Prof. Dr. Andreas Novy - Die Regionalwährung Waldviertler

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Einleitung

sonen, die als zusätzliche GesprächspartnerInnen eventuell interessant gewesen wären. Dieser Zugang bestand jedoch lediglich theoretisch: Denn da das Interview mit Immervoll bereits sehr ergiebig war und keine Fragen im Bezug auf den Fokus der vorliegenden Diplomarbeit offen blieben, wurden keine zusätzlichen ExpertInneninterviews geführt. Somit wurde auf die empfohlenen Kontakte nicht zurückgegriffen.

Das Interview wurde leitfadengestützt geführt und mittels eines Diktiergerätes aufgenommen, um es anschließend transkribieren zu können3. Die Entwicklung des Leitfadens (siehe Anhang I [8.1]) im Rahmen der Explorationsphase stellte sicher, dass eine intensive Vorbereitung auf den Gesprächsgegenstand stattfand und die Zeit des Experten nicht sinnlos strapaziert wurde. Außerdem wurde dadurch versucht, den Anschein von Inkompetenz von Seiten der Interviewerin zu vermeiden. Weiters sollte das Gespräch den Themenbereich Waldviertler abdecken, aber zugleich nicht zu weit darüber hinausgehen. All dies sollte durch die Orientierung an einem Leitfaden bewerkstelligt werden (vgl. Meuser/Nagel 2005: 77). Dieser Leitfaden, der in der Explorationsphase erstellt wurde, baute auf der vorhergehenden Literaturrecherche4 auf. Es wurden somit nur jene Fragen gestellt, die sich in dieser Phase ergaben, während andere – möglicherweise ebenso relevante – ausblieben. Es traf gewiss zu, dass „theory is […] affecting observation itself“ (Sayer 1992: 46). Etwas abgeschwächt wurde dieses Phänomen durch die Tatsache, dass in der Umsetzung Teile des Interviews narrativ verliefen und der Leitfaden nicht durchgehend benutzt wurde, was von der Konzeption her auch nicht zwingend vorgesehen ist (vgl. Meuser/Nagel 2005: 78). Dies ist in der Transkription (siehe Anhang II [8.2]) ersichtlich. Die dadurch erhaltenen Zusatzinformationen lieferten Einblicke, nach denen die Interviewerin nicht direkt gefragt hätte, da sich aufgrund des ganz spezifischen Vorwissens diese Fragestellungen nicht ergeben hatten.

Im Rahmen der Transkription des Interviews wurde der Text teilweise „geglättet“ (Kuckartz 1999: 58 f.): Die im Dialekt getätigten Aussagen des Befragten wurden in normalem Schriftdeutsch niedergeschrieben, während sprachliche Färbungen wie „Ähm“ oder Sprechpausen schon festgehalten wurden. Diese Entscheidung beruht darauf, dass solche Laute auf ein Zö-

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Auch wenn es in der Regel bei ExpertInneninterviews nicht notwendig ist, das gesamte Gespräch zu transkribieren (vgl. Meuser/Nagel 2005: 83), wurde das im Falle des Interviews mit Immervoll schon gemacht. Dies erschien aufgrund der Fülle an Informationen, die der Experte beisteuerte, als angebracht. 4 Im Speziellen sei hier auf Seyfang (vgl. 1997: 5 ff.) hingewiesen.

Die Regionalwährung Waldviertler – Auswirkungen eines Projektes solidarischer Ökonomie

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