Hessen-Biotech NEWS 03/2009 - Standort-Spezial

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Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung www.hessen-biotech.de

Hessen-Biotech NEWS Alle Jahre wieder – Hessen auf der Biotechnica Neues aus dem Cluster „Integrierte Bioindustrie Frankfurt“ – MARS – 145 Mio. Euro für Impfstoffproduktion in Marburg Zehn Jahre Science4Life – eine Erfolgsgeschichte Professor Dieter Steinhilber – Pionier in Forschung und Lehre t2cure GmbH – mit Zelltherapie auf Erfolgskurs Gesundheitsregion der Zukunft – Nordhessen in der zweiten Runde

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Hessen in Gründerstimmung Liebe Leserinnen und Leser, auch in diesem Jahr wurde wieder eine Reihe von Studien zu den wirtschaftlichen Potenzialen und Perspektiven der Biotechnologie in Deutschland und der Welt veröffentlicht. Alle von ihnen kommen zum gleichen Resultat: Die Biotechnologie ist auf Wachstumskurs! Die Biotechnologie ist ein Jobmotor! So begann auch für die hessische Biotech-Branche das zweite Halbjahr 2008 mit einer Reihe guter Nachrichten: Science4Life feierte sein zehnjähriges Bestehen mit einem Teilnehmerrekord. Eine Geschichte über die Entwicklung und Erfolge der bundesweiten Gründerinitiative lesen Sie auf den Seiten 6-7. Besonderen Grund zum Feiern hat die t2cure GmbH aus Frankfurt, die in diesem Jahr als Sieger aus dem Gründerwettbewerb hervorging. Mehr über das Unternehmen und seine innovative Geschäftsidee finden Sie in der Rubrik „Wirtschaft im Porträt“ (S. 16-17). Um wissenschaftliche Innovationen mit wirtschaftlichem Potenzial geht es auch beim Cluster „Integrierte Bioindustrie Frankfurt“. Das neu ernannte Clustermanagement hat es sich zum Ziel gesetzt, die weiße Biotechnologie in Hessen voran zu treiben, Kooperationen zu fördern, Projekte mit hohem Marktpotenzial zu unterstützen und geeignete Förderinstrumente zu identifizieren.

INHALT

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Hessen-Biotech aktuell Alle Jahre wieder – Biotechnica erstmals im jährlichen Turnus Innovationen erleben Hessen auf der Medica 11. November 2008: PharmaForum in Saarbrücken

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Neues aus dem Cluster „Integrierte Bioindustrie Frankfurt“ Der Cluster macht mobil – Online und Life 5 Kommunikation, Koordination, Kooperation 5

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Hessen Mix

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Förderinitiativen im Fokus Der Scout für alle Fragen der Wirtschaftsförderung

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Aktuelle Ausschreibungen

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Dr. Alois Rhiel Hessischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung

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Science4Life Venture Cup 10 Jahre Science4Life, 10 Jahre Gestaltung der Zukunft

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Für viele Unternehmen ist die Vielzahl an Förderprogrammen aber nur schwer überschaubar. Wann kann ich in den Genuss von Fördermitteln kommen, welches Förderprogramm ist für mein Geschäftsvorhaben das Richtige? Antworten auf diese Fragen liefert das Beratungszentrum für Wirtschaftsförderung der Hessen Agentur in der Rubrik „Förderinitiativen im Fokus“ (S. 11-12). Auf den folgenden Seiten finden Sie zudem wieder eine Vielzahl von „Aktuellen Ausschreibungen“. Auch in diesem Jahr geben wir hessischen Biotechnologie- und Medizintechnikunternehmen wieder die Möglichkeit sich auf den Leitmessen der Branche zu präsentieren. So werden ausgewählte Unternehmen auf den Hessen-Gemeinschaftsständen der Biotechnica und MEDICA die Gelegenheit nutzen ihre Unternehmen, Produkte und Visionen vorzustellen. Ob Gemeinschaftsstände, Beratung oder Vermittlung von Fördermitteln – mit unseren Aktivitäten werden wir die Biotech-Branche in Hessen auch in Zukunft auf Wachstumskurs halten.

Wissenschaft im Porträt Pionier in Forschung und Lehre

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Wirtschaft im Porträt Neuer Schwung fürs kranke Herz

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Hessen International Internationale Kooperationsbörse Biotechnica Partnering Deutsch-Russischer Workshop Biotechnologie im Rahmen der Biotechnica 2008 Technologie-Angebote

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10. Bio-Future 100.000 Euro für Nordhessens „Zukunftslabor Gesundheit“

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11. Nachrichten aus der Wirtschaft

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12. Nachrichten aus der Wissenschaft

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Broschürenbestellung/Faxformular

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Termine/Impressum

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Hessen-Biotech aktuell

Alle Jahre wieder – Biotechnica erstmals im jährlichen Turnus 7. bis 9. Oktober 2008 - Hessen mit Gemeinschaftsstand in Hannover Ob Hochschulgruppen oder Laborausstatter, Ausgründung oder Standortbetreiber – auch in diesem Jahr stellen die Mitaussteller des Hessischen Gemeinschaftsstandes auf der Biotechnica die gesamte Wertschöpfungskette der Biotech-Branche dar. Sie präsentieren vom 7. bis zum 9. Oktober 2008 in Hannover ihre Produkte und Dienstleistungen. Erstmals in diesem Jahr findet die deutsche Leitmesse der Biotechnologie im jährlichen Turnus statt. Man möchte so noch näher am Puls von Innovationen und neuesten Forschungsergebnissen sein. Die Schwerpunkte liegen in den Bereichen der weißen und roten Biotechnologie, der Nanobiotechnologie, der regenerativen Medizin sowie der Mikrosystemtechnik. Auf dem Hessen-Gemeinschaftsstand erwartet die Besucher neben hochkarätigen Ausstellern ein informatives und unterhaltsames Rahmenprogramm.

Modernes Design und optimiertes Standkonzept – der neue Messestand der Hessen Agentur als BesucherMagnet

Veranstaltungshinweis: 7. bis 9. Oktober 2008 Hannover Messe Halle 9 Stand D16

Innovationen erleben Das BioTechnikum auf Hessen-Tour Wissen vermitteln, Jugendliche für Naturwissenschaften begeistern und Schülerinnen und Schüler im Biologie- und Chemieunterricht wieder zum Staunen bringen. Dies sind die Ziele der Initiative „BIOTechnikum. Leben erforschen – Zukunft gestalten" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). In der Zeit vom 10. November bis zum 19. Dezember 2008 wird die mobile Erlebniswelt ausschließlich an hessischen Schulen halt machen, um Schülerinnen und Schülern die Chancen und Herausforderungen der Biotechnologie näher zu bringen. Ob wissenschaftlich betreute Praktika, geführte Ausstellungsbesuche oder multimediale Vorträge – das BIOTechnikum bringt die Welt der Biotechnologie direkt an die hessischen Schulen. Unterstützt wird diese Aktion vom Hessischen Wirtschaftsministerium, vom Landesverband Hessen des Verbands der Chemischen Industrie sowie von den Arbeitsgemeinschaften der hessischen IHKen. Der Tourplan durch Hessen ist unter www.hessen-biotech.de abrufbar.

Weitere Informationen zur Hessen-Tour des BIOTechnikum erhalten Sie bei ■

Mobil und praxisnah – der Tourbus des BioTechnikum von innen und außen

Dr. Detlef Terzenbach Hessen-Agentur GmbH Telefon: 0611 / 774-8613 Fax: 0611 / 774 58613 E-Mail: detlef.terzenbach@hessen-agentur.de

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Hessen auf der MEDICA Vom 19. bis zum 22. November 2008 werden sich wieder zahlreiche Hessische Unternehmen aus der Pharma- und Medizintechnikbranche am HessenGemeinschaftsstand auf der MEDICA in Düsseldorf präsentieren. Ob Fachverlage, Diagnostika- oder Medizintechnik-Unternehmen – das Spektrum der Produkte und Dienstleistungen ist vielfältig. Als Weltforum der Medizin bietet die MEDICA einen umfassenden Überblick zu Innovationen, Trends, und Fakten. „Deshalb steigt die Nachfrage nach Mitaussteller-Plätzen auf dem Hessen-Gemeinschaftsstand seit Jahren kontinuierlich an“, sagt Projektleiter und Koordinator Dr. Detlef Terzenbach. „Mit einer Vergrößerung der Standfläche und einem neuen Standdesign tragen wir dem steigenden Bedarf in diesem Jahr Rechnung.“ Während in der Vergangenheit nur Raum für bis zu neun Mitaussteller verfügbar war, wird der Stand in diesem Jahr 12 Ausstellern Platz bieten.

Mitaussteller auf dem Hessen-Gemeinschaftsstand > > > > > > > > > > >

Analyticon Biotechnologies AG BAG Health Care GmbH Battenberg Robotic GmbH & Co. KG BIOACTIVA DIAGNOSTICA GmbH BioSciTec GmbH DiaSorin Deutschland GmbH GIT VERLAG GmbH & Co. KG Aktionslinie Hessen-Biotech Milenia Biotec GmbH TransMIT GmbH timm-Clustermanagement Zedira GmbH 19. bis 22. November 2008 Messe Düsseldorf, Halle 3, Stand 3G74 „Labortechnik, Diagnostika, Arzneimittel“

11. November 2008: PharmaForum in Saarbrücken Am 11. November 2008 treffen sich Wissenschaftler, Unternehmer und Vertreter der forschenden Arzneimittelhersteller zum PharmaForum 2008 in den Räumen der Industrie und Handelskammer (IHK) in Saarbrücken. Die Schwerpunkte der Veranstaltung liegen in diesem Jahr in den Bereichen Wirkstoffentwicklung sowie innovative Verfahren in Diagnostik und Therapie. In der abschließenden Podiumsdiskussion mit den drei Wirtschaftsministern der beteiligten Länder Länder Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen geht es um „Finanzierungsmodelle für die Biotechnologiebranche“. Den einleitenden Impulsvortrag hierzu hält Dr. Gerald Moeller, Aufsichtsratsvorsitzender der MorphoSys AG. Außerdem tragen eine begleitende Ausstellung und Kurzinformationen von Unternehmen und Wissenschaftler dazu bei, zu gemeinsamen Projekten wie Forschungskooperationen oder Finanzierungsmodellen zu finden. Denn Gemeinschaftsprojekte zwischen Pharmakonzernen, jungen Unternehmen und Start-ups im forschungsnahen Bereich bedeuten immer einen Zugewinn für

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beide Seiten. Das PharmaForum ist seit 2003 Kontaktbörse und Informationsplattform für die Pharmabranche. Veranstalter des PharmaForums sind der Verband forschender Arzneimittelhersteller und die Wirtschaftsressorts der Länder Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Das aktuelle Programm und Informationen zur Anmeldung sind im Internet unter www.pharmaforum-sw.de zu finden. Anmeldeschluss ist der 31.10.2008.

Veranstaltungshinweis: 11. November 2008, 10.30 bis 18.30 Uhr PharmaForum 2008 Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen IHK des Saarlandes, Saarbrücken Franz-Josef-Röder-Straße 9 66119 Saarbrücken


Neues aus dem Cluster „Integrierte Bioindustrie Frankfurt!“

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Der Cluster macht mobil – Online und Life Im Juni 2008 kamen über 80 Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft zur ersten Clusterkonferenz „Integrierte Bioindustrie“ in Frankfurt zusammen. Dort wurden die aktuellen Entwicklungen aus der Weißen Biotechnologie und die ersten Cluster-Projekte präsentiert und diskutiert. Neben hochkarätigen Vorträgen kam es in den Pausen außerdem zur Anbahnung neuer viel versprechender Partnerschaften.

einfach benachrichtigen lassen und Einzelgespräche im Rahmen der nächsten Konferenz organisieren. „So können wir auch außerhalb der Life-Veranstaltungen Partner zusammenführen“, sagt Dr. Detlef Terzenbach, Projektleiter des Frankfurter Clusterkonzeptes. Die ersten Projekte zu Naturstoffen und spezialisierten Katalysatoren sind bereits in die Förderung gebracht worden.

Außerdem wurde die virtuelle Projekt- und Partnerbörse vorgestellt. In einem geschützten Zugang können sich die Teilnehmer anderen Clustermitgliedern vorstellen – mit ihren Projekten, Fähigkeiten und Partnerwünschen. Bei Kontaktwunsch kann man sich

Stichtage für die Einreichung von Projektskizzen zur Förderung aus Mitteln des BioIndustry2021Programms sind der 30. September 2008 und der 31. März 2009. Die Anmeldung zum Life- und OnlinePartnering erfolgt unter www.ib.lifepartnering.com.

