Hessen-Biotech NEWS 2/2013

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Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung www.hessen-biotech.de

Hessen-Biotech NEWS Zukunftskongress „Leben 3.0“: Lust auf die Lebenswelten von morgen Professor Peter Lenz: Die Gesetze der Physik gelten auch für Bakterien aap Biomaterials GmbH: Hightech-Kitt für Knochen Synthetische Mikrobiologie: Zellfabriken für die Bioökonomie Ci3 Schaufenster Danico GmbH: Nachhaltig geschmiert mit Pflanzenölen

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Liebe Leserinnen und Leser, der technische Fortschritt hat unser Leben tiefgreifend verändert, und innovative Produkte, intelligente Dienstleistungen und visionäre Geschäftsmodelle werden auch unsere Zukunft entscheidend mitgestalten. Beeindruckende Beispiele hat der Zukunftskongress Leben 3.0 im futuristischen The Squaire in Frankfurt gezeigt. Insbesondere die Ausstellung präsentierte Innovationen zum Anfassen, Ausprobieren und Staunen – viele davon sind in hessischen Unternehmen und Hochschulen entstanden. Einen Blick in die Zukunft bietet auch der Science4Life Businessplan-Wettbewerb. Er unterstützt, fördert und prämiert innovative Geschäftsmodelle und Unternehmensgründungen aus den Bereichen Life Science und Chemie. Die kürzlich in der Hessischen Landesvertretung in Berlin prämierten Geschäftskonzepte überzeugen durch Fortschrittlichkeit im Hinblick auf Nachhaltigkeit, Sicherheit und Anwenderfreundlichkeit. Als Land unterstützen wir besonders vielversprechende Teilnehmer mit Gründungscoachings. Ich freue mich, dass eines dieser Unternehmen, die Marburger Beat Optics GmbH i.Gr., unter den Siegern der Konzeptphase war. Mit Spannung blicken alle Teilnehmer der Endprämierung der besten detailliert ausgearbeiteten Businesspläne am 1. Juli in Frankfurt entgegen.

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INHALT

Hessischer Gemeinschaftsstand auf der MEDICA 4

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HR Konferenz: Qualifizierte Fachkräfte in der Gesundheitswirtschaft als Plus für den Standort Hessen

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Neue Veranstaltungsreihe: Nanomedizin

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BIO International Convention 2013

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Neues von CIB Frankfurt

Industriell unentbehrliche Edelmetalle biologisch recyceln

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„Medizintechnik-Branche sorgt für zukunftsfähige Arbeitsplätze in Hessen"

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Auszeichnung innovativer Geschäftskonzepte im Rahmen des Science4Life Venture Cups

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Förder- und Kooperationsangebote Zweite Ausschreibungsrunde der BMBFFörderbekanntmachung „BioTransporter“

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Kooperationen im Bereich der Biotechnologie

CIB Invest Konferenz am 27. Juni 2013 in der IHK Frankfurt

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Neuerungen beim Programm „Kapital für Kleinunternehmen - Innovation Plus“

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Neues von Ci3 Ci3 Spitzencluster – Eine erste Bilanz nach 12 Monaten

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Ci3 Schaufenster

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Neues von timm 9

Wissenschaft im Porträt Die Gesetze der Physik gelten auch für Bakterien

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Hessen-Mix

Synthetische Mikrobiologie: Zellfabriken für die Bioökonomie

Etablierung einer Wissenschafts- und Unternehmensallianz für die Medizin- und Optikbranche

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Wirtschaft im Porträt Hightech-Kitt für Knochen

Zukunftskongress Leben 3.0 Lust auf die Lebenswelten von morgen

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Florian Rentsch Hessischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung

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Hessen-Biotech Aktuell Kundenorientierte Wirtschaftsentwicklung

Viele Unternehmen verfolgen innovative Ansätze, benötigen jedoch finanzielle Unterstützung bei den erforderlichen Forschungs- und Entwicklungsleistungen. Neben den Angeboten des Landes gibt es vielfältige Möglichkeiten auf Bundes- oder EU-Ebene. Das BMBF fördert zum Beispiel im Rahmen des Programms „BioTransporter“ die Erforschung und Entwicklung neuer Trägermaterialien, Prozess- und Applikationstechnologien sowie Verfahrens- und Verpackungstechnologien, damit Medikamente gezielt den Ort im Körper erreichen, wo sie wirken sollen. Noch relativ jung ist die Hessen Trade & Invest GmbH (HTAI), die als Tochtergesellschaft der HA Hessen Agentur GmbH nunmehr die Projektträgerschaft der Technologie-Aktionslinien und damit auch für Hessen-Biotech übernommen hat. Mehr über den Aufbau und die Arbeitsbereiche der zum 1. Januar 2013 gegründeten Wirtschaftsfördergesellschaft lesen Sie in diesem Heft. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre der Hessen-Biotech NEWS 2013.

BioFuture Nachhaltig geschmiert mit Pflanzenölen

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Nachrichten aus der Wissenschaft

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Nachrichten aus der Wirtschaft

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Broschürenbestellung/Faxformular

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Biotech im Alltag Chlorfrei bleichen dank Enzymen

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Veranstaltungen / Termine / Impressum

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Hessen-Biotech Aktuell

Kundenorientierte Wirtschaftsentwicklung Hessen Trade & Invest GmbH (HTAI) – die neue Tochtergesellschaft der HA Hessen Agentur GmbH

Zum Jahresbeginn hat die Hessen Trade & Invest GmbH als Tochtergesellschaft der HA Hessen Agentur GmbH ihre Geschäftstätigkeit aufgenommen. Sie fungiert als kundenorientierte und unternehmensnahe Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft, bei der auch die Aktionslinie Hessen-Biotech angesiedelt ist. Bei der HA Hessen Agentur GmbH verbleiben die Bereiche Wirtschafts- und Regionalforschung, Landes- und Kommunalentwicklung, Innovationsund Nachhaltigkeitsprojekte sowie Tourismus- und Kongressmarketing. „Die Neustrukturierung der HA Hessen Agentur GmbH ist erfolgreich abgeschlossen, zwei hochqualifizierte Geschäftsführer sind im Amt, und die neue Tochtergesellschaft Hessen Trade & Invest GmbH hat die operative Tätigkeit begonnen. Damit bringen wir neuen Schwung in die hessische Wirtschaftsförderung“, sagte Hessens Wirtschaftsminister Florian Rentsch bei der Vorstellung der beiden Geschäftsführer Folke Mühlhölzer und Dr. Rainer Waldschmidt im Januar in Wiesbaden. Beide zeichnen gemeinsam für die HA Hessen Agentur GmbH verantwortlich, als Sprecher der Geschäftsführung fungiert Folke Mühlhölzer. Dr. Rainer Waldschmidt leitet zugleich die Tochtergesellschaft Hessen Trade & Invest GmbH. Die Hessen Trade & Invest GmbH stärkt die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Hessen, indem sie hessische Unternehmen bei ihren Innovationen unterstützt, Märkte im Ausland erschließt und Investoren ins Land holt. Als offenes und transparentes Angebot des Landes an die regionalen und lokalen Akteure in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft eröffnet sie interessierten Partnern die Möglichkeit der Zusammenarbeit in Projekten und Programmen.

Interdisziplinär aufgestellt und breit vernetzt „Wir verstehen uns als Ansprechpartner für Unternehmen aus Hessen und solche, die nach Hessen kommen, sowie für Forschungseinrichtungen und Multiplikatoren“, erklärt Waldschmidt anlässlich der Neugründung. „Durch unsere interdisziplinäre Aufstellung und breite Vernetzung in Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft bringen wir Akteure zusammen, identifizieren neue Entwicklungen und Trends und setzen neue Förder- und Kooperati-

onsaktivitäten für hessische Unternehmen um.“ Die Grundlage für die angebotenen Beratungs-, Marketing- und Dienstleistungsmaßnahmen bildet dabei ein umfassendes Know-how zu innovativen Zukunftsund Schlüsseltechnologien, insbesondere zu Bio-, Nano-, Umwelt- und Informationstechnologien.

Die Geschäftsfelder der Hessen Trade & Invest GmbH Außenwirtschaftsförderung > Delegationsreisen und Auslandsmessen > Bereitstellung aktueller Marktinformationen > Vernetzung hessischer Unternehmen mit Partnern im Ausland > Zusammenarbeit mit den hessischen Auslandsbüros und Repräsentanzen Standortmarketing / Investorenbetreuung > Gewinnung von nationalen und internationalen Investoren > Standortmarketing im In- und Ausland > Beobachtung und Analyse von Quellmärkten Europaberatung > Vermittlung von internationalen Kooperationen > Technologievermarktung, Geschäftspartnersuche, Projektpartnersuche > Information und Beratung zu EU-Förderprogrammen, Rechtsvorschriften, EU-Politik > Zusammenarbeit mit den hessischen Partnerregionen in Europa Technologie & Zukunft > Identifikation und Analyse von Schlüssel- und Zukunftstechnologien > Anschieben und Begleiten von Innovationsprozessen > Vernetzung von Technologieanbietern und -anwendern > Technologietransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft > Clusterförderung > Schnittstelle zur Modellprojektförderung bei der HA Hessen Agentur GmbH

Weitere Informationen unter: www.htai.de

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Hessischer Gemeinschaftsstand auf der MEDICA Noch wenige Restplätze verfügbar

Im November findet die MEDICA, die weltgrößte Messe rund um die Medizintechnik in Düsseldorf statt. Auch in diesem Jahr organisiert die Aktionslinie Hessen-Biotech einen Firmengemeinschaftsstand und bietet hessischen Unternehmen die Möglichkeit, sich und ihre Innovationen dem internationalen Fachpublikum zu präsentieren. Die Teilnahme als Mitaussteller auf dem hessischen Gemeinschaftsstand bedeutet für Unternehmen eine umfassende und professionelle Betreuung zu attraktiven Konditionen, die es ihnen ermöglicht, sich frei von organisatorischer Belastung nur auf ihre Kunden und auf das Messegeschäft zu konzentrieren.

> Einbindung in die PR- und Marketingaktivitäten der Aktionslinie Hessen-Biotech > Erstellung eines Standflyers ausschließlich für Aussteller am hessischen Gemeinschaftsstand Unternehmen erhalten während der Messe: > Eine eigene Standfläche für eine optimale Präsentation des Unternehmens > Eine große Gemeinschaftsfläche mit Besprechungsmöglichkeiten > Verpflegung am Stand > Die Nutzung der gesamten Infrastruktur am Gemeinschaftsstand > Einen individuellen Eintrag in den offiziellen Messekatalog ■

Die Aktionslinie Hessen-Biotech übernimmt: > Die organisatorischen Aufgaben > Den kompletten Aufbau des Messestandes und der Präsentationsfläche > Die Betreuung vor Ort

Ansprechpartnerin Lena Haupt Projektmanagerin Hessen-Biotech Hessen Trade & Invest GmbH Tel.: 0611 / 95017-8610 E-Mail: lena.haupt@htai.de

HR Konferenz: Qualifizierte Fachkräfte in der Gesundheitswirtschaft als Plus für den Standort Hessen Erfolgreiches Personalmanagement als Schlüssel zum Unternehmenserfolg

Geschäftsführer und Personalverantwortliche der forschenden Gesundheitswirtschaft diskutierten das Thema „Führung und Verantwortung“ (Foto: BIO Deutschland e.V.)

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International konkurrieren Städte, Regionen und Nationen um Beschäftigung und Wohlstand. Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist die Verfügbarkeit von hochqualifizierten Arbeitskräften in zukunftsträchtigen Branchen. Die Gesundheitswirtschaft ist eine dieser Branchen. In Hessen sind schon jetzt rund 350.000 Menschen in diesem innovativen Bereich tätig, Tendenz steigend. Die Technologieunternehmen im Land sind daher auf exzellente Fachkräfte angewiesen. Die Hessen Trade & Invest GmbH (HTAI) hat diesen Bedarf identifiziert und die erste bundesweite Konferenz zum Personalmanagement für die Gesundheitswirtschaft des BIO Deutschland e. V. als Mitveranstalter unterstützt. Unter dem Motto „Führung und Verantwortung“ trafen sich rund 100 Personalverantwortliche im Januar in Frankfurt und diskutierten Kriterien einer erfolgreichen Personalführung.

