Energiefachbuch 2016. Es ist der jährliche Bestseller für Baukompetenz und erscheint bereits zum 33. Mal. Wie immer kommen auch in der Ausgabe 2016 des Schweizer Energiefachbuchs die führenden Köpfe

der Branche zu Wort. In wissenschaftlichen Artikeln, Studien und praxisnahen Beiträgen befassen sie sich mit Themen wie der Kreislaufwirtschaft, dem Cradle-to-CradlePrinzip oder dem revolutionären digitalen Bauen mit der BIM-Methode. Sie beschreiben unter anderem die neuesten Pilotprojekte mit nachhaltiger und intelligenter Gebäudetechnologie, die wirtschaftlichsten Wege des Facility Managements oder die innovativsten Werkstoffe. Erstmals erreicht das Schweizer Energiefach-

buch 206 seine Leser auch als mobile Applikation auf Tablets oder Smartphones. Die App bietet ergänzend Videos, Bildstrecken usw. Das Einzelexemplar kostet Fr. 56.– inklusive App und Sonderpublikation «Fassade», 268 Seiten. Die Bestellung des Buches ist möglich über www.kömedia.ch/energie

Kömedia AG 9001 St. Gallen Tel. 071 226 92 92 www.kömedia.ch

Einzelpreis App-Download: Fr. 18.– (ohne Buch), Download-Links der App unter www.kömedia.ch/apps ■

Wärmepumpen und Solarthermie – Forschungsresultate in Buchform

Wärmepumpentechnik und Solarthermie im Überblick.

■ Die Kombination von Wärmepumpen und Solarthermie ist eine relativ neue Entwicklung und hat grosses Potenzial, die Energieeffizienz von Heizungs- und Warmwasseranlagen wesentlich zu erhöhen. Hiermit kann die Gesamtenergiebilanz eines Gebäudes entscheidend verbessert werden. Das Buch ist ein Leitfaden für Entwurf, Simulation, Monitoring und Evaluation von Systemen aus Wärmepumpen und Solarthermie. Verschiedene Systeme werden verglichen und hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit analysiert. Ergebnisse von Simulationen und Labortests werden ebenso beschrieben

wie die Erfahrungen aus gebauten Projekten. Somit ermöglicht dies dem Leser, entsprechend der jeweiligen Randbedingungen seines Projektes das effizienteste System zu entwerfen. Dieses Buch ist das erste, das sich eingehend mit dieser Kombination von Komponenten befasst und präsentiert den aktuellen Stand der Technik in diesem Bereich. Es basiert auf einem vierjährigen gemeinsamen Forschungsprojekt zweier Programme der Internationalen Energieagentur, nämlich «Solar Heating and Cooling» (SHC) und «Heat Pump». Mehr als 50 renommierte Experten aus 13 Ländern

waren an dem Projekt beteiligt. Das Buch ist in englischer Sprache verfasst worden. ■ Jean-Christophe Hadorn (Hrsg.), € 79, Ernst & Sohn Verlag, Berlin, 274 S., 108 Abbildungen, Hardcover, Englisch ISBN 978-3-433-03040-0 www.ernst-und-sohn.de/bücher



Architektur, Innengestaltung und Technik spielen erfolgreich zusammen, beispielsweise beim Maison de la Paix in Genf.

GNI: 20 Jahre Mehrwert dank Vernetzung ■ Dieses Jahr kann die Gebäude Netzwerk Initiative GNI, der Fachverband für Gebäudeautomation und Intelligentes Wohnen, auf 20 Jahre Förderung von Standards in der Gebäudevernetzung zurückblicken. In diesen 20 Jahren wurden Tausende von Gebäuden automatisiert und GNI ist stolz, diese Entwicklung mitgeprägt zu haben. Automatisierte Gebäude sind heute anpassungsfähig, sicherer, effizienter und komfortabler – eindeutig ein Mehrwert gegenüber herkömmlichen Gebäuden. Nachdem jahrhundertelang vor allem «Hart-Ware» verbaut wurde, stieg der Anteil «Software» in Gebäuden in den letzten 20 bis 30

Jahren kontinuierlich an. Mittels Elektronik und Kommunikationstechnik wurden Geräte und Bewohner interaktiv vernetzt und lassen sich so transparent und effizient betreiben, mit mehr Komfort und Sicherheit für die Nutzer. Doch es gibt auch kritische Stimmen, welche zu viel Technik im Gebäude ablehnen. Gerade in den Anfangszeiten der Automatisierung wollte man oft zu viel und vergass dabei die individuellen Bedürfnisse der Menschen. Heute noch gehen Lichter an und aus, ohne dass die Benutzer dies wollen, oder fahren Storen herunter, obwohl Bewohner gerne die Sonne sehen möchten.

Gebäudeautomation wirksam einsetzen In den 20 Jahren seit ihrer Gründung hat sich die GNI mit den Vorund Nachteilen von Bussystemen und Protokollen befasst und den Markt informiert. Der Verband will weiterhin das Potenzial und den Nutzen der Gebäudeautomation aufzeigen, beispielsweise hinsichtlich Anpassungsfähigkeit und Energieeffizienz. GNI befasst sich in den nächsten Jahren weiter mit der Vernetzung von Gebäuden. Hinzu kommen die Lösungsanbieter und Nutzer, für die Wissen in Form von Informationen und Ausbildungen vermittelt werden soll. Es sei notwendig, Gebäude unabhängig von

politischen Entscheidungen energieeffizienter zu machen. Dabei gelte: kein Betrieb ohne Nutzen! Obwohl der Weg zu besser justierten und komfortableren Bauten noch lang ist, gilt für effiziente Gebäudeautomation nach wie vor der frühzeitige Dialog zwischen Bauherr, Architekt und Gebäudeautomatiker. Der Beitrag der Gebäudetechnik und Gebäudeautomation zur Steigerung des Gebäudemehrwerts sei weiterhin hoch. Nach 20 Jahren Engagement freut sich GNI auch in Zukunft aufzuzeigen, wie einfach und effizient sich Gebäude heute vernetzen lassen. ■ www.g-n-i.ch

Watt d’Or 2016: Auszeichnung für aussergewöhnliche Leistungen im Energiebereich ■ Während die Debatten zur Energiestrategie 2050 noch andauern, setzen innovative Unternehmen nachhaltige Energiekonzepte längst erfolgreich in die Praxis um. Für sie hat das Bundesamt für Energie (BFE) bereits im Jahr 2006 den Watt d’Or, das Gütesiegel für Energieexzellenz, geschaffen. Auch dieses Jahr zeichnete das BFE hervorragende Projekte und aussergewöhnliche Leistungen im Energiebereich aus. 49 Bewerbungen wurden bis Ende Juli 2015 für den Watt d’Or 2016 eingereicht und von einem Expertenteam evaluiert. Für die Endrunde nominiert wurden schliesslich 24 Beiträge, aus denen die Jury unter dem Vorsitz von Ständerätin und Präsidentin der Jury Pascale Bruderer fünf Siegerprojekte in fünf Kategorien kürte.

Unter anderem wurde in der Kategorie Energietechnologien das SmartGrid-ready-Bürogebäude Elektroplan Buchs & Grossen AG in Frutigen ausgezeichnet. Dank einer intelligenten Gebäudesteuerung und einem optimierten Lastmanagement demonstriert dieses energieeffiziente Gebäude, wie Energieverbrauch und Solarstromproduktion vom eigenen Dach optimal aufeinander abgestimmt werden können. In der Kategorie «Erneuerbare Energien» wurde das triaktive Dachelement TCR der Designergy SA aus San Vittore GR ausgezeichnet. Auch bei diesem visionären Produkt steht Integration im Zentrum: Das neuartige Dachelement namens TCR (Triactive Core Roof) vereint drei wesentliche Funktionen: Wärmedämmung, Wasserdichtigkeit und Stromerzeugung

Das triaktive Dachelement der Designergy SA. (Bild: flickr.com)

durch Photovoltaik. Alles integriert und vorgefertigt in einer Einheit. Die Weltneuheit kann einfach installiert werden und besticht durch tiefe Kosten. Nach zehn Jahren gönnt sich der Watt d’Or eine Regenerationspause und meldet sich 2018 wieder zurück. Bis dahin können alle kleinen und grossen Energieprojekte, von

der energieeffizienten Überbauung, dem kommunalen Energiekonzept, Elektro- oder Wasserstofftankstellen, Windenergieanlagen bis hin zur zukunftsweisenden Gebäudetechnik auf der nachstehenden Website eingetragen werden. ■ www.wattdor4all.ch


Normen & Co. |

Merkblatt von suissetec, FWS und GKS zu Erdwärmesonden

Anbindung von Erdwärmesonden an Wärmepumpen Das Merkblatt äussert sich zur methodisch richtigen Vorgehensweise bei der Anbindung von Erdwärmesonden ans Wärmepumpensystem. ■ Die Anbindung der Erdwärmesonden umfasst sämtliche Komponenten von geprüften Erdwärmesonden (SIA 384/6 Erdwärmesonden) bis zur Wärmepumpe (Verbindungsleitungen, Zusammenführung mehrerer Erdwärmesonden, Verbindungstechnik, Umwälzpumpen usw.).

Details Das gemeinsam von den Branchenverbänden suissetec, Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz (FWS) und GebäudeKlima Schweiz (GKS) herausgegebene Merkblatt äussert sich zur methodisch richtigen Vorgehensweise an verschiedenen Stellen des WP-Systems. • Dimensionierung Primärkreis (Solekreis): Maximale Strömungsgeschwindigkeiten von 1,5 m/Sekunde beziehungsweise 1 m/Sekunde (bei Zuleitungen ab Erdwärmesonden bis Verteiler) sollen nicht überschritten werden. Damit werden Strömungsgeräusche verhindert und der Druckverlust bleibt gering. • Verbindungs- und Verlegetechnik: Unbedingt gefordert wird von SIA 384/6 die korrosions- und frostsichere Ausführung der Verbindungen im und ausserhalb des

Erdreichs. Es folgen Empfehlungen zur Materialwahl, zu deren Behandlung und Eigenschaften (z. B. keine Reaktion mit dem Wärmeträgermedium), zur Schutzdämmung und zur Druckprobe. • Verteiler/Sammler: Die Wahl der geeigneten Geräte soll sich nach dem Volumenstrom der Wärmepumpe und der Anzahl der Erdwärmesonden richten. Zu beachten sind Empfehlungen zur Temperaturmessung, zur Regulierung des Volumens und zur Absperrung einzelner Erdwärmesonden. Das Merkblatt diskutiert die technisch machbaren Möglichkeiten zur Platzierung von Verteilern/Sammlern. • Befüllung der Anlage: Gemäss SIA 384/6 dürfen als Zusatzstoffe keine biologisch schwer abbaubaren Stoffe, keine chlorierten Verbindungen und keine Schwermetallsalze in Wärmeträgermedien verwendet werden. Die Konzentration der gewählten Soleflüssigkeit soll sich nach den Vorschriften des Wärmepumpenherstellers richten. • Wahl von Umsatzpumpe und Expansionsgefäss: Der Druckverlust im Primärkreis ist unter Berücksichtigung der Erdwärmesonden-Länge, -Anordnung und -Dimension, der Verbindungsleitungen, des Verteilers und Sammlers usw. zu berechnen. Zur Berechnung des Volumens des Expansionsgefässes wird auf die Vorgaben des Kapitels C.4 Wärmeträger (S. 41 der SIA 384/6) hingewiesen. • Sicherheitseinrichtung: Das Merkblatt schliesst mit Hinweisen zur Einrichtung von zugelassenen Sicherheitsventilen und zur Leckageüberwachung, wie sie von der SIA-Norm verlangt wird. ■ Das Merkblatt ist erhältlich in D/F/I. Download unter www.suissetec.ch > Clima/Heizung > Merkblätter suissetec 8021 Zürich Robert Diana, Tel. 043 244 73 33 robert.diana@suissetec.ch

Das Merkblatt ist 4-seitig bedruckt und bebildert.

www.suissetec.ch / www.fws.ch www.gebaeudeklima-schweiz.ch


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Rückblick Swissbau 2016: Neue Trends für Heizung und Warmwasser

Dynamisch – auch gegen die Politik Biologisch und ökologisch wird die Heizung der Zukunft – egal mit welchem System oder Energieträger. Und kommunikationsfähig selbstverständlich, über WLAN. Die neue Energieetikette zertifiziert die Effizienz von Wärmeerzeugern wie bisher bei Kühlschrank, Waschmaschine usw., mit A, A+ oder B. Neue Systeme der Wassererwärmung versprechen Kosten- und Energieeinsparung. Martin Stadelmann

■ Eigentlich steht die ganze Heizungsbranche der Schweiz im Gegenwind: Rund 45 % der Häuser werden mit Oel beheizt, etwa 25 % mit Gas. Und das alles soll verboten werden! An der Klimakonferenz in Paris hat die Politik - an der Swissbau-Eröffnung vertreten durch Bundesrat Ueli Maurer, der mindestens zeigte, dass er mauern kann - den Ausstieg aus fossilen Energien besprochen. Wer jetzt denkt: Die Hunde bellen, aber die Karawane zieht vorbei - der schaue nach Zürich: Hier werden Oel- und Gasheizungen ganz konkret bedroht durch eine Initiative von Wissenschaftern wie Klimaforscher Thomas Stocker und ETH-Rektorin Sarah Springman, eingereicht im August 2015 mit dem Ziel, im Kanton Zürich bis 2035 fossile Heizungen zu verbieten. Ein solches Verbot trifft voraussichtlich auch viele Wärmepumpen. Denn bis

2035 werden sicher einige AKW stillgelegt. Kommen im Winter die Wolken bei Windstille, dann müssen die Wärmepumpen Strom zum Teil aus ausländischen Kohlekraftwerken (in Deutschland immer noch rund 50 % des Strom-Angebots) oder GuD beziehen. Und so lautet die Frage: Frieren oder fossil?

Ist fossil denn auch fossil? Hätten diese Wissenschafter an der Swissbau nur schon den Erdgas-Stand besucht, wären sie - ein bisschen Differenzierungsvermögen vorausgesetzt nachdenklich geworden: Verbrennt eine Gasheizung fossile Energie wie Erdgas? Oder ökologisch unverdächtiges Biogas aus Gülle, die sonst in den Seen landen würde (z.B. Biogasanlage Inwil/Baldeggersee), und aus biologischen Abfällen? Oder verbrennt die Gasheizung gar

elektrischen Strom - Abfall bzw. Überschuss aus Sonne und Wind, gespeichert im Erdgasnetz durch Power-toGas-Anlagen? Oder alles zusammen? Wer also Bio-Strom aus Sonne und Wind im Erdgasnetz speichern will, braucht Gasheizungen, Brennstoffzellen und Blockheizkraftwerke, die diese Gase auch nutzen! Ja, die Welt ist kompliziert, sogar für Wissenschafter ...

Quantensprung bei Holzheizung Nicht fossil ist die Holzheizung - wirklich? Und die Energie für LKW, Baumsägen, Transportschnecken, Ventilatoren, Umwälzpumpen? Auch hier: Alles furchtbar kompliziert ... Wenigstens mit einem Problem der Holzheizung räumt der neue HackgutKessel PuroWin von Windhager auf: Dem Feinstaub. Dessen GegenstromVergasungsbrenner ist sozusagen sein eigener (Aktivkohle-)Filter, eine wirkliche Innovation! (Siehe auch unter «Produkte»)

Alles kommuniziert mit Handys ...

Modell der vernetzten Energiewelt mit Windrad, Power-to-Gas, Biogasanlage und Erdgasnetz am Erdgas-Stand.

Selbstverständlich kann der PuroWin wie alle anderen Holz-, Gas-, Oelkessel und Wärmepumpen heute mit externen Handys oder Steuerungen kommunizieren. Was im Einfamilienhaus eher eine Spielerei sein mag, mit bescheidenem Energiesparpotential (z.B. Ferien), trägt einem anderen Trend Rechnung: Den Hauswart im Haus gibt es immer weniger, das sind heute Facility-Management-Firmen, die extern die Hauswartung übernehmen und so die Heizung überwachen können. Erfreulich auch für den Service der Lieferanten: Früher fuhr man wegen eines Fernalarms zu einer Heizanlage, um festzustellen: Es war Fehlalarm! Heute stellt man fest: Wie sind die Temperaturen, wie könnte man von aussen helfen? Das spart Zeit und unnütze Fahrten. Diese Systeme haben zahlreiche Hersteller veranlasst, neue Steuerungen zu entwickelt, etwa Hoval oder Buderus.


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Industrie nicht vergessen

Grosse Zweistoffbrenner bei Weishaupt und ein 5-MW-Kessel bei Ygnis erinnerten daran, dass die Heizungswelt nicht nur aus Niedertemperaturanlagen besteht. Und dass Grossanlagen nicht nur Gas, sondern auch Oel nutzen. YgnisCEO Martin Hochuli dazu: «Den grossen Kessel haben wir extra hingestellt, um dies zu zeigen. Und zudem, um das grösste Abgas-Kondensations-System von Ygnis vorzustellen: Energieeinsparung durch Brennwertnutzung auch bei Grossanlagen!»

Neues Energielabel Ab 1. August führt das BFE das neue Energielabel ein, vorerst für Einzelgeräte, später auch für Gesamtsysteme. Freut sich Richard Osterwalder von Weishaupt AG: «Damit verschwinden schon mal ein paar Billigprodukte vom Markt, die das A nicht schaffen. Auch für das Systemtechnik-Label ist Weishaupt bereit, denn in der EU wird dies ebenfalls eingeführt.» Bei Buderus prognostiziert Ervino Filardi: «Mit der neuen Hybrideinheit Logamax plus GBH192iT (Gaskessel, Puffer- und Warmwasser-Speicher) sind wir für die Systemetikette gerüstet!» (Siehe auch unter «Produkte»)

5-MW-Kessel von Ygnis.

Richard Osterwalder mit dem Weishaupt «Monarch»: Zweistoffbrenner mit Multiflam-Verbrennung.

Energieetikette für Heizgeräte, hier für eine Luft/Wasser-Wärmepumpe.

A propos neue Vorschriften: Für Grosswärmepumpen oder Kältemaschinen über 400 kW dürfen nur noch Kältemittel mit einem Treibhauspotential unter 10 eingesetzt werden. So stellt man um auf natürliche Kältemittel wie Ammoniak NH3, Propan C3H8 oder Kohlendioxid CO2. Carrier – bei Walter Meier - hat sich ebenso wie CTA für HFO (enthalogenisierte FluorOlefine mit Global Warming Potential GWP = 6) entschieden.

Wärmepumpen steigern COP

Dass Wärmepumpen wie seit langem die Gaskessel ihre Leistung dem Wetter anpassen können, also modulieren, ist nichts Neues. Aber dies schafften bisher meistens nur Splitanlagen; die erste modulierende Luft-Wasser-WP für Innenaufstellung zeigte an der Swissbau vor zwei Jahren Stiebel Eltron. Inzwischen bieten dies auch andere Hersteller an. Im übrigen wird an allen Wärmepum-

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durchsatz – etwa 1,5 – 2 kg/h Oel. Um den Zielkonflikt mit dem minimierten Leistungsbedarf zu lösen, tauchte an der Swissbau nun sogar wieder ein Oelverdampfungsbrenner auf – ein bezüglich Lufthygiene mässiges System. Anders bei Weishaupt: Mit einer Art Mini-Rotationszerstäuber-Brenner schafft der Oel-Brennwertkessel WTCOB immerhin auch eine Kleinstleistung von 12 kW problemlos (siehe auch unter «Produkte»).

Durchlauferhitzer - ganz anders

Würde die System-Etikette schaffen: Buderus Logamax plus GBH192iT mit Gas-Brennwertkessel, Solar- und Warmwasserspeicher.

pen am COP geschraubt – nach oben natürlich! Hoval etwa erreicht mit der zweistufigen Thermalia dual für Sole / Wasser (70 °C Vorlauf) einen COP von 6,0 (siehe auch unter «Produkte»).

Oelkessel werden kleiner Der sinkende Wärmebedarf von Einfamilienhäusern biss sich bisher mit den möglichen Kleinstleistungen von Oelkesseln. Können Gas-Brennwertkessel problemlos bis unter 2 kW hinunter modulieren, erfordert eine einwandfreie Verbrennung von Oel in Druckzerstäuber-Brennern einen gewissen Mindest-

Fahrer AG und Taconova Group AG zeigten die neue Art, in Mehrfamilienhäusern Trinkwasser zu erwärmen: In die Heizungsverteilung wird pro Wohnung ein Verteiler mit hydraulischem Abgleich und Plattenwärmetauscher eingebaut, der je nach Grösse 30 l/Min. und mehr Trinkwasser erwärmt. So entfallen zentrale Warmwasser-Speicher (ausser für Heizwasser) und primäre Warmwasserverteilnetze, Zirkulationssysteme und deren Unterhalt und regelmässige Entkalkung. Das ist nicht nur ein Hygiene-Vorteil (Legionellen), sondern auch eine Kosten- und Energieeinsparung! Beim Einsatz in Fernheizungsgebieten muss dafür im Sommer kein Kessel anspringen, das Heizwasser ist immer da, und in Kombination mit Solaranlagen ist der Kessel nur selten gefragt. ■

Heizungs-Verteiler mit integriertem Plattenwärmetauscher für dezentrale Wassererwärmung.

www.swissbau.ch

Luft/Wasser-Wärmepumpe von Stiebel Eltron mit integrierter Zentraleinheit für Wohnungslüftung.



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Die neue Wilo-Stratos: Vielfältigkeit neu aufgelegt ■ Wilo optimiert den Star unter seinen Nassläufer-Umwälzpumpen und führt die «neue» Stratos für Warmwasserheizungen, Klimaanlagen und geschlossene Kühlkreisläufe ein. Als zusätzliche Leistung bietet sie jetzt eine bedarfsgerechte Anlagenversorgung mit der systemeffizienten Betriebsart «Q-Limit» und punktet zudem mit einem neuen, verbesserten Energieeffizienzindex. Die «neue» Stratos übertrifft deutlich die aktuellen ErP-Anforderungen. Die neue Betriebsart «Q-Limit» kann mit jeder Regelungsart kombiniert werden und ermöglicht im Bedarfsfall eine bequeme Begrenzung des Volumenstroms auf einen gewählten Wert zwischen 25–90 Prozent vom maximalen Durchfluss der jeweiligen Pumpe. Wird dieser ausgewählte Wert erreicht, regelt die Pumpe auf der Kennlinie entlang der Begrenzung – geht aber nie über diese hinaus. Dank der neuen Funktion spart die «neue» Stratos nicht nur zusätzlich Energie ein, sie reduziert auch gleichzeitig die Anlagengeräusche.

Die «neue» Wilo-Stratos überzeugt weiterhin durch die bewährte Qualität und Zuverlässigkeit.

Wilo Schweiz AG www.wilo.ch

Frischwarmwassertechnik von Taconova

Kompakte Sole/Wasser-Wärmepumpe Oertli SI-GEO.

Modulierende Sole/WasserWärmepumpe bei Walter Meier ■ Die neue Oertli SI-GEO ist eine der ersten modulierenden Sole-/Wasser-Wärmepumpen. Die neue, revolutionäre Inverter-Technologie passt die Verdichterleistung stufenlos und exakt an den tatsächlich benötigten Wärmebedarf an. Zudem kann die Leistung pro Betriebszustand begrenzt werden. Kurzzeitige, unnötige Laufzeiten des Verdichters werden auf ein Minimum begrenzt. Damit werden die neuen Sole/Wasser-Wärmepumpen von Walter Meier noch effizienter: Sie zeichnen sich durch aussergewöhnlich sparsamen Energieverbrauch und erhöhte Verdichter-Lebensdauer aus. Die Oertli-Modelle SI-GEO haben ein breites Einsatzspektrum: Sie können heizen und – dank reversibler Technologie – auch kühlen, Warmwasser bereiten oder ein Schwimmbad wärmen. Mit 5 Typen deckt die Oertli SI-GEO Leistungen von 3 bis 100 kW ab. Die beiden kompakten Modelle Oertli SI-GEO 3-12 und SI-GEO 5-22 brillieren zudem mit einer patentierten Warmwasserbereitung. Die innovative CHW-Technologie basiert auf einem dritten Wärmetauscher, der über einen geschlossenen Kältekreislauf ausschliesslich für die Warmwassererzeugung eingesetzt wird und so die maximale Effizienz der Wärmepumpe ausschöpft. Im «direkten» Warmwasserladebetrieb steht die gewünschte Wärmepumpenleistung mit Vorlauftemperaturen bis 60 °C zur Verfügung. Während des normalen Heizbetriebs werden höhere Temperaturen parallel genutzt und «indirekt» das Trinkwarmwasser auf die maximale Vorlauftemperatur von 70 °C gebracht. Walter Meier (Klima Schweiz) AG www.waltermeier.com

■ Die Durchfluss-Trinkwassererwärmung in dezentralen Frischwarmwasserstationen pro Wohnung ist zukunftsweisend und spart Energie: Statt eines zentralen Trinkwasser-Wärmespeichers genügt ein Heizungsspeicher ohne hygienische Anforderungen. Das Trinkwasser wird pro Wohnung bei der Entnahme im Durchflussprinzip erwärmt, in einem Plattenwärmetauscher. Dieser ist im Heizungsverteiler integriert. Neu präsentierte Taconova die Station TacoTherm Fresh Peta, die den Leistungsbereich zwischen Fresh Tera (30 l/min.) und Exa abdeckt. Peta ist genau gleich gross wie die kleinere Station, verfügt aber über eine Warmwasser-Nennleistung von 60 l/min. und eignet sich für Altersheime oder kleinere Hotels. Hocheffizienzpumpen und eine elektronische Regelung sorgen für eine stabile Schichtung im Heizungsspeicher. Neu ist ebenfalls TacoTherm Dual Nano mit 20 l/min. bei 45 °C Auslauftemperatur und 55 °C Heizwasser-Vorlauftemperatur. Taconova Group AG www.taconova.com

Heizungsverteiler mit Plattenwärmetauschern am Taconova-Stand.


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Hoval-Wärmepumpe Thermalia dual ■ Die neue Sole/Wasser- oder Wasser/Wasser-Wärmepumpe «Thermalia dual» von Hoval schafft – zweistufig - Vorlauftemperaturen bis 70 °C und leistet auf einer Stellfläche von 1 m2 bis zu 181 kW. Mit ihrer Tiefe von 78 cm passt sie durch fast jede Kellertür. Bis acht Geräte können kaskadiert werden – macht total 1,45 MW auf rund 8 m2. Der COP erreicht 6,0. Die Dual-Technik mit zwei voneinander unabhängigen Kreisläufen sorgt für sicheren Betrieb. Mit der neuen System-Regelung Hoval TopTronic E hat die Thermalia einen cleveren und vernetzten, internetfähigen Heizungs-Assistenten. Auf dem eigenen Prüfstand in Vaduz hat Hoval die Thermalia-Wärmepumpe intensiv getestet und weiterentwickelt. Das gewährleistet eine hohe, solide Zuverlässigkeit. Hoval AG www.hoval.ch

Hoval-Wärmepumpe Thermalia dual: kompakt verbaute Technik, leicht zugänglich und servicefreundlich.

Weishaupt: Öl-Brennwertkessel ab 12 kW

Öl-Brennwertkessel Thermo Condens WTC-OB (12/18 kW).

■ Im Weishaupt Öl-Brennwertkessel Thermo Condens WTC-OB arbeitet ein zweistufiger purflam®-Blaubrenner (12/18 kW). Dabei werden alle relevanten Emissionsvorschriften weit unterschritten. Der neue Öl-Brennwertkessel WTC-OB18 ist mit seiner Grundleistung von 12 kW besonders für Gebäude mit kleinerem Wärmebedarf geeignet. Eine neu entwickelte Mischeinrichtung ermöglicht die Absenkung der Brennerleistung bei voller Betriebssicherheit. Der Wärmetauscher ist speziell für die kleinere Brennerleistung konzipiert worden. Durch die geringere Bauhöhe kann der neue Kessel mit einem untenliegenden Speicher ausgestattet werden – bei vollem Bedienungskomfort. Kompakte Abmessungen machen das Gerät platzsparend. Durch das spezielle Abgas-Luft-System ist es nicht zwingend an einen Heizungskeller gebunden. Zudem ist der Montageaufwand gering, da wesentliche Funktionskomponenten der Hydraulik bereits integriert sind und alles werksseitig auf Funktion und Dichtheit geprüft wurde. Dank der integrierten Geräuschdämpferkombination für Abgas und Ansaugluft ist der Betrieb sehr leise. Weishaupt AG www.weishaupt-ag.ch

Hybrid-Unit von Buderus ■ Die neue Hybrid-Unit Logamax plus GBH192iT kombiniert die wandstehende Gas-Brennwert-Kompaktheizzentrale Logamax plus GB192iT (Gas-Brennwert-Kessel plus Warmwasserspeicher) mit dem neu designten Pufferspeicher PNR. Die Modulbauweise mit zwei Heizkreisen gestattet die Nutzung regenerativer Energien wie Solar und Biomasse. Der Logamax plus GBH192iT ist in Klick-Montagetechnik gebaut und im Handumdrehen installiert. Alle Bauteile sind leicht zugänglich für eine schnelle und kostengünstige Wartung. Mit dem intuitiven Touchscreen-Display und der Bedieneinheit Logamatic RC300 für Komfortfunktionen ist die Bedienung ein Kinderspiel. Das Gerät ist mit einer sehr hohen Energieeffizienz A+ (EU) besonders umweltfreundlich. Die neue Oberflächenveredelung «ALU plus» des millionenfach bewährten Alu-Guss-Brennwert-Wärmetauschers im Gas-Brennwertkessel reduziert die Verschmutzung und ermöglicht eine leichte Reinigung. Auf den Wärmetauscher gibt Buderus zehn Jahre Garantie. Die soliden Glasfronten machen die qualitativ hochwertige Buderus Systemtechnik auch im Design erlebbar. Buderus Heiztechnik AG www.buderus.ch

Hybrid-Unit Logamax plus GBH192iT.

