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Bedeutung der Tracht in der Steiermark

Tracht liegt im Trend. Die Vielfalt an individuellen Kombinationen begeistert Jung und Alt.

Mit rund 315 unterschiedlichen Frauentrachten und mehr als 100 Männertrachten verfügt die Steiermark über eine bemerkenswerte Formenvielfalt, die auf das Engagement von unzähligen Steirern zurückgeht.

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„Sei es durch ihre Weitergabe der Begeisterung für unsere Trachten, in ihren Bestrebungen um die Entwicklung einer eigenen Ortstracht oder durch die Ausübung einer Handwerkskunst, die für die Herstellung von Trachten erforderlich ist“, erklärt Eva Heizmann von der Volkskultur Steiermark GmbH. Hier denkt man in erster Linie an Schneider. Für die Ausstattung gehören aber auch Lodenwalker, Seidenhanddrucker, Schuhmacher, Gerber, Säckler, Knopferzeuger, Stutzenstricker sowie Gold- und Silberschmiede dazu.

Paare sind Gespann Steirische Männertrachten basieren auf historischen Überlieferungen zu Material, Farbe, Auszier und Zusammenstellung.

Vielfältige Kombinationen zeichnen die Tracht aus. „Grundsätzlich besteht eine steirische Männertracht aus einem Oberteil und einer Hose. Dazu wird häufg ein Gilet getragen“, weiß die Volkskundlerin. Wollstof und Leinen sind die Grundmaterialien. Dazu kommen Wildleder für die Lederhose sowie Seidenbrokat und Samt zur Fertigung des Gilets. Als Grundfarben sind in der Steiermark grau, grün und braun üblich. Perfektioniert wird die Ausstattung mit einem Besatztuch für die Auszier. Das Dirndl ist das zentrale Element der Frauentracht und zeichnet sich durch die charakteristische Dreiteilung Leib, Kittl und Schürze aus. Je nach Verwendungszweck unterscheidet man zwischen Alltags-, Sonntags- und Festtagsdirndl.

„Jedes Dirndl für sich ist durch bestimmte Merkmale im Schnitt, der Material-, Farb- und Musterzusammenstellung sowie der Auszier defniert“, betont Eva Heizmann. Durch eine große Auswahl an Farben, Mustern und textilen Materialien gibt es eine Fülle an neuen Kreationen.

Trachten liegen im Trend

Steirischer Trachtenexperte steht Rede und Antwort.

Simon Koiner-Graupp übernahm im Jänner 2022 die Geschäftsführung der Volkskultur Steiermark GmbH, zu der auch das Steirische Heimatwerk gehört. Im Wordrap gibt er Einblicke zur Tracht.

Tracht begeistert mich durch ihre Beständigkeit und ihren Variantenreichtum.

Für mich macht den Reiz einer

Tracht aus, dass Regionstrachten durch besondere Merkmale wie Farben, Schnitte und Zierelemente beeindrucken und damit jede Tracht unverwechselbar wird. Tracht ist die richtige Bekleidung für eigentlich jeden Anlass. Warum nicht auch im Büro?

Die steirische Tracht zeichnen folgende Merkmale aus: Handwerk, Regionalität, Tradition und ständige Weiterentwicklung.

Tracht unterliegt Trends. Gut fnde ich, dass Tracht in der Steiermark im Alltag getragen wird und kein Museumsobjekt ist. Das gelingt nur mit ständiger Weiterentwicklung anhand der Bedürfnisse und Lebensrealitäten der Trägerinnen und Träger. Ein No-Go ist, wenn Kleidungsstücke aus Massenproduktionen in Niedriglohnländern bei uns als „Tracht“ angeboten werden.

Regionales im Vormarsch

Trachten liegen im Trend. Sei es beim Aufsteirern in Graz oder beim Bauernbundball, einer der größten Bälle Europas. Hier werden Trachten stolz präsentiert.

„Der momentane Trachtenboom lässt sich in allen Generationen beobachten und geht mit einer verstärkten Hinwendung zu Heimat, Brauchtum und Volksmusik einher“, stellt die Steirerin fest. Gerade in Zeiten der Globalisierung ist eine verstärkte Besinnung auf das Regionale spürbar, ein Suchen nach Identität und Wurzeln.

Tracht soll auch für regionale Wertschöpfung und Handwerk stehen.

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