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Peter Heinrich, Vorstandsvorsitzender der BIO Deutschland, kommentierte: „Die hohe KonferenzBeteiligung hat uns gezeigt, dass der Bedarf an dem Thema Personalführung für viele Unternehmer eine zentrale Rolle spielt und in allen Branchen und Organisationsformen von großer Bedeutung ist. Gute und verantwortungsvolle Personalführung ist oft entscheidend für die Entwicklung eines gesamten Unternehmens – in manchen Fällen sogar für die Entwicklung einer ganzen Branche.“ Dr. Rainer Waldschmidt, Geschäftsführer der HTAI, zog folgendes Fazit: „Hessen ist eine international führende Region in der Gesundheitswirtschaft und lebt von seinen hochqualifizierten Arbeitskräften. Deshalb freuen wir uns, gemeinsam mit BIO Deutschland e. V. das so wichtige Thema Fachkräftesicherung angehen zu können.“


Neue Veranstaltungsreihe: Nanomedizin Die Aktionslinie Hessen-Nanotech veranstaltet gemeinsam mit der Landesärztekammer Hessen erstmalig eine Fortbildungsreihe zum Thema Nanomedizin

Nanotechnologie bietet neue Möglichkeiten für die Medizin und Potenzial für eine Vielzahl von Einsatzgebieten: In der Krebstherapie etwa können schwere Nebenwirkungen vermindert werden, wenn der Wirkstoff nur zu den kranken Zellen gelangt. Nanopartikel haben gerade die richtige Größe, um die im Vergleich zu gesundem Gewebe vergrößerten Poren der Blutgefäße von Tumoren zu durchdringen und den Wirkstoff zielgerichtet dorthin zu transportieren. In der Diagnostik eröffnen sich ebenfalls Vorteile: Bei bildgebenden Verfahren transportieren Nanopartikel beispielsweise Kontrastmittel zum Krankheitsherd. Dieses Prinzip kann auch helfen, Wirkstoffe durch biologische Barrieren wie die Blut-Hirn-Schranke zu schleusen. Dies bietet Chancen für die Behandlung von Parkinson oder Alzheimer. Nanopartikel können nicht nur als Transportvehikel für klassische Wirkstoffe dienen, sondern auch für neuartige, aus Proteinen bzw. Nukleotiden bestehende Biopharmazeutika. Darüber hinaus können auch Wirkstoffe, die wegen zu geringer

Löslichkeit auf konventionellem Weg nicht einsetzbar sind, mit Hilfe von NanoTransportern nutzbar gemacht werden. Schließlich kann das Partikel selbst als Wirkstoff wirken. Vertiefte Information zu den Möglichkeiten vermittelt die Reihe Nanomedizin. Sie besteht aus einer Auftaktveranstaltung und Workshops, unter anderem zu den Schwerpunkten Orthopädie und Chirurgie, Onkologie und Radiologie sowie Herz- und Lungenmedizin. ■

Ansprechpartner Benjamin Thiering Projektleiter Hessen-Nanotech Hessen Trade & Invest GmbH Tel.: 0611/95017-8326 E-Mail: benjamin.thiering@htai.de

BIO International Convention 2013 Abteilungen Internationale Angelegenheiten und Technologie & Zukunft der Hessen Trade & Invest GmbH (HTAI) auf der weltweit größten Branchenveranstaltung der Biotechnologie

Vom 22. bis 25. April fand in Chicago die BIO International Convention statt. Auf der weltweit größten Leitmesse der Biotechnologiebranche trafen sich rund 13.600 Besucher aus über 60 Ländern. Dr. Thomas Niemann, Themenfeldleiter in der Abteilung Technologie & Zukunft und Dr. Detlef Terzenbach, Leiter der Abteilung internationale Angelegenheiten der HTAI repräsentierten gemeinsam mit den Clustern Ci3 und CIB Frankfurt sowie dem Frankfurter Innovationszentrum Biotechnologie (FIZ) den Biotech-Standort Hessen auf dem German Pavilion.

beim Eintritt in ausländische Märkte oder dem Aufbau einer Niederlassung noch besser unterstützen zu können. Auch international agierende Unternehmen mit Sitz in Hessen nahmen als Aussteller an der BIO teil. Sie nutzten den German Pavilion als Plattform für eine ebenso effiziente wie sichtbare Präsentation ihrer Leistungen. ■

Die Hessen Trade & Invest GmbH war nicht nur als Aussteller und Ansprechpartner präsent, sondern beteiligte sich auch am Business-Partnering. In den Partnering-Gesprächen präsentierten die Vertreter den Wirtschaftsstandort Hessen mit dem Ziel, potenzielle Investoren von den Standortvorteilen Hessens zu überzeugen. Zugleich knüpften sie weitere internationale Kontakte, um hessische Unternehmen

Ansprechpartner: Dr. Detlef Terzenbach Abteilungsleiter Internationale Angelegenheiten Hessen Trade & Invest GmbH Tel.: 0611/95017-8613 E-Mail: detlef.terzenbach@htai.de

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Zukunftskongress Leben 3.0

Lust auf die Lebenswelten von morgen Nach der erfolgreichen Premiere 2012 fand der Kongress „Leben 3.0 – Treffpunkt Zukunft“ am 18. April zum zweiten Mal statt, diesmal im THE SQUAIRE am Frankfurter Flughafen

„Wir wollen heute nicht abstrakt über die Zukunft sprechen, sondern konkrete Lebenswelten diskutieren“, begrüßte Schirmherr Florian Rentsch, Hessischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, die über 400 Teilnehmer und 40 Referenten des Kongresses „Leben 3.0 – Treffpunkt Zukunft“, einer Kooperationsveranstaltung von Hessen Trade & Invest und dem F.A.Z.-Institut.

Wirtschaftsminister Florian Rentsch informierte sich auf der begleitenden Ausstellung über neue Technologien (Foto: F.A.Z.-Institut)

So weit ging Oona Horx-Strathern von der Zukunftsinstitut GmbH dann doch nicht, als sie gemeinsam mit ihrem Mann, dem Zukunftsforscher Matthias Horx, ihr Haus am Stadtrand von Wien plante. Immerhin entschied sich das Paar für selbstreinigende Fensterscheiben und Fassaden mit integrierten Solarzellen. Im Jahr 2067, sagte Impulsredner Pero Mićić von der FutureManagementGroup, werde er 100 Jahre alt und so lange wolle er leben – über fünf Jahrzehnte also noch, die wohl gemanagt sein wollen. Doch wie sieht gutes Zukunftsmanagement aus? Laut Mićić braucht man vor allem eine konkrete Vorstellung vom Zukunfts-Ich oder – wenn es um gesellschaftliche Herausforderungen geht – vom Zukunfts-Wir. Nur so lasse sich die Falle des kurzfristigen Denkens umgehen. Die Industrie hat sich auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit schon von manchen gängigen Vorstellungen verabschiedet. Wachstum etwa ist längst nicht mehr gleichbedeutend mit höheren Absätzen und mehr Produkten. Man könne auch qualitativ wachsen, etwa in Richtung Ressourceneffizienz, unterstrich Peter Nagler, Chief Innovation Officer beim Spezialchemieunternehmen Evonik Industries. Und zum Stichwort Mobilität sagte sogar Audi-Designstratege Christian Labonte: „Der Individualverkehr ist eigentlich keine Alternative mehr.“

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Bewegen wir uns stattdessen zukünftig wie ein Schwarm mit untereinander kommunizierenden Fahrzeugen fort, die Teil einer Carsharing-Flotte sind? Oder werden wir gar immobil, dämmern im Nährtank dahin und verlassen die eigenen vier Wände nur noch virtuell, wie es Thomas Le Blanc von der Phantastischen Bibliothek Wetzlar in einem der parallel zu den Podiumsdiskussionen stattfindenden Workshops skizzierte? Le Blanc kennt sich bestens aus in Science-Fiction-Romanen – er liest sie sogar im Auftrag von Unternehmen, um ihnen Anstöße für neue Produkte zu geben. Vom Haus der Zukunft zeichnete er, ebenfalls inspiriert durch die Zukunftsliteratur, ein konkretes Bild: Es nimmt nicht nur Pakete an und überwacht unsere Gesundheit, sondern besitzt eine künstliche Intelligenz, eventuell sogar ein eigenes Bewusstsein und vielleicht sogar die Persönlichkeit seiner Bewohner.

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„Wir haben es in der Hand, die Zukunft mit Technologie zu gestalten. Das ist eine spannende Aufgabe“, fasst Rentsch die Möglichkeiten zusammen. Ja, warum eigentlich nicht, mag sich da mancher Kongressbesucher gefragt haben, der vielleicht kurz zuvor im Coachingcafé an seinem Zukunfts-Ich gebastelt oder in der begleitenden Ausstellung den 3D-Drucker für den Hausgebrauch und die Autofelgen mit Lotuseffekt bestaunt hat. Welche der in Frankfurt vorgestellten Innovationen sich durchsetzen, welche Visionen tatsächlich Realität werden, weiß niemand. Eins aber spürten viele Besucher am Ende des Kongresstages: Lust auf die Lebenswelten von morgen. Uta Neubauer


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Neues von CIB Frankfurt

Synthetische Mikrobiologie: Zellfabriken für die Bioökonomie Über 350 Teilnehmer aus Wissenschaft, Industrie und Politik beim dritten SYNMIKRO-Fachkongress in Marburg

Beim Wandel von einer erdöl-, hin zu einer nachhaltigen biobasierten Industrie spielen Mikroorganismen eine wichtige Rolle. Im Laufe der Evolution haben sie sich in einer unendlich erscheinenden Vielfalt praktisch jedes Habitat auf der Erde als Lebensraum erschlossen. Dafür haben sie viele spezielle Eigenschaften (Biokatalysatoren) entwickelt, die nun für praktische Anwendungen verstärkt genutzt werden können. Die Fachtagung „Von biologischer Diversität zu mikrobiellen Zellfabriken“, die am 24. April an der Philipps-Universität Marburg stattfand, zeigte den aktuellen Stand und das enorme Potenzial der mikrobiellen Herstellung von Medikamenten, Biokunststoffen und vielen anderen Chemieprodukten. „Die industrielle oder weiße Biotechnologie wird zunehmend zu einem wichtigen Eckpfeiler in der Bioökonomie“, betonte Dr. Carsten Ott von der Hessen Trade & Invest GmbH, die den Kongress gemeinsam mit dem Marburger LOEWE-Zentrum für Synthetische Mikrobiologie (SYNMIKRO) und dem Cluster Integrierte Bioindustrie (CIB) Frankfurt veranstaltet hat. Der Trend geht zu genmodifizierten Organismen, die Rohstoffe verwerten, die nicht mit Nahrungsmitteln konkurrieren. Die AB Enzymes GmbH aus Darmstadt produziert Pilz-Enzyme, die Biokraftstoffe aus Pflanzenresten gewinnen. Die Brain AG aus Zwingenberg will Kohlenstoffdioxid aus Rauchgas für Biosynthesen einsetzen. Auch Mikroalgen rücken in den Fokus. Professor Olaf Kruse von der Universität Bie-

lefeld präsentierte sie als Produzenten von Biokraftstoffen und industriell relevanten Proteinen. Sie können sogar cellulosehaltige Reststoffe verwerten. Deutlich wurde in Marburg, dass die Werkzeuge der Natur in Kombination mit der Gentechnik noch weit mehr zu bieten haben. Dr. Esther Gabor von der Brain AG schilderte, wie Metagenomanalysen die mikrobielle Vielfalt erschließen. Einen anderen äußerst effizienten Weg zu speziellen Enzymen bietet die gerichtete Evolution, wie Professor Manfred Reetz, Philipps-Universität Marburg und Max-PlanckInstitut für Kohlenforschung in Mülheim/Ruhr, erläuterte. Eng verknüpft mit dem Vormarsch von synthetischen Mikroorganismen ist die Frage nach ihrer Sicherheit. Dr. Markus Schmidt von der Biofaction KG aus Wien machte einen unkonventionellen Vorschlag: Beim Design von künstlichen Mikroben sollte man Bausteine wählen, die in der Natur nicht vorkommen, etwa künstliche Aminosäuren oder modifizierte DNA-Basen. Mit dieser „genetischen Firewall“ wäre der Transfer von synthetischen Genen auf natürliche Organismen ausgeschlossen. Kurzum: Auch der dritte SYNMIKRO-Kongress präsentierte einen Mix aus Visionen, Grundlagenforschung und industrieller Praxis. Da die hessische Landesregierung die Förderung von SYNMIKRO um weitere drei Jahre verlängert hat, wird die Reihe fortgesetzt. SYNMIKRO-Direktor Professor Dr. Bruno Eckhardt lud im Schlusswort zum nächsten Kongress im Frühjahr 2014 ein.

