Advantage Ausgabe Mai

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Nr. 4

Mai 2021 € 5,90

Österreichische Post AG MZ 18Z041474 M advantage Media GmbH, 9020 Klagenfurt am Wörthersee

SCHWERPUNKTAUSGABE ZU WALD UND HOLZ!

Holzbau ist Klimaschutz Warum eine Holzbau-Offensive in Österreich das Gebot der Stunde ist ...

Großinvestition bei Mayr-Melnhof 130 Millionen Euro fließen in eine neue Brettsperrholz-Fertigung in Leoben.

Wie geht es den Kärntner Wäldern? Landesforstdirektor Christian Matitz über Klimawandel, Borkenkäfer und Wildschäden.

Holzdiesel als Kraftstoff der Zukunft? Eine Studie zeigt großes Potenzial in der Land- und Forstwirtschaft.


KÄRNTEN

HAUSBANK

„Die verlässliche, kompetente und persönliche Zusammenarbeit mit meiner Hausbank ermöglicht es mir, mich voll auf die kreative Umsetzung der Kundenwünsche zu konzentrieren.“

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Inhalt

5 Was für Holz als

advantage-­Herausgeber Walter Rumpler.

Baustoff spricht!

© Bernhard Horst

Holzbau-Innungsmeister Fritz Klaura im Gespräch

Zurück zu den Wurzeln!

DIE NEUE JOB-SUCHMASCHINE Der direkte Weg zu einem schnellen Ergebnis. Jetzt auch in der:

Die Tage sind endlich wieder länger und der Frühling hält im ganzen Land Einzug. Eine Zeit, die uns beweist, dass jedem Neubeginn ein gewisser Zauber und eine einzigartige Schönheit innewohnen. Bereits im letzten Jahr haben viele von uns vermehrt Stunden in der Natur verbracht – nun, da die Bäume wieder grüner werden und die Wiesen neue Wunder zum Vorschein bringen, erinnern wir uns besonders daran, wir stark wir mit der Umwelt verbunden ist. Alles ist ein Kreislauf – in der Natur und auch im gesellschaftlichen Leben. In dieser Ausgabe widmen wir uns dem Wald und Holz als Gesundheits- und Wirtschaftsfaktor. Wenn wir über einen Kreislauf im Klima-Kontext sprechen, kommt Holz eine besondere Rolle zu. Baustoffe aus der nachwachsenden Ressource Holz sind ressourcenschonende Kreislauf-Produkte. Am Ende der Nutzungskette ist es immer noch möglich, Holz thermisch zu verwerten. Bei der Verbrennung wird gespeicherte Sonnenenergie frei – zusammen mit Kohlenstoff in derselben Menge, die für das Wachstum gebraucht wurde. Holz – ein Rohstoff im perfekten Kreislauf. Wir machen uns in dieser Ausgabe auf die Suche nach interessanten Fakten und laden Sie, werte Leserinnen und Leser, ein, sich mit uns auf eine Reise zurück zu unseren Wurzeln zu begeben. Diese Wurzeln können auch unsere Zukunft sein, wenn wir über Lösungsansätze im Kampf gegen den Klimawandel nachdenken. Bleiben Sie gesund und uns weiterhin gewogen – das Redaktionsteam wünscht viel Vergnügen beim Lesen! Ihr Walter Rumpler

10 Holz dominiert bei seinen Entwürfen

Architekt Herwig Ronacher und die Mischbauweise

22 Der Holzkünstler aus Kraig

Marcus Wagner machte sein Hobby zum Beruf

30 Der Schnitzer des Bischofs

Alfred Peitler durfte den Bischofsstab fertigen

42 Wie sieht es mit den Jungtischlern aus?

Innungsmeister Valentin Lobnig im Interview

46 Neuer Lehrberuf Forsttechniker

Fachkräfte-Offensive in der Forstbranche

55 Gefährliche Arbeit im Wald

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COVER Foto: Annie Spratt/Unsplash

A dvantage Wirtschaftsmagazin advantage Media GmbH a dvantage magazin a dvantage.magazin www.advantage.at IMPRESSUM: Herausgeber: Walter Rumpler, w.rumpler@advantage.at. Verlag & Medieninhaber: a­ dvantage Media GmbH. Geschäftsführer: Walter Rumpler, w.rumpler@advantage.at. Redaktion: Günter M. Pinter, g.pinter@advantage.at, Manuela Mark, Bakk. phil., mail@manumarkant.at; Monika Unegg, monika@unegg.or.at, Vanessa Pichler, v.pichler@advantage.at. Medien- & Anzeigen­ leitung: Oliver Zussner, o.zussner@­advantage.at. Medien­beratung: Burgi Hämmerle, ­b.haemmerle@advantage.at. Koordination und Onlineverkauf: Jasmine Ebner, j.ebner@advantage.at. Fotos: advantage, pixelio.de, sxc.hu, fotolia, bzw. beigestellt lt. FN. Büro­anschrift: advantage Media GmbH, B ­ ahnhofplatz 5/Top 9, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, T: +43 (0)650 7303400. Die Meinungen von Gastkommentatoren müssen sich nicht mit der ­Meinung der advantage-­Redaktion decken. Alle Rechte, auch Übernahme von Beiträgen gem. §44 Abs. 1 Urheberrechts­gesetz, ­vorbehalten. AGB/Haftungs­ausschluss/rechtlicher Hinweis: www.advantage.at

Reportage: Unterwegs mit den Forstarbeitern

60 Warum ist

Holz gesund? Über die Auswirkungen von Holz auf uns Menschen

65 Pfahlbauten im

Keutschacher See

Warum die Steinzeit eigentlich die Holzzeit war

© Kanizaj

Vorwort

UniqueFessler/Grayling

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advantage

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4 advantage Wirtschaft

Wirtschaft | advantage

——— Interview ———

Die Waldfläche in Kärnten beträgt

584.000 Hektar,

das sind 61,3 Prozent der Landesfläche Kärntens (Österreich: 48 %). Nach der Steiermark ist Kärnten damit das waldreichste Bundesland.

Im wirtschaftlich nutzbaren Wald wachsen

72 % Nadelbäume und 28 % Laubholz (inkl. Sträucher). Einen 60-prozentigen Anteil hat die Fichte.

Es wächst jährlich mehr Holz nach als genutzt wird, in Kärnten werden ca. des jährlichen Holzzuwachses genutzt, in Österreich etwa 87 Prozent.

Holz-Sortimente: Sägerundholz (60 %), Industrieholz (25 %), Brennholz (15 %)

1,2 Millionen Festmeter

der Kärntner Sägeindustrie zur Verfügung gestellt, diese benötigt allerdings rund 3,5 Millionen Festmeter. Der Rest wird ins Bundesland importiert. Nachdem Kärnten sehr viel Säge- und holzverarbeitende Industrie besitzt, können die Kärntner Waldbesitzer also gar nicht so viel Holz erzeugen wie verarbeitet werden kann.

20 % des

Bruttoinlandsproduktes.

„Wir werden viel mehr mit Holz bauen müssen“

70 Prozent

Holzbau-Innungsmeister Fritz Klaura bricht eine Lanze für den Holzbau. Er spricht über Trends und die Verantwortung der öffentlichen Hand.

der Waldfläche entfällt auf KleinwaldBesitzer (unter 200 Hektar), zwölf Prozent auf Betriebe zwischen 200 und 1.000 Hektar, 14 Prozent auf Betriebe über 1.000 Hektar und vier Prozent auf die Bundesforste.

• Nutzfunktion: 54,7 % • Schutzfunktion: 39 % (vor allem in Oberkärnten) • Wohlfahrtsfunktion: 3,4 % • Erholungsfunktion: 3 %

In Kärnten werden jährlich rund

Kärntner Holzwirtschaft erarbeitet rund

daher beträgt die durchschnittliche Waldausstattung im bäuerlichen Kleinwald rund 18 Hektar.

163 Holzindustriebetriebe, rund 180 Zimmereien, 749 Tischlereien, eine Papierfabrik

Die Waldfläche nimmt in Kärnten jährlich um etwa 1.000 Hektar zu, wobei rund 500 auch wieder verloren gehen (weil im Siedlungsbereich viel gerodet wird). Die obere Wald- und die Baumgrenze wandern durch den Klimawandel allerdings rasch nach oben – 200 bis 300 Meter in den letzten 25 Jahren, das ist enorm. Es herrscht also ein Ungleichgewicht: Oben nimmt der Wald zu, unten ab.

In Kärnten arbeiten etwa

20.000 Personen

in der Forst- und Holzwirtschaft, bundesweit sind es 280.000.

Außenhandel:

Holz und Holzprodukte sind nach dem Tourismus der zweitwichtigste Devisenbringer

advantage: Ihr persönlicher Bezug zu Holz, gab es den schon in Ihrer Kindheit?

qualität. Somit ist ein Holzhaus schneller benutzbar.

Fritz Klaura: Mit meinem Vater war ich damals schon bei den Bauern Holz einkaufen, von ihm habe ich viel gelernt. Den Geruch von frischem Holz fand ich immer schon phantastisch, viele Kindheitserinnerungen verbinde ich mit dem Wald. Meine Generation hat einen ganz anderen Bezug zum Material als die heutige, wir sind mehr haptisch geprägt. Aber wir haben trotzdem auch die technologische Entwicklung mit­ erlebt – früher wurde noch alles per Hand erledigt, jetzt gibt es die Maschinen.

Welche Trends herrschen im Holzbau vor?

Was waren die entscheidendsten Entwicklungen im Holzbau?

© LI 107/WKK

Ernte-Festmeter

23.000 Waldbesitzer,

© Federico Bottos on Unsplash

2,5 Millionen

mit Fritz Klaura

Funktionen des Waldes:

71 %

Durchschnittlicher Holzeinschlag in Kärnten:

Es gibt rund

Revolutionär war schon zu Zeiten der Gotik die Anwendung der Darstellenden Geo­ metrie zur Ermittlung von wahren Längen der im Raum liegenden Hölzer. In den 80er-Jahren war es der Taschenrechner und dann hielt bald danach der PC in unseren Betrieben Einzug. Seit gut 20 Jahren ist es Standard, Building Information Modeling (BIM) einzusetzen – es ist möglich, einen virtuellen ­Zwilling des endgültigen Bauwerks zu schaffen. Heute bauen wir mit null Toleranz, die Präzision der Computer ermöglicht uns Unglaubliches: Wir können Freiformen bauen, viel mehr Teile vorfabrizieren… Das verkürzt die Bauzeit, verringert die Lärmbe­ lästigung auf der Baustelle und erhöht die Verarbeitungs-

Alte Holzverbindungen, die viele Eigenschaften in sich vereint haben, können durch präzise Maschinen nun wieder wirtschaftlich hergestellt werden. Sie erleben eine Renaissance, also keine Verbindungsmittel zu benötigen. Ein Trend ist sicher die absolut ökologische Bauweise – frei von Fremdmaterialien. Auch ein Passivhaus, ein Haus ohne aktives Heizsystem, lässt sich am einfachsten aus Holz bauen, weil es mit Holz einfach ist, 

Zur Person Fritz Klaura ist mit Holz groß geworden – im elterlichen Zimmereibetrieb samt Sägewerk. Der Großvater war schon Zimmermeister, der Vater Architekt und Zimmermeister. Klaura maturierte 1980 an der HTL für Holzwirtschaft in Kuchl und landete dann durch Zufall bei der Firma Lindner in Spittal (Planung von Sägewerken, Konstruktion von Anlagen). Mit 23 Jahren entschied er sich im zweiten Bildungsweg für eine Zimmerer-Lehre in mehreren Betrieben in Salzburg und absolvierte diese in verkürzter Lehrzeit. Es folgte die Bauhandwerkerschule in Hallein und er legte 1986 die Meisterprüfung ab. Weitere Stationen: • sieben Jahre Mitarbeit im elterlichen Unternehmen, das der Bruder weiterführte • Betriebsleiter und Geschäftsführer in der Fertighaus-Industrie (Griffner Haus) • selbständig als beratender Ingenieur • Mitarbeiter bei der KLH Massivholz GmbH, Markteinführung von Brettsperrholz • seit 1995 selbständiger Holzbaumeister (Planung von Holzbauten, Berater von Architekten und Bauingenieuren), Holzbau-Fachberater bei pro:Holz Kärnten, Trainer von Holzfachleuten, Vortragender bei Fachveranstaltungen (auch an Schulen, Universitäten), gerichtlich beeideter und zertifizierter Sachverständiger für die Bereiche Holzbau, Zimmerei und Fertighaus • seit 2021 HolzbauInnungsmeister

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6 advantage | Wirtschaft

Wirtschaft | advantage

Bei der Verwirklichung des Timber Tower in Hannover durfte Fritz Klaura mitwirken.

Eindrucksvolle Ingenieur-Leistung: die Kindergarten-Brücke in Bad Eisenkappel. © Klaura

© Klaura

Im Holzbau geht es immer höher hinaus. Ein Beispiel ist das 84 Meter hohe HoHo (HolzHochhaus) in der neuen Seestadt Aspern in Wien. © Daniel Hawelka

über mehrere Stufen – vom Rohholz über Konstruktionselemente, Lamellen (z. B. für einen Tisch) bis hin zu Spänen einer Spanplatte und dann erst folgt die energetische Nutzung in einer Kraft-Wärme-Kopplung, wo die Wärme für Heizung und gleichzeitig Strom-Erzeugung anfällt. Alles, was in Holz möglich ist, sollte auch in Holz gebaut werden. Und die Politik muss das vorleben. Wir werden viel mehr mit Holz bauen müssen. Ohne an unsere Nachhaltigkeitsgrenzen zu stoßen – nachhaltig ist, nicht mehr aus dem Wald zu entnehmen als nachwächst – müssen wir Holzbauten noch materialeffizienter bauen als bisher. Das bedarf den Mix von Holzarten verschiedener Qualitäten und Eigenschaften zu sehr belastbaren Bauteilen.

Info Das spricht für Holz als Baustoff: • ökologisch •ö konomisch (kürzere Bauzeit) •L eichtigkeit des Baustoffs •H olz ist dauerhaft, wenn es total trocken ist oder komplett unter Luftabschluss Das derzeit höchste Holzhaus der Welt steht im norwegischen Brumunddal, trägt den Namen „Mjøstårne“. Es überragt sein Wiener Pendant, das 84 Meter hohe HoHo (HolzHochhaus) in der neuen Seestadt Aspern, um 1,5 Meter. Diese Holzarten werden hauptsächlich im Holzbau verwendet: • Fichte • Tanne • Kiefer • Lärche Landesinnung Holzbau Kärnten: •2 31 aktive Mitglieder mit ca. 850 Beschäftigten • Lehrlinge in der Landesinnung: 138

eine hochdämmende Gebäudehülle herzustellen. Man kann also auch ein thermisches Wrack zu einem Passivhaus aufrüsten, wenn man eine hochdämmende, in Holzrahmen vorgefertigte Außenhaut inklusive der Fenster und Fassade auf den Bestand aufbringt. Es gibt generell einen Trend zum Holzbau – im Einfamilienhaus-Bereich liegen wir bei 30 Prozent, Tendenz steigend. Aber auch im mehrgeschoßigen Wohnbau ist Holz vor allem im urbanen Bereich, wo es um verdichtete Bauweise geht, beliebt: Man kann sehr gut mit Holzbau auf bestehenden Gebäuden aufsetzen, was etwa in Wien und auch in anderen Städten vermehrt

gemacht wird. Die Holz-Rahmenbauweise weist zehn Prozent des Gewichts von Massivbau auf, die Holz-Massivbauweise etwa ein Sechstel. Dieser Umstand ermöglicht es, Gebäude aufzustocken, wozu sie vorher gar nicht vorgesehen waren.

Wird Holzbau im öffentlichen Bereich zu wenig forciert? Der Trend zu nachwachsenden Rohstoffen ist enorm und auch die Regierungen kommen da nach und nach drauf. Es ist absolut notwendig, mit nachwachsenden Rohstoffen zu bauen. Für Holz spricht die Möglichkeit der Kaskadennutzung, also der Nutzung

Welches ist das beeindruckendste Holz-Gebäude, das Sie je gesehen haben? Ein buddhistischer Tempel in Japan, erbaut im Jahr 745. Die Haupthalle ist 48 Meter hoch, da könnte man ein zehnstöckiges Hochaus einbauen. Es beeindruckt mich aber auch der in Hannover errichtete Timber Tower. Das erste Windkraftwerk auf einem 100 Meter hohen Holzturm versorgt 10.000 Haushalte mit Strom. Auf der Spitze thront die 84 Tonnen schwere Turbine mit 40 Meter langen Flügeln. Zur Verwirklichung dieses Bau-

werks konnte ich ein paar kleine Hinweise einbringen, was mich etwas stolz macht. Und die Kindergarten-Brücke in Bad Eisenkappel ist noch zu erwähnen. Sie hat ein Eigengewicht von 4,5 Tonnen und eine Tragfähigkeit – unter Volllast – von 14 Tonnen bei 23 Metern Länge. Ein ganz tolles Tragkraft-Verhalten. Sie ist bis auf das Notwendigste „abgespeckt“. Bis wir so weit waren, hatten wir mehr Stunden in die Planung gesteckt als in die Herstellung. Eine eindrucksvolle Ingenieur-Leistung! Diese Brücke ist noch immer ein Highlight.

Als Holzbau-Fachberater: Mit welchen Fragen werden Sie am häufigsten konfrontiert? Sehr oft geht es um die Haltbarkeit. Pflege und Wartung ist alles! Dann ist ein Holzbau dauerhaft.

Warum ist Wohnen mit Holz auch gesund? Die bekannteste Holzart, die mit Gesundheit in Verbindung gebracht wird, ist die Zirbe. Zirbenholz wirkt beruhigend. Das funktioniert aber auch mit anderen Holzarten, denn der Mensch hat sich im Laufe der Evolution am besten auf dieses natürliche Material eingestellt. Natur ist genial und diese Genialität können wir nicht kopieren. Deshalb sollten wir sie nutzen, wenn sie bei uns in Hülle und Fülle vorhanden ist. Und das ist Holz. |

Positionspapier pro:Holz Kärnten und die Landes­ innung Holzbau richteten bereits im Februar 2019 ein Positionspapier an die Kärntner Landesregierung. Zentrale Punkte: • Kärnten soll zu einem „Holz-Musterland“ werden, daher sollte Holz vermehrt zum Einsatz kommen – im Wohnbau, bei Gebäuden, Brücken, Türmen (bis hin zu Straßenleitschienen). • Holz schafft Einkommen im ländlichen Raum und kann auch ein touristisches Magnet werden (Holzbau-Tourismus). • Holz ist ein Baustein in Richtung Energieautarkie (Hausbau ohne aktive Heizung, Speicherung von CO2, Sanierung von Gebäuden hin zu Niedrigenergie-Bauten, Restwärme aus Biomasse). • Als Vorbild für Private sollen öffentliche Gebäude in Holz errichtet oder mit Holz saniert werden. Der Weg zum Ziel: • Bildungseinrichtungen ausbauen oder schaffen • Stärkung des ländlichen Raumes • Holzbau-Architektur forcieren

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8 advantage | Wirtschaft

Wirtschaft | advantage

Green Buildings für eine lebenswerte Zukunft Die BKS Bank ist die nachhaltigste Bank in Österreich. Neben ihrem Kerngeschäft als Bankdienstleister verwaltet sie zahlreiche Immobilien und ist mit der BKS-Immobiliengesellschaft erfolgreich als Bauträger tätig. Der Umwelt- und Klimaschutz steht auch hier im Fokus.

Innovativ, urban und zukunfts­orientiert: Das BKS-Holzquartier in der St. Veiter Straße in Klagenfurt. © BKS Bank/ArchitekturConsult ZT GmbH, Arch. Halm

genommen, welche zu einem Großteil die Energieversorgung übernehmen wird. Demnächst eingeführt wird auch ein Energie­ managementsystem zur Überwachung des Energieverbrauches in der Zentrale der BKS Bank. Kurz vor dem Abschluss befindet sich die erfolgreiche Revitalisierung der BKS BankFiliale in Spittal an der Drau mit zusätzlichen 13 Mietwohnungen. Zahlreiche weitere Projekte sind in Planung: „2021 wird der Ausbau der Liegenschaft Koschatstraße in Klagenfurt mit 8 Mietwohnungen fertiggestellt. Bis zum Frühjahr 2022 entstehen in einem Gebäude in Eisenstadt 22 Mietwohnungen und rund 2000 m² Büro- und Geschäfts­fläche für die Generali und eine BKS-Bank-Filiale. Für diese beiden Objekte streben wir auch eine Zertifizierung nach ÖGNI an“, so Isopp.

Finanzierung von Green Buildings mittels Green Bonds

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„W

ir realisieren derzeit drei Green- ziert nachhaltige Gebäude und Quartiere nach dem europäischen Qualitätszertifikat Building-Projekte in Kärnten und dem Burgenland. Unter der DGNB – Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen. dem Leitgedanken der Nachhaltigkeit Für die zukünftigen Bewohner des BKSbeschreiten wir damit neue Wege“, so Herta Holzquartiers und für die nächsten GeneraStockbauer, Vorstandsvorsitzende der BKS tionen ergeben sich dadurch viele Vorteile. Bank. Green Buildings berücksichtigen über den gesamten Lebenszyklus hinweg die „Ein niedriger Betriebs- und Heizaufwand Ökologie, Ökonomie und soziokulturellen sorgt für geringe Emissionen. Das durch die Aspekte. „Das beginnt bei der Planung, der nachhaltige Bauweise gesteigerte Wohlbefinden wirkt präventiv gegen Krankheiten und Konstruktion, dem Einsatz von Technik und durch die mögliche Rückführung der verProzessen und reicht bis zu genauesten Berechnungen der zu erwartenden Emissio- wendeten Materialien in den Rohstoffkreisnen im laufenden Betrieb. Darüber hinaus lauf werden langfristig Abfälle reduziert“, so werden die langfristigen Auswirkungen Manfred Isopp, Geschäftsführer der BKSder Gebäude auf Gesundheit und Umwelt Immobiliengesellschaft. miteinbezogen und auch bereits mögliche Demontagen berücksichtigt“, so Herta Immobilien werden zukunftsfit Stockbauer. Der nachhaltige Gedanke ist aber nicht nur bei neuen Objekten der BKS Bank richtungsweisend, sondern auch bei bestehenInnovatives BKS-Holzquartier Absolutes Vorzeigeprojekt ist das BKS-Holz- den. „Unser Ziel ist es, jährlich mindestens quartier, welches in der St. Veiter Straße in fünf bauliche Maßnahmen zur Verbesserung Klagenfurt errichtet wird. „Wir sind sehr unserer CO2-Bilanz bei bestehenden Objekstolz auf dieses Bauprojekt. Es erfüllt alle ten zu realisieren“, so Isopp. 2022 wird die Anforderungen eines Green Buildings und Umstellung auf umweltfreundliche Heiz­ wir streben damit eine Zertifizierung nach systeme in allen 60 Gebäuden der BKS ÖGNI in Gold an“, so Stockbauer. Die Bank abgeschlossen sein. Beim BKS-WohnÖGNI – Österreichische Gesellschaft für park im Herzen von Klagenfurt wird demNachhaltige Immobilienwirtschaft zertifi- nächst eine Photovoltaikanlage in Betrieb

„Green Bonds sind eine wichtige Möglichkeit, Unternehmen bei Investitionen in den Umwelt- und Klimaschutz zu unterstützen. Das können neue Bauprojekte, Sanierungen, oder losgelöst davon neue Heizsysteme sein. In jedem Fall fließt der Emissionserlös eines Green Bonds ausschließlich in ein ausgewähltes, ökologisch nachhaltiges Projekt“, so Stockbauer. Die BKS Bank berät Unternehmen umfangreich über diese neue, zukunftsweisende Möglichkeit der Finanzierung, die für Privatanleger und institutionelle Investoren gleichermaßen interessant ist. Bereits finanziert wurden mittels Green Bonds unter anderem eine Biomasseanlage der Hermes Schleifmittelanlage in Bad St. Leonhard, oder der Bau von Kleinwasserkraft­ werken in Kärnten. Eine wesentliche Rolle

übernehmen Green Bonds auch im Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums der Europäischen Kommission. „Die Reduktion von CO2 ist ein wichtiges Ziel des europäischen Green Deals. Als BKS Bank unterstützen wir dieses Ziel auch durch unser vielfältiges nachhaltiges Produktangebot“, so Stockbauer. |

Kontakt BKS Bank St. Veiter Ring 43 9020 Klagenfurt am Wörthersee T: 0463-5858-0 E: bks@bks.at www.bks.at

BKS-Holzquartier 16 Kleinwohnhäuser und ein Geschäftshaus werden von der BKS-Immobiliengesellschaft im Herzen von Klagenfurt errichtet. Die Holzbauten stehen im markanten Kontrast zu den umliegenden Mauern. Gerade das und die sehr urban geplanten Wohneinheiten machen das Projekt interessant. Bereits 1/3 der Kleinwohnhäuser zwischen 40 und 60 m2 sind vermietet. Das gesamte Projekt wird durch die ÖGNI – Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft zertifiziert werden. Der Bauabschluss ist im Sommer 2021 geplant. Informationen zur Vermietung erhalten Sie von Herrn Dieter Pretis unter der Telefonnummer +43 699 13592888.

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10 advantage | Wirtschaft

Wirtschaft | advantage

——— Interview ———

BESONDERE PROJEKTE DER ARCHITEKTEN RONACHER AB SEITE 15! 16!

mit Architekt Herwig Ronacher

„Bei all unseren Häusern dominiert der Baustoff Holz“

Für Herwig Ronacher ist die beste G Wohnqualität nur ein Argument für den Holzbau.

Um die 500 Projekte hat Architekt Herwig Ronacher mit Gattin und Architektin Andrea schon verwirklicht. Sein Lieblingsbaustoff ist Holz. Warum? Das hat er uns verraten…

Die Architekten Ronacher setzen auf A Mischbauweise, also die Kombination von Holz einerseits und massiven Baustoffen andererseits. Für Böden empfiehlt der Architekt H Hartholz wie Eiche, Ahorn oder Esche.

advantage: Holz spielt bei Ihren Projekten eine wesentliche Rolle. Warum?

zum Glück die Bestimmungen zugunsten des Holzbaus geändert. Maßgeblich beteiligt am Trend zum Holzbau ist die Hotellerie. Diese Branche erkannte frühzeitig, was die Menschen benötigen, um sich wohlzufühlen. Bei öffent­ liche Gebäuden und Hotels spielt Holz mittlerweile eine große Rolle. Weitere Trends sind, dass der Massivholzbau mit Brettsperrholzwänden und -decken den Holzskelettbau teilweise ablöst. Und natürlich ist zwischenzeitlich die Höhenentwicklung beachtlich, da international bereits Hochhäuser in Holz gebaut werden. In der Planung geht die Entwicklung weg von der 2D- hin zur 3D-Planung, die mittlerweile auch in unserem Büro bereits einen ca. 50-prozentigen Anteil hat. Meine Entwurf-Skizzen werden jedoch immer noch von Hand gefertigt.

Bei Holzbauten fragen sich viele, wie aufwendig sich die Pflege gestaltet ... Da gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder ich akzeptiere, dass Holz mit der Zeit vergraut. Oder ich streiche es alle fünf Jahre mit Lärchenharz-Öl. Aber auch hier spielt der konstruktive Holzschutz eine ganz wichtige Rolle.

© Thyssenkrupp Materials Austria GmbH; Franz Gerdl; Hannes Pacheiner

Spielt die Bildhauerei heute noch eine Rolle in Ihrem Leben?

© Ursula Rausch

ten dominiert fast immer der Baustoff Holz. Wir haben sehr früh damit begonnen, auch öffentliche Gebäude in Holz zu bauen. Doch Herwig Ronacher: Schon mein vielfach wünschen sich Bauherren, Vater liebte den Wald und das Holz. dass auch andere Materialien zum Er hat sich im späteren Leben ein Einsatz kommen – das ist für uns kleines Waldstück gekauft, welches ich im Laufe der Jahre erweitern kein Problem, wir setzen auf das Prinkonnte. Während meiner gesamten zip „Holz im Dialog“. Ich bin kein Jugend habe ich Bildhauerei betrieben Fundamentalist. Auch in der Tradition und mir damit auch mein Studium mitfi- Andrea und Herwig Ronacher wurden nicht alle Teile in Holz gebaut, dies nanziert. Der Duft des Zirben- und Lindenmeist aus Brandschutz-Gründen oder wegen holzes begleitet mich. Das erste Haus, welches ich geplant des Schutzes vor Feuchtigkeit vom Boden her. und gebaut habe, war bereits ein Holzhaus. Im Speziellen aber liegt mir die Mischbauweise, also die Kombination Welche Holzarten verwenden von Holz einerseits und massiven Baustoffen andererseits, Sie vornehmlich? am Herzen. Die Liebe zu Holz war also von Anfang an da, Als Bauholz kommt praktisch ausschließlich die Fichte, hinzu kommt das ökologische und baubiologische Argu- zum Teil die Lärche, zum Einsatz, weil diese Hölzer am ment, die Vorzüge der Wohnqualität. Ein Holzhaus ist wie günstigsten sind. Bei fassadenbewitterten Teilen eines Hauein großes Möbelstück, das man zusammenbaut. ses bevorzugen wir die Lärche, da sie witterungsbeständiger ist. Die Eiche spielt mittlerweile wieder eine größere Rolle Welche Vorteile hat Holz als Baustoff für Sie? und die Buche ist derzeit weniger gefragt – aufgrund ihres ungünstigen Schwindverhaltens. Für Böden empfehle ich Es gibt viele Argumente, die für Holz sprechen. Es ist Hartholz wie Eiche, Ahorn oder Esche. volkswirtschaftlich zu bevorzugen, da hierzulande mehr Wichtig bei einem Holzhaus ist für mich die DachlandHolz nachwächst als wir verarbeiten können. Holz hat beste statische Eigenschaften im Verhältnis zum Eigenge- schaft. Diesbezüglich schätzen wir traditionelle Prinzipien und planen ausreichend Vordächer, was aus vielerlei Grünwicht – ein Drittel von Stahlbeton. Holz erlaubt kürzere Bauzeiten, die Austrocknungszeiten sind wesentlich gerin- den vernünftig ist. Bei der modernen Bau- und Dachform ger bzw. gar nicht erforderlich. Es ist auch der einzige Bau- des reinen Kubus fehlt der Fassaden-Schutz. Ein traditiostoff, wo die Konstruktion selbst schon dämmt. Bauphysik, nelles Dach, ein Vordach, schützt nicht nur die Fläche innerhalb des Bauwerks, sondern auch die Fassaden und Baubiologie, Statik und die Kosten sprechen für Holz. Es weite Bereiche vor dem Gebäude. Denn der größte Feind ist im Gegensatz zu Stahl, Stahlbeton und Ziegel ein des Holzhauses ist das Wasser. CO2-neutraler Baustoff und der Energieverbrauch bei Holzrahmen- oder Holzskelett-Bauweise ist halb so hoch wie bei Beton- oder Ziegel-Bauweise. Was sind die Trends im Holzbau? Es ist insgesamt ein deutlicher Vormarsch von Holzbauten Sie wohnen selbst in einem Holzhaus ... zu erkennen. Jahrelang war der Holzbau wegen der BrandJa, seit 30 Jahren. Und auch bei unseren laufenden Projek- schutz-Bestimmungen in Verruf geraten, doch man hat

Weniger. Ich habe meiner Frau zuletzt vor ca. zehn Jahren einen Engel geschnitzt (das passt zu ihr), allerdings male ich regelmäßig in meinen Urlauben Aquarelle, meist gemeinsam mit meiner Frau Andrea, mit der ich auch gemeinsam den Beruf des Architekten ausübe.