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Intelligentes Regelventil hilft Geld und Energie sparen ■ Temperaturschwankungen und hoher Energieverbrauch werden meist von über- oder unterdimensionierten Regelventilen, zu hohen oder zu geringen Durchflüssen, falsch eingestellten Pumpen oder schlechten Regelventilen verursacht. Oft sind die Ventile schlecht ausgelegt, sodass diese kaum den benötigten Durchfluss gewährleisten. Die Wunschtemperatur wird nicht erreicht oder bleibt nicht konstant. Solche Mängel haben Folgen: Eine Temperatur, die im Winter nur ein Grad Celsius zu hoch ist, steigert den jährlichen Energieverbrauch um 6 % bis 11%! Bei Klimaanlagen sind die Zahlen noch dramatischer: Ein Grad kühler als nötig, bedeutet eine Steigerung der Energiekosten von 12 % bis 18 %. Heiz- und Kühlsysteme kennen keinen linearen Zusammenhang zwischen Energiebedarf und Durchflussmenge. Für eine Leistung von 50 % wird eine Durchflussmenge von etwa 20 % benötigt. Die meisten Klimaanlagen sind überdimensioniert, um den Leistungsspitzen an wenigen Tagen im Jahr gerecht zu werden – die volle Durchflussmenge wird daher nur selten benötigt. Daraus ist zu folgern: In 80 % der Heiz- oder Kühlperiode sind lediglich rund 25 % des Durchflusses erforderlich. Da schon minimale Korrekturen des Durchflusses ausreichen, um die gewünschte Raumtemperatur dauerhaft konstant zu halten, ist hohe Präzision eine Voraussetzung für die Funktion von Regelventil und Stellantrieb. Der TA-Modulator fällt in die Kategorie der «stetigen, druckunabhängigen Regelventile». Der integrierte Druckregler schützt das Ventil vor Druckschwankungen in der Anlage, sorgt für eine hochstabile Temperaturregelung und minimiert die Anzahl der Bewegungen des Stellantriebs, wodurch dessen Lebensdauer verlängert wird. Der Regler schützt die Anlage vor zu grossen Durchflüssen, liefert einen automatischen hydraulischen Abgleich, vereinfacht die Inbetriebnahme und spart bis zu 40 % der Energiekosten für die Pumpen. Das neue stetige Regelventil TA-Modulator mit dem digitalen StellanIMI Hydronic Engineering trieb TA-Slider 160 von www.imi-hydronic.com IMI Hydronic.

Der Grosskessel der Hargassner-ECO-Reihe (150 – 200 kW), rechts die Raumaustragung, unten anschliessend die speziell konzipierte Zellradschleuse, welche die Rückbrandsicherung gewährleistet.

Hackgut- und PelletsGrosskessel mit hohem Bedienkomfort ■ Hargassner setzt die Erfolgsgeschichte der ECO-Reihe mit den neuen Grosskesseln 150 – 200 kW für Pellets und Schnitzel fort. Die neuen Produkte punkten mit den gleichen Vorzügen wie die erfolgreichen Produkte aus der ECO-Reihe im kleineren Leistungsbereich. Herausragend sind die neue Bauweise der Zündung, der Stufen-Brecherrost und die serienmässig integrierte Rauchgasrezirkulation. Die effiziente Technik in Verbindung mit den hocheffizienten Motoren reduziert die Stromkosten bis zu 67%, bei einem Wirkungsgrad von über 95 %. Die Doppelzellrad-Dosierschleuse (bei Pellets) und die speziell konzipierte Zellradschleuse in Z-Form (bei Hackgut) gewährleisten eine vollständige Rückbrandsicherung. Unterstützt werden alle Neuerungen von der Lambda-Touch-Tronic-Steuerung. Mit der optisch leicht verständlichen Darstellung des Bedienfelds zeigt sie wichtige Informationen und ist sehr einfach zu bedienen. Mit der neuen App von Hargassner können schnell und einfach Veränderungen an der Heizung vorgenommen und Informationen rund um die Uhr abgerufen werden. Heitzmann AG www.heitzmann.ch

Windhager PuroWIN revolutioniert das Heizen mit Hackgut ■ Die patentierte Gegenstromvergasung macht den PuroWIN (7 – 60 kW) zur saubersten Hackgutheizung der Welt. Sie nutzt die Filterwirkung des Brennstoffs: Zuunterst im Brenner sorgt Primärluftzufuhr nach der Zündung für ein Glutbett. Darüber verkohlt das Hackgut und wirkt so wie ein Aktivkohlefilter. Zuoberst ist unverbranntes Hackgut. Die Gase aus dem Glutbett verbrennen in den oberen Schichten durch Sekundär- und Tertiärluft, was auch CO und organische Schadstoffe reduziert. Der Luftüberschuss im Abgas beträgt nur 4 %, sensationell für eine Holzheizung, üblich sind 11 % (LRV). Die verbleibende Feinstaubemission liegt unter 1 mg/MJ. Das einzigartige Anti-Blockier-System (ABS) des PuroWIN sorgt für einen störungsfreien Transport des Hackguts von der Schnecke zur Zellradschleuse. Am Ende des Schneckenkanals drückt eine gegenläufige Wendel längere Holzstücke und Fremdkörper immer nach unten. Sie können sich nicht verkeilen und Störungen verursachen. Sensoren in der Zwei-Kammer-Zellradschleuse des PuroWIN sorgen dafür, dass nur jene Holzstücke geteilt werden, die für den weiteren Transport in den Kessel zu lang sind. Das senkt den Verschleiss der Messer und sorgt für exakte Brennstoffdosierung. Alle Motoren und Antriebe des PuroWIN sind stufenlos gesteuert. Für den Brennstofftransport aus dem Lagerraum verbraucht der PuroWIN deshalb nur rund 120 Watt – drei Viertel weniger als andere Hackgutkessel. Windhager Zentralheizung Schweiz AG www.windhager.com


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Handliche Profi-Messgeräte mit praktischer App

Ein Thermo-Anemometer testo 405i mit Smartphone-Bedienung im Einsatz.

■ Das Smartphone erleichtert unser tägliches Leben in nahezu jeder Situation. Wieso also nicht auch die Messaufgaben von Handwerkern? Das fragten sich die Ingenieure von Testo – und entwickelten ein neues Set von acht neuen Smart-Probes-Messgeräten. Die Messdaten werden via Bluetooth-Funktechnik auf das Smartphone oder auf das Tablet übermittelt und können intuitiv via App abgerufen werden. Trotz ihres kleinen Formats sind die Smart-Probes mit der gewohnten ProfiMesstechnik des Marktführers ausgestattet und eignen sich für alle wichtigen Temperatur-, Feuchte-, Druck- und Strömungsmessungen. Die vielseitige testo Smart Probes-App kann als iOS- oder Android-Version kostenlos installiert werden und bietet dem Nutzer viele praktische Funktionen – unter anderem das übersichtliche Ablesen der Messwerte, die Verlaufsanzeige der Messdaten als Graph oder Tabelle sowie den Versand der Messdaten als Protokoll-PDF oder Excel-Datei. Weitere applikationsspezifische Messmenüs sind ausgerichtet für Druckabfallprüfungen bei Heizungsanwendungen, für die einfache Parametrierung des Auslasses/Kanalquerschnitts im Rahmen der Volumenstrommessung oder für die Berechnung weiterer Parameter wie Überhitzung oder Unterkühlung an Kälteanlagen. Testo AG www.testo.ch

PrimAX: Bedienkomfort und hohe Einsparungen ■ Die neue PrimAX ist eine hocheffiziente Premium-Pumpe für den Einsatz in Ein- bis Zweifamilienhäusern. Wie ihre Schwesterpumpen ModulA und VariA überzeugt die PrimAX durch die einheitliche Biral-Bedienphilosophie und garantiert höchste Benutzerfreundlichkeit ebenso wie stets verfügbare Informationen zu den Einstellungen der Pumpe, zum Betriebsstatus und zur aktuellen Fördermenge. Gleich von Beginn weg zählt die neue PrimAX zu den Klassenbesten, dank ihrer überdurchschnittlichen Energieeffizienz (EEI ≤ 0.15). Im Vergleich zu herkömmlichen ungeregelten Pumpen der Effizienzklasse D macht die PrimAX Energieund Kosteneinsparungen von bis zu 90 % möglich. Die Pumpe wartet auch mit nützlichen Zusatzfunktionen und Extras auf: Ein Durchfluss-Indikator zeigt den ungefähren Durchfluss an und dient bei der Inbetriebnahme der Pumpe. Ein Deblockierungssystem (ein kräftiges Vibrieren beim Starten) hilft, Schmutzablagerungen nach längerer Inaktivität zu lösen und der Biral Connector mit Schraubklemmen gewährleistet eine schnelle und einfache Installation. Einer möglichst unkomplizierten Inbetriebnahme dient nicht zuletzt der im Lieferumfang enthaltene zusätzliche Winkelstecker. Die standardmässig verwendeten Wärmeschalen schliesslich verkürzen die Dauer der Installation und machen weitere Kosteneinsparungen möglich. Biral AG www.biral.ch

Biral-Umwälzpumpe PrimAX.

Die Alpha3 ist eine hocheffiziente, elektronisch geregelte NassläuferUmwälzpumpe mit Permanentmagnet-Motor und AutoAdapt-Technik.

Nassläuferpumpe Alpha 3 erhält Auszeichnung ■ Die Heizungs-Umwälzpumpe Alpha3 von Grundfos ist mit dem Innovationspreis Plus X Award ausgezeichnet worden. Die für den einfachen hydraulischen Abgleich entwickelte Version der weltweit meistverkauften NassläuferBaureihe erhielt das Plus X Award-Gütesiegel 2016 in den Kategorien Innovation, High Quality, Funktionalität und Ökologie. Der Plus X Award ist ein international anerkannter Innovationspreis für Industrieprodukte aus den Bereichen Technologie, Sport und Lifestyle und zeichnet in sieben verschiedenen Kategorien wegweisende Produkte aus. Überzeugt hat die Jury unter anderem das innovative Konzept, mit dem die Pumpe als Sensor für den hydraulischen Abgleich genutzt werden kann. Die Alpha3 ist wie das Schwestermodell Alpha2 eine hocheffiziente, elektronisch geregelte Nassläufer-Umwälzpumpe mit Permanentmagnet-Motor und AutoAdapt-Technik, jedoch ab Werk vorbereitet für die Kommunikation mit dem Alpha Reader. Martin Palsa, D-A-CH-Area-Manager bei Grundfos zur Alpha3: «Sie ist eine praxisorientierte Lösung für den Handwerker und trägt dazu bei, dass noch mehr Heizungsanlagen effizienter betrieben werden können. Deswegen freuen wir uns sehr über den Plus X-Award; eine Anerkennung für unser innovatives Konzept.» GRUNDFOS Pumpen AG www.grundfos.ch

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Wärmepumpen mit Scrollverdichter ■ Mit der neuen Version seiner ComfoBox stellte der Raumklimaspezialist Zehnder auf der Swissbau 2016 in Basel eine intelligente Kombi-Lösung aus komfortabler Raumlüftung und hocheffizienter Sole/Wasser-Wärmepumpe vor. Die Zehnder ComfoBox verfügt über die erste Wärmepumpe in Europa mit der sogenannten Copeland-Invertertechnik. Diese bietet mit ihren speziell entwickelten Scroll-Verdichtern eine weitaus höhere Effizienz als traditionelle Verdichter. Darüber hinaus passen die hocheffizienten Zirkulationspumpen ihre Drehzahl an die Heiz- oder Kühlbedürfnisse an. So wird der Energieverbrauch auf ein Minimum reduziert. Die neue ComfoBox vereint die gesamte Haustechnik für Heizen, Kühlen, Lüften und Warmwasserbereitung in einem kompakten Gerät, dessen optimal aufeinander abgestimmte Komponenten für einen reibungslosen und wartungsarmen Betrieb sorgen. Dabei arbeitet das Gerät dank hoher Schalldämmung besonders geräuscharm und vibrationsfrei mit einer Schallemission von lediglich 42 dB. Dank ihrer All-in-One-Lösung ist die Platzanforderung von nur 0,5 m2 Grundfläche minimal. Über Modbus lässt sich die ComfoBox unkompliziert in das Hausleitsystem integrieren. Die neue Zehnder ComfoBox verfügt über eine Wärmepumpe mit hocheffizienten Scrollverdichtern und Zirkulationspumpen.

Zehnder Group Schweiz AG www.zehnder-systems.ch

Neue Geothermie-Wärmepumpe mit Inverter-Technologie ■ An der Messe Bau+Energie in Bern sowie an der Swissbau in Basel stellte das Schweizer Familienunternehmen CTA seine erste Geothermie-Wärmepumpe mit Inverter-Technologie vor. Die neue Optiheat Inverta TWW macht die Nutzung von Erdwärme noch effizienter. Gemäss EU-Energielabel befindet sich dieses Gerät in der höchsten Energieeffizienzklasse A++. Das leistungsgeregelte CTA-Produkt wird in der Schweiz entwickelt und hergestellt und kann heizen und Trinkwarmwasser erwärmen in einem: Diese Wärmezentrale eignet sich für Neubauten und Sanierungen im Einfamilien- und Mehrfamilienhaus. Im Einfamilienhaus kann die Wärmepumpe exakt auf individuelle Bedürfnisse und die Umgebung ausgelegt werden; dadurch werden sowohl Stromkosten als auch Investitionskosten eingespart. Im Mehrfamilienhaus wird pro Partei eine Wärmepumpe installiert, sodass es möglich wird, unabhängig von anderen Wohnparteien seine eigene Wohlfühltemperatur einzustellen. Durch diese Installationsart entstehen keine Wärmeverluste in der Verteilung und es kommt zu keinen langen Warmwasser-Wartezeiten. Das geräuscharme, kompakte und komplett anschlussfertige Gerät gibt es als Sole/Wasser-Wärmepumpe im Leistungsbereich von 2 bis 7,5 kW und einem SCOP (Seasonal Coefficient of Performance) von 5,5 sowie als Wasser/Wasser-Wärmepumpe im Leistungsbereich von 2,5 bis 9 kW und einem SCOP von 7,1. Der integrierte Trinkwarmwasserspeicher fasst 220 Liter. Mit der Inverter-Technologie passt sich die Leistung der Wärmepumpe stufenlos dem Wärmebedarf an. Im Gegensatz zu einem konventionellen On/Off-Verdichter läuft der Inverter-Verdichter nur an wenigen Tagen im Jahr auf dem Maximum. Die Schaltzyklen werden reduziert und so kann die Lebensdauer des Verdichters verlängert werden. Mittels Inverter-Verdichter wird das Gebäude gleichmässig und energieeffizient beheizt. CTA AG, Klima / Kälte / Wärme www.cta.ch

Photovoltaikblume «Smartflower» erzeugt Strom ■ «Smartflower» ist eine Photovoltaikanlage, die rasch und effizient Strom produziert. Innerhalb weniger Stunden kann sie montiert und in Betrieb genommen werden. Mit rund 18 Quadratmetern Solarfläche und der installierten Nennleistung von 2,31 kWp kann dank 2-achsiger Sonnennachführung je nach Region ein Ertrag von 3400 – 6200 kWh pro Jahr.erzielt werden. Wegen der Nachführung produziert Smartflower etwa 40 % mehr Strom als eine fix montierte, optimal ausgerichtete Dachanlage. Die IBAarau Elektro AG in Aarau vertreibt dieses innovative Produkt als Generalvertreterin in der deutschen und italienischen Schweiz und unterstützt die Kunden bei der Bewilligung, bei Montage und Anschluss. Einmal aufgestellt, kann «Smartflower» vom Elektriker in wenigen Minuten ans Stromnetz angeschlossen werden. Wenn es stürmt, nimmt sie eine horizontale Stellung ein, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. «Smartflower» eignet sich für alle Gebäude mit Umschwung und kann z. B. im Garten als Mini-Kraftwerk aufgestellt werden. Die Variante Smartflower POP+ ist ein All-in-One-Solarsystem mit integriertem Stromspeicher (Plug & Play). IBAarau Elektro AG www.smartflower.com

Im Freien aufgestellt erzielt die PV-Blume «Smartflower» einen Solarstrom-Ertrag von 3000 – 6000 kWh pro Jahr.

Die Optiheat Inverta TWW.


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Frischwassertechnik für Warmwassersysteme Fassade der Doma Solartechnik GmbH, verkleidet mit farbigen Grosskollektoren «Doma Flex» für die direkte Wärmegewinnung.

Solarwärme-Grosskollektoren und PV-Montagesysteme ■ Der Geschäftsbereich Sonnenenergie-Systeme der Ernst Schweizer AG präsentierte an der Swissbau u. a. den flexibel gestaltbaren Grossflächenkollektor «Doma Flex Holz» für die Fassade, am ausgestellten Beispiel mit bronzefarbigem Kromatix-Glas. Allgemein stehen für die Sonnenkollektoren momentan acht verschiedene Farben zu Auswahl. Weitere werden derzeit entwickelt. Fassadenkollektoren nehmen viel Energie von der tiefstehenden Wintersonne auf. Im Sommer, wenn ohnehin viel Wärme anfällt, sind die Erträge moderat. Dadurch passen sie sehr gut ins Verbrauchsprofil von Gewerbe- und Wohnhäusern. Dass sich mit Grosskollektoren übliche Aussenwände verkleiden lassen und dadurch ein konventioneller Wetterschild entfällt, spart graue Energie. Schweizer baute Anfang 2015 mit der Übernahme der Photovoltaik-Montagesysteme MSP von Hilti sein Sortiment aus. Das PV-Montagesystem Schrägdach MSP-PR ist dank zweiteiligem Dachhaken und Montageschienen mit Klicksystem sehr einfach und flexibel montierbar. Das an der Messe gezeigte PV-Montagesystem Flachdach MSP-FR-EW ist ein nach Ost-West ausgerichtetes Montagesystem ohne Dachdurchdringung. Auch das bewährte Photovoltaik-Indach-Montagesystem «Solrif» war als massstabgetreues Exponat dabei. Dieses patentierte Montagesystem von Schweizer macht aus einem rahmenlosen Standardmodul einen SolarDachziegel und ersetzt damit die klassische Ziegel-Eindeckung beim Schrägdach.

■ Die Anforderungen an die Warmwassersysteme sind durch die SIA bezüglich Hygiene stark nach oben angepasst worden. Dies gilt insbesondere im Bereich Mehrfamilienhäuser, Sporthallen, Heime oder Spitäler. Die Aquapur-Frischwassertechnik erfüllt neuste Normen (SIA 385/1 und 385/2) und garantiert hohen Warmwasserkomfort bezüglich Dauerleistung, Spitzenverbrauch sowie Temperaturkonstanz. Die modular aufgebaute Aquapur-Frischwassertechnik liefert je nach Typ 600 bis 5000 Liter Warmwasser pro Stunde. Sie ist bewährt, betriebssicher und bei Soltop im Werk komplett vormontiert. Die Aquapur-Modelle Mini, Midi und Maxi richten sich nach der Anzahl Verbraucher und eignen sich auch als dezentrale Warmwasserversorgung ab Fernheizung. Soltop Schuppisser AG www.soltop.ch

Ernst Schweizer AG, Metallbau www.schweizer-metallbau.ch Im Bild die Aquapur-Modelle Mini, Midi und Maxi für den Bedarf von 600 bis 5000 Liter Warmwasser pro Stunde.

Weiterbildung zum Pellets-Experten ■ Dank des erneuerbaren Brennstoffes Holzpellets ist ein komfortables und umweltfreundliches Heizen mit CO2-neutraler Verbrennung möglich. Zudem wird die einheimische Wirtschaft gefördert. Aus diesen Gründen und auch im Hinblick auf zukünftige Vorschriften betreffend CO2-Reduktion bei Heizungen hat sich das Heizen mit Holzpellets in den letzten Jahren als eine immer beliebtere Heizmöglichkeit etabliert. Damit die Gesamtanlage einwandfrei funktioniert, ist das Zusammenspiel von Heizung und Lagerinstallation von zentraler Bedeutung. Auch sind gewisse Anpassungen am Gebäude einzuplanen und Vorschriften zu beachten. Expertenliste auf proPellets-Website Um aktuelles Wissen über das Gesamtsystem zu vermitteln, bietet der Verein proPellets.ch mit der Unterstützung des Bundesamtes für Energie (BFE) die Weiterbildung zum PelletsExperten für Fachkräfte aus der Installations- und Planungsbranche an. Diese umsetzungsorientierte Weiterbildung vermittelt grundlegende Kompetenzen im Bereich Holzpellets. Verschiedene

Heizsysteme werden verglichen, Vorschriften wie beispielsweise zum Brandschutz werden vorgestellt und auch die Lagerinstallation ist ein zentrales Thema. Bei der Besichtigung einer Pelletieranlage erfahren die Kursteilnehmer zudem Wissenswertes über die Herstellung von Pellets. Nachdem die Teilnehmer den Kurs absolviert und bereits drei Pelletsheizungen installiert haben, dürfen diese als PelletsExperte bezeichnet und im entsprechenden Verzeichnis auf www.proPellets.ch gelistet werden. Die Listung im Verzeichnis «PelletsExperte» stellt sicher, dass die kompetenten Fachpersonen schnell und einfach von den Bauherren gefunden werden. Vom Verein proPellets.ch werden sie auch nach der Weiterbildung laufend auf dem neuesten Stand gehalten. Details und Anmeldung zur Weiterbildung unter: www.propellets.ch Kursdaten 9. März 2016 in Balsthal SO 16. März 2016 in Buttisholz LU 23. März 2016 in Gossau SG

proPellets.ch c/o Holzenergie Schweiz 8005 Zürich Tel. 044 250 88 12 E-Mail: info@propellets.ch www.propellets.ch

Zufriedene Kunden dank PelletsExperte. (Bild: DEPI)


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Fachbeitrag zum Projekt «High Ice» des SPF an der Hochschule für Technik Rapperswil

Eiskalt geheizt Eisspeicher sind im Grunde nichts weiter als mit Wasser gefüllte Wannen. So einfach ihr Aufbau ist, so leistungsfähig sind Eisspeicher als Wärmespeicher. In Rapperswil-Jona SG testet das lokale Elektrizitätswerk die Technologie seit drei Jahren auf ihre Alltagstauglichkeit. Das Institut für Solartechnik SPF an der Hochschule für Technik Rapperswil liefert die wissenschaftlichen Grundlagen. Benedikt Vogel, im Auftrag des BFE

■ Rapperswil-Jona ist mit 26 000 Einwohnerinnen und Einwohnern die zweitgrösste Stadt des Kantons St. Gallen. Lokaler Energieversorger ist die Elektrizitätswerk Jona-Rapperswil AG (EWJR). Die Aktiengesellschaft, an der die Stadt mit 20 Prozent beteiligt ist, liefert nicht nur Strom, sie stellt als Generalunternehmerin auch schlüsselfertige Wärmepumpensysteme bereit. Über 600 solche Anlagen sind unterdessen in Betrieb. Um den Strombedarf der Wärmepumpen-Heizsysteme zu senken, hat EWJRGeschäftsführer Ernst Gossweiler ein neues Ziel vor Augen: «Die heute eingesetzten Wärmepumpen arbeiten je nach Typ mit einer Jahresarbeitszahl von ca. 3 bis 4. Sie erzeugen aus dem eingesetzten Strom also das Drei- bis Vierfache

an Wärme. Dieser Wert ist gut, aber noch besser wäre ein Wert von 6 und mehr», sagt Gossweiler. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt Ernst Gossweiler auf Heizsysteme, bei denen die Wärmepumpe mit Sonnenkollektoren und einem Eisspeicher kombiniert wird. Die Wärmepumpe nutzt hier als Wärmequelle nicht Umgebungsluft oder Erdwärme, sondern die Wärme aus den Kollektoren oder die im Eisspeicher deponierte Solarwärme. Scheint die Sonne, ruht die Wärmepumpe meistens: Dann erreichen die Kollektoren hohe Temperaturen von über 50 °C und Warmwasser kann direkt erzeugt werden. Bei Temperaturen von über 30 °C kann noch immer die Heizung direkt versorgt werden. Ist das Wasser aus den Kollektoren weniger

Blick in einen aus Kunststoff gefertigten Eisspeicher. Im Innern sind Eisplatten sichtbar, die entstanden sind, nachdem dem Eisspeicher über die Wärmepumpe Wärme entzogen wurde und das gebildete Eis mechanisch von den Wärmetauschern gelöst wurde. (Foto: SPF)

warm als ca. 30 °C, wird es von der Wärmepumpe auf ein höheres Temperaturniveau gebracht – oder im Eisspeicher deponiert. Die Solarwärme wird auch immer dann in den Eisspeicher geleitet, wenn sie gerade im Gebäude nicht benötigt wird und der Warmwasserboiler durchgeladen ist. Im Eisspeicher kann die Wärme über Tage, Wochen und Monate gespeichert und so auch vom Sommer in den Winter übertragen werden. «Der Eisspeicher hilft uns zusammen mit den Kollektoren, die Wärmepumpe immer sehr effizient einzusetzen», so Gossweiler.

Rapperswil-Jona testet den Eisspeicher

Dieser Eisspeicher mit 75 m3 Volumen bildet das Wärmereservoir für eine Wärmepumpe, die seit Februar 2013 einen Kindergarten in Rapperswil-Jona heizt. Das Bild entstand vor Füllung mit Wasser und Inbetriebnahme. (Foto: SPF)

Die Elektrizitätswerk Jona-Rapperswil AG hat mit dem Eisspeicher-System schon Erfahrung gesammelt. Seit Februar 2013 versorgt eine Sole-Wasser-Wärmepumpe (17 kW) in Rapperswil-Jona einen Kindergarten (360 m2 Energiebezugsfläche EBF) mit Heizwärme und Warmwasser (Warmwasser wird nur relativ wenig benötigt). Als Wärmequelle dienen 64 m2 Sonnenkollektoren, davon 14 m2 unverglast. Letztere nutzen nicht nur Strahlungsenergie, sondern können auch aus der Umgebungsluft Wärme entziehen und sind damit auf Erträge im Niedertemperaturbereich ausgelegt. Der zugehörige Eisspeicher (75 m3) besteht aus einer unterirdischen Betonwanne. Das


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System in dem (relativ schlecht gedämmten) Bestandsbau arbeitet mit einer Jahresarbeitszahl von 5. Wäre der Warmwasserbedarf höher, z. B. wie in Wohngebäuden, könnte eine noch höhere Jahresarbeitszahl erreicht werden, da das Warmwasser im Sommerhalbjahr überwiegend von den Kollektoren und damit mit geringem Elektrizitätseinsatz bereitgestellt werden kann. Ein zweites, grösser dimensioniertes Eisspeicher-System geht Ende 2016 in einem dreistöckigen Neubau mit Gewerbenutzung und sieben Wohnungen (2050 m2 Energiebezugsfläche) in Betrieb: Die Wärmepumpe (50 kW) nutzt 120 m2 unverglaste Kollektorfläche als Wärmequelle – oder den Eisspeicher, welcher ein Volumen von 200 m3 hat. Hier wird das EWJR dann Erfahrungen sammeln können mit einem Gebäude,

das einen gängigen Heiz- und Warmwasserbedarf hat. «Für eine Stadt wie Rapperswil-Jona sind solche Systeme interessant», betont EWJR-Geschäftsführer Gossweiler. Die Verlegung von Erdsonden stosse in dicht bebauten Gebieten nämlich an Grenzen. Auch könnten in Rapperswil-Jona auf einem Drittel des Gemeindegebiets mit Rücksicht auf das Grundwasser keine Erdsonden verlegt werden.