Eröffnung der dritten SYNMIKRO-Fachtagung durch Prof. Dr. Erhard Breme von der Universität Marbug

CIB Invest Konferenz am 27. Juni 2013 in der IHK Frankfurt Zum vierten Mal veranstaltet der Cluster Integrierte Bioindustrie (CIB) Frankfurt eine Investorenkonferenz für die Industrielle Biotechnologie. Im Zentrum stehen neuartige Bioenergien und Biochemikalien. Die Industrielle Biotechnologie bietet viele Lösungen für eine biobasierte Ökonomie. Über biotechnologisch hergestellten Wasserstoff bis hin zu Pro-

dukten für die Chemische Industrie gibt es verschiedene Ansätze und Lösungsvorschläge, um Produkte abseits endlicher Ressourcen biotechnologisch zu erzeugen. Die Konferenz wird die aktuellen Potenziale und zukünftigen Chancen verschiedener Produktlösungen vorstellen und ihre Marktfähigkeit diskutieren.

Programm und Anmeldung finden Sie auf www.cib-frankfurt.de Hessen-Biotech NEWS 2/2013

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Neues von Ci3

Ci3 Spitzencluster – Eine erste Bilanz nach 12 Monaten 64 Förderprojekte konnte der Cluster für Individualisierte ImmunIntervention (Ci3) innerhalb des ersten Jahres als Spitzencluster auf den Weg bringen. Damit wurden bereits drei Viertel der für einen Zeitraum von fünf Jahren durch das BMBF in Aussicht gestellten Fördergelder von maximal 40 Millionen Euro bewilligt. Die BMBF-Förderung wird durch Eigenmittel der Partner in mindestens gleicher Höhe komplementiert. Die finanziellen Mittel werden vor allem dazu verwendet, Projektvorhaben zu unterstützen, die auf die Entwicklung von Produkten in den Ci3-Kernbereichen Onkologie, Autoimmunerkrankungen sowie Infektionserkrankungen fokussieren und dadurch eine

nachhaltige Wertschöpfung in der Region stärken. Der Ci3 Spitzencluster hat offiziell zum 1. April 2012 gestartet. Zu diesem Stichtag wurden die drei so genannten Leuchtturmprojekte bewilligt, die sich auf die Erforschung einerseits stratifizierter sowie andererseits individualisierter Impfstoffe zur Therapie solider Tumore und auf die Entwicklung neuer Therapeutika zur Behandlung der Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) fokussieren. Die Mehrzahl der bislang bewilligten 64 Projekte wird in Projektverbünden zwischen Industrie und öffentlichen Forschungseinrichtungen umgesetzt.

Ci3 Schaufenster Die Rhein-Main-Region gilt als bedeutendster deutscher Pharmastandort. In einzigartiger Konzentration sind hier international wettbewerbsfähige Wissenschaftseinrichtungen, Kliniken, Biotechnologieund Pharmaunternehmen angesiedelt. Wer verbirgt sich hinter den einzelnen Firmen und Forschungseinrichtungen? Welche Märkte werden bearbeitet? Was macht die Stärke dieser Protagonisten aus? Gehen Sie gemeinsam mit Ci3 auf Erkundungstour durch die Region. Industrielle und akademische Partner des Clusters laden im Rahmen des Ci3 Schaufensters in ihre Unternehmen und Institute ein. Neben interessanten Einblicken in Organisationsstrukturen und -aktivitäten erwarten Sie spannende Vorträge zu praxisrelevanten Fragestellungen. Am

Ci3 Clusterbüro Kupferbergterrasse 17-19 55116 Mainz Tel.: 06131/62 305 81 E-Mail: mail@ci-3.de

Ende jeder Veranstaltung besteht bei einem Imbiss Gelegenheit zum informellen Austausch und Networking. Für das Ci3 Schaufenster öffnen im Jahr 2013 Merck, das Paul-Ehrlich-Institut sowie die Translationale Onkologie an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (TRON) ihre Türen. Gemeinsam mit diesen Gastgebern haben wir ein interessantes Programm für Sie zusammengestellt. Wir laden Sie auch im Namen der Co-Veranstalter herzlich zur Teilnahme ein! Alle Veranstaltungen sind kostenfrei. Zur besseren Planung bitten wir bis eine Woche vor Veranstaltungsbeginn um Anmeldung unter schaufenster@ci-3.de.

Termin

Thema

Ort

18. Juni 2013 17.30 – 19.30 Uhr

Berufsfelder in der pharmazeutischen Industrie

Merck KGaA Frankfurter Straße 250 64293 Darmstadt

4. September 2013 17.30 – 19.30 Uhr

Arzneimittelzulassung und Forschung am Paul-Ehrlich-Institut

Paul-Ehrlich-Institut Paul-Ehrlich-Straße 51-59 63225 Langen

13. November 2013 17.30 – 19.30 Uhr

Translationale Onkologie – Innovative Konzepte auf dem Weg in die klinische Testung

TRON gGmbH Langenbeckstr. 1 | Gebäude 708 55131 Mainz

Detaillierte Programmabläufe und Anfahrtsbeschreibungen unter www.ci-3.de

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Neues von timm

Etablierung einer Wissenschafts- und Unternehmensallianz für die Medizin- und Optikbranche Global denken – regional kooperieren für die Unternehmen der Region Optische Technologien haben die Medizintechnik maßgeblich verändert und geprägt. Relevante Schlüsseltechnologien für die Medizintechnik stammen aus der optischen Industrie. Photonische Techniken kommen in zahlreichen Applikationsfeldern der Life Sciences und der Medizintechnik zum Einsatz. Die optischen Technologien sind Querschnittstechnologien, welche in der Medizintechnik inkludiert sind. Sie umfassen therapeutische und diagnostische Systeme für die Life Sciences und schließen Systeme für die Forschung, insbesondere die Pharmaforschung und die Biotechnologie, ein. Die Endoskopie zählt heute zu den innovativsten Gebieten der Medizin, die vor allem für Gastroenterologie und Chirurgie eine große Rolle spielt. Weitere höchst relevante Segmente neben der Endoskopie sind augenoptische Produkte, Therapielasersysteme, Systeme für das Medical Imaging, Mikroskope und Operationsmikroskope sowie Scanner, Photonik und Biophotonik. Diese synergetischen Voraussetzungen und der regionale Standortvorteil gaben den Impuls für die verstärkte Zusammenarbeit zwischen den beiden in Mittelhessen angesiedelten Clustern Optikcluster Wetzlar Network und dem Cluster für Medizinwirtschaft timm. Dies nicht zuletzt, da Netzwerke als Multiplikatoren fungieren und umso erfolgreicher sind, je enger sie partnerschaftlich kooperieren.

müssen sich in ihren Kernkompetenzen gegenseitig unterstützen und ergänzen. „Die Zusammenarbeit schafft die kooperative Basis dafür, dass die Branchenprofile, sowohl innerhalb der Region als auch im nationalen und internationalen Wettbewerbsumfeld, noch stärker wahrgenommen werden“, so die gemeinsame Einschätzung von Herrn Dr. Peter Stumpf, Leiter des Clusters timm und Geschäftsführer der TransMIT GmbH, und des Wetzlar Network Managers Ralf Niggemann. Die Beheimatung und personelle Verflechtung von timm mit der TransMIT GmbH erschließt Kontakte zur Wissenschaft der hessischen Hochschulen, wohingegen die Hightech-Unternehmen aus der optischen Industrie weitere Anwendungsfelder aufzeigen können, die in innovativen Produkten münden könnten. ■

timm – Technologie & Innovation Medizinregion Mittelhessen c/o TransMIT Gesellschaft für Technologietransfer mbH, Kerkrader Str. 3 35394 Gießen Tel.: 0641/9 43 64-0 E-Mail: info@timm-mittelhessen.de

Im Februar startete die Kooperation der beiden Netzwerke mit einer gemeinsamen Auftaktveranstaltung zur Fundamentierung der Beziehungen. Beide versprechen sich von dieser Kooperation eine Intensivierung ihrer Leistungen als Vermittler, Kommunikatoren und Begleiter. Bereits in der Vergangenheit konnten durch den wechselseitigen Besuch von Messen und Veranstaltungen Synergien genutzt werden, um die Region zu stärken und thematische Schnittmengen herauszuarbeiten, welche den Anstoß für den Auftakt der offiziellen Kooperation gaben. Die modernen Cluster profitieren nicht nur von der Vernetzung ihrer Mitgliedsunternehmen, sondern

Dr. Peter Stumpf, Geschäftsführer der TransMit GmbH, timm-Projektmanagerin Dr. Iris Stallkamp und Ralf Niggemann, Manager des Wetzlar Networks, stellten die neue Zusammenarbeit der beiden Netzwerke timm und Wetzlar Network vor (v. l.). (Bild: timm)

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Wissenschaft im Porträt

Die Gesetze der Physik gelten auch für Bakterien Die Arbeitsgruppe von Peter Lenz, Physikprofessor an der Philipps-Universität Marburg, betrachtet Mikroorganismen aus dem Blickwinkel der theoretischen Physik

Ein Pendel und das Bodenbakterium Myxococcus xanthus haben eins gemeinsam: Beide schwingen hin und her. Wie das Pendel bewegt sich das Kleinstlebewesen mal in die eine, mal in die andere Richtung. Bei Nahrungsknappheit bildet diese Bewegung die Grundlage für die Ausdehnung der Bakterienkolonie und für die Bildung eines Fruchtkörpers. „Die Zellen oszillieren relativ langsam und drehen sich dabei typischerweise nicht“, erklärt Professor Peter Lenz von der Philipps-Universität Marburg. Oszillationen inteBei Nahrungsknappheit bildet das Bodenbakterium Myxococcus xanthus Fruchtkörper (grün auf rotressieren den Forscher – und in braunem Agar). Lenz und seine Mitarbeiter interesder Biologie gibt es viele, vom sieren sich besonders für die oszillierende Bewegung der Zellen am Rand des Fruchtkörpers. Tag-Nacht-Rhythmus des Stoff(Bild: S. Kadam und J. Berger, MPI für Entwicklungswechsels bis zu Schwankungen biologie) im Zellzyklus. Physiker können solche Systeme mathematisch beschreiben, am Computer modellieren und ihr Verhalten damit sogar vorhersagen.