Welche Ziele haben Sie als Architekt? Ich werde heuer im Mai 66 Jahre alt, aber die Arbeit macht mir immer noch große Freude. Ich möchte gerne bis 70 als Architekt tätig sein, kann es mir aber danach auch noch vorstellen, wenn es die Gesundheit zulässt. Es freut mich, dass beide Büro-Standorte weitergeführt werden – in Hermagor wird es möglicherweise mein Sohn Erwin sein, in Annenheim mein Partner Thomas Freunschlag. |

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Pfleglich bewirtschafteter Wald.

Wirtschaft | advantage

C Raimund und Sohn Andreas Baumgartner mit Forstanhänger. © Baumgartner C Günther Zeilinger mit Wald-Staatspreis. © wildbild C Alfons und Walter Kollmann. © LFD Kärnten

© Jocelyne Yvonne on Unsplash

Kernkompetenz bei den Waldbauern

Kachel­öfen zur Gänze mit eigenem Brennholz bzw. Hackschnitzel befeuert. Raimund Baumgartner, ein Waldbauer, der sich nicht nur Gedanken über die Klima­änderung macht, sondern mit seiner Wirtschaftsweise gleich seinen positiven Beitrag dazu leistet, denn er setzt auf sein Holz als heimische, nachwachsende Ressource.

K

einen Gesinnungswandel zu erreichen, denn der Wald darf nicht zum Selbstbedienungsladen verkommen. Für viele Betriebe stellen die Einnahmen aus der Waldwirtschaft eine wichtige Einkommensquelle dar, für viele ist es die Existenzgrundlage! Trotz aller Schwierigkeiten bewirtschaften die Waldbauern ihren Wald verantwortungsvoll und pfleglich seit Generationen für Generationen. Damit wird auch sichergestellt, dass die Multifunktionalität des Waldes aufrechterhalten werden kann – unentgeltliche Leistungen zum Wohle der Gesellschaft.

Raimund Baumgartner: „Ich nutze mein Holz und leiste damit einen Beitrag zum Klimaschutz!“ Raimund Baumgartner, Waldbauer im

Lavanttal, lebt – wie viele andere auch – von der Land- und Forstwirtschaft. Ein Teil des geernteten Holzes wird als Rundholz verkauft, ein weiterer Teil findet am Hof bei sämtlichen Bauwerken Verwendung, wie beispielsweise bei der Maschinenhalle in Rundholzbauweise mit Fichtenverschalung, beim Laufstall in Rundholzbauweise, beim zweistöckigen Wohnhauszubau aus Holz mit Lärchenverschalung sowie beim Bau des Carports mit Lärchenverschalung und Holzdachkonstruktion. Der jährliche Bedarf an Brettern und Pfosten wird hauptsächlich über das sehr fein gewachsene Fichten- und Lärchenblochholz aus den eigenen Beständen gedeckt. Auch die Wärmegewinnung erfolgt ausschließlich aus eigenem Holz, so werden die Hackschnitzelheizung, die Herde und

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Kärntens Waldbauern bewirtschaften ihren Wald nachhaltig, produzieren einen nachwachsenden Rohstoff, stellen den Erhalt der Waldfunktionen sicher und tragen mit der Holznutzung zum Klimaschutz bei. ärntens Waldbauern stehen momentan großen Herausforderungen gegenüber. Zum einen ist es eine eher kritische Holzmarktsituation mit – innerhalb kurzer Zeit – stark schwankenden, wenig stabilen Holzpreisen, zum anderen sind es der Klimawandel und die damit einhergehenden Unwetter-, Sturmund Dürrekatastrophen und die Käferkalamitäten. Eine weitere Herausforderung ist die zunehmende Infragestellung von Eigentum am Wald und die freie Verfügbarkeit darüber. Zu einer Flut von gesetzlichen Einschränkungen kommen Begehrlichkeiten des Naturschutzes und unserer neuen Freizeit­gesellschaft, die neue Ansprüche an den Wald stellen und diesen als Allgemeingut ansehen. Dem kann nur mit intensiver Überzeugungsarbeit begegnet werden, um

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dert. Überalterte Bestände werden durch Einzelstammentnahmen neu strukturiert. Sie bilden dadurch ein Dach für die Naturverjüngung und somit entstehen verschiedenste Altersstrukturen im Bestand. Dies ist gelebter Naturschutz in allen Bereichen des Betriebes!

Günther Zeilinger: „Naturschutz wird bei uns Waldbauern gelebt!“

Walter Kollmann: „Eine entsprechende Waldpflege sichert stabile Bestände – auch zum Wohl der Gesellschaft!“

Günther Zeilinger legt bei der Bewirtschaftung seiner Wälder großes Augenmerk auf eine naturnah betriebene Forstwirtschaft, wo auch Spechtbäume und Ameisenhaufen Berücksichtigung finden und ein Hochmoor und ein Feuchtbiotop aktiv betreut werden. Wasser spielt in der gesamten Betriebsphilosophie eine große Rolle und wird auch den Gästen des Hauses nähergebracht. Aktiver Naturschutz wird auch bei der Nutzung erneuerbarer Energie betrieben –- es werden Haus und Nebenhäuser komplett ohne Öl mit Holz-Hackschnitzel beheizt. Darüber hinaus werden Kontrollfahrten im Wald seit Jahren nur mit einem elektrobetriebenen Motorrad vorgenommen. Um den Wald „klimafit“ zu bekommen, wird vor allem mit Naturverjüngung ge­ arbeitet und Mischbaumarten gezielt geför-

Walter Kollmann setzt auf die Dickungspflege und frühzeitige Durchforstung, um stabile Waldbestände heranzuziehen. Er arbeitet dabei immer wieder gerne mit dem Kärntner Waldpflegeverein zusammen. Gemeinsam mit dem Waldpflegetrainer setzt er das jeweilige Pflegekonzept in die Praxis um, denn je nach Betriebsziel und Waldbestand müssen im Zuge der Pflegemaßnahmen unzählige Entscheidungen getroffen werden. Entscheidende Potenziale des Waldbestandes werden erkannt und gezielt herausgearbeitet, dabei zählen eine standortsgerechte Baum­ artenmischung, Stabilität, Vitalität und Qualitätserziehung zu den wesentlichsten Zielsetzungen. Richtige Waldpflege reduziert die Gefahr von Katastrophen und Elementarereignissen, steigert die Holzqualität nachhaltig und

sichert nicht zuletzt die Existenzgrundlage. Fö. Michael Drug, Geschäftsführer Kärntner Waldpflegeverein: „Es lohnt sich, in die Pflege des Bestandes zu investieren. Schon bald werden sich erste Erfolge wie eine höhere Bestandesstabilität, bessere Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge, mehr Resistenz bei Schneedruck und Sturm, bessere Sortimentsverteilung und höhere Zuwächse einstellen.“ Dies kommt vor allem auch der Gesellschaft zugute, denn stabile Bestände erfüllen nicht nur die Nutz-, sondern auch die Schutz-, die Wohlfahrtsund die Erholungsfunktion. Drei Waldbesitzer, die stellvertretend für die rund 20.000 Familienforstbetriebe in Kärnten stehen, und zeigen: Wir kümmern uns um den Wald, wir sind kompetent und wir nehmen Verantwortung wahr! |

Kontakt Landwirtschaftskammer Kärnten Museumgasse 5 9020 Klagenfurt T: 0463/5850-1280 E: forstwirtschaft@lk-kaernten.at www.ktn.lko.at www.facebook.com/lk.kaernten


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Waldbesitzer fordern Kennzeichnungspflicht für motorisierte E-Bikes Christian Benger als Obmann der „Land & Forst Betriebe Kärnten“ (LFBK) eindrucksvoll bestätigt: Selbstbewusste Forderung nach Mitsprache.

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„Die Forststraße ist ein Arbeitsplatz, kein Spielplatz.“ Christian Benger —————————————

schon viel – und nicht immer gute - Erfahrung mit normalen Radfahrern. Bei E-Bikes handelt es sich sogar um motorisierte Fahrzeuge, mit denen mehr, aber oft auch weniger geübte Menschen in unseren Wäldern unterwegs sind. Das können wir im Hinblick auf unsere rechtliche Situation ohne eine Kontrollmöglichkeit nicht zulassen“, unterstreicht Benger. „Die Forststraße ist ein Arbeitsplatz, kein Spielplatz, und muss reserviert für Arbeitsmaschinen- und Lkw-Transporte sein“, erinnert Benger an den eigentlichen Zweck von Forststraßen. Daher schließe er eine generelle Öffnung der Forststraßen aus. „Die Haftung der Straßenerhalter für Freizeitaktivitäten kann nicht eingefordert werden! Vertragliche Lösungen zwischen den Tourismusorganisationen und den Grundbesitzern sind der richtige Weg“, ist Benger überzeugt. Allein in Kärnten gibt es schon rund 3.000 Kilometer an Mountainbike-Routen – eine Strecke so weit wie von hier nach Gibraltar. Diese gesicherten und markierten Radwege sorgen für ein geordnetes Miteinander zwischen Sportbegeisterten und Grundeigentümern. |

© Hannes Pacheiner (großes Foto oben); Franz Gerdl (4)

Das kann

Holzbau! © Helge Bauer angeben; MaBraS/ Pixabay | ANZEIGE

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as gibt es selten: Mit glatten 100 Prozent der Stimmen wurde Waldbewirtschafter und Landesrat a.d. Christian Benger kürzlich von der Jahreshauptversammlung als Obmann der „Land & Forst Betriebe Kärnten“ (LFBK) wiedergewählt. Den Mitgliedern gefällt Bengers selbstbewusster Kurs in einer Zeit, in der Land- und vor allem Forstbetriebe ebenso wie ihre Bäume verstärkt Stressfaktoren ausgesetzt sind. Ist es vor allem bei Fichten der Klimawandel, der für Stress sorgt, sind es für die Forstbetriebe touristische Ideen, die auf Kosten und zu Lasten der Grundeigentümer gehen. Benger: „Hier entwickeln beispielsweise Tourismusunternehmen Wander- und Mountainbike-Projekte ohne Rücksprache mit den betroffenen Eigentümern. Das können wir nicht zulassen. Wir sind uns aber auch unserer regionalen Verantwortung bewusst und bereit, einen Konsens zu finden – auf Augenhöhe.“ Eine der Forderungen der LFBK steht dabei bereits fest: die Kennzeichnungspflicht für motorgetriebene E-Bikes. „Wir haben

Stellvertretend für so viele ansprechende Projekte im Holzbau stellen wir hier vier ganz besondere Planungen der Architekten Ronacher vor!

Gipfelhaus am Magdalensberg Projekt: Neugestaltung und Erweiterung des Gipfelhauses zu einem Wellnesshotel Planung: 2017 – 2020 Ausführung: 2019 – 2020 Für Ronacher das „herausforderndste Projekt“. Denn trotz jahrelanger Bemühungen der Eigentümer, Gasthof und Hotel zu erweitern, wurde nie die erforderliche Flächenwidmung erteilt. Der „heilige Berg Kärntens“ mit der Bergkirche aus dem 11. Jahrhundert ist eben etwas Besonderes. Daher wählte Ronacher einen komplett neuen Ansatz, der schließlich überzeugte: zwei geschwungene Trakte mit Gründächern für neue Hotelzimmer, die vom Kirchenplatz aus nicht sichtbar sind, weil sie dem Verlauf der Höhenschichten folgen. Der Hochzeitssaal wurde deutlich niedriger konzipiert als der alte und mit Gründach versehen. Unterhalb des Saales, welcher zur Gänze in Holzbauweise errichtet wurde, liegt ein neuer Wellness-Bereich. Von oben betrachtet, fügt sich das gesamte Ensemble weitgehend in die Landschaft ein. Ronacher: „Dieses Projekt war eine Gratwanderung über drei Jahre Planung, unser sensibelstes Projekt. Es war nicht immer ganz einfach, zwischen Bauherrschaft und Behörden einen Weg zu finden, welcher die Vorgaben beider Seiten entsprechend erfüllte.“

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Der Weber – Haus der Zukunft Plus (in Khünburg)

© Hannes Pacheiner

© Hannes Pacheiner (4); Herwig Ronacher (1)

Haus der Steinböcke Heiligenblut Projekt: Informationsgebäude mit interaktiver Erlebnis-Ausstellung in Holzbauweise Planung: 2017 – 2019 Ausführung: 2018 – 2019 Dieses Projekt hat durch seine einzigartige Lage am Ortseingang zwei Grundintentionen: behutsames Einfügen ins Ortsbild und trotzdem angemessener Auftritt. Passend zum Nationalpark wurde das gesamte Gebäude mit Ausnahme des Museums in Holz errichtet. Durch einen geschützten „Arkadengang“ mit Rundsäulen aus Lärchenholz lässt sich das Gebäude witterungsgeschützt umrunden. Die Ausstellung zu den Steinböcken erreicht man über eine Art rampenförmige „Schlucht“, die Ausstellung beginnt im ersten Untergeschoß. Im Erdgeschoß führt eine Passage quer durch das Haus und ein über drei Geschoße nach oben offener Raum mit einer Felswand für die Steinböcke ist das Herzstück und prägt das Gebäude.

© ÖBF AG

Bürogebäude der Österreichischen Bundesforst in Purkersdorf Projekt: Sitz der Unternehmensleitung der Bundesforste Planung: 1999/2000 Ausführung: 2000 – 2002 Dieses Projekt war Ronachers erstes viergeschoßiges in Holzbauweise, ein „Highlight“. Die Konstruktion besteht aus vier „Bäumen“ (Rundholz Lärche). Diese Säulen sind im Inneren des Atriums über alle vier Geschoße frei sichtbar und tragen quasi das gesamte Dach. Wichtiger Aspekt bei diesem Gebäude war – wie meistens bei Ronacher-Bauten – ein ausgeklügelter konstruktiver Holzschutz durch das weit ausladende Vordach und das Zurückspringen des obersten Geschoßes.

Infos Mehr einzigartige Bauprojekte der Ronachers im Buch „Die Mitte und das Ganze“ (Gedanken zum Bauen; erweiterte und aktualisierte Neuauflage), Verlag Anton Pustet www.architekten-ronacher.at

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Projekt: Verwandlung eines 160 Jahre alten Bauernhauses in ein Passivhaus bzw. Energie-Plus-Haus Planung: 2009/2010 Ausführung: 2010/2011 Herausfordernd war neben der schwierigen Aufgabe, aus einem 160 Jahre alten Bauernhaus ein Passivhaus zu machen, vor allem die thermische Sanierung des Erdgeschoßes (60 cm dickes Stein-Mauerwerk). Angebracht wurde – damals entgegen dem Stand der Technik in der Bauphysik – eine 40 Zentimeter dicke Innendämmung mit Zellulose, Heraklith-Platten und Lehmputz ohne Dampfbremse. Der Dachstuhl wurde in Passiv-Bauweise neu konzipiert. Auch innen dominieren natürliche Materialien. Abgerundet wird das Projekt von einem Glashaus für Permakultur, Photovoltaik-Modulen und Sonnenkollektoren. Die Lüftungsanlage wurde aus Zirbenholz-Kanälen gebaut.


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——— Interview ——— mit Herbert Jöbstl, Obmann des Fachverbands der Holzindustrie Österreichs

Nachfrage nach Holzprodukten ist weltweit sehr hoch

Die Schnittholzproduktion ist in den vergangenen Jahren aufgrund des Kalamitätenholzes gestiegen. Hält der Trend an? 2020 hat es etwas weniger Kalamitätsholz gegeben als in den Vorjahren, dafür stieg die Frischholzernte wieder. Die Politik und die Branche haben in den vergangenen Monaten viel getan, um Schadholz besser nutzen zu können. Zum Beispiel werden nun Nasslager gefördert, das hilft den Waldeigentümern und der Industrie. 2020 ist die Produktion, COVID-bedingt, zu den Vorjahren leicht gesunken.

Ist der Facharbeitermangel nach wie vor ein Thema? Als wichtiger Arbeitgeber, auch in strukturschwachen Regionen, beschäftigt die Holzindustrie gut ausgebildete und qualifizierte Fachkräfte. Diese bilden das Rückgrat der produzierenden Betriebe und werden immer

gesucht. Deswegen sind wir als Branche auch selbst aktiv, zum Beispiel in unserer Kaderschmiede, dem Holztechnikum Kuchl oder mit der Kampagne „genialer Stoff“. Als High-Tech- und Zukunftsindustrie brauchen wir Fachkräfte, die in einer digitalisierten Welt bestehen sowie auch die ökologischen Chancen sehen und begreifen. Daher brauchen wir von der Politik Maßnahmen für ein positives Image von Lehrlingen und ein Entgegenwirken des Lehrlings- und Fachkräftemangels in der Industrie.

Wie entwickeln sich die Preise auf dem Holzmarkt? Eine dynamisch gestiegene Nachfrage nach Holzprodukten aller Art und Verzögerungen in der Rohstoffversorgung in einigen Regionen Österreichs führen momentan – trotz des hohen Produktionsniveaus der Holzindustrie und rückläufigen Exports – zu steigenden Preisen und längeren Lieferzeiten. Der Heimatmarkt hat für uns Priorität, und wir wollen die Versorgung langjähriger Kunden gemeinsam gewährleisten. Derzeit übersteigt die Nachfrage das Angebot. Wir gehen davon aus, dass sich die Rohstoffversorgung der Säge- und Holzindustrie verbessern wird.

Wie entwickelt sich der Export? Der Export sichert unsere Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit, besonders in den

Die Kärntner Jagd-App ist da! Die Kärntner Jägerschaft macht nun mit einer eigenen Jagd-App auf sich aufmerksam. Sie ist kostenlos erhältlich.

Erkennen Sie bestimmte Trends im Holzbau? Viele politische Vorgaben, besonders die ambitionierten Klimaschutzziele der EU und Bundesregierung, sprechen klar für eine intensivere Holznutzung, gerade im Baubereich. So hat auch Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im September 2020 das Bauen mit Holz als Teil der EU-Dekarbonisierung-Strategie hervorgehoben. Durch intensive Forschung und die aktuelle Normung stellen etwa Brandschutz und Schallschutz keine Nachteile von Holz gegenüber anderen Baumaterialien mehr dar. Daher werden wir im mehrgeschoßigen Holzbau ständig neue Dimensionen erschließen. In Sachen Digitalisierung werden mit Building Information Modeling (BIM) neue Maßstäbe in der Vernetzung von Informationen sowie in Planungs- und Entscheidungsprozessen gesetzt. Auch in der Belieferung unserer Kunden nutzen wir Digitalisierung. So werden beispielsweise Bauteile ab Werk mit QR-Codes oder RFID-Chips versehen, die an der Baustelle gescannt und zielgenau abgeladen werden. |

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atur, Lebensraum, Wild – all dem ist die Jagd verpflichtet. Sie ist Naturschutz und Wirtschafts­ faktor, fördert Artenreichtum und erhält die Wirtschaftlichkeit des Waldes. Diese Aufgabe steht ständig vor neuen Herausforderungen.

Neue Werkzeuge Damit Jäger und Jägerinnen ihrer Verantwortung weiterhin mit Leidenschaft nachgehen, dürfen auch die Werkzeuge der Jagd auf­ regend bleiben und neu gedacht werden – ohne dabei auf Bewährtes zu vergessen.

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Herbert Jöbstl: Für die gesamte Holzindustrie mit fast 1.300 Unternehmen ist eine einheitliche Bilanz für das COVID-Jahr schwer zu ziehen. In unseren Gruppen Holzbau, Möbel- und Plattenherstellung, der Sägeindustrie und der Skiproduktion gibt es Licht und Schatten. Nach den dramatischen Geschäftseinbrüchen im Frühjahr 2020 hat sich ab dem Sommer in vielen Bereichen ein Nachholbedarf eingestellt, welcher bis zum Jahreswechsel angehalten hat. Momentan erleben wir eine außergewöhnliche Nachfrage nach Schnittholz und Holzbauprodukten.

ländlichen Regionen. So haben die Plattenund Skiproduktion jeweils eine Exportquote von 80 Prozent. Auch Möbel- und Holzbauprodukte aus Österreich sind europa- und weltweit gefragt. Über alle Branchen hinweg haben wir eine Exportquote von über 60 Prozent vorzuweisen. Traditionell sind wir der zweitgrößte Devisenbringer der österreichischen Wirtschaft. Weltweit ist die Nachfrage nach Holzprodukten derzeit sehr hoch und die Lager sind auf extrem niedrigem Niveau. Aufgrund der starken Nachfrage im Inland ist der Export beim Schnittholz derzeit rückläufig und im Jänner im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent gesunken.

© Florian Lierzer

advantage: Im Fachverband der Holzindustrie sind alle Branchen zusammengefasst. Welche erleben in den Phasen der Lockdowns einen Aufschwung, welche haben Probleme?

Die Kärntner Jagd-App ist Werkzeug, Informationsressource und Kommunikations­ mittel. Sie hält alle Informationen über Jagdund Schonzeiten, unsere heimischen Wildtiere und ihren Lebensraum und die wich-

tigsten Brauchtumsfragen bereit – für Jäger*innen ebenso wie für die nichtjagenden User. Das jagdliche Wissen kann in mehr als 140 Fragen getestet werden. Wer eine Jagdkarte in Kärnten gelöst hat, kann sich mit Mitgliedsnummer einloggen und

erhält Zugriff auf die Zahlungsbestätigung seiner Jagdkarte, die Versicherungsbestätigung, Kontakte und Notrufnummern. Aktuelle Neuigkeiten rund um die Jagd in Kärnten – wie neue Verordnungen oder Ereignisse – erreichen die Benutzer der App direkt und zeitnah – auf Wunsch auch per Push-Nachricht. Die App kann kostenlos für Android und iOS heruntergeladen und installiert werden. |

Kontakt Landesgeschäftsstelle der Kärntner Jägerschaft Mageregger Straße 175 9020 Klagenfurt am Wörthersee T: +43 (0)463 51 14 69 E: office@kaerntner-jaegerschaft.at www.kaerntner-jaegerschaft.at

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BKS Bank setzt auf Green Banking und Digitalisierung

Holz hochwertig verarbeiten

2020 war ein erfolgreiches Jahr für die BKS Bank. Der neue Markenstil wurde konzernweit ausgerollt, die Spittaler BKS-Filiale wurde dementsprechend umgebaut.

Der Baustoff Holz schafft ein angenehmes und gesundes Raumklima, vorausgesetzt man achtet auf eine hochwertige Verarbeitung, sagt der Baubiologe Armin Rebernig.

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Green Banking spielt bei der BKS Bank eine große Rolle. Klimaneutralität wird in der EU angestrebt, in Österreich steht die Umsetzung des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG) an. Stockbauer wittert Chancen und ortet Auswirkungen auf das Kredit­ geschäft: „Beispielsweise werden durch das EAG 500 Millionen Euro an Investitionsvolumen für Projekte zum Thema Grüner Wasserstoff für die Industrie mobilisiert, in den Ausbau der Wind-, Wasser- und Sonnenkraft soll jährlich rund eine Milliarde Euro investiert werden. Private können erstmals Energie-Gemeinschaften bilden. Mit unserer Nachhaltigkeitskompetenz unterstützen wir Unternehmen und Private dabei, von diesen Chancen zu profitieren.“

2020 wurden zwei neue Bonds aufgelegt – je ein Green Bond und ein Social Bond. Finanziert wurden damit das Projekt „Nachhaltige Energieversorgung und Abluftreinigung“ bei Hermes Schleifmittel (Green) und die Sanierung der Neuen Mittelschule Hartberg Rieger (Social). Das grüne Sparbuch erfreut sich großer Beliebtheit, das neue „Natur & Zukunft“Konto unterstützt seit 2020 bei der Auffors­ tung von Schutzwäldern. Die BKS-Wohn-Coaches sind weiters auf Green Building spezialisiert und auch intern ist der Ausstieg der BKS-Filialen aus Öl fast abgeschlossen, 2022 komplett. „Neue Bauprojekte wie das BKS-Holzquartier in Klagen­furt oder die BKS-Lebenswelt in Eisenstadt werden von ÖGNI hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit zertifiziert“, weiß Stockbauer zu berichten.

Green Bond bis Green Building

Fokus auf Digitalisierung

2020 konnte die BKS Bank das Volumen an nachhaltigen Produkten von 400 auf 580 Millionen Euro ausbauen. Erfasst sind in dieser Zahl nur Neugeschäfte ab 2017. 5,9 Prozent der Bilanzsumme werden damit erwirtschaftet – das Ziel ist, diesen Wert bis 2025 auf 15 Prozent zu erhöhen. Das Volumen nachhaltiger Finanzierungen stieg auf 413,3 Millionen Euro, 315,5 Millionen Euro davon hatten einen ökologischen Verwendungszweck.

Der zweite große Trend Digitalisierung hat bei der BKS Bank ebenso einen hohen Stellenwert. Corona habe das 2020 noch verstärkt: Ende 2020 nutzten um 15 Prozent mehr User die Kundenportale MyNet und BizzNet, 29 Prozent mehr die App. Kunden können seit letztem Jahr auch KFZ-Leasingfinanzierungen und Fondssparpläne online abschließen. Stockbauer: „Für Privatkunden gibt es die gesamte Bankenlandschaft auch in digitaler Form – mit BKS Bank Connect.“

Digitalisierung spiele laut Vorstand Dieter Kraßnitzer auch intern eine große Rolle. Einfache Arbeitsschritte sollen in Zukunft Software-Roboter erledigen.

Starke Marke BKS Bank Großes Thema war 2020 auch der neue Markenstil, der von Herzlichkeit, Beziehungsstärke, Zukunftsorientierung und regionaler Verbundenheit geprägt ist und 2020 konzernweit ausgerollt wurde. Als erste Filiale wurde jene am Hauptplatz in Spittal nach dem neuen Markenstil umgebaut – in den Farben Rot und Violett und mit neu gestaltetem Firmenlogo. Etwa zwei Millionen wurden in die Modernisierung in Spittal investiert, auch 13 Mietwohnungen sind dabei entstanden. In der Bankfiliale wurde die Banktheke, wie man sie kennt, durch ein Service-Pult ersetzt. Bargeld-Geschäfte wurden in einen eigenen Raum verlagert, um noch mehr Diskretion zu gewährleisten. Das Team – 18 Mitarbeiter – fühle sich sehr wohl in der neuen Filiale, so Filialleiter Gottfried Kindler, der die Bankstelle seit 26 Jahren leitet. „Für persönliche Kundenberatungen stehen uns modernste Besprechungsräume zur Verfügung und auch die SB-Zone wurde modernisiert.“ |

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Fokus auf Nachhaltigkeit

E BKS-Vorstandsvorsitzende Herta Stockbauer mit Spittals Filialleiter Gottfried Kindler. odern und einladend: die modernisierte GM BKS-Bankfiliale in Spittal.