Simulation für Auslegung von Heiz-Systemen Ganz neu ist die Nutzung von Eisspeichern nicht. Seit längerem werden solche Anlagen in industriellen Kühlhallen für die Kälteerzeugung mit billigem Nachtstrom verwendet. Erst seit wenigen Jahren kommen Eisspeicher aber als Komponenten von Heizungssystemen zum Einsatz. In Genf wurden 2014

Schematische Darstellung eines Heizsystems aus Wärmepumpe, Sonnenkollektoren (verglast/unverglast) und Eisspeicher. (Grafik: SPF)

Wie Eis Wärme speichert Eisspeicher machen sich das physikalische Phänomen zunutze, dass bei der Umwandlung von Wasser in Eis bzw. von Eis in Wasser relativ grosse Wärmemengen im Spiel sind. Ein Eisspeicher mit 75 m3 Volumen, wie er in einem Kindergarten in Rapperswil-Jona im Einsatz ist, kann durch den Vereisungsvorgang – also bei der Umwandlung von nullgrädigem Wasser in nullgrädiges Eis – Kristallisationswärme im Umfang von 5200 kWh abgeben, wenn man annimmt, dass 75 Prozent des Speicherwassers vereist werden können. Diese Wärmemenge entspricht dem Heizwärmebedarf des Kindergartens während rund eines Wintermonats. Der Vergleich zeigt: Der Eisspeicher hält ein grosses Wärmereservoir, das von der Wärmepumpe genutzt werden kann, zu den Zeiträumen bereit, in denen die Sonnenkollektoren wetterbedingt als Wärmequelle nicht zur Verfügung stehen. Liefern die Sonnenkollektoren mehr Wärme, als im Kindergarten gerade gebraucht wird, kann diese Energie im Eisspeicher zum Schmelzen von Eis eingesetzt werden. Wird das Wasser im Eisspeicher noch zusätzlich aufgewärmt, in der Pilotanlage bis Ende Sommer typischerweise bis auf 55 °C, kann dort nochmals Wärme in erheblichem Umfang gespeichert werden. Ausserdem steht der Eisspeicher im Austausch mit dem Erdreich, das ihn umgibt, sodass seine Wärmeverluste aus dem Sommer im Winter teilweise wieder zurückfliessen und zum Schmelzen des Eises und zum Heizen des Gebäudes eingesetzt werden. Das Rapperswiler Forschungsprojekt hat sich auf Sole-Wasser-Wärmepumpen fokussiert. Eisspeichersysteme sind im Prinzip aber auch mit Luft-Wasser-Wärmepumen möglich. Vgl. auch Dossier unter www.hk-gt.ch > Dossiers > Wasserphysik & Eisspeicher

Daniel Philippen mit dem Eisspeicher im Labor des Instituts für Solartechnik SPF an der Hochschule für Technik Rapperswil. Im Wasser sichtbar: die Rohre des Wärmetauschers. (Foto: Benedikt Vogel)

zwei 30-m2-Eisspeicher der Firma Fafco SA (Biel) in zwei achtstöckigen Wohnblocks eingebaut. Heizungsfirmen wie Viessmann-Isocal sehen für Heizsysteme aus Wärmepumpe, Sonnenkollektoren und Eisspeicher einen wachsenden Markt. Gleichzeitig besteht für die Optimierung der jungen und vergleichsweise teuren Technologie noch Forschungsbedarf. Einen wichtigen Beitrag in dieser Hinsicht leistet das Institut für Solartechnik (SPF) der Hochschule für Technik Rapperswil. Die Forscher haben in einem kürzlich abgeschlossenen Projekt («High Ice») eine Simulationsumgebung entwickelt, mit dem sich das Zusammenspiel der Systemkomponenten – Wärmepumpe, Sonnenkollektoren, Eisspeicher – darstellen und optimieren lässt. Die Simulation wurde anhand von drei fiktiven Modell-Einfamilienhäusern – Bestandsbauten mit einem Wärmebedarf von 59 kWh/m2a, 124 kWh/m2a und 128 kWh/m2a – entwickelt. Mit den erstellten Algorithmen können Planer zum Beispiel feststellen, wie gross die Komponenten für eine bestimmte Liegenschaft dimensioniert werden müssen, um ohne Zusatzheizung (z. B. Elektroheizstab oder Gasheizung) über den Winter zu kommen. Das Projekt wurde im Auftrag des Bundesamts für Energie durchgeführt.

Viel Wärme mit wenig Strom Die Berechnungen im Rahmen von «High Ice» bestätigen: WärmepumpenHeizsysteme mit Sonnenkollektoren und Eisspeicher erzielen Wärmeerträge,


Wärmetauscher mechanisch enteisen

Dieser Kindergarten in Rapperswil-Jona wird seit Febraur 2013 mit einer Wärmepumpe beheizt, die Wärme aus Solarkollektoren und einem unterirdischen Eisspeicher bezieht. (Foto: SPF)

die sechsmal höher liegen als die eingesetzte Strommenge. Als Messgrösse dient dabei die sogenannte Systemjahresarbeitszahl, welche die gesamte Wärmelieferung (Heizung, Warmwasser) in Bezug setzt zu der Summe des eingesetzten Stroms (für die Wärmepumpe, aber auch für Umwälzpumpen von Kollektorfeld und Heizkreislauf sowie für Regelungstechnik). Zum Vergleich: Die Systemarbeitszahl einer durchschnittlichen Luft-Wasser-Wärmepumpe liegt nach Angaben der Rapperswiler Forscher bei 2,8, jene eines gängigen Erdsonden-Heizsystems bei 3,7. Die Wissenschaftler des SPF zeigen in ihren Berechnungen, dass das darge-

stellte Heizsystem unter Einbezug der grauen Energie eine gute Ökobilanz aufweist, dies allerdings nur bis zu einer bestimmten Grösse des Eisspeichers bzw. der Kollektorfläche. Die ökonomische Betrachtung schliesslich zeigt, dass das Heizsystem mit Gestehungskosten von 30 Rp./kWh Wärme vergleichsweise teuer ist. «Heute sind Wärmepumpen mit Sonnenkollektoren und Eisspeicher noch teurer als Erdsonden-Systeme, aber wir sehen Wege, mittelfristig auf die gleichen Kosten zu kommen», sagt SPF-Forscher und «High Ice»-Projektleiter Daniel Philippen. So führe der Einsatz unverglaster Kollektoren zu einer besseren Wärmeausbeute und erlaube,

In Eisspeichern wird normales Leitungswasser als Speichermedium eingesetzt; für den Wärmetransport zwischen den Sonnenkollektoren, dem Eisspeicher und der Wärmepumpe hingegen wird eine Sole (aus Wasser und Frostschutzmittel Glykol) verwendet. Der Energieaustausch im Eisspeicher erfolgt mittels Wärmetauschern, welche im Wasser des Eisspeichers eingetaucht sind und von der Sole durchströmt werden. Ist die Sole kühler als 0 °C, bildet sich an der Oberfläche der Wärmetauscher eine Eisschicht. Dieser Effekt ist erwünscht, da dem Speicherwasser auf diese Weise seine latente Wärme (Schmelzwärme) entzogen werden kann. Wird das Eis auf den Wärmetauschern jedoch zu dick, senkt sich die Quelltemperatur für die Wärmepumpe zu stark ab, was aus Gründen der Effizienz der Wärmepumpe vermieden werden sollte. Im Eisspeicher, den das SPF für die Elektrizitätswerke Jona-Rapperswil AG entwickelt hat, wird das Eis deswegen periodisch entfernt. Das wird erreicht, indem warme Sole aus den Sonnenkollektoren durch die Wärmetauscher geleitet wird. Diese Erwärmung löst die Eisschichten ab, worauf sie im Speicherwasser auftreiben. Im Rahmen des «High Ice»-Projekts haben die SPF-Forscher einen neuen Weg zur Enteisung der Wärmetauscher erprobt: Sie entwickelten einen Wärmetauscher aus EPDM-Gummi, der sich durch eine Erhöhung des Innendrucks verformen lässt, womit sich die Eisschicht an seiner Oberfläche mechanisch entfernen lässt. Die Forscher konnten zeigen, dass eine mechanische Enteisung des Wärmetauschers grundsätzlich funktioniert, dessen Enteisung somit bei laufender Wärmepumpe möglich ist. Allerdings stellten die Forscher fest, dass das extrudierte EPDM für diesen Zweck nicht optimal geeignet ist, da es nach dem Produktionsprozess eine zu raue Oberfläche aufweist und deswegen aufwendig nachbehandelt werden muss. Weitere Entwicklungsarbeit wäre deshalb notwendig, um ein marktreifes Produkt zu erhalten. Durch den Einsatz von Kunststoff-Wärmetauschern erhoffen sich die Forscher, einfachere und kostengünstigere Eisspeicher-Anlagen entwerfen zu können. Ein weiterer Ansatz besteht in der Verwendung vorgefertigter Standard-Behälter, z. B. grosser zylindrischer Tanks, welche erdvergraben als Eisspeicher eingesetzt werden können. In den Laborversuchen am SPF konnte bereits gezeigt werden, dass mit den enteisbaren Wärmetauschern auch solche Speicherformen sehr gut verwendet werden können.

Der Eisspeicher wird hauptsächlich im Frühjahr und Sommer beladen. Aber auch im Winter wird mit Solarwärme immer wieder Wärme eingetragen, um Eis zu schmelzen. In den Monaten Dezember bis April ist der Speicher vereist und seine Temperatur liegt bei 0 °C. (Grafik: SPF)

In einem Anschlussprojekt («IceEx») wollen die Forscher des SPF ihre Untersuchungen rund um die Wärmetauscher intensivieren. Erforscht werden sollen unter anderem deren mechanische Stabilität, Leistungsfähigkeit und Kostensenkungspotenzial.


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Ein aus Kunststoff gefertigter Eisspeicher des Schweizer Herstellers Rotaver. (Foto: SPF)

die Eisspeicher kleiner und damit kostengünstiger zu bauen.

Kostensenkung durch Standardisierung Die Kosten beschäftigen auch die Nutzer der Eisspeicher-Technologie. Ernst Gossweiler veranschlagt für das innovative Heizsystem, das EWJR Ende 2016 in einem Rapperswiler Neubau in Betrieb nehmen wird, Investitionskosten von rund 420 000 Franken und damit etwa doppelt so viel, wie eine Erdsonden-Heizung kosten würde. Die Mehrkosten entstehen auch dadurch, dass die Projektbeteiligten hier Neuland betreten und der Aufwand für die Erstellung entsprechend grösser ist. Von solchen Hürden lässt sich der Promoter der Eisspeicher-Technologie aber nicht entmutigen. Standardisierung werde in Zukunft deutliche Kostensenkungen ermöglichen, sagt Gossweiler. Er entwickelt denn auch schon Ideen, um die Technologie für die Anwendung in Einfamilienhäusern zu adaptieren. ■

Solche Wärmetauscher aus EPDM-Gummi (oben: Schnittbild) haben die Rapperswiler Forscher verwendet, um die mechanische Enteisung zu untersuchen. (Grafik: SPF)

www.spf.ch Den Schlussbericht zum Projekt «High-Ice – System development for high solar thermal gains with ice storage and heat pump» findet man unter: www.spf.ch/HighIce Weitere Auskünfte zu dem Projekt erteilt Jean-Christophe Hadorn (jchadorn@baseconsultants.ch), Leiter des BFE-Forschungsprogramms Solarwärme und Wärmespeicherung. Weitere Fachbeiträge über Forschungs-, Pilot-, Demonstrations- und Leuchtturmprojekte im Bereich Solarwärme und Wärmespeicherung finden Sie unter www.bfe.admin.ch/ct/solar Technologiestudie «Eisspeicher-Wärmepumpen-Anlagen mit Sonnenkollektoren» im Auftrag von EnergieSchweiz: www.energieschweiz.ch/_ws/publication Details.aspx?id=p7589&lang=de-ch

Die Simulationen zeigen für eines der untersuchten Modellhäuser, wie sich die Grösse des Eisspeichers (10 bis 40 m3) auf die Systemjahresarbeitszahl (links) und den jährlichen Strombedarf der Back-up-Heizung (rechts) auswirkt, abhängig davon, ob verglaste Kollektoren (oben) oder unverglaste Kollektoren (unten) zum Einsatz kommen. (Grafik: SPF)

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Am SPF-Workshop wurde den Teilnehmern die kompakte Konstruktion einer Wärmepumpe mit integriertem Speicher demonstriert.

SPF-Workshop zu Solarenergie und Wärmepumpen: neue Generation vorgestellt

Wärmepumpen, Solarenergie und Speichertechnik effizient kombinieren Am Workshop zu Solarenergie und Wärmepumpen wurden die Resultate des vierjährigen MacSheep-Forschungsprojekts vorgestellt. Die nächste Generation solcher kombinierter Systeme kann mit einem Viertel weniger elektrischer Energie für die Wärmepumpen auskommen. Das angestrebte Ziel konnte mit geeigneten Massnahmen erreicht werden. Jürg Wellstein

■ Beim MacSheep handelt es sich nicht um schottische Schafszucht. Der Name steht für ein internationales Forschungsprojekt, bei dem zwei Schweizer Partner intensiv mitgewirkt haben: das Institut für Solartechnik (SPF) an der HSR Rapperswil und Energie Solaire SA in Sierre. MacSheep – new Materials and control for a next generation of compact combined Solar and heat pump systems with boosted energetic and exergetic performance – hat sich auf die Entwicklung von kompakten, effizienten Solar-Wärmepumpen-Systemen der nächsten Generation fokussiert. Ziel des im Jahr 2012 gestarteten Projekts war, eine Reduktion von 25 Prozent des elektrischen Energiebedarfs solcher Heizsysteme zu erreichen. Es sind also Anlagen, welche Raumwärme und Warmwasser für Einfamilienhäuser auf der Basis von Sonnenenergie und Wärmepumpen zur Verfügung stellen. Zum Abschluss des Projekts wurden am 18. November 2015 die er-

mittelten Resultate und daraus erfolgten konstruktiven Entwicklungen an einem Workshop in Rapperswil vorgestellt.

Partner aus sechs Ländern Mit dem SPF als koordinierende Organisation waren an dem Projekt fünf Forschungspartner und vier Industriepartner aus sechs Ländern beteiligt. Am Anfang standen folgende grundlegende Fragen zur Leistung eines kombinierten Systems mit Solarkomponenten und Wärmepumpen: • Wie viele Energiequellen können genutzt werden? • Ist eine Leistungsregelung sinnvoll? • Welche Wirkung hat eine EconomizerSchaltung? • Welche Typen an Kollektoren sind einzusetzen, thermische Sonnenkollektoren oder Hybridkollektoren (PVT)? • Werden selektive Schichten benötigt, um mehr Ertrag zu generieren? Die im Rahmen des MacSheep-Projekts entwickelte wetterUnd wie muss der Speicher beschaf- beständige Beschichtung von Energie Solaire SA konnte anhand von kompletten Kollektoren vorgestellt werden. fen sein?


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Bei der Speicher-Frage stellte sich aufgrund von Simulationen heraus, dass es einerseits auf eine optimierte Temperaturschichtung ankommt, anderseits die Wärmeverluste zu minimieren gilt sowie Hydraulik und Regelung bestmöglich zu planen sind.

Teams entwickelten Prototypen zu Solarpaneelen und Speichern Vier Teams gingen dann an die konkrete Entwicklung von Systemen, wobei insgesamt vier Prototypen geschaffen wurden. Die beiden Schweizer Teilnehmer haben sich zusammen mit dem österreichischen Institut für Wärmetechnik (IWT) der TU Graz auf unverglaste, mit selektiver Beschichtung ausgestattete Solar-Paneele als Wärmequelle konzentriert. Energie Solaire SA stellt selektive Beschichtungen mit idealen optischen Eigenschaften und hoher Beständigkeit her. Die auf Schwarzchrom basierende Schicht wird durch ein galvanisches Verfahren auf Edelstahlbleche oder -rohre aufgebracht und ist bis zu einer Temperatur von 300 °C beständig. Die entsprechend entwickelten Kollektoren wurden am Workshop vorgestellt. Im Rahmen des MacSheep-Projekts wurde eine neue, wetterbeständige Beschichtung entwickelt und die entsprechende Absorberfertigung aufgebaut. Für die Montage auf Flachdächer wurde eine Konstruktion geschaffen, die einerseits ein flächenoptimiertes Kollektorfeld mit hoher Flächennutzung (65 % Verhältnis Kollektorfläche / Dachfläche), anderseits rasche Montage und geringes Gewicht bietet. Das IWT hat sich mit der Konzipierung einer Wärmepumpen-Speicher-Einheit beschäftigt, die mit Drehzahlregelung, Enthitzerschaltung und Zwischeneinspritzung ausgestattet ist. Der 750-Liter-Speicher sowie die gesamten Installationen der Wärmepumpe sind umhüllt mit einem Mantel aus VIP-Elementen (Vakuum-Isolation-Module), sodass eine Minimierung der Wärmeverluste erfolgt. Die Tests auf dem SPF-Prüfstand haben schliesslich überzeugt: Die 25-Prozent-Reduktion beim Strombedarf kann erreicht werden.

Trinkwarmwasser und Schichtungseffizienz Am Workshop wurden auch diverse periphere Themen behandelt, so etwa der Technologievergleich für die Trinkwarmwasserbereitung in Einfamilienhäusern mit Photovoltaik und Wärmepumpe gegenüber der Solarthermie.

Die Konstruktion der Wärmepumpe-Speicher-Einheit wird umhüllt von einem wärmedämmenden Mantel aus VIP-Elementen. (Bild: MacSheep/IWT)

Neben der Erkenntnis, dass die jeweiligen Gegebenheiten das Resultat bestimmen, wurde darauf hingewiesen, dass bis 2025 alle Systeme mit Solarnutzung das Potenzial haben, eine relevante Kostenreduktion zu erzielen. Wohl liegt auch dann der Vorteil der PV-Anlage darin, überschüssigen Strom ins Versorgungsnetz abgegeben zu können, obschon dies in Zukunft an Bedeutung verlieren wird. Im Blick auf die Gesamtsysteme spielt der Speicher bekanntlich eine zentrale Rolle. Das SPF hat sich durch umfassende Versuche mit der Schichtungseffizienz beschäftigt und erkennen können, dass diese weit wichtiger ist als die Wärmeverluste des Speichers. Gerade bei der Kombination von Wärmepumpe und Kombispeicher hat die Schichtungseffizienz des Speichersystems enorme Auswirkungen auf den elektrischen Bedarf der Wärmepumpe. Mit entsprechenden konstruktiven Massnahmen lässt sich die Schichtung optimieren (vgl. HK-Gebäudetechnik 11/15, Seiten 30 – 33). Auch Hybrid-Kollektoren wurden in Rapperswil erneut thematisiert. Zum einen in einem Gesamtsystem zur gemeinsamen Nutzung von Wärme und Strom, anderseits ist das SPF bei zwei Monitoring-Programmen involviert, bei denen die Effizienz solcher Kollektoren im Praxiseinsatz und für die Regeneration von Erdwärmesonden untersucht wird.

Partner für weitere Projekte gesucht

MacSheep ist zu Ende gegangen. Eine zusammenfassende Buchpublikation einerseits, verschiedene konstruktive Entwicklungen anderseits, die in den Tests erfolgversprechend waren, sind die Resultate. Am Workshop wurde auch darauf hingewiesen, dass Partner für die weitere Produktentwicklung gesucht werden, damit die nächste Generation solcher kombinierter Systeme auf den Markt kommen kann. ■ Die Resultate des vom SPF koordinierten Forschungsprojektes sind im Buch «Solar and Heat Pump Systems for Residential Buildings» zusammengefasst (s. unser Hinweis auf S. 30). Weitere Impressionen zum SPF-Workshop: www.hk-gt.ch > Bildergalerien

www.spf.ch

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Schmid Textilrewashing AG in Suhr AG setzt auf Photovoltaik-Fachkompetenz von LG und eco energie a+ plus ag

Mit Solarkraft sauber Energiekosten sparen ■ Ohne Frage: Industriebetriebe der unterschiedlichsten Branchen benötigen tagtäglich viel Energie. Das gilt insbesondere für grosse Textilwäschereien. Um Stromkosten zu sparen und nachhaltiger zu wirtschaften, hat sich das Schweizer Familienunternehmen Schmid Textilrewashing AG mit Sitz in Suhr AG 2015 für eine Photovoltaikanlage von LG Electronics entschieden. Die Module der LG NeON 2-Reihe bieten dank ihrer Cello-Technologie eine erstklassige Energieleistung. Durch die Verwendung von zwölf Drähten anstelle von drei Ribbons werden hierbei Leistung und Zuverlässigkeit optimiert. Christoph Streuli, Geschäftsführer der Grosswäscherei, kommentiert: «Umweltbewusstes Handeln ist uns ein zentrales Anliegen. Wir wollen Ressourcen sparsam einsetzen, effizient damit arbeiten, sie wiederverwenden und wenn möglich neutralisieren oder umweltgerecht entsorgen. Dafür haben wir modernste technische Anlagen, die täglich von unseren Technikern betreut und optimiert werden. Dank der neuen PV-Anlage können wir auf unserem eigenen Dach günstiger Energie produzieren als diese vom Energieversorger zu beziehen.» Leistungsstarke Anlagen, geschlossene Kreisläufe und Ressourceneffizienz machen die Schmid Textilrewashing AG zur aktuell umweltschonendsten Wäscherei der Schweiz. Zu den Geschäftsbereichen gehören sowohl Corporate Fashion als auch Gastrowäsche, umfassende Reinigungsdienstleitungen in Hotels und Unternehmen sowie Reinhaltematten und Veredelung. Eine andere Halle des Wäschereiexperten wurde bereits 2014 durch die eco energie a+ ag mit Photovoltaik-Technologie ausge-

stattet (228 kWp). Die 666 NeON 2-Module der neuen Anlage, die Ende 2015 in Betrieb ging, haben eine Fläche von 1100 m2 auf 1700 m2 Dachfläche und eine Nennleistung von 210 kWp.

LG-Module: gutes Preisleistungsverhältnis

Anlieferung der Paletten mit den 666 Modulen auf das Dach per Spezialkran.

Urs Lüscher, Geschäftsleiter der eco energie a+ plus ag, berichtet über die zentralen Beweggründe und Anforderungen des Unternehmens im Auswahlprozess: «Finanzielle Überlegungen standen sicherlich im Vordergrund. Hinzu kommen Nachhaltigkeitsaspekte. Auch bei uns stehen Qualität und Ökologie an erster Stelle. Daher setzen wir vorwiegend Produkte namhafter Hersteller ein und vertrauen auf die Qualität sowie die Verlässlichkeit der LGTechnologie.» Bei der Textilrewashing AG sei es im Vorfeld insbesondere darum gegangen, einen maximalen Ertrag aus der Dachfläche zu erzielen. Eine Seite des Hallendachs ist dabei nach Süden, die andere Seite nach Norden ausgerichtet. Da die Dachneigung mit zwei Grad sehr gering ist und daher der Selbstreinigungseffekt durch den Regen eher schwach ausfällt, wurde die Unterkonstruktion so ausgeführt, dass die Module eine zusätzliche Neigung von rund drei Grad erhalten. Dadurch kann der Reinigungseffekt der Module verbessert werden. Weshalb hat LG den Zuschlag des Kunden erhalten? Lüscher führt aus: «Das liegt zum einen an der Qualität der Module und des sehr hohen Wirkungsgrads. Wir konnten hier eine klare Empfehlung abgeben. Darüber hinaus ist die Cello-Technologie der NeON 2-Module im Vergleich am weitesten ausgereift.» Da der Strom auf die verschiedenen


Energie | Wärme | Strom | Drähte verteilt werde, gebe es deutlich weniger Energieverluste als bei anderen Modulen. Auch die Zusammenarbeit mit dem Weltkonzern LG verlaufe stets partnerschaftlich und reibungslos. Damit nicht genug: Hervorzuheben sind bei den NeON 2-Modulen auch das sehr gute Schwachlichtverhalten und die erhöhte Leistungsgarantie. «Das Preisleistungsverhältnis überzeugt», fasst Lüscher zusammen. Zudem sei auch die Montage unproblematisch verlaufen. Via Solar-Log lassen sich die Module überwachen und gleichzeitig Daten aufbereiten: Hierdurch profitieren Photovoltaikanlagenbesitzer von Datentransparenz und verbessertem Überblick. «Da wir uns die Daten jeden Tag ansehen, haben wir die Gewissheit, dass die vielen Kraftwerke für Sonnenenergie mit über 4 MW Leistung, die wir bisher realisiert haben,

Der Montage-Leiter Pascal Steiger ist mit einem Nissan e-NV200 unterwegs, betrieben mit 100 % Solarstrom.

normal und störungsfrei produzieren», sagt Solarspezialist Lüscher.

Anlage deckt 10 % des Energiebedarfs Christoph Streuli von der Schmid Textilrewashing AG resümiert: «Die neue Anlage deckt mit ihren 210 Kilowatt zehn Prozent unseres Energiebedarfs. Zirka 95 Prozent des Solarstroms verbrauchen wir zeitgleich an den Arbeitstagen. Sollte es in den kommenden Wochen und Monaten an den Sonntagen, also den Tagen, an denen unsere Maschinen still stehen, ab und zu sehr sonnig sein, werden wir wohl auch ins öffentliche Netz einspeisen.»

Über die Schmid Textilrewashing AG Die Schmid Textilrewashing AG ist ein Schweizer Familienunternehmen in der fünften Generation mit Sitz in Suhr AG. Geführt wird das Unternehmen ausschliesslich von Familienmitgliedern, die persönliches Engagement und Beständigkeit garantieren. Die Firma ist zu 100 Prozent schweizerisch und selbständig. Spezialisiert hat sie sich auf das Textilrewashing, das in der modernen Industriewäscherei vier verschiedene Standbeine umfasst. Sinnvoll ergänzt mit den vor- und nachgelagerten Angeboten, vom Verkauf der Textilien bis zur Verteilung der Textilien im Betrieb der Kunden, bietet Schmid Textilrewashing ein umfassendes Paket an Dienstleistungen rund um Sauberkeit am Arbeitsplatz. Die über 150 Mitarbeitenden sind dem Unternehmen sehr wichtig. Kundenorientierung sowie ein gut abgestimmtes Qualitäts-, Gesundheitsund Umweltbewusstsein sind zentrale Firmengrundsätze.

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Über die eco energie a+ plus ag

Die eco energie a+ plus ag aus Schöftland AG ist das führende Unternehmen der Region im Bereich Photovoltaik. Als Generalunternehmer realisiert es Photovoltaikanlagen für verschiedene Kundenanforderungen und Branchen. Vom Aufzeigen der Möglichkeiten, der Projekterarbeitung, der Montage und Installation bis zur Inbetriebnahme und zum Unterhalt. Auch administrative Arbeiten wie Förder- und Baugesuch, Installationsanzeige, Planvorlage und Anlagedokumentation sind für die Mitarbeiter eco energie a+ plus ag eine Selbstverständlichkeit. Die Realisierung der Anlagen erfolgt oft in Zusammenarbeit mit Spezialisten ihres Fachs, darunter Zimmermann, Statiker, Dachdecker und Gerüstbauer. Bereits Mitte der 70er-Jahre war die Elektro Lüscher und Zanetti AG, aus der die Firma eco energie a+ ag hervorging, einer der Pioniere im Bereich Solar- und Wärmepumpenanlagen. Hunderte von Anlagen wurden seitdem verwirklicht. ■ www.ecoeap.ch www.lg-solar.com www.schmid-terewa.ch

Damit alle voll auf ihre Kosten kommen.

Die Ansprüche an Komfort und Lebensqualität sind individuell – Energiekosten wollen deshalb gerecht verteilt sein. Mit neusten Technologien können Verbrauchsdaten effizient erfasst, abgelesen und verrechnet werden. Wir bieten hochwertige Wärme-, Kälteund Wassermesssysteme mit Daten-Bus oder Funk. Die Produkte sind einfach installierbar und messgenau. Nutzen Sie unsere Kompetenz und Erfahrung – wir sind gerne für Sie da. Rapp Enserv AG | Basel | Münsingen | Affoltern a. Albis | Lugano | T +41 58 595 77 44 | enserv@rapp.ch | www.rapp.ch

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Erdwärmesonden: Hinterfüllung muss passen

Qualitätssicherung bei der Hinterfüllung Wärmepumpen sind auf Erfolgskurs. Bei mehr als einem Drittel wird die benötigte Umweltwärme aus dem Untergrund gewonnen. Erdwärmesonden sind dabei Stand der Technik, doch die kritische Grösse stellen deren Hinterfüllungen dar. Prüfverfahren stehen zur Verfügung, müssen aber auch zum Einsatz kommen, damit die langfristige Effizienz gewährleistet werden kann. Jürg Wellstein

■ Mehr als ein Drittel aller installierten Wärmepumpen beziehen ihre nutzbare Umweltwärme aus dem Erdreich. Mit Erdwärmesonden (EWS) verbunden erschliessen sie das jeweilige Potenzial der geothermischen Energie. Für eine gute thermische Anbindung zum Austausch von Wärme bzw. zur Nutzung des Erdreichs als saisonaler Speicher ist allerdings die Ausführungsqualität entscheidend. Davon abhängig sind ebenso die Leistungsfähigkeit der Sonden und somit die Effizienz des Gesamtsystems. Die sorgfältige Planung und Ausführung sowie eine mögliche Überprüfung der Hinterfüllung von Erdwärmesonden stellen also wesentliche Aufgaben dar. Dazu existieren einige wenige Mess- und Prüfverfahren,

mit welchen eine Beurteilung der Ausführungsqualität nach Vollendung der Bohr- und Installationsarbeiten möglich ist; offenbar werden diese Verfahren jedoch nicht flächendeckend angewendet.

Wirkungsgrad und Leistungsfähigkeit von Wärmepumpenanlagen hängen auch von den Erdwärmesonden und der Qualität von deren Hinterfüllungen ab.