Kommunikation, Koordination, Kooperation Die Geschäftsstelle des Clusters ist besetzt Die Geschäftsstelle des Clusters Integrierte Bioindustrie Frankfurt ist besetzt. Seit dem 1. September 2008 sorgen Dolores Schmitt und Dr. Thomas Niemann für den reibungslosen Ablauf und eine optimale Koordination der Projekte. Dr. Thomas Niemann Dr. Thomas Niemann ist seit März 2008 bei der Hessen-Agentur beschäftigt, um hessische Biotechnologie-Unternehmen und Forschungseinrichtungen in ihrer Kommunikation mit den Märkten zu unterstützen. Nun möchte er seine Branchenkenntnis und sein wissenschaftliches Know-How im Management des Clusters „Integrierte Bioindustrie Frankfurt“ optimal einsetzen. Er begleitet die Projekte, betreut die Technologierplattformen und steht den Partnern des Clusters jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung. Thomas Niemann studierte Chemie und promovierte im Fachbereich Biotechnologie in Bielefeld. Anschließend arbeitete er mehrere Jahre als Wissenschaftsjournalist in Berlin. In den Folgejahren war er als Pressesprecher, PR-Redakteur und -Berater im Healthcare- und Life-Sciences-Sektor tätig. ■

Dolores Schmitt Dolores Schmitt kümmert sich seit dem 1. September 2008 um die Öf fentlichkeitsarbeit für den Cluster „Integrierte Bioindustrie Frankfurt“. Neben dem Aufbau einer Website sowie einer integrierten Kommunikationsplattform ist sie für Planung und Organisation von Veranstaltungen, Workshops und Branchen-Treffs zuständig. Dolores Schmitt studierte an einer Internationalen Business School und ist International Management Assistant. Sie bringt vieljährige Berufserfahrung aus der IT-Branche aus dem Bereich Marketing & Kommunikation mit. ■

Dolores Schmitt Cluster „Integrierte Bioindustrie Frankfurt“ Telefon: 0611 / 774-8312 E-Mail: dolores.schmitt@hessen-agentur.de

Dr. Thomas Niemann Cluster „Integrierte Bioindustrie Frankfurt“ Telefon: 0611 / 774-8646 E-Mail: thomas.niemann@hessen-agentur.de

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Science4Life Venture Cup

Zehn Jahre Science4Life, Zehn Jahre Gestaltung der Zukunft In diesem Jahr gab es bei Science4Life gleich mehrfach Anlass zur Freude: Die Gründerinitiative feierte ihr zehn-jähriges Bestehen und pünktlich zur Abschlussprämierung bescherte die Jubiläumsrunde des Science4Life Venture Cups dem Wettbewerb die größte Resonanz seit Bestehen. 360 Teilnehmer aus ganz Deutschland und dem Ausland haben sich beteiligt, allen voran Teams aus Hessen, Bayern und Nordrhein-Westfalen. Insgesamt wurden 88 Geschäftsideen in der Konzeptphase eins sowie 60 detaillierte Businesspläne in der zweiten Phase des Wettbewerbs eingereicht, und zwar aus den Bereichen Medizintechnik, Biotechnologie, IT, Pharma und Chemie.

30.000 Euro für t2cure – den hessischen Gewinner des Science4Life Venture Cup

Besonderen Grund zum Feiern hatten die Finalisten aus Hessen: Die t2cure GmbH aus Frankfurt ging als Sieger aus dem bundesweiten Gründerwettbewerb hervor und die EpiRet GmbH aus Gießen belegte Platz 2. t2cure widmet sich der Entwicklung neuartiger regenerativer Therapeutika zur Behandlung von Herz- und Gefäßerkrankungen auf Basis von Knochenmarkzellen. „Der am weitesten fortgeschrittene Produktkandidat ist t2c001AMI für den akuten schweren Herzinfarkt“, erklärt Dr. Manfred Rüdiger, Geschäftsführer von t2cure. „Dieses Projekt ist bereit, in die Phase III der klinischen Entwicklung einzutreten.“ (Mehr zu t2cure auf S. 16). Der Zweitplatzierte EpiRet entwickelt Sehprothesen, mit denen das Sehvermögen erblindeter Patienten bei bestimmten Formen von Erblindung (retinitis pigmentosa und altersbedingte Makuladegeneration) in begrenztem Umfang wieder hergestellt werden kann. „Die Erzeugung des Seheindruckes erfolgt durch lokale elektrische Reizung der Netzhaut“, erklärt EpiRet-Geschäftsführer Uwe Thoma.

■ Teilnehmerzahlen und ■ eingereichte Geschäftsideen von 1999 - 2008

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Zehn Jahre Science4Life – von der Idee zur Marke An guten Ideen mangelt es nicht. Das war schon vor zehn Jahren so, als Science4Life gegründet wurde. An was es damals mangelte, waren professionelle Gründer, die es vermochten, ihre brillanten Ideen in markttaugliche Konzepte umzusetzen. Der Begriff Businessplan war unter Wissenschaftlern geradezu ein Fremdwort. Kurz gesagt: Die Life Sciences und die Chemie benötigten mehr Management-Knowhow. Diesem Professionalisierungsbedarf trug und trägt Science4Life mit dem jährlichen Businessplanwettbewerb, dem Science4Life Venture Cup, Rechnung. Zum zehnjährigen Jubiläum der Gründerinitiative zeigten sich auch der hessische Wirtschaftsminister Dr. Alois Rhiel und sanofiaventis Geschäftsführer Professor Dr. Dr. Werner Kramer vom großen Erfolg der Initiative begeistert. „Die Teilnahme an Science4Life und ein gutes Abschneiden gilt bei Investoren als Gütesiegel“, weiß Rhiel. Science4Life ist damit in der Branche deutschlandweit, ja sogar darüber hinaus zur führenden Marke geworden, die mit dem Standort Hessen verbunden ist. Auch Professor Kramer, Schirmherr seitens sanofiaventis, zieht Bilanz: „Dass wir nach zehn Jahren auf fast 300 Unternehmen blicken können, die mit Hilfe von Science4Life gegründet wurden und dass damit mehr als 2.000 Arbeitsplätze geschaffen wurden, hätten wir in der Tat am Anfang nicht zu hoffen gewagt.“ „Das dokumentiert den Professionalisierungsbedarf, den die Gründerszene in den Life Sciences hatte und auch weiter hat und dass Science4Life als spezialisierter Verein und Beratungsstelle für Unternehmen diesen Bedarf abdeckt.“


Eine Geschichte mit Zukunft Mit der Future Capital AG schufen die damalige Hoechst AG und die hessische Landesregierung eine Investmentgesellschaft für die Life Sciences – ein wichtiger Grundstein für die Finanzierung junger Unternehmen war gelegt. Was jetzt noch fehlte waren die Wissenschaftler, die das unternehmerische Knowhow mitbrachten, die Investoren von ihrer Geschäftsidee zu überzeugen. Ihnen deutlich zu machen, dass sie das Potenzial haben, ihre Ideen in Produkte umzusetzen und diese dauerhaft auf dem Markt zu platzieren. Denn Hochschulen bilden ihre Studenten zwar zu wissenschaftlichen Spezialisten, nicht aber zu Managern aus. Das war die Geburtsstunde von Science4Life, der größten branchenspezifischen Gründerinitiative. Seither nutzen und schätzen jedes Jahr Hunderte Nachwuchswissenschaftler und Jungunternehmer die Vorzüge einer umfassenden, kostenfreien und gewinnbringenden Beratung. Erstmals in dieser Runde fanden zum Beispiel Online-Seminare statt. Damit ist sichergestellt, dass jeder die Möglichkeit erhält, am Wettbewerb teilzunehmen, auch ohne größeren Reiseaufwand. Für viele Gründer sind die Schulungen und die Prüfung ihrer Ideen durch die Netzwerkpartner ein heilsamer Prozess, in dem wissenschaftliche Kreativität und marktwirtschaftliche Realität miteinander abgeglichen werden.

men aus dem Ausland (Österreich, Schweiz und den USA) sind ein weiterer Gradmesser für die Relevanz von Science4Life, was zeigt, dass sich Deutschland vor der internationalen Gründerszene nicht zu verstecken braucht. „Für das Jahr 2009 rechnen wir wieder mit erstklassigen Geschäftsideen und vielen Teilnehmern“, sagt Professor Kramer. „Kontinuität, erstklassige Beratung ein ausgezeichnetes Netzwerk und eine ordentliche Portion Begeisterung – das sind die Pfeiler auf denen Science4Life auch in den kommenden Jahren steht. Neugründern steht der Einstieg in den Science4Life Venture Cup vom 1. September 2008 an wieder offen. Dann beginnt die elfte Wettbewerbsrunde. Weitere Informationen unter www.science4life.de.

Die Gewinner des Science4Life Venture Cups 2008 sind:

Money Makes the World Go Round Über die Jahre hat Science4Life Eigendynamik entwickelt: Seed4Money ist ein gelungenes Beispiel dafür. Inzwischen gehört dieser Termin im Sommer eines jeden Jahres, kurz nach der Preisverleihung, fest zum Veranstaltungskalender der Gründerinitiative. Bei dem eintägigen Investitionsforum stellen die Teilnehmer ihre Geschäftsmodelle vor. In zehnminütigen Vorträgen haben die werdenden Jungunternehmer die Gelegenheit, bei Kapitalgebern, Business Angels und Vertretern der Industrie aus dem Business Development Begeisterung für ihre Produktideen zu wecken. Etliche Science4Life-Teilnehmer trafen hierbei schon auf ihre späteren Investoren.

Gründer ohne Grenzen Die regionalen Wurzeln der Science4Life Start-ups liegen in ganz Deutschland aber auch im europäischen Ausland und den USA. In Deutschland hat Hessen bei der Zahl der Gründerunternehmen mit 16 Prozent die Nase vorn. Es folgen Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Berlin/Brandenburg mit 10 bis 15 Prozent. Die 5 Prozent der Unterneh-

> t2cure GmbH (Frankfurt) 1. Preis, dotiert mit 30.000 Euro > EpiRet GmbH (Gießen) 2. Preis, dotiert mit 15.000 Euro > EBS Technologies GmbH (Berlin) 3. Preis, dotiert mit 5.000 Euro > SurgicEye GmbH (München) – 4. Preis, dotiert mit 3.000 Euro > Magna Diagnostics (Leipzig) 5 . Preis, dotiert mit 3.000 Euro

Die Plätze 6 – 10, dotiert mit jeweils 2.000 Euro gingen an: > Anthronics (Heimsheim), > APEPTICO R&D Company (Wien/Österreich), > EDELIO (München), > Pylorix Biotech GmbH (München), > Warburg Glycomed GmbH (Erkrath)

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Hessen Mix

Gründungsbroschüre – „Ich mache mich selbständig“ neu aufgelegt Das Land Hessen hat die praxisnahe „Gründungsbroschüre“ neu aufgelegt. Diese kann nun kostenlos bei der Hessen Agentur angefordert werden. In der Gründungsbroschüre erfährt der Leser alles über die Chancen und Tücken auf dem Gründungsweg – worauf es beim Businessplan ankommt und wo weitergehende Anregungen zu finden sind. Die Broschüre gibt außerdem zahlreiche Tipps zu den jeweiligen aktuellen Förderprogrammen. Förderbeispiele und Hinweise auf Internetadressen. Ein Glossar und viele wichtige Kontaktstellen runden das Informationsangebot ab. ■

HA Hessen Agentur GmbH Beratungszentrum für Wirtschaftsförderung, Ansprechpartner: Ulrich Lohrmann Telefon: +49 (0)611 / 774-8335 E-Mail: ulrich.lohrmann@hessen-agentur.de

Merck und TU Darmstadt eröffnen Juniorlabor Das Unternehmen Merck und die Technische Universität Darmstadt eröffneten im September das gemeinsame „Merck-TU Darmstadt-Juniorlabor“. Die Einrichtung im Fachbereich Chemie auf dem Campus Lichtwiese ist bundesweit das erste Schülerlabor, das von einer Universität und einem Industrieunternehmen gemeinsam konzipiert und betrieben wird. Die einmalige Kooperation soll dazu beitragen, mehr Begeisterung und Verständnis für Chemie zu wecken, den Nachwuchs praxisnah zu fördern und Lehrkräfte fort- und weiterzubilden. Auf rund 200 Quadratmetern Fläche gibt es 32 Arbeitsplätze für Kinder und Schüler von der Grundschule bis zur Abitur-Jahrgangsstufe. ■

Diagnostik-Geräte: Einfacher, zuverlässiger, wirtschaftlicher mst-Netzwerk Rhein-Main mit Jahrestagung zu Analytik und Diagnostik Die vierte Jahrestagung des in Darmstadt ansässigen Mikrosystemtechnik-Netzwerks (mst) Rhein-Main e.V. stand unter dem Thema „Analytik und Diagnostik“. Rund 100 Teilnehmer aus dem gesamten RheinMain-Gebiet darunter vorwiegend hessische Unternehmen waren im Juni in das Institut für Mikrotechnik nach Mainz (IMM) gekommen, um den Bogen zu spannen von der diagnostischen Gerätetechnik über therapeutische Systeme bis hin zur Herstellung der Mikrosysteme. In den Lebenswissenschaften wie Medizintechnik, Biologie und Biochemie hat die Mikrosystemtechnik auf den Feldern der Diagnostik und Analytik einen festen Platz gewonnen. Nun stellte sich für das mstNetzwerk die Frage: Wie können die besonderen Methoden aus diesen Wissenschaften einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt und somit neue Anwendungsfelder erschlossen werden? Professor Helmut F. Schlaak von der TU Darmstadt, Vorstandsvorsitzender des mst-Netzwerk Rhein-Main e.V., erläuterte den Ansatz der Veranstaltung: „Vom Messen und damit den Messwerten gehen wir zur Interpretation, das heißt zur Aussage des Messergebnisses für den Anwender. Genau diesen Spannungsbogen haben wir auf dieser Tagung erlebt.“ Experten aus Wissenschaft und führende Unternehmen diskutierten über Trends in der Anwendung und den daraus folgenden Anforderungen; von der Blutdiagnostik bis zu Dialysesystemen aus dem Hause Fresenius. Dazu gab es Beiträge zur Funktion der Fluidsysteme aus dem IMM, welche die Grundelemente wie Kanäle, Filterstrukturen und Elektrophorese-Systemen thematisierten. Den Grundtenor der Diskussion unterstrich Dr. Torsten Matthias: „Dank der Mikrosystemtechnik können diagnostische Geräte zuverlässiger, einfacher und wirtschaftlicher werden.“

www.merck.de

Interesse für lebendige Chemie schon bei Grundschülern

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Professor Helmut F. Schlaak von der TU Darmstadt mit neuen Ansätzen für die Mikrosystemtechnik