© Arnold Pöschl | ANZEIGE

it dem Geschäftsjahr 2020 ist BKS-Vorstandsvorsitzende Herta Stockbauer sehr zufrieden. Besonders gut entwickelt haben sich Bilanzsumme, Primäreinlagen und Kredite. Beim Jahresüberschuss wurde zwar nicht der Wert des Rekordjahres 2019 erreicht (92,9 Millionen Euro nach Steuern), mit 74,8 Millionen Euro aber beinahe jener Wert von 2018 (die genauen Zahlen zum Geschäftsjahr 2020 auf www.advantage.at).

olz ist grundsätzlich ein hochwertiger und, hinsichtlich des positiven Einflusses auf den ­Klimaeffekt, ein zukunftsweisender Baustoff. Denn Holz ist ein CO2-Speicher“, sagt Rebernig. Mit seinem Institut für Baubiologie und Umweltmesstechnik berät er Unternehmen und Haushalte zu schädlichen Umwelteinflüssen wie elektromagnetischen Feldern, Wohngiften und Schadstoffen, Schimmelpilzen und Allergenen. Da Holz ein trockener Baustoff sei, falle die Neubaufeuchtigkeit und damit das Schimmelpilzrisiko weg, das bei mineralischen Baustoffen in den ersten ein bis zwei Jahren nach Fertigstellung bestehen könne, führt Rebernig weiter aus. Bei der HolzRahmenbauweise sei hingegen darauf zu achten, dass die Dampfbremsen sauber ausgeführt werden, damit auch hier eventueller Schimmelbefall vermieden werde. Holz hat eine Reihe von bauphysikalischen Vorteilen aufzuweisen. So bieten beispielsweise Holzweichfaserplatten als Dachdämmung einen ausgezeichneten Schutz gegen Überhitzung. Da Holz den Schall bricht, ist es in Holzbauten angenehm ruhig. Die große Aufnahmefähigkeit für Feuchtigkeit schafft ein ausgeglichenes Raumklima. Um diese Wirkung zu erreichen, sollte Holz jedoch immer offenporig eingesetzt werden. Das heißt, die Oberflächen im Wohnbereich sollten unbehandelt bleiben oder geölt beziehungsweise gewachst werden. Lack versiegelt das Holz nicht nur, sondern enthält auch Weichmacher und Lösungsmittel, die in die Raumluft ausgasen. Generell sollte man Holzbau-Unternehmen suchen, die wenig Lösungsmittel verwenden, erklärt Rebernig. Mehrfach verleimte Massivholzplatten, die einen hohen Anteil an stark harzhältigem Holz aufweisen, emittieren Terpene.

Baubiologe Amin Rebernig misst schädliche Umwelteinflüsse im Wohnbereich.

Eine hohe Konzentration dieses Baumharzes in der Raumluft kann zu allergischen Reaktionen und Atemwegsreizungen führen, da die Gebäude heute aus Gründen der Energieersparnis immer luftdicht gebaut werden. Daher sollte man bei Zwischendecken darauf achten, dass sie ausschließlich aus Fichte gefertigt wurden und kein Kiefernholz enthalten, empfiehlt der Baubiologe. Bezüglich des Schutzes gegen elektro­ magnetische Felder seien bei Holzbauten zusätzliche Maßnahmen notwendig, da die elektrischen Wechselfelder der Hausinstallationen großflächig verbreitet werden. Zur Reduzierung von elektromagnetischer Strahlung können Vliese oder Gewebe verwendet

© Rebernig

werden, diese reflektieren die Strahlung, so Rebernig. Sie können sowohl innen als auch außen aufgebracht werden. Für den nachträglichen Schutz eignen sich auch spezielle graphithältige Farben. Grundsätzlich sei Holz als Baustoff zu empfehlen, meint er. „Wir haben in Österreich nicht nur ausreichend Holz zur Ver­ fügung, sondern bereits auch zahlreiche Holzbauunternehmen, auch Fertighaushersteller, die nach baubiologischen Gesichtspunkten arbeiten und entsprechend zertifiziert sind“, sagt Rebernig. |

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Kreative Holzkunst made in Kraig Gürtel mit Holzschnallen, modischer Holzschmuck, Möbel aus Vollholz oder Schnitzarbeiten: Marcus Wagner tüftelt in seiner Kreativwerkstätte in Kraig ständig an Neuem. Und der Holzkünstler hat noch viel vor.

Wie alles begann… Sieben Jahre lang verbrachte Wagner als Montageleiter für Elektrotechnik im Ausland, in 26 verschiedenen Ländern setzte er Projekte um, auch in Kanada. „Dort habe ich einen Motorsägen-Schnitzer kennengelernt, der mir viel gezeigt hat. Dabei habe ich meine Leidenschaft für Holz entdeckt. Er bot mir an, ein halbes Jahr in Kanada zu bleiben. Er wollte mir alles zeigen, was er kann – auch das Blockhaus-Bauen.“ Nach einigem Hin und Her konnte sich Wagner mit seinem Arbeitgeber einigen und erlernte beim Kanadier schließlich das MotorsägenSchnitzen und das Blockhaus-Bauen. 2015 kehrte er nach Österreich, genauer gesagt nach Kraig, zurück.

Holz-Gürtelschnallen sind der Renner „Schnell habe ich begonnen, eigene Produkte aus Holz zu entwickeln – zuerst Schlüssel­ anhänger, dann Schmuck. In meinem Freundeskreis kam das sehr gut an.“ Er gründete neben seinem heutigen Beruf als Röntgentechniker die Kreativwerkstätte Wagner und begann, seine Produkte auf Märkten und Messen auszustellen. „Ich habe schnell gemerkt, dass ich auch etwas für Männer im Angebot haben sollte“, lacht der Kärntner. Die Idee für Gürtel mit Schnallen aus Holz war geboren – heute sein Verkaufsschlager.

Holz wird „gerettet“ Mittlerweile kann man Wagners Holz-Unikate nicht nur auf Märkten und Messen bewundern, sondern auch im eigenen Online-Shop. Dort findet man zum Beispiel Möbel aus Massivholz, wobei Wagner vor allem mit Spezial-Anfertigungen alle Hände voll zu tun hat. „Ich arbeite ausschließlich mit Vollholz und Baumstämmen und versuche, die Besonderheiten der Natur zu erhalten.“ Diese werden kreativ eingearbeitet. Wagner rettet auch viel „kaputtes“ Holz, denn „es ist nicht nur zum Heizen gut“. „Es ist mir lieber, das Holz hat Äste und Verwachsungen, denn dann hat das Produkt einen eigenen Charakter.“ Mit Harz füllt er etwa Risse und Löcher auf.

Eigene Marke „Leaf“

Holzes den Ohrringen oder Ketten-Anhängern ein ganz eigenes Aussehen verleihen. Bei Möbeln kommen vor allem Esche und Eiche zum Einsatz. Olivenholz muss Wagner in Italien bestellen. Und der Kraiger holt das Holz auch oft selbst aus dem Wald und verarbeitet es im hauseigenen Sägewerk. Überhaupt hat er sich mit der Zeit daheim eine ganze Tischlerei eingerichtet. Derzeit baut er an einem eigenen Schauraum in Kraig.

C Auch selbst gefertigt: der Pavillon in Wagners Garten in Kraig.

Persönliches kommt gut an

B Die Gürtel mit Holzschnalle: jeder für sich ein Unikat.

Nachhaltigkeit hat bei Wagner nicht nur beim Werkstoff Holz Priorität, sondern auch bei der Verpackung, in der er zum Beispiel den Schmuck verschickt. Auch hier kommt nur Karton in Frage, versehen wird die ­Lieferung mit persönlicher Widmung und Hinweis, welches Holz verwendet wurde – handgeschrieben. Das kommt besonders gut an.

A In Kraig tüftelt Marcus Wagner in seiner Kreativwerkstätte ständig an neuen Ideen. F Marcus Wagner fertigt Schmuck unter der Marke „Leaf“ an.

Auch bei den Ledergürteln mit Holzschnalle wird häufig Epoxidharz verwendet. Jeder Gürtel (aus Büffelleder und in drei Farben erhältlich) ist ein Unikat! Und Wagner entwickelt seine Gürtel auch immer weiter, Ziel: Selbständigkeit arbeitet mittlerweile sogar Fichtenzapfen ein. Ideen gehen Marcus Wagner also nie aus, „Bis zur perfekten Schnalle habe ich 82 Fehl- nur die Zeit für die Umsetzung geht etwas ab. Sein Ziel: die Kreativwerkstätte Wagner versuche hingelegt.“ Weiters im Repertoire: Rundholz-Pro- hauptberuflich zu betreiben. Man darf also dukte wie Pavillons, Brunnen oder Sitz- gespannt sein, was ihm künftig noch so alles bänke, Schnitzereien und eben sein modi- einfällt. Eines kann Wagner schon verraten: scher Holzschmuck. Zum „Renner“ ent­ „Bei den Möbeln möchte ich in Zukunft mit wickeln sich aktuell auch stylische Steh­ Blattgold arbeiten.“ | lampen. Geht nicht, gibt’s nicht! Für Gürtel wie Schmuck hat er mit „Leaf“ 2017 eine eigene Marke eintragen lassen, um die entwickelten Designs zu schützen. Kreativwerkstätte Wagner

H Aktuell bei den Kunden sehr gefragt: die optisch ansprechenden Stehlampen.

Infos

Hauptsächlich Obsthölzer Bei seinen vielseitigen Werken setzt Wagner auf heimisches Holz – bei Schmuck hauptsächlich auf Zwetschke und Nuss oder Birne, weil die unterschiedlichen Farbtöne des

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© Mias Photoart

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ein Vater besitzt ein Waldstück und schon als Kind war ich immer mit. Der Wald begleitet mich nach wie vor: Auch wenn es mir schlecht geht, gehe ich in den Wald“, sagt Marcus Wagner, von Beruf Röntgentechniker – und kreativer Holzkünstler. Also begleitet ihn der Wald bzw. Holz auch beruflich.

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Dr. Klaus Koban, MBA Geschäftsführender Gesellschafter der KOBAN SÜDVERS, Universitätslektor u. a. an der Donau Universität Krems © KOBAN SÜDVERS

KOBAN SÜDVERS bietet exklusiven Allrisk-Schutz für Biomasse-Heizwerke Aktuell gibt es mehr als 2.000 Biomasse-Heizwerke. Bei KOBAN SÜDVERS sind mehr als 200 Heizwerke versichert. © adobestock/Andrei Merkulov

Allrisk statt Einzelrisiko-Abdeckung „Wir bieten eine spezielle Gesamtlösung für Biomasse-Heizwerke an. Anstatt wie bisher die einzelnen Sparten wie Feuer, ­

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„Mit ,Allrisk‘ gehören Deckungslücken der Vergangenheit an. Das verbessert die wirtschaftliche Sicherheit der Betreiber.“ Dr. Klaus Koban, KOBAN SÜDVERS —————————————

Leitungswasser, Sturmschaden, Einbruch­ diebstahl etc. zu versichern, wird das Biomasse-Heizwerk zu Allrisk-Bedingungen versichert. Es ist also alles versichert, was nicht ausdrücklich in den Bedingungen ausgeschlossen ist. Das schafft Klarheit, und Deckungslücken gehören der Vergangenheit an“, erklärt Alfred Binder, Prokurist und Teamleiter Gewerbe bei KOBAN SÜDVERS. Entwickelt wurde diese Versicherungs­ lösung gemeinsam mit dem Biomasse-­ Heizwerkverband NÖ-HWS und einigen Betreibern von Biomasse-Heizwerken, also aus der Praxis für die Praxis. Das Ergebnis ist ein breit gestreuter Versicherungsschutz mit günstigen und einheitlichen Prämien. Diese sind völlig unabhängig von der Betriebsgröße, die Prämienhöhe richtet sich nach dem Neuwert des Biomasse-Heizwerks. Neukunden erwartet zudem ein kostenloser Polizzen-Check, Angebote für Alternativ­ lösungen und ein Willkommensbonus in

der Höhe von bis zu drei Monatsraten bzw. 600 Euro.

Grobe Fahrlässigkeit mitversichert

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ktuell gibt es österreichweit mehr als 2.000 Biomasse-Heizwerke, die gemeinsam mehr als 10.000 Haushalte mit Wärme versorgen. Sie stehen für Verlässlichkeit, Versorgungssicherheit, Regionalität und nicht zuletzt für Klimaschutz. Doch schon ein einziges Feuer kann Schäden verursachen, die zu einem Totalschaden des Heizwerkes führen können und die Wärmeversorgung bedrohen. „Betreiber, die in so einem Fall nicht ausreichend versichert sind, stehen oftmals vor dem Aus“, berichtet Dr. Klaus Koban, geschäftsführender Gesellschafter bei KOBAN SÜDVERS aus Erfahrung. Der exklusive, in der Versicherungsbranche einzigartige Allrisk-Versicherungsschutz für Biomasse-Heizwerke von KOBAN SÜDVERS schafft Abhilfe.

Jedes Jahr gibt es unzählige Schäden durch indirekten Blitzschlag, Überspannungs­ schäden der Heizwerkelektronik oder auch ­Leitungswasserschäden. Die größte Gefahr jedoch stellt Feuer dar. Feuerschäden stehen somit ganz oben auf der Schadensliste. ­Ursache kann neben höherer Gewalt auch menschliches Verschulden sein. Im Rahmen der Allrisk-Versicherung sind grob fahrlässig verursachte Versicherungsschäden zu 100 % mitversichert. Ebenso die Übernahme der Wiederherstellungskosten, ohne Berücksichtigung des Zeitwertes bei der Betriebseinrichtung. Graffiti-Schäden, die in herkömmlichen Versicherungspaketen ausgeschlossen sind, sind vom neuen Deckungskonzept umfasst. Zudem besteht auch für Schäden an Solar- und Photovoltaikanlagen inklusive Glasteile im Rahmen der Gebäudever­

sicherungssumme Versicherungsschutz. Zur Abrundung der Allrisk-Versicherung empfehlen die Experten von KOBAN SÜDVERS zusätzlich eine speziell für Heizwerkbetreiber abgestimmte Betriebs-Rechtsschutzund eine Manager-Haftpflicht-Versicherung abzuschließen.

Bilanz nach 15 Jahren Die mehr als 15 Jahre lange Zusammen­ arbeit mit der Branche zeigt, dass der Ver­ sicherungs-Rahmenvertrag die wirtschaft­ liche Sicherheit für Betreiber von Biomasse-­ Heizwerken nachhaltig verbessert. Bereits mehr als 200 Heizwerke sind bei KOBAN SÜDVERS versichert, rund 6 Millionen Euro wurden ausbezahlt und hunderte Schäden erfolgreich abgewickelt: vom Kleinstschaden bis zum Großbrand. In dieser Zeit gab es keine einzige Prämienerhöhung, gleichzeitig wurden zahlreiche Verbesserungen und Zusatzdeckungen kostenfrei mit dem Versicherer vereinbart.

KOBAN SÜDVERS Der inhabergeführte Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegen­heiten richtet sich mit seinem innovativen Leistungsportfolio an Industrie-, Gewerbe- und Privatkunden. Er agiert national über Niederlassungen in ganz Österreich (Graz, Klagenfurt, Linz, Neusiedl, Salzburg, Sillian, St. Pölten, Villach und Wien). Aktuell beschäftigt das Unternehmen in Österreich 140 Mitarbeiter und verwaltet ein Prämienvolumen von rund 140 Mio. Euro. Spezialisierungen und Kerngeschäft bilden: Industrie- und Gewerbeversicherungen, Risikoanalysen und -management, Vertrauensschaden-, Garantie- und Kreditversicherungen, betriebliche Altersund Gesundheitsvorsorge, D&O und Cyberversicherungen sowie Beratungen im Schadenfall. Als Österreich-Repräsentant des vor 30 Jahren gegründeten Worldwide Broker Networks (kurz: WBN) liegt ein besonderes Augenmerk auf der Betreuung international tätiger Unternehmen und Risiken. |

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Über ... Mayr-Melnhof Holz Holding AG Über 170 Jahre Erfahrung in der Verarbeitung von Holz kann die Mayr-Melnhof Holz Holding AG vorweisen. Sie ist somit eine der größten holzverarbeitenden Industrien Europas – mit rund 2.000 Mitarbeitenden. Die Unternehmensgruppe ist Marktführer im Segment Brettschichtholz und Vorreiter bei Brettsperrholz. In der Produktpalette findet man Schnittholz, Brettschichtholz, Sonderbauteile, Brettschichtholz-Decken und -Dielen, Duo-/ Triobalken, Holzmassivbau-Elemente, Brettsperrholz, Holz-Beton-Verbundelemente und Betonschalungstechnik. Man tritt aber auch als Komplettanbieter für Ingenieurholzbau und Gesamtlösungen auf (technische Planung, Ausarbeitung und Umsetzung von Holz-Konstruktionen). Als Säge-Nebenprodukte werden Pellets produziert. Standorte: •L eoben – Konzern-Zentrale •d rei Sägewerke mit angeschlossenen Pelletierungen: Leoben, Paskov (Tschechien) und Efimovskij (Russland) • Holz-Weiterverarbeitung: Gaishorn und Reuthe (beide Österreich), Wismar und Olsberg (beide Deutschland) Kennzahlen (2019): • Die drei Sägewerke verarbeiten 3,4 Millionen Festmeter Einschnitt, produzieren zwei Millionen Kubikmeter Schnittholz und 260.000 Tonnen Pellets jährlich. • Weiterverarbeitungsquote: 28 Prozent • Weiterverarbeitungsprodukte: 550.000 Kubikmeter • Umsatz: 669 Millionen Euro • Investment: 25 Millionen Euro • Eigentümer: Franz-Mayr-MelnhofSaurau Industrie Holding GmbH

Mayr-Melnhof: Großinvestition am Standort Leoben Größte Investition in der Geschichte bei Mayr-Melnhof: In Leoben entsteht eine neue Brettsperrholz-Fertigung um 130 Millionen Euro. Und nicht nur das ...

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rettsperrholz gilt als Baumaterial der Zukunft, der Markt dafür wächst schnell. Dieser Entwicklung trägt die Mayr-Melnhof Holz Holding AG Rechnung und errichtet derzeit am Standort in Leoben um 130 Millionen Euro eine Brettsperrholz-Fertigung, direkt angeschlossen an das bestehende Sägewerk. Zusätzlich entstehen ein Hoch­ leistungsnachsortier- und Hobelwerk und ein vollautomatisiertes Hochregallager. Ende 2022 soll der Probebetrieb anlaufen. Danach ist eine Modernisierung des Sägewerks um 70 Millionen Euro geplant. Es entstehen rund 60 neue Arbeitsplätze.

Kürzere Wege Die Wahl fiel auf den Standort Leoben, obwohl durchaus auch Tschechien oder Russland in Frage gekommen wären. Doch Bund, Land Steiermark, Stadt Leoben und SFG (Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft) sagten umfassende Unterstützung zu und „in Summe ist die Projekt-Durchlaufzeit in Leoben kürzer“, berichtet CEO Richard Stralz. Kürzer sind auch die Wege: Das Holz aus den steirischen Wäldern wird in Leoben auf dem Rundholz-Platz sortiert und im Sägewerk zu Brettern ver­ arbeitet. Dann wird es in den Trockenkammern am Standort getrocknet, geht

weiter ins bald neue Sortier- und Hobelwerk und verpackt ins Hochregallager. Die Pakete werden dann automatisch ins benachbarte Brettsperrholz-Werk geschleust oder zu Kunden geliefert.

B Richard Stralz ist CEO der Mayr-Melnhof Holz Holding AG. © Sabine Hoffmann EA rbeit im Sägewerk in Leoben: Nach dem Bau der BrettsperrholzFertigung wird dieses modernisiert. © Kanizaj G I n Gaishorn gibt es bereits ein Brettsperrholz-Werk, in Leoben entsteht ein neues. © Kanizaj

Alles wird verwertet Nachhaltigkeit hört bei Mayr-Melnhof nicht beim Rohstoff auf, sie wird gelebt. So wurden bereits die gesamte Rundholz-Sortierung und die Trockenanlagen energiefreundlich erneuert. Durch ein Wärme-Rückgewinnungssystem erzielt man in den Trockenanlagen den halben Energieverbrauch. Stapler­fahrten werden mit dem neuen Hochregallager deutlich reduziert und auch die Beladung der LKW erfolgt mit elektrischen Kränen. Stralz: „Wir denken sehr viel in Richtung Nachhaltigkeit, errichten etwa auch PhotovoltaikAnlagen auf dem neuen Werk, um eigenen Strom nutzen zu können. Für den zusätzlichen Wärmebedarf der neuen Hallen bauen wir einen vierten Biomasse-Kessel für unser Biomasse-Kraftwerk, in dem die Rinde des verarbeiteten Rundholzes in Wärme umgewandelt wird. Wir arbeiten nach dem ,No-WastePrinzip’, das Hackgut geht in die nahe gelegene Papier- und ZellstoffIndustrie.“

Verbautes Holz wie zweiter Wald Für Stralz ist der verstärkte Einsatz von Holz ein Teil der Lösung im Kampf gegen den Klimawandel. Immer mehr werde das auch von der Politik verstanden. „Wird Holz nachhaltig verbaut bzw. verwendet, zum Beispiel für den Holzbau oder als Möbel, wirkt es wie ein zweiter Wald!“ Die öffentliche Hand baut sehr viel, Stralz – auch Obmann von pro:Holz Austria – plädiert dafür, verstärkt Holz einzusetzen: „In der Steiermark geht einiges weiter, in anderen Bundesländern noch zu wenig, es gibt aber verstärkt Ansätze. Die Kages investiert jährlich rund 100 Millionen Euro in Bauprojekte und hat bereits einige Holzgebäude realisiert. Die Auswirkungen von Holzbauten auf Patienten sind äußerst positiv und das Feedback der Mitarbeiter ist so gut, dass die Verantwortlichen nun verstärkt Holz einsetzen.“ Mayr-Melnhof leistet mit dem CO2-neutralen Werkstoff Holz jedenfalls seinen Beitrag zu Nachhaltigkeit und aktivem Klimaschutz. |

Brettsperrholz Brettsperrholz gilt als massives Holzbau-Element. Schnittholz wird in mehreren Lagen kreuzweise zu Platten miteinander verklebt. Das ergibt Elemente mit tollen statischen und bauphysikalischen Eigenschaften. Das große Plus: der hohe Grad der Vorfertigung. „CNC-gesteuert werden die Elemente exakt – auf Millimeter genau – vorgefertigt, samt Fenster-Ausschnitten, Energie-Kanälen, Aussparungen für Steckdosen etc. So geht es dann auf der Baustelle extrem schnell, ein Einfamilienhaus ist in zwei Tagen dicht“, erläutert CEO Richard Stralz die Vorteile von Brettsperrholz: Genauigkeit und Tempo. Ihm zufolge wird der Vorfertigungsgrad in Zukunft weiter ansteigen. Für Brettsperrholz spreche auch, dass aufgrund des Facharbeiter-Mangels in der Holzindustrie die Anzahl der Facharbeiter-Stunden auf der Baustelle reduziert werden müsse.

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28 advantage | Wirtschaft

Was wäre der Tag der Arbeit ohne

——— Interview ——— mit WK-Präsident Jürgen Mandl

„Tag der Arbeitgeber“ stand im Zeichen der Zusammenarbeit 2021 ging der „Tag der Arbeitgeber“ am 30. April in die neunte Runde. Und auch heuer ist diese Zeit von der Pandemie geprägt: WK-Präsident Jürgen Mandl im Gespräch über die wirtschaftliche Krise, verantwortungsvolle Unternehmer und den alten, neuen Wert von Zusammenarbeit.

Jürgen Mandl: Die Herausforderungen, vor denen wir noch immer stehen, sind groß. Als mutige und motivierte Unternehmer verstehen wir aber, dass der Wandel das einzig Beständige ist; und dass es an uns liegt, mit Innovations- und Schaffenskraft Kärnten als Lebensstandort weiterhin zu prägen, auch und besonders in schwierigen Zeiten. Welche enormen Schwierigkeiten es bereitet, die Wirtschaft mit ihrem hochkomplexen, fein verzahnten Mechanismus unter den weltweiten Schwierigkeiten wieder in Gang zu bringen, erleben wir derzeit täglich.

Wie sieht es in Kärnten aus? Wo liegen unsere Chancen? Wir befinden uns klar zwischen Hoffnungsfeldern und ­Sorgenkindern. Unsere Betriebe, vor allem jene, die noch immer ohne Planungssicherheit dastehen und keine Perspektive bekommen, benötigen dringend Unterstützung, andere schlagen sich tapfer. Und es erfordert staatliche Anreize, um mehr Investitionen zu tätigen. Kurz gesagt: Wir brauchen ein Comeback für Kärnten und so heißt auch unser aktuelles Wirtschaftsprogramm.

Wie kann das gelingen? Jetzt geht es darum, uns dem Wandel intelligent anzupassen, wo immer das möglich ist. Um die Auswirkungen der Krise auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt im Griff zu behalten, ist eine kluge Kombination aus Entlastung und Förderung vonnöten. Mit den schon angekündigten weiteren Maßnahmen der Bundesregierung und den Ergänzungen des Kärntner

Wirtschaftsförderungsfonds kann es ge­ lingen, den heimischen Wirtschaftsund Lebensstandort wieder zu stärken. Auf unserer Homepage www.comeback-kaernten.at haben wir alle ­aktuellen Förderungen übersichtlich zusammengefasst.

Der heurige „Tag der Arbeitgeber“ am 30. April stand bereits zum zweiten Mal unter einem neuen Motto ... Genau. Wir haben heuer nicht „Was wäre der Tag der Arbeit ohne Arbeitgeber?“ gefragt, sondern „Was wäre der Tag der Arbeit ohne Zusammenarbeit?“. Es ist Zeit, Danke zu sagen, ­Motivation und Zuversicht zu spenden. Sowohl für die Unternehmer als auch für deren Mitarbeiter. Ich danke allen, die sich in dieser Zeit an die Einschränkungen halten, unsere Gesellschaft erhalten und weiterhin für Beschäftigung sorgen oder daran arbeiten, schon bald wieder mehr Menschen einstellen zu können. Vor allem bin ich aber für die Solidarität untereinander dankbar. Wir werden diese Krise genauso überstehen, wie wir schon andere bewältigt haben. Mit unternehmerischer Tatkraft, Einfallsreichtum und Zusammenhalt!

Gab es eine spezielle Aktion zum „Tag der Zusammenarbeit“? Wir haben uns wieder ein paar Maßnahmen überlegt. Eine möchte ich aber hervorheben: Gemeinsam mit der Antenne Kärnten haben wir ermutigende, positive und im besten Fall emotionale Geschichten rund um die Themen Zusammenarbeit und Zusammenhalt aus den Kärntner Unternehmen gesucht. Die Storys konnten ab 21. April auf www.antenne. at eingereicht werden. Täglich wurden drei Gewinner ge­zogen, die einen 300-Euro-Kulinarik-Gutschein für ihren Betrieb erhalten haben. |

© WKK/Helge Bauer | ANZEIGE

Am 30. April wird traditionell der „Tag der Arbeitgeber“ von der Wirtschaftskammer ausgerufen. Seit über einem Jahr befinden wir uns in der Coronakrise. Was ändert sich dadurch?

Zusammenarbeiten und zusammenhalten. Gerade jetzt! 36.000 Kärntner UnternehmerInnen und 180.000 MitarbeiterInnen schaffen das. Alles Gute zum 1. Mai und für das ganze Jahr 2021!


Wirtschaft | advantage

B Im Verkaufsraum in Mühlbach findet man allerlei Werke von Alfred Peitler. © Vanessa Pichler CB ischof Josef Marketz mit dem von Peitler gefertigten Bischofsstab aus Holz. © Diözesan-Pressestelle/Daniel Gollner GA lfred Peitler vor seiner Schnitzstub’n in Mühlbach. © Vanessa Pichler

Der Schnitzer, den selbst der Bischof beauftragt Alfred Peitlers Lehrberuf hat eigentlich mit Metall zu tun. Doch er entdeckte seine Liebe zu (Zirben-)Holz. Und selbst Bischof Josef Marketz setzte auf die Künste des Oberkärntners.

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ährt man von Kärntner Seite auf den Katschberg, so fällt sie auf, die Schnitzstub’n Peitler in Mühlbach. Unser Tipp: Bleiben Sie stehen und statten Sie Holz-Künstler Alfred Peitler einen Besuch ab. Er hat einiges zu erzählen ... Und in seinem Shop findet man allerlei Besonderes – neben eigenen Erzeugnissen auch Handelsware und Holz-Spezialitäten, die der Künstler veredelt hat. Eigentlich ist er gelernter Spengler und Installateur, in ganz Österreich war er auf Montagen unterwegs. Doch dann kam die Familiengründung und die seltenen Aufenthalte daheim wurden zum Problem. „Ich habe in der Nähe Arbeit gesucht und fand sie bei einem holzverarbeitenden Betrieb im Lungau.“ Dort wurde er irgendwann auch

zu Tischler-Arbeiten eingeteilt – seine ersten Einblicke in die Holzverarbeitung. Naja, nicht ganz: Schon als Kind, auf einem Bauernhof aufgewachsen, hat Peitler von seinem Vater, der quasi alles selbst gemacht hat, viel gelernt.

Waschküche als Schauraum Der Betrieb im Lungau musste zusperren und Peitler stand ohne Arbeit da. Ein Nachbar, ein Schnitzer, sucht eine Aushilfe für einfache Arbeiten und Peitler sagte zu. „Er hat mich später sogar angestellt. Weil seine Werkstatt zu klein war, habe ich notdürftig bei mir daheim gearbeitet“, erzählt er. Erfolg hatten die beiden – auf Messen (auch in Salzburg und München) oder durch Aufträge des Heimatwerks in ganz Österreich,

mit Kunden in der Schweiz oder in Südtirol. „Er hat mir dann geraten, mich selbständig zu machen. Lange habe ich gezögert, schließlich doch den Schritt gewagt.“ Für den ersten Ausstellungsraum räumte Peitler im Familien-Wohnhaus die Waschküche im Keller aus.

Flucht nach vorne Das Geschäft lief aber nicht gut. „Ich war zu unbekannt.“ Also ergriff Peitler die Flucht nach vorne und eröffnete Mitte der 90erJahre ein Geschäft in Spittal. Seine Gattin und die drei Töchter halfen, wo sie konnten. Jeder Markt in der Gegend wurde besucht und so erhöhte sich der Bekanntheitsgrad nach und nach. „So hat es dann funktioniert. Aber auch nur, weil wir als Familie alle

zusammengearbeitet haben.“ Mittlerweile ist Peitler in Pension, ein Kleingewerbe ist aufrecht, das Geschäft in Spittal gibt es nicht mehr. „Jetzt bin ich nicht mehr der Getriebene“, kann er nun das Schnitzen locker angehen.