Hilfreich für die synthetische Mikrobiologie Das Hin- und Herwandern von M. xanthus untersucht Lenz zusammen mit Professor Lotte Søgaard-Andersen vom Marburger Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie. Am Schalter für den Richtungswechsel sind verschiedene Proteine beteiligt, die an den Enden der länglichen Bakterienzelle sitzen. Tauschen sie ihre Position, ändert die Zelle ihre Bewegungsrichtung. „Wenn wir den Prozess verstehen, lernen wir vielleicht, wie man Zellpole zeitgesteuert besetzen kann“, hofft Lenz’ Doktorand Kristof Beck. Das wäre hilfreich für die synthetische Mikrobiologie, denn über den Einbau von ähnlichen Proteinen in synthetischen Organismen ließe sich deren Zellpolarität beeinflussen und damit nicht nur die Bewegung, sondern auch andere Eigenschaften wie die Orientierung von Zellen bei der Anheftung an Oberflächen.

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Auf die Idee, seine Doktorarbeit über ein biologisches Thema zu schreiben, kam Beck während der Vorlesung zur Allgemeinen Relativitätstheorie. „Deren Methoden lassen sich auch auf biologische Systeme anwenden“, sagt der Doktorand, „denn die mathematische Theorie dahinter ist dieselbe.“ Vier Doktoranden aus Lenz’ Gruppe sind eingebunden in das Marburger LOEWE-Zentrum für Synthetische Mikrobiologie. Sie beschäftigen sich nicht nur am Computer mit Mikroorganismen, sondern lernen als Gäste in den Laboren von Lotte Søgaard-Andersen und von Professor Hans-Ulrich Mösch, Genetiker an der Philipps-Universität, den Umgang mit Zellkulturen und Nährmedien. Kristof Beck hat seinen Schreibtisch im altehrwürdigen Physik-Gebäude gerade gegen die Laborbank getauscht. Für einige Monate, vielleicht auch länger, beobachtet er jetzt die Oszillationen verschiedener Stämme von M. xanthus und misst ihre Umkehrzeiten. Herausfinden möchte er, ob die Bakterien ihre Richtung nach einem vorprogrammierten Zeitmuster ändern oder rein zufällig.

Konzentrische Ringe in der Petrischale Nicht nur zeitliche Muster, auch Muster anderer Art, vom Fellmuster des Zebras bis zum Streifenmuster der Genexpressionen der Fruchtfliege Drosophila, faszinieren die Marburger Biophysiker. „Wie Muster entstehen, ist immer noch eine grundlegende Frage der Biologie“, sagt Lenz. Zusammen mit seinem Kollegen Hans-Ulrich Mösch analysiert er die Musterbildung bei der Flockulierung von Hefezellen. In einer weiteren Kooperation mit den Universitäten in Hongkong und San Diego stehen genmodifizierte Kolibakterien im Fokus. Sie wurden so umprogrammiert, dass sie auf einem festen Nährmedium in konzentrischen Ringen wachsen. „Damit haben wir einen ganz neuen Zugang gefunden, um Muster zu erzeugen und zu verändern“, erklärt Lenz. Die Wachstumsmuster haben die Physiker am Computer modelliert. Dabei entdeckten sie, wie sich die Zahl der Ringe verändern lässt. Experimente bestätigten ihre Vorhersage. „Mit der synthetischen Mikrobiologie haben wir Zellen also so modifiziert, dass wir die Musterbildung in einem wohldefinierten Umfeld untersuchen können“, unterstreicht Lenz.


„Physiker sind nicht auf bestimmte Systeme beschränkt“

Drei Fragen an Professor Dr. Peter Lenz über sein Interesse an biologischen Systemen.

Gentechnisch modifizierte Kolibakterien wachsen auf einem festen Nährmedium in konzentrischen Ringen. Links eine Aufnahme des Experiments in der Petrischale (Bild: Jian-Dong Huang, Universität Hongkong), rechts das am Computer berechnete Muster (Bild: Peter Lenz).

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Als Diplomand habe ich mich noch mit Festkörperphysik beschäftigt, während der Promotion am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam-Golm schon mit weicher Materie und biologischen Systemen. Als Postdoc in Harvard und Paris bin ich immer mehr in die Biophysik-Ecke gekommen. Und als ich im Jahr 2002 nach Marburg kam, wo die Mikrobiologie sehr stark ist, bot es sich an, noch ein bisschen mehr in diese Richtung zu gehen.

Der beste Enzym-Mix für die Verwertung von Biomasse Während bakterielle Oszillationen und Muster eher für die Grundlagenforschung interessant sind, beschäftigt sich Lenz’ jüngstes Projekt mit der biotechnischen Verwertung von Biomasse. Es startete im März mit einer Förderung von insgesamt 1,5 Millionen Euro vom BMBF und der EU. Neben Lenz beteiligen sich Wissenschaftler vom Pariser Forschungsinstitut INSERM sowie der schottischen Universität Edinburgh und dem ebenfalls dort ansässigen Biotech-Unternehmen Ingenza. Nach einer neuen Methode wollen die Wissenschaftler fünf bis zehn Enzyme gleichzeitig in ein speziell designtes Bakterium einbringen, das Glukose und andere Zuckerarten aus Bioabfällen gewinnen soll. Lenz wird ein Computermodell entwickeln und die beste Enzym-Mischung für den Abbau der Biomasse berechnen. In die Kalkulation werden die biochemischen Kenngrößen von Enzymen einfließen sowie Strukturdaten von Zellulose, dem Hauptbestandteil von pflanzlichen Zellwänden. Berücksichtigt wird auch, dass Bakterien Enzyme nicht in beliebig großen Mengen herstellen. „Das wird ein hochgradig nicht-triviales Optimierungsproblem“, sagt Lenz.

Es geht auch ohne Formeln Um die theoretische Physik haben viele Biologen bislang einen Bogen gemacht. Dass Lenz sie für sein Fachgebiet gewinnt, liegt auch daran, dass er niemanden mit mathematischen Gleichungen verschreckt. Vor zwei Jahren hat er zusammen mit Lotte Søgaard-Andersen für die Fachzeitschrift „Nature Reviews Microbiology“ einen Übersichtsartikel über bakterielle Oszillationen geschrieben – mehr als zehn Seiten und keine einzige Formel. Das sei harte Arbeit gewesen, sagt Lenz. Seine Kollegen aus der Biologie wissen das zu schätzen.

Herr Professor Lenz, wie haben Sie als theoretischer Physiker in der Biophysik Fuß gefasst?

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Interessiert sich für biologische Systeme: der Physiker Prof. Dr. Peter Lenz. (Foto: PhilippsUniversität/AG Lenz)

Was fasziniert Sie an Mikroorganismen? Zunächst hat mich interessiert, wie Bakterien reguliert, also molekular programmiert sind. E. coli zum Beispiel kann sehr schnell wachsen, und wenn ein Bestandteil im Nährmedium fehlt, passen die Zellen ihr Wachstumsprogramm an. Das ist für einen Physiker spannend, denn die Bakterien schaffen es, etwas zu optimieren – und Optimierungsprozesse können Physiker gut beschreiben. Hier in Marburg steht eher im Vordergrund, wie sich Zellen bewegen oder wie sie ihr Chromosom organisieren. Das kann man als Physiker auch gut angehen, denn dabei spielen Kräfte, Oszillationen sowie räumliche und zeitliche Muster eine Rolle.

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Widmen Sie sich mittlerweile ausschließlich biologischen Fragen? Nein, nicht nur. Übergeordnetes Thema meiner Forschung sind geometrische Aspekte komplexer Systeme. Das erstreckt sich über mehrere Gebiete. Ein Masterstudent von mir beschäftigt sich mit geometrischen Aspekten von quantenmechanischen Systemen. Das Tolle am Physikstudium ist, dass man eine bestimmte Denkweise erlernt, nämlich wie man aus experimentellen Daten Modelle entwickelt und Gesetzmäßigkeiten erkennt. A priori sind wir nicht auf bestimmte Systeme beschränkt. Uta Neubauer

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Wirtschaft im Porträt

Hightech-Kitt für Knochen Die aap Biomaterials GmbH aus Dieburg entwickelt und produziert Knochenzemente und andere Biomaterialien für die Medizin

Christoph Sattig, Director Research & Development bei der aap Biomaterials GmbH in Dieburg. (Foto: Uta Neubauer)

Ein Knochenersatzmaterial aus Hydroxylapatit. (Foto: aap)

Während einer chirurgischen Operation geht es manchmal zu wie auf einer Baustelle. Da wird gebohrt, gefräst, geschraubt und Zement angerührt – ein besonderer Zement wohlgemerkt. „Knochenzemente bestehen hauptsächlich aus Polymethylacrylat, also eigentlich aus Plexiglas“, erklärt Christoph Sattig, Director Research & Development bei der aap Biomaterials GmbH in Dieburg. In Spitzenjahren produziert das Unternehmen mehr als eine Million Packungen Knochenzementpulver samt der benötigten Flüssigkeit in speziellen Extra-Ampullen. Erst während der Operation werden Pulver und Flüssigkeit gemischt, um künstliche Knie, Hüften oder andere Gelenke schonend zu verankern. Die dafür erforderlichen Misch- und Applikationsgeräte stellt aap Biomaterials ebenfalls her. Zu den jüngeren Produkten des Unternehmens zählt ein speziell entwickelter Zement zur Stabilisierung von gebrochenen Wirbeln, unter denen vor allem ältere Menschen mit Osteoporose leiden.

Knochenzemente mit Zusatzfunktion

Das Dieburger Unternehmen, eine hundertprozentige Tochter der börsennotierten Berliner aap Implantate AG, vertreibt einige Produkte unter eigenem Namen, entwickelt und produziert aber vor allem im Kundenauftrag. „Wir sind stolz darauf, die Global Player der Branche zu beliefern“, sagt Sattig. In Deutschland gibt es nur zwei Hersteller von Knochenzementen. Mitbewerber Heraeus Medical sitzt keine Autostunde entfernt im hessischen Wehrheim.

Sattig hat das Geschäft von der Pike auf gelernt. Beim Darmstädter Chemie- und Pharmaunternehmen Merck absolvierte er eine Ausbildung zum Biologielaboranten, anschließend war er dort mehrere Jahre in der Entwicklungsabteilung tätig. Als im Jahr 1994 Kollegen der damaligen Merck Biomaterials die Forschungs- und Produktionsgesellschaft Coripharm in Dieburg gründeten, gehörte Sattig zu den ersten Mitarbeitern. Ende 2000 wurde Coripharm von der Berliner aap Implantate AG übernommen und in aap Biomaterials umbenannt. Zur aap-Gruppe gehört außerdem das niederländische Unternehmen EMCM B. V., das unter anderem eine Transplantationsbank für humane Knochen betreibt. Im Geschäftsjahr 2012 erzielte die aap-Gruppe mit insgesamt über 250 Mitarbeitern, 71 davon in Dieburg, einen Gesamtumsatz in Höhe von 36,4 Millionen Euro. Damit erreichte sie ein Umsatzwachstum von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Hauptmärkte für das Unternehmen sind Deutschland, wo im Jahr 2012 über ein Viertel des Gesamtumsatzes erzielt wurde, und das restliche Europa mit einem Anteil von über 35 Prozent, gefolgt von Asien (fast 20 Prozent) und Nordamerika (über 16 Prozent).

Für die Behandlung von gebrochenen Wirbelkörpern wird ein speziell entwickelter Knochenzement injiziert. (Grafik: aap)

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Knochenzemente aus Polymethylacrylat verwenden Chirurgen schon seit mehreren Jahrzehnten, mittlerweile in vielen verschiedenen Varianten: mit oder ohne Antibiotika, in unterschiedlichen Polymerzusammensetzungen und teils mit hohen Konzentrationen an Röntgenkontrastmitteln, damit die Ärzte das Einbringen der Zemente unter Röntgenkontrolle genau beobachten können. Zusammen mit der Berliner Universitätsklinik Charité haben Sattig und sein Team zudem einen Zement entwickelt, der in der Magnetresonanztomographie (MRT) sichtbar ist. Herkömmlichen Knochenzement sieht man nicht auf dem MRT-Bild, da er wasserfrei ist. „Kunden treten oft mit Vorgaben zur Viskosität und zu bestimmten mechanischen Eigenschaften des Zements an uns heran“, erklärt Sattig. Dann müssen er und seine sieben Mitarbeiter, unter ihnen Biologen, Chemiker, Verfahrenstechniker und Materialwissenschaftler, tief in die Chemie der Werkstoffe einsteigen, auch neue Polymermischungen entwickeln, ohne die Verträglichkeit zu vernachlässigen.