MARS – 145 Mio. Euro für Impfstoffproduktion in Marburg Mit dem ersten Spatenstich haben Dr. Jörg Reinhardt, CEO Novartis Vaccines and Diagnostics, und der hessische Wirtschaftsminister Dr. Alois Rhiel zusammen mit weiteren Vertretern aus Industrie und Politik die Baumaßnahmen für das Novartis-MARSProjekt eingeleitet. MARS steht für MARburger Standortentwicklung. Im Rahmen dieses Projektes investiert Novartis Behring in Marburg 145 Mio. Euro in eine neue Anlage für Tollwut- und FSME-Impfstoffe sowie ein neues Qualitätskontroll-Gebäude (FSME = Frühsommer-Meningoenzephalitis, eine durch Zecken übertragbare virale Erkrankung). Die Fertigstellung der Produktionsgebäude ist für Ende 2010, die Inbetriebnahme für das erste Quartal 2011 geplant. „Weltweit steigt der Bedarf an Tollwut- und FSMEImpfstoffen kontinuierlich an. Deshalb bauen wir jetzt neue Produktionsanlagen, um langfristig diese Impfstoffe zur Verfügung zu stellen“, sagte Jörg Reinhardt. Die 145 Mio. Euro in Deutschland stellen innerhalb von Novartis Vaccines eine der größten Einzelinvestitionen dar. „Der erste Spatenstich steht auch für Hessen als Wissenschafts-, Wirtschafts- und

Erste Projektstaffel des Landesprogramms LOEWE entschieden Die Entscheidung in der ersten Förderstaffel der hessischen Forschungsinitiative „LOEWE – LandesOffensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz“ ist gefallen: Die LOEWE-Verwaltungskommission hat am 24.06.2008 unter Vorsitz von Wissenschaftsstaatssekretär Professor Dr. Ralph Alexander Lorz und in Anwesenheit des Vorsitzenden des LOEWE-Programmbeirats, Professor Dr. Karl Max Einhäupl, die Antragsprojekte für LOEWEZentren (Förderlinie 1) und für LOEWE-Schwerpunkte (Förderlinie 2) ausgewählt. Diese Zentren und Schwerpunkte, an denen sich Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen in Hessen kooperierend beteiligen, werden vom Land ab 1. Juli 2008 bis Ende 2010 mit insgesamt 115 Mo. Euro unterstützt. Weitere Fördermittel für das Jahr 2010 in Höhe von etwa sieben Mio. Euro und für das erste Halbjahr 2011 in Höhe von rund 25 Mio. Euro werden, so die Entscheidung der Verwaltungskommission, in Aussicht gestellt und sollen auf der Grundlage eines beschlossenen Landeshaushalts 2009 nachbewilligt werden. Mit von der Partie sind auch verschiedene Projekte aus den Bereichen Biotechnologie und Medizintechnik:

Technologiestandort. Hessen hat für Investoren wie Novartis viel zu bieten: beispielsweise eine exzellente Verkehrsinfrastruktur mit Anbindung an den Flughafen Frankfurt“, unterstrich der hessische Wirtschaftsminister Dr. Alois Rhiel in seiner Ansprache. MARS ist bundesweit eine der größten Pharmainvestitionen und in Hessen unter den größten Investitionen im Pharmamarkt seit 2003.

Gemeinsam zupacken für den wirtschaftlichen Erfolg – Industrie und Politik optimistisch beim Spatenstich

Schwerpunktförderung Biomedizinische Technik Fachhochschule Gießen-Friedberg (Federführung), Philipps-Universität Marburg Landesförderung 2008 – 2010: ca. 3,6 Mio. Euro Schwerpunktförderung Tumor und Entzündung Philipps-Universität Marburg (Federführung), Justus-Liebig-Universität Gießen Landesförderung 2008 – 2010: ca. 3,7 Mio. Euro Schwerpunktförderung Lipid Signaling Forschungszentrum Frankfurt (LiFF) Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Federführung), Max-Planck-Institut für Herzund Lungenforschung Bad Nauheim Landesförderung 2008 – 2010: ca. 3,7 Mio. Euro Forschungszentrum „Biodiversity and Climate“ Forschungsinstitut und Naturmuseum Senckenberg Frankfurt am Main (Federführung), Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für sozial-ökologische Forschung GmbH Frankfurt am Main, Deutscher Wetterdienst Offenbach, EUMETSAT Darmstadt Landesförderung 2008 – 2010: ca. 18,2 Mio. Euro Weitere Informationen unter ■ www.hmwk.hessen.de Hessen-Biotech NEWS 3/2008

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Erste Förderprojekte der Von Behring-Röntgen-Stiftung Zehn umfangreiche Forschungsprojekte sowie ein Von Behring-Röntgen-Fellowship, zwei Symposien und drei Reisebeihilfen werden bei der ersten Förderrunde der noch jungen Stiftung finanziert. Im Dezember 2007 hat die Von Behring-Röntgen-Stiftung bereits wenige Monate nach ihrer Errichtung erstmals Förderanträge entgegen genommen. Über 100 Anträge wurden bei der Stiftung eingereicht. Nach den Entscheidungen der Gremien steht jetzt fest, dass zehn umfangreiche Forschungsprojekte in der Medizin und Biomedizin an der Justus-Liebig-Universität Gießen und an der Philipps-Universität Marburg unterstützt werden. Die Stiftung stellt dafür ca. 2 Mio. Euro in der ersten Förderrunde bereit. Inzwischen ist auch die zweite Förderrunde der Von Behring-Röntgen-Stiftung ausgeschrieben. Angehörige der Fachbereiche Humanmedizin der JustusLiebig-Universität Gießen und der Philipps-Universität Marburg haben Gelegenheit bis zum 15. Oktober 2008 (Eingang bei der Stiftung) Anträge bei der Von Behring-Röntgen-Stiftung einzureichen. ■

Weitere Informationen unter www.br-stiftung.de

Merck fördert chemische Experimente für Kinder Darmstadt – Mit Gemüse, Zitronensaft und Natron bunte Bilder malen. Oder mit Schwarzem Tee eine rabenschwarze, äußerst haltbare Tinte herstellen – Jungen und Mädchen aus hessischen Grundschulen erlangen mit kindgerechten chemischen Experimenten erste Einblicke in die Welt der Naturwissenschaften. Wie bereits im letzten Jahr fanden auch in diesem Sommer wieder die kunterbunten Science Camps im City Carree in Darmstadt statt. Sie sind Teil des Kinderprogramms „Wissen ist cool“, das die Wissenschaftsstadt Darmstadt Marketing GmbH zusammen mit dem Darmstadt Citymarketing-Verein veranstaltet. Finanziell gefördert wurden die Science Camps vom Darmstädter Unternehmen Merck, dem Arbeitgeberverband HessenChemie und dem Landesverband Hessen des Verbands der Chemischen Industrie. Die Science Camps führten die Kinder spielerisch an die Chemie heran. Selbstständiges Experimentieren mit einem hohen Alltagsbezug lege den Grundstein für ein fundiertes Interesse an den Naturwissenschaften, begründet Dr. Christa Jansen, verantwortlich für die Schulförderung bei Merck, das

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kontinuierliche Engagement des Unternehmens. Merck unterstützte bereits seit dem Jahr 2007 die Science Camps im City Carree, die jeweils an Wochenenden mit verkaufsoffenen Sonntagen stattfinden. Weitere Camps finden im September (27./28.09.) und November (1./2.11.) geplant. An jedem Science Camp nehmen maximal 16 Kinder der ersten bis vierten Klasse teil. Weitere Informationen und Karten gibt es im Ticketshop im Luisencenter und im Internet. ■

www.science-camp.de

Chemie-Neubau an Universität Gießen für 70 Mio. Euro Jury für Entwurf von Gerber Architekten Dortmund/Baubeginn 2010 geplant Die Entscheidung über den Neubau der Chemie der Justus-Liebig-Universität Gießen ist gefallen: Die Jury des vom Land ausgelobten städtebaulichen Realisierungswettbewerbs hat sich in Wiesbaden für den Entwurf von Gerber Architekten, Dortmund entschieden. Die Baukosten sollen bei rund 70 Mio. Euro liegen; der Baubeginn ist für Anfang 2010 geplant. Das neue Gebäude mit rund 13.000 Quadratmetern Nutzfläche soll durch besser zugeschnittene Laborund Praktikumsräume eine optimale Flächenausnutzung ermöglichen. Die funktionale Zuordnung der einzelnen Nutzungsbereiche und die Erweiterung der Laborzonen sind stimmig und erlauben einen wirtschaftlichen Betrieb. Der Neubau ermöglicht die Integrierung moderner Energieeffizienztechnik und berücksichtigt die Vorgaben des Landes zur Nachhaltigkeit. „Wir sind auf dem Weg der Modernisierung der Universität Gießen damit einen weiteren wichtigen Schritt vorangekommen“, sagte Wissenschaftsministerin Silke Lautenschläger. Sie erinnerte daran, dass auch der Chemie-Neubau aus dem Hochschulbauprogramm HEUREKA der Landesregierung finanziert wird: „Insgesamt wird der Universität Gießen aus diesem Programm mehr als eine halbe Mia. Euro zur Verfügung gestellt.“ Die Chemie ist nach dem Neubau des Biomedizinischen Forschungszentrums, des Excellence Clusters Cardio-Pulmonary System (ECCPS), dem Neubau des International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC) und der Kleintier- und Vogelklinik in der Veterinärmedizin ein weiteres großes Bauvorhaben des Landes an der Universität.

modern und funktional – Chemie-Neubau bislang computeranmiert


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Förderinitiative im Fokus

Der Scout für alle Fragen der Wirtschaftsförderung Das Beratungszentrum für Wirtschaftsförderung bietet Orientierung bei der Suche nach Förderinstrumenten Ob Zuschüsse, Kredite, Bürgschaften oder Beteiligungen – die finanziellen Instrumente, mit denen Land, Bund und Europäische Union insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen aus technologieorientierten Ulrich Lohrmann Branchen unter die Arme greifen, sind vielfältig. Doch die Vielzahl an Förderprogrammen ist schwer überschaubar. Kann ich überhaupt in den Genuss einer Förderung kommen? Wenn ja – welches Förderprogramm ist für mein Vorhaben das richtige? Was muss ich bei der Antragstellung beachten? Antwort auf diese und weitere Fragen gibt Ulrich Lohrmann vom Beratungszentrum für Wirtschaftsförderung der Hessen Agentur, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landes.

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Wer kann öffentliche Förderprogramme in Anspruch nehmen?

Grundsätzlich kann jede Person, die gewerblich oder freiberuflich tätig ist oder jedes kleine oder mittelständische Unternehmen, in den Genuss von Fördermitteln kommen. Ob Einzelpersonen zur Existenzgründung, Unternehmen zum Ausbau der Produktionskapazitäten oder zur Erschließung neuer Märkte oder auch Unternehmen und Institutionen gemeinsam zur Finanzierung definierter Projektvorhaben. Welches Geschäftsvorhaben auch immer geplant ist – wir vom Beratungszentrum für Wirtschaftsförderung helfen bei der Suche nach den geeigneten Förderinstrumenten.

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Wie entscheiden Sie, welches Fördermodell in Frage kommt?

Wir müssen uns zunächst ein Bild vom Investitionsvorhaben und der Mittelverwendung machen: Geht es um Personalkosten, um Anlageinvestitionen oder um Aufwendungen in Forschung und Entwicklung? Zudem spielen Standort und Eigenkapital eine nicht unerhebliche Rolle. Wichtig ist also, dass der Unternehmer bzw. Unternehmensgründer die betriebswirtschaftlichen Kerndaten seines Vorhabens parat hat, wenn er unsere Beratungsleistung in Anspruch nimmt.

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Welche Förderinstrumente stehen generell zur Verfügung?

Grundsätzlich unterscheidet man Zuschüsse, Kredite, Bürgschaften und Beteiligungen. Das häufigste Instrument zur Finanzierung von mittelständischen Unternehmen sind Programmkredite, die im Hausbankverfahren vergeben werden. Solche Förderkredite überzeugen durch niedrige Zinsen, tilgungsfreie Zeiten, lange Zinsbindungsdauer und gelegentlich auch durch Sondertilgungsmöglichkeiten und Haftungskomponenten. Allerdings erwarten Hausbanken in der Regel bankübliche Sicherheiten. In Beratungsgesprächen sprechen wir Unternehmer deshalb gezielt auf dieses Thema an.

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Und wenn diese Sicherheiten nicht vorliegen?

Erscheint das Konzept eines Projektvorhabens Erfolg versprechend und förderungswürdig, so besteht die Möglichkeit, eine Ausfallbürgschaft von der Bürgschaftsbank Hessen zu erhalten. Diese Bürgschaft deckt allerdings immer nur einen Teil der Risikosumme ab, so dass die Hausbank immer mithaftet. Deshalb wird vom Antragsteller immer auch eine persönliche Haftung verlangt. Zur Stärkung der Eigenkapitalbasis eines Unternehmens hat in den letzten Jahren die Förderung mit eigenkapitalähnlichen Darlehen und die Finanzierung durch staatliche Beteiligungsgesellschaften mehr und mehr an Bedeutung gewonnen. Hier geht das Institut für einen vorher genau definierten Zeitraum und festgelegten Konditionen eine Minderheitsbeteiligung ein.

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Wie sieht es mit den für Unternehmen besonders attraktiven Zuschüssen aus?

Verlorene Zuschüsse werden immer seltener vergeben. Diese beschränken sich auf Investitionszuschüsse für Unternehmen in strukturschwachen Gebieten, auf projektbezogene F&E-Maßnahmen sowie kleinere Beträge für verschiedene Beratungsleistungen oder für die Teilnahme an Messen und Delegationsreisen. Die Zuschussförderung von Forschung und Entwicklung ist für technologieorientierte Unternehmen besonders interessant.

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Welche Informationen brauchen Sie, um für einen Kunden das geeignete Förderprogramm identifizieren zu können?