Ausführungsqualität mit Fragezeichen Das Gütesiegel der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz (FWS) stellt ein wesentliches Instrument zur Qualitätssicherung von Erdwärmesonden und deren Hinterfüllung dar. Durchgeführte Vollzugskontrollen haben bei Stichproben jedoch ergeben, dass bei angekündigten Kontrollen 15 % der Bohrstellen Mängel an der Hinterfüllung aufwiesen, und bei nicht angekündigten Kontrollen sogar 38 %. Im Weiteren hält die entsprechende FWS-Fachkommission fest, dass

Eingebrachte Erdwärmesonden werden für die Prüfung vorbereitet.

eine flächendeckende Kontrolle fehle und Risiken bei Einbau, Hinterfüllung und Tests vorhanden sind. Bis zu 150 Meter Tiefe ist die Realisierung heute im Allgemeinen zwar problemlos, dafür nehmen die Schwierigkeiten ab ca. 250 Meter Tiefe deutlich zu. Glücklicherweise hält man das Schweizer Molassebecken jedoch für «gutmütig». Spektakuläre Schäden, wie sie beispielsweise aus Deutschland bekannt geworden sind, treten in der Schweiz daher selten auf. Die Massnahmen zur Qualitätssicherung sind hier – im Bewusstsein der Bedeutung für eine erfolgreiche Marktentwicklung – schon vor langer Zeit eingeführt worden. Doch Kontrollen in Form von Baubegleitungen und Ausführungsüberwachungen sind mit grossem Aufwand und relativ hohen Kosten verbunden. Die seit rund fünf Jahren zu beobachtende Stagnation bei der Erdwärmesonden-Installation im Neubaubereich (bei über 1,6 Mio. Laufmeter pro Jahr) und die leichte Abnahme bei Sanierungsprojekten (knapp 900 000 Laufmeter pro Jahr) mögen unterschiedliche Gründe haben. Tatsachen sind heute zahlreiche Bohranbieter und ein entsprechender Preiskampf. Ob damit auch die Gefahr von Qualitätsminderungen einhergeht, mag offen bleiben. Wäre dies tatsächlich der Fall, so würde diese negative Entwicklung aber die im WärmepumpenSektor gemachten Fortschritte torpedieren. Es geht ja um Gesamtsysteme, die


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möglichst hohe Wirkungsgrade und damit auch Kundenzufriedenheit erreichen müssen. Deshalb sollten keine Kompromisse bei der Qualität der Erdwärmesonden eingegangen werden, wenn es um einen einwandfreien Betrieb geht.

Vier unterschiedliche Prüfmethoden Als geeignete Hinterfüllung, welche die bestmögliche thermische Anbindung von Sonde und Untergrund gewährleistet, wird ein optimal wärmeleitendes Material angesehen. Dabei müssen die Erdsondenrohre über die gesamte Länge des Bohrlochs vollständig umschlossen werden, homogen im Bohrloch verteilt und verfestigt sein, ohne Lufteinschlüsse aufzuweisen und in maximalem Kontakt mit der Bohrwand stehen. Dieser Zustand sollte auch nach zahlreichen Betriebsjahren noch erfüllt sein, also nach vielen Temperaturzyklen und -schwankungen. Ein Autorenteam der CSD Ingenieure AG in Liebefeld BE und der Geotest AG in Zollikofen BE hat sich im Auftrag des Bundesamts für Energie der Qualitätssicherung von Erdwärmesonden angenommen und eine Übersicht über Messmethoden zur Prüfung der Hinterfüllung erstellt. Dabei wurden marktreife Methoden, heute im Einsatz stehende Verfahren und Geräte betrachtet. Die Methoden wurden nach vier unterschiedlichen Kriterien geordnet.

Strahlung im Bohrloch misst, und der Gamma-Gamma-log, bei welcher das Bohrloch mit einer radioaktiven Strahlungsquelle durchfahren und die Rückstreuung gemessen wird. Um Hohlräume aufzuspüren, wird die Eigenschaft genutzt, dass das y-Signal proportional zur Dichte der Umgebung ist. Diese Methoden kommen bei der Baugrunderkundung für die Analyse der erbohrten Schichten und Hohlräume schon seit einiger Zeit zum Einsatz. Die Durchführung geschieht dabei im noch nicht hinterfüllten, offenen Bohrloch. Für die eigentliche Messung der Hinterfüllung und deren Dichteprofil muss der Sensor des Messgeräts das EWS-Rohr durchfahren. Offenbar werden diese radioaktiven Methoden in der Schweiz standardmässig

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meter wie Injektionsdruck, Suspensionsdurchfluss und -dichte. Oft nennt man sie auch volumetrische Methoden. Sie weisen prinzipielle Vorteile gegenüber den anderen Methoden auf. Erstens können sie nach Erstinstruktion von der Bohrunternehmung selbst durchgeführt werden, was die Kosten insgesamt tief hält. Zweitens können mechanische Methoden noch während des Bohrablaufs relevante Informationen liefern, wodurch auf allfällige, geologisch bedingte Probleme reagiert werden kann. Sind Schwierigkeiten erkennbar, kann der Hinterfüllvorgang beeinflusst werden, z. B. mit einer Veränderung der Suspensionsviskosität durch Zumischen von Bentonit, Verwenden von Spezialmaterialen wie Ton-

Thermische Methoden Thermische Methoden werden in der Regel als Planungswerkzeug eingesetzt. Beispielsweise wird mit dem Thermal Response Test (TRT) an einer Probebohrung die effektive Wärmeleitfähigkeit der geologischen Schichten über den Tiefenbereich einer Erdwärmesonde gemessen. Diese ermittelten Werte dienen dann zur Dimensionierung eines Erdwärmesondenfelds. Die Genauigkeit der Auslegung wird damit wesentlich erhöht. Thermische Methoden werden nach Abschluss der Bohr- und Hinterfüllarbeiten eingesetzt. Je nach Lieferant wird empfohlen, mehrere Tage bis zum Messbeginn abzuwarten, damit sich Erdwärmesonde, Hinterfüllung und Umgebungsgestein im thermischen Gleichgewicht befinden. Die Hinterfüllung der Erdwärmesonde kann jedoch zu diesem Zeitpunkt nicht mehr angepasst werden.

Radioaktive Methoden Bei diesen Methoden sind zwei verschiedene Kategorien zu unterscheiden: Gamma-Ray-Log, welcher die natürliche y-

Prüfgeräte in anspruchsvoller Umgebung: Das DPG-C3 von Geowatt ist ein vollautomatisches Prüfgerät für Erdwärmesonden nach SIA 384/6, das Spülungs-, Durchfluss- und Dichtigkeitsprüfung im Druckbereich von 2–16 bar ausführt.

in offenen Bohrlöchern, z. B. bei Baugrunderkundungen angewandt. Entsprechende Erfahrungen bei EWS-Systemen sind hingegen noch sehr gering. Messungen mit radioaktiven Methoden können nur durch erfahrene Bohrlochphysiker durchgeführt und interpretiert werden. Auch für diese Methoden gilt, dass zum Zeitpunkt der Messung die Hinterfüllung der Erdwärmesonden mit vertretbarem Aufwand nicht mehr angepasst werden kann.

Mechanische Methoden Diese Verfahren messen während des Hinterfüllvorgangs physikalische Para-

pellets oder durch den Einbau von Hilfsmitteln wie Geotextilstrumpf oder EWS-Packern. Aus diesem Grund gelten die mechanischen Methoden als die wichtigsten Mittel zur Qualitätssicherung bei der Hinterfüllung von Erdwärmesonden. Dazu zählen beispielsweise die folgenden drei Geräte: Digital Borehole Observation 3, eine Messapparatur zur digitalen Überwachung des Abdichtungsvorganges im Bohrloch, von Dietrich, DBO-3 oder Sotronix (www. dietrich-erdwaerme.de); das Hinterfüllungsmessgerät HMG-K oder HMG-S, das kontinuierlich Durchfluss, Injekti-

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Der Erdwärmesonden-Markt stagniert sowohl im Neubau- als auch im Sanierungsmarkt. Unsicherheit wegen der Hinterfüllungsqualität darf nicht zur Ursache werden. (Bild: FWS)

proportional zur Dichte der Umgebung ist, womit auch Hohlräume aufgespürt werden können. In der Schweiz bestehen gemäss der gemachten Studie mit den magnetischen Methoden noch kaum Erfahrungen bei der Prüfung der Hinterfüllungen.

Gezielte Forschungsaktivitäten zur Diskussion

Übersicht über Messmethoden zur Prüfung der Hinterfüllungsqualität von Erdwärmesonden. (Bild: CSD Ingenieure AG)

onsdruck und Dichte der Suspension misst, von Geowatt AG (www.geowatt.ch); der HDG EWS Datenlogger DT Memo, bei dem die Suspensionsmenge über einen magnetisch-induktiven Durchflussmesser gemessen wird, von HDG Umwelttechnik GmbH (www.hdg-gmbh. com).

Magnetische Methoden

Bei diesen Methoden wird das Hinterfüllmaterial magnetisch dotiert. Man mischt also magnetische Mineralien bei, die dann mit einem Sensor erfasst werden. Es ergeben sich daher Analogien mit den radioaktiven Methoden. Hier wird jedoch die Tatsache berücksichtigt, dass das Signal der Magnetisierbarkeit

Die Studie berichtet im Weiteren davon, dass auch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in BadenWürttemberg (D) ein Forschungsprojekt zum Thema der Qualität von Hinterfüllungen und deren Messung durchgeführt hat. Dabei wurden 35 Meter tiefe Erdwärmesonden installiert und nach gängigen Regeln fachgerecht hinterfüllt. Bewusst wurden ca. ein Meter lange künstliche Lücken (definierte Fehlstellen) in die Hinterfüllung mit eingebaut. Zusätzlich zu den definierten Fehlstellen wurden weitere Fehlstellen erwartet, die während des Hinterfüllungsprozesses spontan entstanden sind. Danach liess man die EWS von diversen Lieferanten (ohne Kenntnisse über die Fehlstellen) mit verschiedenen Methoden auf vollständige Hinterfüllung überprüfen, mit dem Ziel, allenfalls vorhandene Fehlstellen zu erkennen und darzustellen. Zum Schluss wurden die EWS komplett rückgebaut und die künstlichen sowie spontan entstandenen Lü-


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Gütesiegel als Basis für alle Involvierten

Das Gütesiegel der FWS bildet eine Grundlage für die Qualitätssicherung bei Planung, Ausführung und Betrieb von Erdwärmesonden. (Bild: FWS)

cken gegen die Tiefe aufgezeichnet. Das Ergebnis des Forschungsprojekts war aus zweierlei Gründen ernüchternd. Zum einen wurde festgestellt, dass bei der Hinterfüllung viele spontane Fehlstellen entstanden sind und über die ganze Tiefe ca. 20 % der EWS nicht durch Hinterfüllmaterial ummantelt und somit nicht thermisch angebunden waren. Zum anderen musste festgestellt werden, dass keine der angewandten Messgeräte zuverlässig Fehlstellen darstellen konnte, weder künstliche noch spontan entstandene. Es konnte keine Korrelation zwischen tatsächlich bestehenden Fehlstellen und Messergebnissen erkannt werden. Somit wurde gefolgert, dass die hier eingesetzten Methoden nicht fähig sind, die Qualität der Hinterfüllung bei EWS abzubilden. Geht man von diesen Erkenntnissen aus und transferiert sie in ein breiteres Umfeld, so müsste man dringend spezifische Forschungsaktivitäten zur Verbesserung der Situation fordern. Auf diese Weise könnte man vermindern, dass langfristig wirkende Unsicherheiten im Untergrund geduldet werden müssen und der Einsatz von Wärmepumpen mit der Nutzung geothermischer Energie zunehmend in Schieflage gebracht würde.

Kontakte Autorenteam der Studie: CSD Ingenieure AG, CH-3097 Liebefeld – Dr. Maurus Hess – Markus Sommerhalder – Felix Burger www.csd.ch Geotest AG, CH-3052 Zollikofen – Dr. Vincent Badoux www.geotest.ch Gütesiegel für EWS-Bohrfirmen: www.fws.ch

Mit definierten Vorgaben für Planung und Ausführung, wie die SIA-Norm 384/6, werden in der Schweiz Grundlagen vorgegeben, mit welchen eine hohe Ausführungsqualität angestrebt wird. Die Abdichtung des Bohrlochs mit einer Hinterfüllung muss beispielsweise folgende Bedingungen erfüllen: • vertikale Abdichtung von unterschiedlichen Grundwasseroder Kluftwasserhorizonten • thermische Anbindung der Erdwärmesonden an den Untergrund • Einbettung und Schutz der Erdwärmesonden. Gleichzeitig unterhält die Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz (FWS) ein Qualitätssicherungssystem für Erdwärmesonden-Bohrfirmen, um sicherzustellen, dass die Bauherrschaften korrekt beraten, die Bauwerke umweltschonend erstellt, die Sonden nach dem Stand der Technik eingebaut, die Sicherheitsvorschriften eingehalten sowie dem Gewässer- und Grundwasserschutz Rechnung getragen werden. Das Qualitätssicherungssystem zeichnet einerseits jene Bohrfirmen mit dem FWS-Gütesiegels für Erdwärmesonden-Bohrfirmen aus, die sich verpflichten, eine Reihe von einschlägigen Normen, Richtlinien und Empfehlungen zu berücksichtigen. Anderseits stützt es sich auf geltende Gesetze und Verordnungen, Richtlinien und Normen. Für die korrekte Ausführung der Hinterfüllung ist jedoch die Bohrfirma zuständig. Die Qualität wird neben dem Können, der Erfahrung und Ausrüstung der Bohrfirma auch durch die lokalen geologischen Rahmenbedingungen sowie durch allfällige Auflagen beeinflusst.

Eigene Entwicklung von Messgeräten Einerseits wird mit dem Gütesiegel die Grundlage geschaffen, auf welcher eine optimal ausgeführte Erdwärmesonde mit ihrer Hinterfüllung erstellt werden kann. Anderseits arbeitet man in der Schweiz auch seit Langem an geeigneten Verfahren und Messinstrumenten zur Qualitätssicherung. So kann man beispielsweise die Vollständigkeit, Suspensionsdichte und Menge des eingebrachten Hinterfüllungsmaterials mit den bereits oben erwähnten Messgeräten HMG-K oder HMG-S der Geowatt AG kontinuierlich aufzeichnen. Anhand der Messdaten lassen sich die Güte und Vollständigkeit der Hinterfüllung aber auch die Tieflage von allfälligen Klüften und das Bohrlochkaliber bestimmen. Das HMG-K wird jeweils zwischen Zementpumpe und Bohrloch an die Injektionsleitung angeschlossen. Die Registrierung erfolgt vollautomatisch, die Daten können über das Mobilfunknetz abgerufen werden. ■


Abb. 1: DeepDrifter®-Messwagen im Einsatz.

3D-Vermessung für Erdwärmesonden (EWS): System erfasst die wirkliche Geometrie und den Temperaturverlauf

DeepDrifter ermöglicht Vermessung des tatsächlichen Erdsondenverlaufs ®

Die Erstellung von Erdsonden zur Beheizung und Kühlung von Gebäuden erfreut sich in unserem Land seit einiger Zeit einer grossen Beliebtheit. Mit der vermehrten Realisierung solcher Anlagen rücken jedoch auch zunehmend Nutzungskonflikte in den Vordergrund. Dies auch, weil die effektive Lage und der Verlauf der Sonden nicht genau bekannt sind. Mit dem System «DeepDrifter®» können der tatsächliche räumliche Sondenverlauf und die Temperaturen über die ganze Sondenlänge vermessen werden. Mark Eberhard *

■ Zurzeit werden die Nutzungskonflikte grösstenteils noch nicht als solche wahrgenommen, da die Sonden im Untergrund liegen und deren Verlauf in der Tiefe nicht sichtbar ist. Die Erdsonden verlaufen nie gerade und schön senkrecht im Untergrund. Nur in seltenen Fällen wird uns dies vor Augen geführt, wenn beispielsweise bei einem Erdsondenfeld eine Sonde eine andere trifft oder wenn die effektive Heiz- oder Kühlleistung stark von den berechneten Auslegungsdaten abweicht.

Tatsachen

Eigentlich sollte man davon ausgehen können, dass, falls man nicht absichtlich schräg in den Untergrund hineinbohrt, der Bohrmeissel sich durch das Hammerschlagverfahren vertikal in den Untergrund hineintreibt. Dies ist jedoch in den seltensten Fällen so. Da der Untergrund aus verschieden harten Gesteinsschichten aufgebaut ist, diese nicht immer horizontal liegen und zudem vielfach von Störungen durchzogen sind, weicht der Bohrmeissel von der Vertikalen ab. Der Bohrmeissel richtet

sich dabei vorwiegend senkrecht zur Gesteinsoberfläche aus. Die Ablenkung (Drift) aus der Vertikalen hängt zudem davon ab, wie tief die Stahlverrohrung in den Untergrund nachgestossen wird, ob man Schwerstangen im Einsatz hat, welchen Bohrmeissel man verwendet und mit wie viel Druck der Bohrmeissel auf das Gestein gepresst wird. Die Stahlverrohrung verhindert, dass das Bohrloch wieder in sich zusammenfällt. Diese Nachführung des Stahlrohrs ist somit vor allem im Lockergestein wie z. B. in einem locker gelagerten Kies


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notwendig. Wenn man auf standfesten Fels wie z. B. einen Kalkstein trifft, wird dieses nicht mehr nachgeführt. Hierdurch entfällt eine zusätzliche Führungsschiene, welche verhindert, dass der Bohrmeissel zu stark aus der Vertikalen wegdriftet.

Täglich kommen neue Sonden dazu In der heutigen energietechnischen Situation, in welcher vermehrt auf die neuen erneuerbaren Energien gesetzt wird und somit die konventionellen, nicht erneuerbaren Energieversorger wie Öl und Gas in den Hintergrund treten, werden täglich neue Erdsonden realisiert. Die einzelnen Sonden kommen hierdurch immer näher beieinander zu liegen (Abb. 2). Dadurch, dass man nicht voraussagen kann, wie die Sonden im Untergrund verlaufen, besteht somit zunehmend die Gefahr, dass die Sonden unter Nachbargrundstücke wegdriften und dort zu Nutzungskonflikten führen. Bei Erdsondenfeldern besteht die Gefahr, dass sich einzelne Sonden sehr nahe kommen, sich sogar berühren oder gar zerstört werden und dadurch zu verminderten Wärmebezügen bzw. sogar zu Kollateralschäden führen.

Sondenverlauf-Überprüfung Die in den vorhergehenden Abschnitten aufgeführte Sachlage führt zu Unsicherheiten bei der Planung weiterer solcher Anlagen, da nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann, im Untergrund plötzlich auf schon vorhandene Erdsonden zu treffen, und dies allenfalls

sogar unter dem eigenen Grundstück. Weitere unterirdische Bauwerke wie z. B. Tunnels, Kavernen usw. können dadurch ebenfalls betroffen sein. Im Hinblick darauf, dass vermehrt Erdsondenanlagen geplant und realisiert werden, wird es immer dringender zu wissen, wie der genaue Verlauf der Sonden in der Tiefe tatsächlich aussieht (Abb. 3). Der Verlauf der in die Erdsondenbohrungen eingebrachten Polyethylenrohre (PE), welche einen Durchmesser von 32 mm oder 40 mm aufweisen, kann seit dem Jahre 2011 durch das DeepDrifter®-System der Eberhard & Partner AG, Aarau, bis in eine Tiefe von 500 m vermessen werden. Hierbei wird sowohl der Verlauf in die Tiefe als auch die prozentuale Abweichung von der Vertikalen und die Richtung, in welche die Abweichung erfolgt, aufgezeichnet (Abb. 4). Daneben kann auch der tiefenabhängige Temperaturverlauf erfasst werden (Abb. 5).

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Abb. 3: Spurverlauf von zwei Erdsonden in der Tiefe.

Planbarkeit, Einflussnahme auf den Bohrverlauf Heutzutage werden Erdsondenanlagen auf Basis der möglichen Entzugs- bzw. Rückgabeleistungen aus dem bzw. in den Untergrund geplant. Seit dem Jahre 2010 besteht hierzu eine Schweizer Norm (SN 546 384/6, SIA 384/6:2010). Neben den für die Entzugsleistungen relevanten Bodenkennwerten, welche die Wärmeleitfähigkeiten der verschiedenen Gesteine berücksichtigen, wird der Durchmesser der geplanten Sonden (Ø 32 mm oder 40 mm ) in die Berechnungen miteinbezogen und dadurch die

Abb. 2: Blick auf ein Erdsondenfeld mit Spurverlauf einzelner Sonden in der Tiefe.

Abb. 4: Räumliche Ansicht des Sondenverlaufs von zwei Erdsonden.

Abb. 5: Tiefenabhängiger Temperaturverlauf in den Sonden.

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Abb. 6: Aufsicht auf den Sondenverlauf in der Tiefe zeigt Drift über mehrere Nachbarparzellen.

Wie in den vorangehenden Kapiteln dargelegt, weisen die meisten Sonden jedoch eine kleinere oder grössere Abweichung von der Vertikalen auf. Vorgängige Abklärungen, ob die Sonden auch in der Tiefe auf dem eigenen Grundstück verbleiben oder aufgrund der lokalen Geologie und Tektonik die Tendenz haben, in eine bestimmte Richtung wegzudriften, werden normalerweise nicht vorgenommen. Es existieren zurzeit auch keine Empfehlungen, wie eine Bohrung am besten realisiert werden soll, sodass ein Wegdriften aus der Vertikalen grösstmöglich verhindert wird. Wie schon weiter oben ausgeführt, wäre es zur Vermeidung von Nutzungskonflikten und Energiebezugseinbussen jedoch wichtig, die Sonde möglichst vertikal auszuführen. Im Hinblick auf eine grosse Planungssicherheit sollten die realisierten Sonden mit dem DeepDrifter®-System vermessen werden und die erfassten Daten in die Raumplanung einfliessen, wo sie einer breiten Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden können. Falls mehrere Sonden auf demselben Areal geplant sind (Erdsondenfelder), müssen bei einer einheitlichen Vorgehensweise beim Bohren aufgrund der mehr oder weniger gleichen Geologie und somit ähnlichen Ablenkung aus der Vertikalen auf diesem eng begrenzten Raum nur einzelne Referenzsonden vermessen werden, um ein einheitliches Bild der Sachlage im Untergrund zu erlangen. Durch diese raumplanerische Erfassung des Untergrunds wird es künftig möglich, Nutzungskonflikten und Unsicherheiten bezüglich des geplanten Energiebezugs aus der Tiefe bzw. der Energierückspeisung in die Tiefe auszuweichen.

Aufbau und Funktionsweise des DeepDrifter®-Systems

Abb. 7: Räumlicher Sondenverlauf in der Tiefe.

spezifische Entzugsleistung pro Laufmeter definiert. Gemäss der oben aufgeführten Norm sollen Erdsonden prinzi-

piell senkrecht ausgeführt werden. Es wird also vorausgesetzt, dass die Sonde vertikal im Untergrund steht.

Das vollautomatisch arbeitende DeepDrifter®-System setzt sich aus einem 9,5 cm langen und 1,8 cm dünnen zylindrischen Messsensor, welcher an einem Spezialkabel befestigt ist, einer elektrischen Kabelwinde und einer speziellen Auswertungssoftware zusammen (Abb. 1). Die Anlage ist sehr mobil und kann in einem Lieferwagen zum Vermessungsort transportiert werden. Sie ist dort sofort einsatzbereit. Erdsonden können damit räumlich bis in eine Tiefe von 500 m vermessen, die Temperaturen im Untergrund ermittelt und die Hinterfüllung auf ihre Qualität hin überprüft werden. Am Vermessungsstandort angekommen, wird der Sensor


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in einen der vier Sondenstränge der Erdsonde eingeführt und sofort mit der Messung begonnen. Während die Sonde langsam in die Tiefe sinkt und anschliessend wieder automatisch hinaufgezogen wird, werden die Richtungs- und Temperaturdaten direkt zum Feldlaptop übermittelt, dort umgerechnet und auf dem Bildschirm grafisch dargestellt. Es ist somit möglich, jede Richtungsänderung der Sonde und den Temperaturverlauf in der Tiefe sofort auf dem Bildschirm zu erfassen. Im Büro erfolgt anschliessend eine Gesamtauswertung, grafische Darstellung und Interpretation der Daten. Hieraus wird ersichtlich, in welcher Tiefe die Sonde wohin driftet, wie gross die prozentuale Abweichung aus der Vertikalen ist und wie hoch die jeweiligen Temperaturen sind. Falls ein Katasterplan zur Verfügung steht, kann man mit der grafischen Auswertung in einer Aufsicht zudem sichtbar machen, in welche Richtung sich die Sonde bewegt hat bzw. ob sich der Endpunkt der Sonde noch auf dem eigenen Grundstück befindet oder schon unter einem fremden Grundstück liegt (Abb. 2, 3, 6). Mit einer umfangreicheren 3D-Auswertung kann der räumliche Verlauf der Sonden visualisiert werden. Auch wird ersichtlich, ob die Sonden immer parallel zueinander liegen oder sich in gewissen Streckenabschnitten annähern oder sogar berühren und sich so gegenseitig thermisch beeinflussen (Abb. 7). Da der Zementanteil der Hinterfüllung während seiner Abbindung erst nach 24 Stunden seine Maximaltemperatur erreicht, und diese anschliessend im Laufe von vier Wochen allmählich abnimmt, kann die Temperaturmessung für eine wirklichkeitsgetreue Ermittlung der Untergrundtemperaturen frühestens nach ein bis zwei Wochen erfolgen. Auf eine gleichmässige Hinterfüllung und somit effiziente Wärmeübertragung vom Erdreich in die Sonde kann dann geschlossen werden, wenn die Temperaturen während eines Betrachtungszeitraumes von rund einem Monat kontinuierlich rückläufig sind und keine positiven oder negativen Ausreisser über den ganzen Profilbereich registriert werden. Temperaturanomalien sind ein Hinweis auf fehlende oder mangelhafte Hinterfüllung. Für diese Qualitätsmessung der Hinterfüllung muss somit eine Temperaturmessung unmittelbar nach dem Einbringen der Sonde bzw. der Hinterfüllung und eine weitere nach ungefähr ein oder zwei Wochen erfolgen.

Bisherige Erfahrungen

Seit dem Beginn der DeepDrifter®-Vermessungen im Jahre 2011 wurden bis jetzt mehr als 200 Sonden bis in eine Tiefe von 500 m vermessen. Die Ablenkungen aus der Vertikalen bewegen sich hierbei auf die realisierten Bohrmeter bezogen im Durchschnitt zwischen 5 und 10 Prozent. Einzelne Abweichungen aus der Vertikalen können jedoch bis 30 Prozent betragen (Abb. 6 und 7). Bei diesen Messungen ist zudem zu erkennen, dass sich einzelne Sonden in einem Erdsondenfeld sehr nahe

kommen und somit die Effizienz der Anlage beeinträchtigt werden könnte.

Gesetzliche Regelungen, speziell im Kanton Aargau Geothermische Anlagen sind in der Schweiz auf gewässerschutzrechtlicher Basis bewilligungspflichtig. Hinsichtlich der Vertikalablenkung in der Tiefe existieren ausser im Kanton Aargau zurzeit jedoch keine Gesetze bzw. kantonale oder eidgenössische Vorschriften. Im Kanton Aargau sind oberflächennahe Erdsonden jeder Art gemäss dem Einführungsgesetz zur Bundesgesetzgebung über den Schutz von Umwelt und Gewässer (EG UWR, Artikel 15) bewilligungspflichtig. Seit dem 1. März 2013 müssen zudem Bohrungen mit einer Tiefe von mehr als 100 m bezüglich ihrer seitlichen Abweichung vermessen werden. Der Kanton hat sich jedoch bis heute (Stand Dezember 2015) noch nicht entschlossen, wie dieses Gesetz in der Praxis durchgesetzt wird. In einer Übergangsregelung verlangt er die Vermessung von allen Bohrungen ab einer Tiefe von 200 m. Diese Praxis ist jedoch weder zweckmässig noch zielführend, zeigen doch die bis jetzt durchgeführten Messungen, dass die grössten Ablenkungsraten zwischen 100 und 200 m Tiefe erfolgen. Eine solche Praxis verleitet zudem dazu, nur Sonden auszulegen, die kürzer als 200 m sind, und dies auch in Fällen, wo der Leistungsbedarf höher liegt. Mitteltiefe und tiefe geothermische Anlagen fallen im Kanton Aargau unter das am 19. Juni 2012 erlassene Gesetz über die Nutzung des tiefen Untergrundes und die Gewinnung von Bodenschätzen (GNB). Dieses regelt alle Bewilligungen für Bohrungen, welche tiefer als 400 m in den Untergrund reichen. Erdwärmesonden mit einer Tiefe von bis zu 400 m benötigen keine Konzession. Sie werden gemäss den Vorschriften des oben erwähnten Umweltrechts bewilligt. ■

Grundlagen [1] Kanton Aargau, Einführungsgesetz zur Bundesgesetzgebung über den Schutz von Umwelt und Gewässer (EG Umweltrecht, EG UWR) vom 4. September 2007 (Stand 1. März 2013). [2] Kanton Aargau, Gesetz über die Nutzung des tiefen Untergrunds und die Gewinnung von Bodenschätzen (GNB) vom 19. Juni 2012 (Stand 1. März 2013). [3] SIA 384/6: 2010 Bauwesen, Schweizer Norm SN546 384/6, Erdwärmesonden. * Autor: Geologe Dr. Mark Eberhard, Inhaber der EBERHARD & Partner AG, Geologie/Energie/Umwelt, 5000 Aarau, eberhard@eberhard-partner.ch www.deepdrifter.ch www.eberhard-partner.ch


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Podiumsdiskussion zum Thema «Quo vadis – Raumluft in energetisch dichten Gebäuden» mit Nationalrätin Ruth Humbel, Georg Schäppi, Andreas Martens, Arnold Brunner, Dominik Tschon und Denis Groeflin. (Fotos: Jürg Wellstein)

SVLW diskutiert: Quo vadis – Raumluft in energetisch dichten Gebäuden

Raumluftqualität betrifft alle Akteure Wie kann gute Raumluft in energetisch dichten Gebäuden erreicht werden? Die Podiumsdiskussion des Schweizerischen Vereins für Luft- und Wasserhygiene (SVLW) anlässlich der Swissbau 2016 hat einige Aspekte dazu beleuchtet und auf die Verantwortung aller Akteure hingewiesen. Jürg Wellstein

■ Mit dem Thema «Quo vadis – Raumluft in energetisch dichten Gebäuden» hat der Schweizerische Verein für Luft- und Wasserhygiene (SVLW) anlässlich der Swissbau 2016 in Basel die Frage gestellt: Reichen bestehende Rahmenbedingungen? In seiner Begrüssung ging SVLW-Präsident Harry Tischhauser gleich auf die Tatsache ein, dass die Menschen in unseren Breitengraden rund 90 Prozent der Zeit in geschlossenen Räumen leben. In Anbetracht der modernen Bauweisen werden alle immer mehr von der Qualität der Lüftungsanlagen abhängig. Er wies darauf hin: «Wir tun viel für eine Qualitätsverbesserung der Aussenluft, doch auch bei der Raumluft besteht ein Bedarf für gute Rahmenbedingungen.»