Er schnitzt alles Das Schnitzen: Da gibt es nichts, was der Künstler – eigentlich Autodidakt – nicht macht. Von Krippen und Krippen-Figuren über Dekoratives, Spielzeug, Garten-Deko bis hinzu großen Statuen. Rund um den Katschberg findet man viele seiner Werke, zum Beispiel eine große Jesus-Statue in der Nähe der Gamskogelhütte. Da Peitler auch unglaublich musikalisch ist (Familienmusik Peitler, Katschtaler Sängerrunde etc.), lag der Instrumenten-Bau nahe. Bekannt ist er für das „Hölzerne Glachter“ (ein Vorläufer des Xylophons) aus Fichtenholz oder für den Alphorn- und Hackbrett-Bau. Seit zehn Jahren organisiert der Tausendsassa auch jährlich das Katschberger Alphorn- und Weisenbläsertreffen.

Eine Herausforderung Der Instrumenten-Bau ist wohl die herausforderndste Arbeit, wie er erzählt: „Da muss einfach alles passen, vor allem auch die Intona-

tion. Beim Alphorn habe ich ewig getüftelt. Beim Hackbrett muss man sich vorstellen, was das aushalten muss, wenn 100 Saiten zusammengespannt werden – rund 500 Kilo. Es muss stabil, aber trotzdem leicht sein.“ Für die Instrumente kommt die heimische Fichte zum Einsatz. Und auch die Holzwahl ist nicht so einfach, denn der Werkstoff muss über viele Jahre getrocknet und perfekt gelagert werden. Es gibt unzählige Kriterien für gutes Holz für Instrumente. „Wenn mir auffällt, dass ein Bauer auch noch zur richtigen Zeit geschlägert hat, muss ich sofort zuschlagen.“ Bis das Holz verarbeitet werden kann, dauert es Jahre.

Ein überraschender Auftrag Bei Schnitzereien hat bei ihm die heimische Zirbe Vorrang. „Das ist mein Lieblingsholz, perfekt zu verarbeiten und allein der Geruch ...“ Die Zirbe kam auch zum Einsatz, als Peitler den Bischofsstab für Josef Marketz anfertigte. „Das war sicher mein überraschendster Auftrag. Wer darf schon mal für den Bischof einen Stab machen?“ Schlicht sollte er sein und aus Holz – die meisten Bischofsstäbe sind aus Metall. Peitler ließ sich Besonderheiten einfallen: Stab und Schnecke aus Zirbenholz – das wichtigste

Kärntner Holz der höheren Regionen, der Knauf besteht aus heimischem Lindenholz – eines der Haupthölzer in Mittel- und Unterkärnten. Das sollte die bischöfliche Verbindung zu allen Kärntnern symbolisieren. Den Stab zieren sieben nach oben in den Knauf einmündende Windungen, denn die Zahl Sieben kommt in der Bibel unzählige Male vor. Der Knauf weist zwölf Einkerbungen – für die zwölf Apostel – auf. Und der Stab ist in vier Teile zerlegbar.

Familie setzt auf Holz Natürlich hat Peitler auch Gattin Christine im Laufe der Jahre mit dem „Schnitz-Virus“ angesteckt. „Sie hilft immer mit, Buttermodel fertigt sie ganz alleine.“ Und auch Tochter Monika tritt hobbymäßig in die Fußstapfen ihres Vaters. Die künstlerische Leiterin des „Sagamundo – Haus des Erzählens“ hat den Beruf der Holz- und Steinbildhauerin erlernt. |

Zur Sache Schnitzstub’n Peitler Mühlbach 14 9863 Rennweg am Katschberg www.schnitzstubn.at

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32 advantage | Wirtschaft

Wirtschaft | advantage

——— Steuertipp ——— von Steuerberater Michael Singer.

Die steuerliche Behandlung von privaten Photovoltaik-Anlagen Die Vorstandsdirektoren Gert Spanz, Peter Gauper, Georg Messner. © Eggenberger

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rivate Photovoltaik-An­ lagen führen oft zu betrieblichen Einkünften. Was dabei zu beachten ist, erklärt Steuerberater Michael Singer. Die Nutzung von Sonnenstrom und die damit verbundene Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage liegen derzeit stark im Trend. Sowohl die Einnahmen aus einem Stromverkauf als auch die Entnahme von selbst erzeugtem Strom für private Zwecke führen oftmals zu betrieblichen Einkünften und damit verbunden zu Einkommens- und Umsatzsteuern.

Erfreuliches Wachstum: durch Kompetenz – und eine gelebte Nähe zum Kunden Die Kärntner Raiffeisenbanken konnten 2020 ein erfreulich starkes Wachstum im Geschäftsvolumen erzielen. Außerordentlich dynamische Entwicklung im Digitalen Banking. Mit einem erwirtschafteten Ergebnis von 41 Millionen Euro sind die Kärntner Raiffeisenbanken gut durch das Geschäftsjahr gekommen. Damit wurde der Platz als Nr. 1 in Kärnten erfolgreich gestärkt.

Durch die deutliche Steigerung im Geschäftsvolumen stieg die Bilanzsumme auf 9,8

Raiffeisen ist digital und zugleich persönlicher Der Erfolg der Kärntner Raiffeisenbanken beruht einerseits auf der persönlichen Nähe der Bankstellen vor Ort und auf der Kompetenz der über 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Andererseits setzen wir auf die digitale Nähe. „2020 war eine gute Zeit für Wertpapiere“, berichtet Georg Messner, Vorstandsdirektor der Raiffeisen Landesbank Kärnten. Die Zahl der Wertpapier-Investoren bei

Volleinspeiser, Überschusseinspeiser und Inselbetrieb

­ aiffeisen ist auf 25.000 Kunden gestiegen. R Besonders erfreulich ist die Zunahme beim Fondsparen, der zeitgemäßen Form des Sparens. Rund 123.000 Kärntnerinnen und Kärntner nutzen bereits „Mein ELBA“ und davon 91.400 die „Mein ELBA“-App. Im abgelaufenen Jahr haben Kunden 23,5 Millionen Mal die Digitale Raiffeisenbank besucht. „Das bedeutet, dass unsere Kunden jeden zweiten Tag in die Digitale Raiffeisenbank kommen.“

Die Kärntner Raiffeisenbanken setzen auf die digitale Zukunft „Zukünftig werden unsere Kunden ihre Bankgeschäfte komfortabler, schneller und sicherer abwickeln können“, verspricht Georg Messner. In nur wenigen Schritten kann der Kunde Dokumente und Verträge digital mit der „Mein ELBA“-App unterzeichnen. Die rechtsgültig digital signierten Unterlagen werden anschließend dem Kunden über „Mein ELBA“ zugestellt und archiviert – das spart Zeit, bringt Komfort und schont die Umwelt. |

© Aicher & Partner Steuerberater OG | ANZEIGE

Gesamtergebnis von 41 Millionen Euro erwirtschaftet

­ illiarden Euro. Die Kärntner RaiffeisenM banken haben ein Ergebnis der gewöhn­ lichen Geschäftstätigkeit von 41 Millionen Euro erwirtschaftet und sind damit gut durch das herausfordernde Jahr 2020 gekommen. „Die operativ erfreuliche Geschäftsentwicklung verdeutlicht das gute Vertrauensverhältnis der Kunden zu ihrer Raiffeisenbank“, betont Gert Spanz, Vorstandsdirektor der Raiffeisen Landesbank Kärnten. Die Kärntner Raiffeisenbanken weisen weiterhin eine sehr gute Kapitalausstattung auf.

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Starke Steigerung der Finanzierungen Die Kärntner Raiffeisenbanken erzielten im Geschäftsjahr 2020 starkes Wachstum im Geschäftsvolumen. „Angesichts der besonders herausfordernden Rahmenbedingungen sind wir damit sehr zufrieden“, erklärt Peter Gauper, Vorstandssprecher der Raiffeisen Landesbank Kärnten. „Mit rund 36.000 ­Firmenkunden und 244.000 Privatkunden konnte unser Platz als Nr. 1 in Kärnten erfolgreich gestärkt werden.“ Die Finanzierungsleistung wurde um erfreuliche 9,6 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro gesteigert. Das Wachstum stammt ­vorwiegend aus dem Firmenkundengeschäft und hier vor allem aus Finanzierungen für gewerbliche Investitionen, aus Immobilienfinanzierungen sowie aus Überbrückungs­ finanzierungen. Bei Privatkunden hielt die Dynamik bei privaten Wohnbaufinanzie­ rungen weiter an.

Sonnenstrom kann durch drei verschiedene Nutzungs­ typen gewonnen werden: Wird die gesamte erzeugte Energie direkt in das Ortsnetz eingespeist und der für den Eigenbedarf benötigte Strom wieder vom Ortsnetz bezogen, spricht man von einem Volleinspeiser. Hierfür benötigt man zwei getrennte Zähler. Überschusseinspeiser sind dadurch gekennzeichnet, dass die erzeugte Energie primär für den Eigenbedarf genutzt und nur der überschüssige Sonnenstrom in das Ortsnetz eingeleitet wird. Diese Art der PV-Anlage erkennt man an einem Zähler, welcher sich in beide Richtungen drehen kann, je nachdem, ob mehr Strom verbraucht oder produziert wird. Inselanlagen sind autarke Energiesysteme, welche für die Eigenbedarfsdeckung vorgesehen sind und kommen dort zur Anwendung, wo eine Stromversorgung durch das Ortsnetz nicht möglich ist.

Einkommenssteuerliche Behandlung von Stromlieferungen Die Gewinne aus dem Betrieb einer privaten PV-Anlage zählen zu den Einkünften aus Gewerbebetrieb und unterliegen der Einkommenssteuer. Die Gewinne werden

im Regelfall mittels Einnahmen-Ausgaben-Rechnung einmal jährlich ermittelt und in Form einer Einkommenssteuererklärung an das Finanzamt gemeldet. Bei der Berechnung der Einkünfte darf ein allgemeiner Gewinnfrei­ betrag von 13 Prozent in Abzug gebracht werden. Volleinspeiser berechnen den Gewinn unter Berücksichtigung sämtlicher Einnahmen und Ausgaben. Überschusseinspeiser setzen hingegen als Einnahmen nur die Erträge aus der Einspeisung in das Ortsnetz an. Die Aufwendungen/Ausgaben sind in jenem Ausmaß Betriebsausgaben, in dem die Anlage der Einspeisung in das Netz dient. Liegen neben dem Betrieb der PV-Anlage ausschließlich nichtselbständige Einkünfte (Dienstverhältnis oder Pension) vor, sind die Zusatzeinkünfte bis zu einem jährlichen Betrag von 730 Euro einkommenssteuerfrei.

Umsatzsteuerliche Behandlung von Stromlieferungen Die Stromlieferungen sind prinzipiell umsatzsteuerbare und steuerpflichtige Vorgänge. Bei kleineren Anlagen wird jedoch im Regelfall mit dem Jahresumsatz aus der Stromgewinnung die Kleinunternehmergrenze (35.000 Euro) nicht überschritten. Soll in solchen Fällen der Vorsteuerabzug aus der Errichtung der Anlage geltend gemacht werden, ist es notwendig, gegenüber dem Finanzamt zur Umsatzsteuerpflicht zu optieren sowie für Überschusseinspeiser auch eine Eigenverbrauchsbesteuerung vorzunehmen. |

Kontakt Mag. Michael Singer Aicher & Partner Steuerberater OG Tel. 04212/22 11 m.singer@aicher.biz

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NEW MINDS

34 advantage | Wirtschaft

Jüngste Generation bei Frierss am Start

© Martin Hofmann

Auch ein unbefristeter Mietvertrag klingt vielleicht verlockend für den Mieter, ist es aber bei näherer Betrachtung ganz und gar nicht, denn: „Es gibt keinen (!) gesetzlichen Kündigungsschutz, der Vermieter kann den Mieter jederzeit mit einer Frist von üblicherweise einem Monat aufkündigen und auf die Straße setzen.“ Außerdem gilt bei Einfamilienhäusern: Kauf bricht Miete. Verkauft der Vermieter das Gebäude, muss sich der neue Vermieter nicht an den Mietvertrag halten und kann den Mieter kündigen. Mandl: „Die einzige Möglichkeit, um hier den Mieter abzusichern, ist die Eintragung des Mietvertrages im Grundbuch.“

Mietzins und Co. Im ABGB gibt es weiters keine Regelungen zur maximalen Höhe des Mietzinses oder für Betriebskosten. Mandl erklärt: „Wenn ich als Vermieter vergesse, Betriebskosten zu vereinbaren, dann gibt es auch keine. Wenn ich vergesse, eine Indexanpassung festzu­ legen, kann ich die Miete nicht erhöhen. Es gibt im ABGB keine automatischen Wert­ sicherungsklauseln.“ Mietzins, Betriebs­ kosten wie Indexanpassung müssen also auch noch genauer im Mietvertrag geregelt sein.

Dasselbe gilt für Erhaltungspflichten. Trifft man keine Regelungen, wer für den Ersatz von kaputten Einrichtungen (z. B. Heizung), für deren Instandhaltung und Wartung zuständig ist, trägt alle Kosten der Vermieter.

Robert Klinglmair verlässt die Bildungsdirektion Kärntens Bildungsdirektor Robert Klinglmair wird zum neuen Leiter des Instituts für Qualitätsentwicklung im Österreichischen Schulwesen (IQS). Daher wird die Stelle des Bildungsdirektors neu ausgeschrieben. Klinglmair wechselt mit Anfang Juli. Damit soll gewährleistet werden, dass er das laufende Schuljahr ordnungsgemäß zu Ende bringen kann. © LPD/Sucher

Überlegter Mietvertrag Mandls Fazit: „Bei Einfamilienhäusern muss man den Mietvertrag mit einem Experten, also einem entsprechend ausgebildeten Anwalt, gescheit aufsetzen. Vor allem: Sowohl Mieter als auch Vermieter müssen genau wissen, was sie eigentlich wollen. Denn während in einem durch Mietrechtsgesetz geschützten Objekt nahezu fast alles gesetzlich geregelt ist, gibt es im ABGB quasi keine Regeln. Im Bereich des ABGB kann man fast alles vereinbaren, was die Vertragsparteien wollen. Es wird also viel schwieriger.“ |

Kärntner ist „President for Central Eastern Europe“ bei ZTE

Zur Person Der Klagenfurter Rechtsanwalt Enrik Mandl ist Experte für Immobilienrecht, Kauf- und Mietverträge und arbeitet auch als gerichtlich beeideter und zertifizierter Sachverständiger für Liegenschaften und Immobilien.

© Privat

Befristung im Mietvertrag Bei solchen „Vollausnahme-Objekten“ gilt ein befristeter Mietvertrag zwingend für die gesamte Dauer, wenn man vergisst, Kündigungsmodalitäten darin festzuhalten. „Das bedeutet: Gibt es keine Kündigungsmodalitäten im Mietvertrag und ist dieser z. B. auf zehn Jahre befristet, haben weder Mieter noch Vermieter eine vorzeitige Auflösungsmöglichkeit. Daher sollte man genau festhalten, unter welchen Bedingungen wann wer kündigen kann.“

Enrik Mandl klärt auf, was bei der Vermietung von Einfamilienhäusern zu beachten ist.

Christian Woschitz (40) aus Kärnten war bisher CEO des Unternehmens ZTE, chinesischer Telekommunikationsdienstleister und Pionier im Bereich 5G-Technologie. Nun wurde er zum „President for Central Eastern Europe“ ernannt – er ist damit für 19 europäische Märkte verantwortlich. Damit ist er bei ZTE der erste Manager auf diesem Level, der nicht aus China stammt. Er verantwortet die Bereiche Telekommunikationsnetz und Endgeräte. „Unser Ziel ist es, Innovationen in die jeweiligen Länder zu bringen und diese mit den wirtschaftlichen und kulturellen Gegebenheiten der lokalen Märkte zu verknüpfen“, so Woschitz. © DORISMITTERER/Fotomitterer

——— Expertentipp ——— von Mag. Werner STEIN Notar in Klagenfurt

Sicherheit beim Kauf Ihrer Traumimmobilie Der Notar als Dienstleister: Vor allem beim Immobilienkauf bzw. -verkauf sollte man auf ihn vertrauen.

D

ie Abwicklung eines Kaufvertrages samt der Übernahme einer Treuhandschaft durch einen Notar dient der Absicherung aller Beteiligten und schützt vor unliebsamen Überraschungen. Ihr Notar prüft für Sie im Vorhinein, ob das Vertragsobjekt mit Krediten belastet ist, und klärt die Bedingungen einer Lastenfreistellung. Er stellt sicher, dass die Zufahrt gewährleistet ist oder Rechte Dritter bestehen und sichert auch den Grundbuchstand. Soweit notwendig, werden erforderliche behördliche Genehmigungen rasch eingeholt. Die gesamte Abwicklung der Bezahlung des Kaufpreises, der allenfalls erforderlichen Lastenfreistellung und Auszahlung des Kaufpreises erfolgt treuhändig durch den Notar. Dazu bedient er sich einer eigenen Bank des österreichischen Notariats, die nur Treuhandgelder verwaltet. Selbstverständlich kümmert sich der Notar auch um die Abwicklung einer Bankfinanzierung über das Treuhandkonto, wenn dies erforderlich sein sollte.

Alles aus einer Hand Die Berechnung der Grunderwerbsteuer, der gerichtlichen Eintragungsgebühr und einer allfälligen Immobilienertragsteuer erfolgt durch den Notar im Wege der Selbstberechnung, wie diese Beträge auch in Ihrem Namen an das Finanzamt abgeführt werden. Wenn alle Voraussetzungen zur Eintragung im Grundbuch vorliegen, werden das Eigentumsrecht sowie gegebenenfalls ein Pfandrecht für eine finanzierende Bank im Grundbuch eingetragen. Von Erhebung der Grundstücksdaten, Einholung von Genehmigungen, Beglaubigung des Kaufvertrages und treuhändige Abwicklung bis hin zur Abfuhr von Steuern erfolgt alles sicher und rasch für Sie aus einer Hand durch Ihren Notar – als moderner und unkomplizierter Dienstleister. |

Kontakt Die Kärntner Notare stehen Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung: www.notar.at oder Notariatskammer für Kärnten 0463/512797

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1898 gründete Rudolf Frierss jenes Unternehmen, das für Kärntner Wurst- und Schinken-Tradition steht. Die zweite und dritte Generation produzierte höchst erfolgreich italienische Spezialitäten aus österreichischem Fleisch. Seit über 30 Jahren sind die Brüder Rudolf und Kurt Frierss in leitender Funktion, die vierte Generation. Rudolf Frierss leitet den Betrieb, Kurt Frierss ist verantwortlich für Produktion und Qualitätsmanagement. Nun ist bereits die fünfte Generation am Start – mit Kurt jun., der die Agenden seines Vaters übernimmt. Kurt Frierss wird aber weiterhin mit seiner Erfahrung mit Rat und Tat zur Seite stehen. Rudolfs Sohn Christoph hat ebenfalls das Jus-Studium abgeschlossen und arbeitet nun im Betrieb als Key Account Manager (Verkauf ).

Für Ein- oder Zweifamilienhäuser gilt das Mietrechtsgesetz nicht. Daher gibt es einige Punkte zu beachten. Welche das sind, lesen Sie hier.

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——— new minds ———

Achtung, Falle: Einfamilienhaus (ver-)mieten, was ist zu beachten?

eit 1. Jänner 2002 sind Mietverhältnisse in Ein- und Zweifamilienhäusern (Objekte mit nicht mehr als zwei Wohnungen oder Geschäftslokalen) aus dem Anwendungsbereich des Mietrechtsgesetzes vollständig ausgenommen. Was damals eine politische Entscheidung war, ist heute nach wie vor so. Für Ein- und Zweifamilienhäuser kommt also ausschließlich das Allgemeine bürgerliche Gesetzbuch (ABGB) zur Anwendung. „Im Grunde genommen befinden sich hier Mieter wie Vermieter im Wilden Westen. Es gelten rudimentäre Regelungen, die keinen der ­beiden Seiten wirklich schützen“, so Immobilien-Experte und Rechtsanwalt Enrik Mandl. Das bedeutet, dass nur der abgeschlossene Mietvertrag bei Rechtsfragen maßgeblich ist. Bei Erstellung dieses Mietvertrages sollte man also einige Punkte beachten. Welche, erklärt Mandl hier.

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36 advantage | Wirtschaft ——— Gastkommentar ———

Pioniergeist im Glas

von SPÖ-Landesgeschäftsführer Andreas Sucher

Kärnten – Bildungsstandort mit einzigartiger Lebensqualität Bildungseinrichtungen mit einem breiten Schul-, Fachhochschul- und Uni-Angebot machen Kärnten zu einem attraktiven Bildungsstandort. Für SPÖ-KärntenLandesgeschäftsführer DI (FH) Andreas Sucher liegt in der Bildung der Schüssel für eine erfolgreiche Zukunft des Landes und seiner Menschen.

Internationale Vernetzung Aus diesem reichhaltigen Bildungsangebot entwickeln sich in Kärnten unter Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser breit gestreute moderne und zukunftsgerichtete Bildungswege. Diese vernetzen und internationalisieren sich auch immer mehr. Das zeigt etwa die Zusammenarbeit zwischen der Gustav Mahler Privatuniversität für Musik (GMPU) und der thailändischen Chiang Mai Rajabhat University (CMRU), die den gegenseitigen Wissens- und Erfahrungsaustausch forcieren wollen. Von dieser Zusammenarbeit profitieren Lehrende wie Studierende und sie hebt den Status der GMPU als international vernetzte Hochschule. Auch die Öffnung zu den europäischen Nachbarländern treibt Kärnten konsequent voran. So geht der Bildungsstandort Kärn-

ten mit seinem tertiären Bildungsangebot auf u. a. Studenten*innensuche in Bosnien, Kroatien und Slowenien – Kärnten fungiert als Eingangstor für den deutschsprachigen Raum. Darum werben die FH Kärnten, Universität Klagenfurt, Pädagogische Hochschule Klagenfurt und die GMPU für mehr internationale Student*innen in Kärnten.

Kooperation mit der Wirtschaft Die Vorteile Kärntens als Studienstandort sind offensichtlich: Student*innen sind nahe am wirtschaftlichen, kulturellen und technologischen Geschehen und dessen Weiterentwicklung etwa durch zahlreiche Koopera­ tionen der tertiären Bildungseinrichtungen mit Unternehmen. Da beispielsweise die Nachfrage nach hochqualifizierten Fachkräften – insbesondere im Bereich Elektronik und Mikroelek­ tronik – groß ist, startet die FH Kärnten im Wintersemester 2021/22 in diesem Bereich mit einem besonderen, englischsprachigen Masterstudiengang: „Industrial Power Electronics“ wird berufsbegleitend stattfinden. Dieser Masterstudiengang ist ein weiteres Beispiel für den smarten Ansatz, den Kärnten als Bildungs-, Wirtschafts- und Technologiestandort verfolgt: Aus- und Weiter­ bildung erfolgt auch im Einklang mit den Anforderungen von Stakeholdern aus Industrie und Wirtschaft. Was zeichnet die Bildungslandschaft Kärnten aus? Die Universität Klagenfurt schreibt über sich auf ihrer Website: „Die Welt ist vielfältig. Wir auch.“ Das trifft es sehr gut! |

Schon viel zu lange ist es ruhig in unseren Weinbaubetrieben und in unseren Weingärten. Auch in unserer Hotellerie und Gastronomie sind keine klirrenden Weingläser und auch keine Stimmen und kein Lachen von fröhlichen Gästen zu hören. Ein Virus hat unsere liebgewonnenen gesellschaftlichen Zusammenkünfte stillgelegt.

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SPÖ-Landesgeschäftsführer Andreas Sucher ist überzeugt von der Qualität des Bildungsstandortes Kärnten. © SPÖ Kärnten/Martin Hofmann

erlangen. Bildung kann sozial bedingte Unterschiede minimieren und für mehr Chancengleichheit sorgen. Bildung kann darüber hinaus ein mächtiger Hebel sein, wenn es darum geht, die Zukunft zu formen. Darum beginnt Bildung, unserer Meinung und unserem sozialdemokratischem Ideal nach, schon in der Elementarstufe – sprich im Kindergarten. Aber die Bildungslandschaft Kärntens hat viele, umfangreiche Facetten: Es gibt 700 Einrichtungen für die Kinderbetreuung, über 300 Schulen im Pflichtschulbereich, annähernd 80 weiterführende Schulen sowie zwei Universitäten, eine Pädagogische Hochschule und fünf FachhochhochschulStandorte.

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ildung eröffnet neue Wege. Und sie muss selber neue Wege gehen, um zu begeistern. Die SPÖ begreift Bildung als Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben. Als Basis für kritikfähiges, freies und kreatives Denken. Bildung ist die größte Chance des Menschen, Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu

Aber bald, sehr bald geht es wieder los. Wir, die Kärntner Winzerinnen und Winzer, haben die Zeit genutzt und den neuen Jahrgang vinifiziert und freuen uns darauf, ihn mit euch, unseren lieben Freunden, Gästen, Weinfreaks und Genießern, zu verkosten. Wir sind in großer Vorfreude, bald wieder in eure

lachenden Gesichter zu blicken, eure Meinungen zu unseren Weinen zu hören und Zeit mit euch zu verbringen. Wir freuen uns darauf, wieder unsere Wirte zu besuchen und ihnen unsere Weine zu bringen. In unseren Restaurants, Gasthäuser und Hotels werden wertvolle regionale Köstlichkeiten zubereitet und serviert. Wein aus Kärnten passt ­ausgezeichnet dazu.

FRAGT NACH WEIN AUS KÄRNTEN. Die Winzerinnen und Winzer von Wein aus Kärnten www.weinauskaernten.at


ROLE MODELS

38 advantage | Wirtschaft Vertriebsleiterin Helene Ebner und die Geschäftsleiter Manuela und Thomas Schellig gratulieren Niederlassungsleiterin Ruzica Aleksic zur neuen Filiale.

Wirtschaft | advantage

Sie haben die Nachhaltigkeit im Fokus!

© Völker Personal GmbH

Völker Personal GmbH eröffnete 16. Standort

Diesmal holen wir in unserer Rubrik „Role Models“ besonders nachhaltige Unternehmen vor den Vorhang. Sie haben die Zeichen der Zeit erkannt.

Expansion trotz Krise: Ein branchenerfahrenes Team der Völker Personal GmbH eröffnete den insgesamt 16. Standort in Klagenfurt. Die Völker Personal GmbH, ein österreichisches Personaldienstleistungs-Unternehmen, hat im Februar 2021 den 16. Standort in Klagenfurt eröffnet. Vertriebsleiterin Helene Ebner über den Standort Kärnten: „Aufgrund unserer branchenweiten Kundenstruktur aus dem nationalen und internationalen Umfeld können wir unseren Kandidaten zahlreiche interessante und lukrative Jobs in allen Regionen in Kärnten anbieten.“ Mit unserem Bewerberpool unterstützen wir die Kärntner Unternehmen vor allem mit Spezialisten aus dem Engineering-Bereich, Facharbeiter-Bereich sowie auch mit qualifiziertem Personal für Administration und Finance-Positionen. Das Klagenfurter Völker-Team ist in der Raupenhofstraße 2 zu finden. „Dieser Standort ist perfekt, da er gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist und wir so unseren Kunden und Bewerbern ein einzigartiges Service­ level bieten können“, so Ruzica Aleksic, Niederlassungs­ leiterin in Klagenfurt. Die Völker Personal GmbH wurde 2005 gegründet und zählt heute namhafte Industrie-, Handels- und Gewerbe­ unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen zu ihren Kunden. Die Haupttätigkeitsfelder des Unternehmens umfassen Personal­bereitstellung, Integrationsleasing und Personalberatung. Ende 2017 kam es zum Zusammenschluss mit der SynergieGruppe. Synergie agiert derzeit in 16 Ländern mit 710 Stand­orten weltweit.