Zunächst sollte der Unternehmer eine detaillierte Projektbeschreibung und einen Businessplan erstellen. Darin sollte er nicht nur das konkrete Vorhaben beschreiben, sondern auch dessen Marktpotenzial, die Wettbewerbssituation, die Marketingstrategie, die wirtschaftlichen Aspekte der Maßnahme bis hin zur Chancen-Risiko-Betrachtung und einem Finanzplan. Mit diesen Informationen kann sich der Unternehmer direkt an unser Beratungszentrum wenden. Für persönliche Gespräche sind oft auch unsere Unternehmersprechtage geeignet. Veranstaltungsorte und Termine sind unter www.hessen-agentur.de (Rubrik Beratungszentrum) zu finden. Gerne können sie sich auch direkt an die Mitarbeiter des Beratungszentrums wenden. ■

HA Hessen Agentur GmbH Beratungszentrum für Wirtschaftsförderung

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Ulrich Lohrmann Telefon: 0611 / 774-8335 E-Mail: Ulrich.lohrmann@hessen-agentur.de Christine Bischoff Telefon: 0611 / 774-8253 Fax: 0611 / 774-58253 E-Mail: Christine.bischoff@hessen-agentur.de STANDORT WETZLAR

Thomas Peter Telefon: 06441 / 20 90 751 Fax: 0611 / 774-58632 E-Mail: thomas.peter@hessen-agentur.de STANDORT KASSEL

Rainer Bong Telefon: 0611 / 774-8727 Fax: 0611 / 774-8729 E-Mail: rainer.bong@hessen-agentur.de

Aktuelle Ausschreibungen

Landesprogramm: „Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlichökonomischer Exzellenz (LOEWE)“, hier: Förderlinie 3 LOEWE-KMUVerbundvorhaben Termin: laufende Abgabe möglich http://www.hessen-agentur.de/mm/LOEWE.pdf Gefördert werden mit der „Förderlinie 3 LOEWEKMU-Verbundvorhaben“ forschungs- und entwicklungsintensive Vorhaben, die von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Verbund mit öffentlichen Forschungseinrichtungen realisiert werden. Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen sowie Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen aus Hessen. Die Hessen Agentur agiert als Projektträger des Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK).

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STANDORT WIESBADEN

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Fördermaßnahme: Modell- und Pilotprojekte (MPP) des Landes Hessen und der EU Termin: laufende Abgabe möglich http://www.hessen-agentur.de/ (Menüpunkt Innovationsförderung) Die Fördermaßnahme richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Hessen, die im Verbund mit Partner-Unternehmen unter möglicher Einbeziehung öffentlicher Forschungseinrichtungen innovative Forschungsvorhaben im Bereich Technologie durchführen. Unternehmen mit Sitz in Nord- und Mittelhessen sowie der Odenwaldregion werden vorrangig betrachtet. Hierzu stehen Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung, die durch das Land Hessen kofinanziert werden. Die Hessen Agentur agiert als Projektträger des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung (HMWVL).


BMBF-Ausschreibung GoBio Termin: 15. Oktober 2008 Link: http://www.bmbf.de/foerderungen/12715.php Gefördert wird die Arbeit akademischer Nachwuchskräfte und ihrer Arbeitsgruppe bei der Weiterentwicklung ihres Forschungsthemas mit dem Ziel, die Anwendungspotentiale der Entwicklung herauszuarbeiten und technologisch zu validieren, sowie die kommerzielle Verwertung primär im Rahmen einer unternehmerischen Selbstständigkeit vorzubereiten und im privatwirtschaftlichen Bereich umzusetzen. Voraussetzung für eine Förderung ist, dass die jeweilige Hochschule oder Forschungseinrichtung dem Projektleiter und der Arbeitsgruppe die zur Durchführung des Projektes erforderlichen Arbeitsmöglichkeiten zur Verfügung stellt (Laborgrundausstattung und sonstige Infrastruktur).

BMBF-Ausschreibung zur Förderung Klinischer Studien Termin: 30. Oktober 2008 http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/ 308.php Gefördert werden sollen wissenschaftsinitiierte multizentrische prospektive, kontrollierte klinische Studien an Patienten zu pharmakologischen Therapieverfahren. Antragsberechtigt sind staatliche und nichtstaatliche Hochschulen sowie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Krankenhäuser.

BMBF-Ausschreibung „Systembiologie für die Gesundheit im Alter – GerontoSys“ Termin: 01. Dezember 2008 http://www.bmbf.de/foerderungen/12744.php Im Rahmen dieser Fördermaßnahme sollen die Mechanismen aufgeklärt werden, die dem Alterungsprozess zugrunde liegen und die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu einem Gesamtbild verbinden. Gefördert werden: A. Forschungskerne der Systembiologie für die Gesundheit im Alter an Universitäten bzw. außeruniversitären Forschungseinrichtungen. B. Anwendungsorientierte Kooperationsprojekte: Antragsberechtigt sind Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft mit Sitz in Deutschland. Das Förderverfahren ist zweistufig angelegt. In der ersten Verfahrensstufe sind dem Projektträger Jülich bis spätestens 1. Dezember 2008 Projektskizzen vorzulegen.

BMWi-Programm: „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)“ Termine: laufende Abgabe möglich http://www.zim-bmwi.de/ Mit dem „Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)“ sollen die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), einschließlich des Handwerks und der unternehmerisch tätigen freien Berufe, nachhaltig unterstützt und damit ein Beitrag zum Wachstum der Unternehmen geleistet werden. Kooperationsprojekte: Gefördert werden Kooperationsprojekte zwischen KMU und von KMU mit Forschungseinrichtungen, einschließlich Projekten bisher nicht innovierender KMU und FuE-Aufträge zur Vorbereitung auf künftige Kooperationen und Netzwerke. Netzwerkprojekte: Gefördert werden externe Management- und Organisationsleistungen für die Entwicklung marktorientierter Netzwerke innovativer KMU.

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Wissenschaft im Porträt

Pionier in Forschung und Lehre Neue Wege zur Entwicklung von antientzündlichen Arzneimitteln

Professor Dieter Steinhilber

Neue Strukturen finden und neue Strukturen schaffen – das ist es, was den innovativen und praxisnahen Professor Dieter Steinhilber vom Institut für Pharmazeutische Chemie der Universität Frankfurt antreibt. Menschlich wie wissenschaftlich: Die Entwicklung neuer Wirkstoffe, sein Engagement für den akademischen Nachwuchs als Sprecher der Frankfurter Graduiertenschule FIRST und seine Förderung von Verbundforschungsprojekten als Vorstandsmitglied von ZAFES (Zentrum für Arzneimittelforschung, -Entwicklung und -Sicherheit).

guliert und in welchen Organen es gebildet wird. Zum anderen suchen die Forscher gezielt nach neuen Wirkstoffen, die mehrere Aktivierungswege des Enzyms blockieren und so eine bessere Wirksamkeit zeigen.

Umwandlung der Arachidonsäure in Prostaglandine und Leukotriene

Phospholipide Phospholipase COOH Arachidonsäure

Die Entwicklung neuer antientzündlicher Wirkstoffe, die gleich für eine ganze Reihe von Erkrankungen wichtig werden könnten, steht im Mittelpunkt der Forschung von Professor Steinhilber und seiner Arbeitsgruppe. Bei entzündlichen und allergischen Prozessen werden im Körper aus der Fettsäure Arachidonsäure über zwei verschiedene Wege vermehrt Entzündungvermittler (Mediatoren) gebildet. Verhindern lässt sich dies, indem man die an der Umwandlung beteiligten Enzyme hemmt. Für einen der beiden Wege, die Umwandlung zu Prostaglandinen durch die Cyclooxygenasen gelingt dies schon lange und gleich mit verschiedenen Wirkstoffen. Prominentester Vertreter dieser Arzneimittelgruppe ist das Aspirin®. Mehr Schwierigkeiten bereitet es dagegen, die 5-Lipoxygenase zu hemmen, die zur Entstehung der Leukotriene führt: „Das Enzym ist schon seit 26 Jahren bekannt und trotzdem haben wir noch keine Arzneimittel, um es wirksam zu blockieren“, erläutert Steinhilber den Stand der Forschung. Und dabei ist es ein so interessantes Target, denn neuere Forschungsergebnisse zeigen, dass es auch an der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beteiligt ist. Dass es so schwierig ist, einen Hemmstoff zu entwickeln, liegt vermutlich daran, dass es im Körper verschiedene Wege gibt, das Enzym zu aktivieren. „Wir haben nachgewiesen, dass die bisherigen Wirkstoffe nur auf einen dieser Wege einwirken, der in Verbindung steht mit dem Anstieg der Kalziumkonzentration in der Zelle“, berichtet Steinhilber. Stehen aber gleichzeitig noch andere Aktivierungswege offen, ist die Wirksamkeit einer solchen Substanz eingeschränkt. Darum untersuchen Steinhilber und seine Mitarbeiter zum einen, wie das Enzym zellulär re-

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5-Lipoxygenase

Cyclooxygenasen

Inhibitoren O

COOH LTA4

Leukotrien B4

NSAR (Aspirin® etc.)

Leukotrien C4 Leukotrien D4 Leukotrien E4

O

COOH

O OOH

Prostglandine Tromboxane Prostacyclin

Arachidonsäure wird durch die 5-Lipoxygenase zu Leukotrienen umgewandelt, die für entzündliche Reaktionen mitverantwortlich ist. Quelle: Prof. Steinhilber

Wirkstoffsuche in virtuellen Räumen Bedeutete eine solche Suche früher, mühsam und zeitaufwendig eine Substanz nach der anderen herzustellen und auszuprobieren, kombinieren Steinhilber und seine Forschungsgruppe stattdessen lieber die eigene Forschung mit der Expertise der Chemieund Bioinformatik. Gemeinsam mit der Abteilung von Professor Gisbert Schneider, Lehrstuhl für Chemie- und Bioinformatik, haben sie ein virtuelles Screening-Programm entwickelt, mit dem es möglich ist, vorherzusagen, welche Strukturen mit welchen Ladungsverteilungen ein Hemmstoff haben sollte, um eine Chance auf Erfolg zu haben. Wie man für das Nachmachen eines Schlüssels die Form des Schlosses kennen muss, so errechnen sie auf Basis der atomaren Grundstruktur des Enzyms und der Analyse der bisher vorhandenen Hemmstoffe mit ih-

PGG2


ren Bindungseigenschaften „Deskriptoren“. Dabei entsteht ein „Pharmakophormodell“, mit dem in Substanzdatenbanken nach Molekülen mit den gewünschten Eigenschaften gesucht wird, die aber gleichzeitig neue Leitstrukturen besitzen und eine bessere Wirksamkeit zeigen könnten. Diese werden dann auf ihre Wirksamkeit getestet. „Wir haben einige interessante Kandidaten, die sich vom Wirkmechanismus von den bisherigen Hemmstoffen deutlich unterscheiden“, erzählt Steinhilber verschmitzt.

Zentrums und hat mit dazu beigetragen, eine zentrale Anlaufstelle für die vielen Bausteine der Arzneimittelentwicklung – von Strukturentwicklung bis hin zur Untersuchung der Wirksamkeit bei Patienten – zu schaffen. So können leichter Verbundforschungsprojekte im Bereich der Wirkstoffentwicklung entstehen. Dies gilt nicht nur für Forschungsprojekte im akademischen Bereich, sondern auch für die Pharmaindustrie. „Vorher war es für ein Unternehmen, das für eine bestimmte Fragestellung Expertise und Unterstützung in der Universität suchte, schwierig, die richtigen Ansprechpartner zu finden. Das hat sich geändert.“

Meine Leute werden mir aus den Händen gerissen

Modell der 5-Lipoxygenase – entwickelt von Prof. Gisbert Schneider, Lehrstuhl für Chemie und Bioinformatik, Uni Frankfurt.

Wir können viel selber machen „Im Enzymassay sieht es sehr gut aus. Im nächsten Schritt wollen wir einen vielversprechenden Kandidaten weiter charakterisieren, um ihn für die Pharmaindustrie interessant zu machen.“ Und hier sieht Steinhilber einen großen Vorteil im eigenen Haus: „Wir sind innerhalb der Universität Frankfurt im Bereich Wirkstoffentwicklung unheimlich gut aufgestellt, wir haben sehr viele Arbeitsgruppen in ganz verschiedenen Disziplinen, so dass wir viel selber machen können.“

So ist ein weiteres Betätigungsfeld die Graduiertenschule FIRST (Frankfurt International Research Graduate School for Translational Biomedicine), die seit Januar 2007 aktiv ist. „Weil wir hier in Frankfurt so stark im Bereich Biomedizin sind, wollten wir eine strukturierte Doktorandenausbildung einführen“, erläutert Steinhilber die Ursprungsidee. FIRST umfasst nicht nur ein Methodenprozedere zur Doktorandenauswahl, sondern in einem strukturierten Ausbildungsprogramm lernen die Studenten neben forschungsrelevanten Fachkenntnissen auch „soft skills“ wie das Schreiben wissenschaftlicher Publikationen, Präsentationstechniken und vieles mehr. Derzeit sind knapp 70 Doktoranden in FIRST eingeschlossen. Und die Rechnung ist aufgegangen: Werden Stipendien ausgeschrieben, bewerben sich bis zu 120 Studenten aus dem In- und Ausland. Auch für den Nachwuchs am Institut für Pharmazeutische Chemie mit insgesamt 70 Mitarbeitern muss sich Steinhilber keine Sorgen zu machen. „Wir haben keinen Doktorandenmangel, sondern wir können aus dem Vollen schöpfen und uns die Besten raussuchen. „Und die Bewerber kommen schon lange nicht mehr nur aus Frankfurt. Der Grund für die hohe Bewerberzahl ist sicherlich auch die Perspektive: „Meine Absolventen werden mir förmlich aus den Händen gerissen. Schon bevor sie mit ihrer Doktorarbeit fertig sind, haben sie teilweise ihre festen Stellen in der Tasche.“ Corinna Volz-Zang

Dass durchaus auch die Weiterentwicklung bis hin zur klinischen Prüfung möglich ist, daran hat das in 2002 gegründete Zentrum für Arzneimittelforschung, -Entwicklung und -Sicherheit (ZAFES) einen ganz wesentlichen Anteil. Steinhilber ist im Vorstand des

