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Die Zukunft der Arbeit

Khadija Ben Hammada

Die 41-jährige Khadija Ben Hammada kennt sich in der Personalabteilung des Wissenschafts- und Technologieunternehmens Merck schon bestens aus. Bereits 2010 begann sie als European Recruitment Specialist im französischen Molsheim für den Darmstädter Dax-Konzern zu arbeiten, der in 66 Ländern aktiv ist. Zuvor war sie unter anderem als Head of HR Business Partners Asien-Pazifik (APAC) in Singapur und als Team Lead HR für Sourcing and Recruiting in Boston tätig. Seit Mai dieses Jahres leitet sie die Einheit Innovation HR Talent Development and Recruiting.

Nun ist sie ganz oben angekommen und übernimmt den Staffelstab von Dietmar Eidens (64), der sich in den Ruhestand verabschiedet. Als Chief Human Resources Officer wird sie sich nach dem Jahreswechsel um die Weiterentwicklung der Strategie und der Prozesse der Personalabteilung kümmern. Sie ist damit innerhalb der HR-Organisation für rund 500 und weltweit für mehr als 60.000 Beschäftigte verantwortlich und berichtet an die Vorsitzende der Geschäftsleitung, Belén Garijo. (jnm)

Khadija Ben Hammada folgt zum 1. Januar 2023 auf Dietmar Eidens und wird CHRO beim Technologieunternehmen Merck.

Der Berliner Künstler Roman Lipski lässt in seinen Werken Wissenschaft und Kunst zusammenspielen: Mithilfe einer künstlichen Intelligenz und Quantencomputern erschafft er Neuinterpretationen seiner eigenen künstlerischen Fähigkeiten.

Keine Macht dem Zahlenfetisch

Um herauszufinden, wie intelligent Menschen sind, sollten Notendurchschnitte, IQ-Tests und Co. im Personalmanagement heute eine untergeordnete Rolle spielen. Wie funktioniert die Suche nach hellen Köpfen stattdessen? Und welchen Beitrag zur Intelligenzförderung leisten Weiterbildungen?

Ein Essay von Anne Hünninghaus

Der große IQ-Test“, oder: „Sind Sie schlauer als der Durchschnitt?“. Im Internet gibt es jede Menge Optionen, wenn man herausfinden möchte, ob in einem womöglich ungeahnt ein Genie schlummert. Einfach einige Begriffspaare und Zahlenreihen vervollständigen und nach wenigen Minuten spuckt das System eine leicht bekömmliche und hoffentlich erfreuliche Zahl aus: den Intelligenzquotienten. In vielen von uns lauert offensichtlich ein Bedürfnis, das eigene Denkvermögen auf die Probe zu stellen, um sich zu versichern, zumindest der Norm zu entsprechen, wenn nicht deutlich darüberzuliegen. Angeblich reichen simple Aufgaben dafür aus. Eine Kostprobe gefällig? Dann zählen Sie doch mal schnell, wie oft der Buchstabe F im folgenden Satz vorkommt:

FINISHED FILES ARE THE RESULT OF YEARS OF SCIENTIFIC STUDY COMBINED WITH THE EXPERIENCE OF YEARS.

Wenn Ihre kognitiven Fähigkeiten weit überdurchschnittlich sind, dann sind Sie offenbar nicht in die Falle getappt, den Buchstaben in „OF“ jeweils auszulassen. Den meisten von uns passiert das, weil die Phonetik hier eine andere ist. Das F klingt nämlich eher wie ein V. Sind Sie beim ersten Zählen also auf sechs Fs gekommen? Bravo, Sie dürfen sich für eine Ausnahmeerscheinung halten. Ein bisschen Bestätigung tut oftmals not, denn wie der Schriftsteller Charles Bukowski einst so treffend wie lakonisch resümierte: „Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.“ Und den Brillanten ist natürlich auch klar, dass dieser kleine Erfolg nur dürftige Aussagekraft über die eigenen kognitiven Fähigkeiten insgesamt hat – geschweige denn für die berufliche Kompetenz. Wäre es anders, würde dies das bisher mühsame Auswahlverfahren bei Stellenbesetzungen ziemlich vereinfachen. „Bis heute existiert keine wissenschaftlich anerkannte, eindeutige Definition der Intelligenz“, schreibt die Psychiaterin Heidi Kastner in einem Essay mit dem Titel Dummheit. Wir wissen nur: Unsere kognitive Leistungsfähigkeit setzt sich aus Genetik und Umweltkomponenten zusammen. Der Begriff leitet sich aus dem lateinischen intellegere ab und bedeutet erst einmal einsehen, verstehen. Das Wort „Intelligenz“ umschreibt also die Fähigkeit, sich in neuen Situationen zurechtzufinden und auch komplexe Aufgaben mittels Denkkraft zu lösen. Darunter subsumiert werden so unterschiedliche Faktoren wie Rechenfähigkeit, verbale Kompetenz, Merkfähigkeit und räumliches Vorstellungsvermögen.