Eröffneten die Kärntnerei: Michael Kerschbaumer, Martin Wienerroither und Rudolf Frierss (von links). © Manuela Wilpernig

Regionalität: Die Kärntnerei hat eröffnet

Völker GmbH vermittelt Jobs in folgenden Sparten: Administration und Finance, Gewerbe und Industrie, Engineering, Sales & Marketing |

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Völker GmbH Raupenhofstraße 2 9020 Klagenfurt T: +43 (0)463 420 477 E: office.klagenfurt@vm-personal.at www.vm-personal.at

ROLE MODELS

Die Kärntnerei in der St. Veiter Straße 194 ist eröffnet. Das Projekt ist ein gemeinschaftliches der Kärntner Traditionsbetriebe Wienerroither, Frierss und Kaslab’n. 18 Mitarbeiter geben in der Kärntnerei auch kulinarische Tipps. Durch ein „Shop-in-Shop-Konzept“ gibt es drei eigenständige Genussräume, also auch eigene Kassen. Somit unterscheiden sich auch die Öffnungszeiten leicht. Wenn es wieder möglich ist, wird auch ein Wienerroither-Café mit großer Terrasse eröffnen. Und es wird Verkostungen geben. Doch bereits jetzt gibt es Kaffee und Snacks der Partner „to go“. Draußen stehen 30 Parkplätze, ein eigener Fahrrad-Parkplatz und zwei E-Ladestationen für Autos und E-Bikes bereit. Im Sortiment der Kärntnerei findet man Brot und Gebäck, Torten und Konditorei-Waren, Wurst- und Schinkenspezialitäten, Frischfleisch vom Kärntner Rind und Schwein, Milch- und Käsespezialitäten. Investiert wurden 2,7 Millionen Euro, zu 95 Prozent kamen beim Bau Kärntner Unternehmen zum Zug, die nur sieben Monate für die Realisierung benötigten. Öffnungszeiten: Genussraum Wienerroither: Montag bis Freitag 5.30 bis 18 Uhr, Samstag 5.30–17 Uhr, Sonntag 5.30–11 Uhr Genussräume Frierss und Kaslab’n: Montag bis Freitag 7.30 bis 18 Uhr, Samstag 7.30–17 Uhr, Sonntag geschlossen

Die Anleihe-Platzierung der Kelag wurde an das Nachhaltigkeitsrating geknüpft. © Kelag

Arnold Gabriel, Claudia Obersteiner, Beate Prettner, Sonja-Maria Tesar, Margit Schratter, Michaela Lientscher und Hannes Primus (von links). © Büro LH-Stv. Prettner

Grüne Anleihe-Platzierung der Kelag

LKH Wolfsberg: Dritte Bauphase um 30 Millionen Euro

Erneuerbare Energien sollen bei der Kelag – das ist bekannt – noch stärker zum Einsatz kommen. Das muss auch finanziert werden. Daher hat die Kelag eine Anleihe-Platzierung bei ausgewählten institutionellen Investoren begeben und diese ist erstmals an Nachhaltigkeitsmerkmale geknüpft. Die UniCredit Bank Austria begleitet die Kelag bei der Platzierung. Die Anleihe-Platzierung umfasst 120 Millionen Euro, eine Laufzeit von 20 Jahren und wird mit jährlich 1,15 Prozent verzinst. Kelag-Vorstand Danny Güthlein: „Die Zinsen basieren auf unserem Nachhaltigkeitsrating von EcoVadis. Während der Laufzeit wird nach fünf und zehn Jahren die Verbesserung unseres Nachhaltigkeitsrating entscheidend sein. Können wir unseren strategischen Pfad bis dahin erreichen, profitieren wir monetär bei den zu zahlenden Zinsen. Dies ist ein starkes Commitment der Kelag zum Thema Nachhaltigkeit und motiviert zusätzlich, in Zukunft noch nachhaltiger und umweltfreundlicher zu arbeiten, weil wir daraus auch zusätzliche wirtschaftliche Vorteile gewinnen.“ Güthlein bemerkt: „Investoren orientieren sich nicht mehr ausschließlich nach den Kriterien Ertrag und Risiko, sondern legen zunehmend Wert auf ökologische Kriterien und investieren in grüne Projekte und grüne Unternehmen.“ Das Nachhaltigkeitsrating von EcoVadis bildet auch bereits die Basis für die Konsortialkreditlinie der Kelag im Umfang von 250 Millionen Euro, so Güthlein: „Unsere Geschäftstätigkeiten im Bereich grüner Energie erlauben es uns, unsere Finanzierungen Schritt für Schritt auf eine nachhaltige Basis zu stellen. Potenzielle Investoren erkennen unsere Bemühungen um erneuerbare Energie und damit den Klimaschutz an und sind bereit, langfristig in unser Unternehmen zu investieren.“

Die dritte Baustufe im LKH Wolfsberg hat kürzlich begonnen. Mit einer Investition von 30 Millionen Euro ist es die kostenintensivste Phase. Kabeg-Vorstand Arnold Gabriel ergänzt: „Bis 2026 werden für den Ausund Neubau des Krankenhauses rund 58 Millionen Euro investiert.“ „Umgestaltet bzw. völlig erneuert werden die Ambulanz-Bereiche mit der Schaffung einer zentralen Notfall-Ambulanz, zudem die Dialyse-Station mit Einzelkojen und einem größeren Dialyse-Raum inklusive eines eigenen Parkplatzes für Dialyse-Patienten sowie das zentrale Röntgeninstitut“, fasst Gesundheitsreferentin Beate Prettner Bauphase 3 zusammen. Eine Neugestaltung erfahren auch Rettungszufahrt und Eingänge. Man hat aus der Corona-Krise gelernt und will auch für die Zukunft einen eigenen Eingang für infektiöse Patienten schaffen. So könne man etwaige Ansteckungen im Warte-Bereich verhindern. Zwischen 2022 und 2024 erhalten Mitarbeiter neue Büros, Sekretariate und Dienstzimmer – dort, wo bis vor wenigen Jahren Operationssäle und die Intensivstation waren.

Anfeuerung des neuen Tunnelofens bei RHI Magnesita. © RHI Magnesita/Gleiss

RHI Magnesita: Neuer Tunnelofen ist eingeweiht Der neue Tunnelofen ist nur ein Teil einer umfassenden Modernisierung des Werks von RHI Magnesita in Radenthein. Rund 50 Millionen Euro investiert der Weltmarktführer für Feuerfestprodukte, -systeme und -serviceleistungen in Modernisierung, Automatisierung und Digitalisierung des Radentheiner Werks. 24,7 Millionen Euro sind für neue Infrastruktur budgetiert. Im Tunnelofen erhalten die Produkte bei 1.800 Grad ihre feuerfesten Eigenschaften. Neue Pressen (4,5 Millionen Euro) und der Tunnelofen erhöhen die Produktions­ kapazitäten um 30 Prozent.

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Wirtschaft | advantage

Strobl Bau – Holzbau: Alles unter einem Dach Projektleiter Alexander Doskocil, CEO Harald Kogler, Roman Mitterdorfer (Bereichsleitung Faserguss) und Faserguss-Produktionsleiter Wolfgang Rest (von links). © Hirsch Servo

Hirsch Servo und Ringana kooperieren nachhaltig Ringana ist ein österreichisches Unternehmen für Naturkosmetik und Nahrungs­ ergänzungsmittel mit Sitz in Hartberg (Steiermark). Nachhaltigkeit spielt bei Ringana seit jeher eine große Rolle. Nun geht man einen Schritt weiter und kooperiert mit der Kärntner Hirsch Servo Gruppe, dem Verpackungs- und Dämmstoff-Experten. Für die Ringana-Drinks wird eine innovative und optisch ansprechende Faserguss-Verpackung verwendet. „Mit der neuen Verpackung für unsere Ringana-Drinks und dem Thema ,veredelter Faserguss' erreichen wir die nächste Stufe in puncto Eco-Packaging und hoffen, dass wir auch viele andere Mitbewerber damit inspirieren können“, so Andreas Wilfinger, Gründer und Geschäftsführer von Ringana. Faserguss kennt man von Eierkartons. Es ist eine Art Pappmaché aus Altpapier oder nachwachsenden Faserstoffen (Heu, Stroh, Hanf etc.). Es kann 100-prozentig wiederverwertet werden, ist biologisch abbaubar und kompostierbar. Hirsch Servo hat sich darauf spezialisiert, durch ein besonderes Verfahren glatte und „hübsche“ Endprodukte zu fertigen, die auch vor Glasbruch schützen. Harald Kogler, Vorstand der Hirsch Servo Gruppe: „Wir sind sehr stolz, mit Ringana einen namhaften österreichischen Kunden gewonnen zu haben, der das ökologische Konzept der Kreislaufwirtschaft – auf das sämtliche unserer Prozesse ausgerichtet sind – genauso schätzt wie wir.“ Nachhaltig auf allen Ebenen Der Prozess läuft folgendermaßen ab: Ringana bringt Altkartons zum Verpackungshersteller, wo sie zu Faserguss verarbeitet werden. Die Ringana-LKW, die Waren zustellen, nehmen dann die fertige Verpackung wieder mit. So werden Leerfahrten vermieden. Es werden auch keine Lacke, Kleber oder Druckfarben eingesetzt und als wiederverwendbarer Verschluss dient ein Gummiband aus Naturkautschuk. Die Box selbst kann man etwa als Gewächshaus für Setzlinge verwenden. Patrick Zinner, Ringana-Nachhaltigkeitsbeauftragter: „Durch die Zusammenarbeit mit Hirsch implementieren wir einen sehr nachhaltigen Kreislauf, bei dem unser gesamter Karton-Abfall zur Faserguss-Produktion verwendet und der Transport-Aufwand auf das Nötigste reduziert wird.“ Hirsch Servo wiederum investiert gerade rund drei Millionen Euro in die Firmenzentrale in Glanegg. Mit dem eigenen Maschinenbau wird eine Faserguss-Produktionsanlage entwickelt und eine zusätzliche Lagerhalle errichtet. Denn die Nachfrage an Transportschutz-Verpackungen, die aus 100-prozentig recycelten Kartonagen bestehen, steigt rasant.

Spatenstich bei Sinnex: Robert Wuggenig (Porr), Bürgermeister Josef Müller, Sinnex-GF Erika Verachter, LH-Stv. LH Peter Kaiser und LH-Stv. Gaby Schaunig. © LPD Kärnten/Wajand

Sinnex in Griffen baut aus Luxus-Innenausbau ist das Steckenpferd der Firma Sinnex in Griffen. Der Betrieb läuft gut, daher wird jetzt ausgebaut. Derzeit gibt es ein Gebäude, das Produktion wie Büro beinhaltet (3.600 Quadratmeter). Zugebaut wird nun eine Produktionshalle (3.000 Quadratmeter) und ein zweistöckiges Bürogebäude (2.000 Quadratmeter). Erika Verachter, kaufmännische Geschäftsführerin, und Wolfgang Walzl, technischer Geschäftsführer, sprechen von einer Investition von sechs Millionen Euro. Im März 2022 soll alles fertig sein und mit dem Ausbau auch ca. 50 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Von einer „großen Wertschöpfung für die Region“ sprach Landeshauptmann Peter Kaiser beim Spatenstich, Landeshauptmann-Stellvertreterin Gaby Schaunig freut sich: „Der Ausbau ist eine gute Nachricht, die gerade in schwierigen Zeiten wie diesen Energie gibt. Investitionen wie diese zeigen, wie groß das Vertrauen in den Standort Kärnten ist.“

S

trobl Bau – Holzbau, ein 1964 gegründetes Familienunternehmen mit Hauptsitz in Weiz, zählt mittlerweile zu den führenden (Holz-)Bauunternehmen der Steiermark. Der Fokus bei Strobl liegt auf Bauten in Massiv- wie auch Holzbauweise – aktiv ist man sowohl im Wohnbau als auch im Industrie-, Gewerbe- wie Objektbau und das nicht nur in der Steiermark, sondern auch in Kärnten, Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Strobl realisiert Projekte als General- oder Totalunternehmer. Denn es gibt beinahe alle Gewerke unter einem Dach: Schlosser, Spengler, Dachdecker, Elektro-, Haus- und Installationstechniker. Unter dem Namen "Oasis" errichtet Strobl auch Eigentums- und Anleger-Wohnungen in Graz, Graz-Umgebung, Gleisdorf, Weiz und in Kärnten. Bei Strobl sind über 350 Mitarbeiter beschäftigt, davon sind rund zehn Prozent Lehrlinge.

Effizientere Produktion 2020 wurde in den Ausbau der Automatisierung der Holzbau-Produktion investiert und eine neue Maschine – die "TW-Mill E" der Schweizer Firma Technowood – bestellt, die Anfang 2021 geliefert wurde. Sie ermöglicht es, noch exaktere Fertigteile (auch Wände, Decken und Dach-Elemente) zu produzieren. Die Maschine kann unterschiedliche Werkzeuge aufnehmen und so sägen, bohren, fräsen, klammern, nageln und schrauben. Die Holz-Elemente können direkt auf dem Produktionstisch gewendet und auf Rollen automatisch weiterbefördert werden.

A Derzeit in Bau befindet sich das Projekt „Wildgarten“ in Wien – im 12. Bezirk. Das ist ein Siedlungsprojekt, in dessen Rahmen zehn Mehrfamilienhäuser aus Holz entstehen. Während die Keller und Sockel des Erdgeschoßes sowie das Stiegenhaus aus Stahlbeton gebaut werden, entstehen die Wohnbereiche in Holzriegel-Bauweise. © Strobl Bau

C Ein im Herbst 2019 abgeschlossenes Projekt ist der Bildungscampus Berresgasse in Wien mit vorgehängter Holzfassade und Turnsaal-Dach aus Holz. Es entstand ein Bildungscampus für Kinder bis 14 Jahre – mit Kindergarten und Ganztagesschule für Volks- und Neue Mittelschule sowie eine große Außenanlage. Strobl übernahm die Zimmermeister-Arbeiten. © pierer.net B Bereits im Sommer 2019 beendete Strobl die Generalunternehmer-Tätigkeiten für den „Helmut Zilk Park“. Es handelt sich dabei um eine Wohnhaus-Anlage mit 35 Einheiten in Holz-Beton-Hybrid-Bauweise. Inkludiert sind auch zwei Gewerbe-Einheiten. Das Untergeschoß und das Erdgeschoß bilden den Gebäudesockel aus Ortbeton, wovon in Folge nur der Stiegenhaus- und der Gangbereich bis ins Dachgeschoß in Massivbauweise weitergeführt werden. Die übrigen Bauteile sind in Holzriegel-Bauweise, Holz-Beton-Verbundbauweise oder im Leichtbau ausgeführt. © pierer.net

B Kürzlich abgeschlossen wurde das Projekt „Q7 Reininghaus-Gründe Graz“. Es handelt sich um 207 Wohnungen, einen Kindergarten und Gewerbeflächen in Hybrid-Bauweise (Holz- und Massivbau). Tiefgaragen und Stiegenhäuser wurden als Massivbau ausgeführt, Außenwände, Decken und Fassaden aus Holz (siehe Bilder). Strobl war für die Baumeisterund Zimmermeister-Arbeiten und für die Außenanlage zuständig. © pierer.net

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42 advantage Bildung

Bildung | advantage

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——— Interview ——— mit Valentin Lobnig

1.

Schwerpunkt Planung begeistert weibliche Tischlereitechnik-Lehrlinge Valentin Lobnig, Landesinnungsmeister der Tischler, im Interview. Momentan suchen viele Lehrbetriebe dringend Lehrlinge! oder die Übernahme eines Betriebes bietet sich für viele Tischler an.

Valentin Lobnig: Nach wie vor rangiert der Beruf des Tischlers unter den drei beliebtesten Lehrberufen bei den Burschen, wobei der Anteil an Mädchen steigend ist. Insgesamt ist die Zahl der Lehrlinge in den letzten Jahren stabil geblieben. In Österreich gibt es 10.385 Mitgliedsbetriebe, davon 7.402 Tischlerei-Betriebe mit 27.900 Beschäftigten und 2.440 Lehrlingen.

Was sollte man von sich aus mitbringen, wenn man eine Tischlerlehre beginnen möchte?

Der Facharbeiter-Mangel zieht sich über alle handwerklichen Branchen. Handwerk hat goldenen Boden. Ist man ein guter Facharbeiter, wird man auch gut verdienen. Es gibt genügend Lehrbetriebe, die dringend Lehrlinge suchen.

Wie hat sich der Beruf des Tischlers im Lauf der Zeit verändert? Der Beruf des Tischlers ist sehr vielfältig. Vor allem gibt es zwei Ausprägungen: den Möbel-Tischler und den Bau-Tischler, wobei viele Betriebe Aufträge aus beiden Genres abwickeln. Österreich verfügt über ein hervorragendes Ausbildungssystem, das stets auf neue Entwicklungen reagieren kann. Das Dreieck zwischen Lehrling, Schule und Betrieb funktioniert. Der Erfolg unseres dualen Ausbildungssystems hängt ganz vom Engagement der Betriebe und der Lehrlingsausbildner ab und hier haben wir in Kärnten sehr engagierte Leute. Nur mit ihrer Hilfe kann den jungen Menschen die Liebe zum Werkstoff Holz vermittelt werden. Dabei müssen Können und Kreativität gleichsam gefördert werden. Das ist die

Basis in einer Welt, die sich ständig ändert und zu einer hohen Berufszufriedenheit beiträgt. Egal, wie sich die Technologien ändern, die Liebe zum Handwerk bleibt erhalten. In der Tischlerlehre gibt es die klassische Ausbildung zum Tischler und die vierjährige Lehre zum Tischlereitechniker, wo zwischen dem Schwerpunkt Produktion und Planung gewählt werden kann. Letzterer begeistert immer mehr die weiblichen Lehrlinge. Und natürlich ist die Lehre mit Matura auf dem Vormarsch – ein super Modell, das viele Betriebe anbieten, um gute Facharbeiter auszubilden.

Welche Möglichkeiten hat man mit einer abgeschlossenen TischlerAusbildung? Grundsätzlich stehen alle Wege offen. Man kann als gesuchter Facharbeiter durchstarten, die Meisterprüfung ablegen, welche nach dem nationalen Qualifizierungsrahmen der EU auf der gleichen Stelle mit dem Bachelor steht, und nach Ablegung der Berufsreifeprüfung kann auch ein Studium begonnen werden. Der Weg in die Selbständigkeit

Handwerkliches Geschick, gute Rechenkenntnisse, keine Angst vor Planzeichnungen, körperliche Fitness und Spaß am Arbeiten mit Kollegen. Stolz, etwas Reales zu schaffen, das einen richtigen Wert darstellt, Verantwortungsbewusstsein und Verlässlichkeit, Genauigkeit und Freude, mit Holz und anderen Werkstoffen zu arbeiten. Interesse an Design und Gestaltung.

Designpreis der Jungtischler wurde vergeben

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Tischler? Nach der Ausbildung ist oft der logische Schritt, die Meisterprüfung abzulegen. Dies kann über das Wifi oder in Meisterschulen wie der Ortweinschule, der MK Pöchlarn oder in Hallstatt passieren. Darüber hinaus bietet das Wifi viele Seminare an und auch die Bundes- und Landesinnung der Tischler bietet Seminare für den zertifizierten Einbau von Fenstern und Türen und viele spezifische Fachbereiche an.

Obwohl der Kärntner Tischlertag wegen Corona entfallen musste, wurde der Designpreis für Jungtischler vergeben. Den ersten Platz holte sich Raphael Meßner. In der Tischlerlehre gibt es die klassische Ausbildung zum Tischler und die vierjährige Lehre zum Tischlereitechniker, wo zwischen dem Schwerpunkt Produktion und Planung gewählt werden kann. © frischblut

Wie hat sich die Corona-Situation auf die Branche ausgewirkt? Natürlich hat sich die Schockstarre 2020, in der das ganze Land lag, ausgewirkt. Aber relativ schnell waren die Auftragsbücher wieder voll, weil die Privaten vermehrt in die eigenen vier Wände investieren und das Wort Region und Nachbarschaft gelebt wird. Da viele Auftraggeber der Tischler aus der Tourismusbranche kommen, fürchtet man hier Einbrüche. Momentan können diese aber noch kompensiert werden. |

3.

1. Platz: Raphael Meßner. 2. Platz: Corina Konatschnig und 3. Platz: Andreas Wolf

Zahlen & Fakten Landesinnung der Tischler und Holzgestalter: • 777 aktive Mitglieder mit ca. 2.350 Beschäftigten • Lehrlinge in der Landesinnung: 190

© LI 108/WKK

Gibt es genügend Ausbildungsbetriebe in Kärnten?

2.

© WKK/Fotografie Gutschi

advantage: Wie sieht es mit dem Nachwuchs im Traditionsberuf Tischler aus?

Infos zum Beruf und zu Lehrstellen: • kaerntner-tischler.at • Online-Lehrstellenbörse von AMS und WKO • messe4lehre.at

B

eim Kärntner Tischlertag wird normalerweise der Designpreis für Nachwuchstischler überreicht, doch der Tischlertag musste heuer entfallen. Dennoch wurden die besten Lehrabschluss-Arbeiten vor den Vorhang geholt. Das sei wichtig, so Innungsmeister Valentin Lobnig: "Die jungen Kolleginnen und Kollegen legen sich bei ihren Arbeiten für die Lehrabschlussprüfung besonders ins Zeug. Das gehört – Corona hin oder her – hervorgehoben. Die Qualität und Professionalität ist jedes Mal beeindruckend.“

Die besten Jungtischler Sechs Kandidaten wetteiferten heuer um den Designpreis. Nominiert werden jene, die bei der Lehrabschluss-Prüfung die Prüfarbeit mit Auszeichnung oder gutem Erfolg bestehen. Eine fünfköpfige Jury hatte die Qual der Wahl und bewertete Design und Ausarbeitung. Den ersten Platz holte sich Raphael Meßner für sein Sideboard – für ihn gibt es 500 Euro von der Arbeiterkammer Kärnten. Platz 2 ging an Corina Konatschnig (400 Euro von der Sparte Gewerbe und Handwerk), Platz 3 an Andreas Wolf (300 Euro von pro:Holz Kärnten). |


44 advantage | Bildung

Pädagogische Hochschule Kärnten

——— Interview ———

Viktor Frankl Hochschule

mit der Rektorin der Pädagogischen Hochschule Kärnten – Viktor Frankl Hochschule, Prof. Dr. Marlies Krainz-Dürr

Werte kann man nicht lehren, sondern nur vorleben. Viktor Frankl (1905 – 1997)

Das Lernen der Zukunft Bildung muss auf die raschen Veränderungen einer globalisierten Welt reagieren, fordert die Rektorin der PH Kärnten, Prof. Marlies Krainz-Dürr.

Dieser Begriff bedeutet, Schülerinnen und Schüler vorzubereiten auf ein Leben in einer globalisierten, unübersichtlich gewordenen Welt und auf das neue Wirtschaften unter Beachtung des Klimaproblems. Die Menschen sollten in der Lage sein, aufgrund ihres erworbenen Wissens selbstständig zu urteilen, selbständig Entscheidungen zu treffen und bei diesen Entscheidungen nicht nur den eigenen Vorteil zu sehen. Das ist für mich Lernen für die Zukunft.

Welche Fähigkeiten werden in dieser Zukunft gebraucht? Ich kann mich nicht mehr darauf verlassen, dass Hans morgen brauchen wird, was Hänschen heute lernt. Alles verändert sich immer schneller. Schule und Bildung müs-

sen da mithalten. Für die nächste Generation wird primär wichtig sein, offen zu sein, aktiv und selbst bewusst auf Neues zuzugehen, kreativ und flexibel zu werden. Dazu müssen wir im Unterricht knifflige Aufgaben stellen, die vernetztes Denken fordern und für die es nicht nur eine, sondern verschiedenen Lösungsmöglichkeiten gibt. Ein wichtiges Thema wird in diesem Zusammenhang auch sein, künftig keine ICH-AGs auszubilden, sondern Menschen mit Verantwortung für sich und andere.

Was kann Bildung da leisten? Wir sollten den jungen Menschen ausreichend Wissen vermitteln, damit sie ein Bewusstsein für die Auswirkungen ihres Handelns entwickeln können. Es wird künftig stärker darum gehen, Rücksicht zu nehmen auf die Umwelt und auf andere, aber auch auf sich selbst – und mit Ressourcen sorgsam umzugehen. Ich hoffe, dass die

Prof. Dr. Marlies Krainz-Dürr, Rektorin der Pädagogischen Hochschule Kärnten, Viktor Frankl Hochschule. © PHK/fotofurgler

? e l u h c S f u L u st a

„neue Normalität“, die uns in für die PostCOVID-Zeit angekündigt wurde, eine sein wird, in der wir die Klimakrise gut bewältigen.

Bachelor- und Masterstudien

Wie kann man diese großen Herausforderungen in konkreten Unterricht umsetzen?

Lehramt Primarstufe Lehramt Sekundarstufe Allgemeinbildung

Es geht um das große Ganze, um Interdisziplinarität, um vernetztes Denken. Ich brauche umfassendes Grundwissen in vielen Bereichen und ich muss diese Disziplinen miteinander verknüpfen können. Mathematik beispielsweise ist nicht reines Rechnen, sondern das Suchen nach unterschiedlichen Lösungswegen. Komplexe Aufgaben werden im Zusammenspiel verschiedener naturwissenschaftlicher Fächer gelöst. Und ich brauche Sprache, um sie zu artikulieren. Es ist erschreckend, wenn man liest, dass eine Million Menschen in unserem Land funktionale Analphabeten sind. Das heißt, sie können den Sinn eines komplexen Textes nicht erfassen.

Anmeldung bis 12. Mai 2021 http://zulassunglehramt.at

Bachelorstudium Elementarpädagogik Fort- und Weiterbildung für Pädagoginnen und Pädagogen Hochschullehrgänge, Masterlehrgänge

Die Zukunft geht also in Richtung Stärkung der kognitiven Fähigkeiten? Nicht nur, praktische Fähigkeiten sind ebenfalls wichtig. Bildung sollte auch an das Alltagsleben anknüpfen, beispielsweise wie man sorgsam mit Lebensmitteln umgeht oder etwas selbst reparieren kann. Ganz wichtig ist die verstärkte Förderung von individuellen Interessen und Begabungen und von Kreativität. Ich messe bildnerischem Gestalten, Werken und Musik, forschendem Lernen in den Naturwissenschaften große Bedeutung bei. Aber auch soziale Verantwortung, Empathie spielen eine Rolle, wie wir in der Pandemie gesehen haben. Wir wissen nicht, welche Kompetenzen wir in Zukunft verstärkt brauchen werden, wir sollten daher auf vieles vorbereitet sein. |

Nähere Informationen: http://www.ph-kaernten.ac.at

www.ph-kaernten.ac.at ANZEIGE

Der Begriff Nachhaltigkeit ist mittlerweile in allen Lebensbereichen angekommen, auch in der Bildung. Was heißt „nachhaltiges Lernen“?


46 advantage | Bildung

Bildung | advantage

——— Interview ——— mit Peter Konrad, Bundesvorsitzender der Forstunternehmer

Neuer Lehrberuf Forsttechniker war ein Meilenstein Peter Konrad, Bundesvorsitzender der Forstunternehmer, über die große Herausforderung der Branche, über einen Lehrberuf mit tollen Chancen und über den genialen Rohstoff Holz.

Peter Konrad: Die größte Herausforderung besteht – wie in so vielen anderen Branchen auch – darin, Facharbeiter zu bekommen – speziell bei den Seilkrananlagen. Der Anteil an Saisoniers aus Drittstaaten sowie Mit­ arbeitern aus EU-Staaten ist hoch. Bei Ausbruch der Covid-19-Pandemie waren Arbeitsabläufe oft unterbrochen, weil aus­ ländische Mitarbeiter in ihre Heimatländer zurückgekehrt sind und nach Abschwächung der Pandemie nur erschwert wieder einreisen konnten. Das Um und Auf, um gut ausgebildete Kräfte zu bekommen, ist eine vernünftige Entlohnung für diese gefährliche und schwere Arbeit. Standard ist heute auch der Einsatz modernster Geräte, welche eine Arbeitserleichterung bringen und das Unfall-Risiko senken. Daran arbeiten wir laufend.

Stichwort Fachkräfte: Wie sieht es mit dem Nachwuchs in der ForstBranche aus? Hier sind wir in die Offensive gegangen und die Berufsgruppe der Forstdienstleister in der WKO hat 2016 den neuen Lehrberuf ForsttechnikerIn initiiert. Es werden junge Leute ausgebildet, die mit modernsten Erntesystemen eine sichere, pflegliche und nachhaltige Waldbewirtschaftung erlernen. Mit dieser Ausbildung sind wir Vorreiter im DACH-Raum, europaweit gibt es sie nur noch in Skandinavien. Bei den Ausbildungsinhalten und der Umsetzung haben wir bereits nachgeschärft, die Akzeptanz des

neuen Lehrberufs ist sehr gut. Es gibt bereits um die 20 Lehrlinge, die den Abschluss in der Tasche haben. Wir haben hier ein Luxusproblem: Es gibt mehr Lehrlinge als Ausbildungsbetriebe. Unsere Aufgabe als Interessenvertretung der WKO ist es, noch mehr Ausbildungsbetriebe zu motivieren und zu fördern. Die Lehrlingsentschädigung für die Auszubildenden ist im Vergleich zu anderen Branchen sehr hoch angesiedelt. Durch die Vielfältigkeit und hohe Technisierung des Berufsbildes verbleiben auch 80 Prozent der Auszubildenden in diesem Beruf. Das Hauptklientel für den Lehrberuf findet sich in den Landwirtschaftlichen ­ Fachschulen, denn den Abgängern wird durch ihre Vorbildung ein Jahr Lehrzeit angerechnet.

Wie entwickelt sich der Holzpreis? Kann man als „kleiner“ Waldbesitzer in Österreich etwas verdienen? Die Holzpreise haben sich Gott sei Dank nach einer langen Durststrecke für die Waldbesitzer deutlich verbessert bzw. stabilisiert. Vor ca. einem Jahr gab es frei Waldstraße

rund 70 Euro per Festmeter Fichte Sägerundholz, jetzt sind es wieder 90 bis 95 Euro für die Waldbesitzer. Die Urproduzenten verdienen endlich wieder etwas. Nach jahrelangen aufeinanderfolgenden Kalamitäten (Eisbruch, Windwurf, Borkenkäfer) sehen Waldbesitzer heute wieder einen kleinen Lichtblick. Bei regelmäßiger Waldpflege erreicht man Stabilität in den Beständen. Denn Sinn und Zweck einer Durchforstung ist es, den verbleibenden Bestand in Zuwachs-Leistung, Ertrag und Qualität zu erhöhen. Wer regelmäßig in den Wald geht, hat immer Geld. Es lohnt sich also immer! Der Rohstoff Holz in seiner Genialität, der vor unserer Haustüre wächst, wird für unsere zukünftigen Herausforderungen in Bezug auf den Klimawandel noch viel stärker in den Fokus rücken.