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Wirtschaft im Porträt

Neuer Schwung fürs kranke Herz t2cure mit Zelltherapie auf Erfolgskurs

Dr. Manfred Rüdiger, CEO von t2cure

Time2cure – Zeit zu heilen – der Name ist Programm beim Gewinner des Science4Life Venture Cup 2008, der t2cure GmbH. Ein neues Verfahren, dass Forscher aus der Frankfurter Universitätsklinik entwickelt haben, könnte den jährlich rund 170.000 Herzinfarktpatienten in Deutschland schon bald neue Hoffnung geben: Mit dem autologen Stammzelltherapeutikum t2c001 sollen die Folgen eines Herzinfarktes gelindert und die Leistungsfähigkeit des Herzens erhöht werden. Um diese Therapie zur Marktreife zu führen, gründeten Professor Andreas Zeiher und Professor Stefanie Dimmeler Anfang 2007 das Unternehmen t2cure. Das Managementteam des jungen Unternehmens sucht nun nach Investoren, die die zulassungsrelevante Phase-III-Studie finanzieren. Mit einer Zulassung rechnen die Forscher bereits 2013. Der Herzinfarkt und seine Folgen sind Todesursache Nr. 1 in Deutschland. Gerade wenn es sich um einen schweren Infarkt handelt, leiden die Patienten in der Folge meist dauerhaft unter einer Herzschwäche und geringer Belastbarkeit. Die Folgen zu lindern und dem Herzen neue Kraft zu geben, ist daher ein zentrales Forschungsziel. Die Forscher aus der Frankfurter Universitätsklinik sind dabei offenbar fündig geworden: Aber nicht mit Arzneimitteln im klassischen Sinne wollen sie die kranken Herzen behandeln, sondern körpereigene Zellen sollen dem Herzen wieder auf die Beine helfen. Die Zellen stammen aus dem Knochenmark des Patienten, werden speziell aufgereinigt und schließlich in das geschädigte Areal des Herzens injiziert. „Unser Behandlungsansatz unterscheidet sich von fast allen anderen, die derzeit in der Herzzelltherapieschiene erforscht werden. Während meist Zellen kultiviert und vermehrt werden, wofür alleine schon ein bis zwei Wochen nötig sind, machen wir das nicht und können den Patienten bereits fünf bis acht Tage nach dem Infarkt behandeln – zu einem Zeitpunkt, an dem der Infarkt noch frisch und am besten behandelbar ist“, erläutert Dr. Manfred Rüdiger, CEO von t2cure einen wichtigen Vorteil dieses Therapiekonzepts. „Hierbei ist auch unsere enge Zusammenarbeit mit dem Institut für Transfusionsmedizin des Blutspendedienstes hier in Frankfurt sehr wichtig“, betont Dr.Rüdiger.

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Überzeugende Ergebnisse in großer Behandlungsstudie Dass es sich bei diesem Therapieansatz nicht um ferne Zukunftsmusik, sondern um eine vermutlich bald schon zulassungsfähige Methode handelt, zeigen die Ergebnisse einer großen multizentrischen Studie, die in der renommierten Fachzeitschrift New England Journal of Medicine publiziert wurden. In dieser „REPAIR-AMI“-Studie wurden insgesamt 204 Patienten nach einem akuten Herzinfarkt an verschiedenen Kliniken in Deutschland und der Schweiz behandelt. Aber nur die Hälfte der Patienten bekam tatsächlich die körpereigenen Stammzellen injiziert, die andere Hälfte erhielt Zellkulturmedium, also quasi Placebo. Natürlich haben alle Patienten dabei die derzeitige beste verfügbare Standardbehandlung bekommen, aber weder Untersucher noch Patient wussten, wer tatsächlich mit den Stammzellen behandelt worden war. Derartige als doppelblind bezeichnete Studien sind besonders aussagekräftig, weil hier nicht eine unterschwellige Erwartungshaltung bei Patient oder Arzt die Ergebnisse verfälscht. Umso eindrucksvoller die Ergebnisse: Bei der behandelten Gruppe hatte sich vier Monate nach Behandlung im Vergleich zu der Placebo-Gruppe die Herzfunktion deutlich verbessert, der Herzmuskel wurde besser durchblutet und sogar das „Remodeling“, die Verformung des Herzmuskels als Reaktion auf die eingeschränkte Herzfunktion, war bei den Stammzell-Patienten deutlich verringert. Fast noch eindrucksvoller waren die Ergebnisse nach einem Jahr: in der Gruppe, die die Stammzellen erhalten hatten, waren signifikant weniger Patienten gestorben oder hatten einen erneuten Herzinfarkt erlitten. „Wir haben in der Studie zudem herausgefunden haben, dass gerade die Patienten von der Behandlung profitierten, die einen besonders schweren Herzinfarkt hatten“, berichtet Rüdiger. Die ventrikuläre Auswurfsfraktion dieser Patienten liegt unter 45 Prozent. Und genau für diese Patientengruppe sollen in einer großen Phase-III-Studie Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlung bestätigt werden.


t2c001 Funktion als autologes Zelltherapeutikum

Zulassungsstudie in den Startlöchern

Noch mehr in der Pipeline

Eigentlich könnte es losgehen mit der Studie, die schließlich zur zentralen Zulassung dieser Behandlung in Europa führen soll und an der bis zu 1600 Patienten in 55 Zentren in acht europäischen Ländern teilnehmen werden. Derzeit diskutiert das Managementteam des Unternehmens, Dr. Manfred Rüdiger und Dr. Petra Rück, mit der europäischen Zulassungsbehörde EMEA (European Medicines Agency) über die Details Studiendesigns. „Da die Gesetze, die die Zulassung derartiger Produkte regeln, erst Ende 2007 auf europäischer Ebene verabschiedet wurden, gibt es noch keine Erfahrungswerte zur Umsetzung bei der Behörde oder bei den Unternehmen, so dass vorherige Diskussion und Abstimmung über Erfordernisse und Möglichkeiten besonders wichtig ist“, erläutert Rüdiger den recht langwierigen Prozess. „Trotz dieser Verzögerung rechnen wir aber damit, im Frühjahr des kommenden Jahres bereits mitten drin zu sein in der Studie.“

Die Wissenschaftler wollen es jedoch nicht bei diesem Behandlungsansatz belassen. Damit auch Patienten, deren Infarkt schon länger zurückliegt, von einer solchen Zelltherapie profitieren können, arbeiten die Forscher derzeit mit Hochdruck an einer Methode, mit der sie die entnommenen Stammzellen dazu bringen, mehr Stickstoffmonoxid (NO) zu bilden, das einen zusätzlich positiven Effekt auf die Regeneration des Herzens ausüben soll. Auch hier ist die Entwicklung schon relativ weit fortgeschritten. Man darf gespannt sein. Corinna Volz-Zang

Was zudem noch fehlt, sind zusätzlich zu den bisherigen sechs Gesellschaftern weitere Investoren, die sich an den 25 Millionen Euro beteiligen, die bis zur geplanten Zulassung im Jahr 2013 benötigt werden. Obwohl er gerade erst mit der Suche nach Investoren begonnen hat, ist Rüdiger optimistisch, in absehbarer Zeit die Investoren zu finden: „Wir sind mit der Entwicklung sehr weit, das macht uns für Investoren attraktiv, denn sie müssen nicht mehr die vorklinische Phase mit all ihren Risiken finanzieren, und der weitere Plan bis zur Zulassung und Vermarktung liegt auf dem Tisch.“

Prof. Andreas Zeiher

Prof. Stefanie Dimmeler

Dr. Petra Rück

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Hessen International

Internationale Kooperationsbörse Biotechnica Partnering EEN unterstützt Kooperationsgespräche für strategische Technologiepartnerschaften Das neue Konzept der Biotechnica integriert vier Säulen in einer Plattform: Ausstellung, Konferenzen, Award und Kooperationsbörse. Die internationale Kooperationsbörse wird erstmals von der Deutschen Messe AG und der EBD Group in Zusammenarbeit mit dem Enterprise Europe Network organisiert. „Eine Messe – ein Partnering: Unser Ziel ist es, die Kräfte zu bündeln und optimale Voraussetzungen für die Kooperationsbörse zu schaffen“, so Helmut Unger vom Enterprise Europe Network Hessen (EEN). Durch die internationale Vernetzung von Deutsche Messe, EBD-Group und EEN haben vor allem kleine und mittlere Unternehmen die Chance, sich mit Entscheidungsträgern multinationaler Unternehmen zu treffen. „Aus diesem Grund haben wir in diesem Jahr darauf verzichtet, eine eigene Kooperationsbörse zu organisieren, wie es mit „BioMeetingpoint“ in den letzten Jahren erfolgreich praktiziert wurde“ resümiert Unger.

Die technische Durchführung wird über die OnlinePlattform „partneringONE“ der EBD-Group realisiert. Dort geben die Teilnehmer ihr Profil ein, identifizieren ihre Gesprächspartner und vereinbaren individuelle one-to-one Meetings, für die direkt in Halle 9 ausreichend Platz vorgehalten wird. Bei Bedarf können die Gespräche auch auf den Ständen der beteiligten Aussteller stattfinden. Anmeldung unter www.biotechnica.de/partnering_d Teilnahmegebühr (zahlbar bei der Registrierung) 40 Euro für Besucher 200 Euro für Aussteller ■

Helmut Unger Enterprise Europe Network Hessen Telefon: 0611 / 774 - 8650 E-Mail: helmut.unger@hessen-agentur.de

Deutsch-Russischer Workshop Biotechnologie im Rahmen der Biotechnica 2008 Kobe empfängt hessische Delegation zu Gesprächen über mögliche Kooperationen Im Rahmen der Biotechnica 2008 organisiert das Ost-West-Wissenschaftszentrum in Zusammenarbeit mit der Vereinigung Deutscher Biotechnologie Unternehmen VBU einen Deutsch-Russischen Workshop Biotechnologie mit folgenden Schwerpunkten: > Biotechnologie in Russland und Deutschland > Technologie Transfer: Von der Forschung zur Produktion – Strategien für eine erfolgreiche Kooperation zwischen Wissenschaft und Industrie > Geistiges Eigentum in Deutschland und Russland Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos, eine Registrierung aber aus organisatorischen Gründen erwünscht. Die aktuellen Programme zu beiden Veranstaltungen sowie die Möglichkeit zur Registrierung stehen auf der Homepage des OWWZ be-

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reit unter: www.owwz.de. Für weitergehende Informationen zu den Aktivitäten des Deutsch-Russischen Kooperationsverbundes Biotechnologie und des Ost-West-Wissenschaftszentrums der Universität Kassel wenden Sie sich bitte direkt an: ■

UniKasselTransfer Ost-West-Wissenschaftszentrum Dr. Gabriele Gorzka Dipl.-Biol. Nicole Burghardt Telefon: + 49 (0)561 804 - 3609 / - 3567 Telefax: + 49 (0)561 804 - 3792 E-Mail: gorzka@uni-kassel.de Internet: www.owwz.de Veranstaltungshinweis: 7. Oktober 2008, 14.00 – 17.00 Uhr Biotechnica 2008 in Hannover Convention Centre – Raum München


Technologie-Angebote Nr.

Land

08 IT 55Y2 0IEJ

IT

08 IT 55Y2 0IGP

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08 IT 55Y2 0IFZ

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08 IT 52T7 0IEN

IT

Projekt

Animal model to study effects of psychotropic drugs related with hedonic features An Italian biotech SME has developed an animal model to study psychiatric illness. The model aims to put in evidence the responsiveness of dopaminergic neurons induced by natural stimuli. It allows studying the effects of antidepressant and antipsychotic drugs on the changes in the release of neurotransmitters induced by high-palatable foods in cerebral areas involved in reward mechanisms. The model allows reaching more informative data with comparison to classical assays based on pharmacological stimuli-induced neuron-chemical changes in the animal brain.

Screening of new compounds with potential hypophagic properties in animal models of obesity An Italian biotech SME studies molecular mechanism of new compounds with potential hypophagic properties in animal models of obesity applying the gene expression. This technique is used to unravel the molecular mechanism of compounds acting in obesity and metabolism related disorder in different tissues. The gene expression techniques allow studying the mechanism of action of the studied compounds and is put in evidence: > Transcriptional and post transcriptional effects events following an exposure to the drug. > The phenotypic effect on weight gain and/or food intake.

Lipid nutrients and their biological interactions in functional foods An Italian company has developed highly innovative experimental models to test in vitro, in vivo & in humans the biological activities of several lipid nutrients and their biological interactions. The use of sophisticated tools allows approaching the analysis, design and development of novel functional foods in order to have all the required information for patenting and marketing the novel product. The discovery of novel biological activities of single components or interactions thereof will greatly help for the design and development and possible patent of novel functional foods.

Lab-on-a-Chip An Italian university has developed an advanced microfluidic device for genomics, post-genomics, proteomics and molecular analysis. The proposed solutions will introduce great improvements with comparison to the existing ones in terms of automation, reliability and repeatability. Thanks to the wide range of available polymer materials it is possible to choose materials properties suitable for each specific application. An important issue is the control of the surface properties that can be modified through wet or dry processing.

Stand

Already on the market

Gesucht

The company offers this new adapted model to study psychotropic drugs to pharmaceutical companies in order to get more precise information in tests avoiding interference between drugs. Pharmaceutical companies are sought for technical co-operation that is meant to be found by the company must assure the clinical development of the model.

Already on the market

The company offers its technology to industrial partners interested in pre-clinical development of new anti-obesity compounds in order to get a technical co-operation.

Available for demonstration – field tested

They are looking for technical cooperation and commercial agreement with technical assistance with industrial partners from the food industry, dietary supplements or functional foods in order to adapt the technology to specific needs.

Available for demonstration

Industrial partners active in the area of genomic detection are sought for customisation and commercialisation.

