Endlich Leben

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persönlich erzählt

Gott ist anders – wie ich Gnade entdeckte Zu keinem Zeitpunkt in meinem Leben stand ich “mit dem Rücken” zur Religion. Aufgewachsen in einem christlichen Elternhaus, mit Religionsunterricht, Jungschar, Freizeiten, Konfirmation usw., wuchs ich mit Gott auf. Gleichzeitig – so empfinde ich es heute – führte ich mein Leben, insbesondere meine Probleme, an ihm vorbei. Mein starres Gottesbild zwang mich zur Leistung und Wohlgeordnetheit. Gnade war, dass mir immer wieder Menschen, Christen, in den Weg geschickt wurden, die offensichtlich ein anderes Gottesbild hatten, einen befreiten Umgang mit ihrem Glauben pflegten, so ganz anders, als ich es bisher in kirchlichen Kreisen und im Elternhaus kennengelernt hatte.

Gnade war, dass diese Menschen mich vorbehaltlos in So banal und einfach die Erkenntnis klingt. Ich jedenihre Kreise aufnahmen. ich lief mit und staunte. Mein falls konnte das vorher so für mich nicht denken. gequältes Herz und mein ruheloser Verstand beruhigGnade ist, dass ich mehr zu mir selbst gefunden habe, ten sich und wurden offen für Veränderungen. eine tiefe Gelassenheit und Ruhe durch meine Liebe Gnade war, dass genau zu diesem Zeitpunkt das End- zu Jesus in mir spüre; meine Zukunftsängste ablegen lich-Leben-Programm vorgestellt wurde und ich teil- konnte. Ich bemühe mich um mein Leben und das meiner Kinder. Ich versuche, es klug und umsichtig zu nehmen konnte. gestalten und Ziele zu erreichen. Klappt es trotz aller Die Begegnung mit Gott, Jesus und meinen Glaubens- Bemühungen nicht so, wie ich denke, dass es hätte geschwistern unter dem 12-Schritte-Programm werden sollen, so kann ich heute abgeben, was ich änderte vieles in meinem Leben. Ich mußte hart mit sonst verkrampft festgehalten hätte. denn ich trage mir arbeiten, mein Gottesbild revidieren und erzürnte heute in mir die Gewissheit: Wir sind alle in Gottes mich auch über das, was mir aus kirchlichen Kreisen Hand! Er wird mich leiten! und im Elternhaus bisher vermittelt wurde. Jenen Christen ging es nicht anders als mir auch: gequält Gnade erhoffe ich weiterhin. Ich bin erst am Anfang. vom Alltag des Lebens, verwundet im Herzen und Klein und zaghaft waren bisher meine Schritte. Mit ohne Vertrauen im Herzen auf das, was uns durch Gottes Hilfe aber werde ich mutiger werden. Jesus geschenkt wurde. Gnade erhoffe ich weiterhin für noch mehr Nähe zu Wozu dann das alles? Ich lernte Menschen kennen, die Gott. Manchmal bin ich noch traurig, wenn ich mich wegen ihrer Befreiung durch Jesus “strahlten” und weit von ihm weg fühle. Der Alltag holt mich immer mir durch ihre Worte und durch die Arbeit mit dem wieder ein. Zu sehr getrennt ist noch mein geistiges Programm geistige Wege eröffneten, die ich vorher Innenleben und mein Glaube von dem, was nach Außen davon zu spüren ist. „Strahlen” tu ich noch nicht gehen und denken konnte. nicht! Gnade ist, erfahren zu haben und als Gewissheit im Herzen zu tragen, dass ich so, wie ich bin, angenommen und geliebt bin. Dass nicht mein Äußeres und meine weltlichen Erfolge dafür Voraussetzung sind. Angenommen sein nicht durch Leistung.


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