Sie sagten einmal in einem Interview: „Wir alle müssen dem Rohstoff Holz wieder mehr Wert geben.“ Wie meinten Sie das? Ich kann mich gut an diesen Satz erinnern. Es ging darum: In den letzten sieben Jahren hat die weiterverarbeitende Industrie sehr gut verdient, der Urproduzent geriet aufgrund der Schadholz-Situation zunehmend unter Druck. Es muss entlang einer optimalen Wertschöpfungskette auch für den Waldbesitzer ein bestmöglicher Holzerlös übrig bleiben. Die höchste Wertschöpfung erzielen wir in der ganzen Kette, wenn wir den Rohstoff Holz im eigenen Land weiterverarbeiten und einsetzen. Dazu gehört auch, dass die schlechten und minderwertigen Produkte des Holzanfalles für die Biomasse und

in der Zukunft auch für die Bioholz­dieselProduktion genutzt und eingesetzt werden. Wir haben den tollsten Rohstoff direkt vor der Haustüre!

betrieben. Mit allen Katastrophen – Borkenkäfer, Klimawandel, Pandemie – finden wir im Großen und Ganzen immer noch gesunde Wälder vor.

Wie beurteilen Sie die Bestrebungen der Politik? Gibt sie dem Rohstoff inzwischen mehr Wert?

Wie sehen Sie die Zukunft der Forstbranche?

Das Maßnahmen-Programm des Bundes, der Waldfonds, ist ein sehr gutes. Es beinhaltet auch viele Hilfsmaßnahmen, damit wir in Zukunft einen klimafitten Wald vorfinden können. Man versucht, gute Rahmenbedingungen für Waldbesitzer wie Endverbraucher zu schaffen. Auch zum Holzbau bekennt man sich im öffentlichen Bereich immer mehr. In der Steiermark etwa sind 30 Prozent der öffentlichen Wohnbauten aus Holz – das ist toll! Andere Bundesländer haben da noch etwas aufzuholen.

Wie wirkt sich die Corona-Krise auf die Forstwirtschaft aus?

© Österreichische Forstzeitung

advantage: Mit welchen Herausforderungen sieht sich die Branche derzeit konfrontiert und welche Lösungsansätze gibt es?

Die Forstwirtschaft kommt besser durch die Krise als andere Branchen. Denn es gibt ­keinen genialeren Rohstoff als Holz und das wird immer mehr erkannt. Holz ist klimaneutral und wenn der Wald nachhaltig bewirtschaftet wird, gibt es Jahr für Jahr höhere Zuwächse. Nachhaltige Waldwirtschaft wird in Österreich seit Jahrzehnten

Das ist jetzt eine Momentaufnahme, weil Waldbewirtschaftung ja auf Generationen ausgelegt ist: Ich sehe die Zukunft absolut positiv! Denn Holz hat so viele Vorteile, um auch in Zukunft zu existieren und dabei zu unterstützen, eine nachhaltige und ökologische Lebensweise an den Tag zu legen. Holz boomt momentan. Wir müssen den Anwendern und Verbrauchern noch mehr die Genialität dieses nachwachsenden Rohstoffes vermitteln. Dann habe ich keine Angst um die Branche und um unseren Wald. |

Zur Person Peter Konrad ist Bundesvorsitzender der Forstunternehmer im Fachverband der gewerblichen Dienstleister in der Wirtschaftskammer Österreich und Präsident des Österreichischen Forstunternehmerverbandes. Er wurde in Ligist (Steiermark) geboren und ist seit 1982 selbständiger Forstunternehmer.

Die Berufsgruppe der Forstdienstleister in der WKO hat 2016 den neuen Lehrberuf ForsttechnikerIn initiiert. © Pixabay/pichler61

Infos Der Österreichische Forstunternehmerverband Den ÖFUV gibt es seit dem Jahr 2010, er versteht sich als Bindeglied zwischen Waldbesitzer und verarbeitender Industrie. Derzeit gibt es 50 Mitgliedsbetriebe, die zusammen ca. 1,5 Millionen Festmeter Holz bereitstellen. Leistungen für Waldbesitzer: • Beratung bei langfristiger Planung und kurzfristigen Maßnahmen der Waldbewirtschaftung • Kontakt zu Experten in der Forsttechnik • Einsatz für das Erzielen fairer Preise durch gute Kontakte des Verbandes mit dem Holzhandel und der Holzindustrie Leistungen für Mitgliedsbetriebe: • Informationsaustausch • Kooperationsmöglichkeiten • günstige Transport-Möglichkeiten und attraktive Konditionen bei Versicherungen • verbesserter Betriebsmittel-Einkauf • rechtliche und fachliche Unterstützung

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Bildung | advantage

Holz als Baustoff – neu gedacht – aus Überzeugung und Verantwortung Nachhaltigkeit spielt an der HBLA Pitzelstätten eine große Rolle. Nicht nur in der Ausbildung. Das neue „Pitzheim“, ein Vollholz-Bau, besticht durch ein vollkommen neues Raumklima.

„W

„Pitzheim“ als Vollholz-Bau Bei Erweiterungen oder Umbauten von Bundesschulen wird heute auf eine ökologische Bauweise großer Wert gelegt. So auch bei der Erweiterung der HBLA Pitzelstätten, konkret beim Bau des neuen Internats­ gebäudes „Pitzheim“. Im März 2019 wurde der moderne Vollholz-Bau von den Schülern bezogen.

Klimaschutz und Energiebewusstsein „Der Wald ist für uns Menschen seit Jahr­ tausenden Sinnbild positiver Energie. Er versorgt uns mit angenehmer Frische und ist ein wundervolles Stück Natur. Als Schule des Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus stehen wir für Qualität. Klimaschutz und Energiebewusstsein beginnen bei uns bei der Auswahl der

Innenausstattung. Das Raumklima hat sich merklich verändert. Wohlfühlen steht durch die Ausführung in Holz an der Tages­ ordnung. Atmosphärisch vermittelt das Gebäude Geborgenheit, Lebendigkeit, Freude, ideales Raumklima und ist für die rund 220 Schülerinnen und Schüler, die im Internat untergebracht sind, gewiss eine zweite Heimat.

Holz, wohin man blickt Ingrid Weinhandl ist Direktorin der HBLA Pitzelstätten. © HBLA Pitzelstätten

Materialien, Geräte und enden bei den Bildungsinhalten“, sagt Weinhandl.

Regionale Unternehmen Das von „klingan/konzett ZT ges.m.b.h.“ geplante neue „Pitzheim“ wurde in MassivHolzbauweise ausgeführt. Die Ausführung oblag der Franz Roth GmbH aus Liebenfels, als größtes Projekt des Unternehmens. Man sieht: Es wurden regionale Unternehmen mit dem Bau betraut, so blieb die Wertschöpfung im Land.

Vier heimische Holzarten Die Massiv-Holzbauweise ist konsequent bis ins Detail – also auch in der Einrichtung – ablesbar. Vier heimische Holzarten hielten Einzug: Lärche für die Außenfassade, Fichte für die Holzkonstruktion, Esche für die Böden und Kiefer für die ansprechende

Sie wohnen nun in geräumigen Zweibettzimmern mit Vorraum, Bad und WC. Entlang der fast bodentiefen Lärchenholz-Fenster auf den Gängen ziehen sich bequeme Sitzbänke aus Holz. Eine „Chill-Zone“ gibt es auch, natürlich mit hohen Holzstufen, angelegt wie ein antikes Theater. Die Dächer wurden außerdem exzessiv begrünt.

Die Schülerinnen und Schüler fühlen sich im Holzbau durch das völlig neue Raumklima ganz besonders wohl. © HBLA Pitzelstätten

Holzbau-Preis 2019 Das Projekt gewann den Holzbau-Preis 2019, ausgeschrieben von pro:Holz Kärnten und dem Architekturhaus Kärnten. In der Jury-Bewertung hieß es: „Schon beim Betreten des zweigeschoßigen, scheinbar schwebenden Schülerheimes über eine Brücke wird die atmosphärische und räumliche Qualität des Holzbaues deutlich spürbar. Der Außenraum und das Bestandsgebäude sind geschickt miteinander verwebt und bilden eine neue Raum- und Funktionskomposition aus. So entstanden ein Hof und ein gedeckter Bereich mit verschiedenen Aufenthaltsqualitäten. Dieser räumliche Mehrwert

ist auch im Innenraum konsequent weiterverfolgt worden, was nun das Gebäude prägt und auszeichnet.“

Ausbildungsformen

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ir leben Nachhaltigkeit“ ist der Slogan der HBLA Pitzelstätten. Die Schule wurde nicht nur bereits im Jahr 2005 als „Ökolog-Schule“ zertifiziert, 2007 erhielt sie auch – als einzige höhere Schule in Kärnten – das Umweltzeichen für Schulen und Bildungseinrichtungen des Bundesministeriums. „Die Verbindung der Prinzipien von Ökologie und Nachhaltigkeit mit den Erfordernissen einer globalen, vernetzten Wirtschaft sind uns ein besonderes Anliegen. Die biologische Landund Ernährungswirtschaft erachten wir als einen unverzichtbaren Ausbildungsaspekt“, so Direktorin Ingrid Weinhandl.

Was die Schule prägt und auszeichnet, ist die moderne und vielfältige Ausbildung. Es gibt zwei Schienen: die fünfjährige Ausbildung und den dreijährigen Aufbaulehrgang. Bei der fünfjährigen Form kann man nach der vierten Klasse Mittelschule oder Gymnasium zwischen den Schwerpunkten „Informations- und Umweltmanagement“ und

„Produktmarketing und Regionaltourismus“ wählen und mit der Reife- und Diplom­ prüfung abschließen. Auch beim dreijährigen Aufbaulehrgang gibt es zwei Schwerpunkte: die etablierte Form HBLA Landwirtschaft und Ernährung und seit 2019/2020 den Schwerpunkt Land-, Umwelt- und Energietechnik in Kooperation mit der HTL 1 Lastenstraße. Der dreijährige Aufbaulehrgang ist nach Abschluss einer landwirtschaftlichen Fachschule wählbar und schließt auch mit der Reife- und Diplomprüfung ab. |

Kontakt

Höhere Bundeslehranstalt für Landwirtschaft und Ernährung Pitzelstätten Glantalstraße 59 9061 Klagenfurt-Wölfnitz T: +43 (0)463/493 91 E: direktion@pitzelstaetten.at www.pitzelstaetten.at

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50 advantage | Bildung

Umwelt advantage

Holzberuf mit Weitblick und Zukunft Das Holztechnikum Kuchl ist die Ausbildungsstätte rund um Holz, Technik und Wirtschaft. Im Juni kann man sich bei Tagen der offenen Tür umfassend informieren.

Zustand des Kärntner Waldes ist sehr gut Der Klimawandel, der Borkenkäfer und Wildschäden setzen ihm allerdings zu. Landesforstdirektor Christian Matitz über Unterstützung für Waldbauern, Schwerpunkte von Förderungen und Bäume der Zukunft.

CE in Schülerteam der HTL Kuchl produzierte einen neuen Werkstoff für Hurleys (Schläger für den irischen Nationalsport Hurling) anlässlich ihrer Diplomarbeit. G Schüler des Holztechnikums Kuchl, Geschäftsführer Hans Rechner (2. v. re.) und FUJ-Praktikant Philip Bankosegger (1. v. re.) mit den produzierten Dekoartikeln, die mit dem Lasercutter graviert wurden und für die Aktion Licht ins Dunkel produziert wurden. H Die Schülerinnen und Schüler des Holztechnikums Kuchl (HTL, FS, Internat) in der Werkstätte.

boards oder Hurleyschläger aus Holz wurden im vergangenen Schuljahr entwickelt und produziert. Außerdem sind unsere Schülerinnen und Schüler sozial sehr engagiert. So haben sie zum Beispiel für die Aktion Licht ins Dunkel 4600 Euro durch Spenden für Holzgegenstände lukrieren können. Wer die Ausbildung in HTL oder Fachschule absolviert, hat einen Arbeitsplatz in der heimischen Holzwirtschaft so gut wie sicher. Interessierte Schülerinnen und Schüler können sich jederzeit für virtuelle Infosessions anmelden. Man kann auch „schnuppern“, d. h. man nimmt am Unterricht teil. Es gibt auch die Möglichkeit, im

Familienverband eine individuelle Schul­ führung zu machen (Anmeldung über die Website). Tage der offenen Tür sind am Freitag (11. Juni 2021) von 13 bis 18 Uhr und Samstag (12. Juni 2021) von 9 bis 15 Uhr geplant. |

Kontakt Holztechnikum Kuchl (HTL, FS, Internat) Markt 136 5431 Kuchl T: +43 (0)6244 5372 www.holztechnikum.at HolztechnikumKuchl holztechnikumkuchl

© Holzfachschule Hallstatt | ANZEIGE

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it einem Holzberuf entscheidet man sich für eine zukunfts­ sichere Branche – in Zeiten wie diesen wichtiger denn je. Das Holztechnikum Kuchl (HTL, Fachschule, Internat) bietet die richtige Ausbildung dafür an. 400 Jugendliche aus ganz Österreich, Südtirol und Deutschland absolvieren aktuell die Schule. Die Ausbildung in Kuchl ist aufgrund ihrer breiten Ausrichtung rund um Holz, Technik und Wirtschaft einzigartig in Europa. Momentan befindet sich ein Teil aller Schülerinnen und Schüler einer Klasse im Distance Learning und der andere Teil der Klasse ist an der Schule vor Ort in Kuchl. Innovative Gegenstände wie Surf-

Der Kärntner Wald ist in einem guten Zustand, durch Waldpflege gewinnt er an Stabilität. © Pixabay/Schwarzwaldandi

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52 advantage | Umwelt

S

eit dem Jahr 2016 ist Christian Matitz Forstdirektor von Kärnten. Eine der Hauptaufgaben der Landesforstdirektion ist der Vollzug des Forstgesetzes, hinzu kommen Gutachter-Tätigkeiten, Schädlings-Monitoring, Statistiken, der Bereich Förderungen und „wir haben auch ein paar Spielwiesen“, nennt er etwa den Beispielflächen-Katalog, welchen die Forstdirektion auflegt. Darin sind Beispielflächen für sämtliche Baumarten dokumentiert – mit genauem Standort, den man besuchen kann. Es sind Vorzeigebeispiele für andere Waldbesitzer.

Wald hat sich erholt Matitz schickt voraus: „Der Kärntner Wald ist in einem sehr guten Zustand. Retten müssen wir ihn nicht, sondern jenen Waldbesitzern helfen, die ihren Wald bewirtschaften wollen. Mit ihrer Pflege tragen sie zur Stabilität des Waldes bei.“ Die Waldbewirtschaftung könne aufgrund des strengen Forstgesetzes hierzulande als „sehr nachhaltig“ bezeichnet werden. In einem guten Zustand war der Wald nicht immer. In den 80er-Jahren war „Waldsterben“ in aller Munde, vor allem aufgrund der Auswirkungen verschiedener Luftschadstoffe. „Nach dem Krieg wurden alle möglichen hochtoxischen Gifte verwendet. Als die Grünen und einige Umweltschutz-Organisationen dann groß geworden sind, hat das zum Glück aufgehört, in der Industrie wurden spezielle Filter vorgeschrieben. Der Wald hat sich merklich erholt.“ Das 1975 novellierte Forstgesetz – mit einem eigenen Abschnitt über forstschäd­ liche Luftverunreinigungen – hat auch sehr viel zu einer Verbesserung der Umwelt beigetragen.

Problembereiche Trotz gutem Zustand kämpft der Wald natürlich auch heute mit Phänomenen des

Umwelt | advantage

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„In tieferen Lagen sollten mehrere Baumarten, vor allem auch Laubbäume, auf einer Fläche gesetzt werden.“ Christian Matitz ————————————— Klimawandels. Sturmereignisse etwa werden häufiger. Man denke nur an „Paula“ (2008), an „Yves“ (2017) oder „Vaia“ (2018). „In letzter Zeit kommen die Stürme vom Süden oder Südosten, also vom Mittelmeer. Das ist eher untypisch für Kärnten, die Hauptwindrichtung ist sonst eher Westen oder Südwesten“, bemerkt er. 2019 und 2020 kam es zu Starkniederschlägen in Form von Regen und Schnee und in weiterer Folge zu Hochwässern, Vermurungen und Schneebrüchen.

Der Käfer mag es warm Wird Schadholz nicht schnell aus dem Wald gebracht, hat der Borkenkäfer – vor allem bei heißem Wetter mit langen Trockenphasen im Sommer (und diese werden ebenfalls häufiger) – leichtes Spiel. Das war etwa im Jahr 2015 der Fall, das Schadholz durch Borkenkäfer betrug in Kärnten etwa zehn Prozent des Normaleinschlages (siehe Grafik). Und das ist viel. Seit 2018 entspannt sich die „Käfer-Lage“ aufgrund des Wetters. „Unser landesweites Käfer-Monitoring zeigt zwar noch immer eine latent hohe Population, doch ob sich die Borkenkäfer ausbreiten können, hängt immer stark vom Frühlingswetter ab. Niederschläge, also feuchtkaltes Wetter wie in den letzten Jahren, mögen sie nicht.“

Bekämpfung mit Pilzen Ein Feind des Borkenkäfers sind auch Pilze. Seit Jahren läuft in Kärnten ein Projekt mit der BOKU Wien. Für den Großen Braunen Rüsselkäfer, ein Feind der aufgeforsteten Pflanzen, konnten schon spezielle Pilze gefunden werden, die ihn befallen. Für den Borkenkäfer läuft die Suche noch. „Die Bekämpfung mit Pilzen wäre einfach, weil man Pilzsporen gut mit Drohnen ausbringen kann“, weiß Matitz.

Wild behindert Waldverjüngung Das dritte Problemfeld sind Wildschäden, Schalenwild verursacht seit Jahrzehnten große Schäden im Wald. Warum? „Es gibt mehrere Gründe: In Österreich füttern die Jäger fast flächendeckend sämtliche Schalenwildarten. Das Wild findet außerdem bei uns beste Bedingungen im Wald vor: Wir haben relativ viel Wald, der immer dichter wird, weil er vergleichsweise wenig genutzt wird“, so Matitz. Was zu tun wäre? Die Fütterung stoppen und mehr schießen. Matitz hat dem Rechnungshof gegenüber die Schäden durch verbissene Flächen und geschälte Stämme einmal beziffert: rund 16 Millionen Euro jährlich – nur in Kärnten. „Zählt man jene Kosten hinzu, die wir uns bei der Aufforstung ersparen würden, sind wir bei 50 Millionen.“ Ohne Wildschäden würde sich der Wald von allein verjüngen.

Rekordbudget für Forst-Maßnahmen Durch die eben erwähnten Problembereiche muss die Landesforstdirektion den Wald­ besitzern helfen. Das geschieht auch durch Förderungen, allein heuer werden über 16 Millionen Euro über die Landesforstdirektion zur Auszahlung kommen. Hinzu kommen sechs Millionen Euro durch den Waldfonds des Bundes, abgewickelt über Wien. Auch in den letzten beiden Jahren waren die Förderungen hoch (siehe Grafik). Nachdem das Schadholz durch die letzten großen Stürme nun großteils aufgeräumt ist und

Die Baumart Lärche wird in Kärnten forciert, aber auch die Tanne. © Pixabay/DanielWanke

kaputte Forststraßen wieder repariert sind, liegt ein Förder-Schwerpunkt in der Auf­ forstung. Es gehe um rund 15.000 Hektar Kahlflächen. „Gefördert wird etwa mit Landesmitteln die Aufforstung von Mischwäldern, die ja für einen klimafitten Wald stehen. Außerdem die Wiederherstellung von Schutzwäldern in den Sturmgebieten durch flächenwirtschaftliche Projekte.“ Aus dem Programm „Ländliche Entwicklung“ (EU-kofinanzierte Förderung) fließen heuer 5,5 Millionen Euro für Maßnahmen wie Waldpflege, Waldverjüngung oder Sanierung von Forststraßen. Der Bundes-Waldfonds setzt seinen Schwerpunkt ebenfalls auf Aufforstung, auf Lagerplätze für Holz und auf alternative Nutzung von Holz (energetische Nutzung, Vergasung, Bio-Treibstoff).

Kostenintensive Waldpflege In Kärnten werden außerdem auch Sonderprojekte für klimafitte Wälder unterstützt. Da geht es zum Beispiel um die Baumarten-Wahl. Matitz erklärt: „In tieferen Lagen sollten mehrere Baumarten, vor allem auch Laubbäume, auf einer Fläche gesetzt werden.

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„Der Kärntner Wald ist in einem sehr guten Zustand. Retten müssen wir ihn nicht, sondern jenen Waldbesitzern helfen, die ihren Wald bewirtschaften wollen.“ Christian Matitz —————————————

Fällt eine durch den Borkenkäfer aus, die nächste durch Eschentriebsterben, dann kommt noch ein Sturm, so bleiben immer noch zwei bis drei Baumarten, die überleben. Ist die passende Baumarten-Wahl für den jeweiligen Standort geglückt, geht es um die Pflege, sodass die Baumarten stabil weiterwachsen.“ Bewirtschaftet man den Wald nicht, wird er zu dicht, die Bäume haben zu kurze Kronen, beim nächsten Wind fallen sie um. Matitz: „Die Aufforstung einerseits, die Kulturpflege andererseits sind kostenintensiv.“

Baumarten mit Zukunftspotential Also unterstützt das Land auch Waldbesitzer, die auf Baumarten mit Zukunftspotential setzen. Welche sind das? Die Fichte einmal nicht, obwohl sie weiterhin unsere Hauptbaumart bleiben wird. „Wir forcieren die Lärche und auch die ökologisch wertvolle Tanne, experimentieren auch mit fremdländischen Baumarten wie der Douglasie.“ Außerdem laufen Projekte wie drei Saatgut-Plantagen für die Stieleiche (trockenresistenter Laubbaum). Hochwertige Jungpflanzen, an Kärnten angepasst, sind Mangelware (generell bei Laubbäumen). 

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54 advantage | Umwelt

Umwelt | advantage

Schadholzmengen durch Sturm, Schnee und Borkenkäfer in Kärnten 2.000.000

Sturm und Schnee, in Vfm

Quelle: Dokumentation der Waldschädigungsfaktoren bzw. frühere Erhebungen (nach Angaben der Bezirksforstinspektionen)

Borkenkäfer, in Vfm

500.000

1.870.330

1.800.000

450.000

1.600.000

400.000

1.656.750 354.321

331.063338.330

350.350

344.850 219.920

2020

2019

2018

2015

2014

2013

2012

2011

2010

2009

2017

199.050

102.070108.20098.160

2008

82.330

293.280

2016

281.490 206.235

2007

0

66.905

304.235 244.981 173.730

100.000

459.880

120.470

2006

200.000

150.000

113.181115.965

2005

400.000

250.000

174.006 200.000

816.550 149.715

138.625

600.000

300.000

272.338 1.144.050 237.135

Borkenkäfer [Vfm]

800.000

350.000

214.489 193.133

212.985 188.675 168.105

2004

advantage: Ist es heute noch lukrativ, einen Wald zu besitzen?

1.000.000

2003

Zwei Fragen an Christian Matitz:

296.240 280.663

1.200.000

2002

Christian Matitz ist seit 2016 Forstdirektor von Kärnten. © Privat

Sturm und Schnee [Vfm]

1.400.000

50.000 0

Christian Matitz: Wenn man nur vom Wald leben will, dann sollte man mindestens 500 Hektar bewirtschaften können. Im Nebenerwerb geht eigentlich jede Größe, wenn es sich um hauptsächlich Wirtschaftswald handelt. Es ist ökonomisch immer sinnvoll. Ein Beispiel: Habe ich nur 100 Hektar, kann ich mit einer Nutzung auch warten bis der Holzpreis passt. Der Grund für größere Waldkäufe sind aber auffällig oft auch Geldanlagen, vor allem bei den heutigen Sparzinsen. Die Rendite im Wald beträgt 0,3 bis 0,5 Prozent, sichert aber jedenfalls das Vermögen.

Ein Fitnessstudio brauchen sie nicht

Wie entwickelt sich der Holzpreis? Der Rundholz-Preis ist ein Monopolpreis der Industrie, er wird nicht von Forstbetrieben oder Waldbesitzern gesteuert. Er ist auch stark an den Ölpreis gekoppelt. Aus der Praxis: Bei Sturmereignissen fällt der Holzpreis sofort massiv, Einkäufer stoppen ihre Tätigkeit, erkundigen sich, wie viel Holz ,liegt’. Da geht der Holzpreis schon um 40 bis 50 Prozent runter. Derzeit ist der Preis für alle Rohstoffe gut bzw. er ist stark gestiegen. Das liegt daran, dass zu wenig Rundholz am Markt ist. |

C Die Schadholz-Mengen der letzten Jahre. © Grafik: Bundesforschungszentrum für Wald

G 2021 werden über 16 Millionen Euro an ­Förderungen über die Landesforstdirektion zur Auszahlung kommen. © Grafik: Land Kärnten

Deshalb wird mit Mutterbäumen aus Kärnten heimisches Saatgut gezüchtet. Matitz: „Wir in der Direktion versuchen, genügend Waldbesitzer und Forstbetriebe zu finden, die bereit sind, Waldbestände für eine Saatgut-Beerntung anerkennen zu lassen und dann auch tatsächlich zu ernten.“ Für einen klimafitten Wald der Zukunft benötigen wir ausreichend heimisches Saatgut bzw. autochthone Jungpflanzen. |

advantage durfte bei der Waldarbeit mit dabei sein. Ein Knochenjob! Und sehr gefährlich noch dazu. Konzentration ist das Um und Auf.

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Umwelt | advantage

C Transport zum zwischenzeitlichen Lagerplatz im Wald. G Geschafft: Der Baum wurde aus dem steilen Gelände gebracht. H Christoph Kutschek beim Entasten. A Bei St. Walburgen wurde geerntet und auch gleich aufgeforstet.

Beim Abtransport des Holzes ins Sägewerk © Florian Stippich

© Vanessa Pichler

E

s ist ein sonniger AprilVormittag am Christofberg in der Gemeinde Brückl. In einem Waldstück des Gutes Kulnighof – großteils mit Fichten, Tannen und Buchen „bestückt“ – tut sich was. Forstunternehmer Sandro Grundböck und Mitarbeiter Christoph Kutschek sind gerade dabei, einen Baum zu entasten. Nach dem Winter heißt es nämlich: aufräumen! Durch Windwurf und Schneebruch ist im Wald einiges zu tun. Beauftragt wurden die beiden von Förster Florian Stippich von der Waldwirtschaftsgemeinschaft (WWG) Kärnten.

Vom Wald bis ins Sägewerk Die WWG berät kleinere und mittlere Waldbesitzer zu allem, was mit Waldbe­ wirtschaftung zu tun hat. Kernaufgabe ist die Planung und Steuerung von schonender Holzernte, -transport und -vermarktung, was vor allem „betriebsferne“ Waldbesitzer gerne nutzen. „Vom Wald bis ins Sägewerk“ begleitet Stippich das Holz. Ziel ist ein ­optimaler Erlös für den Waldbesitzer und die beste Beratung, was etwa auch nachhaltige Waldpflege betrifft. Durch eine gemeinschaftliche Holzvermarktung durch die WWG wird ein höherer Erlös erzielt als beim Verkauf von Einzelmengen. Stippich achtet darauf, das richtige Holz zum richtigen Abnehmer zu bringen: „Nicht jedes

Holz passt für jedes Sägewerk.“ Stippich erklärt: „Wir beauftragen professionelle Schlägerungsfirmen, wann immer es geht regionale Unternehmer, die zum Teil auch die Waldbesitzer kennen“.

schwieriger zu beurteilen, wie der Baum fällt. Aber arbeitet man mit einer Motorsäge, kann es immer schnell gefährlich werden“, sagt Grundböck, der seit drei Jahren selbständig ist.

Gefährlicher Job

Knochenjob

Grundböck kommt aus St. Filippen, das trifft sich gut. Sein Ziel: unfallfrei und bestandsschonend arbeiten. Daher ist volle Konzentration das Um und Auf bei diesem Knochenjob. Ihre wichtigste Ausrüstung: Helm, Schnittschutzhose und sicheres Schuhwerk. Fast täglich hört man von Unfällen im Wald. Das Fällen von Laub­ bäumen sei noch gefährlicher als von Nadelhölzern. „Durch die verzweigte Krone ist es

Vieles muss händisch bzw. motormanuell (mit Motorsäge) erledigt werden. „Händische Waldarbeit wird nie aussterben“, sagt Stippich. Denn gerade bei Kleinwäldern mit geringer Erntemenge – und davon gibt es hierzulande viele – zahlt es sich aufgrund der hohen Kosten oft gar nicht aus, etwa den Harvester anrollen zu lassen. Schon ist am Christofberg der nächste Baum dran, der in steilem Gelände liegt.

Grundböck schnappt sich das schwere Seil und klettert den Hang hinauf, um den Baum zu befestigen. Er erspart sich definitiv das Fitnessstudio! Dann ist die Tiger-Seilwinde, die zwölf Tonnen Zugleistung schafft, dran. Das Duo muss jedoch noch Äste entfernen, denn diese verkeilen sich in Sträuchern und anderen Bäumen. Erst dann kann die Seilwinde den Baum vom Steilhang ­ziehen. Mit dem Traktor wird er zum Lagerplatz gezogen. 120 Hektar haben Grundböck und Kutschek am Christofberg aufzuräumen, was rund eine Woche dauert. Es werden auch einzelne Bäume entnommen, um eine Waldverjüngung zu erzielen. Alles wird mit dem Waldbesitzer vorher genau abgesprochen.

Schnelles Aufforsten Anderer Schauplatz: Bei St. Walburgen – einige Kilometer weiter – begutachtet Stippich ein abgeerntetes Waldstück, wo ­ gerade der Abtransport des Holzes ins Sägewerk stattfindet. Während der LKW ordentlich Kilometer macht, sieht man schon neue Bäumchen auf der abgeernteten Fläche. Die Aufforstung ist bereits abgeschlossen. Hier wächst ein „neuer“ Mischwald. |

WWG Kärnten Alle Informationen zu den Leistungen der WWG Kärnten: wwg-ktn.at

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58 advantage | Umwelt

Umwelt | advantage

Holzdiesel als Kraftstoff der Zukunft?