Gesundheit und Leistungsfähigkeit verbessern

Als Moderatorin der Podiumsdiskussion stellte Nationalrätin Ruth Humbel die Frage nach dem Wert von guter Raumluft für das Wohlbefinden. Für Georg Schäppi vom Allergiezentrum Schweiz stehen Gesundheit und Konzentrationsfähigkeit im Mittelpunkt. Damit kann auch ein optimales Arbeitsklima geschaffen werden. Auch für Andreas Martens, Zentrum für Arbeitsmedizin, Ergonomie und Hygiene, spielt der Zusammenhang von Raumluftqualität und Leistung eine grosse Rolle. Prof. Arnold Brunner, Hochschule Luzern, thematisierte den Zusammenhang von Lüftung und Energieverbrauch in Abhängigkeit von der Behaglichkeit.

Harry Tischhauser, Präsident des SVLW, weist auf die Tatsache hin, dass das Leben zu 90 Prozent in geschlossenen Räumen stattfindet.


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Für Dominik Tschon, Tschantré AG, liegt die Verantwortung grundsätzlich bei allen, denn Vorschriften, Kosten und Nutzen bei Lüftungsanlagen sind nicht alles. Die Lufteigenschaften müssen in Räumen auch wahrgenommen werden. Und Denis Groeflin, SBB, konnte diese Aussagen nur bestätigen, wies auf die Erfahrungen mit dem neuen Hauptsitz der SBB für 1800 Mitarbeitende hin.

Information und Sensibilisierung Eine Verbesserung der Raumluftqualität erreicht man einerseits durch Information und Sensibilisierung für die Zusammenhänge von Materialien, Bauweise und Nutzung von Räumen. Bauherrschaften, Architekten und Planer müssen die notwendigen Massnahmen von Grund auf umsetzen, was selbstverständlich entsprechende Aus- und Weiterbildung sowie Geräte- und Systementwicklungen bedingt. Während des Betriebs sind planmässige Wartungsarbeiten durchzuführen, denn Tatsache bleibt, dass vom ersten Betriebstag an der Anlagenzustand sich in der Regel verschlechtert. Eine wichtige Massnahme wäre auch die laufende Messung der Raumluftqualität. Während der Podiumsdiskussion in einem Swissbau-Raum stieg der CO2-Wert von anfangs unter dem akzeptierten Limit von 1000 ppm auf über 2000 ppm, was zwangsläufig zu einer Frage aus dem Publikum führte. Eine vom CO2-Wert gesteuerte Lüftungsregelung würde einerseits die Raumluftqualität über die Veranstaltungszeit hinaus gewährleisten, anderseits im ungenutzten Zustand weniger Energie und Luft verbrauchen und damit auch die Feuchtigkeitsverminderung ausschliessen. In Duschräumen wäre dementsprechend eine von Feuchte gesteuerte Abluftanlage vorzusehen.

Materialien mit Emissionen Da emittierende Materialien im Gebäude ein wichtiger Faktor für Belastungen der Raumluft darstellen, galt diesem Aspekt an der Podiumsdiskussion ebenfalls volle Aufmerksamkeit. Weil kaum Baumaterial und im Innern genutzte Produkte ohne Emissionen auf dem Markt sind, muss man mit diesen Nachteilen rechnen – und eine mechanische Lüftung vorsehen. Beim Bau besteht das Spannungsfeld zwischen der Materialauswahl und der später erreichbaren Luftqualität. Arnold Brunner fragte dennoch: «Warum wollen wir noch kritische Materialien verbauen?»

Belastungen in Innenräumen: Verteilung des Milbenaufkommens in Schlafräumen. (Bild: Ingenieurbüro Dr. Winkens)

Verantwortung übernehmen: Während des Betriebs sind planmässige Wartungsarbeiten durchzuführen. (Foto: TOM-FM)

Damit geht es auch um die Verantwortlichkeiten, die grundsätzlich bei der Bauherrschaft bzw. beim Eigentümer beginnt. Hier werden die Wünsche an die Planenden platziert. Nach der Erstellung folgt die Inbetriebnahme, welche mit grosser Sorgfalt durchgeführt werden muss, damit die Funktionalität und die definierten Ansprüche auch realisiert werden. Die Verordnung 3 des Schweizer Arbeitsgesetzes unterstützt die Planungs- und Kontrolltätigkeit, der eigentliche Vollzug scheint aber offenbar nicht immer wirkungsvoll zu funktionieren. Zu wenige Anlagen werden begutachtet.

Lüftungsanlagen sind nicht im Boot Es besteht tatsächlich eine sonderbare Situation: Sämtliche Gewerke im Bau-

wesen können sich bei ihren Aktivitäten strafbar machen, wenn die gesetzlichen Vorgaben und vertraglichen Bestimmungen nicht erfüllt werden. «Die Lüftungsanlagen haben sich hier vorbeigeschummelt», meinte Dominik Tschon. Tatsache ist, dass bei Fahrzeugen die Abgaskontrollen zum Standard wurden. Lüftungsanlagen sollten ebenfalls stärker kontrolliert werden. Damit das Grundrecht der Menschen auf gesunde Luft eingelöst werden kann. ■ Schweizerischer Verein für Luft- und Wasserhygiene (SVLW), www.svlw.ch

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Kurs-Angebot von energie-cluster.ch: Vertiefte Weiterbildung Komfortlüftung

Komfortlüftungen in der Schweiz Der kontrollierte Luftaustausch in Innenräumen gehört seit bald 20 Jahren zu den Hauptpfeilern des energieeffizienten Gebäudebetriebs. Der energie-cluster.ch engagiert sich mit einer Innovationsgruppe (IG) aktiv für die Weiterentwicklung der Komfortlüftungs-Technik. Mit der Deklaration des energie-cluster.ch und der Vermittlung von Best Practice wird die weitere Durchsetzung der Technologie gefördert. energie-cluster.ch

■ Noch vor zehn Jahren war die Komfortlüftung (KL) eine Technologie, die in der Deutschschweiz stark mit Niedrigenergie-Gebäuden in Verbindung gebracht wurde. Heute gehört eine Lüftungsanlage zur Standardausrüstung von qualitativ hochwertigen Wohnbauten. Die KL hat sich in der Gebäudetechnikbranche vollständig etabliert. Junge Baufachleute lernen sie ab Beginn ihrer Ausbildung kennen, und in der «Vertieften Weiterbildung Komfortlüftung» des energie-cluster.ch wird das Fachwissen in der Branche verbreitet. Damit wird die Technologie selbstverständlich.

Systemlösungen setzen gute Voraussetzungen für effiziente Anlagen. Die Komponenten einer Anlage sind aufeinander abgestimmt. In der Planung stehen dazu intelligente Instrumente mit aktuellen Komponentendaten zur Verfügung (KWL-Tool). Eine gute Bauleitung ist dann noch Voraussetzung für eine fehlerfreie Umsetzung.

Effizient durch die Deklaration Komfortlüftungsgeräte Für die Qualitätssicherung von KL tut sich auch einiges bei den Geräten. Die Branche muss sich mit der Energieeti-

Komfortlüftung: eingelegte Verteiler und Luftkanalrohre vor dem Betonieren einer Decke.

kette der EU auseinandersetzen, die seit Januar 2016 verbindlich ist und auch in der Schweiz übernommen wird. Zwar können durch sie die Effizienz und die Akustikeigenschaften der KL grob verglichen werden. Es lassen sich damit aber noch keine Systeme vergleichen resp. das Zusammenspiel der Lüftungskomponenten optimal abstimmen. Zudem wird nicht zwischen mittelmässigen und guten Geräten unterschieden. Die in der Schweiz üblicherweise verwendeten Komfortlüftungsgeräte liegen unisono in den EU-Energieklassen A, was eine echte


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Vertiefte Weiterbildung Komfortlüftung Kursstaffel 2016-1 Freitag/Samstag, 4./5. März, und Freitag/Samstag 8./9. April 2016 Programm und Anmeldung: www.energie-cluster.ch > Veranstaltungen > Aus- und Weiterbildung > Vertiefte Weiterbildung Komfortlüftung > Kurs KL Kontakt: Peter Siegenthaler, peter.siegenthaler@energie-cluster.ch, Tel. 031 381 24 80

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gerten Wert. Damit lässt sich die Geräteauswahl verbessern, und System- und Betriebsfaktoren können berücksichtigt werden. Die Effizienz-Wirkung der Deklaration für Wohnungslüftungsgeräte in der Schweiz liegt einerseits im Strombereich mit effizienten Ventilatoren und dem optimierten Vereisungsschutz. Andererseits führen optimierte Wärmerückgewinnungs-Systeme zu grossen Heizenergieeinsparungen.

Grosses Einsparpotenzial Beurteilung nicht ermöglicht. Auch ist die Berechnung der Energieklasse nicht unumstritten. Insbesondere wird der Energieaufwand für den Vereisungsschutz sehr pauschal und grob behandelt. In unserem Klima kann der Energieaufwand bei einem energetisch guten Vereisungsschutz fast vernachlässigt werden. Bei einer ungünstigen Lösung kann der Vereisungsschutz aber deutlich mehr elektrische Energie verbrauchen als die Ventilatoren. Die Art des Vereisungsschutzes ist somit eine relevante Grösse. Sie wird bei der Berechnung der Energieklasse bei der Energieetikette der EU jedoch nicht berücksichtigt. Aus diesen Gründen wird der energiecluster.ch neben der EU-Energieetikette in Abstimmung mit den Anbietern weiterhin die KL-Geräte deklarieren (www.deklariert.ch). Die Deklaration bietet wichtige zusätzliche Informationen, insbesondere auch bei den Angaben zum Schall und zur hygienischen Qualität. Beide Aspekte werden berücksichtigt und gewichtet. Zudem bewertet die Deklaration des energiecluster.ch den erwähnten Energiebedarf für den Vereisungsschutz und allfällige weitere Funktionen.

Die ergänzenden Werte, die in der Deklaration aufgeführt werden, zielen auf eine grosse Effizienzsteigerung ab. Mit einem jährlichen Absatz von rund 20 000 Lüftungsgeräten in der Schweiz und einem typischen jährlichen Elektrizitätsverbrauch eines Gerätes von 600 kWh (ca. 400 kWh für Ventilator und Regelung und rund 200 kWh im Mittel für den Vereisungsschutz) liegt der Strombedarf aktuell bei rund 12 000 MWh, was in etwa 3000 Haushalten (ohne Elektroboiler) entspricht. Mit einer optimierten Geräteauswahl und einem geeigneten Vereisungsschutz kann von einer Einsparung um rund 30 % ausgegangen werden, was ca. dem Strombedarf von 900 Haushalten entspricht. Der energie-cluster.ch sieht sich somit mit der Deklaration Komfortlüftungsgeräte auf dem richtigen Weg: Eine kundenorientierte Kommunikation seiner Deklaration Komfortlüftung bietet gute Voraussetzungen, dass KL-Geräte wei-

terhin zusätzlich zur EU-Etikette deklariert werden. Ein optimierter Webauftritt sichert den raschen Zugang zu den Informationen und lässt einen Vergleich zwischen den deklarierten Geräten auch über Tablets und Smartphones zu.

Man lernt nie aus Komfortlüftungsanlagen geht es ähnlich wie anderen technischen Errungenschaften: Sie werden immer besser! Will man vom Fortschritt profitieren, muss man sich informieren. Eine ausgezeichnete Möglichkeit dazu bietet der energie-cluster.ch mit dem viertägigen Kurs «Vertiefte Weiterbildung Komfortlüftung». Der Kurs richtet sich an Profis, insbesondere an Fachleute aus den Sparten Architektur, Planung, Installation. Doch auch Vertreterinnen und Vertreter von Systemanbietern kommen auf ihre Rechnung. Der Kurs bietet aktuelle und umfassende Kenntnisse für die Planung und den Einbau von Komfortlüftungsanlagen und stellt sicher, dass AnlageSchwachstellen im Betrieb und Unterhalt vermieden werden. Nach den vier Kurstagen kann eine schriftliche Schlussarbeit erstellt werden. Die erfolgreiche Schlussarbeit und eine mindestens 90 %ige Präsenzzeit während des Kurses geben Anspruch auf das Attest, das zum Antrag für die Fachpartnerschaft Minergie benötigt wird. ■ www.energie-cluster.ch www.deklariert.ch www.kwl-tool.ch

Deklaration: Eckwerte der Qualität www.deklariert.ch bietet Informationen, die im Rahmen der IG KL mit Unterstützung des BFE mit rund 40 Schweizer Anbietern/Herstellern erarbeitet und mit aktuellen Europäischen Normen abgestimmt wurden. Der aktuelle Ausbau der Deklaration umfasst Parameter wie Hygiene, Vereisungsschutz und Geräuschemissionen über Leitungen. Sie treten neu differenzierter in Erscheinung und sind direkt vergleichbar. Weitere Parameter werden mit der Industrie in der IG KL auf Wunsch der Geräteanbieter ausgearbeitet. Das online-Informationsangebot des energie-cluster.ch erhält dank diesen ergänzenden Informationen einen gestei-

info@smhandelsag.ch

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Lüftung | Klima | Kälte |

Energy Valve, kubischer Wärmespeicher, Brandschutzklappe mit freiem Querschnitt

Nachweislich hervorragend: die Gewinner des Produkte-Award 2015 Anlässlich des 10. «Kadertag Gebäudetechnik» wurde der Produkte-Award 2015 vergeben. Eine Fachjury wählte unter allen eingereichten Produkten drei aus. Diese wiederum wurden am Kadertag von den Herstellern dem Publikum kurz vorgestellt, das anschliessend per Wahlzettel den Sieger kürte. André Hächler

■ Allen drei in der Endausmarchung stehenden Produkten gemein ist, dass sie neu, innovativ und nachweislich hervorragend sind. Die Fachjury hatte alle eingereichten Produkte auf Energieeffizienz, Ökonomie, Ökologie, Praxistauglichkeit, gesamtes Design und Mehrwert geprüft. Die etwas über 200 Teilnehmer des Kadertages wählten – nachdem alle drei Hersteller ihre Produkte kurz vorgestellt hatten – per Wahlzettel die Reihenfolge auf dem Siegertreppchen.

ble/rollende Projektplanung. Die Einheit stellt die Kriterien der GA-Energieeffizienzklasse «A» für Kühl- und Heizsysteme nach SIA 386.110 / EN 15232 sicher (bis zu 45 % Energieeinsparung gegenüber den GA-Systemen der Standard-Klasse «C»). Bei sich ändernden Druckverhältnissen sorgt sie stets für die richtige Wassermenge und steigert somit erheblich die Effizienz von Kühlund Heizsystemen. Zudem reduziert sie die benötigte Pumpenleistung. (www.belimo.com)

Energieverschwendung wird frühzeitig erkannt

Gering im Platzbedarf, grossartig bei der Kapazität

Als Sieger ging die Firma Belimo hervor. Ihr Energy Valve vereint Messen, Regeln, Abgleichen, Absperren und Energiemonitoring in einer montagefreundlichen Einheit. Sie ermöglicht die Auslegung nach maximal benötigtem Durchfluss und erlaubt so eine flexi-

Den zweiten Rang eroberte der neuartige kubische Wärmespeicher von Esta Swiss AG. Der Wärmeerzeuger überzeugt durch hohe Leistungen. Abwärme – auch aus WRG – in verschiedenen Temperaturen kann über integrierte Wärmetauscher eingelagert werden. Für den hocheffizienten Wärmespeicher ist kein energieaufwendiger Zwischenkreislauf notwendig. Der Mehrwert für Zielgruppen wie Bauherren, Investoren, Architekten, Planer, Installateure, Anlagenbetreiber und Nutzer liegt im geringen Platzbedarf bei gleichzeitig grosser Kapazität, was die Baukosten reduziert. Durch die hohe Druckfestigkeit (3 bar) ist der kubische Wärmespeicher in seiner Weise einzigartig. Dazu gesellen sich eine lange Lebensdauer und ein wartungsfreier Betrieb. (www.estaswiss.ch)

2. Rang: kubischer Wärmespeicher von der Firma Esta Swiss AG.

Freie Fahrt für die Luft im freien Querschnitt

1. Rang: Energy Valve von der Firma Belimo.

Als Dritter platzierte sich die Trivent AG mit ihrer Brandschutzklappe mit freiem Querschnitt auf dem Podest. Diese Klappe verfügt über einen Druckverlust von nahezu Null. Daraus folgt, dass Lüftungsgeräte über eine geringere Leistungsaufnahme verfügen, was Energie spart und die Effizienz erhöht.


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Der freie Querschnitt verhindert, dass Staub anhaften bleibt. Geringe Staubanhaftung verhindert zudem den Aufbau von Widerständen und sichert dadurch die gleichbleibende Effizienz. Kleinere Lüftungsrohrdurchmesser, geringe Geräusche und Leistungsaufnahmen erleichtern die Optimierung von Lüftungsanlagen für Planer und Architekten. (www.trivent.com) ■ Vgl. auch HK-Gebäudetechnik 12/15, S. 28/29. Detaillierte Informationen zu diesen, wie auch zu den anderen eingereichten Produkten (GTR Luft, ebm-papst, Oppermann und Trox-Hesco) finden sich unter www.proklima.ch > Produkte Award 2015

3. Rang: Brandschutzklappe mit freiem Querschnitt von der Firma Trivent AG.

www.proklima.ch

Lautloses kompaktes Lüftungsgerät gewinnt Feuchte zurück ■ Auf der diesjährigen Swissbau in Basel stellt Raumklimaspezialist Zehnder mit dem kompakten ComfoAir SL 330 ein Lüftungsgerät vor, das sich ideal für die platzsparende Installation eignet. Überall dort, wo eine Komfortlüftung sinnvoll ist und wenig Platz zur Verfügung steht, passt das kleine, leistungsstarke System bequem in jeden Standard-Einbauschrank oder in eine Wandnische. Mit seinen 535 mm Breite auf 545 mm Tiefe, bei einer Höhe, die dank Montagesockel zwischen 1900 und 1950 mm variabel ist, passt es bequem in Standard-Einbauschränke von Küche, Bad oder Eingangsbereich. Ein integrierter Enthalpietauscher sorgt für hohe Feuchte- (bis zu 70 %) und hohe Wärmerückgewinnung (über 80 %) bei niedrigen Heizkosten. Ausserdem ist das Gerät auch dank energiesparenden Ventilatoren im Betrieb praktisch lautlos. Für die heissen Tage verfügt das ComfoAir SL 330 über einen automatischen Sommerbypass; dieser verhindert, dass sich infolge der Wärmerückgewinnung das Gebäude zu stark aufheizen könnte.

Das neue Komfortlüftungsgerät Zehnder ComfoAir SL 330 ist ein echtes Raumwunder: Dank seiner schmalen Abmessung passt es bequem in Standard-Einbauschränke in Küche, Badzimmer oder im Eingangsbereich.

Zehnder Group Schweiz AG 5722 Gränichen Tel. 062 855 11 11 www.zehnder-systems.ch

Der modulare Aufbau erleichtert zudem Transport und Montage.

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Lüftung | Klima | Kälte | Produkte

Schwebstofffilter mit PTFE-Medium ■ Die Produkte von Unifil werden mit modernsten Maschinen und Verfahrenstechniken sowie zeitintensiver Handarbeit im eigenen Werk in Niederlenz hergestellt. Die Kunden können dadurch von Einzelanfertigungen, schnellen Lieferzeiten und einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis profitieren. Neu führt Unifil auch Schwebstofffilter mit PTFE-Medium im Sortiment. Umgangssprachlich wird dieser Kunststoff (PTFE = Polytetrafluorethylen) oft mit dem Handelsnamen Teflon der Firma DuPont bezeichnet. PTFE-Medien haben zwei markante Vorteile. Zum einen weisen sie ein sehr geringes Beschädigungsrisiko auf und zum anderen ermöglichen sie eine signifikante Energieeinsparung von bis zu 50 % gegenüber herkömmlichen Schwebstofffiltern aus Mikroglasfaserpapier. Dem gegenüber steht ein massiv höherer Anschaffungspreis. Trotzdem haben PTFE-Filter in speziellen Anwendungsbereichen ihre Berechtigung. Unifil AG Filtertechnik 5702 Niederlenz Tel. 062 885 01 00 www.unifil.ch

Neu im Sortiment von Unifil: Der Schwebstofffilter mit PTFEMedium wurde an der Swissbau 2016 in Basel präsentiert.

SAG-Monobloc-Gehäuse für höchste thermische Ansprüche

Mit einem Sprühcoating-Verfahren wird ein HarzGlasfasergemisch auf das alte, womöglich undichte, Rohr aufgetragen.

Undichte Rohre günstig sanieren

Die drei Gerätetypen SKG, SZG und SAG von Seven-Air.

■ Tiventa AG als innovatives Schweizer Unternehmen im Bereich der Lüftungsreinigung und Raumlufthygiene war mit 64 m2 Standfläche ebenfalls präsent an der Swissbau 2016. Tiventa konnte gleich drei Neuheiten zur Problemlösung im Bereich der Lüftungshygiene und des Brandschutzes vorstellen. • Undichte Rohrsysteme können durch den Einsatz von Proline-Produkten nachhaltig dicht und kostengünstig saniert werden. Das Verfahren ist raffiniert: Es wird ein Harz-Glasfaser-Gemisch aufgetragen und dieses bildet ein neues Rohr im alten Rohr. • Die umweltfreundliche Technologie von Air Maid kann dort eingesetzt werden wo starke Gerüche entstehen. Sie lösen Schadstoffmoleküle auf, neutralisieren Gerüche und reduzieren die Absetzung von Fetten. • Im Brandschutzsegment bot das Unternehmen die neuen Wassersprühnebelfeuerlöscher zu einem attraktiven Messepreis an. Wassernebelsysteme kühlen und verdrängen gleichzeitig den Sauerstoff und hinterlassen nach der Löschaktion viel weniger Schäden als herkömmliche Feuerlöscher.

■ Isolierte und thermisch getrennte Rahmenprofile, Eckverbindungen und Paneele minimieren die Schwitzwasserbildung, welche durch Wärmebrücken und Wärmeverluste verursacht wird. Die komplett geschlossenen, doppelwandigen Paneele mit der umweltfreundlichen Hartschaumisolation Seven-PIR® ergeben höchste Stabilität. Das wartungsfreundliche Gerätekonzept ist geeignet für einen einwandfreien und hygienischen Betrieb. Die Fugen zwischen Geräterahmen und Paneelen im Geräteinnern sind durch die Gummidichtung vollkommen geschlossen. Dies verleiht dem Seven-Air-Monobloc-Gehäuse standardmässig die Bezeichnung «Hygieneausführung». Mit den drei Gerätetypen SKG, SZG und SAG bietet Seven-Air für alle Bedürfnisse und Anwendungen die richtige Lösung. Die SKG-Gerätereihe bezeichnet Seven-Air Kastengeräte bis ca. 50 000 m3/h und die SZG-Gerätereihe bezeichnet Seven-Air Zentralengeräte bis ca. 250 000 m3/h. Die neue Gerätereihe SAG, für die ein Patent angemeldet wurde, bezeichnet die Seven-Air Aussenaufstellungsgeräte bis ca. 250 000 m3/h, welche sowohl für Aussen- als auch Innenaufstellung geeignet sind. Mit dem neuen Gehäuse SAG präsentiert Seven-Air eine neue Monobloc-Generation mit hervorragenden Kenndaten.

Tiventa AG 5024 Küttigen Tel. 0848 000 458 www.tiventa.ch

Seven-Air Gebr. Meyer AG Klimagerätebau 6000 Luzern 7, Tel. 041 249 85 85 www.seven-air.com


Lüftung | Klima | Kälte | Produkte

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Die neue Kopffreihaube «Glassline» in Edelstahl, Breite 90 oder 110 cm. Die an der Frontseite sichtbare, gebogene Glas-Abdeckung ist erhältlich in weiss oder schwarz.

Kopffreihauben der Extraklasse ■ Wesco hat ein sehr breites Sortiment an Dunstabzugshauben. Dazu gehören auch die Kopffreihauben. Dank Materialisierungsvielfalt, herausragendem Design und hochwertiger LED-Beleuchtung sorgen sie für ergonomisches Kochvergnügen mit Stil. Stromsparende EC-Lüfter-Technologie ist dabei eine Selbstverständlichkeit. Die neue Kopffreihaube berbel Glassline ist ein besonderes gestalterisches Highlight: Das Frontglas ist leicht geschwungen und der Abluftschlitz dezent in ein Edelstahlband eingefasst. Diese Formgebung entspricht genau dem Zeitgeist und unterstützt gleichzeitig eine optimierte Dunsterfassung. Auch das Bedienfeld ist ein echter Hingucker: Vollständig integriert, wird es erst bei Berührung wirklich sichtbar und unterstreicht damit die klare Optik der Glassline. Die eingebaute Rückwand-Effektbeleuchtung setzt darüber hinaus optische Akzente und taucht den Bereich hinter der Haube in ein stimmungsvolles Licht. Dank dem erwähnten modernen EC-Lüftermotor arbeitet die Kopffreihaube Glassline mit nur 45 dB (A) flüsterleise. Schmutzpartikel-Abscheidung durch Zentrifugalkraft: Kochdünste werden durch einen Spalt in die Haube gesogen, beschleunigt und umgelenkt. Durch die dabei entstehende Zentrifugalkraft werden Schmutzpartikel (z. B. Fett- und Ölpartikel) aus der Luft herausgeschleudert und an der Ober- und Unterschale sowie am Auffangsieb abgeschieden und gesammelt.

Am Swissbau-Stand von Wesco zeigte Astrid Schweri, wie die Kopffreihaube «Glassline» dank dem durchdachten Mechanismus auf der Frontseite geöffnet und leicht gereinigt werden kann.

WESCO AG, Küchenlüftung 5430 Wettingen Tel. 056 438 10 10 www.wesco.ch www.berbel.de

Dichtschliessende Zonenventile für beengte Platzverhältnisse ■ Mit den vier Ventilreihen der Produktfamilie «Belimo ZoneTight» stehen ideale Lösungen für eine energiesparende, störungsfreie Raum- und Zonenregelung bei beengten Platzverhältnissen zur Verfügung. • Das Quick Compact Valve QCV ist als 2-Weg-Regelkugelhahn in den Nennweiten DN 15 und DN 20 mit manuell einstellbaren kv-Werten sowie als 3-Weg-Umschaltkugelhahn in den gleichen Nennweiten verfügbar. Kompakt und verschmutzungsresistent eignen sie sich für vielfältige Anwendungsbereiche wie Fan Coils, Kühl- und Heizdecken, Zonen-Lufterhitzer und -kühler, Bodenheizungen, Radiatoren und Kühlbalken. • Das Pressure Independent Quick Compact Valve PIQCV als druckunabhängiger Regelkugelhahn versorgt auf Basis eines permanenten hydraulischen Abgleichs alle Heiz- und Kühlelemente jederzeit mit exakt der benötigten Wassermenge. Somit ist eine Über- oder Unterversorgung der Endgeräte ausgeschlossen und der Raumkomfort gewährleistet. Das Ventil wird schnell und sicher anhand der benötigten Durchflussmenge ausgelegt, ohne den kvs-Wert bestimmen zu müssen. Es spart zudem Zeit bei der Inbetriebnahme, da der manuelle hydraulische Abgleich entfällt. • Das präzise 6-Weg-Zonenventil dient der Regelung eines kombinierten Kühl-/Heizelements, meist einer Kühl- und Heizdecke oder eines Klimabalkens im 4-Leiter-System. Die einzigartige Technologie ersetzt konventionelle Lösungen (4 Zweiweg-Ventile, 4 Stellantriebe und 2 Regelsteuerungen). Die vielfältigen kvs-Kombinationen ermöglichen dabei eine präzise und effektive Regelung. Ausserdem gewährleisten die zuverlässige Entkoppelung von Kühl- und Heizkreislauf sowie die integrierte Druckentlastungsfunktion eine hohe Betriebssicherheit.

