Dossier 3 - Schutz des geistigen Eigentums

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Der Reiz des Anonymen Der Buchautor Florian Buschendorff über Cyber-Mobbing

So wird man leicht vom braven Schüler zum Straftäter. Nicht jeder weiß, dass Straftaten auch mit Worten begangen werden können: Beleidigung, üble Nachrede, Verleumdung und andere.

Es ist doch wahrscheinlich so: Wenn wir unerkannt bleiben könnten, würden wir einiges tun, vor dem wir uns sonst berechtigterweise scheuen.

Die Höhe der Strafe hängt dabei auch vom Schaden ab, den man beim Opfer hinterlässt. Deswegen ist Aufklärung wichtig: Nicht nur zum Schutz der Opfer, sondern auch zum Schutz der Täter vor sich selbst.

Und so verleitet auch der Reiz der Anonymität im Internet zu vielem: Schreiben und Posten ohne Regeln – böse Wörter, peinliche Tatsachen, üble Gerüchte. Ein bisschen macht es Spaß, vielleicht hilft es, Wut oder Langeweile abzubauen, vielleicht kann man mit den schroffen Worten oder gefakten Fotos auch andere ein wenig amüsieren.

Denn das Risiko ist groß, dass man auffliegt und sich die Tat gegen einen selbst richtet. Denn im Internet ist man weder unsichtbar noch anonym, auch wenn man unter falschem Namen schreibt.

Originale setzen Zeichen

Welche 10 Dinge würdest du tun, wenn du für drei Tage unsichtbar sein könntest? ... und überlege anschließend einmal, wie viele davon erlaubt und wie viele verboten sind.

Expertenkommentar

Florian Buschendorff (44) ist Autor von Jugendbüchern. In seinem Roman „Geil, das peinliche Foto stellen wir online!“ bekommt Josi Drohanrufe und obszöne SMS. Ihre Mitschüler faken sogar Internetseiten, um Josi zu mobben. Für Originale setzen Zeichen schreibt Florian Buschendorff, warum die scheinbare Anonymität des Internets dazu verleitet, Straftaten zu begehen.

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