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Weitere Produkte: Wundvliese und Knochenersatzstoffe Neben Knochenzementen, dem umsatzstärksten Produkt von aap Biomaterials, produziert das Unternehmen auch Kollagenvliese und Knochenersatzstoffe. Die Vliese, hergestellt aus aufbereitetem Schweinekollagen, unterstützen die Wundheilung und stillen Blutungen, da sich die für die Gerinnung wichtigen Blutplättchen gut an die Kollagenfasern heften. Ein Rohstoff für die Knochenersatzmaterialien sind Rinderknochen. In einem Sinterprozess bei über 1200 Grad Celsius zersetzen sich sämtliche organische Bestandteile der Tierknochen, sodass kein Risiko besteht, Keime oder gar BSE-Erreger zu verschleppen. Übrig bleibt reines Hydroxylapatit, das Hauptmineral von menschlichen Knochen. Auch aus synthetisch produziertem Hydroxylapatit stellt aap Biomaterials Produkte her. Je nach Anwendung werden die Knochenersatzstoffe als Blöcke, Granulate oder Pasten eingesetzt, um Lücken im Knochen beispielsweise nach Brüchen, nach der Entfernung von Tumoren, nach Zahnextraktionen oder bei Osteoporose zu füllen. Sie werden wie die Kollagenvliese komplett vom Körper resorbiert, müssen also nicht wieder entfernt werden. Knochenzellen sind gute Kletterer, aber schlechte Springer, lautet ein Spruch in der Branche. „Mit den Ersatzmaterialien wollen wir dem Knochen vor allem eine Leitschiene geben, damit er weiß, wo er neues Material bilden soll“, erklärt Sattig. Im Röntgenbild sind die Knochendefekte schon nach wenigen Monaten mit neuem, eigenem Knochen durchbaut.

Erwünschte Korrosion Praktisch wäre es, wenn auch chirurgische Platten und Schrauben, die gebrochene Knochen fixieren, von allein verschwänden. Doch da sie meist aus Titan oder Edelstahl bestehen, müssen sie in einer Folgeoperation entfernt werden. Im Rahmen von Verbundprojekten arbeitet aap Biomaterials mit dem Helmholtz-Zentrum Geesthacht und anderen Partnern an Schrauben und Platten aus Magnesium, die sich nach definierter Zeit auflösen. Das Leichtmetall korrodiert im Körper mit der Zeit zu unbedenklichem Magnesiumhydroxid. Die Crux: Dabei entsteht Wasserstoff, der bei zu hohen Konzentrationen zu gasgefüllten Zysten führen kann. Mit speziellen Legierungen und Oberflächenbehandlungen wollen die Forscher die Wasserstoffbildung gering halten. Auf der Baustelle sind korrodierende Schrauben ein Graus – in der Chirurgie sind sie eine Vision, die schon bald Realität werden könnte.

Löst sich im Körper auf: Prototyp einer Kreuzbandschraube aus Magnesium, entwickelt in einem vom Land Hessen geförderten Verbundprojekt. (Foto: HelmholtzZentrum Geesthacht)

Silber zum Schutz vor Infektionen

Krankenhauskeime werden immer mehr zur Gefahr. Vor allem während einer Operation muss darauf geachtet werden, dass sich Patienten nicht infizieren. Eine antimikrobielle Ausrüstung von Medizinprodukten senkt dieses Risiko. Neben herkömmlichen Antibiotika bietet sich für diesen Zweck auch Silber an, denn Silberionen hemmen das Wachstum von Bakterien. aap Biomaterials GmbH entwickelt zurzeit silberhaltige Kollagenwundauflagen, Knochenzemente und beschichtete Implantate. „Künstliche Gelenke sowie Knochenplatten und -schrauben aus Titan beschichten wir in einem elektrochemischen Verfahren mit Silberpartikeln“, erklärt aapMaterialwissenschaftler Cyrille Gasquères. Das funktioniere wunderbar. Schon geringe Mengen Silber reichen aus, um eine hohe Wirksamkeit gegen Bakterien zu erzielen. Die antibakterielle Wirkung und die Bioverträglichkeit des Silbers testen die Dieburger Forscher derzeit gemeinsam mit dem Labor für experimentelle Unfallchirurgie der JustusLiebig-Universität Gießen und anderen Partnern aus Wissenschaft und Industrie im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft geförderten Projektes Nanocare.

Projekte der aap Biomaterials GmbH (HA-Projekt-Nr.: 143/08-05 und HA-ProjektNr.: 182/09-02) wurden im Rahmen von Hessen ModellProjekte als KMU-Modell- und Pilotprojekt (MPP) aus Mitteln des Landes Hessen und der Europäischen Union (Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung – EFRE) gefördert.

Uta Neubauer

Mit Silber beschichtete chirurgische Platte und Schraube. (Foto: aap)

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Hessen-Mix

Industriell unentbehrliche Edelmetalle biologisch recyceln Projekt der Uni Gießen mit rund einer halben Million Euro gefördert

Manche für die Industrie unverzichtbare Edelmetalle sind teuer und rar, also ist deren Recycling – gerade für Deutschland – eine effektive Investition für die Zukunft. Das BMBF fördert deshalb ein Forschungsprojekt zum kostengünstigen und umweltschonenden Recycling von Palladium und anderen Edelmetallen mit Hilfe von Bakterien. Dabei arbeiten die jetzt geförderten Projektgruppen der Universität Gießen auch international mit anderen Universitäten, Instituten und Industrieunternehmen zusammen.

Übergabe des Bewilligungsbescheids für das Verbundforschungsprojekt NanoPOP durch den Parlamentarischen Staatssekretär Dr. Helge Braun (li.) an den Vizepräsidenten der Justus-LiebigUniversität (JLU), Professor Peter Winker. (Quelle: JLU-Pressestelle/ Sara Strüßmann)

„Ressourcenmanagement spielt schon heute eine gigantische Rolle in der internationalen Politik“, erklärte Dr. Helge Braun, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, bei der Übergabe der Bewilligung einer Fördersumme von rund 520.000 Euro an die JustusLiebig-Universität in Gießen. „So wird Palladium derzeit für Fahrzeug-Katalysatoren und zunehmend auch für Brennstoffzellen benötigt, aber es sind weltweit momentan nicht genug Ressourcen bekannt, um alle gegenwärtig existierenden Fahrzeuge mit beidem auszustatten. Deshalb treiben wir in Deutschland die Erforschung neuer Wege zu Recycling und noch effektiverer Nutzung knapper Rohstoffe voran.“ Das geförderte Projekt sucht nach biologischen Konzepten für nachhaltiges, ökologisches und ökonomisches Recycling seltener Edelmetalle wie Palladium aus metallhaltigen Abfällen und Abwässern mit Hilfe von hierfür geeigneten Bakterien.

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Reduktion von Palladium (II) aus metallhaltigem Abfall zu Palladium (0) in Gegenwart von Bakterien. Die in die Zellen eingelagerten Palladium (0)-Nanopartikel bilden den Ausgangspunkt für Katalysatoren für diverse Anwendungen in Industrie und Umweltschutz. (Quelle: Michael Bunge)

Schwermetallresistente Bakterien sollen Palladium anreichern, reduzieren und dabei Nanokatalysatoren synthetisieren, um unter anderem hochtoxische Umweltgifte abzubauen, die unter dem Kürzel POP (Persistent Organic Pollutants) zusammengefasst sind. „Diese Substanzen, darunter DDT und Dioxine, sind deshalb so problematisch, weil sie in der Umwelt so gut wie nicht abgebaut werden“, erläuterte PD Dr. Rolf-Alexander Düring, einer der geförderten Partner der Uni Gießen. Dr. Michael Bunge, Projektleiter am Institut für Angewandte Mikrobiologie und verantwortlich für die biologische Synthese der Nanokatalysatoren, ergänzte: „Dieses Projekt wird einerseits der Sicherheit der Versorgung der Industrie mit Edelmetallen kreative Impulse geben und andererseits auch innovative Möglichkeiten für umweltverträgliches Recycling durch biologisch-katalytische Prozesse anregen können.“ Die Förderung aller an diesem Projekt beteiligten Partner ist mit insgesamt rund einer Million Euro über drei Jahre geplant. Dr. Jürgen Sartorius

In Vesikeln verkapselte Palladium-Katalysatoren. (Quelle: Gerd Hause & Michael Bunge)


„Medizintechnik-Branche sorgt für zukunftsfähige Arbeitsplätze in Hessen" Hessischer Sozialminister Stefan Grüttner zu Gast beim Medizintechnik-Unternehmen Activaero

Im Rahmen der Wirtschaftswochen der hessischen Landesregierung besuchte Sozialminister Stefan Grüttner das Medizintechnik-Unternehmen Activaero mit Sitz Gemünden. Activaero sei vor allem ein erfolgreiches Beispiel für die Wirtschaftsförderung der hessischen Landesregierung, so Grüttner. Seit 2001 entwickelt und produziert das mittelständische Unternehmen in Nordhessen Inhalationsgeräte für Menschen mit Atemwegserkrankungen und hat mittlerweile auch einen Sitz in den USA. Insgesamt hat das Land Hessen Activaero mit rund 1,28 Millionen Euro für die Produktentwicklung und zur Ansiedlung am Standort Gemünden-Wohra gefördert und so dazu beigetragen, neue und zukunftsfähige

Arbeitsplätze in Nordhessen zu schaffen. Sozialminister Grüttner verwies auf eine Studie zur Medizintechnik in Hessen, nach der die Branche weltweit wachse und daher für die Zukunft der hessischen Wirtschaft an Bedeutung gewinne. „21 Prozent der in Deutschland hergestellten medizinischen Hilfsmittel und Geräte kommen aus Hessen. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen profitieren von dem stabilen Wachstum der Branche und tragen dazu bei, den Wirtschaftsstandort Hessen zu stärken“, betonte der Sozialminister abschließend. https://hsm.hessen.de

Auszeichnung innovativer Geschäftskonzepte im Rahmen des Science4Life Venture Cups Mehr als 190 Gründerinnen und Gründer aus Deutschland und Österreich haben sich mit insgesamt 65 Geschäftskonzepten an der Konzeptphase des Science4Life Venture Cups beteiligt. 20 Gründerteams haben mit ihren Konzepten besonders überzeugt und gewannen einen zweitägigen Intensiv-Workshop in Berlin. Im Vorfeld der Prämierung wurde ihr jeweiliges Geschäftskonzept mit Unterstützung von Science4Life-Experten weiterentwickelt. Während der Konzeptprämierung am 5. März 2013 zeichneten die Schirmherren des Wettbewerbs, Dr. Karl-Heinz Baringhaus von Sanofi und der hessische Staatssekretär Steffen Saebisch, dann die zehn besten Geschäftskonzepte aus. Diese gewannen Preisgelder im Gesamtwert von 10.000 Euro.

Die Gewinner der Konzeptphase 2013 ■

Das Team Beat Optics aus Marburg hatte gleich doppelten Grund zur Freude: Gemeinsam mit dem Team CereFLux aus Konstanz und Keratas aus Aachen wurden die Marburger auch als eines der drei besten Teams der vorausgegangenen Ideenphase ausgezeichnet.