Projekt „BioBienenApfel“: Österreich soll blühen!

Holzdiesel entsteht durch eine Veredelung von Holzgas. In Österreich, so zeigt es eine Studie, wäre damit der fossile Energie-Einsatz in der Land- und Forstwirtschaft ersetzbar.

Auf Initiative der Frutura Unternehmensgruppe erfolgte der Startschuss für das Gesellschaftsprojekt „BioBienenApfel“. Jeder kann mitmachen!

Bestehender Fuhrpark nutzbar Die Herstellung von Holzdiesel (oder Holzkerosin) wird durch die „Fischer-Tropsch-Synthese“ (FT) möglich. „Treibstoffe auf Basis der angesprochenen FT-Synthese können alle Normen erfüllen und so ohne Adaptierungen eingesetzt ­werden“, erklärt Christoph Pfemeter, Geschäfts­führer des Österreichischen Biomasse-Verbandes.

Lernanlage ist geplant Die Technische Universität (TU) Wien führte 2020 eine Machbarkeitsstudie zu Holzgas durch. Das Ergebnis: Es wird die Errichtung einer Lern­ anlage für die Nutzung von

„O

Holzdiesel empfohlen. Die Bundesregierung will eine solche auch umsetzen, 30 Millionen Euro aus dem Waldfonds stehen dafür bereit. Derzeit wird an einer Ausschreibung gearbeitet. Pfemeter: „Nach dem Spatenstich einer derartigen Anlage wird es etwa zwei Jahre dauern, in weniger als zehn Jahren könnte die Technologie zur Marktreife gebracht werden.“ Aus vier Kilogramm trockenem Holz kann ein Liter ­Diesel erzeugt werden. In der TU-Studie wurde auch untersucht, wie durch Holzdiesel der fossile Energie-Einsatz in der Land- und Forstwirtschaft in Österreich komplett ersetzt werden könnte. Dafür bräuchte es neun dezentrale Holz­diesel-Anlagen und eine Holzgas-Anlage (jeweils 100 MW).

hne die Biene wäre Obst und Gemüse nicht so, wie wir es gerne essen. Rund 80 Prozent unserer Ernte von heimischen Obst- und Gemüsesorten verdanken wir der Arbeit, dem Bestäuben der Bienen“, weiß Manfred Hohensinner, Eigentümer der Frutura Unternehmensgruppe, Österreichs größtem Produzenten und Vermarkter von Obst und Gemüse. Über die Biene kam ihm vor etwa drei Jahren die Idee zu einem besonderen Gesellschaftsprojekt. Es ist eine länderübergreifende Initiative zur Schaffung von Bienen-Lebensraum in Österreich und Deutschland, die sich „BioBienenApfel“ nennt. Denn der Lebensraum von Bienen ist bedroht – durch zu wenig Blütenpflanzen, industrielle Landwirtschaft, Monokulturen oder Pestizide.

Potential ist vorhanden Und auch der dafür erforderliche Rohstoff ist vorhanden: Einerseits steigt die Menge an energetisch nutzbarem Holz (z. B. Schadholz) jährlich – und auch zukünftig – an, andererseits begünstigt dies auch der Wald-Umbau hin zu mehr Laubholz. Bei Laubholz fällt nämlich mehr Energieholz an als bei Nadelholz.

Wie läuft das Projekt ab?

90 Prozent weniger Treibhausgas-Emissionen Wenn man bedenkt, dass die größten Verursacher von Treibhausgas-Emissionen Energie und Industrie sowie der Verkehrssektor sind, ergeben sich große Chancen für Antriebsformen aus Biomasse wie eben Holzdiesel. Denn Holzdiesel weist auch um 90 Prozent geringere Treibhausgas-Emissionen auf als fossiler Diesel.

Auch im Flugverkehr Pfemeter glaubt, dass Holzdiesel künftig in der Land- und Forstwirtschaft, in kommunalen Maschinenparks, bei EinsatzFahrzeugen, aber auch im Flugverkehr zum Einsatz kommen wird. Bewährt haben sich bereits Holzgas-KWK-Anlagen für die Holzgas-Produktion, die der Wärme- und Stromherstellung dienen. Über 20 solcher Anlagen sind in Österreich bereits in Betrieb. Der nächste Schritt wird also die Produktion von Kraftstoff sein. Das Biomasse-Potential ist hier­zulande jedenfalls gegeben. |

© Pixabay/OpenClipart-Vectors

Ö

sterreich will bis 2040 klimaneutral werden. Eine entscheidende Rolle könnte dabei die Holzver­gasungstechnologie spielen. Das grundlegende Prinzip sieht man bei einem Streichholz: Zündet man es an, brennt die Flamme etwas über dem Holz. Wird Holz erhitzt, werden gasförmige Kohlenwasserstoffe frei. Sie bilden die Flamme über dem Streichholz. Diese Technologie wurde bereits im 18. Jahrhundert entdeckt und großteils von Österreichern weiterentwickelt. Das Holzgas, das entsteht, kann nach einer Gasreinigung zur Produktion von Wärme, Strom, aber auch von Kraftstoffen wie Holzdiesel oder Wasserstoff verwendet werden.

Jeder kann über www.biobienenapfel.at Samen für Bienen-Wiesen bestellen – kostenlos (solange der Vorrat reicht). Pro Päckchen, das durch die Post zugestellt wird, können zwischen 2,5 und drei Quadratmeter Bienen-Wiesenfläche entstehen. Es geht darum, mehr Lebensraum für Bienen zu schaffen. Das Ziel des Projekts: bis zu 1.200 Hektar zusätzlich als neues Zuhause für rund eine Milliarde Bienen (in fünf Jahren). Das Projekt richtet sich nicht nur an Private, sondern auch an öffentliche Einrichtungen (Gemeinden, Schulen, Vereine, soziale Einrichtungen) und auch Bio-Apfelbauern bzw. Frutura-Vertragsproduzenten sind mit an Bord. Die Bio-Apfelbauern produzieren auch den „BioBienenApfel“, den Träger der Botschaft. Einnahmen aus dem Verkauf kommen wiederum dem Projekt zugute. Manfred Hohensinner: „Ohne Biene gibt es keine Blüte und keine Nutzpflanze. Wir

Die Initiatoren Manfred und Katrin Hohensinner (vorne) mit den prominenten Unterstützern. © Philip Platzer

wollen ein Umdenken in der Gesellschaft bewirken.“ Das kostenlose Saatgut kann ausgebracht werden, wo Platz dafür ist – und wenn dieser noch so klein ist (z. B. auf dem Balkon). Schließlich sind die Bienen-Wiesen nicht nur Lebensraum für die Bienen, sondern auch für zahlreiche andere Insekten und Tiere. Frutura-Geschäftsführerin Katrin Hohensinner ergänzt: „Auf unserer Homepage kann man nicht nur Saatgut bestellen, es gibt dort auch hilfreiche Tipps und Tricks rund um die Themen Biene, Garten und Imkerei. Und eine fortlaufende Übersicht über alle teilnehmenden Flächen. Das Summen darf nicht verstummen!“ Das Saatgut, das verteilt wird, stammt natürlich aus Österreich und ist auf die regionalen Bedingungen abgestimmt. "Bio Austria Garantie" wird das Projekt auf die Einhaltung der Biodiversitätskriterien überprüfen und jährlich einen Evaluierungsbericht

erstellen. Denn für die öffentlichen Einrichtungen, die mitmachen, gibt es bei Aussaat und Pflege der Flächen genau definierte Richtlinien. Geplant sind auch Verteilaktionen des Saatguts rund um den „Tag der Biene“, den 20. Mai, durch Spar oder den ÖAMTC. |

Das Projekt Info und Saatgut-Bestellung: www.biobienenapfel.at Zahlreiche Prominente aus Politik, Sport und Gesellschaft geben den Bienen ihre Stimme, etwa: Tennis-Profi Dominic Thiem, Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel, ÖFB-Teamchef Franco Foda, Othmar Karas (Vize-Präsident des Europäischen Parlaments), Doppelweltmeisterin Elisabeth Görgl, Topmodel Charlott Cordes, Steiermarks Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer oder NHL-­ Eishockeyspieler Marco Rossi.

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60 advantage Gesundheit

Gesundheit | advantage

HOLZ: Genial gesund Das Human Research Institut für Gesundheitstechnologie und Präventionsforschung untersucht in verschiedenen Studien die Auswirkungen von Holz als Einrichtungsmaterial auf den Menschen. Das Resultat: Holz tut nicht nur Körper und Seele gut, sondern auch dem Herzen.

taucht ein in die Welt der Bäume. Wir suchen ihre Nähe und tanken ihre Kraft.

Holz als Stress-Vermeider? Ganz fernab des mystischen Zaubers des Waldes, ohne die metaphorischen knorrigen Gestalten und das unendlich-satte Grün: Was steckt eigentlich im Material des Baumes? Wie viel Kraft hat ihr Holz, wenn es in unserer Welt zum Einsatz kommt? Lange schon kennt man die positiven Eigenschaften der Zirbe – doch mittlerweile weiß man, dass es nicht nur das Zirbenholz ist, das nachweislich Auswirkungen auf unseren Körper hat. Forscher des Human Research Instituts wollten beispielsweise wissen, inwiefern sich eine Inneneinrichtung aus

Holz positiv auf Lernverhalten und Wohlbefinden von Schülern auswirkt. Dazu wurden im Zuge der Renovierung der Hauptschule im Ennstal zwei Klassenräume ausschließlich mit Tannen-, Fichten- und Zirbenholz ausgestattet und über ein ganzes Schuljahr intensiv beobachtet: Die Forscher verglichen Herzschlag und Vagustonus von Schülern der beiden Holzklassen mit denen der Standardklassen. Pro Klasse nahmen jeweils zehn Schüler teil, jeden zweiten Monat wurde in einem 24-Stunden-EKG ihr Herzschlag gemessen. Und das Ergebnis ist bemerkenswert: Bei gleicher Konzentrations- und Notenleistung benötigten die Schüler der Holzklassen im Durchschnitt 8.600 Herzschläge weniger pro Tag als ihre Kammera-

den in den Standardklassen. Außerdem wiesen sie einen höheren – für das Herz günstigen – Vagustonus auf. Der Vagustonus spielt in der Medizin eine wichtige kardioprotektive Rolle: Er schützt unser Herz nämlich vor Infarkt und Schädigung.

Projekt Fichtenholz

© Unsplash

T

ief im Wald, den Bäumen nahe, fühlen wir uns wohl. Wir tanken Kraft, können frei atmen, können sein. Und es passiert nicht selten, dass uns beschützt von riesigen Baumkronen die Ehrfurcht vor den uralten Giganten packt. Welche Geschichten würden sie erzählen? Wie viele Jahre thronen sie schon hier, jeder für sich, an ein und derselben Stelle? Werden sie uns Menschen überdauern? Ja, werden sie. Diese einzigartige Energie zwischen den imposanten Riesen ist spürbar, selbst die Kommunikation unter ihnen ist inzwischen wissenschaftlich belegt. Es ist längst kein befremdliches Bild mehr, wenn jemand mitten im Wald seine Arme um einen Baumstamm legt, ein und ausatmet. Der Mensch

Eine weitere Studie befasste sich speziell mit dem Holz der heimischen Fichte. Hier wurde nachgewiesen, dass sich ein mit massiver Fichte ausgestatteter Raum positiv auf die Konzentrationsleistung von Menschen auswirkt. Subjektiv erlebten die rund 50 Testpersonen die mentale Belastung im Vollholz-Raum als weniger beanspruchend als im Holzimitat-Raum. Wieder war die Herz-

rate im Vollholz-Raum niedriger, der herzgünstige Vagustonus höher. Das Berühren von raumwarmem Aluminium, kühlem Plastik und rostfreiem Stahl verursacht eher Stressreaktionen im Körper, was sich in anderen Studien an einer Erhöhung des Blutdruckes zeigte. Das Berühren einer Holz­ oberfläche dagegen rief eine solche Reaktion nicht hervor, im Gegenteil: Holz gibt Menschen ein Gefühl von Geborgenheit und Wärme.

Die gute alte Zirbe Um die Auswirkungen von Zirbenholz auf die Belastungs- und Erholungsfähigkeit zu untersuchen, wurden 30 Erwachsene in einem Zirbenholzzimmer und einem iden-

tisch gestalteten Holzdekorzimmer mit Hilfe hochauflösender EKG-Rekorder beobachtet. Im „Zirben-Zimmer“ konnten sich die Testpersonen schneller von körperlichen und mentalen Belastungssituationen erholen. Das äußerte sich in einer niedrigeren Herzrate sowie einem beschleunigten vegetativen Erholungsprozess. Nach der reduzierten Herzfrequenz im Tagesverlauf zeigte sich anschließend auch eine bessere Nachterholung. Die Testpersonen sparten im Durchschnitt 3.500 Herzschläge pro Tag. Das entspricht etwa einer Stunde Herzarbeit. Dem ist wohl nichts hinzuzufügen. Außer, dass uns die Riesen des Waldes nicht nur Wohlgefühl schenken, sondern auch messbare Gesundheit. In ihrer und unserer Welt. |

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62 advantage | Gesundheit

Gesundheit | advantage

——— Gastkommentar ———

Startschuss für betreubares Wohnen in Finkenstein, u. a. mit Hilfswerk-GF Horst Krainz (2. v. l.) und HilfswerkPräsidentin Elisabeth Scheucher-Pichler (2. v. r.)

von der Diplomierten Gesundheitsund Krankenpflegerin Brigitte Pekastnig

Selbständig und doch nicht allein

HiZ – Hauskrankenpflege im Zentrum: ein nachhaltiges Projekt in Kärnten

Wenn Sie gerne mit Gleichgesinnten in einer betreubaren Wohnung leben möchten, hat das Hilfswerk Kärnten das richtige Angebot für Sie.

I

Mitarbeitende der mobilen Pflegedienste absolvieren eine Schulung in der Betreuung von Schwerstkranken und Sterbenden.

Daheim betreut werden Das Ziel des Projektes ist es, über Maßnahmen der Organisationsentwicklung und Fortbildung die Mitarbeitenden der Hauskrankenpflege in ihrer Arbeit mit schwerkranken und sterbenden Menschen zu unterstützen und die Zusammenarbeit mit zentralen Stakeholdern in der Betreuung zu verbessern. Durch das Projekt soll der Wunsch der Menschen, zu Hause betreut zu werden und auch zu Hause versterben zu können, stärker als bisher Realität werden.

Workshops zu Hospiz Dazu ist es aber für Mitarbeitende der mobilen Pflegedienste grundlegend, eine Schulung in der Betreuung von Schwerstkranken und Sterbenden zu absolvieren. Im Rahmen des Projektes HiZ erhalten 80 Prozent aller

© Hilfswerk Kärnten | ANZEIGE

Mitarbeitenden der teilnehmenden Träger die Möglichkeit, in Form von Workshops ein Basiswissen im Bereich Hospiz und Palliative Care zu erlangen.

n den eigenen vier Wänden in Ruhe alt werden – das wünscht sich fast jeder von uns. Mit der Wohnform des betreubaren Wohnens ist dies sehr komfortabel möglich. „Betreubares Wohnen bedeutet, dass man selbständig in seiner eigenen Wohnung lebt und gleichzeitig einen raschen und unkomplizierten Zugang zu verschiedenen Formen der Alltagsunterstützung hat“, erklärt Hermine Pobatschnig, Pflegedienstleiterin des Hilfswerks Kärnten. Mit einer Alltagsmanagerin werden individuelle Anliegen besprochen. Im Haus gibt es auch einen Gemein-

schaftsraum für Kaffeestunden, Feste, Spiele-­ Nachmittage etc. Man trifft Menschen mit ähnlichen Lebensumständen, was ein Gefühl von Gemeinsamkeit schafft. Das Hilfswerk Kärnten bietet betreubares Wohnen derzeit an sechs Standorten – zwei in Klagenfurt, in Wolfsberg, Villach, Liebenfels und Friesach. Ein besonders innovatives Wohnprojekt entsteht derzeit in Finkenstein: 24 betreubare Wohneinheiten mit großzügigem Gemeinschaftsraum und angeschlossenem Seniorentageszentrum. Das Projekt soll Ende 2022 fertig sein. |

Angebot Betreubares Wohnen: Alltagsmanager als Ansprechpartner, Organisation von regelmäßigen Bewohner-Treffen, Notruf-Telefon, Beratung und Unterstützung bei kleinen Hausarbeiten, gemeinsame Aktivitäten (Feste, Ausflüge etc.), Beratung und Vermittlung mobiler Pflege-Angebote und Betreuung. Zusätzliches Angebot (kostenpflichtig): mobile Pflege und Betreuung, Pflege-­ Hilfsmittel, Menüservice/Essen auf Rädern, Friseur und Fußpflege, weitere Angebote auf Anfrage. Ansprechpartnerin: Hermine Pobatschnig – 05 05 44 – 50 10

Krise verstärkt Notwendigkeit Obwohl es ab März 2020 ein sehr herausforderndes Projektjahr wurde, da Covid-19 im Projektverlauf vieles durcheinander gebracht hat, spürt man nach wie vor unter den Projektbeteiligten den Zusammenhalt und die Motivation, sogar verstärkt, weil alle noch mehr davon überzeugt sind, wie notwendig, wichtig und unterstützend Hospiz und Palliative Care in der Hauskrankenpflege im normalen Arbeitsalltag sind – und verstärkt in der ­Krisensituation. |

BETREUBARES WOHNEN Im eigenen zu Hause liebevoll und professionell betreut. In den eigenen vier Wänden zu leben und alt zu werden, auch, wenn man den Alltag ganz alleine nicht mehr meistern kann, das ist möglich: Das Hilfswerk Kärnten bietet an 6 Standorten in Kärnten Betreubares Wohnen an!

Infos HiZ – Hauskrankenpflege im Zentrum Projektträger: Kärntner Landes­ verband von Hospiz- und Palliativeinrichtungen Projektleitung: DGKPIN Brigitte Pekastnig – Projektkoordination: Mag.a (FH) Anita Freithofnig-Aigner Kontakt: office@klv-hospiz.at – 0664/840 36 82

Man lebt selbständig in der eigenen Wohnung – unterstützt durch ein Alltagsmanagement und unkompliziertem Zugang zu verschiedenen Formen der Unterstützung. © Rotes Kreuz Kärnten

„HiZ – Hauskrankenpflege“ im Zentrum hat am 1. Jänner 2019 begonnen und ist ein österreichweites Projekt von Hospiz Österreich gemeinsam mit den Projektverantwortlichen aus den Bundesländern Kärnten, Oberösterreich, der Steiermark und Vorarlberg. Verantwortlich sind die landeskoordinierenden Hospiz- und Palliativ-Organisa­ tionen aus den jeweiligen Bundesländern. In Kärnten nehmen zehn Träger mit insgesamt 19 Stützpunkten der mobilen Pflege teil.

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Rufen Sie uns an – wir beraten Sie gerne! Hilfswerk Kärnten

8.-Mai-Straße 47 | 9020 Klagenfurt am Wörthersee | T 05 0544-00 | E office@hilfswerk.co.at

www.hilfswerk-ktn.at


64 advantage | Gesundheit

Leben advantage

K

eine Sorge. Patienten werden auch in Zukunft auf die persönlichen Kernkompetenzen von Ärzten, Therapeuten und Pflegepersonal vertrauen können. Sie werden niemals durch künstliche Intelligenz ersetzt. Aber es ist doch eine große Errungenschaft, wenn neue technologische Möglichkeiten die Rolle des Patienten im System verändern und damit auch seinen Blick auf das Gesundheitswesen schärfen. Nach dem Digitalisierungsprozess in den Abteilungen haben wir nun unter strikter Einhaltung der Datensicherheit die nächsten Schritte gesetzt.

PRM. Patient Relationship Management – Die digitale Verbundenheit mit dem Patienten. Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur innovativen Gesundheitsdrehscheibe in der Region Mittelkärnten. PRM soll die Patienten dabei unterstützen, effektiver an ihrem Genesungsprozess teilzunehmen. Dies steigert nicht nur die Patientenzufriedenheit, sondern stärkt auch die Bindung zum Krankenhaus und sichert die Wahrnehmung als kompetenter und verlässlicher Lebensbegleiter. Mit dem österreichischen Unternehmen PCS Professional Clinical Software wurde also ein maßgeschneidertes System entwi-

ckelt, welches den direkten Kontakt mit dem Patienten auf sein Mobiltelefon oder per E-Mail sicherstellt. Kurzum: Möglichkeiten werden geboten, um mit Patienten dort in Dialog zu treten, wo sie gerade sind. Dieser digitale Dialog beinhaltet zum aktuellen Zeitpunkt die organisatorischen Bereiche wie: Terminvergabe – Vorgeschlagene Termine können bequem digital bestätigt oder abgesagt werden. Memofunktion inklusive. Vorbereitung – Individuell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt, wird relevantes Informationsmaterial zur Verfügung gestellt. Anmeldung – Nach selbiger ist der Patient im System verankert und kann notwendige Unterschriften auch digital leisten. Aufenthalt – Die digitale Patientenakte steht allen am Genesungsprozess Beteiligten am „Point of Care“ jederzeit zur Verfügung. „Touch your Meal“ – In Planung befindet sich die Möglichkeit, Menüs täglich digital auswählen zu können. Nachsorge – Wir unterstützen die Patienten nach ihrem Aufenthalt durch für sie relevante Informationsmaterialien, die den Genesungsprozess positiv beeinflussen. Detto eruieren wir mittels Fragebogen die Zufriedenheit, um rasch auf Fehler reagieren zu können. Alles bequem am „Datenhighway“. | Ein gut eingespieltes Team in der digitalen Welt des Friesacher Krankenhauses: Friedrich Rainer (DOKH Applikations­ experte), Ernst Irrasch (DOKH IT-Leiter), Corina Gindl-Daniel (PCS Sofware Engineer), Roland Jank (PCS Projektleiter). © Weiss

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„Die digitale Verbundenheit mit unseren Patienten rundet unsere achtsame Beziehung auf menschlicher Ebene perfekt ab.“ Dipl.-KH-Bw. Günter Staber, MSc, Verwaltungsdirektor im DOKH

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Als Beispiel für Pfahlbauten im Alpenraum die neuen Nachbauten aus Fiave.

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© Ufficio Stampa della Provincia autonoma di Trento

www.dokh.at Medizinische Abteilungen. Innere Medizin und Akutgeriatrie, Orthopädie und Traumatologie/Unfallchirurgie, Anästhesiologie und Intensivmedizin, Chirurgie, Radiologie 18 Ambulanzen. Intern, chirurgisch, unfallchirurgisch. Von Hand- bis Schilddrüsen­ambulanz, Mitglied im TraumaNetzwerk Kärnten/Osttirol Angebote. U.a. Physio mit TherapieHallenbad, Klinischer Sozialdienst, Seelsorge, Komplementärmedizin, Remobilisation mit mobilen Teams in häuslicher Pflege, Spezialgebiet Wundmanagement, Kinderbetreuung und neue Sonderklassezimmer in Umsetzung Zeitnahe, ambulante MRT-­ Untersuchungen für alle ÖGKVersicherten mit Überweisung. Abrechnung erfolgt direkt mit der Krankenkasse. Ausbildung. Zertifiziertes Lehrkrankenhaus für Medizinstudenten

Hier spielte Holz V vor 6.000 Jahren eine große Rolle Vor zehn Jahren wurden die „Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen“ zum UnescoWeltkulturerbe. Eine Fundstätte liegt im Keutschacher See. Ihr Erhalt ist oberstes Ziel des Kuratoriums Pfahlbauten. ANZEIGE

Digitalisierung ist die wahre Revolution des 21. Jahrhunderts – Prozesse werden immer stärker automatisiert und damit zur Routine. Ein Trend, vor dem wir im Gesundheitswesen Respekt haben und ihn mit Argusaugen beobachten. Prozesse, Patientenkommunikation, Organisation und auch Strategien müssen sich dem technologischen Wandel anpassen. Wir sind dabei!

© Jannach

Krankenhaus 4.0 Next Step

or rund 6.000 Jahren gab es mitten im Keutschacher See – vermutlich auf einer kleinen Insel – eine Gruppe von Gebäuden, die heute als älteste bekannte Pfahlbau-Siedlung in Österreich gilt. 111 Pfahlbau-Stätten in sechs Ländern zählen zum Unesco-Weltkulturerbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“. Gefunden wurden allerdings über 1.000 solcher Siedlungen, eine ähnlich alte gibt es auch im benachbarten Hafnersee. Am 27. Juni 2021 wird das zehnjährige Jubiläum der Eintragung in der Unesco-Welterbe-Liste gefeiert. Gefunden wurde die jungsteinzeitliche Stätte im Keutschacher See bereits im Jahr 1864 vom Geologen Ferdinand Hochstätter. Heute ist das Kuratorium Pfahlbauten für das Management des Welterbes zuständig, in Kärnten ist Lieselore Meyer die Ansprechpartnerin. 

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66 advantage | Leben

Leben | advantage

E E in Taucher beim Anbringen der Erosionsschutzmatten. © Kuratorium Pfahlbauten B So sehen die Pfähle im Keutschacher See aus. © Kuratorium Pfahlbauten

F N icht nur Keramik wurde im Keutschacher See gefunden, auch Hüttenlehm, Knochen, pflanzliche Reste und Holzkohle. © Landesmuseum Kärnten

Bedeutsamkeit für Meyer und ihre Kollegen gar nicht so einfach. „Wichtig ist uns, die regionale und lokale Bevölkerung für das Welterbe zu begeistern. Denn sie ist es, die auch zu dessen Erhalt beiträgt.“ In Keutschach hat sich bereits ein eigener Verein gegründet, der das Bewusstsein für die Pfahlbauten in der Gemeinde stärkt und einen eigenen Pfahlbau-Garten in Keutschach angelegt hat.

Bei Kindern ansetzen

Pfahlbauten im Keutschacher See Die Fundstätte in Keutschach ist eine besondere, denn nur selten werden Pfahlbauten mitten in einem See gefunden. Was weiß man über sie? In dem kleinen Dorf, 65 mal 30 Meter groß, dürften 30 bis 50 Menschen gelebt haben. Ihre Hütten waren aus Holz gebaut, die auf relativ dünnen Pfählen (ca. 15 Zentimeter dick) standen. 1.684 solcher Pfähle wurden im See gefunden. Die erhaltenen Holz-Bauteile belegen, dass die Menschen damals schon unglaubliche Fertigkeiten in der Holzbearbeitung hatten.

Die Pfahlbau-Bewohner waren Jäger und Sammler, aber bewirtschafteten auch schon erste Ackerflächen und hielten Nutztiere (Ziegen, Schafe, Schweine). Außerdem hatte der Fischfang einen hohen Stellenwert. „Die Pfahlbau-Menschen haben damals ihre Umwelt stark verändert, sie genutzt und Abfälle hinterlassen. Das Insel-Dorf im Keutschacher See dürfte 200 Jahre lang bewohnt worden sein, es ist aber noch so viel unbekannt“, sagt Meyer. Offene Fragen sind etwa: Wie wurden die Menschen begraben? Wie haben die Häuser genau ausgesehen?

Fokus lag auf Laubhölzern „Die Steinzeit könnte man eigentlich als Holzzeit bezeichnen“, spricht Meyer an, dass der Werkstoff Holz für den Hausbau, für Werkzeuge und Waffen verwendet wurde. Sogar ein hölzerner Angelhaken aus Fichte wurde im Keutschacher See gefunden. Für den Pfahlbau wurden damals vor allem Laubhölzer genutzt – Eiche, Erle, Rotbuche, Pappel, Linde und Esche. Größere im See

liegende Eichen-Stämme gaben Aufschluss über das Alter der Siedlung durch die ­Jahresring-Datierung (Dendrochronologie). Durch das Messen der Breiten der Jahresringe kann das Fälljahr eines Baumes bestimmt werden. Das Muster von breiten und schmalen Ringen zeigt den Wechsel von klimatisch guten und schlechten Jahren. Durch den Vergleich mit Serien von Jahresringen anderer Hölzer bekannten Alters, die in der gleichen Region gewachsen sind, kann bestimmt werden, wann der Baum gefällt wurde. Wofür die Eichen-Stämme einst gedacht waren, ist nicht bekannt. „Vielleicht sind es Überreste von unfertigen Einbäumen“, schätzt Meyer.

Matten sollen Welterbe schützen Regelmäßig wird im Keutschacher See ein Monitoring durchgeführt und der Zustand der Pfahlbauten mit Fotos und Videos dokumentiert, die Ausdehnung der Kulturschicht vermessen und der Erosionsmarker abgelesen. Im Herbst sollten die Forschungs-

taucher wieder vor Ort sein. Im Vorjahr wurde damit begonnen, einen Teil der Fundstätte mit Erosionsschutzmatten aus Naturmaterialien abzudecken, um die Kulturschicht zu schützen. Da bisherige Ergebnisse vielversprechend sind, soll das heuer fortgesetzt werden.

Sensibles Gebiet

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„Die Steinzeit könnte man eigentlich als Holzzeit bezeichnen.“ Lieselore Meyer, Kuratorium Pfahlbauten —————————————

Nicht nur Erosion stellt eine Gefahr für die Pfahlbauten im Keutschacher See dar. Auch der Zander ist ein Störenfried, denn wenn er seine Laichgruben anlegt, wedelt er mit den Flossen die Kulturschichten frei. Weitere Gefahren gehen von Fischern aus. „Daher ist es verboten, das Gebiet mit dem Boot zu befahren bzw. zu ankern und zu angeln. Es herrscht Tauchverbot und man darf nicht hinschwimmen und dort rasten.“ Schließlich liegt die Fundstätte nur rund 1,5 Meter unter der Wasseroberfläche.