• Beim elektronisch druckunabhängigen 6-Weg-Zonenventil (Nennweiten DN 15 und DN 20) stellt die integrierte Durchflussmessung und elektronische Durchflussregelung jederzeit die korrekte Wassermenge bei Differenzdruckänderungen und im Teillastbetrieb sicher. Zeitersparnis in der Auslegung, da die Berechnung des kvs-Wertes entfällt. Dank Flexibilität bei der Montage kann das Gerät schnell in Betrieb genommen werden. Belimo Automation AG 8340 Hinwil Tel. 043 843 62 12 www.belimo.ch

Die Belimo ZoneTightTM-Kompaktventile garantieren eine störungsfreie und energieeffiziente Raum- und Zonenregelung bei beengten Platzverhältnissen.

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Gebäudeautomation |

Rückblick Swissbau 2016: Gebäudeautomation war ein wichtiges Messe-Thema

Gebäudeautomation kann die gesamte Technik eines Gebäudes vernetzen Die landläufige Meinung, die Swissbau sei nichts für Gebäudeautomatiker, dürfte sich langfristig als falsch erweisen. Denn die Gebäudeautomation vernetzt unzählige Gewerke oder sogar die gesamte Technik eines Gebäudes und wird dadurch zum unumgänglichen Bestandteil smarter Wohn- und Zweckbauten. Mehr als logisch also, dass das Thema an der diesjährigen Swissbau sehr präsent war. René Senn

■ Als Bundesrat Ueli Maurer bei der Eröffnung der Swissbau 2016 vor versammelter Presse einen Backstein einmauerte, schien einmal mehr klar, dass die Swissbau eine reine Baumesse und demnach nichts für Gebäudeautomatiker ist. Aber weit gefehlt! Denn dem aufmerksamen Beobachter entging nicht, dass Maurer auf dem anschliessenden bundesrätlichen Eröffnungsrundgang gleich bei zwei Firmen aus der Gebäudeautomationsbranche einen Zwischenstopp einlegte: Zuerst bei Belimo, der Firma mit den wohlbekannten orangen Geräten. Sie kommt, wie Bundesrat Maurer, aus Hinwil. Belimo nutzte die einmalige Gelegenheit und präsentierte «ihrem» Bundesrat die Studie «Potenzialabschätzung von Massnahmen im Bereich der Gebäudetechnik» (siehe Kasten). Die Studie des

Bundesrat Ueli Maurer auf dem Stand der Belimo Automation AG zusammen mit Patrick Burkhalter, Mitglied des Verwaltungsrats. (Fotos: René Senn)

Bundesamts für Energie wurde mit Unterstützung der Konferenz der Gebäudetechnik Verbände (KGTV) erstellt. Nach Belimo empfing auch Siemens Schweiz AG hohen Besuch. Thomas Fischer, Leiter Building Technologies, konnte einem sehr interessierten Bundesrat Maurer die aktuellen Trends in der energieeffizienzsteigernden Gebäudeautomation sowie ein System für integrales Gebäudemanagement zeigen. Nach diesen beiden Besuchen müsste jetzt auch im Bundesrat klar sein, wie gross das Potenzial intelligenter und smarter Gebäudetechnik ist, umso mehr, als an der Swissbau zahlreiche weitere Hersteller aus der Branche spannende Gebäudeautomations- und Energieeffizienzkonzepte präsentierten. Integrales Gebäudemanagement ist die ganzheitliche und technisch einheitliche Zusammenführung mehrerer oder sämtlicher Gewerke in einer übergreifenden und benutzerfreundlichen Plattform. 3rd-Integration = Integration der Systeme von Dritt-Anbietern, HVAC = Heating, Ventilation and Air Conditioning = Heizung, Belüftung und Klimatisierung. (Quelle: Siemens)

Gebäudeautomation oder integrales Gebäudemanagement? Der Begriff Gebäudeautomation wird zunehmend durch «integrales Gebäu-


Gebäudeautomation |

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Energieverbrauch senken durch effiziente Gebäudetechnik Erstmals beziffert eine gemeinsam von Branchenexperten und Wissenschaftlern erarbeitete Studie die Potenziale der Gebäudetechnik hinsichtlich Energie- und CO2-Einsparung im Schweizer Gebäudepark. Durch zusätzliche energiepolitische Instrumente könnte der Endenergiebedarf um weitere 15 Prozent und die Treibhausgas-Emissionen könnten um 40 Prozent reduziert werden. Rund 45 Prozent des Schweizer Energiebedarfs fallen in Gebäuden an. Eine Studie von EnergieSchweiz zeigt das hohe Einsparpotenzial in diesem Bereich auf. Dafür wurde ein Katalog von 150 Effizienzmassnahmen von Fachleuten erarbeitet und von Experten aus Technik, Verbänden und Hochschulen hinsichtlich Umsetzbarkeit, Relevanz und Wirksamkeit geprüft.

Farben, Formen und Materialien spielen vor allem im Wohnbau eine grosse Rolle. «Geht nicht» gibt es dort nicht mehr. KNX-Taster «easy-going» der Schweizer Firma ZidaTech AG: Automation in Stein gerahmt.

demanagement» ersetzt. Damit wird ein Konzept umschrieben, das alle Gewerke und Funktionen in einer einheitlichen Plattform bündelt. Dies bringt handfeste Effizienzvorteile, erhöht den Komfort und schützt Personen, Gebäude und Werte. Dass das Konzept Zukunft hat, zeigte Siemens Schweiz AG an ihrem Stand. Besonders in Märkten mit hohen Lohn- und Energiekosten und gesteigerten Ansprüchen an die Gebäude-Performance ist es wichtig, dass die gesamte komplexe Gebäudeinfrastruktur möglichst einfach, zentral und einheitlich betrieben sowie kontinuierlich optimiert werden kann.

Integrales Gebäudemanagement, wie Siemens es an der Swissbau präsentierte, ist die ganzheitliche und technisch einheitliche Zusammenführung mehrerer oder sämtlicher Gewerke in einer übergreifenden und benutzerfreundlichen Managementplattform. Die technischen Voraussetzungen dafür sind offene Schnittstellen auf der Basis branchenüblicher Kommunikationsstandards wie BACnet, KNX, DALI oder OPC. Alle Ebenen, vom Raumbediengerät über den Brandmelder bis zur Videokamera, werden in die Gebäudemanagement-Plattform integriert. Eine solche Lösung sollte auch internationalen Standards und Normen entsprechen, im Idealfall weltweit. è

Grosses Sparpotenzial möglich Gemäss dieser Studie liesse sich der Energiebedarf der Gebäude bis 2050 mit den heute marktgängigen Techniken und Konzepten wie konsequentem Einsatz von Bestgeräten um 23 Prozent reduzieren, und dies trotz eines erwarteten Nutzflächenwachstums von voraussichtlich 30 Prozent. Die Treibhausgas-Emissionen (THGE) sinken in diesem Szenario um 38 Prozent, u. a. aufgrund eines höheren Anteils an erneuerbaren Energien. Werden darüber hinaus verstärkt Effizienzmassnahmen bei der Gebäudetechnik umgesetzt, lassen sich zusätzlich 15 Prozent Energie sparen und rund 40 Prozent der THGE vermeiden, insbesondere durch effizientere Heizsysteme, energetische Betriebsoptimierungen und Gebäudeautomation. Roadmap geplant Um dieses Sparpotenzial auszuschöpfen, müssten die Gebäudebranche, Bauherren sowie die Gebäudeeigentümer und -betreiber bei jedem Projekt – von der Planung bis zum Betrieb – noch gezielter auf hohe Effizienz und erneuerbare Energien setzen. Um diese Potenziale im Hinblick auf die Energiestrategie 2050 flächendeckend weiterzuverfolgen, ist eine Roadmap für die Gebäudetechnikbranche geplant. Mehr Infos zur BFE-Studie «Potenzialabschätzung von Massnahmen im Bereich der Gebäudetechnik» vom Januar 2016 unter www.admin.ch und www.kgtv.ch

Asera präsentierte unter anderem «Thanos», das erste multifunktionale digitalStrom-kompatible Raumbediengerät aus dem Hause Thermokon. Es umfasst Temperatur- und Feuchtemessung (optional) sowie integrierte Bedienung von HLK, Beleuchtung und Jalousie in der Einzelraumregelung.

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Gebäudeautomation |

«Interaktionspunkte» im Fokus

Automation fängt bereits im Kleinen an. Ein Raumluftqualitätsfühler und ein Stellantrieb, und schon ist die Luftqualität besser. Wohlbefinden gleich Gesundheit. Entdeckt auf dem Messestand der Schweizer Firma Sensortec AG.

Beispiel Brandfall

Das nachfolgende Beispiel veranschaulicht, welchen Nutzen ein integrales Gebäudemanagement bietet: Brennt es irgendwo, schlägt der Brandmelder Alarm. Die Situation lässt sich mit Videokameras verifizieren, deren Aufschaltung automatisch erfolgt. Die Lüftungsanlagen können dafür sorgen, dass in noch rauchfreien Bereichen ein Überdruck erzeugt und die Rauchausbreitung verhindert wird. Die Jalousien werden hochgefahren, um den Zugang zu den gefährdeten Räumen zu erleichtern. Die Fluchtwegsteuerung wird aktiviert, das Licht wird eingeschaltet und der Lift fährt ins Erdgeschoss. Dank integrierter Steuerung der Gewerke trägt ein solches System, Siemens nennt ihres Desigo CC, dazu bei, die Gefahr von Bränden und die damit verbundenen Personen- und Sachschäden deutlich zu verringern.

Ein allgemeiner Trend, der beim Besuch der Firmen aus der Sparte Gebäudeautomation sichtbar wurde, ist die zunehmende Integration diverser Schnitt-, respektive Verbindungsstellen. Sie sollen sicherstellen, dass die Gebäudeautomationslösungen der verschiedenen Hersteller unabhängig vom schlussendlich gewählten Raumautomationssystem kompatibel bleiben. Auf diese Art können unterschiedlichste Bus- und Subsysteme auf einem einheitlichen System zusammengefasst werden. Der L-ROC 400 Room Controller von Loytec zum Beispiel bietet über zehn Schnittstellen zu unterschiedlichen Subsystemen wie KNX, M-Bus, Enocean und DALI. Ein integraler Bestandteil der LROC-Lösung ist zudem die automatische Generierung der L-VIS Touch Panel-Grafikprojekte für die lokale Raumbedienung, also für den Ort, an dem die Anlage und der Mensch miteinander in Kontakt treten. Das Raumbediengerät dient hier als multifunktionale, dezentrale Steuereinheit. Dieser «Interaktionspunkt», die Schnittstelle zwischen Mensch und Raumautomation, rückt immer mehr in den Fokus der Automationshersteller, sowohl was die Funktionalitäten als auch das Design angeht. Moderne Architektur verpflichtet schliesslich. Die Bedienebene muss verständlich aufgebaut sein, genaue Messungen erstellen und auch ästhetisch und architektonisch überzeugen. Die Zeit der unförmigen, grauen Dinger, die immer direkt neben der Office-Tür platziert waren, wo sie eigentlich gar nicht hingehören, ist definitiv abgelaufen. Die Hersteller auf der Swissbau präsentierten umfassende, funktionale Bediengeräte, die vielen Ansprüchen gerecht werden. Sie messen Temperatur, Feuchtigkeit, Kondensationspunkt, Raumbeleuchtung, Anwesenheit sowie den CO2-Level. Oft werden am LCD-Display auch das Datum, die Uhrzeit sowie das aktuelle Niveau an Umweltfreundlichkeit in Form von grünen Blättern angezeigt. Ein direkter Zugriffsmodus ermöglicht es, die wichtigsten Sollwerte, z. B. für Temperatur und Lüftung, schnell anzupassen. Erwähnenswert ist hier die Lösung von Sauter Building Control Schweiz AG. Mit ihr lässt sich das Smartphone des Raumnutzers direkt via Bluetooth mit dem Raumbediengerät verbinden. So ist kein Zugang via WLAN auf das Gebäudeautomationsnetzwerk nötig. Ein Sicherheitsas-

pekt, der bestimmt nicht zu unterschätzen ist. Auch der Unterhalt und die Verwaltung der Zugriffe dürften sich dadurch wesentlich vereinfachen.

Fazit zur Swissbau aus Sicht der Gebäudeautomation Die Swissbau 2016 hatte Interessenten aus dem Bereich der Gebäudeautomation einiges zu bieten. Positiv aufgefallen sind die hohe Fachkompetenz und das Engagement der Standbetreuer. Die Swissbau würde allerdings gut daran tun, die Aussteller etwas mehr nach Themen zu bündeln, um dem Besucher den Überblick zu erleichtern. Die Branche schaut sehr optimistisch in die Zukunft, denn vernetzte Gebäude sind heute Standard. Die digitale Revolution ist bestimmt nicht mehr aufzuhalten, und ihr Motto lautet «Software statt Hardware». Damit müssen sich mittelfristig auch die Architekten auseinandersetzen, und somit ist die Swissbau ein idealer Ort für diesen Dialog. Die logische Folge dieser Entwicklung wäre demnach, dass ein Bundesrat die Swissbau 2018 mit einem feierlichen Druck auf einen «Energieeffizenz-Button» eröffnen würde. Damit würde die bundesrätliche Energiestrategie 2050 ins Blickfeld gerückt und ein längst fälliges offizielles Bekenntnis zu intelligenten und integral gesteuerten Gebäuden abgegeben. ■ www.swissbau.ch


Gebäudeautomation | Produkte

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Haustechnik-Steuerung im platzsparenden Buskopplergehäuse

Der Embedded-PC CX8090 bietet kostengünstig und kompakt komplettes PC-Control für die Gebäudesteuerung an.

■ Der Embedded-PC CX8090 kann als komplette PC-Steuerung im platzsparenden Buskoppler-

gehäuse kostengünstig vielfältige Aufgaben innerhalb der Gebäudeautomation übernehmen, insbe-

sondere als Raum- oder Bereichscontroller sowie als dezentrale Intelligenz zur Steuerung von HLK, Beleuchtung und Fassade. Er verfügt über das Betriebssystem Windows Embedded Compact, 400MHz-ARM9-CPU, 64 MByte DDR2 RAM sowie über eine MicroSDKarte, die bis 4 GByte erweitert werden kann. Hinzu kommt das erweiterte I/O-Spektrum: Neben dem Busklemmen- ist auch das EtherCAT-Klemmensystem direkt anreihbar. Sollte die Anwendung ohne die Rechenleistung eines Pentium®MMX-kompatiblen 500-MHz-Prozessors auskommen, ist der CX8090 zudem eine kostengünstige und mit maximal 3 W Verlustleistung sehr energieeffiziente Alternative zum Embedded-PC CX1010. Der nur 65 × 100 × 80 mm grosse CX8090 bietet insgesamt zwei Ethernet-Schnittstellen: Eine 10/ 100-MBit/s-Ethernet-Schnittstelle,

die geswitcht ausgeführt ist, und eine linienförmige «Daisy-Chain»-Topologie ermöglicht, die kostensparend, ohne weitere Hardware, aufgebaut werden kann. Bewährte Automatisierungssoftware Weitere Besonderheiten sind die bereits integrierten Features Realtime-Clock und TwinCAT PLC HMI Web als Visualisierungslösung sowie eine kapazitive 1-SekundenUSV, um bei Versorgungsspannungsausfall remanente Daten speichern zu können. Programmiert wird die Steuerung über die Beckhoff-Automatisierungssoftware TwinCAT. Diese bietet zahlreiche SPS-Bibliotheken, z. B. für Gebäudegrundfunktionen, HKL oder die Kommunikation mit DALI, DMX, EnOcean und M-Bus. ■ Beckhoff Automation AG 8200 Schaffhausen Tel. 052 633 40 40 www.beckhoff.ch

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Gebäudeautomation | Produkte

Saia PCD1 E-Line für gewerkeübergreifende Kommunikation

KNX / DALI Gateway Twin von Siemens.

Steuerung Saia PCD1 E-Line.

Mehr Kanäle, mehr Möglichkeiten, mehr Effizienz

■ Mit der grossen Schnittstellenpalette legt die frei programmierbare Steuerung «E-Line» den Grundstein für eine gewerkeübergreifende Kommunikation. Neben den vorhandenen On-Board-Eingängen und Schnittstellen ist sie über Steckplätze schnell erweiterbar. Die Steckplätze werden mit den gleichen Modulen bestückt wie sie von anderen Saia SPS-Steuerungen bereits verwendet werden. Dadurch entsteht ein sehr modulares Konzept, basierend auf verhältnismässig wenigen, dafür bewährten Bauteilen. Diese Modularität erlaubt eine einfache Anpassung an viele Applikationen und die flexible Verwendung von Kommunikationsschnittstellen wie BACnet, LON, KNX, DALI, EnOcean, Modbus, M-Bus usw. Die Steuerung Saia PCD1 E-Line hilft bei der Umsetzung einer energieeffizienten und individuellen Raumautomation und trägt dazu bei, die Energieeffizienzklassen nach SIA386.110 bzw. EN 15232:2012 zu erreichen. Wie aktuell der Trend ist in der Gebäudeautomation, lässt sich auch diese Steuerung direkt via IP in das Gebäudeautomationsnetzwerk einbinden. Frei programmierbar, kompakt und in alle Richtungen offen: Die Saia PCD1 E-Line Steuerung wurde speziell für den Einsatz in der Gebäudeautomation konzipiert. Die kleine Steuerung aus Murten hat so gesehen spannende Eckdaten für die Gebäudeautomation.

■ Die drei aktuellen KNX/DALI-Gateways plus, Twin plus und Twin bieten als DALIMastercontroller umfassende Funktionen für eine effiziente Beleuchtungssteuerung. Alle Varianten unterstützen die Ansteuerung von DALI-Geräten, wie z. B. Elektronische Vorschaltgeräte (EVG), Transformatoren oder LED-Konverter. DALI etabliert sich zunehmend zur Steuerung und Regelung von umfassenden Beleuchtungsanlagen. Die wesentlichen Unterschiede der drei Gateway-Varianten zeigen sich vor allem in der Anzahl der Ausgänge, der steuerbaren DALI-Teilnehmer und des Funktionsumfangs. Die Variante «Twin» besitzt zwei DALI-Ausgänge. Die Variante «plus» verfügt über den vollen Funktionsumfang wie Szenen- und Effektsteuerung, Notbeleuchtung usw. Alle KNX/DALI-Gateways unterstützen zudem ausgewählte DALI-Sensoren, die kompatibel zur Spezifikation von Siemens sind. Durch den Einsatz einer DALI-Tasterschnittstelle und optionalen DALI-Bewegungsmeldern lassen sich auch autarke DALIBeleuchtungsanlagen realisieren. Die Geräte integrieren sich aber hauptsächlich in KNX-Anlagen, die in der Raumautomation zunehmend standardisiert zum Einsatz kommen. Siemens Schweiz AG 6312 Steinhausen Tel. 058 557 92 20 www.siemens.ch/knx

Saia-Burgess Controls AG 3280 Murten Tel. 026 580 30 00 www.saia-pcd.com

Raumthermostat von Feller: Einer für alles

Raumthermostat von Feller (230 V AC).

■ Der neue Raumthermostat (230 V AC) von Feller ist programmierbar und hebt die Raumtemperaturregelung auf ein neues Niveau. «Einer für alles» ist sein stärkstes Argument: Als Einzelgerät regelt er sowohl Warmwassersysteme als auch elektrische Bodenheizungen. Er erfüllt somit höchste Ansprüche in Sachen Energieeffizienz, Funktionalität, Einfachheit und Design. Der Raumthermostat eignet sich hervorragend zur Nachrüstung bzw. für den Ersatz bestehender Thermostate. Programmierbar ist er via Smartphone. Dadurch lässt er sich auch konfigurieren und mit diversen Schaltzeiten und technischen Einstellungen konfigurieren. Ein nicht alltägliches, innovatives Gerät, das bestimmt noch eine grosse Zukunft vor sich hat und genau zum richtigen Zeitpunkt auf den Markt kommt. Energieeffizienz wird im Moment grossgeschrieben. Feller AG 8810 Horgen Tel. 044 728 77 77 www.feller.ch


Gebäudeautomation | Produkte

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Solar-LogTM: Überwachung für PV-Anlagen und intelligente Steuerung zur Optimierung des zeitgleichen Eigenverbrauchs.

Energie-Management-System für PV-Anlagen ■ Die Geräte von Solar-Log bieten die Möglichkeit, die Produktion der PhotovoltaikAnlage zu messen, um den Eigenverbrauch bzw. die installierten Verbraucher innerhalb des Gebäudes gezielt zu steuern. Kombiniert, zum Beispiel mit einem Elektroeinsatz für den Boiler, lässt sich so die von der Solaranlage produzierte elektrische Energie geschickt im eigenen Haushalt zeitgleich verbrauchen. Eine Funktion, die nicht bei allen Strommarktteilnehmern willkommen ist. Ebenso ermöglicht der Solar-Log in Verbindung mit sogenannten Smart Plugs die Überwachung und Steuerung von Verbrauchern wie Kühltruhen und Wäschetrocknern. Die Steckdosen messen den Verbrauch der angeschlossenen Endgeräte und senden diese Daten an den Solar-Log. Jede einzelne Steckdose kann daraufhin in der Grafik des Gesamtverbrauchs angezeigt werden. Stromfresser lassen sich so ebenfalls leicht identifizieren. Solar-Log™ Switzerland Novagrid AG, 5430 Wettingen Tel. 056 535 53 46 www.solar-log.ch

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Gebäudehülle | Spenglerei |

Beste Absolventen der höheren Fachprüfung (1) – Spenglermeister mit eidgenössischem Diplom

«Ich will mir nichts verbauen ...» Sandro Concenti, einer der drei Spenglermeister, der die Diplomarbeit 2015 mit Bestnote abschloss, hat sich bereits in vielfältiger Weise weitergebildet, sammelte Lebenserfahrung auch ausserhalb des gewohnten Umfelds und setzt sich überdies sportliche Ziele. Manuel Fischer

■ Sandro Concenti empfängt mich im Büro, das im Erdgeschoss eines Einfamilienhauses in Wettswil am Albis, einer ruhigen Vorortsgemeinde vor Zürich, eingerichtet worden ist. Nicht nur sein Name, auch sein Äusseres mit sei-

Sandro Concenti zeigt sein eigens entworfener und gebauter Rinnensammelkasten: «Abgesehen von den Dimensionen und der Materialwahl durften wir frei gestalten.»

nen kräftigen Locken hat etwas Südländisches. Sandros Grossvater wanderte einst aus dem Tessin ins Engadin, wo er Arbeit fand und eine Familie gründete. Vater Gian-Pietro – gebürtiger Engadiner – kam in den 1980er-Jahren ins Zür-

cher Säuliamt und gründete 1986 eine Bauspenglerei zusammen mit seiner Frau Elisabeth Lehmann von Wettswil. Bald konnte er eine bereits bestehende Bauspenglerei in Bonstetten übernehmen. 1991 stellte Gian-Pietro einen gelernten Spengler-Sanitärinstallateur an, die bis zum heutigen Tag einzige fest angestellte Fachkraft des Geschäfts. Die Auftragslage ist – branchentypisch – durchs Jahr durch volatil, wie Sandro schildert: «Im Sommer arbeiten wir mit Temporären und Unterakkordanten zusammen, mit denen wir ein langjähriges Vertrauensverhältnis aufgebaut haben.» Auf die Frage, wie es zur Berufswahl kam, scherzt Sandro: «Ich bekam das Kupfer durch die Muttermilch.» Erfahrungen in diesem Metier machte er jedenfalls schon früh. Denn während den Schulferien hatte er dem Vater geholfen und einfache Arbeiten selbst ausführen dürfen. Doch das allzu Bekannte ist selten das Gewünschte in Jugendjahren. «Ich wollte doch nicht dasselbe arbeiten wie der Vater, obwohl mir das Werken im Freien noch zusagte.»

Lehr- und Wanderjahre Vom Vater spürte er hingegen nie Druck, in seine Fussstapfen treten zu müssen. Sandro ist ihm auch dankbar, da er sich ohne Druck Zeit nehmen konnte, seinen eigenen Weg zu gehen. «Ich schnupperte als Hochbauzeichner, Elektriker und irgendwann war ich dann auch noch bereit, bei einem andern Betrieb als Spengler zu schnuppern. Schliesslich wollte ich es doch genauer wissen und probierte es noch in zwei anderen Spengler-Betrieben.» Bei einem dieser Betriebe habe ihm das Arbeiten, aber auch das Team zugesagt, ebenso konnte er von einem guten Einvernehmen mit dem künftigen Lehrmeister ausgehen. Sandro Concenti absolvierte schliesslich eine vierjährige Berufslehre als Spengler-Sanitär, eine Berufslehre, die heute so nicht mehr an-


Gebäudehülle | Spenglerei |

geboten wird. Danach ging es in die Rekrutenschule. Er arbeitete in der Folge in verschiedenen Unternehmen als Spengler, kehrte schliesslich für drei Jahre in den väterlichen Betrieb zurück, machte in dieser Zeit die Weiterbildung zum Spenglerpolier und holte die betriebswirtschaftlich ausgerichtete Berufsmittelschule nach. «Ich wollte mir bis dreissig alle Optionen offen halten.» Der jährlich wiederkehrende Aufruf zu militärischen Wiederholungskursen empfand Sandro als Hindernis zu seinem unbedingten Willen zur ständigen Fortbildung. Er entschloss sich kurzerhand, die restliche Dienstpflicht in 90 Tage Zivildienst an einem Stück umwandeln zu lassen. Er half in dieser Zeit einem Bergbauern im Puschlav auf der Alp. Danach zog es ihn in die Ferne. Während eines viermonatigen EnglischSprachaufenthalts in Australien absolvierte der begeisterte Sportler einen Triathlon. Von dort zurück ergriff er die Chance, bei einem grösseren Haustechnik-Unternehmen in Zürich als Projektleiter zu arbeiten, bevor er im April 2015 beim väterlichen Betrieb erneut einstieg.

Diplomarbeit Sandro Concenti erlebte die Diplomarbeit als kurzes, aber intensives Geschehen. «Während vier Wochen blieb ich abends nach Feierabend weiter im Büro und brütete über den Aufgaben.» Er organisierte sich insofern gut, da er viele vorbereitenden Abklärungen und Recherchen erledigen konnte, um schliesslich in der letzten Woche von der Arbeit freizunehmen – für den Schlussspurt. Die Aufgabenstellung der Diplomarbeit 2015 war so, dass die Prüflinge fünf voneinander unabhängige Projekte zu bearbeiten hatten. Für verschiedene Objekte

mussten bauliche Massnahmen wie Blitzschutz-Einrichtungen, Schneefang-Lösungen vorgeschlagen oder Berechnungen zu Haften gegen Windsog gemacht werden. Auch handwerkliches Können war gefragt: Für ein Walmdach musste für die Ecksituationen ein Rinnensammelkasten entworfen und gebaut werden, welches optisch gut zur Architektur eines älteren Wohnhauses passt. «Abgesehen von den Dimensionen und der Materialwahl waren wir frei und konnten eine künstlerisch-kreative Lösung vorschlagen.» Das dreidimensionale Werk aus leuchtendem Kupferblech ziert nun Sandros Büro.

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Atmen Sie bessere Luft mit Abluft!