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Bio Future

100.000 Euro für Nordhessens „Zukunftslabor Gesundheit“ Die Freude war groß, als am 4. Juni bekannt wurde, dass die Region Nordhessen zu den Gewinnern des BMBF-Wettbewerbs „Gesundheitsregionen der Zukunft“ gehört. Über 80 Regionen aus ganz Deutschland hatten sich im Rahmen des vom Bundesforschungsministeriums (BMBF) ausgelobten Wettbewerbs „Gesundheitsregion der Zukunft“ beworben, nur 20 schafften die erste Runde. „Wir sind dabei und erhalten jetzt für die Ausarbeitung unseres Konzeptes zunächst 100.000 Euro“, berichtet Regionalmanager Holger Schach stolz. „Gemeinsam mit unserem Projektpartner DOXS eG. sind wir hoch erfreut, zumal wir in diesem Wettbewerb extrem harte Konkurrenz hinter uns gelassen haben“, so Schach. Das Gesundheitssystem steht vor großen Herausforderungen: Die Lebenserwartung der Bevölkerung steigt, die Geburtenrate ist dagegen rückläufig. Die Kosten für die Gesundheitsversorgung nehmen stetig zu. Vor diesem Hintergrund wurde im Herbst vergangenen Jahres der Wettbewerb „Gesundheitsregionen der Zukunft“ ausgerufen. „Wir möchten eine höhere medizinische Qualität und bessere Versorgung von Patientinnen und Patienten bei gleichzeitig geringeren Kosten erreichen“, sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan, als sie auf dem Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit 2007 den Wettbewerb ankündigte. Der Antrag mit dem Titel „Nordhessen: Zukunftslabor Gesundheit“ hat die Jury überzeugt.

Den Trend früh erkannt

Preisverleihung an Holger Schach durch Annette Schavan

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In Nordhessen hat man früh erkannt, dass sich die Gesundheitswirtschaft zu einem wichtigen Zukunftsmarkt mit hohem Innovations-, Wachstums und Beschäftigungspotential entwickelt. „Wir haben uns schon lange vor dem Wettbewerb als Gesundheitsregion definiert, denn hier haben wir über 100 Kliniken mit rund 1.500 Ärzten, zwölf Kurorte und insgesamt 50.000 Arbeitsplätze in der Gesundheitswirtschaft mit einem Gesamtumsatz von rund 5 Mrd. Euro“, so Schach. Ausgehend von Qualitätszirkeln und Ärztegemeinschaften sind zudem zahlreiche neue Kooperationen entstanden, wie etwa die große interdisziplinäre Ärzte- und Psychotherapeutengemeinschaft DOXS eG (DOXS = docs = Ärzte).

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In der Genossenschaft haben sich rund 800 niedergelassene Psychotherapeuten und Ärzte aller Fachrichtungen aus ganz Nordhessen zusammengeschlossen. „Wir wollen die dezentrale, wohnortnahe Gesundheitsversorgung aktiv mitgestalten“, sagt Dr. Withold Kietzmann, Vorstandsvorsitzender der DOXS eG. Im dünn besiedelten Werra-Meißner-Kreis hat die DOXS eG bereits ein Pilotprojekt gestartet, bei dem besonders geschulte Arzthelferinnen chronisch kranke Menschen aufsuchen. Sie kontrollieren nach einem strukturierten Protokoll beispielsweise Blutdruck und Blutzucker oder überwachen die Medikamenteneinnahme und schalten bei Bedarf den jeweiligen Arzt ein. Überdies hat die DOXS eG einen Palliativvertrag zur integrierten Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen geschlossen. „Die Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Kliniken, Universitäten sowie der Pharma- und Medizintechnikindustrie in Nordhessen hat sich in den letzten Jahren stark verändert – im Sinne einer effektiveren Gesundheitsversorgung“, resümiert Schach. Langfristig habe man sich zum Ziel gesetzt, flächendeckend – auch in ländlichen Regionen – eine qualitativ hochwertige medizinische und psychotherapeutische Versorgung sicherzustellen.

Die nächste Runde Jetzt hat Nordhessen die Chance, am Ende der zweiten Runde des Wettbewerbs unter den bis zu fünf Regionen zu sein, die vier Jahre für die Entwicklung von Prozessen und Produkten mit bis 10 Mio. Euro gefördert werden. Doch bis dahin gibt es noch einiges zu tun für das Regionalmanagement, die DOXS und die anderen etwa 30 Akteure der Region: „Im nächsten Schritt gilt es herauszufinden, welche Leistungen in der Region von wem und in welcher geographischer Nähe vorgehalten werden müssen, um die Versorgungssicherheit der Patienten auch in Zukunft unter veränderten Bedingungen zu gewährleisten“, so Schach über die nächsten Schritte. Corinna Volz-Zang


Nachrichten aus der Wirtschaft 6

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Leica Microsystems stärkt seine Position in den Neurowissenschaften

IonGate in New York als „Ort im Land der Ideen“ ausgezeichnet

Mit dem Erwerb des US-amerikanischen Unternehmens Coretech Holdings LLC mit Sitz in St. Louis, Missouri, hat Leica Microsystems seine Produktpalette im Bereich der Neurowissenschaften bedeutend erweitert und damit seine Position in diesem Markt gestärkt. Coretech Holdings setzt sich aus verschiedenen Firmen zusammen, darunter auch myNeuroLab.com, die eine große Auswahl an neurowissenschaftlichen Instrumenten entwickelt und herstellt. Leica Microsystems wird seinen Kunden in Zukunft eine breite Palette von stereotaxischen Instrumenten und Perfusionssystemen sowie speziell für die Elektrophysiologie entwickelte Elektronik wie Amplifier anbieten können. Durch den Erwerb der Coretech Holdings hat das Wetzlarer Unternehmen nach eigenen Angaben auch sein Produktportfolio für die Histopathologie erweitert und seine Führungsposition in diesem Bereich weiter ausgebaut.

Frankfurt – Wolfgang Lerch, der gemeinsam mit Dr. Thiemo Gropp die Geschäfte der IonGate Biosciences GmbH leitet, nahm Ende Mai 2008 die von Bundespräsident Horst Köhler unterzeichnete Urkunde als einer der Gewinner des Wettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen 2008“ entgegen. Daniel Hoster von der Deutschen Bank AG überreichte die Auszeichnung im Rahmen einer kleinen Feierstunde in der German American Chamber of Commerce in New York. Das Motto „In die Welt der Medikamente surfen“ überzeugte die Jury und IonGate konnte sich so gegen mehr als 1.500 Mitbewerber durchsetzen. Die ausgezeichnete SURFE2R Technologie (SURFace Electrogenic Event Reader) von IonGate sei ein Musterbeispiel für den internationalen Erfolg deutscher Ideen. Wissenschaftler aus der ganzen Welt nutzen SURFE2R, um neue Medikamente, etwa zur Behandlung von Alzheimer oder Herzinfarkten, schneller und zuverlässiger zu entwickeln.

www.leica.de

www.land-der-ideen.de

BRAIN und Clariant: strategische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Textilveredelung

IonGate und ARTEL schließen strategische Partnerschaft

Zwingenberg – Die BRAIN AG und die Clariant International AG gehen eine strategische Zusammenarbeit zur Entwicklung und Herstellung innovativer Enzyme für Textilien bekannt. BRAIN wird in der Kooperation Enzyme und Biokatalysatoren identifizieren, die neue biologische Eigenschaften in der Textilbehandlung vermitteln sowie optimierte Verfahrensschritte bei der Textilherstellung implementieren. Der Austausch von Know-how, Marktkenntnis und Erfahrungen in Chemie und Biotechnologie ermöglichte beiden Unternehmen, Enzyme für die Textilveredelung besser zu identifizieren und zu entwickeln, die wiederum den langjährigen Kunden der Clariant in den entsprechenden Schlüsselmärkten zu Wettbewerbsvorteilen verhelfen. Obwohl das Forschungsprogramm erst seit kurzer Zeit existiert, sind die Synergieeffekte laut Unternehmen bereits offensichtlich. Es wurden bereits vielversprechende Enzyme bereitgestellt, die einerseits neue biologische Eigenschaften für die Textilverarbeitung liefern und andererseits die einzelnen Prozessschritte der Produktion optimieren.

Frankfurt, Westbrook, ME (USA) – IonGate Biosciences und ARTEL geben den Abschluss einer strategischen Partnerschaft zur Vermarktung von IonGates SURFE2R Technologie (SURFace Electrogenic Event Reader) in Nordamerika bekannt. ARTEL wird dazu dem deutschen Biotech Unternehmen seine lokale Infrastruktur sowie seine langjährigen Kundenkontakte und Markterfahrung zur Verfügung stellen. IonGates SURFE2R Technologie ermöglicht erstmals eine effiziente Wirkstoffforschung. Transportproteine zählen zu den erfolgversprechendsten und wachstumsstärksten Targetklassen in der Pharmaforschung. Transportproteine spielen bei zahlreichen biologischen Vorgängen eine zentrale Rolle und sind geeignete Angriffspunkte zur Behandlung von Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems, des Stoffwechsels sowie des Zentralen Nervensystems. Effiziente Technologien für das Screening von Transportproteinen waren bislang noch nicht verfügbar, so dass pharmazeutische Unternehmen ihre Forschungsaktivitäten auf andere Zielmoleküle ausgerichtet haben. Die SURFE2R Technologie von IonGate stellt einen wichtigen Fortschritt in Richtung einer effizienteren Screeningmethode dar, sowohl für Transportproteine als auch für ligandengesteuerte Ionenkanäle.

www.brain-biotech.de

www.iongate.de

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Nutrinova und BRAIN – Meilenstein bei der Entwicklung natürlicher Süßstoffe erreicht Zwingenberg – Die Nutrinova GmbH und die BRAIN AG haben Mitte Mai mitgeteilt, dass sie Entwicklungskandidaten für natürliche Süßstoffe und Süßkraftverstärker identifiziert haben. Dazu haben die Partner einen systematischen Screening-Prozess angewendet, um geeignete Süßstoffe und Süßkraftverstärker in proprietären natürlichen Substanzbibliotheken zu identifizieren. Sie seien jetzt in der Position, diese neuen Substanzen zu prüfen und eine Weiterentwicklung bis zur Marktreife zu erwägen, sagte Dr. Eckart von Haefen, Geschäftsführer von Nutrinova. Nutrinova und BRAIN haben ihre exklusive strategische Zusammenarbeit im Jahr 2004 mit dem Ziel begonnen, natürliche Süßstoffe und Süßkraftverstärker zu entwickeln. Seitdem haben die beiden Unternehmen umfangreiche molekulare Screening-Programme, mit einem Fokus auf Naturstoffe aus pflanzlichen und mikrobiellen Extrakten, durchgeführt. ■

Frankfurt – Die im FIZ Frankfurter Innovationszentrum Biotechnologie ansässige GenXPro GmbH hat vom Europäischen Patentamt die Bestätigung ihres Patents für ein neues Verfahren zur Bestimmung der Aktivität aller Gene höherer Lebewesen erhalten. Mit der neuen Technologie kann die Genaktivität auch bei solchen Organismen untersucht werden, über die bisher nichts bekannt ist. Da es die patentierte Technik im Gegensatz zu den Genchips erlaubt, auch unbekannte Genprodukte zu erfassen, können nun auch neue, bisher unbekannte, krankheitsrelevante Gene entdeckt werden. Die Bestimmung der Genaktivität ist wichtig, um beispielsweise bei Krebs solche Gene zu entdecken, die als Ziele für neue Medikamente dienen können. Anders als bei den dazu bisher verwendeten Microarrays oder Genchips kann GenXPro die Transkripte sehr viel genauer quantifizieren. Somit werden auch die seltenen Produkte nur schwach aktiver Gene, die für die Aktivierung ganzer Ketten anderer Gene notwendig sind, erfasst.

Biotest: Forschungskooperation mit der Universität Mainz vereinbart

Dr. Michael Römer erhält Verdienstkreuz 1. Klasse

Dreieich – Die Biotest Gruppe und die Johannes GutenbergUniversität Mainz haben eine Vereinbarung getroffen, nach der Biotest Zugang zu zusätzlichen Ergebnissen aus präklinischen Versuchen zur Wirkung von monoklonalen Antikörpern auf regulatorische T-Zellen erwirbt. Eine auf zunächst zwei Jahre angesetzte Forschungskooperation wurde vereinbart. Ziel dieser Kooperation ist die präklinische Erprobung des monoklonalen Antikörpers BT-061 in weiteren Indikationen durch Tiermodelle. Die Universitäts-Hautklinik verfügt über eine langjährige Expertise auf dem Gebiet der Immunregulation durch regulatorische T-Zellen. In dieser Zusammenarbeit wird die präklinische Evaluierung des monoklonalen Antikörpers BT-061 in allergischen Indikationen fortgeführt. Die entsprechenden Testsysteme wurden in einer früheren Forschungskooperation etabliert. Das erste internationale Patent zu BT-061 wurde inzwischen in einigen Ländern erteilt und wird derzeit bei weiteren Patentämtern weltweit geprüft. Inzwischen wurden weitere Patentanmeldungen zur therapeutischen Anwendung eingereicht. Auch zum ebenfalls bei Biotest in der Entwicklung befindlichen Antikörper BT062 konnten dem Patentportfolio kürzlich weitere internationale Anmeldungen hinzugefügt werden. Unterdessen verläuft die klinische Entwicklung von BT-061 in den Hauptindikationen Rheumatoide Arthritis und Psoriasis planmäßig. Erste Ergebnisse zur Wirksamkeit werden für Mitte des Jahres erwartet.