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www.science4life.de

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ALVEOSTICS, Erlangen Beat Optics GmbH i.Gr., Marburg Cellastix, Leipzig Cell´s Kitchen, Langenfeld Ionera Technologies, Freiburg labfolder, Berlin MetaHeps, München Ruhr Compounds GmbH, Dortmund SmartExergy GmbH, Freiburg ViraTherapeutics GmbH i.Gr., Innsbruck

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Zehn Teams wurden als Gewinner der Konzeptphase prämiert, unter ihnen die Beat Optics GmbH i.Gr. aus Marburg (Bild: Science4Life e.V.)

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Förder- und Kooperationsangebote

Zweite Ausschreibungsrunde der BMBFFörderbekanntmachung „BioTransporter“ Neue Konzepte für einen zielgerichteten Wirkstofftransport

Chemische wie auch biotechnologische Verfahren ermöglichen die Herstellung einer Vielzahl an hochwirksamen Substanzen. Jedoch eignet sich nur eine begrenzte Anzahl dieser Verbindungen für eine unmittelbare chemische oder pharmazeutische Anwendung. Dies ist häufig auf eine geringe Löslichkeit oder eine unzureichende Stabilität zurückzuführen. Erschwerend kommt hinzu, dass Wirkstoffe meist nicht zielgerichtet an ihren Wirkungsort gelangen. Zur Sicherstellung einer ausreichenden Wirkstoffmenge müssen daher oft hohe Wirkstoffdosen eingesetzt werden, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Mitunter können damit unerwünschte Nebenwirkungen verbunden sein, die im Falle einer medizinischen Anwendung mit gesundheitlichen Risiken für den Patienten verbunden sind.

■ Ansprechpartner:

Dr. Marc Awenius VDI Technologiezentrum GmbH VDI-Platz 1 40468 Düsseldorf Tel.: 0211/6214-473 E-Mail: awenius@vdi.de

Ein möglicher Lösungsansatz besteht in der Verbesserung der Darreichungsform und Bioverfügbarkeit von Wirkstoffen. Hierfür fördert das BMBF mit der Bekanntmachung „Effizienter Wirkstofftransport in biologischen Systemen – BioTransporter“ neue Konzepte, die einen zielgerichteten Transport von Wirk-

stoffen begünstigen sowie die Erforschung neuer oder entscheidend verbesserter Hilfsstoffe, Wirkstoffformulierungen, Trägermaterialien und Systeme für die Wirkstoffapplikation. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die ingenieurswissenschaftliche Umsetzung von Konzepten und Technologien für die Wirkstoffapplikation. Die Förderbekanntmachung richtet sich vorrangig an Interessenten mit Themenfokus Human- oder Veterinärmedizin. Es können aber auch weitere Bereiche, insbesondere Anwendungen von Formulierungen komplexer Systeme, zum Beispiel Agrochemikalien oder technische Enzyme, adressiert werden. Bei letztgenannten Anwendungen ist der Fokus der Arbeiten jedoch auf grundlegend neue Hilfsstoffe (insbesondere Polymere), Verfahren und Konzepte zu beschränken. Eine Förderung von Projekten mit Lebensmittelbezug ist im Rahmen dieser Bekanntmachung ausgeschlossen. Die Bekanntmachung ist zu finden unter: www.bmbf.de/foerderungen/21641.php

KOOPERATIONSMÖGLICHKEITEN IM BEREICH DER BIOTECHNOLOGIE

Interessenten haben die Möglichkeit unter www.een-hessen.de/ direktrecherche nach weiteren Profilen zu recherchieren. Weitere Informationen zu den Profilen sind beim Enterprise Europe Network Hessen erhältlich.

Das Enterprise Europe Network Hessen bietet gezielt Unterstützung bei der Vermarktung von Technologien und um Partner aus Europa für gemeinsame Vorhaben zu finden. Aktuell befinden sich 200 Biotechnologieprofile in der europaweiten Datenbank des Netzwerkes, zum Beispiel: Innovative technologies for the obstetrics gynaecology and fertility market 09 NL 60AH 3FK7

■ Ansprechpartnerin:

Tanja Göb-Zeizinger Hessen Trade & Invest GmbH/ Enterprise Europe Network Hessen Tel.: 0611/95017-8958 E-Mail: tanja.goeb-zeizinger@ htai.de Internet: www.een-hessen.de

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A Dutch company is specialized in valorization and commercialization of pharmaceutical products in the field of obstetrics gynaecology and fertility. The main expertise is focussed on testing, implementation and product development. For implementation and the review of new technologies the company makes use of a broad network of gynaecologists. The company is interested in in-licencing existing and phase III biotechnology related products.

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Seeking solution to quickly measure the level of bacterial contamination in aqueous samples containing living cells 13 FR 34K2 3S4D A French SME seeks a solution to quickly measure the level of bacterial contamination in aqueous samples containing living cells. The goal is to quickly detect the presence or absence of germs and have a quantitative estimation of bacteria. The solution should be specific enough to differentiate bacterial contaminants from living cells, to analyze samples and obtain results in real time. A Commercial Agreement with Technical Assistance is sought.


BMBF-BEKANNTMACHUNG BIOTRANSPORTER:

Effizienter Wirkstofftransport in biologischen Systemen Einreichungsfrist: 8. April 2013 – 15. Juli 2013 Die folgenden Angaben stellen nur einen Auszug aus der Bekanntmachung dar. Die vollständige Bekanntmachung findet sich auf der Website des BMBF unter www.bmbf.de/foerderungen/21641.php Gegenstand der Förderung: 1. Konzepte: > Zielgerichteter Wirkstofftransport (Targeting) > Transport über systemische Barrieren > Stimulus-responsive Wirkstofffreisetzung > Sensor-Aktor-gesteuerte Wirkstofffreisetzung > Drug-on-Device- oder Drug-in-Device-Technologien > Arzneimittel-Medizinprodukte-Kombinationen > Theragnostik 2. Hilfsstoffe und Trägermaterialien: > Hilfsstoffe zur Solubilisierung schwerlöslicher Wirkstoffe > Multifunktionale Hilfsstoffe (insbesondere Polymere) > Hilfsstoffe zur Formulierung und Stabilisierung von biomolekularen Wirkstoffen > Resorbierbare Arzneistoffträger, z. B. bioabbaubare Polymere > minimal-invasiv applizierbare Wirkstoff / Trägersysteme

3. Prozess- und Applikationstechnologien: > Formulierungstechnologien zur effizienten Mikro- und Nanoverkapselung > Formulierungen oder Delivery-Systeme zur oralen Applikation > Delivery-Systeme zur mindestens zeitlichbiphasischen Freisetzung oder zur Langzeitmedikation > Parenterale Depotformulierungen oder Controlled-Release-Systeme für Biologika 4. Verfahrens- und Verpackungstechnologien > Skalierung von Formulierungs- und DeliveryTechnologien > Verfahren zur Inline-Prozessanalyse bzw. -kontrolle

Neuerungen beim Programm „Kapital für Kleinunternehmen – Innovation Plus“ Innovativen Unternehmen kommen eine Erweiterung der Fördermöglichkeiten und eine Senkung der Zinssätze zugute. Mit dem Programm „Kapital für Kleinunternehmen – Innovation Plus“ stellt die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) Darlehen zwischen 75.000 Euro und 200.000 Euro für Kleinunternehmen zur Finanzierung von Investitionen bereit, die mit einem für das geförderte Unternehmen innovativen Vorhaben in Verbindung stehen. Dabei handelt es sich um Nachrangdarlehen, die nicht besichert werden müssen. Ab sofort ist zusätzlich die Finanzierung des mit diesem innovativen Vorhaben verbundenen zusätzlichen Betriebsmittelbedarfes (Working Capital) möglich.

Gleichzeitig werden die Zinssätze für Endkreditnehmer deutlich gesenkt (Stand März 2013): 4,39 % p.a. in den hessischen EFRE-Vorranggebieten (bislang 5,54 % p.a.) bzw. 4,59 % p.a. im übrigen Hessen (bislang 5,74 % p.a.). Näheres zu dem Programm erfahren Unternehmen unter „Förderprogramme A-Z" auf dem Internetauftritt der WIBank (www.wibank.de) oder bei der Förderberatung Hessen, Tel.: 0180 5 005 299*, Montag bis Donnerstag von 9.00 bis 18.00 Uhr, Freitag von 9.00 bis 16.00 Uhr (*14 ct./Min. aus dem Festnetz der Deutschen Telekom, Mobilfunktarife können abweichen, Mobilfunk max. 42 ct./Min.), E-Mail: foerderberatung@wibank.de

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Bio Future

Nachhaltig geschmiert mit Pflanzenölen

Arian Nek, Diplom-Biologe und Gründer der Danico GmbH (Bild: Danico GmbH)

Die Danico GmbH mit Sitz in Kelkheim (Taunus) entwickelt Hightech-Schmiermittel aus nachwachsenden Rohstoffen. Ein Kettenöl und andere Fahrradschmierstoffe hat das Startup-Unternehmen zusammen mit dem Münchner Schmiermittelproduzenten Natoil bereits auf den Markt gebracht. Die technischen Vorteile und das Potenzial von Bioschmierstoffen erläutert Arian Nek, Gründer und Geschäftsführer von Danico. Herr Nek, wie sind Sie auf die Idee gekommen, Schmierstoffe aus Pflanzenölen zu entwickeln? Als verantwortungsvoller Biologe habe ich ein starkes Interesse an einer intakten Umwelt, außerdem finde ich es spannend, Rohstoffe aus der biologischen in die technische Welt zu transportieren. Die Idee an sich ist ja nicht neu. Pflanzenöle werden seit Jahrtausenden als Schmiermittel eingesetzt. Heute befinden wir uns aber in einer anderen Entwicklungsphase. Wir reden von Bioschmierstoffen 2.0, also von einer neuen Generation an Schmiermitteln, die mineralölbasierten Produkten technisch in vielerlei Hinsicht überlegen sind.

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? Welche Öle verwenden Sie? Unser Hauptschmierstoff ist das Öl einer Sonnenblume, die vor etwa hundert Jahren in Russland entdeckt wurde. Wegen seiner speziellen Zusammensetzung ist es lange haltbar und eignet sich von Natur aus für industrielle Anwendungen. Hydrauliköle aus Sonnenblumenöl beispielsweise sparen bis zu 15 Prozent Energie bei Hydraulikpressen, da die Druckaufnahme besser ist und die Presse daher weniger Strom verbraucht. Außerdem ist die CO2-Bilanz günstiger als bei den mineralölbasierten Produkten. Warum entwickeln Sie Schmiermittel für Fahrräder? Zum einen bin ich selbst ein leidenschaftlicher Radfahrer. Neben niedrigen Markteintrittsbarrieren profitieren wir zudem vom umweltfreundlichen Image des Radfahrens. Viele Fahrradhersteller verwenden aber Schmierstoffe, die toxikologisch und technisch bedenklich sind. Das Marktpotenzial für umweltfreundliche High-Tech-Fahrradschmierstoffe ist daher groß.

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Das erste Kettenöl mit Umweltsiegel, das die Danico GmbH zusammen mit der Natoil AG entwickelt hat. (Bild: Danico GmbH)

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Sind Bioschmierstoffe preislich konkurrenzfähig mit mineralölbasierten? Bei den High-Performance-Anwendungen ja. Sie dürfen das nicht mit einfachen Basisölen vergleichen, wir reden hier von Hochleistungsschmierstoffen. Unsere Fahrradöle werden auch von RadrennTeams eingesetzt, die um Weltmeistertitel fahren. Unsere Öle zeigen ein überlegenes Temperaturverhalten und haften besser an Metall als Mineralöle, da sie von Natur aus partial elektrisch geladen sind.