Meister sein heisst Können weitergeben Den Meistertitel in der Tasche und die bereits vielfältig gewonnenen Erfahrungen im Rucksack ist Sandro willens, den Betrieb seines Vaters dereinst zu übernehmen. Ein Meister seines Fachs ist auch berechtigt, Lernende auszubilden. Somit streift unser Gespräch auch das Thema Berufsbildung. Er selbst kontaktierte bereits einen jungen Lehrer seines Jahrgangs, um Jugendlichen einen Ferienjob anzubieten. Auf den Aufruf kamen dann tatsächlich einige. «Es ist gar nicht so einfach, herauszufinden, wer am Beruf interessiert sein könnte und wer einfach ein wenig Sackgeld verdienen möchte.» Im «reichen» Bezirk Affoltern, wo Eltern ihren Nachwuchs offenbar gerne in der Mittelschule sehen, braucht es offenbar viel Überzeugungsarbeit, um die Vorzüge einer Berufslehre begreiflich zu machen. Der vielseitig interessierte und weit gereiste Spenglermeister würde jedenfalls sehr gerne junge Leute für den vielfältigen Beruf begeistern. ■ www.suissetec.ch

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Holz-100-Häuser – ein Gütesiegel aus Österreich erreicht die Schweiz

Bauen mit Massivholzelementen bietet funktionale Vorteile und Geborgenheit Unbehandelt und giftfrei, atmende Wände ohne Schimmel oder Kondensat, kein Schwund dank holzverdübeltem Kreuzlagenaufbau, winddicht, wärmeund schalldämmend – dank Holz. Eine weitere erstaunliche Eigenschaft ist die Auskühldauer nach Abschalten der Heizung: Ein Bau aus vorgefertigten Holz-100-Holzbauteilen soll erst nach 32 Tagen den Gefrierpunkt erreichen. Toni Rütti, Bearbeitung: Manuel Fischer

■ Der Uralt-Kindergarten namens «Zukunft» an der Bieler Zukunftsstrasse mit Baujahr 1944 existiert und funktioniert nach wie vor. Zukunftspotenzial hat auch der Werkstoff, aus dem er Mitte des vorigen Jahrhunderts gefertigt wurde: aus Holz. Klar, es gibt heute funktionaler konzipierte Holz-Kindergärten. Auch sie erwecken Zuversicht, Vertrauen und irgendetwas Hei-

meliges. Aufgeschlossene Eltern wollen bestimmt, dass ihr Kind seine ersten eigenen Erfahrungen selbst materialtechnisch in bes-

ter Umgebung machen darf – in einem Ambiente, das gesundes Wohlbehagen sowie Natürlichkeit nicht bloss suggeriert, sondern real bietet. Holz vermag dieses Versprechen einzulösen. So auch das Vorzeigeobjekt Waldorf-Kindergarten in Origlio TI. Es trägt das Gütesiegel «Holz100» der österreichischen Firma Erwin Thoma Holz GmbH (Goldegg). Mit diesem System kann man selbstverständlich nicht nur Kindergärten, sondern bis zu zehngeschossige Häuser bauen – reine Holzhochhäuser.

Im Bild die Aussenfassade des Kindergartens in Oroglio. Was auf den ersten Blick unscheinbar wirkt, ist bei näherem Befund ein «Holz-Hightech-Haus». (Bild: Thoma Holz GmbH)

Holz vermag das Versprechen nach Wohlbefinden und Natürlich einzulösen. Im Bild der Waldorf-Kindergarten in Oroglio (TI). (Bild: Thoma Holz GmbH)


Gebäudehülle | Spenglerei |

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ralwolle) nur 41 Stunden dauern, bis nach Abschalten der Heizung eine Raumtemperatur von 0 °C herrscht. Beim Holzlochziegelbau (mit Styropordämmung) kühlt ein Raum offenbar nach 259 Stunden auf den Gefrierpunkt ab. Gemäss Herstellerangaben verstreichen hingegen bei «Holz100» sage und schreibe 777 Stunden, bis die Innentemperatur ebenfalls 0 °C beträgt; dies entspricht 32 Tagen. Erstaunlicherweise kommt dieses Bausystem mit nur wenig zusätzlicher Dämmung aus. Die 30 cm dicken «Holz100»-Elemente sind kondenswassersicher, winddicht, wärme- und schalldämmend. Ausserdem sind sie atmungs- und diffusionsfähig. (Bild: Toni Rütti)

Metall- und leimfrei miteinander verbunden

In der Schweiz werden solche «Wohngesundheitshäuser aus 100-prozentig naturreinem Holz» von Architekt Markus Schwab von der Aarberger Firma Raumzeit Architekten GmbH vorangetrieben. Das Gütesiegel verlangt folgende bauliche Massnahmen: • Dach, Wände und Decken werden aus einem einzigen Material gebaut – aus Holz • Zudem werden massive Holzelemente metall- und leimfrei miteinander verbunden. Die einzelnen Hölzer werden zu kompakten Bauelementen aufeinandergeschichtet und im Kreuzlagenaufbau holzverdübelt. Diese Wandelemente vorab aus Tannen- und Fichtenholz können 30 cm und mehr stark sein. Die Dübel saugen die Restfeuchtigkeit auf und quellen sodann unlösbar in die umgebenden Hölzer hinein. Sie verbinden so die Einzelteile zu einem massiven Ganzen. Die Bauweise soll die Wärmedämmung, den Hitzeschutz, die Brandsicherheit und sogar den Strahlenschutz verbessern. Dazu Markus Schwab: «Einen Vergleich mit anderen Werkstoffen brauchen die vorgefer-

Schweizer Qualitätsprodukt

mit bauaufsichtlichem Prüfzeugnis

tigten Bauelemente kaum zu scheuen.» In einer «einstofflichen Bauweise» sieht der Aarberger Architekt weitere Vorteile: «Die verwendeten ‹Holz100›-Elemente sind kondenswassersicher, winddicht, wärme- und schalldämmend. Verdübelte Holzwände bleiben ungehindert atmungs- und diffusionsfähig. »

Wundersam lange Auskühldauer Ist es aussen -10 °C kalt und innen +21 °C warm, soll es beim Ständerbau (mit Mine-

Eine Prise Esoterik? Die österreichische Partnerfirma Thoma Holz GmbH betreibt heute das europaweit grösste Mondholzsägewerk: Die Bäume werden ausschliesslich in der Zeit der sogenannten Saftruhe bei abnehmendem Mond geerntet. Lange Zeit konnte der Zusammenhang zwischen den Eigenschaften des Holzes und dem Zeitpunkt des Fällens nicht bewiesen werden. Was das Mondholz-Phänomen anbelangt, wurden unter Prof. Ernst Zürcher mehrjährige Versuche durchgeführt. Anscheinend liessen sich Zusammenhänge zwischen Zellvorgängen und der Rhythmik des auf- und abnehmenden Mondes nachweisen. Gemäss Zürcher von der ETH Zürich und der Hochschule für Holzwirtschaft in Biel sind Fällzeitpunkt und Trocknungsphasen durchaus mitverantwortlich für die Holzqualität – Dichte, Gewichtsverlust, Druckfestigkeit usw. Fest steht, dass bereits die alten Holzbaukulturen sich am optimalen Erntezeitpunkt für Bauholz orientierten. ■ www.thoma.at

Es gibt heute gewiss funktionaler konzipierte Kleingebäude aus Holz als der inzwischen verwitterte, aber robuste Holzkindergarten Zukunft Biel. (Bild: Toni Rütti)

Die Effizienz auf Ihrem Dach.

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Thalmann-Weltpremiere: Schwenkbieger-Modell TZ

Das neue Schwenkbieger-Modell TZ weckte grosses Interesse an der Swissbau.

■ Die Weltpremiere war angekündigt: siehe ausführlicher Artikel in HK-Gebäudetechnik 1/16, S. 76 – 78. Die Maschinen-Erstvorstellung an der Swissbau zeigte, dass das neue Schwenkbieger-Modell TZ mit seinen vielen guten Eigenschaften und Vorteilen die Bedürfnisse der Spengler und Fassadenbauer auf der ganzen Linie abdecken kann. Das TZ-Modell beeindruckte die Messebesucher in erster Linie mit dem wahrhaft imposanten Erscheinungsbild. Man konnte der Maschine die Kraft und Dynamik richtig ansehen. Das verwendete Konstruktionskonzept VFD (Vertical Force Drive) mit starrem CStänderrahnem und vertikaler Oberwangenzustellung überzeug-

te mit grosser Klemmkraft und somit einwandfrei geschlossenen Umschlägen. Ein klares High-Light ist sicher die modulare Werkzeuggeometrie des TZ-Modells. Dieser innovative Ansatz bietet die Wahl zwei verschiedener Werkzeugformen für die Oberwange, was dem Spengler ganz neue Möglichkeiten beim Biegen von typischen Spenglerblechen eröffnet. Mit wahlweise gerader oder gebogener Oberwange und dem damit neu gewonnen Freiraum lassen sich problemlos Profile wie enge Sturz- und Leibungsverkleidungen, Ortgang-Abschlussbleche und Blendenverkleidungen ohne «grosses drücken» herstellen. Die Entkoppelung des Längsschneiders von der Biegewange war ein weiterer von Fachbesuchern sehr positiv wahrgenommener Vorteil. Dabei ergibt sich ein wertvoller Gewinn an Biege-Freiraum, da keine störenden Füh-

rungsteile der Biegewange mehr hervorstehen. Die beim TZ-Modell stufenlose Drehzahlregelung des Pumpenmotors (Frequenzumrichter-Antrieb), sorgte beim interessierten Publikum für eine sehr positive Rückmeldung, denn dieses Konzept bietet künftig bei messbar besserer Energieeffizienz auch eine deutlich höhere Biegedynamik. Die Maschinenbauer aus dem thurgauischen Frauenfeld haben sich aber nicht nur um die Entwicklung des neuen TZ Schwenkbiegers gekümmert, sondern auch intensiv in weitere Innovationen und Weiterentwicklungen wie den immer mehr gefragten Doppelbieger TD investiert. Das mit dem hochdynamischen DFT-System angetriebene TD-Modell glänzte an der Swissbau 2016 nicht nur durch hohe Arbeitsleistung, dem komplett neu geformten Biegewerkzeug oder dessen cleverem Greifersystem. Es

Auch das Doppelbieger-Modell TD hat viele Besucher überzeugt.

bot als Premiere auch einen vollautomatischen Blecheinlege- und Einzugstisch. Dieser wird in Zukunft das Bestücken der Maschine deutlich erleichtern, Prozesse vereinfachen und die Arbeit an der Biegemaschine folglich auch deutlich wirtschaftlicher machen. Sowohl das neue TZ-Modell als auch die Doppelbieger-Modelle, sind bei einer Biegeleistung von 1,25 mm bis 3 mm Stahlblech (400 N/mm²), Längen von 3 m 12 m und mit Standard Einlegetiefe von 1250 mm lieferbar. Siehe auch www.hk-gt.ch > Bildergalerien > Thalmann-Weltpremiere an der Swissbau 2016 (inkl. Link zu PDF HKGebäudetechnik 1/16, S. 76 – 78) ■ THALMANN Maschinenbau AG 8500 Frauenfeld, Tel. 052 728 40 20 www.thalmann-ag.ch

Eines von vielen Details: gebogene Klemmwange für Blechprofile mit Seitenverhältnis von nur 1:2.

Mehrfach-Abcoilanlagen für präzise Zuschnitte direkt vom Coil ■ Für alle Blechbearbeiter, die ihre Fertigung mit schnellen und flexiblen Zuschnitten vom Breitband rationalisieren wollen, bietet Forstner individuelle Lösungen zum vollautomatischen Abwickeln, Blechwechseln, Richten, Spalten und Ablängen von unterschiedlichen Blechsorten. Durch den Einsatz von unterschiedlichen Modulen kann die Anlage auf individuelle Bedürfnisse angepasst werden. Mit einer Mehrfach-Abcoilanlage steht der benötigte Blechzuschnitt

auf Knopfdruck zur Verfügung. In kürzester Zeit und in ausgezeichneter Schnittqualität. Beladen werden die elektrisch angetriebenen Abwickelhaspel von 2000 kg bis max. 3000 kg per Stapler, Scherenhubtisch oder Kran. Die elektromechanische Tafelschere besticht durch die robuste Bauart und eine einwandfreie Schnittqualität. Das Bandblech wird beschädigungsfrei durch die Schere positioniert und präzise, schnell und gratfrei geschnitten. ■

Forstner Maschinenbau GmbH A-6800 Feldkirch, Tel. +43 5522 74309 www.forstnercoil.at

Die Forstner Achtfach-Abcoilanlage mit programmierbarer Richtanlage sorgt für massgenaue und markierungsfreie Zuschnitte vom Breitband.


Sanitärtechnik / Wohnen |

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Innovationen in Bad, Küche und sanitären Anlagen an der Swissbau 2016

Traumwelten in Raumwelten An der Swissbau 2016 zeigten 1100 Firmen zahllose Trends und Innovationen. Im Interesse eines unserer Besuche lag speziell die Halle 2 mit den etablierten Raumwelten Bad und Küche, als schweizweit grösste Ausstellung ihrer Art. Dies soll ein grober und unvollständiger Überblick über neue Trends und Produkte sein. Ausführliche Berichte werden in den nächsten Ausgaben folgen. Franz Lenz

■ In den Bereichen Bad und Küche zeigten die Aussteller aus dem In- und Ausland neue Formen, Farben und Materialien, welche die Innovationskraft der Branche deutlich machten. In den letzten Jahrzehnten nahmen Küche und Bad einen immer höheren Stellenwert beim Wohnen ein. Auf der Swissbau 2016 wurde den Besuchern gezeigt, wie die Hersteller den Spagat zwischen energieeffizienter Technik und sinnlicher Wohlfühlatmosphäre im Bad wie in der Küche meistern. Es waren neue Formen, Materialien und Farben und speziell auch verbrauchsarme Produkte, zum Beispiel bei den Armaturen, zu bestaunen.

Handrücken oder gar mit dem Ellenbogen erfolgen, was sich vor allem in der Küche als vorteilhaft erweist. Kurz auf einen Nenner gebracht: An der Swissbau 2016 wurde gezeigt, welches Design, welches Nutzungsspektrum, welche Technologien die Armaturenwelt in Zukunft bestimmen werden. Die Produktewelten verändern sich mit rasantem Tempo. Computerisierung und Elektronik revolutionieren den Alltag. Dass sich in diesem Umfeld die Armaturenwelt in neue Richtungen bewegen wird und muss, sei eine logische Folge, so die Antwort eines Schweizer Herstellers.

Technik und Design vereint

Den hohen Stellenwert der Küche von heute bezeugten die Aussteller dieses Sektors. Kochen wie ein Profi – noch vor Jahren etwas belächelt, feiert Triumphe, wie die gezeigten Systeme und Produkte deutlich machten. Kochen auf Geräten wie sie bis heute nur die Profis kannten, ist jetzt auch im Privathaushalt möglich, allerdings hat dies seinen

Bei den Anbietern von Armaturen für Küche und Bad zeigte sich klar, dass sich moderne Formgebung und verlangte Nutzungsmöglichkeiten keineswegs ausschliessen. Der Handhabung von Armaturen wird daher grosse Beachtung geschenkt, die Steuerung des Wasserflusses kann bei Bedarf mit dem

Die Küche der Zukunft

Preis. Wen dies nicht abschreckt, der kann sich heute auch zu Hause Technologien wie Schockgefrieren und Vakuumieren leisten, einen professionellen Gasherd benützen, der gleich anschliessend an Teppan Yaki (Flächengrill), Wok und Standmixer usw. bereitsteht.

Spa und Wohlfühlen zu Hause Bei den Anbietern von Badezimmereinrichtungen wähnte man sich an einem Treffen der führenden Designer Europas. Alle Hersteller präsentierten neue Formen, Farben und Materialien. Eine Badewanne ist nicht mehr einfach eine Wanne, sondern ein ausgeklügeltes Designprodukt und besteht oft auch aus lange nicht herstellbarem Material. Das überrascht nicht, denn wie schon erwähnt, dient heute das Badezimmer mit einer gesamten vielfältigen Ausstattung nicht mehr nur als Ort der Reinigung. Die Menschen haben sich Wellness und Wohlfühlen in die eigenen vier Wände geholt. Die Nasszelle ist passé.

Zur Hygiene gehört Entsorgung Fragte man früher eher verschämt nach der Toilette, so erkundigt sich heute der Besuch, ob ein Dusch-WC vorhanden sei. Die Hersteller von Badezimmereinrichtungen haben den Trend ebenfalls erkannt und beteiligen sich am Angebot von Dusch-WCs aller Art, an Urinalen für den Privathaushalt wie auch für öffentliche und halböffentliche Gebäude. Klar, dass dazu auch die geeigneten kleineren Waschtische für das GästeWC elegant und benutzerfreundlich angeboten werden. Wir werden in den nächsten Ausgaben von HK-Gebäudetechnik über etliche Innovationen ausführlich berichten. Erste Kurzinfos folgen auf den nächsten Seiten in der Unterrubrik «Produkte». ■ www.swissbau.ch

In der Halle 2, die offiziell mit «Raumwelten» bezeichnet war, fühlte man sich leicht in «Traumwelten». (Foto: Swissbau)

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Sanitärtechnik / Wohnen |

«360 ° Nussbaum made» war das Motto an der Swissbau 2016

Eine beeindruckende «Nussbaumfamilie» Ein Anbieter von Gesamtlösungen und Marktführer zu sein, setzt voraus, dass man die Bedürfnisse des Verarbeiters kennt. Dies ist am Swissbau-Stand der R. Nussbaum AG einmal mehr deutlich geworden. Wie nah das Oltner Familienunternehmen am Markt ist und wie eng seine Beziehungen zum Sanitärinstallateur und Planer sind, zeigte der beeindruckende Besuch von Kunden und Partnern während der fünf Messetage. Andreas Stettler

■ Das gesamte Marketing- und Verkaufsteam, Produktentwickler und -manager sowie Servicefachleute standen bereit, um die Besucher zu begrüssen und zu informieren. Ein personeller und finanzieller Aufwand, der gut überlegt und noch gründlicher geplant sein will. Beziehungspflege lautete dabei die Maxime für die Messe. Aber: «Ohne Neuheiten geht an einer Messe gar nichts», sagt Daniel Bader, Leiter Kommunikation. Wir haben ihn, als Swissbau-Projektleiter, und weitere involvierte Führungspersonen nach persönlichen Eindrücken von der Messe allgemein und zum eigenen Firmenauftritt befragt.

Vom Hochhaus bis zur Berghütte Daniel Bader fährt fort: «Unser Motto dieses Jahr hiess «360 ° Nussbaum made». Das heisst, dass wir das Unternehmen von allen Seiten zeigen wollten: Den Stand selber, die Produkte und Systeme, den Direktvertrieb, die Dienstleistungen wie Logistik, Planungshilfen und Schulung, die Menschen, das Familiäre. 360 ° heisst aber auch, das gesamte Einsatzspektrum für Nussbaum-Systeme zu kommunizieren. In allen namhaften Hochhäusern, die in den letzten Jahren in der Schweiz gebaut wurden, sind Nussbaum-Produkte installiert; wir waren aber auch an der Hörnlihütte am Matterhorn beteiligt. Und dazwischen machen wir alles, vom Einfamilienhaus bis zur Industriehalle.» Bader ist der Meinung, dass es Nussbaum gelungen ist, diese Botschaft zu schärfen. Wo sieht Beat Loretz, Leiter Verkauf und Marketing, das Hauptziel des Messeauftritts?

Ausdrücklich zur Beziehungspflege «Wir dürfen ohne falsche Bescheidenheit feststellen, dass ein Besuch am Nussbaum-Stand für Sanitärinstallateure und Planer zum beliebten Pflichtprogramm gehört», erklärt Loretz. «Sie kommen nicht einfach schnell vorbei,

sondern setzen sich und verweilen, weil sie die authentische und familiäre Atmosphäre schätzen. Sie brauchen auch keinen Termin mit ihrem Ansprechpartner zu vereinbaren, weil sämtliche Verkauf-Aussendienstmitarbeiter die ganze Woche am Stand sind. Wir kommen ausdrücklich zur Beziehungspflege nach Basel, und nicht, um Bestellungen aufzunehmen», betont der Verkaufsleiter. «Aber es ist uns gleichzeitig wichtig, unsere Produkte so anschaulich zu prä-

sentieren, dass wir mit unseren Kunden auch Fachgespräche führen und ihnen die Neuheiten vorstellen können.» So viel zum Standkonzept. Aber welche Neuheiten und Weiterentwicklungen hat Nussbaum nach Basel mitgebracht? Dazu nimmt Urs Bobst, Leiter Innovation und Partner, Stellung.

Eine absolute Premiere «Auf den ersten Blick haben wir zwar keine revolutionären Neuheiten mitge-

Ein Besuch am Nussbaum-Stand gehört für Sanitärinstallateure und Planer zum beliebten Pflichtprogramm. Sie setzen sich und verweilen, weil sie die authentische und familiäre Atmosphäre schätzen. (Fotos: Roland Spring)


Sanitärtechnik / Wohnen |

bracht», gibt sich Bobst bescheiden. «Auf den zweiten Blick sind aber einige Perlen dabei. Der elektrische Antrieb Easy-Matic für das wartungsfreie Spindelventil Easy-Top ist eine solche. Den Kundenreaktionen nach zu urteilen, ist uns hier ein Produkt gelungen, bei dem nicht zuerst die Wozu-Frage gestellt wird, wie das bei Neuheiten oft der Fall ist. Im Gegenteil, die Installateure und Planer äusserten spontan diese und jene eigene Idee für den Einsatz von EasyMatic.» Und Urs Bobst fügt nicht ohne Stolz hinzu: «Der Antrieb ist eine Eigenentwicklung und übrigens eine absolute Premiere im Bereich Spindelventile.»

Orange wird ein wichtiges Erkennungsmerkmal «Das Schönste an Easy-Matic ist für den Sanitärinstallateur meines Erachtens, dass er es von A bis Z selber installieren und in Betrieb nehmen kann, ohne Beizug eines Elektrikers.» Darin sieht Daniel Schneider, Leiter Marketingund Produktmanagement, die Stärke des Ventilantriebs. «Ich möchte noch

auf eine weitere Nussbaum-Innovation zu sprechen kommen, auf welche die Besucher sehr neugierig reagiert haben: Optiflex-Flowpress, die Pressfittings mit einer weiterentwickelten «raxialen» Presstechnik. Es ist die neuartige Kombination aus radialer Presstechnik und axialer Schiebehülsentechnik. Wir lösen damit Optiflex-Press ab.» Und Schneider weist auf eine Besonderheit hin: «Interessanterweise wurden die Kunden vor allem vom orangen PE-Xc-Rohr angezogen. Eine Farbe, die eine sichere Verarbeitung garantiert und im Sanitärbereich sonst nicht vorkommt. Und somit zu einem wichtigen Erkennungsmerkmal wird – nach über 30 Jahren mit dem schwarzen Rohr!»

Wasserenthärter aus Eigenproduktion Auch im Bereich Wasserbehandlung gibt es Neues zu vermelden. Aquapro-Vita heisst der erste eigenentwickelte Nussbaum-Wasserenthärter aus Eigenproduktion. Es gibt ihn in vier verschiedenen Grössen für Ein- und Mehrfamilienhäuser, gekoppelt mit einem attraktiven Ser-

«Unser Geschäftsmodell ist in meinen Augen auch für die Zukunft ein eigentlicher Megatrend», meint Roy Nussbaum vorausblickend.

vicepaket, das Nussbaum auch gleich selber anbietet. Die Tatsache, dass Nussbaum fokussiert auf Schweizer Bedürfnisse entwickelt und produziert, unterstreicht auch Unternehmensleiter Roy Nussbaum.

Ein Megatrend zeichnet sich ab «Eine Messe absorbiert viel finanzielle und personelle Ressourcen, weshalb wir uns jeweils klare Ziele setzen. Ich bin überzeugt, dass wir diese Ziele erreicht haben, auch wenn das Messe-Controlling noch nicht ganz abgeschlossen ist. Die zahlreichen Kunden, die unseren Stand besuchten, zeigten grosses Interesse an unseren Neuheiten», stellt Roy Nussbaum fest und nennt noch einmal die drei wichtigsten: «Optiflex-Flowpress, die neuen Easy-Top-Oberteile, neu auch mit Easy-Matic-Antrieb, und der Aquapro-Vita Wasserenthärter mit Nussbaum-Service. Die Kunden erkennen den Nutzen dieser Innovationen und schätzen es, dass wir als Schweizer Familienunternehmen massgeschneidert für den Schweizer Markt produzieren. Dieses Geschäftsmodell wird uns auch bei der zunehmenden Industrialisierung des Bauwesens gute Dienste leisten, in meinen Augen ein eigentlicher Megatrend», meint Roy Nussbaum vorausblickend. ■ www.nussbaum.ch

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Sanitärtechnik / Wohnen | Produkte

TECEone: Low-Tech-Lösung und maximale Hygiene

Das neue Urinal Preda von hinten. Unten befindet sich die Dockingstation mit integrierter Steuereinheit für die Spülung. Das Siphongehäuse ist werkzeuglos höhenverstellbar. (Foto: Geberit)

Urinale Preda und Selva für optimale Lösungen ■ Das neue Geberit Urinalsystem bietet für nahezu jede Bauaufgabe die passende Lösung. Zentrale Elemente sind die zwei spülrandlosen Urinalkeramiken Preda und Selva. Ihre Innengeometrie ist exakt auf den ebenfalls neu entwickelten Sprühkopf abgestimmt und gewährleistet selbst bei kleinsten Spülmengen von 0,5 Liter eine optimale Ausspülung. Beide Keramiken werden in drei Ausführungen angeboten: mit einer integrierten Steuerung, mit bewährter Unterputzsteuerung oder für den vollständig wasserlosen Betrieb. Die integrierte Urinalsteuerung befindet sich leicht zugänglich unterhalb der Keramik, was den Wartungsaufwand erheblich reduziert. Besonders wartungsfreundlich wurden auch Siphon und Sprühkopf platziert: freier Zugang ist jederzeit ohne ein Entfernen der Keramik gewährleistet. Für den Geruchsverschluss gibt es zwei Lösungen. Während der Urinalsiphon für herkömmliche Spülmengen ausgelegt ist, bietet der Hybridsiphon dank einem innovativen Membranverschluss volle Funktionalität, auch bei wenig oder gar keinem Spülwasser. Beide Siphons können einfach aus der Urinalkeramik entfernt werden. Dadurch entsteht ein direkter Zugang zur Abwasserleitung. Geberit Vertriebs AG 8645 Jona SG Tel. 055 221 61 11 www.geberit.ch

■ TECEone verbindet das Dusch-WC mit Bidet-Komfort: Auf Strom, Pumpen und Elektronik wird komplett verzichtet – offeriert wird eine innovative Alternative zu herkömmlichen Dusch-WCs. Dusch-WCs haben einiges zu bieten, was nicht jeder braucht oder nicht jeder will: Dazu gehören ein Trockenfön, ein motorisch klappbarer und elektrisch beheizbarer Sitz, Stromanschluss, ein Tank mit Heizwendel zur Wassererhitzung und eine Pumpe. TECEone verzichtet bewusst auf all das. Stattdessen bezieht es warmes Frischwasser aus der Leitung, regelt es thermostatisch-mechanisch und gibt es in der ganzen verfügbaren Fülle von fünf Litern pro Minute frei. Einzige Anforderung: Ein Warmwasser-Anschluss am WC wird benötigt. Das WC mit voll integrierter Bidet-Funktion unterscheidet sich nur wenig von einem klassischen WC. TECEone soll sich gut in ein modernes Bad einfügen, auch in puncto Grösse, Anmutung und Langlebigkeit. Das einzige Erkennungsmerkmal: An beiden Seiten findet sich in die Keramik integriert je ein Bedienknopf, der Wassermenge (rechts) und Wassertemperatur (links) regelt – fertig. Auch mit seiner wandhängenden Keramik kann das Produkt überzeugen: Das spülrandlose WC ist State of the Art in Sachen Reinigungsfreundlichkeit. TECE Schweiz AG 8212 Neuhausen am Rheinfall Tel. 052 672 62 20 www.tece.ch

TECEone sieht fast aus wie ein ganz normales WC mit Design-Anspruch: An beiden Seiten findet sich in die Keramik integriert je ein Bedienknopf, der Wassermenge (rechts) und Wassertemperatur (links) regelt – fertig. (Foto: TECE)



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Sanitärtechnik / Wohnen | Produkte

Pflegeleichter Spritzschutz für Nischen

Die eigenständige Hygienespüleinrichtung ist via App bedienbar.

Hygienische Spüleinrichtung via App ■ In (weniger häufig genutzten) Teilen vieler Gebäude weichen die tatsächlichen Entnahmehäufigkeiten und ‐Volumina im Trinkwasser warm/kalt stark von den ursprünglich geplanten Werten ab. Der unbedenkliche Betrieb ist somit nicht mehr gewährleistet. Stagnierende Bereiche und eine unzureichende Hygiene sind die Folge. Zur Swissbau stellte Kemper – der Spezialist für Trinkwasserhygiene – seine HS2-Hygienespülung als Problemlöser vor. Die HS2 hilft, den hygienisch einwandfreien Betrieb durch «Zwangsentnahmen» wieder herzustellen. Über die Parameter Zeit, Temperatur und Volumen werden dabei Wasserwechsel kontrolliert durchgeführt. Als eigenständige Spüleinrichtung wird die HS2 via App bedient. Spülprotokolle können per E-Mail weitergeleitet werden. Eine Anbindung an die Gebäudeleittechnik ist möglich. Die HS2 ist mit einem oder zwei TW-Anschlüssen lieferbar. Beide Versionen sind optional mit integriertem Durchflusssensor bestellbar.