Darmstadt – Dr. Michael Römer, persönlich haftender Gesellschafter und Mitglied des Vorstandes der E. Merck OHG, hat das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen bekommen. In der Hessischen Staatskanzlei in Wiesbaden wurde ihm diese Auszeichnung von Ministerpräsident Roland Koch überreicht. Dr. Michael Römer habe nicht nur mit seinem unternehmerischen, sondern auch mit seinem vielfältigen ehrenamtlichen Engagement wesentlich zur Sicherung und zum Ausbau von Arbeitsplätzen in der Region mit Relevanz für ganz Hessen beigetragen und sich in besonderer Weise intensiv für Aus- und Weiterbildung in den Unternehmen eingesetzt. So würdigte Roland Koch die Verdienste des Unternehmers und des Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Darmstadt. Dr. Michael Römer, geboren 1946, studierte von 1968 bis 1977 Chemie in Darmstadt und schloss dort sein Studium mit der Promotion ab. Im Jahr 1978 begann Römer seine Tätigkeit bei Merck als Laborleiter des Zentrallaboratoriums Industriechemikalien.

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www.brain-biotech.de

GenXPro erhält Patent für Gen-Analyse

www.biotest.de

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www.merck.de


nadicom GMP-zertifiziert Marburg – Die nadicom Gesellschaft für angewandte Mikrobiologie mbH hat das Gütesiegel der amtlichen GMP-Zertifizierung im Juli 2008 erhalten. Das Good Manufacturing Practice (GMP)Zertifikat bescheinigt dem Unternehmen, dass es als Prüflabor für spezielle mikrobiologische Analysen anerkannt ist. Damit werden auch die Anforderungen des EU-Leitfadens einer „Guten Herstellpraxis“ (GMP) für Arzneimittel erfüllt (Richtlinien 2003/ 94/EG und 1991/412/EWG). Das Zertifikat gilt für die Identifizierung und Differenzierung von Bakterien und Pilzen und kann auch um andere Methoden erweitert werden. Die Einführung der GMP-Standards vor zwei Jahren hat deutliche Veränderungen sowohl in der Arbeitsweise der Mitarbeiter als auch bei den Prozessabläufen hervorgerufen. Die nadicom GmbH verdeutlicht mit der Erreichung dieses Meilensteins in der Unternehmensgeschichte, dass sie in der Lage ist, sich den Bedürfnissen seiner Kunden zu widmen und die Strategie verfolgt, sich dauerhaft als verlässlicher Partner für die Durchführung von Keimidentifizierungen zu etablieren. ■

Activaeros Inhalationshilfe für Kinder erhält FDA-Zulassung Gemünden – Die Activaero GmbH gab bekannt, dass die Inhalationshilfe für Kinder Watchhaler™ die 510(k) Clearance der amerikanischen Food & Drug Administration (FDA) erhalten hat. Die 510(k) Clearance ermöglicht nun die Vermarktung des Spacers in den USA. In Europa ist der Watchhaler seit April 2007 erhältlich. Was für die Therapie von erwachsenen Patienten bereits eine Herausforderung darstellt, wird bei der Inhalationstherapie für Kinder zusätzlich erschwert. Ärztliche Leitlinien empfehlen deshalb bei Kindern die Kombination von Dosieraerosolen mit Vorschaltkammern, sogenannten Spacern. Hier kann ein Sprühstoß aus dem Dosieraerosol von den Eltern in eine Plastikkammer gegeben werden und das Kind hat ein wenig Zeit, um das Aerosol aus dem Spacer zu inhalieren. Der Watchhaler™ ist ein Spacer, der speziell an die Anforderungen von Kindern und Eltern angepasst wurde. ■

www.watchhaler.com

www.nadicom\qualitaetsstandards

B. Braun investiert 190 Mio. Euro in neue Fertigung und schafft 80 neue Arbeitsplätze Fresenius Kabi erwirbt APP Pharmaceuticals – Einstieg in den nordamerikanischen I.V. Generikamarkt Bad Homburg v.d.H. – Fresenius Kabi, ein Unternehmen des Gesundheitskonzerns Fresenius, hat Verträge zum Erwerb von APP Pharmaceuticals, Inc. unterzeichnet. APP ist einer der führenden nordamerikanischen Hersteller von intravenös verabreichten generischen Arzneimitteln (I.V. Generika). Die Übernahme ist ein wichtiger Schritt in der Wachstumsstrategie von Fresenius Kabi: Durch die Akquisition tritt das Unternehmen in den US-Pharmamarkt ein und übernimmt eine führende Rolle im weltweiten Geschäft mit I.V. Generika. APP bietet Fresenius Kabi die seit langem angestrebte Plattform in Nordamerika mit attraktiven Wachstumschancen für die bestehende Produktpalette. APP ist auf I.V. Generika für den Einsatz im Krankenhaus spezialisiert und vertreibt seine Produkte in den USA und Kanada. Das Unternehmen beschäftigt rund 1.400 Mitarbeiter und verfügt über hochmoderne Produktionsstätten in Illinois, New York und Puerto Rico sowie über eine Vertriebsgesellschaft in Toronto, Kanada. ■

Melsungen – Die B. Braun Melsungen AG hat den Grundstein für eine neue Fertigung für Ernährungslösungen gelegt. Die neue Fertigung mit einem angeschlossenen Forschungslabor hat ein Investitionsvolumen von rund 190 Millionen Euro. Dort werden in Zukunft innovative Ernährungslösungen für den Weltmarkt entwickelt und produziert. In der neuen Fertigungsstätte und dem Labor werden künftig 270 Mitarbeiter beschäftigt sein, 80 dieser Stellen werden neu geschaffen. Die LIFE Nutrition-Fertigung in Melsungen ist Teil eines Großprojektes rund um die Entwicklung und Produktion von Ernährungslösungen. Insgesamt fließen hier die Ergebnisse von acht Teilprojekten ein, die in den Bereichen Pharmaentwicklung, Sterilisation, Beutelherstellung und Verpackungsentwicklung angesiedelt sind. LIFE Nutrition ist Teil des internationalen Investitionsprogramm in Höhe von 1,4 Mrd. Euro weltweit. Etwa die Hälfte fließt in Investitionsprojekte an den deutschen Standorten, rund 360 Mio. Euro in Neu- und Erweiterungsbauten am Standort Melsungen. ■

www.bbraun.de

www.fresenius.de

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Nachrichten aus der Wissenschaft

Leibnizpreisträger bleibt in Marburg

Schnelle Einsatztruppe fürs Herz

Marburg – Der Zellbiologe Professor Roland Lill bleibt an der Philipps-Universität Marburg. Der Direktor des Instituts für Zytobiologie am Fachbereich Medizin hat sich entschieden, einen im Jahre 2007 ergangenen Ruf der Universität Heidelberg auszuschlagen. Die Philipps-Universität und der Fachbereich Medizin freuen sich darüber, dass es gelungen ist, den höchst renommierten Forscher zu halten. Der Verbleib von Professor Lill ist in Verhandlungen mit dem Präsidenten der Philipps-Universität, Professor Volker Nienhaus, sowie Professor Matthias Rothmund, dem Dekan des Fachbereichs Medizin erreicht worden. Inhalt dieser Verhandlungen waren eine großzügige Ausstattung des Instituts für Zytobiologie sowie die Eröffnung einer Kooperation mit dem Marburger Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie, das eine Abteilung für Synthetische Mikrobiologie erhalten soll. Im Rahmen dieser Kooperation wurde Professor Lill zum Max-PlanckFellow ernannt; die Ernennung schließt eine fünfjährige Förderung seiner Forschungsarbeiten ein. Durch die Vergabe projektunabhängiger Mittel hat außerdem die Von Behring-RöntgenStiftung einen Beitrag dazu geleistet, den renommierten Zellbiologen in Marburg zu halten.

Bad Nauheim – Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim haben herausgefunden, wie adulte Stammzellen den Weg zum kranken Herz finden. Die Forscher haben die Schlüsselfaktoren identifiziert, mit denen diese Zellen den Weg vom Blut ins geschädigte Organ finden. Die Wissenschaftler hoffen nun auf neue Möglichkeiten, mit denen die Effizienz von Stammzelltherapien zukünftig gesteigert werden kann (Cell Stem Cell, 5. Juni 2008). Neuartige Zelltherapien zur Behandlung von Herzerkrankungen stoßen derzeit auf großes Interesse bei Wissenschaftlern und Medizinern. Als besondere Hoffnungsträger gelten dabei so genannte adulte Stammzellen, welche die Fähigkeiten besitzen, für erkrankte Organe notwendige Ersatzzellen zu liefern. Das Potenzial solcher Stammzellpopulationen wurde bereits in zahlreichen tierexperimentellen und klinischen Studien untersucht – mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen.

www.uni-marburg.de

Hochgeschwindigkeitssuche nach technischen Enzymen Darmstadt – Wissenschaftler der Arbeitsgruppe von Professor Harald Kolmar am Institut für Organische Chemie und Biochemie der TU Darmstadt haben ein neues Verfahren entwickelt, das die Isolierung maßgeschneiderter Enzyme für den Einsatz in der Biotechnologie und der Wirkstoffsynthese mindestens um den Faktor tausend beschleunigt. Den Darmstädter Wissenschaftlern gelang diese Beschleunigung, indem sie einzelne Enzym produzierende Bakterien durch Hochgeschwindigkeitszellsortierung isolierten. In dem Verfahren werden Bakterien so verändert, dass die optimierte Variante Fluoreszenz zeigt und so leicht identifiziert und isoliert werden kann. Die Darmstädter Wissenschaftler berichteten über dieses Verfahren in der JuniAusgabe der Zeitschrift „Angewandte Chemie“ (Becker et. al., Angewandte Chemie Int. Ed., 2008, Vol 47), das sie erstmals auf die Optimierung eines Ester spaltenden Enzyms angewandt haben. In einer einzigen Runde von Hochgeschwindigkeitssortierung von 100 Mio. Zellen gelang es, gewünschte Enzymvarianten zu isolieren. ■

www.tu-darmstadt.de

Schneller und hochsensibler Drogentest Gießen – In der Notfallmedizin, aber auch bei polizeilichen Einsätzen stellt sich oft die Frage, ob ein Patient oder eine zu überprüfende Person „clean“ ist. An einem neuartigen Verfahren zur schnellen Erkennung von Drogenkonsum und Infektionen arbeitet ein Forschungsteam am neugegründeten Institut für Biochemische Verfahren und Analysen (IBVA) der FH GießenFriedberg. Leiter des Projektes, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert wird, ist der Biochemiker Professor Jürgen Hemberger. Die derzeit bestehenden Diagnostik-Methoden sind wegen des apparativen und zeitlichen Aufwands, wegen ihrer Komplexität und zum Teil extrem hohen Kosten nicht für den Einsatz im Polizei- oder Rettungsfahrzeug geeignet. Membran-Schnelltests arbeiten dagegen nicht genau genug, um Infektionen zuverlässig nachweisen zu können. Die Forschungsgruppe der Fachhochschule kooperiert bei dem aktuellen Vorhaben mit einem Diagnostik- und einem Medizintechnik-Unternehmen in Deutschland. Die Partner haben sich zum Ziel gesetzt, das weltweit erste hochsensitive Diagnosesystem zu entwickeln, das die Drogen- und Infektionsanalyse im mobilen Außeneinsatz ermöglicht. Auch Drogen wie LSD oder Krankheiten wie Hepatitis, für die es bis heute keine geeigneten Schnelltestverfahren gibt, soll das neue Instrumentarium rasch erkennen können. Dabei geht es auch darum, bei Bedarf vor Ort sofort lebensrettende Maßnahmen einleiten zu können. Das Projekt, das aus dem Programm „Pro Inno II“ mit insgesamt 125 000 Euro gefördert wird, hat eine Laufzeit bis April 2009. ■

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www.mpi-bn.mpg.de

http://kmubserv.tg.fh-giessen.de


Wie man das Leben verlängert

Werkbank für Antibiotika

Frankfurt – Intakte Mitochondrien sind von vitaler Bedeutung für die Zellfunktion. Den lebensverlängernden Einfluss der Mitochondrien konnte die Forschergruppe um Professor Heinz D. Osiewacz von der Universität Frankfurt am Institut für Molekulare Entwicklungsbiologie an einem kleinen, gewöhnlich eher unbeachteten Pilz mit Namen Podospora anserina nachweisen. Anders als von Menschen gebaute Kraftwerke sind die Mitochondrien innerhalb der Zelle einem ständigen Wandel unterworfen: sie teilen sich fortwährend und vereinen sich wieder in neuer Zusammensetzung. Bei einer Mutante des Pilzes konnte der Teilungsmechanismus der Mitochondrien durch das Ausschalten eines Genes unterbunden werden. Diese Mutante lebt bis zu elf Mal länger als der Wildtyp, ist aber ähnlich vital. Ihre Mitochondrien bilden regelrechte Netzwerke innerhalb der Zelle. Seit langem vermuten Forscher, dass Mitochondrien einen entscheidenden Einfluss auf Alterungsprozesse und typische Alterskrankheiten haben. Umgekehrt haben sie eine wichtige Funktion bei lebensverlängernden Prozessen, wie die Frankfurter Arbeitsgruppe im Biotechnology Journal berichtete. Die Erkenntnisse, gewonnen aus einem doch primitiv erscheinenden Organismus wie P. anserina, könnten wichtige Hinweise geben, die Alterung des Menschen und alternsrelevante Krankheiten besser zu verstehen.