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? Werden die Öle noch modifiziert? Ja, mit Additiven, zum Beispiel mit umweltfreundlichen Antioxidantien, die die Öle noch haltbarer machen. Außerdem gibt es eine ständig wachsende Anzahl von chemisch modifizierten Pflanzenölen für spezielle Anwendungen in Medizin und Technik. Wir überlegen derzeit auch, ob wir Pflanzenöle noch enzymatisch optimieren. Darin steckt eine Riesenchance, denn so könnte man hoch viskose Pflanzenöle erhalten, die sich trotzdem noch für tiefe Temperaturen eignen. Wo sehen Sie das größte Potenzial für pflanzliche Schmiermittel? Da Bioschmiermittel toxikologisch unbedenklich und nicht wassergefährdend sind, eignen sie sich ideal für Offshore-Windkraftanlagen und ähnliche Anwendungen in sensitiven Umgebungen. Wegen ihrer Ungiftigkeit können sie auch sehr gut im Lebensmittelbereich und in der Medizintechnik eingesetzt werden. Wir sind daher zuversichtlich, dass sich moderne pflanzenbasierte Schmierstoffe und Hydrauliköle zukünftig durchsetzen werden. Welchen Anteil wir daran haben werden, wissen wir nicht, aber wir wollen eine Initialzündung für eine nachhaltige Wirtschaft auslösen.

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Nachrichten aus der Wissenschaft Genom eines probiotischen Bakteriums entschlüsselt

Die Heilungschancen von Lymphdrüsenkrebs verbessern

Studie ermöglicht Untersuchung auf angebliche gesundheitsfördernde Eigenschaften

DFG fördert Forschergruppe zu T-Zell-Lymphomen mit zwei Millionen Euro

Gießen – Wissenschaftler der Justus-Liebig-Universität haben das Genom eines probiotischen Bakteriums (Enterococcus faecalis) entschlüsselt. Probiotische Eigenschaften, wie die Stärkung des Immunsystems oder die Regulierung der Darmtätigkeit, können so besser untersucht werden.

Frankfurt – Krebserkrankungen des lymphatischen Systems verlaufen sehr unterschiedlich, sind schwer zu diagnostizieren und haben oft schlechte Prognosen. Eine Forschergruppe unter Leitung der Goethe-Universität will die Entstehung „reifer T-Zell-Lymphome“ besser verstehen und damit die Heilungschancen erhöhen.

Das Bakterium ist Wirkstoff eines probiotischen Medikaments. Bei Medikamenten müssen die Bestandteile bekannt und die probiotische Eigenschaft bewiesen sein. Die Entschlüsselung des Genoms ist der erste Schritt, um die Wirksamkeit von probiotischen Eigenschaften auf einer fundierten wissenschaftlichen Basis zu untersuchen. Ein Vergleich dieses Genoms mit den Genomen von anderen Enterokokken hat gezeigt, dass das untersuchte Bakterium keine infektionsauslösenden Eigenschaften enthält, eine Grundvoraussetzung, um lebende Bakterien als Medikament zu verkaufen. ■

www.uni-giessen.de

Neuer Alterungsmechanismus im Herzen entschlüsselt Frankfurt – Ein kleines Stückchen Ribonukleinsäure, kurz microRNA, kontrolliert die Alterungsprozesse im Herzen. In einer aktuellen Studie zeigen Forscher des Instituts für kardiovaskuläre Regeneration der Goethe-Universität, dass Genschnipsel mit dem Namen microRNA-34a zum Absterben von Herz- und Gefäßzellen beitragen. Eine Hemmung dieser microRNA verbesserte in experimentellen Studien die Herzfunktion im Alter und nach Herzinfarkt. Micro-RNAs haben eine wichtige Aufgabe bei der Genregulation: Sie stoppen die Übersetzung des einmal abgelesenen Gencodes in Proteine, sobald davon genügend produziert wurden. Wenn aber, wie bei der microRNA-34a, mit zunehmendem Alter die Konzentration im Herzen zunimmt, hemmen sie wichtige Schutzmechanismen. Das Projekt wurde von der Europäischen Union (ERC), der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem vom Land Hessen geförderten LOEWE-Zentrum für Zell- und Gentherapie unterstützt. ■

T-Zellen gehören zu den weißen Blutkörperchen. Ihre unkontrollierte Vermehrung führt zu Lymphomen, umgangssprachlich Lymphdrüsenkrebs. Nur etwa 30 Prozent der Patienten überleben die ersten fünf Jahre nach der Diagnose. Die schlechte Prognose ist dem oft aggressiven Krankheitsverlauf geschuldet, zudem sind T-Zell-Lymphome selten und treten in mehr als 20 verschiedenen Ausprägungen auf. Das erschwert ihre Diagnose. Ein grundlegendes Verständnis der reifen T-Zell-Lymphome ist als Basis für eine gezielte und effektive Therapie notwendig. ■

www.uni-frankfurt.de

Schwachpunkte im Genom aufspüren Frankfurt – Wenn der Körper DNA-Strangbrüche nicht repariert, kann Krebs entstehen. Ein neues Sequenzierungsverfahren erlaubt es, DNA-Strangbrüche während der Zellteilung in einer Petrischale zu kartieren. Die DNA ist ein robuster Datenspeicher, doch sie hat auch Schwachpunkte. Dass Menschen in der Regel trotz der immer wieder auftretenden Strangbrüche gesund bleiben, verdanken sie natürlichen Reparaturmechanismen. Welche Regionen besonders störanfällig sind, ist wenig bekannt. Wissenschaftler der Goethe-Universität haben mit Kollegen der Universität Texas nun ein diagnostisches Verfahren entwickelt, mit dem sich Brüche der DNA gezielt aufspüren lassen. Das Verfahren könnte künftig dazu eingesetzt werden, stärker gefährdete Berufsgruppen und Patienten unter Chemotherapie zu überwachen. Eine frühzeitige Feststellung, wann die natürlichen Reparaturmechanismen versagen, würde die Chancen auf eine wirkungsvolle Therapie erhöhen. ■

www.uni-frankfurt.de

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Marburger Pharmakologen entdecken neue Funktionen von Proteinen im Zellkern

Zehn Jungforscher aus Hessen ziehen ins Bundesfinale Jugend forscht ein

Marburg – Wissenschaftler aus Marburg haben entdeckt, dass es auch ein Signal-operiertes Aktin-Netzwerk im Säugerzellkern gibt und nicht nur im Zellplasma. Mit einer Methode aus der synthetischen Biologie gelang es, mit Licht ein Protein im Zellkern zu aktivieren und damit eine neue Struktur im Zellkern zu erkennen. Damit erscheint der menschliche Zellkern sprichwörtlich in einem völlig neuen Licht, denn die Forscher konnten durch Licht-vermittelte Photoaktivierung eines endogenen Proteins im Zellkern das Aktingerüst auf- und wieder abbauen.

Darmstadt – Zehn Jungforscher errangen beim hessischen Landeswettbewerb Jugend forscht in fünf Fachgebieten jeweils den ersten Platz. Damit qualifizierten sich die Nachwuchswissenschaftler für das Bundesfinale bei Bayer in Leverkusen. Beim Landeswettbewerb hatten 16 Mädchen und 38 Jungen ihre Forschungsarbeiten bei Merck präsentiert. Merck unterstützt Jugend forscht seit mehr als drei Jahrzehnten. Den ersten Preis im Bereich Biologie gewann Lukas Groos aus Dillenburg, der die Auswirkungen von künstlichem Licht auf das Algenwachstum in Tropfsteinhöhlen untersuchte. Neben den mit der Platzierung verbundenen Prämien wurde das Engagement aller Teilnehmer mit attraktiven Praktika bei Unternehmen und wissenschaftlichen Instituten sowie Sachpreisen belohnt.

Hierbei handelt es sich um das Protein mDia2 der sogenannten Formine, welche hochpotente Aktinpolymerisationsfaktoren sind. Der Proteinfamilie konnte eine neue kernständige Funktion zugeordnet werden. Durch die Signal-operierte Aktinpolymerisation im Zellkern wird der Serum-Response-Faktor, ein spezifischer, aber lebenswichtiger Transkriptionsfaktor reguliert. ■

www.merck.de

www.uni-marburg.de

Neues Coronavirus besser einzudämmen als SARS Max-Planck-Forscher finden unbekannte Proteinfamilien Bad Nauheim – Amphibien können Gewebe und Organe nach Verletzungen teilweise oder komplett neu bilden. Erst seit kurzem sind einige der molekularen Grundlagen dieser Regeneration bekannt. Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts ist es nun gelungen, einen Katalog aller aktiven Gene des Grünlichen Wassermolches (Notophthalmus viridescens) zu erstellen. In diesem sogenannten Transkriptom wollen die Forscher nach speziellen Regenerationsgenen suchen. Besonders interessant sind Proteine aus den Geweben, die sich nach einer Schädigung in der Regenerationsphase befinden. Das Molch-Transkriptom bildet eine Grundlage, gezielt die zugrunde liegenden molekularen Mechanismen zu untersuchen und die Funktion der neu entdeckten Proteine zu bestimmen. Die Forscher hoffen, dass ihre Studien mittelfristig Perspektiven für die Regenerationsmedizin bieten und dass bei den neuen Proteinfamilien Kandidaten dabei sind, die sich für eine Therapie eignen. ■

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www.mpg.de

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Marburg – Ein neuentdecktes Coronavirus befällt die Zellen der menschlichen Atemwege ebenso effektiv wie das SARS-Virus und schaltet die körpereigene Abwehr aus, ist aber deutlich empfindlicher gegenüber der Verabreichung des Wirkstoffs Interferon, der das Immunsystem anregt. Die Forscher der Philipps-Universität Marburg vermuten, dass das SARS-Virus die antivirale Wirkung von Interferon aktiv dämpft und möglicherweise den Transport eines Signalmoleküls in den Zellkern verhindert. Die Fähigkeit, menschliche Zellen zu befallen, geht beim neuen Coronavirus zwar eher weiter, aber aufgrund seiner größeren Empfindlichkeit gegenüber Interferon hoffen die Forscher, dass es sich besser eindämmen lässt. Die Forschung wurde im Rahmen des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung, durch das EU-Projekt „PREDEMICS“, das Universitätsklinikum Gießen und Marburg sowie die „Leibniz Graduate School for emerging infectious diseases“ gefördert. ■

www.uni-marburg.de


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Nachrichten aus der Wirtschaft Merck Serono kooperiert mit Nordic Bioscience für Wirkstoff bei Kniegelenksarthrose

BRAIN schließt umfangreiches Forschungsprogramm erfolgreich ab

Darmstadt – Merck Serono hat eine strategische Allianz mit Nordic Bioscience A/S für den Wirkstoff Sprifermin (rekombinanter humaner FGF-18) zur Behandlung von Kniegelenksarthrose bekannt gegeben. Nordic Bioscience bringt klinische Entwicklungsleistungen inklusive anteiliger Übernahme des Entwicklungsrisikos ein und erhält im Austausch Servicegebühren sowie potenzielle Meilenstein- und Lizenzzahlungen. Die Verantwortung für die Entwicklung und Vermarktung des Arzneimittelkandidaten verbleibt bei Merck Serono.