■ Die neue einteilige Duschwand-Schiebetür Bella Vita 3 von Duscholux erfüllt höchste Ansprüche an Funktionalität, Raumdesign und Reinigungsfreundlichkeit. Als elegante Nischenlösung für Wannen oder Duschen ist sie in ihrer zurückhaltenden Optik verblüffend anpassungsfähig. Gleichzeitig bietet sie mit integrierter Soft-Close-Funktion, einem sicheren Magnetverschluss und leichter, ruhiger Glasführung eine extrem komfortable Bedienung. Besonders praktisch: Das Glaselement lässt sich frei verschieben. Dadurch sind die Armaturen jederzeit zugänglich und mühelos zu reinigen. Zur Soft-Close-Technik: die komfortablen Schiebetüren besitzen optional einen praktischen Selbsteinzug, der die Türen gleichmässig, ohne Unterbrechung und besonders sanft öffnen und schliessen lässt. Das neue Bauteil ist unsichtbar im oberen Profil integriert und entspricht mit 35 mm Dämpfungsweg modernster Technologie, wie sie auch bei Schubladeneinzügen genutzt wird. Duscholux AG 3604 Thun 4 Tel. 033 33 44 111 www.duscholux.ch

Kemper Armaturen AG 8853 Lachen/SZ Tel. 055 241 26 22 www.kemper-olpe.de «Bella Vita 3» von Duscholux: einteilige Schiebetür für Nischen.

VIVA Shape: Aussen präzise, innen sanft ■ Die erfolgreiche Badserie VIVA von Schmidlin wurde jetzt mit VIVA Shape, einer freistehenden Badewanne aus einem Stück Stahl-Email ergänzt. Die Verkleidung und der Wannenkörper werden in handwerklicher Kunst in rohem Stahl fugenlos zusammengeschweisst und anschliessend als komplette, freistehende Wanne mit grosser Sorgfalt emailliert. Die freistehende Wanne vereint das prägende Merkmal der Badserie Schmidlin VIVA – die fliessende Innenform – mit der kubischen, markanten Aussenform. Eine harmonische Komposition, nahtlos schön aus einem Stück Stahl-Email gefertigt. Der einseitig verbreiterte Rand dient als Ablagefläche, Sitzgelegenheit oder für die Positionierung der Armaturen. Die vormontierte Abund Überlaufgarnitur gibt es wahlweise mit integriertem Einlauf beim Überlauf oder Quelleinlauf. Optional kann die Wanne auch mit Whirlsystem Schmidlin SPA oder Schmidlin Silent ausgestattet werden.

Eine harmonische Komposition, nahtlos aus einem Stück Stahl-Email gefertigt. (Foto: Schmidlin)

Wilhelm Schmidlin AG 6414 Oberarth Tel. 041 859 00 60 www.schmidlin.ch



Sanitärtechnik / Wohnen | Produkte

Citypro S – ästhetisch, funktional, preisgünstig ■ In Mietwohnungen, Verwaltungs- oder Schulgebäuden sind heute moderne Küchenarmaturen gefragt, die sowohl ästhetisch, funktional und umweltbewusst als auch preisgünstig sind. Auf diese Bedürfnisse ausgerichtet, hat Similor Kugler die Küchenarmaturen SK Citypro S entwickelt. SK Citypro S ist mit oder ohne Auszugsbrause erhältlich. Beide Modelle verfügen über eine Ausladung von 225 mm sowie über einen Schwenkauslauf, der mit 160° eine grosszügige Bedienfreiheit gewährt. Ein besonderes Augenmerk hat Similor Kugler bei der Entwicklung von SK Citypro S auf die Auszugsbrause gelegt. Mit einem Durchmesser von nur 34 mm präsentiert sich diese sehr schlank und kompakt. Anders als bei herkömmlichen Auszugsbrausen kann die Brausefunktion von SK Citypro S durch eine leichte Drehung des Bedienknopfs deaktiviert werden, ohne dass der Wasserfluss vollständig unterbrochen werden muss. Die Küchenarmaturen sind mit der Ecototal Steuerpatrone ausgestattet, die mit ihrer Heisswasser- und Mengenbremse den Wasser- und Energieverbrauch um bis zu 30 % reduziert. Somit erfüllen die Spültischmischer SK Citypro S die Anforderungen der Energieetikette «A» vom Bundesamt für Energie BFE, Energie Schweiz. Similor AG 4242 Laufen Tel. 061 765 73 33 www.similor.ch

Die neuen Küchenarmaturen SK Citypro S erfüllen höchst funktionelle Ansprüche und sind für jedes Budget geeignet. Erhältlich sind je eine Version mit moderner, schlanker Auszugsbrause sowie ein Modell ohne Auszugsbrause. (Foto: Similor Kugler)

Revolutionär: die SaphirKeramik-Kollektion ■ Welches ausserordentliche gestalterische Potenzial die revolutionäre SaphirKeramik von Keramik Laufen in sich birgt, zeigt die neue Badkollektion Val, die der Münchner Star-Designer Konstantin Grcic für den Schweizer Badspezialisten entworfen hat. Einfache, architektonische Linien, extrem schmale Kanten und Dünnwandigkeit sowie feine Oberflächenstrukturen machen die Waschtische der Kollektion weltweit einzigartig. Zentraler Bestandteil der neuen Kollektion ist ein rechteckiger, wandmontierter Waschtisch, der in Breiten von 450 bis 950 mm verfügbar ist. Sein Markenzeichen sind gerade geometrische Linien, Kanten mit eng definierten Radien und sanft gerundete Ecken, die den speziellen Charakter der dünnwandigen SaphirKeramik betonen. Zu Val gehören ausserdem eine rechteckige und eine asymmetrische Waschtisch-Schale, die aus den konzeptionellen Stücken des SaphirKeramik-Projekts hervorgegangen sind. Die Schalen sind jeweils mit einer integrierten Ablagefläche ausgestattet, deren haptische Oberflächentextur semi-trockene Bereiche schafft, die sich ideal für die Ablage von Seifen und Kosmetika eignen.

Ideal für die Ablage von Seifen und Kosmetika: Asymmetrische Waschtisch-Schalen der Kollektion Val, ausgestattet mit einer integrierten Ablagefläche, deren Oberflächentextur semi-trockene Bereiche schafft. (Foto: Keramik Laufen)

Keramik Laufen AG 4242 Laufen Tel. 061 765 71 11 www.laufen.ch

Profigeräte für die exklusive Privatküche ■ Mehr als die Hälfte aller Sterne-Restaurants weltweit kochen mit Profigeräten von Electrolux. Electrolux hat das grosse Interesse von Privatkunden an Technologien der Profigeräte für die Küche weiter entwickelt, sodass sie in Privathaushalten eingesetzt werden können. Das erlaubt auch zu Hause das Kochen wie in einer Profiküche. Das neue Grand Cuisine-System besteht aus neun Produkten: Kombiofen, Schockgefrierer, Kochfeld, Präzisions-Vakuumierer, Gaskochfeld, Teppan Yaki und Wok, Standmixer und einem massgeschneiderten Dampfabzugsystem. Private Gastgeber können jetzt anspruchsvolle Gourmetgerichte zu Hause zubereiten. Connaisseurs und Gastgeber verfügen damit über alle Hilfsmittel, um die Techniken der Profiköche daheim anzuwenden. Sie kommen so in den Genuss eines völlig neuen Kocherlebnisses. Electrolux AG 8048 Zürich Tel. 044 405 81 11 www.electrolux.ch

Zum Beispiel das Gaskochfeld, wie es Sterneköche verwenden. (Foto: Electrolux)


Sanitärtechnik / Wohnen | Produkte

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Optiflex: Verbindungstechnik für die Etagenverteilung ■ Nussbaum bietet für die Trinkwasser-Verteilung SIA-385/2-konforme Gesamtlösungen an. Optiarmatur ist das komplette Programm der Armaturen. Optiflex steht für die Trinkwasser-Installation auf der Etage. Optiflex besteht aus flexiblen oder formstabilen Rohren, den Optiflex-Profix-Schnellverbindern, Optiflex-Flowpress-Pressfittings und System-Armaturen. Optiflex vereint die zwei beliebtesten Verbindungstechniken im Schweizer Markt. Verbindungstechnik zum Pressen: Optiflex-Flowpress bezeichnet die Verbindungstechnik zum Verpressen ohne Dichtring und eignet sich besonders in Einfamilienhäusern und Umbauobjekten – vor allem auch vom Keller über die Steigleitung bis zur Zapfstelle. Es sind Dimensionen von 16 – 40 mm erhältlich. Durch die Kombination der radialen Presstechnik mit der axialen Schiebehülsentechnik wurden erstmals die Vorteile beider Methoden vereint. Daraus entsteht die «raxiale» Verbindungstechnik. Alle Optiflex-Flowpress-Pressfittings verfügen über die SC-Contour zur sichtbaren Dichtheitsprüfung. Optiflex-Flowpress zeichnet sich durch erheblich reduzierte Druckverluste (Typ B) und Verarbeitungsfreundlichkeit aus. Steckbare Verbindungstechnik: Optiflex-Profix bezeichnet die schnelle, einfache und werkzeug-lose Verbindungstechnik zum Stecken mit freiem Durchfluss (Typ A) für die Etagenverteilung. Die Optiflex-Profix Verbindungstechnik ist in den Dimensionen 16 – 25 mm, sowohl zum Einlegen wie auch für die Vorwand, erhältlich. Sie eignet sich für alle Objekte, vom Einfamilienhaus bis zum Hochhaus. Mit den flexiblen PE-Xc-, PE-RT- und PB-Rohren sowie den OptiflexProfix-Schnellverbindern können Einzelzapfstellen und T-Stück-Installationen realisiert werden. Die Dosentechnik zeichnet sich durch eine optimale Entkoppelung des Dosenwinkels vom Baukörper aus. Erhältlich sind Einzel- und Doppeldosen für verschiedene Einsatzbereiche wie in Holz, Gips und Unterputz. Optiflex-Profix bietet unter Einhaltung der Montageanleitung eine rationelle, werkzeuglose und sichere Verbindungstechnik. Ausstellungselement Optiflex an der Swissbau 2016 in Basel. R. Nussbaum AG 4601 Olten Tel. 062 286 81 11 www.nussbaum.ch

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Kaldewei-Meisterstücke von Meisterhand

Die neuen CONCEPTS setzen die lange Tradition wegweisender Innovationen bei KWC fort. (Foto: KWC)

KWC CONCEPTS – Armaturen von morgen ■ Die Produktwelten um uns herum verändern sich in rasantem Tempo. Computer und Elektronik ermöglichen die Entwicklung intelligenter Technologien für den Alltag. KWC zeigt, welche Technologien die Armaturenwelt in Zukunft bestimmen werden. KWC CONCEPT B01 zum Beispiel ist ganz auf Convenience und Individualität ausgerichtet – und erfüllt diese Hauptanforderungen über smarte Technik. Verblüffend logische Eigenschaften prägen ihren praktischen Nutzen: Einfache Bedienung über «Touch-and-Turn Control». Numerische und farbig unterstützte Temperaturanzeige rücken über das digitale Interface ins Blickfeld. Die programmierte Fliessdauer wird über einen animierten Leuchtring visualisiert. Ausgangstemperatur sowie Dauer des Wasserflusses werden voreingestellt, sodass die Armatur individuellen Gewohnheiten folgt und wiederkehrende Rituale am Waschtisch wie Zähneputzen oder Rasieren automatisch unterstützt. Gleichzeitig reduziert sich über intelligente Programme der Wasserverbrauch. Gekapselte Wasserwege garantieren Trinkwasserqualität. Franke Water Systems AG KWC 5726 Unterkulm Tel. 062 768 68 68 www.kwc.ch

Statt miteinem Hebelgriff wird die Wasserführung durch Drücken der Select-Taste mit den Fingern, der Hand oder dem Unterarm gestartet oder gestoppt. Bei seifigen Händen kann beispielsweise der Handrücken oder Unterarm verwendet werden und die Armatur bleibt sauber. (Foto: Hansgrohe)

Das Ensemble aus den Meisterstücken Badewanne und Waschtisch besticht durch aussergewöhnliche Stilelemente. Badewanne und Waschtisch bilden eine harmonische Einheit. (Foto: Kaldewei)

■ In Zusammenarbeit mit Star-Designer Arik Levy hat Kaldewei die Premium-Kollektion Meisterstücke erweitert und das neue Wannenmodell gleichzeitig um passende Waschtische ergänzt. Die von Levy entworfene Meisterstück Emerso Badewanne wurde als Einsitzer gestaltet. Mit hoher Rückenschräge und langem Bodenbereich bietet sie eine ergonomische, moderne Interpretation historischer Wannenformen. Der Meisterstück Emerso Waschtisch bildet ein invers gestaltetes Gegenstück zur Badewanne. Der Beckenrand lehnt sich nach innen und taucht so optisch in die Grundform des Waschtisches ein. Das Ensemble aus Badewanne und Waschtisch besticht durch aussergewöhnliche Stilelemente: Die freistehende, vollemaillierte Wanne besitzt einen leicht ansteigenden Rand, der das Auge wie auf einem in sich gedrehten Seidenband scheinbar endlos wandern lässt. Darauf abgestimmt bildet der Waschtisch ein inverses Gegenstück mit einem nach innen in die Grundform eintauchenden Beckenrand. Damit bildet das Ensemble aus Badewanne und Waschtisch eine harmonische, in sich ruhende Einheit. Bei der Gestaltung der neuen Kaldewei Meisterstücke verbindet Arik Levy gekonnt strenge Geometrie und spielerische Formen. Franz Kaldewei AG 5000 Aarau Tel. 062 205 21 00 www.kaldewei.ch

Talis Select: der Unterarm genügt zur Bedienung ■ Dank der neuen Armaturenlinie Talis Select wird das Bedienen der Armatur am Waschtisch einfacher und sicherer: Statt mit einem herkömmlichen Hebelgriff wird der Wasserfluss durch Drücken des Select-Knopfes gestartet und gestoppt. Bei seifigen Händen kann beispielsweise der Handrücken oder Unterarm zur Bedienung verwendet werden und die Armatur bleibt trocken und sauber. Talis Select funktioniert rein mechanisch durch eine eigens entwickelte Kartusche. Sie regelt das Öffnen und Schliessen der Armatur durch Drücken und die Einstellung der Wassertemperatur durch Drehen des Griffs. Für dieses Plus an Komfort sind weder Strom noch Zusatzgeräte im Unterschrank nötig. Talis Select gibt es in den zwei Varianten mit einem flachen und mit einem runden Auslauf. Eine klare Symbolik unterstützt die einfache Bedienung. Mit der Einführung der Talis Select-Linie kann jetzt das gesamte Bad mit Hansgrohe Select-Produkten ausgestattet werden: von der Brause über Thermostate bis zum Waschtischmischer. Je nach Wunsch gibt es die Hansgrohe Talis Waschtischmischer auch in den Varianten mit einem Pin- oder Hebelgriff. Hansgrohe AG 5432 Neuenhof Tel. 056 416 26 26 www.hansgrohe.ch



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Sanitärtechnik / Wohnen | Produkte

Individueller Collagenstil L-Cube von Duravit ■ Die Collage ist der Inbegriff von Individualität und Kreativität. Aus der Kombination von Formen, Farben und Materialien entstehen neue ästhetische Einheiten. Duravit präsentiert mit L-Cube eine neue Möbelserie, die insbesondere für individuelle Stauraumlösungen bei einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis steht. Mit 30 verschiedenen Oberflächen sind der Gestaltungsfreiheit kaum Grenzen gesetzt. Auch in der Formen-Auswahl ist der Nutzer flexibel. Waschtischunterbauten von 600 mm bis 1200 mm können mit den Keramiken der neuen Serien ME by Starck sowie P3 Comforts gepaart werden. Passend zur Geometrie der Möbel, bietet Duravit neue Spiegelelemente mit integrierter Dimmfunktion. Erstmals wird eine blendfreie LED-Beleuchtung vierseitig eingesetzt und garantiert eine optimale Ausleuchtung bis 480 Lux bei angenehmen 3500 Grad Kelvin. Alle Aufsatz- und Einbauwaschtische der Duravit Keramikserien können mit L-Cube konfiguriert werden. Hochschränke in zwei Höhen bieten Platz für nicht gern Gesehenes. Ein gestalterisches Highlight ist der Halbhochschrank mit optischer Vierteilung, die den modularen Charakter der Serie untermalt.

L-Cube – das neue Badmöbelprogramm gestaltet von Christian Werner – bietet die optimale Bühne für das Bad als Designcollage. (Foto: Duravit)

Duravit Schweiz AG 5504 Othmarsingen Tel. 062 887 25 50 www.duravit.ch



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Agenda | Berufsbildung

Permanente Agenda Anmeldung Tagungen Swissolar www.swissolar.ch BE Netz AG, 6030 Ebikon www.benetz.ch

(Bitte informieren Sie sich auch unter www.hk-gebaeudetechnik.ch/agenda. Änderungen vorbehalten.)

Thema/Ort

Datum

14. Nat. Photovoltaik-Tagung Gipfeltreffen der Photovoltaikbranche: neueste Erkenntnisse aus Forschung und Technologie. Mo, 22. + Di, 23.2.2016, Kursaal Bern

22. – 23. Februar 2016

BE Netz Sonnentage. Werkstattgespräch und Spezialreferate. Freitag, 4. März 13.30 – 19 Uhr, Samstag 5. März 9 – 14 Uhr

4. / 5. März 2016

Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände Plenarversammlung KGTV www.kgtv.ch

1. April 2016

Fachv. Wärmepumpen Schweiz FWS, 3006 Bern, www.fws.ch

Generalversammlung und Fachtagung FWS

13. April 2016

Solar Agentur Schweiz, 8006 Zürich www.solaragentur.ch

Anmeldeschluss Solarpreis 2016

15. April 2016

www.eneff-messe.de

EnEff 2016, Fachkongress und Messe «Energieeffizienz 2016». 22. int. Fachmesse und Kongress für Wärme, Kälte und WKK. Messe Frankfurt/Main

19. – 21. April 2016

ZT Fachmessen AG www.fachmessen.ch

Forum Architektur im Aargau: Freitag, 22. April 2016, 10.30 – 12.30 Uhr, Bauen+Wohnen, Messe Wettingen

22. April 2016

Schweizerischer Verein für Kältetechnik SVK-Generalversammlung, Donnerstag, 12. Mai 2016, 15.00 Uhr www.svk.ch

12. Mai 2016

www.waermetagung.ch

Internationale Wärmetagung: Gross-Wärmepumpen, St. Gallen

1. – 2. September 2016

ZT Fachmessen AG www.fachmessen.ch

Forum Architektur in Zürich: Freitag, 9. September 2016, 13.30 – 17.30 Uhr, Bauen & Modernisieren, Messe Zürich

9. September 2016

Forum Architektur in Luzern: Freitag, 30. September 2016, 10.30 – 13.00 Uhr, Bauen + Wohnen, Messe Luzern

30. September 2016

Gebäudehülle der Zukunft, 10. – 11. Okt. 2016, Bern

10. – 11. Oktober 2016

Advanced Building Skins GmbH www.abs.green Kurse proPellets.ch c/o Holzenergie Schweiz, Neugasse 6, 8005 Zürich, Tel. 044 250 88 12, www.pelletsexperte.ch

Weiterbildung «PelletsExperte» für Fachkräfte aus der Installations- und Planungs- 9. März 2016, branche, Mittwoch, 09.00 – 17.00 Uhr, AEK Pellets AG, Balsthal (SO) Balsthal (SO) Weiterbildung «PelletsExperte» für Fachkräfte aus der Installations- und Planungs- 16. März 2016, branche, Mittwoch, 09.00 – 17.00 Uhr, Tschopp Holzindustrie AG, Buttisholz (LU) Buttisholz (LU) Weiterbildung «PelletsExperte» für Fachkräfte aus der Installations- und Planungs- 23. März 2016, branche, Mittwoch, 09.00 – 17.00 Uhr, Restaurant Hofstadl & Lehmann Pellets AG, Gossau (SG) Gossau (SG)

Messen www.eneff-messe.de

EnEff 2016, Fachmesse «Energieeffizienz 2016». 22. internationalen Fachmesse und Kongress für Wärme, Kälte und WKK. Messe Frankfurt/Main

19. – 21. April 2016

MCH Messe Schweiz (Basel) AG 4005 Basel, www.ineltec.ch

Ineltec 2017, Technologiemesse für Gebäude und Infrastruktur Messe Basel, Halle 1

12. – 15. September 2017

EuroBlech 2016, Mack Brooks Exhibitions Ltd., www.euroblech.com

EuroBlech 2016, 24. Internationale Technologiemesse für Blechbearbeitung, Hannover

25. – 29. Oktober 2016


Impressum | Stellenmarkt

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IMPRESSUM HK-Gebäudetechnik 14. Jahrgang, Nr. 2, Februar 2016 (43. Jahrgang HeizungKlima), erscheint monatlich. www.hk-gebaeudetechnik.ch, ISSN 1016-5878 Auflage + Verbreitung WEMF/SW-Beglaubigung 2014 Druckauflage 8500 Ex.* Total verbreitete Auflage: 6887 Ex. Davon verkauft: 2729 Ex. * inkl. Probe- und Werbeexemplare, Veranstaltungen und Messen Herausgeberin AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Tel. 058 200 56 50, Fax 058 200 56 61 Geschäftsführer: Roland Kühne Leiterin Zeitschriften: Ratna Irzan Redaktion AZ Fachverlage AG, HK-Gebäudetechnik Neumattstrasse 1, Postfach, CH-5001 Aarau. Peter Warthmann, Chefredaktor, Tel. 058 200 56 15, peter.warthmann@azmedien.ch Manuel Fischer, Redaktor, Tel. 058 200 56 11, manuel.fischer@azmedien.ch Ständige externe Fachredaktoren: Christian Bärtschi, Bernd Genath, Alan Hawkins, Franz Lenz, Anita Niederhäusern, Wolfgang Schmid, René Senn, Martin Stadelmann, Martin Stöckli, Andreas Walker, Jürg Wellstein, Andreas Widmer, Daniela Hochradl-Wohlgemuth Redaktioneller Beirat Marco Andreoli, Vorsitzender der Geschäftsleitung, CTA AG, Münsingen. Domenico Autuori, Manager of Trainingcentre & Laufen Forum, Keramik Laufen AG und Similor AG, Laufen. Daniel Bader, Leiter Kommunikation, R. Nussbaum AG, Olten.

Stephan Muntwyler, Geschäftsführer Gabs AG, Tägerwilen. Richard Osterwalder, Geschäftsleiter Weishaupt AG, Geroldswil, Mitglied GebäudeKlima Schweiz. Beat Scherrer, Geschäftsführer Scherrer Metec AG, Zürich. Beat Waeber, Mitglied Zentralvorstand suissetec. Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Redaktionelle Beiträge Produkte-Hinweise werden kostenlos abgedruckt, Auswahl erfolgt durch die Redaktion. Bezahlte Beiträge werden mit «Publireportage» oder «Anzeige» gekennzeichnet. Leitung Werbemarkt: Jürg Rykart, Tel. 058 200 56 04 Anzeigenleitung /Kundenberatung Rolf Niederberger, Tel. 058 200 56 18, rolf.niederberger@azmedien.ch Nicole Lüscher, Tel. 058 200 56 42, Fax 058 200 56 61, nicole.luescher@azmedien.ch Anzeigentarif unter www.hk-gebaeudetechnik.ch Leitung Online und Marketing: Valentin Kälin Aboverwaltung, Abonnemente Fabian Leibundgut, Tel. 058 200 56 50, abo@hk-gebaeudetechnik.ch Preis Jahres-Abonnement: Fr. 138.– (inkl. MwSt.) Abo-Bestellung: www.fachtitel.ch Layout/Produktion: Stefanie Lipp

Korrektorat: Ruedi Tschumi Druck: Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen Kooperation mit folgenden Verbänden: Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec), 8021 Zürich, Tel. 043 244 73 00, www.suissetec.ch GebäudeKlima Schweiz, Verband für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, 4603 Olten, Tel. 062 205 10 66, www.gebaeudeklima-schweiz.ch energiecluster.ch, www.energiecluster.ch Schweizerischer Verband für Wärmekraftkopplung (WKK-Fachverband), www.waermekraftkopplung.ch Schweizerischer Stahl- und Haustechnikhandelsverband SSHV, 4010 Basel, www.sshv.ch Swissolar, www.swissolar.ch GNI Gebäude Netzwerk Initiative, Zürich, www.g-n-i.ch MeGA, Fachverband der führenden Gebäudeautomationsplaner der Schweiz, c/o ADZ, Luzern, www.mega-planer.ch KGTV, Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände, www.kgtv.ch KNX Swiss, www.knx.ch VDSS, Verein dipl. Spenglermeister Schweiz, www.vdss.ch Ein Produkt der

Verleger: Peter Wanner, CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB (Stand 31.12.2014): AZ Anzeiger AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Fachverlage AG, Atmosphären Verlag GmbH, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Zeitungen AG, FixxPunkt AG, Belcom AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, VS Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG, Dietschi AG, TrisCom-Media AG, Radio 32 AG, AZ Vertriebs AG, Zofinger Tagblatt AG

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Stellenmarkt |

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Stellenmarkt |


Verzeichnisse |

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Im redaktionellen Text erwähnte Firmen aardeplan ag

24

Geotest AG

52

Amt für Hochbauten

24

Geowatt AG

52

Asera AG

68

Geschäftsstelle Minergie 16, 29, 62

BE Netz AG

28

GNI

Beckhoff Automation AG

71

Grundfos Pumpen AG

41

64, 67, 68

Hansgrohe AG

88

41

Heitzmann AG

40

Hochschule Luzern

60

Belimo Automation AG Biral AG Buderus Heiztechnik AG Bundesamt für Energie

34, 39 32, 52, 68

32

Hoval AG

34, 39

Concenti GmbH

74

IBAarau Elektro AG

42

CSD Ingenieure AG

52

IG Passivhaus Schweiz

16

CSEM S. A.

22

IMI Hydronic Engineering Switzerland AG

40

90

Ing. Erwin Thoma Holz GmbH

76

84

Institut für Solartechnik SPF 44, 48

CTA AG

34, 42

Duravit Schweiz AG Duscholux AG Eberhard & Partner AG

52, 56

Keramik Laufen AG

86 30

ebm-papst AG

64

Kömedia AG

Eco Energie A Plus AG

50

Electrolux AG

86

Konferenz der GebäudetechnikVerbände, KGTV 68

Elektroplan Buchs & Grossen AG

32

energie-cluster.ch

62

Ernst Schweizer AG

43

Esta Swiss AG

64

Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz FWS 33, 52 Fahrer AG

34

Feller AG

72

FluidSolids AG

22

Forstner Maschinenbau GmbH 78 Franke Water Systems AG

88

Franz Kaldewei AG

88

GebäudeKlima Schweiz

33

50

MCH Messe Schweiz (Basel) AG 4, 6, 8, 22, 34, 68, 79 proPellets.ch

43

qipp ag

22 80, 87

Renggli AG

22

Rotaver Composites AG

44

Saia-Burgess Controls AG

72

Sauter Building Control AG

68

Schweizerischer Ingenieurund Architektenverein SIA 33, 52 Schweizerischer Verein Luftund Wasserhygiene SVLW

60

84

Similor AG

86

Wilo Schweiz AG

30, 38

21

Windhager Zentralheizung Schweiz AG

34, 40

50, 73

Soltop Schuppisser AG Stiebel Eltron AG Taconova Group AG

43

Ygnis AG

34

Zehnder Group Schweiz AG

34, 38

Tece Schweiz AG

82

Testo AG

41

Thalmann Maschinenbau AG

78

tiventa AG

34 2, 65

ZidaTech AG

68

Zurfluh Lottenbach GmbH

24

66

Trimble Switzerland GmbH

20, 28

Trivent AG

64

Trox Hesco (Schweiz) AG

64

Unifil AG

66

Verein Energie Zukunft Schweiz 20 Verein Holzenergie Schweiz

43

Walter Meier AG

34, 38 34, 39

82

Sekretariat ProKlima

Gebr. Kemper GmbH + Co. KG

84

sensortec AG

68

Weishaupt AG

Seven-Air Gebr. Meyer AG

66

Wesco AG

26, 64

Wilhelm Schmidlin AG

Solar Agentur Schweiz

Geberit Vertriebs AG

Genossenschaft Migros Zürich 44

68, 72

Solar-LogTM Switzerland

LG Electronics Deutschland GmbH

R. Nussbaum AG

Siemens Schweiz AG

67

Inserentenverzeichnis Abacus Research AG

Kemper Armaturen AG

87

Suva

14

AKAD Business AG

93

M. Scherrer AG

81

Wärmebau Vertriebs AG

15

AMAG Automobil- und Motoren AG

19

Nissan Center Europe GmbH

21

Wilhelm Schmidlin AG

89

Brunner-Anliker AG

82

Ohnsorg Söhne AG

Buderus Heiztechnik AG

11

R. Nussbaum AG

85

US 2

Rapp Enserv AG

51

Bundesamt für Energie BFE (UVEK)

5

75, 77

Citroën (Suisse) SA

31

Restclean AG

83

Danfoss AG

13

Siemens Schweiz AG

73

Elcotherm AG

37

Similor AG

90

energie-cluster.ch

18

SM Handels AG

63

Stellenmarkt:

SOBA INTER AG

75

Titelseite:

Trimble International (Schweiz)

Beilagen:

Rothenberger, REMS GmbH & Co KG

Geberit Vertriebs AG

US 4

Heitzmann AG

36

Soltop Schuppisser AG

59

Iveco (Schweiz) AG

29

STF Schweiz. Techn. Fachschule Winterthur

92

93 – 96



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