Marburg – Biochemiker von der Philipps-Universität Marburg haben die Struktur einer molekularen Werkbank aufgeklärt, mit der Bakterien eine Vielzahl von Peptiden herstellen, darunter auch wichtige Antibiotika und Fungizide. Wie die Wissenschaftler um Professor Lars-Oliver Essen und Professor Mohamed A. Marahiel in der aktuellen Online-Ausgabe von „Science“ berichten, bilden die untersuchten Moleküle eine Plattform, auf der Aminosäuren zu Ketten zusammengebaut werden. Die Kenntnis dieses Mechanismuses eröffnet neue Möglichkeiten für die Produktion von Arzneimitteln. Die Pepdidsynthese erfolgt in Bakterien mittels spezialisierter modularer Enzymkomplexe, so genannter Nichtribosomaler Peptidsynthetasen (NRPS). Jedes Modul des Enzyms übernimmt dabei eine bestimmte Funktion. Die Marburger Forscher studierten nun das spezifische Modul, das für die Endfertigung des Antibiotikums Surfactin verantwortlich ist. Die Struktur dieses modularen Enzyms mache deutlich, wie die aufeinander folgenden katalytischen Schritte koordiniert werden, fassen die Wissenschaftler ihre Ergebnisse zusammen. Der Vorteil dieser Art der Peptidsynthese liegt unter anderem darin, dass hierbei auch unkonventionelle Aminosäuren als Bausteine verwendet werden können, die in den körpereigenen Eiweißstoffen nicht vorkommen. Dadurch stehen weit mehr als die herkömmlichen 21 Aminosäuren zur Verfügung, so dass eine wesentlich größere Vielfalt an Verbindungen möglich ist.

www.bio.uni-frankfurt.de ■

Drei neue Chemiestudiengänge an der Europa Fachhochschule Fresenius Idstein – Die Europa Fachhochschule Fresenius (EFF) hat von der Akkreditierungsagentur ASIIN die Akkreditierung für drei neue Chemie-Studiengänge nach dem Bologna-Modell erhalten. Der sechssemestrige Bachelor Wirtschaftschemie mit 180 Creditpoints, der achtsemestrige International Bachelor of Applied Chemistry/Internationaler Bachelor Angewandte Chemie mit 240 Creditpoints und der zweisemestrige Master of Bio- and Pharmaceutical Analysis mit 60 Creditpoints erweitern das Spektrum der privaten Fachhochschule. Die neuen Studiengänge sind das Ergebnis einer gründlichen Reformdiskussion im Fachbereich Chemie & Biologie in enger Zusammenarbeit mit Fachverbänden und Industriepartnern im In- und Ausland. Neu sind die klaren Profile der Studiengänge, die am Arbeitsmarkt stark nachgefragt sind, aber eine Positionierung abseits vom „Mainstream“ bieten. Die für ein Studium an der EFF typischen Merkmale werden auch in den neuen Programmen umgesetzt: Es werden die Grundlagen der Chemie und der Nachbarwissenschaften vermittelt: ein hoher Praktikumsanteil bereitet auf das spätere Arbeitsumfeld vor. Das EFF-Kooperationsnetzwerk UNIC (University with Industry in Chemistry) ermöglicht Auslandsaufenthalte. Kleine Lerngruppen und ein möglicher Quereinstieg für begabte Berufstätige mit einschlägiger Ausbildung runden das Angebot ab. ■

www.fh-fresenius.de

www.uni-marburg.de

Sonnencreme im Badesee macht Schnecken unfruchtbar Frankfurt – Die chemischen UV-Filtersubstanzen in den meisten Sonnencremes beeinflussen das Hormonsystem und auf diese Weise die Fortpflanzung von Wasserschnecken. Zu diesem Ergebnis kommt Dominic Kaiser vom Institut für Ökologie, Evolution und Diversität der Goethe Universität in einer Studie, in der er die Wirkung der beiden häufigsten UV-Filtersubstanzen auf drei wasserlebende Organismen untersuchte: den Glanzwurm, die Zuckmücke und die Zwergdeckelschnecke. Während die Vermehrung von Wurm und Mücke von den Substanzen nicht beeinträchtigt wurde, produzierten die Schnecken weniger Embryonen im Laborversuch. Inwieweit Östrogen-aktive UV-Filter auch für den Menschen schädlich sind, ist bisher nicht untersucht. Sicher ist, dass sie über die Haut aufgenommen werden und anschließend für einige Stunden im Blut, Urin und auch in der Muttermilch nachweisbar sind – und zwar in Konzentrationen, die in etwa derjenigen einer niedrig dosierten Anti-Baby-Pille entsprechen. Insofern ist es für Schwangere und Stillende ratsam, auf chemische UV-Filter zu verzichten. Die Forschung der Frankfurter Wissenschaftler ist aber primär auf aquatische Ökosysteme ausgerichtet. Kaiser untersucht nun im Rahmen seiner Doktorarbeit, was seine im Labor gefundenen Ergebnisse für reale Ökosysteme bedeuten. ■

www.bio.uni-frankfurt.de Hessen-Biotech NEWS 3/2008

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Hoffnung für Alzheimer-Patienten

Wie Pflanzen sich vor Sonnenbrand schützen

Marburg – Marburger Mediziner haben ein neues Mittel gegen die Alzheimersche Krankheit entdeckt. Das Team um die Professoren Richard Dodel und Michael Bacher hat gemeinsam mit deutschen und US-amerikanischen Kollegen herausgefunden, dass das entzündungshemmende Medikament CNI-1493 die Auswirkungen der berüchtigten Altersdemenz lindern kann. Bei einer Alzheimer-Erkrankung kommt es zum Schwund von Gewebe im Gehirn. Dieser Abbauprozess wird durch das Protein Amyloid verursacht, das in Form so genannter Plaques abgelagert wird, die eine Entzündung im Gehirn hervorrufen. Wie Neurologen jetzt in der Fachzeitschrift „Journal of Experimental Medicine“ berichten, wandelt CNI-1493 die Amyloid-Moleküle um, so dass sie sich nicht zusammenlagern. Außerdem schützt das Medikament die Nervenzellen vor der Giftwirkung des Proteins. Im Tierversuch mit gentechnisch veränderten Mäusen verringerten sich die Amyloid-Ablagerungen signifikant, wenn die Tiere acht Wochen lang den entzündungshemmenden Wirkstoff verabreicht bekamen. Die Behandlung bewirkte eine Verminderung in denjenigen Gehirnarealen, die bei Alzheimerpatienten stark betroffen sind – nämlich um 70 Prozent in der Hirnrinde und um 87 Prozent im Hippocampus. Die Studie legt nahe, dass CNI-1493 kognitive Ausfälle auch beim Menschen lindern könnte.

Frankfurt – Pflanzen nützen Licht als Energiequelle. Aber wie schützen sie sich vor Schäden durch zu starke Sonneneinstrahlung? Der molekulare Mechanismus dieses fundamentalen Prozesses ist noch weitgehend unbekannt. Einen Teil des Rätsels jedoch konnte der theoretische Chemiker Privatdozent Andreas Dreuw von der Goethe-Universität lösen: Er sagte einen Mechanismus vorher, der es Pflanzen ermöglicht, die gewöhnlich stattfindende Umwandlung des Lichts in chemische Energie zu unterdrücken und die Extradosis Sonnenstrahlung stattdessen direkt in Wärme umzuwandeln. Für seine Habilitationsschrift erhielt der Theoretiker den mit 5.000 Euro dotierten WillkommPreis. Tatsächlich wurden seine Vorhersagen zwei Jahre später experimentell bestätigt. Lichtenergie regt Elektronen in verschiedenen Pigment-Molekülen an, und ein ausgefeilter Transportmechanismus zwischen zwei Photosystemen sorgt dafür, dass die Elektronen bei ihrer Rückkehr in den Grundzustand chemische Energie erzeugen. Bei starker Sonneneinstrahlung würde die Pflanze sich allerdings selbst zerstören, wenn sie alles Licht auf diese Weise umwandelte. Verhindert wird dies durch einen nicht-photochemischen Quenching-Prozess (von engl. „to quench“, dämpfen, löschen) dessen molekularer Mechanismus gegenwärtig ein heißes Thema in der Photosyntheseforschung ist. Zunächst werden aus den Blättern die Proteine der lichtsammelnden Komplexe extrahiert. Dann versucht man mit ultrakurzen Laserpulsen die gesuchten elektronischen Übergänge gezielt anzuregen. Dreuws Aufgabe ist es, die theoretischen Annahmen, die solchen Experimenten zugrunde liegen, durch Simulationen zu überprüfen. Gegenwärtig geht er davon aus, dass sich ein Quenching-Komplex aus Carotinoiden und Chlorophyll bildet, dessen elektronische Struktur so beschaffen ist, dass photochemische Prozesse nicht möglich sind.

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Seltene Erkrankungen in Europa - Vernetzung der Experten soll vorangetrieben werden Frankfurt – Die EU-Kommission hat die Förderung eines Projektes des Klinikums der Goethe-Universität Frankfurt zum Aufbau eines europäischen Expertennetzwerkes für seltene Erkrankungen beschlossen. Die Förderung beträgt mehr als 800.000 Euro und erstreckt sich über eine Gesamtlaufzeit von zwei Jahren. Das geförderte Projekt soll einen allgemeingültigen Bauplan für Expertennetzwerke am Beispiel von drei seltenen Erkrankungen herleiten. Seltene Erkrankungen rücken immer mehr in das Interesse von Gesellschaft und Politik. Etwa 5000 Krankheiten zählen zu den seltenen Erkrankungen. Die Zahl der betroffenen Patienten wird in Europa auf 24 bis 36 Mio geschätzt. Nach dem Europäischen Gleichbehandlungsprinzip sollten Erkrankte überall in Europa genauso gute Chancen haben, einen kompetenten Arzt zu finden, wie Patienten, die an einer Volkskrankheit leiden. Deshalb hat die EU-Kommission neben einigen Modellprojekten – eines davon wird ebenfalls in Frankfurt koordiniert – nun beschlossen, mit der Entwicklung eines allgemeingültigen Bauplans für Netzwerke den nächsten Schritt zu gehen. Die Experten vom Frankfurter Universitätsklinikum sind an diesem Projekt maßgeblich beteiligt, indem sie am Beispiel der seltenen Krankheiten Mukoviszidose, LAM (Lymphangioleiomyomatose) und bei Patienten mit einer Lungentransplantation ein Konzept für eine effiziente Expertenvernetzung entwickeln. ■

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Kompetenzatlas Hessen-Biotech: Unser Unternehmen ist noch nicht im Kompetenzatlas Hessen-Biotech vertreten. Bitte schicken Sie uns ein Zugangspasswort und nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Bitte schicken Sie mir den aktuellen Kompetenzatlas Hessen-Biotech in gedruckter Form (kostenlos).

Broschüren (kostenlos): Bitte senden Sie mir die Broschüre „Hessen – Gateway to the Diagnostics Market in Europe“ Bitte senden Sie mir die Broschüre „Nanomedizin – Innovationspotenziale in Hessen“ Bitte senden Sie mir die Broschüre „Werkzeuge der Natur. Weiße Biotechnologie in Hessen” Bitte senden Sie mir die Broschüre „Medizintechnik in Hessen – Strukturen und Potenziale” Bitte senden Sie mir die Broschüre „Förderoptionen“

Veranstaltungen: Ich interessiere mich für Veranstaltungen der Aktionslinie Hessen-Biotech. Bitte informieren Sie mich vor dem nächsten Termin.

Technologie-Angebote und Gesuche des EEN Hessen: Ich interessiere mich für folgende Technologie-Angebote und -Gesuche (Bitte die Nummer angeben):

Firma Abteilung Name Position Straße PLZ/Ort Telefon Fax E-Mail Datum

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Veranstaltungen/Termine 07. – 09. Oktober 2008

Hannover

Biotechnica 2008 Gemeinschaftsstand Hessen mit Rahmenprogramm ■ www.biotechnica.de

07. Oktober 2008

Hannover

Biopolitik-Konferenz 2008 BIO Deutschland, AK der Bioregionen, BPI, VCI/DIB, VFA Bio, DECHEMA e.V./vbu ■ www.biodeutschland.de

30. Oktober 2008

Hanau

7. Brennstoffzellenforum Hessen „Wasserstoff als Energieträger" – H2BZ-Initiative Hessen, IHK ■ www.h2bz-hessen.de

03. – 04. November 2008

Frankfurt

Bio meets Nano Chemical Nanotechnology Talks IX, DECHEMA e.V. ■ www.dechema.de

11. November 2008

Saarbrücken

PharmaForum 2008-04-24 ■ www.hessen-biotech.de

19. – 22. November 2008

Düsseldorf

MEDICA 40. Weltforum für Medizin. Gemeinschaftsstand Hessen-Biotech Halle 3 Stand 3G74 ■ www.medica.de

09. – 10. Dezember 2008

Frankfurt

Technologieforum Diagnostik & Biomedical Devices

Die Aktionslinie Hessen-Biotech ist eine Maßnahme des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Jens Krüger Kaiser-Friedrich-Ring 75 D-65189 Wiesbaden Telefon: 0611 / 815-2493, Fax: 0611 / 815-492493 E-Mail: jens.krueger@hmwvl.hessen.de Internet: www.wirtschaft.hessen.de Projektträger HA Hessen Agentur GmbH www.hessen-agentur.de Impressum Herausgeber Aktionslinie Hessen-Biotech Dr. Detlef Terzenbach (V.i.S.d.P.) HA Hessen Agentur GmbH Abraham-Lincoln-Straße. 38 – 42 D-65189 Wiesbaden Telefon: 0611 / 774-8613, Fax: 0611 / 774-8620 E-Mail: detlef.terzenbach@hessen-agentur.de www.hessen-biotech.de Redaktion Dr. Thomas Niemann HA Hessen Agentur GmbH Telefon: 0611 / 774-8646, Fax: 0611 / 774-8620 E-Mail: thomas.niemann@hessen-agentur.de Gestaltung Piva & Piva, Studio für visuelles Design, Darmstadt

■ www.dechema.de

Titelbild iStockphoto/dra_schwartz

29. Januar 2009

Frankfurt

18. Frankfurter Sonderkolloquium Technik und Gesellschaft im Dialog: Naturwissenschaft als Kulturwissenschaft

Druck W.B.Druckerei GmbH, Hochheim Erscheinungsweise 4-mal pro Jahr (kostenlos) Auflage 2.800 Exemplare Newsletter-Abonnement www.hessen-biotech.de

■ www.dechema.de

Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, die Genauigkeit und die Vollständigkeit der Angaben sowie für die Beachtung privater Rechte Dritter. Die in der Veröffentlichung geäußerten Ansichten und Meinungen müssen nicht mit der Meinung des Herausgebers übereinstimmen.

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