Zwingenberg – Die BRAIN AG hat ein F&E-Programm zur Optimierung mikrobieller Produktionsorganismen erfolgreich abgeschlossen. Die Ergebnisse des Forschungsprogramms mündeten in fünf Patentfamilien, darunter sowohl Stoff- als auch Verfahrenspatente

Die Allianz bündelt die gemeinsame Expertise und Ressourcen, um eine multinationale Phase-IIb-Studie (FORWARD-Studie) durchzuführen. Ziel ist die weitere Bewertung von Sprifermin für die Hemmung des Fortschreitens von strukturellen Schäden, die Linderung von Schmerzen und die Verbesserung der Körperfunktion bei Patienten mit Kniegelenksarthrose. Sprifermin ist ein Protein, das intraartikulär injiziert wird und mutmaßlich eine Chondrozytenstimulation auslöst, die zu einer Matrix-Synthese und einer Chondrozytenerneuerung führt. ■

www.merckserono.de

B. Braun steigert Umsatz und Gewinn. Melsungen – Die B. Braun Melsungen AG blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2012 zurück. „Erstmals in der Unternehmensgeschichte haben wir die 5-Milliarden-Euro-Marke beim Umsatz übersprungen“, sagte der B. Braun-Vorstandsvorsitzende Professor Dr. Heinz-Walter Große anlässlich der Bilanzpressekonferenz in Melsungen: „Alle Sparten zeigten im Berichtsjahr eine positive Umsatzentwicklung.“

Das auf fünf Jahre angelegte Forschungsvorhaben wurde bis Ende 2012 vom BMBF im Rahmen der Ausschreibung zur Genomforschung an Mikroorganismen „GenoMik Plus“ finanziell unterstützt. ■

www.brain-biotech.de

Universität Gießen und Pfizer erforschen gemeinsam Therapien gegen Lungenerkrankungen Allianz wird fortgesetzt und ausgeweitet Gießen – Viele chronische entzündliche Erkrankungen erzeugen Krankheitsbilder, für die geeignete Therapien fehlen. Das zunehmende Wissen um die diesen Krankheiten zugrunde liegenden Mechanismen eröffnet mögliche neue therapeutische Ansatzpunkte. Das Exzellenzcluster Kardio-pulmonales System (ECCPS) der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und das Gießener Lungenzentrum UGLC haben bereits 2009 eine strategische Allianz mit dem Arzneimittelhersteller Pfizer gegründet, um den wissenschaftlichen Erkenntnisstand über Lungengefäßerkrankungen zu verbessern und neue Therapien zu entwickeln. Diese Partnerschaft wird nun fortgesetzt und auf das Feld der degenerativen Lungenerkrankungen, insbesondere Lungenfibrose und Lungenemphysem, ausgeweitet. ■ ■

www.pfizer.de www.uni-giessen.de

Um die stetig steigende Nachfrage nach B. Braun-Produkten auch künftig bedienen zu können, baute das Unternehmen im Berichtsjahr die Produktionskapazitäten weiter aus und führte das 2010 begonnene zweite Investitionsprogramm fort. Der Ausbau der Fabriken für Ernährungslösungen in Melsungen (Deutschland) und Crissier (Schweiz) wurde weiter vorangetrieben. ■

www.bbraun.de

Hessen-Biotech NEWS 2/2013

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Werkzeug für die Hirnforschung Gießen – Fortschritte in der Hirnforschung hängen stark von immer präziseren Untersuchungsinstrumenten ab. Mit der Entwicklung neuartiger hochauflösender Fasermikroelektroden und Signalanalyse-Software zur Messung der neuronalen Interaktion im Gehirn befasst sich ein Projekt der Technischen Hochschule Mittelhessen und der Gießener Thomas Recording GmbH im Rahmen einer Förderung durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand. Neurowissenschaftler können für elektrophysiologische Untersuchungen des Gehirns auf Fasermikroelektroden zurückgreifen, die mit vier voneinander isolierten Ableitkontakten Aktivitäten von Neuronen messen. Die Leistung dieser Tetroden wollen die Projektpartner mit ihrer Neuentwicklung fast verdoppeln. Das Präzisionsinstrument soll helfen, die Signalverarbeitung im Gehirn besser zu verstehen und tiefere Erkenntnisse über die Kommunikation von Zellen zu gewinnen. Nützlich könnten die Erkenntnisse zum Beispiel für Parkinsonkranke sein, wenn Signale identifiziert werden, die den Tremor verursachen.

BRAIN Forschungskonsortium NatLifE 2020 gestartet Zwingenberg – Die Innovationsallianz Natural Life Excellence Network 2020 (NatLifE 2020) hat im Rahmen der Ausschreibung „Innovationsinitiative Industrielle Biotechnologie“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) als erste Allianz einen Zuwendungsbescheid bekommen. Die Allianzpartner arbeiten zusammen an der Forschung, Entwicklung und Produktion von natürlichen Inhaltsstoffen als Spezialitäten für ein gesünderes Leben. Die Allianzpartner wollen mit Hilfe der Biotechnologie und dem Verständnis der biologischen Systeme eine neue Generation natürlicher, biologisch aktiver Komponenten als wertvolle Wirkstoffe für die Lebensmittel- und Kosmetikindustrie entwickeln. Diese Spezialitäten sollen einen deutlich erkennbaren Beitrag zur Verbesserung von Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen leisten. ■

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www.brain-biotech.de

www.thomasrecording.com www.thm.de

Staatssekretär Lorz besucht Sanofi und das Schülerpraktikum Genomix Merck Serono kooperiert mit dem BioMed X Innovation Center Darmstadt, Heidelberg – Merck Serono und BioMed X starten eine Kooperation zur Förderung von Innovationsprojekten unter dem Dach eines von der BioMed X GmbH betriebenen Innovationszentrums. Das Forschungszentrum soll neue Wege der Innovationsförderung beschreiten. In dem Zentrum kann Merck Serono mit der Unterstützung von BioMed X und fachübergreifenden Projektteams aus talentierten Jungwissenschaftlern Forschungsprojekte im biomedizinischen Forschungslabor vorantreiben. Die Projekte werden von Merck Serono finanziert und sollen die Entwicklung neuer Ansätze in der Krebstherapie verfolgen. Merck Serono wird sich in die fachliche Betreuung der Jungwissenschaftler einbringen und die Sicherstellung höchster Qualitätsstandards garantieren. Die Teilnehmer haben außerdem Zugang zum technischen Know-how und der Forschungsinfrastruktur von Merck Serono. ■ ■

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www.merckserono.com www.bio.mx

Hessen-Biotech NEWS 2/2013

Frankfurt – Der Staatssekretär im hessischen Kultusministerium, Professor Alexander Lorz, war zu Gast beim Arzneimittelhersteller Sanofi. Der Staatssekretär besuchte das GenomixPraktikum, bei dem Oberstufenschüler erste praktische Erfahrungen in gentechnischer Laborarbeit sammeln. Rund 5.500 Schülerinnen und Schüler aus Hessen haben dazu in den vergangenen 14 Jahren auf Einladung von Sanofi einen Tag im Industriepark Höchst verbracht. Lorz sprach mit dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Dr. Martin Siewert, und dem Personal-Geschäftsführer Emmanuel Siregar über die Bedeutung naturwissenschaftlicher Bildung für den Industriestandort Hessen. „Wir geben Schülerinnen und Schülern erste praktische Erfahrungen mit Gentechnik. Das ermöglicht ihnen frühzeitig, sich einen positiven Eindruck von einer Schlüsseltechnologie zu machen“, sagte Siewert. „Und es hilft Sanofi, denn wir sind auf gut ausgebildete Mitarbeiter angewiesen – und der Grundstein dafür wird in der Schule gelegt.“ ■

www.sanofi.de


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Biotech im Alltag

Chlorfrei bleichen dank Enzymen

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Allein in Deutschland wurden 2012 nach Angaben des Verbands Deutscher Papierfabriken e. V. mehr als 22 Millionen Tonnen Papier produziert. Rund 90 Prozent basieren auf dem Rohstoff Holz. Zur Gewinnung von qualitativ hochwertigem weißem Papier muss der Holzbrei, die sogenannte Pulpe, gebleicht werden, damit das Papier nicht braun ist oder vergilbt. Für die Braunverfärbung und das Vergilben ist Lignin verantwortlich. Im Verarbeitungsprozess muss das Lignin entzogen werden. Chemisch ist der Bleichprozess eine Oxidation des Lingninanteils. Durch die Oxidation brechen die polymeren Ligningerüste; es bleiben kleinere lösliche Fragmente zurück.

Früher wurde der Bleichprozess mit Chlorgas durchgeführt. Dessen Verwendung erzeugt starke Umweltgifte. Inzwischen ersetzen Sauerstoff, Ozon, Wasserstoffperoxid und Chlordioxid das Chlorgas. Dadurch wird die schwerste Umweltbelastung, das Austreten von Dioxinen, weitgehend beherrschbar. Da pro Tonne Papier bis zu 40 Kilo Bleichmittel notwendig sind, gehört die Papierindustrie zu den größten Verbrauchern chlorhaltiger Bleichmittel. Das entspricht nicht den ökologischen Anforderungen an industrielle Prozesse. Alternativ kann die Pulpe durch Lignin abbauende Enzyme, zum Beispiel durch Laccasen, gebleicht werden. Laccasen sind kupferhaltige Enzyme, die viele organische und anorganische Verbindungen oxidieren können. Als Oxireduktasen sind diese Enzyme von großem wirtschaftlichem Interesse. Sie kommen in zahlreichen Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen vor und können über die Papierproduktion hinaus auch für besonders schonende Bleichprozesse in der Textilindustrie genutzt werden. Laccasen lassen sich im industriellen Maßstab synthetisch herstellen.

Hessen-Biotech NEWS 2/2013

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Veranstaltungen/Termine

13. Juni 2013

Wiesbaden

Beratungstag Hessen ModellProjekte – Förderung angewandter F&E-Projekte ■ www.innovationsfoerderung-hessen.de 13. Juni 2013

Darmstadt

HORIZON 2020 – Das neue Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der EU

Berlin

Quantitative Biology: Current Concepts and Tools for Microbial Strain and Process Development ■ http://dechema-dfi.de 19. Juni 2013

Impressum

■ www.een-hessen.de Frankfurt am Main

CIB Invest

Frankfurt am Main

Abschlussprämierung Science4Life Venture Cup 2013

Frankfurt am Main

Weiterbildung „Design of Experiments“

Wiesbaden

Beratungstag Hessen ModellProjekte – Förderung angewandter F&E-Projekte ■ www.innovationsfoerderung-hessen.de 1. – 4. September 2013

Darmstadt

Wissenschaftsforum Chemie 2013 ■ www.gdch.de 12. September 2013

Frankfurt am Main

CIB Partnering ■ www.cib-frankfurt.de

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Druck Werbedruck GmbH Horst Schreckhase, Spangenberg Erscheinungsweise 4-mal pro Jahr (kostenlos)

■ http://dechema-dfi.de 8. August 2013

Gestaltung Piva & Piva, Studio für visuelles Design, Darmstadt Fotos © Anyaivanova | Dreamstime.com (Titel)

■ www.science4life.de 15. – 17. Juli 2013

Herausgeber Aktionslinie Hessen-Biotech Hessen Trade & Invest GmbH Konradinerallee 9 D-65189 Wiesbaden Redaktion Lena Haupt, Hessen Trade & Invest GmbH

■ www.cib-frankfurt.de 1. Juli 2013

Hessen Trade & Invest GmbH Dr. Thomas Niemann (Projektleiter), Lena Haupt Konradinerallee 9 D-65189 Wiesbaden Tel.: 0611 / 95017-8610, Fax: -58610 E-Mail: thomas.niemann@htai.de lena.haupt@htai.de Internet: www.hessen-biotech.de www.htai.de

Aachen

Biomedica

27. Juni 2013

Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Jens Krüger Kaiser-Friedrich-Ring 75 D-65185 Wiesbaden Tel.: 0611 / 815-2493, Fax: 0611 / 815-492493 E-Mail: jens.krueger@hmwvl.hessen.de Internet: www.wirtschaft.hessen.de Projektträger ist die

■ www.een-hessen.de 15. – 19. Juni 2013

Die Aktionslinie Hessen-Biotech ist eine Maßnahme des

Hessen-Biotech NEWS 2/2013

Auflage 3.300 Exemplare Newsletter-Abonnement www.hessen-biotech.de Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, die Genauigkeit und die Vollständigkeit der Angaben sowie für die Beachtung privater Rechte Dritter. Die in der Veröffentlichung geäußerten Ansichten und Meinungen müssen nicht mit der Meinung des Herausgebers übereinstimmen. Die Aktionslinie Hessen-Biotech wird kofinanziert aus Mitteln der Europäischen Union.


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