Bewusstsein stärken Da das Welterbe versteckt im See liegt und man es nicht sieht, ist die Vermittlung seiner

In Klagenfurt arbeitet Meyer mit Schul­ kindern am Thema. Möglich macht das eine Kooperation mit der „wissenswertwelt“. Beim „Blue Cube“ am Südring wurde 2019 ein Pfahlbau-Garten angelegt, der immer weiter wächst. Der Garten beheimatet Pflanzen und Wildfrüchte, die in der Stein- und Bronzezeit von den Menschen gesammelt und angebaut wurden. „Gemeinsam mit Kindern arbeiten wir dort an der Gestaltung einer grünen Oase, an einem Rückzugs­ gebiet für Tier und Mensch. Gleichzeitig wird das Welterbe vermittelt.“ Es gibt Workshops zu den Pfahlbauten, zum Garteln und es wird auch vor Ort gearbeitet, getöpfert, Schmuck und Instrumente aus Naturmaterialien hergestellt etc. Es entstand schon ein Video, wie der Garten entsteht und heuer werden die Schüler dazu bloggen. 2019 erhielt man für das Gartenprojekt den „Brennnessel-Preis“ von „Blühendes Österreich“. |

Infos 2021 neu erschienen ist eine Broschüre zu den Pfahlbauten im Keutschacher See. Sie ist beim Kuratorium Pfahlbauten in deutscher und slowenischer Version erhältlich. Mehr: www.pfahlbauten.at

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68 advantage | Leben

Leben | advantage

——— buchtipps ———

Manuela Macedonia Verlag Ecowin ISBN-13 9783711002723 Neurowissenschaftlerin Manuela Macedonia erläutert den Einfluss gesunder Ernährung auf die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns. Sie kombiniert dabei Erkenntnisse aus der Gehirnforschung und der Ernährungswissenschaft – auf humorvolle Art. Sie geht auch darauf ein, dass bereits vor der Geburt die Weichen für die Hirnentwicklung gestellt werden (Ernährung in der Schwangerschaft). Einfach erklärt die Autorin, warum wir Süßes so mögen, warum die mediterrane Küche besser abschneidet als die westliche Diät und warum Fasten dem Gehirn guttut. Welche Vitamine und Spuren­elemente helfen dem Denkapparat? Wie kann man mit richtiger Ernährung Demenz vorbeugen? Auch solche Fragen werden beantwortet.

„Gefangener 2959. Das Leben des Heinrich Maier“

Auch bei Mercedes-Benz Kaposi in Klagenfurt macht sich eine verstärkte Nachfrage nach E- und Hybrid-Fahrzeugen bemerkbar.

Bernhard Kreutner Verlag Ecowin ISBN-13 9783711002532 Wie ein katholischer Priester sich den Nationalsozialisten entgegenstellte ... Heinrich Maier war Kaplan in Wien. Nach dem „Anschluss“ 1938 wusste er schnell: Er würde sich dem NS-Regime nicht beugen. 1940 schloss er sich einer konservativen Widerstandsgruppe an, die strategische Informationen an die Alliierten weitergab. Maier wurde festgenommen, verhört, gefoltert, ins Konzentrationslager Mauthausen gebracht und am 22. März 1945 enthauptet. Trotzdem verlor er seinen Glauben nie. Kreutner hat die Biografie dieses starken Mannes fundiert recherchiert. Das Nachwort im Buch stammt von Michael Köhlmeier.

S

eit dem Sommer 2015 ist das Autohaus Kaposi autorisierter Vertriebsund Service-Partner für Mercedes-Benz PKW und smart am Standort Klagenfurt. Im November 2017 eröffnete dazu auch das neu gebaute Auto­ haus für die Marke Mercedes-Benz in der Lodengasse 25 (Ecke Südring). Seit Anfang dieses Jahres gibt es mit Gernot Hönigmann – vorher Verkaufsleiter für Nutzfahrzeuge am Kaposi-Standort Grafenstein – einen neuen Niederlassungsleiter. Gemeinsam mit Verkaufsleiter Klaus Tengg ist Hönigmann für die Steuerung des Vertriebs verantwortlich. Weiters fällt die Leitung des gesamten ­ Kundendienstes in den Aufgabenbereich ­ von Gernot Hönigmann.

© Verlag Ecowin

„Iss dich klug! Und dein Gehirn freut sich“

Bestes Service bei Mercedes-Benz Kaposi

Peter Kaiser Landeshauptmann von Kärnten

Wir machen Kärnten zur familien- und kinderfreundlichsten Region Europas! kaernten.spoe.at

© Vanessa Pichler | ANZEIGE

Engagiertes Team Betritt man das Autohaus, bemerkt man sofort den Teamgeist bei Mercedes Kaposi. Rund 30 langjährige und auch neue, motivierte Mitarbeiter – bestens ausgebildet – kümmern sich um die Wünsche der Kunden in allen Belangen – vom Kundendienst bis hin zum Neuwagen- und Gebraucht­wagenVerkauf. Oberstes Ziel ist die höchstmög­ liche Kundenzufriedenheit.

Neuerscheinungen Der Mercedes-Benz-Partnerbetrieb bietet

die komplette Mercedes-Benz-Produktpalette. Von jeder Fahrzeugklasse stehen vor Ort Fahrzeuge für eine Probefahrt zur Verfügung – für Privat- wie Firmenkunden. Gemeinsam mit Geschäftsführer Norbert Laure und mit der Schwesterfirma Ford Kaposi (Verkauf von Ford-PKW und leichten Nutzfahrzeugen, Service-Vertrag für VolvoPKW) wird hier das Portfolio umfangreich abgedeckt. Heuer neu im Autohaus findet man die neue S-Klasse sowie seit April den neuen EQA, die Elektro-A-Klasse. Auch bei Kaposi zeichnet sich ein Vormarsch von E-Autos und Hybrid-Fahrzeugen ab. Reichweiten werden ständig verbessert. So erscheint im Herbst 2021 der neue Mercedes EQS mit einer Reichweite von bis zu 770 Kilometer. „Im heurigen Sommer können sich die Kunden außerdem auf die neue C-Klasse freuen“, verrät Hönigmann, der auch noch einen Tipp auf Lager hat: „Vor allem für SUV-­Lagermodelle gibt es bis 1. Juli 2021 noch den NoVA-Vorteil.“ Ab diesem

E Gernot Hönigmann ist neuer Niederlassungsleiter bei Mercedes-Benz Kaposi. C Ein Teil des etwa 30-köpfigen Teams von Mercedes-Benz Kaposi in Klagenfurt.

Datum wird die Normverbrauchsabgabe schrittweise bis 2024 erhöht.

Neues Nutzfahrzeug-Zentrum Während in Klagenfurt der Fokus auf Mercedes-PKW liegt, konzentriert man sich am Standort Grafenstein auf die MercedesNutzfahrzeuge. Noch heuer geht im Wirtschaftspark Poggersdorf das neue Nutzfahrzeug-Zentrum für leichte Nutzfahrzeuge und LKW in Bau. |

Kontakt Mercedes-Benz Kaposi Ecke Südring / Lodengasse 25 9020 Klagenfurt T: +43 (0)463 42 200 E: mercedes@kaposi.at kaposi.at

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GEMEINDEBLICK

70 advantage | Leben

WIRTSCHAFT, KEIT NACHHALTIG B UND LIE E

advantage

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——— Blick in die Gemeinden ———

Erfolgreich durch Soziale Nachhaltigkeit Soziale Nachhaltigkeit gilt neben der Ökologie und der Ökonomie als eine oft stark vernachlässigte Säule im Nachhaltigkeitsdreieck.

Spatenstich für Wohnverbund Griffen

Erstes inklusives Tageszentrum Österreichs

Der Bedarf an Wohnlösungen für Menschen mit Behinderung steigt, was das Land zum Handeln zwingt. Es hat einen Ausbau-Plan für Wohnplätze für Menschen mit Beeinträchtigung erstellt. Bis 2023 sind 32 Projekte mit rund 265 Wohnplätzen geplant, in allen Bezirken. Für eines dieser Vorhaben, einen Wohnverbund in Griffen, erfolgte nun der Spatenstich. In Griffen entstehen 16 Wohnplätze – acht in Vollbetreuung, also Nachtdienst inbegriffen, sechs teilbetreute Plätze und zwei „Trainingswohnungen“ als Übergang zum selbständigen Wohnen. Realisiert wird das Projekt von der gemeinnützigen Bauvereinigung Drau Wohnbau mit Mitteln der Wohnbauförderung. Die Kosten belaufen sich auf drei Millionen Euro. 2023 soll der Wohnverbund eröffnet werden. Geht der Bau zügiger voran, könnte es schon im Herbst 2022 soweit sein. 15 Mitarbeiter von autArK (Träger-Organisation) werden in Griffen beschäftigt sein. © Büro LH-Stv. Prettner

Die erste inklusive Tagesstätte Österreichs wurde in Brückl eröffnet. Das besondere Angebot: flexible Betreuungsmöglichkeiten. Das Tageszentrum in Brückl ist für 25 Menschen gedacht – für ältere, pflegebedürftige oder auch beeinträchtigte Personen. Bei der Realisierung geholfen haben private Investoren, konkret die Eigentümer-Gemeinschaft Familie Rotschnig. Auch Mittel aus dem Görtschitztalfonds sind geflossen. Zehn Mitarbeiter der Träger­organisation autArK werden in Brückl beschäftigt – Gesundheits- und Krankenpflege-Personal, Behinderten-Pädagogen, Sozial­pädagogen und Animateure. autArK-Geschäftsführer Andreas Jesse: „Das Besondere dieses Tageszentrums sind nicht zuletzt die flexibel gestaltbaren Öffnungszeiten: Sie richten sich nach dem Bedarf der Tagesgäste. Ansonsten wären die fixen Zeiten von Montag bis Donnerstag, jeweils von 8 bis 16 Uhr, und freitags von 8 bis 13 Uhr.“ © Büro LH-Stv. Prettner

Sagamundo Döbriach investiert 70.000 Euro

Lakeside Park erhält Mobilitätsknoten

Seit September 2020 gibt es die Förderoffensive „Kärntner Ausflugsziele“ des Landes. Der Fördertopf ist mit einer Million Euro dotiert, unterstützt werden Maßnahmen in Richtung Saisonverlängerung, also die Schaffung neuer Infrastruktur oder Modernisierungen. Dies nützt nun der Tourismusverband (TVB) Radenthein für das „Sagamundo – Haus des Erzählens“. 70.000 Euro werden investiert, vom Land (Tourismusreferat) werden 50 Prozent gefördert. Aufgrund vieler ausländischer Gäste werden die Homepage und Audioprogramme auf Englisch, Holländisch und Italienisch übersetzt. Weiters werden Erzähl- und Filmstationen zum Thema Bergbau modernisiert, für die Saison 2022 will man außerdem E-Ladestationen installieren. 2022 wird außerdem ein Bergmann-Weg eingerichtet – mit Schaukeln, Foto-Points und Erzählstationen. 2021 kommen Modernisierungen in den Indoor-Bereichen an die Reihe, 2022 jene im Outdoor-­ Bereich. © Büro LR Schuschnig

Die KMG Klagenfurt Mobil GmbH auf der einen Seite, die Lakeside Science & Technology Park GmbH auf der anderen: Zwischen diesen Partnern wurde der Dienstbarkeitsvertrag für die Errichtung eines Mobilitätsknotens im Westen der Stadt unterschrieben. Ziel ist eine bessere Anbindung an den öffentlichen Personen-Nahverkehr für Mitarbeiter im Lakeside Park und in der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (natürlich auch für Studierende). Geplant ist eine zusätzliche Straßen-Anbindung – nur für den öffentlichen Personen-Nahverkehr. Dafür wird der östliche Teil des Lakeside Parks an die Kranzmayerstraße angebunden. Zusätzlich sollen weitere Mobilitätsangebote entstehen – E-CarSharing, E-Ladestationen, Next-Bike-Stationen für Fahrräder, E-Bikes und Cargo-Bikes oder versperrbare Fahrrad-Boxen. Und auch Paket-Boxen für kontaktloses Empfangen und Versenden von Paketen rund um die Uhr sind geplant. © Helge Bauer

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ie zielt grundsätzlich gemeinsam mit ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit konkret auf eine zukunftsgerichtete Gesellschaft ab und beschreibt somit die gesellschaftsrelevante Komponente der Nachhaltigkeit. Sie soll eine stabile Gesellschaft ermöglichen, an welcher alle Mitglieder teilhaben können. Arbeits- und Menschenrechte sollen weit über die Generationen hinweg gewährleistet sein. Nachhaltigkeit in Unternehmen betrachtet somit nicht nur eine Frage der Wirtschaftlichkeit und die umgesetzten Ziele hinsichtlich ökologischer Themenbereiche,

sondern ebenso der gelebten Unternehmenskultur. Einerseits setzt diese bei den für den/die MitarbeiterInnen gesetzten Maßnahmen und Rahmenbedingungen für deren Arbeitseinsatz an. Andererseits setzt sie auch auf umgesetzte interne Nachhaltigkeit und somit gelebten Werte innerhalb eines Unternehmens. Wenn eine Unternehmenskultur gepflegt wird, welche fair und respektvoll auf Mit­ arbeiter designt wird, fördert dies nachweislich deren Engagement und den Produktivitätsfaktor Kommunikationsfähigkeit und Kooperationsbereitschaft. Unternehmer und Consulter Ulrich Dolde hat in seinem Buch

Christine Plazotta, Wirtschafts­ trainerin und Coach @ Plazotta

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„Bei allem, was man tut, das Ende zu bedenken, das ist Nachhaltigkeit.“ Eric Schweitzer ————————————— „Wirtschaft und Liebe“ diesen Gedanken weitergeführt und schreibt: „Die Art und Weise, wie Menschen miteinander umgehen, ist praktizierte Liebe. Und wo sie fehlt, leidet zuerst der Mensch, schlussendlich ­ auch die Produktivität.“ Heute, als auch zukünftig, wird soziale Nachhaltigkeit ein bedeutendes Standbein des wirtschaftlichen und sozialen Erfolgs moderner Unternehmen darstellen. |

T G Ä R G T N T U T O R TWOR N A R VE

e ihr R A LI h t e n si Mi t E c ö N E m G halb n? DE R DS BEI m Herzen, des haltig anlege s über N O F E h G a nac it un en ALTI N AC H H g t I h r e n K u n d s ve r s i c h e r u n g e n S i e j e t z t m u p a s s e n d na en e ch t lie Umwel bei ihrer Leb nau das. Spr re Kunden ge e g Ih ch Geld au ali können sie palet te, damit r s e d n n der Ge chhaltige Fo gen. na sor u n s e r e t e r e s s e n vo r n I n zu ihre ALI.AT G E NE R

IE S M U ’S T H E G UNS


72 advantage | Leben

Investitionen für Generationen Alexander Tischler ist Experte für Seeimmobilien in Kärnten. Für ihn ist das Leben rund um die Seen des Südens neben seiner einzigartigen Kostbarkeit auch noch eine Investition über Generationen: Neue Projekte am Ossiacher See, Millstättersee, Faaker See und auch in der Villacher City versprechen lebenslangen Urlaub zu Hause. Ein Leben auf der Sonnenseite Kärnten und speziell die Regionen um die Seen des Südens werden als Arbeits- und Wohnort immer beliebter. Umgeben von der sauberen Luft Kärntens und dem glasklaren

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„Mir liegt viel daran, unseren Kunden die Möglichkeit zu geben, sich auf die wichtigen Dinge im Leben zu konzentrieren.“ —————————————

Alexander Tischler ist Experte für hochwertige Seeimmobilien in Kärnten.

Wasser findet man unvergleichliche Ruhe und Erholung. „Ich bin mir sicher, dass es wichtig ist, in einer gesunden Umgebung zu wohnen. Ein solcher Lebensort ist die Basis für die körperliche und mentale Gesundheit aller Genera­tionen. Der Aufenthalt an den Seen unseres Landes ist Wellness für die Seele. Für mich sind es fast ungeschriebene Gesetze, morgens in den See zu springen, die Kärntner Natur auf Wanderungen oder Radtouren zu genießen und auf der eigenen, intimen Terrasse zu entspannen! Es geht um besondere Momente, bleibende Erlebnisse und Lebensqualität“, erzählt der Immobilien-­Experte, der das Leben an den Kärntner Seen selbst in vollen Zügen genießt.

Bild 1

Seewohnungen & Seeliegenschaften in Kärnten

Neue Projekte Kärnten mit dem Wörthersee, Faaker See, Ossiacher See, Millstätter See und Weißensee gehört sicherlich zu den begehrtesten Regionen. Aktuelle Projekte von Alexander Tischler fokussieren sich derzeit sehr stark auf den Ossiacher See und Faaker See. „Am Ossiacher See entsteht ein tolles neues Wohnprojekte in Sattendorf in Seeblicklage und in Bodensdorf wird gerade in direkter Seelage eine herrliche Seevilla mit fünf neuen Seewohnungen errichtet. Am Faaker See wartet ein herrliches Wohnprojekt in direkter Seelage – ich würde sagen, an der wohl schönsten Ecke Kärntens! Außerdem arbeiten wir an dem Luxus-Wohnungs­ projekt ,MaxPalais‘ inmitten der Villacher Innenstadt – Cityfeeling mit Seenähe also. Kurz gesagt: Ein Leben auf der Sonnenseite des Lebens! Moderne Penthouses mit optimalem Service“, freut sich Tischler. |

Bild 3 Ossiacher See

Als Spezialist für Seeimmobilien möchten wir Sie heute über den Verkaufs- und Baustart der Seewohnanlage “Skipper” am Ossiacher See informieren. Diese 5 exklusiven Seeresidenzen werden Ende dieses Jahres bezugsfertig und dann können Sie auch schon die Skisaison genießen.

Bild 2

Diskrete Alternativen zu schönen Seewohnungen in ganz Kärnten haben wir für Sie: Ob ein großes Seegrundstück am Wörthersee (KP.a.A.), ein großes Seehaus am Ossiacher See (KP € 3,6 Mio, Bild 1), ein besonderes Seeareal mit 60 lfm Seeufer (KP.a.A.. Bild 2), ein sonniges Seeareal mit genehmigter Seevilla mit Zweitwohnsitzerlaubnis (KP € 3,1 Mio, Bild 3), einen Seebungalow als Neubau mit 80 m² Wfl. für € 1,6 Mio., ein einmaliges Seejuwel im Naturpark Weißensee mit 7000 m² und einer großen Villa, oder ... Die Seeblickwohnungen “ ” am Ossiacher See nahe Skilift und Strandbad garantieren ganzjährige Urlaubsgefühle in Kärnten. (Bild 4) 2- und 3-Zimmer Wohnungen, KP. ab € 175.000,Wir informieren Sie gerne und stehen Ihnen beratend zur Seite. Wir freuen uns über Ihren Anruf. Familie Tischler

Wörthersee

Seewohnungen Faaker See Mag. Alexander Tischler Tel. 04248 3002 office@atv-immobilien.at

Bild 4 © Daniel Waschnig | ANZEIGE

„D

er Immobilienmarkt zeigt mehr und mehr, dass hochwertige Immobilien sehr gefragt sind. Eine eigene Immobilie mit Seeblick oder in Seelage zu besitzen, wird auch in Zukunft immer wertvoller“, weiß Alexander Tischler. Derzeit ist die Nachfrage sehr hoch und das Angebot wird dünner. Kaum jemand möchte heutzutage seine Seeimmobilie noch verkaufen – der Trend geht eher in Richtung des Weitervererbens. Die Plätze an den Seen sind rar, deshalb hat ein solcher Fleck Erde einen finanziellen Wert, der in Zukunft sicher ­stabil bleibt oder sogar steigt. „Die Wohlfül­aktie Seeimmobilie war und wird auch in Zukunft hoch im Kurs sein und es lohnt sich, in diese Lebensqualität zu investieren“, so Tischler.

atv-immobilien.at @seelage

Seeblickwohnungen Ossiacher See


#THINK ABOUT

74 advantage | Leben ——— #thinkabout ——— von Iris Straßer

STANDORTE

2021

Weil es eine unentbehrliche Sache ist ...

Wappensaal im Landhaus Klagenfurt Landhaushof 9020 Klagenfurt am Wörthersee T +43 (0)463 57757-215 E wappensaal@landesmuseum.ktn.gv.at landesmuseum.ktn.gv.at/standorte/wappensaal 1. Mai bis 31. Okt.: Mo bis Sa u. Feiertag 10–16 Uhr Eintritt: Erwachsene € 4,– | Ermäßigt € 3,– | Schüler € 2,– | Familien € 7,– | Gruppen (ab 10 Personen) p. P. € 3,50

Warum uns die Natur eine gute Lehrmeisterin ist und was Unternehmen aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen…

Vielleicht sind es weiterhin die jungen Menschen, die freitags nach Klimaschutz rufen. Mögen viele grüne Freitage folgen und mögen viele Unternehmen an der Seite der jungen Menschen für eine gute Zukunft arbeiten. Es sind Investitionen für die nächste Generation. Dass es für jene bald sehr teuer wird, die sich heute noch nicht mit der Zukunfts­ investition Nachhaltigkeitsmanagement beschäftigen, sei nicht verschwiegen. strengere als zuvor. Die Wetterextreme werden zunehmen, die Risiken, die für die Gesellschaft und auch für die Wirtschaft am gesamten Globus damit einhergehen, ebenfalls. Wir müssen was tun, vieles verändern, rasch. Und da kommt ein zweites Prinzip zu tragen, das wir aus der Natur kennen. Veränderung und Reife brauchen Pflege und Geduld, üppige und magere Zeiten wechseln und bedingen einander. Gute Investitionen sind auf lange Sicht angelegt. Wer einen Wald besitzt, pflanzt Bäume für die nächste Generation. Und wer Forst nutzt, weiß, dass dies ein Geschenk der vorigen Generation ist. Die Fürsorge über Generationen hinweg gilt es wiederzufinden und als zentralen Wert neu zu definieren. Damit die Generationen nach uns jemanden wie den Oberberghauptmann Carlowitz zitieren können, der mit seinen Vorgaben den langfristigen Wohlstand sicherte. Mit klaren Vorgaben, mit mutigen Ansagen.

Kärntner Botanikzentrum / Botanischer Garten Klagenfurt

Austausch und Lernen im VZ-Netzwerk Monatlich bietet das Netzwerk „Verantwortung zeigen!“ Austauschtreffen, in denen Nachhaltigkeitsverantwortliche unterschiedlicher Branchen zum Management von CSR voneinander lernen können. Sie haben Interesse mit ihrem Unternehmen mitzuwirken? Bei Interesse: kontakt@verantwortung-zeigen.at |

Zur Person Iris Straßer ist Leiterin des Netzwerks „Verantwortung zeigen!“ (Netzwerk für Nachhaltigkeit und sozialen Zusammenhalt), Unternehmensberaterin und Moderatorin. Die Betriebswirtin mit humanistischer Grundausbildung ist Expertin für Nachhaltigkeit, Corporate Social Responsibility, Corporate Volunteering sowie Kooperationen zwischen Wirtschaft und Gesellschaft.

© Mike Kampitsch

Fürsorge über Generationen Die Natur war uns immer Lehrmeisterin, sie wird es wieder sein, vielleicht auch eine ge-

Der Große Wappensaal im Landhaus Klagenfurt zählt mit seinen 665 Wappen und dem Fürstenstein zu den wichtigsten Zeitzeugnissen des Landes Kärnten. Josef Ferdinand Fromiller, der bekannteste Kärntner Barockmaler, hat die Wappen in handwerklicher Präzision und barocker Üppigkeit für unzählige Fürsten und Adelshäuser gemalt und damit einen der schönsten und eindrucksvollsten Säle des Landes geschaffen.

© Wappensaal: P. Germ-Lippitz, LMK | Botanischer Garten: Roland K. Eberwein, LMK-KBZ | Freilichtmuseum Maria Saal, Kramerhaus: M. Tschinder, LMK | Archäologischer Park Magdalensberg: D. Walcher, LMK | Römermuseum Teurnia, Mosaikboden in der Kirche außerhalb der Stadtmauer: K. Allesch, LMK | ANZEIGE

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ahrscheinlich wissen Sie es: Der Begriff der Nachhaltigkeit stammt aus der Forstwirtschaft. Und er ist alles andere als neu. Erstmals erwähnt hat ihn Carl von Carlowitz, Oberberghauptmann des sächsischen Oberberg­ amts in Freiberg am Fuße des Erzgebirges 1713 in der Schrift zur Forstwirtschaft. Dort steht geschrieben, dass der Auftrag ergeht, nicht mehr Holz zu schlagen als nachwachsen kann. Wirtschaften also nicht nur für den kurzfristigen Profit; es gilt als oberstes Prinzip, die Substanz zu wahren. Dieses Prinzip erlebt heute eine Renaissance: Die EU legt sich auf Klimaschutzziele fest, die den Entwicklungspfad zum Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zeichnen. Mit klaren Vorgaben und einem straffen Rahmen, Zwischenschritt bis ins Jahr 2030 inklusive. Joe Biden möchte die USA zum Vorreiter in Sachen Klimaschutz machen, viele Unternehmen machen mit und bewerben diese Botschaft der Klimaneutralität: Amazon, Nestle. Man mag zurecht plakative Werbe­ sujets als Greenwashing kritisieren. Der Kern hat zentrale Bedeutung: Wir dürfen nicht zulasten der kommenden Genera­ tionen alle natürliche Substanz aufbrauchen, Böden übernutzen, Wälder roden, Arten­ vielfalt vernichten.

Archäologischer Park Magdalensb (und Amphitheater Virunum)

Prof.-Dr.-Kahler-Platz 1, 9020 Klagenfurt am Wörthersee T +43 (0)50 536-30532 E kbz@landesmuseum.ktn.gv.at landesmuseum.ktn.gv.at/standorte/kbz Ganzjährig geöffnet! Mai bis September: täglich 10–16 Uhr, Oktober bis April: Mo bis Do 10–16 Uhr. Feiertags und bei Schneedecke geschlossen! Eintritt: frei

Die Kärntner Landesblume Wulfenia carinthiaca, eine Farn- und Moosschlucht, ein tosender Wasserfall, zahlreiche Feuchtbiotope und eine Kakteensammlung sind nur einige der Highlights des Botanischen Gartens im Kärntner Botanikzentrum. Erkunden Sie die faszinierende Pflanzenwelt Kärntens in komprimierter Form, ergänzt durch Besonderheiten aus der ganzen Welt.

Kärntner Freilichtmuseum Maria Saal Museumweg 10 9063 Maria Saal T +43 (0)4223 2812 E freilichtmuseum@ landesmuseum.ktn.gv.at landesmuseum.ktn. gv.at/standorte/kfm 1. Mai bis 31. Okt.: Di bis So u. Feiertag 10–16 Uhr. Eintritt: Erwachsene € 9,– | Ermäßigt € 7,– | Schüler € 4,50 | Familien € 16,– | Gruppen (ab 10 Personen) p. P. € 8,–

Das Kärntner Freilichtmuseum Maria Saal, als ältestes Museum seiner Art in Österreich, beherbergt bäuerliche Haus- und Hofformen aus den verschiedensten Landesteilen Kärntens. Insgesamt ermöglichen 38 Museumsobjekte aus sechs Jahrhunderten Einblicke in eine vergangene bäuerliche Lebens- und Arbeitswelt, in die Wohn- und Wirtschaftsweise vergangener Zeiten.

Magdalensberg 15, 9064 Magdalensberg T +43 (0)50 536-30599 E magdalensberg@landesmuseum.ktn.gv.a landesmuseum.ktn.gv.at/standorte/ magdalensberg 1. Mai bis 31. Okt.: Di bis So u. Feiertag 10–16 U Eintritt: Erwachsene € 7,– | Ermäßigt € 5,– | S € 3,50 | Familien € 12,– | Gruppen (ab 10 Pers p. P. € 6,–

Die römische „Stadt auf dem Magdalensbe zählt zu den größten Ausgrabungsstätten d Ostalpenraums. Sie wird seit 1948 archäol erforscht. Der Park umfasst vier Hektar un zeigt mit seinen Ruinen wesentliche Bereic einstigen Besiedlung. Auf dem geschichtstr gen Gelände begegnen Sie dem „Jüngling v Magdalensberg“ und vielen weiteren Fund die vom Leben vor 2.000 Jahren auf dem Magdalensberg zeugen. Das antike Amphi ter Virunum mit seinem Heiligtum für die Göttin Nemesis entstand um 100 n. Chr. Gladiatorenspielen und Tierhetzen bot es P für ca. 4.000 Besucher. Besichtigung für Gruppen ab 10 Personen jederzeit auf Anfrage: T +43 (0)664 62 02 Öffentliche Führungstermine auf www.landesmuseum.ktn.gv.at

Römermuseum Teurnia

St. Peter in Holz 1, 9811 Lendorf T +43 (0)4762 33807 E teurnia@landesmuseum.ktn.gv.at landesmuseum.ktn.gv.at/standorte/teurnia 1. Mai bis 31. Okt.: Di bis So u. Feiertag 10–16 Eintritt: Erwachsene € 7,– | Ermäßigt € 5,– | Schüler € 3,50 | Familien € 12,– | Gruppen (ab 10 Personen) p. P. € 6,–

Begeben Sie sich auf die Spuren der Bewohner von Teurnia, der einst blü den römischen Provinzhauptstadt des 5. und 6. Jahrhunderts. Marmorbi werke, Inschriften, Schmuck und vieles mehr erzählen im Römermuseum der Pfarrkirche von Gesellschaft, Alltagsleben und Kunst der Römer und Kelten. Hauptattraktionen sind die frühchristliche Bischofskirche und de symbolreiche Mosaikboden in der Kirche außerhalb der Stadtmauer.


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